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Colossal love

von

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Fake

Da stand er nun mit seinen Talent.

Der Bahnhofsteig war fast leer, hier und dort mal Jemand der auf den nächsten Zug wartete aber Niemand der auf ihn wartete. Es war selbst etwas ungewohnt für ihn, das er ab und an mal wegen einem Foto oder Autogramm angehalten wurde. Selbst im Zugabteil wurde er angestarrt. Es war komisch und er musste sagen, das es ihm nicht ganz geheuer war. Es fühlte sich so an, als ob man in die Enge getrieben wurde. Ob das noch schlimmer werden würde? Natürlich merkte er schon alleine den Unterschied von seiner ersten Autogrammstunde bis hin zu seiner letzten. Er schien auch hauptsächlich von jungen Frauen belagert zu werden. Wie nannte man das? Groupies? Hatte er tatsächlich nun solche Fans?

Er strich sich mit einem verschmitzten Lächeln durch die Haare, ehe er sich seine Kapuze über zog. Für die alteingesessenen Fans musste er sich erst mal beweisen, das brauchte noch Zeit, dafür fehlte ihm noch die Spielerfahrung.

Doch jetzt hatte er ein anderes Problem.
 

Hatte Berthold ihn also tatsächlich versetzt? Aus gegebenen Anlass wollte er nun wirklich nicht länger als nötig hier stehen. Am ende bildete sich um ihn herum noch eine Traube an Menschen und das wollte er nun wirklich nicht.

Kurz drehte sich Reiner um sich selbst, um nochmal sicher zu gehen, dass Berthold nicht weiter vorne gewartete hatte, erst dann setzte er sich in Bewegung um die Treppenstufen herunter zu steigen. Sicherlich war er unten, ganz bestimmt!

Doch...

Fehlanzeige!

Auch unten stand kein Berthold der auf ihn wartete.

„...Tch, ach Komm Berthl...ist das dein scheiß ernst?“

Okay – vielleicht verspätete er sich ja einfach? Reiner ließ ein wenig die Schulter hängen und schulterte sich dabei seine Tasche neu. Er ging nur wenige Schritte zur Seite und kramte in seiner Jackentasche herum.

So holte er sein Handy hervor, entsperrte es im gleichen Moment und checkte seine Nachrichten.

Außer das eine Nachricht von Christa dabei war, war keine neue von Berthold eingegangen. Auch kein Anruf. Gar nichts.
 

Kurz überflog er Christas Nachricht. Sie wünschte ihm viel Spaß und das er sich keine Gedanken um sie machen brauchte, dass sie sich beide einfach das nächste Wochenende treffen könnten, wenn er die Zeit fand.

Ha, das tat er nicht. Sie war immer so verständnisvoll und wie er sie kannte, nutzte sie vermutlich die Zeit mit ihrer burschikosen Freundin aus. So war ja auch ihr Deal, in der Öffentlichkeit mimten sie das perfekte Paar aber hinter verschlossenen Türen taten sie eben das was sie wollten. Sie waren ziemlich gute Freunde geworden, mehr aber auch nicht. Da störte es ihn wenig, das Christa ebenso wenig zu ihrer Homosexualität stehen konnte wie er selbst. Jeder hatte seine Gründe. Trotzdem tat es ihm ungemein gut mit Jemanden über sein inneres Gefühlschaos zu sprechen. Christa gab ihm einfach das Gefühl, das er kein Monster war, kein Außenseiter, weil er vielleicht anders war. Ganz im Gegenteil, sie stärkte ihn sogar darin der zu sein, der er gerne sein wollte. Er hätte sich nie im Leben selbst darin gesehen, wie er einmal mit einem bildhübschen Mädchen auf der Couch saß und sie beide zusammen eine Modeshow ansahen. Das schrägste daran war wohl immer, wenn Ymir dabei war, denn dann lästerte die Große immerzu über die Hungerhaken, die über den Laufsteg dackelten. Christa saß dabei meistens ganz entspannt auf ihren Schoß und versuchte sie in ihren Kommentaren zu stoppen. Das toppte Ymir meistens damit, dass sie dann irgendeinen Typen aus der Masse herauspickte um ihn Reiner schmackhaft zu machen, indem sie meinte das sie von dem Kerl ja die Nummer hätte. Ein Wort und sie könnte den Kuppler spielen. Reiner winkte immer ab und meinte sehr gentlemanmäßg, dass es ihm schon reichte wenn er mit Christa ausging, das er gar nicht an mehr interessiert gewesen wäre. Im Moment jedenfalls nicht.

