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Modern Naruto

Naruto aus einer etwas moderneren Sicht
von

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Kapitel IV

Irgendwie konnte der Ältere noch immer nicht so wirklich glauben, was er vorhin getan hatte. Er hatte doch tatsächlich ein Team von Genin unter sich angenommen, welchen er von nun an das Leben eines Shinobi näher bringen sollte. Nein, er musste sie ausbilden, bis alle drei wenigstens Chunin wurden. Wie sollte er das nur anstellen? Auch wenn die Drei am Ende zusammenhielten, so war dies in seinen Augen noch kein wirklicher Erfolg, geschweige denn ein Fortschritt. Sasuke wollte einfach keinen Klotz am Bein und hatte sich deswegen seinem Befehl widersetzt und Sakura… war eine Mitläuferin und wollte Sasuke beeindrucken. Trotzdem…es war auch ein Anfang und ein Schritt in die richtige Richtung. Vollkommen in Gedanken versunken befand sich der Mann mit dem silbernen Haar auf dem Weg zurück in seine Wohnung. Zwar lag in seinem Büro noch ein großer Haufen von Papierkram, doch darauf konnte er sich jetzt ohnehin nicht mehr konzentrieren – sicher würde er sich morgen von Shizune etwas deswegen anhören können. Darüber wollte der Ältere nun jedoch nicht nachdenken.

Es war allerdings ein seltsames und ungewohntes Gefühl, wieder mit seiner Jounin-Kleidung die Straßen entlang zu gehen, von den ein oder anderen Personen wurde er regelrecht angestarrt – was auch nicht anders war als an allen anderen Tagen, wenn er einen Anzug trug. Natürlich sah man hier täglich sehr viele Shinobi umherlaufen, doch in den vergangenen Wochen sah man ihn nur noch in seinen Anzügen. Wenn er auf Mission war, dann verließ er das Dorf bereits in den frühen Morgenstunden und kam erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder zurück, weswegen ihn die Bewohner eher seltener zu Gesicht bekamen. Zwar grüßte man ihn freundlich und wünschte ihm einen schönen Tag, wenn er einkaufen war, doch richtige Gespräche führten nur diejenigen mit ihm, die ihn bereits eine geraume Weile kannten. Wie zum Beispiel Asuma, mit welchem er in seiner Kindheit sogar gemeinsam die Akademie besuchte und welchen er als einen guten Freund und sehr verlässlichen Kameraden bezeichnen würde. Seine Gedanken drifteten immer mehr ab, was leider meistens der Fall war, wenn er an seine Kindheit und an seine Zeit an der Akademie zurückdachte.

Jedoch war der Größere mit seinen Gedanken sofort wieder im hier und jetzt, als er an der Tür zu seiner Wohnung angekommen war, diese aufschließen wollte und ihn ein seltsames Gefühl überkam. Irgendetwas war anders…aber was? Der Ausdruck in seinem Gesicht wurde etwas ernster und er bereitete sich bereits vor, dass drinnen jemand auf ihn wartete, der ihm womöglich nicht wohl gesonnen zu sein könnte.

