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Ein Geständnis und seine Folgen...

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Glücksmomente und ein Rausschmiss

~ Sechster Monat – April ~

 

Ein neues Schuljahr begann – jedoch ohne Aoko. Diese blieb von nun an zu Hause. Ihr Babybauch wuchs immer mehr, sodass sie sich bereits einige Kommentare ihrer Mitschüler hatte anhören dürfen. Manche machten sich einen Spaß daraus, Kaito auf die Schulter zu klopfen, und dumme Sprüche zu erzählen. Kaito versuchte es zu ignorieren, bis ihm eines Tages der Geduldsfaden riss. Er knurrte leise, und ballte die Faust, als er wieder einmal gefragt wurde, ob er erfolgreich einen Braten in die Röhre geschoben hatte. „Hey hey, schon gut. Ich mach doch nur Spaß...“, stammelte der Junge ängstlich, als der ehemalige Dieb ihn am Kragen gepackt hatte. Das Lachen war ihm definitiv vergangen.

„Bald haben sie ein neues Opfer für ihre dummen Sprüche“, meinte Keiko, die den Vorfall mit angesehen hatte. Tatsächlich wurde es danach ruhiger für Kaito.

 

Aoko hatte nun immer mehr Probleme, ihre Hosen an zu bekommen und den Knopf zu schließen. Sie probierte murrend ihre Schwangerschaftshose an, und fühlte sich weniger eingeengt darin. „Findest du mich dick, Kaito?“, fragte sie ihren Freund eines Samstagmorgens besorgt.

 

„Hey, da drin ist unser Kind. Mach dir darüber keine Sorgen. Und die paar Kilos zu viel, bekommst du nach der Schwangerschaft sicher schnell wieder runter“, versuchte er sie zu beruhigen, doch sein Versuch ging nach hinten los.

 

„Dann findest du mich also fett?“, Aoko sah ihn wütend und verletzt an. Schnell lenkte Kaito ein. „Nein, so was das doch nicht gemein… Ich finde dich schön, so wie du bist. In dir wächst nun mal ein Baby heran, da ist es doch klar, dass du etwas zunimmst...“, erklärte er. Hoffentlich habe ich nicht wieder etwas Falsches gesagt…, dachte er schwitzend.
 

„Ach so meinst du das.. Na gut“. Sie war besänftigt. Kaito atmete erleichtert aus, und nahm seine Freundin in den Arm. „Weißt du Kaito… Ein gemeinsamer Urlaub wäre doch etwas Schönes, findest du nicht? Und wenn wir nur über das Wochenende wegfahren… Ich möchte noch etwas mit dir erleben, vor der Geburt“.

 

„Klingt super. Wo möchtest du denn hin?“

 

„Aufs Land. Aber erst, wenn es wärmer draußen ist“. Sie kuschelte sich an ihn. „Das lässt sich sicher einrichten“, murmelte er in ihr Haar, und küsste sie auf die Stirn. Ihre Lippen fanden zu einem Kuss zusammen. Kaitos Hände wanderten unter Aokos Pullover, streichelten sanft über ihren Bauch und weiter nach oben. Ihr Kuss wurde intensiver und verlangender, als…

 

Aokos Handy klingelte.

 

Zunächst ignorierten die beiden es und machten weiter. Doch das penetrante Klingeln wollte nicht aufhören. Sie löste sich widerwillig von ihrem Freund, und ging etwas genervt ans Handy. „Ja, hallo Ran?...Was ist denn los, du klingst total fertig...Okay, na gut. Ich komme vorbei...Bis gleich“. Sie legte auf und sah Kaito entschuldigend an.

 

„Es tut mir leid, Ran scheint ein Problem zu haben… Sie will unbedingt, dass ich zu ihr komme. Und… Nur ich“. Kaito zog eine leidende Grimasse, doch ließ sie dann schweren Herzens gehen. „Aber später machen wir weiter, okay?“. „Na klar“. Sie küsste ihn noch einmal, bevor sie sich anzog und auf den Weg zu ihrer Freundin machte.

 

Kaito setzte sich und scrollte in alter Gewohnheit durch die Nachrichten auf seinem Tablet. Er machte sich auch Sorgen, was mit der jungen Frau los war. Und warum sollte Aoko allein zu ihr kommen?