Ymir schimpfte ihn dann immer gleich wie prüde und verklemmt er doch war, dass sie beide, ja sie meinte auch Christa, mal aus ihrer Haut raus kommen mussten.

So einfach war es leider nicht. Christa stammt aus einer altmodischen, angesehenen Familie und war dazu auch noch Einzelkind. Da war doch klar das sie den ein oder anderen Erbe in die Familie setzen musste. Bei Reiner dagegen, ihm war seine Kariere unglaublich wichtig, wenn er nicht mehr spielen konnte, was sollte er dann noch machen? Vielleicht an irgendeinem Schnellimbiss hinter dem Herd stehen? Er wusste nicht was er sonst außer Fußball noch machen konnte, er konnte sich nichts vorstellen und wenn erstmal raus käme das er schwul war, dann...sahen seine Chancen noch geringer aus.

Also - dann blieben sie dabei.

Das Model und der Fußballer, das perfekte Paar eben für die Außenwelt. Wer schöpfte da schon verdacht?
 

Er erinnerte sich noch gut daran, wie er Christa vor gut einem Jahr auf einer größeren Party kennengelernt hatte. Das war auch der Abend an dem Porco ihm den letzten Nerv raubte, indem er ihm ständig hinterher lief und ihn beleidigte wo er nun konnte. Erst war es, weil sein linker Fuß angeblich schwach stand, dann war es seine Ausdauer, seine Führung mit dem Ball und so weiter und sofort. Das war genau die Woche gewesen, wo Marcel zum ersten mal ausfiel und Porco und er zusammen die Sturmspitze im Training ausprobieren sollten. Sie waren ein echt gutes Team gewesen. Das sah Reiner sogar selber. Sie ergänzten sich laut Aussage des Trainers sogar besser als Marcel mit Porco. Also nahm Reiner es an dem Abend so hin, das der Jüngere ihn nicht in Ruhe lassen konnte, weil er sauer auf ihn war und ließ es zu das er ständig an ihm klebte und nörgelte.
 

Doch irgendwann reichte es auch dem Blonden und sein Geduldsfaden riss endgültig. Aus einen Impuls heraus hatte er den Galliard Bruder am Handgelenk gepackt und hinter sich her gezogen, um in dann an einem ruhigeren Ort zur Rede zu stellen.

Was war sein Problem gewesen? Reiner hatte ihn fast angeschrien und ihn sogar gegen die Wand geschubst, damit der Andere endlich mit der Sprache heraus rückte.

Doch anstatt das Porco irgendetwas sagte, hatte er Reiner Augenblicke später selbst gegen die gegenüberliegende Wand gedrängt. Dabei hielt er ihn an seinem Kragen fest.

Perplext darüber hielt Reiner damals inne und sah den Jüngeren nur mit zwei goldfarben Iris fragend an, als dieser sich schließlich dazu ermutigt fühlte folgendes zu tun und zwar seine Lippen auf die des Blonden zu pressen!

Es kam wie es kommen musste.

Sie hatten beide eindeutig zu viel getrunken und wie dämlich war er gewesen mit dem Jüngeren VOR der Toilette herum zu knutschen? Wie ein paar Teenager die einen Hormonüberschub hatten und dementsprechend ihre Finger nicht bei sich behalten konnten! Eigentlich hatte er geglaubt das sie sich in die Haare bekommen würden und sich einfach prügelten, bis einer blutend am Boden landete.

So wie der Galliard Zwilling ihn Tage zuvor immer provozierte, konnte er kaum glauben das er es war, der den ersten Schritt wagte. Aus einen unbeholfenen Kuss wurde schnell ein intensiver Kuss der nach mehr forderte. Reiner hätte ihn weg drücken sollen, ihm vermutlich direkt eine reinhauen sollen, aber das konnte er nicht. Der Blonde hatte den Jüngeren nun auch an seinem Kragen näher zu sich heran gezogen und er war es der den Kuss schließlich verstärkte indem er seine Lippen gegen die des Anderen drückte und fester begann sie an seinen zu bewegen.
 