Kakashi drehte den Schlüssel im Schloss um, betrat den Eingang zu seiner Wohnung, ihm stieg ein bekannter Geruch in die Nase und der Geruch von…einer frisch gekochten Mahlzeit? Was zum..? In dem Eingangsbereich befanden sich noch ein paar Schuhe, welche er sofort erkannte. Iruka Umino. Er war noch hier? Wieso? Ach, was sollte es, die Antwort würde er ohnehin gleich erfahren, sobald er sein Loft betreten würde. Kakashi hatte sich vorgenommen, erneut die Unterlagen seiner Schüler durchzugehen und einen Plan aufzustellen, wie er die drei mitunter trainieren konnte. Ein Training außerhalb der Missionen würde nicht schaden, dessen war er sich sicher. Alle drei konnten noch eine Menge lernen. Doch darüber, sollte er sich jetzt sofort noch keine Gedanken machen müssen, etwas anderes war viel wichtiger. „Wieso bist du noch hier?“, fragt der Mann mit dem silbernen Haar gerade heraus, gleich nachdem er den Küchenteil seines Lofts betrat und seine Weste über eine Rückenlehne einer seiner Stühle hing – sein Blick traf dabei augenblicklich auf den Blick des Kleineren, welcher mit leicht geröteten Wangen den seinen ein wenig senkte. „Kakashi-Sensei, ich habe nicht so früh mit Ihnen gerechnet.“ „Verstehe.“ Und das sollte nun seine Antwort auf seine Frage gewesen sein, warum er sich noch immer hier aufhielt? Wohl eher kaum, doch es störte ihn auch nicht sonderlich. Kakashi’s Blick wanderte kurz zu dem Essen welches Iruka extra zubereitet hatte, es sah nicht schlecht aus und es roch auch ziemlich gut. Sein Weg führte den Größeren allerdings zur Couch, die Unterlagen seiner Schüler hatte er auf dem Weg dorthin mitgenommen, genauso wie ein leeres Notizbuch und einen Stift. Mit den Unterlagen bewaffnet, ließ er sich auf der Couch nieder und ging erneut eben diese Unterlagen durch. Dabei notierte er sich hin und wieder etwas in dem kleinen schwarzen Buch. Ihm entging nicht, dass sich Iruka noch immer in der Küche aufhielt. Seufzend schlug Kakashi das schwarze Ding zu, legte den Stift vor sich auf den Tisch und schaute zu dem Jüngeren. „Was ist los, Iruka?“, fragte er nach und beobachtete ihn wie gewohnt ganz genau. Manche würden es vielleicht als eine Macke von ihm bezeichnen, dass er die Menschen in seinem Umfeld beobachtete ohne dabei selbst auch nur ansatzweise aufzufallen, doch es ging ihm durch seine Tätigkeit als Shinobi – insbesondere als Anbu – in Fleisch und Blut über und zwar so sehr, dass es ihm bereits selbst nicht mehr auffiel. „Nichts, ich…habe Ihnen nur etwas zu Essen gemacht und…“ Ja, und weiter? Kakashi war neugierig, er konnte ihm ansehen, dass das Herz des Anderen ein wenig schneller schlug und in dessen Augen erkannte er einen Funken von Unsicherheit. „Ich sollte besser gehen.“, fügte Iruka noch hinzu und begann das frisch gekochte Essen abzudecken, da es nicht danach aussah, als würde der Jounin jetzt etwas essen wollen. Dem war auch so. Der Größere wandte seinen Blick wieder von Iruka ab, nahm seinen Stift zur Hand und begann sich weiter Notizen zu machen. Er notierte einige Ideen für das Training der Dreien und auch ein paar Gedanken wie er Sakura wieder davon überzeugen könnte mit den Medizin-Kursen anzufangen. „Wieso hat Sakura die Kurse in Medizin abgebrochen?“, warf der Ältere auf einmal in den Raum und er spürte deutlich den Blick von Iruka auf sich ruhen. „Wie bitte?“, entgegnete dieser daraufhin. „Du hast mich schon verstanden.“ Iruka schien über diese plötzliche Frage erstaunt zu sein und er konnte nicht anders als sich dem silberhaarigen Shinobi zu nähern und sich ein wenig über dessen Schulter nach vorne zu beugen, um sich die Unterlagen seiner einstigen Schüler anzusehen. Ha, erwischt! Mit fast einer Bewegung landeten das Notizbuch und der Stift neben ihm auf der Couch. Kakashi griff mit beiden Händen über sich den Körper des Chunin, zog diesen problemlos über die Rückenlehne der Couch – und auch regelrecht über ihn selbst – sodass der Jüngere nun in seinem Schoß saß und man ihm eine peinlich berührte Röte im Gesicht ansah. „Kakashi-Sensei, was soll das?!“, kam es in einem doch eher geschockt klingenden Ton von dem brünetten jungen Mann. Von ihm selbst kam nur ein leises und kleines Kichern unter seiner Maske hindurch. „Du hast mir Essen gemacht… soll ich mich dafür nicht bedanken?“ „Was? Nein!“ Kakashi legte seinen Kopf auf die Schulter des Chunin, seine Arme lagen um dessen Oberkörper. Noch vor einer ganzen Weile, hatten die Beiden öfter einfach nur so dagesessen und die gemeinsame Zeit genossen. Kakashi hatte diese Momente genossen, auch wenn er es nie offen ausgesprochen hatte, doch er hatte nie das Gefühl gehabt, dass er es Iruka hätte sagen müssen. Hätte er das in der Vergangenheit vielleicht doch tun sollen? „Na schön.“, erwiderte Kakashi nun jedoch auf die Verneinung des Jüngeren, dass er sich für die Mahlzeit wohl nicht zu bedanken brauchte, zumindest nicht auf eine ganz bestimmte Art und Weise.