 

Die Schwangere klingelte bei Shinichis Anwesen, denn dort hielt Ran sich gerade auf. Sie öffnete wortlos, und ließ ihre Freundin hinein. Ran führte sie ins Badezimmer, auf dessen Boden ein positiver Schwangerschaftstest lag…

 

„Ran, du…! Bist schwanger? Aber das ist doch toll!“, rief Aoko erfreut. „Ich weiß gerade nicht, ob ich lachen oder heulen soll“, gestand Ran ihr mit gequältem Blick. „Freu dich doch! Aber du, mir ging es am Anfang ganz ähnlich… Ich hatte viele Fragen, viele Sorgen… Aber die Liebe zu deinem Kind wächst mit der Zeit, du wirst sehen“. Aoko nahm ihre Freundin in die Arme. Sie lächelte leicht. „Danke, du hast mir Mut gemacht… Eigentlich wollten wir ja warten, bis wir mit der Schule fertig sind, aber… Das Leben hat wohl andere Pläne mit uns“, sagte sie nachdenklich. „Dann ist es eben so. Oh, Ran, das ist doch toll! Wir können uns mit den Kindern treffen, und sie zusammen spielen lassen! Stell dir nur vor, wir hätten zwei Mädchen und...“

 

In diesem Moment hörten die zwei, wie die Eingangstür aufgeschlossen wurde. Shinichi kam vom Präsidium nach Hause, wo er Megure bei einem Fall hatte unterstützen müssen. Aoko zwinkerte ihr zu und zeigte ihr den nach oben gereckten Daumen. „Sag es ihm. Er wird sich bestimmt freuen. Ich lass euch zwei dann mal alleine“. „Okay, ich danke dir, dass du hergekommen bist“. Sie verabschiedeten sich noch mit einer kurzen Umarmung, winkte dem überraschten Shinichi kurz zu bevor sie ging.

 

„Hallo Aoko? Gehst du schon wieder?“, fragte er perplex. „Ja ich muss schon wieder los, tut mir leid. Bis bald“.

 

„Scheint ja ein kurzer Besuch gewesen zu sein“, sagte Shinichi an seine Freundin gewandt. Diese atmete tief durch und schwieg, was ihm nicht entging. „Was ist los, hm?“, fragte er besorgt. „Shinichi, wir bekommen ein Kind“, sagte sie mit zittriger Stimme. „… Was? Aber wir haben doch immer verhütet?“, erschrocken sah er Ran an, und merkte, dass er falsch reagiert hatte. Sie begann zu weinen und murmelte unter schluchzen etwas von „...Schule fertig machen...“ Schnell ging er auf sie zu, und nahm sie liebevoll in seine Arme. „Aber nun wein doch nicht gleich. Das ist doch kein Problem, wir kriegen das schon hin. Schau, Aoko und Kaito schaffen es auch, bis jetzt“. „Freust du dich?“, fragte sie schniefend. „Na klar freue ich mich! Das ist eine tolle Nachricht!“ Er umarmte sie fester, und wischte sanft ihre Tränen mit dem Daumen weg. „Wir kriegen das hin“….

 

***

 

Wieder daheim setzte sich Aoko neben ihren Freund auf das Sofa, als sie erneut die Bewegungen des Babys fühlte. „Kaito! Schnell, fühl mal! Ich glaube, jetzt merkt man es auch von außen“, sagte sie aufgeregt. Das ließ er sich nicht zweimal sagen, vorsichtig legte er die Hand auf ihren Bauch. Und tatsächlich, er fühlte zarte Tritte gegen seine Hand. „Wow… Ich glaube es tritt mich“, lachte er vergnügt. „Nun wird es wohl langsam ernst, wir werden Eltern!“, rief er begeistert. Aoko fühlte ebenfalls, doch das Treten hörte auf. „Na toll, mich tritt es und dich nicht“, schmollte Kaito gespielt. Aoko steckte ihm die Zunge heraus und lachte dann. „Vielleicht schläft es wieder“.

 

***

 

 

Am Abend kuschelten sich Aoko und Kaito mit dampfenden Tassen voll Tee aufs Sofa, und genossen ihre Zweisamkeit, als diesmal Kaitos Handy klingelte. „Nicht schon wieder...“, seufzte er genervt, doch hatte ein seltsames Gefühl. Er ging ran, und Shinichi meldete sich am anderen Ende der Leitung.

 

Kaito stellte auf Lautsprecher, sodass Aoko mithören konnte. Mit dunkler Stimme verkündete er, dass Ran ihrem Vater Kogoro von der Nachricht erzählt, und er sie rausgeworfen hatte… Die beiden keuchten entsetzt auf. „Ja, ihr habt richtig gehört. Er war mal wieder betrunken, hat sie gepackt und vor die Tür gesetzt. Sie durfte nicht mal ihre Sachen mitnehmen und hat nur noch das, was sie mit hergebracht hat“.

 

„Das ist doch unglaublich, der eigene Vater wirft seine Tochter raus...“ Wirst du hingehen, Shinichi?“

„Das lasse ich lieber sein, denn er hat noch gesagt, dass ich dran bin, wenn ich bei ihm auftauchen sollte“.

 

Aoko und Kaito sahen sich an. Im Hintergrund hörten sie Ran weinen. „Dann… Bleibt sie jetzt bei dir?“, fragte Kaito vorsichtig. „Ja natürlich. Oder denkst du, ich lasse meine Freundin auf der Straße leben?“

 

So hatten sich erneut dunkle Wolken über dem Glück der Freunde zusammengebraut… Es war kein Geheimnis, dass Kogoro Shinichi nicht leiden konnte. Doch dass er so weit gehen würde, hatte wohl keiner der vier erwartet…

 

 



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