Daher griff der Ältere nun wieder nach dem schwarzen kleinen Buch, dem Stift und machte weiterhin seine Notizen. Iruka saß dabei noch immer in seinem Schoß und seinen Kopf hatte der silberhaarige Mann auf dessen Schulter gebettet. Scheinbar störte es den Kleineren nicht und aus seinem Augenwinkel heraus konnte er ein zufriedenes Lächeln auf dessen Gesicht erkennen. „Also…Sakura.“ Darin das Thema zu wechseln, war er nicht schlecht, es war eines seiner größeren Talente, wenn man es als ein solches bezeichnen würde. „Oh…natürlich.“, kam es sogleich von ihm. „Sie hat die Kurse nicht mehr besucht, nachdem sie zu Naruto und Sasuke in ein Team eingeteilt wurde.“, erklärte er dem Älteren. Dennoch, Kakashi sah keine Veranlassung darin, dass Sakura nicht mehr zu den Kursen ging. Es wäre nur von Vorteil, wenn ein Shinobi mit medizinischen Kenntnissen im Team sei, dass war auch etwas, was Tsunada wollte, doch bisher waren die Shinobi eher mittelmäßig – gut, immer noch besser als gar keine, aber Sakura war talentiert. „Hm…ich sollte wohl mit ihr reden.“ Iruka beobachtete genau, was er alles in das kleine Buch schrieb. Zu Sakura war das bisher jedoch nicht allzu viel, dabei schrieb er auch Dinge zu dem heutigen Training auf, doch Sakura fiel nicht sonderlich dabei auf. Sie hatte sich von Narutos Worten anspornen lassen, was nur seinen ersten Eindruck bestätigte, dass es sich bei der jungen Kunoichi um eine Mitläuferin handelte. „Sakura, eine Mitläuferin?“, kam es fragend von dem jungen Mann in seinem Schoß. Jedoch erwiderte der Jounin nichts darauf, immerhin handelte es sich hierbei um seine Notizen, Iruka erfuhr davon nur, weil er sich noch immer in seinem Loft aufhielt und gerade auf seinem Schoß saß. Da Kakashi nicht darauf antwortete, schien es der Jüngere ebenfalls dabei zu belassen. Stattdessen merkte der Größere, wie sich der Andere ein wenig nach hinten an ihn lehnte, was ihn innerlich zum Lächeln brachte. Früher hatten die Beiden öfter Zeit miteinander verbracht, aber irgendwann waren diese Zeiten eben vorbei gewesen.

Mit Sakura war er fertig, nun wollte er sich noch Notizen zu Naruto und Sasuke machen, wobei er bei Sasuke wohl eher schnell fertig werden würde. Zumindest war das seine erste Vermutung. Die Noten des jungen Uchiha sprachen für sich, genauso wie die Noten von Naruto, welchem es anscheinend selbst an dem puren Grundwissen mangelte. Wie konnte dieser Junge nur die Abschlussprüfungen bestehen? Dabei..- Nanu?

Kakashi blickte auf den Chunin in seinen Armen nieder, dessen Gesicht strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Er schien eingeschlafen zu sein. Wie niedlich. Kurzerhand legte der Ältere das Notizbuch und den Stift zur Seite. Er legte einen Arm um den Oberkörper des Jüngeren und den anderen Arm unter dessen Beine. So behutsam und vorsichtig es nur ging stand er mit dem Kleineren in seinen Armen auf und ging hinüber zu seinem Bett, in welches er Iruka bettete und ihn zudeckte. Es war für ihn irgendwie ein beruhigender Anblick…und es erinnerte ihn zeitgleich schmerzlich an die Vergangenheit, an ihre gemeinsame Zeit und an das, was er nicht mehr hatte. Dabei war er doch selbst Schuld daran. Wie friedlich Iruka aussah, als könnte ihm rein gar nichts anhaben.

Was tat er da nur? Der Ältere stand einfach neben seinem Bett und starrte den Braunhaarigen schon fast regelrecht an. Dafür hatte er jedoch nicht die Zeit, er musste sich auf den morgigen Tag vorbereiten und sich überlegen, was er morgen mit seinen Schülern machen sollte. Kakashi kehrte daher dem Schlafenden den Rücken zu, begab sich wieder zurück zu seiner Couch und den Unterlagen.

Während er sich zu Naruto Notizen machte, kam er nicht umhin sich die Frage zu stellen, ob er denn mit dem Chakra des Neunschwänzigen umgehen konnte. Allerdings glaubte er nicht gänzlich daran, denn auch in Tai-Jutsu und Nin-Jutsu war Naruto geradeso durchschnittlich und mit solch einem Chakra, müsste er wesentlich besser sein als der Durchschnitt. Auch der junge Uchiha bereitete ihm einiges an Kopfzerbrechen. Er ahnte, was in eben diesem vorging und es gefiel dem Jounin absolut nicht. Diese drei Genin hatten nie etwas miteinander zu tun gehabt, wie sollte er aus den Dreien nur ein funktionierendes Team machen? „Verdammt.“, seufzte der Mann mit dem silbernen Haar, legte die Sachen in seinen Händen nieder, lehnte sich zurück – seinen Kopf auf die Rückenlehne der Couch – und schloss sein Auge, sein Sharingan war von dem Stirnband ohnehin verdeckt.

Sein Atem ging leise und ruhig, wodurch er hören konnte, wie sich Iruka in seinem Bett regte, die Bettdecke zur Seite schlug und aufstand. Die Schritte des Anderen führten ihn geradewegs zu ihm. Kakashi spürte, wie der Jüngere sich auf seinem Schoß niederließ. Als er sein Auge wieder öffnete, blickte er direkt in Iruka’s Gesicht, welcher einen Ausdruck in seinen Augen hatte, welchen er noch von früher kannte. Nur zu gut kannte er diesen Ausdruck. „Iruka..“ Seine Hände legte er wie von selbst an die Hüften des Braunhaarigen, während dessen Hände auf seinen Schultern ruhten. „Ihr scheint unruhig zu sein und euch nicht konzentrieren zu können, Kakashi-Sensei.“, entgegnete Iruka ruhig. Er war seinem Gesicht so nahe, dass er glaubte seinen Atem trotz der Maske auf seiner Haut spüren zu können. „Wir tun das nicht mehr, Iruka-Sensei.“ Nein, es war vorbei. Was sollte das auf einmal? Ja, damals schien es dem Chunin nicht gefallen zu haben, doch er dachte, dass er sich damit mittlerweile abgefunden zu haben schien. Irrte sich der Kopierninja da etwa? „Nur, damit Sie einen klaren Kopf bekommen, es geht immerhin um meine ehemaligen Schüler.“ „Ohne Gefühle?“ „Ohne Gefühle.“ Ihrer kurzen Unterhaltung nach zu urteilen, schien es Iruka wirklich ernst damit zu sein. Einfach so? Ein sogenannter Quicki? Ohne Gefühle? Das war eigentlich nicht die Art des Kleineren und doch…konnte der Kopierninja diesem Angebot nicht widerstehen. Als jedoch Iruka eine Hand an seine Maske legen wollte, griff er augenblicklich nach dessen Handgelenk und sah ihm eindringlich in die Augen. „Ohne Gefühle, heißt ohne küssen.“, sprach der Ältere ruhig, ließ das Handgelenk des anderen wieder los. Dieser nickte bloß sachte und zustimmend, zog seine Hand wieder zurück und wanderte mit seinen beiden Händen langsam nach unten in Richtung Hose des Größeren. Der junge Mann mit dem braunen Haar saß breitbeinig auf seinem Schoß, sein Kopf war ein wenig gesenkt. War das was sie hier taten das Richtige? Wohl kaum… Doch keiner der Beiden schien daran zu denken, das hier zu beenden und nicht zu wollen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2020-10-20T20:10:50+00:00 20.10.2020 22:10
Ohne Gefühle, die Beiden machen sich doch was vor .
Na Kakashi ,dann sieh mal zu wie Du aus den Dreien ein funktionierendes Team machst .

Antwort von:  Bash
21.10.2020 08:36
Ja, Kakashi hat es gerade anscheinend nicht so einfach. :D


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