Komisch das es dann ganz anders kam, als Christa sie dann dabei erwischte, da dachte Reiner sich schon, das er seine Karriere an den Nagel hängen konnte. Er sah Augenblicklich wie die Medienwelt sich das Maul über ihn zerriss und sein Verein ihn auf die Straße setzte.

Er sah es schon fest in allen Zeitungen stehen: Die neuen Fußballtalente alle schwul!

Entgegen seiner Erwartung hatte sie aber komplett anderes darauf reagiert. Sie Lächelte ihm nur mit einem kleinen Nicken zu, dass er bei diesem sanften Lächeln glaubte, das sie ein Engel gewesen sein musste. Was für eine Ausstrahlung.

Es war ein seltsames Gefühl – er wusste noch das er Porco augenblicklich von sich gestoßen hatte und ihr direkt hinterher gegangen war, natürlich um das Ganze richtig zu stellen!

Hah? Das Ganze? Was... verdammt!

Dabei wusste er selbst nicht was er da noch richtig stellen wollte. Sie hatte alles gesehen, so etwas konnte man nicht schön reden! Was wollte er sagen? Das sein Fußballkollege ihm die Krawatte neu gebunden hatte? Das würde schwer werden, denn er trug noch nicht mal eine.

Porco hatte sein Knie eindeutig zwischen seine Beine gedrückt, ganz eng an seinen Schritt. Er selbst hatte seinen Kopf nach hinten an die Wand gelegt, seinen Hals hielt er ihm entgegen gestreckt, damit der Jüngere besser ein paar Küsse auf seine Haut hauchen konnte. Bei dem Schauspiel hatte er sogar entspannt die Augen geschlossen, wie wollte er das erklären? WIE?!

Als er Christa endlich erreicht hatte und sie bat mit ihm an der Seite zu reden, winkte sie das Thema gleich ab.

Sie wollte tatsächlich seine Erklärung nicht hören. Sie sagte stattdessen, sie habe nichts falsches gesehen und das es auch nichts gewesen war, was er ihr erklären musste. Sie habe nur zwei Menschen gesehen die Zärtlichkeiten ausgetauscht hatten.

Was für eine Umschreibung. Reiner selbst war sich zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht sicher, was er da überhaupt zugelassen hatte oder was er wollte. Doch durch Christas Worte fasste er irgendwie Mut auf.
 

Sie unterhielten sich ziemlich lange auf der Party. Tauschten Nummern aus und als er es am wenigstens erwartete hatte, schrieb sie ihn irgendwann die Tage darauf an.

Sie erklärte ihm später am Telefon wie sie beide offener mit dem Leben könnten, wie sie beide waren, wenn sie der Außenwelt einfach vorspielten das sie ein Paar gewesen waren. Er sagte ihr zu, ohne groß nach zu denken.

Ja – seit einem Jahr trafen sie sich regelmäßig und ließen es auch zu das einige Paparazzi Bilder von ihnen schossen.

Bilder wo sie Händchen hielten, sich flüchtig küssten oder einfach zusammen aßen, während sie sich verliebt in die Augen sahen.

Es klappte doch gut, nicht wahr? Es klappte so gut, dass alle um sie herum die Lüge glaubten. Es gab eben nur wenige, die wirklich wussten wie es um sie stand und die konnten sie beiden Gott sei dank noch an einer Hand abzählen.
 

Reiner seufzte leise und versuchte seinen Freund anzurufen, doch ohne Erfolg. Er ging einfach nicht ran und jetzt hatte er es sicherlich schon zum 3. mal versucht den Größeren zu erreichen.

Er ging einfach nicht ran. Sollte er vielleicht bei Annie anrufen?

Gerade als er sie aus seinen Kontakten heraus suchen wollte, ging eine neue Nachricht ein.
 

» Es tut mir leid! Bitte entschuldige! Ich musste spontan zur Arbeit und mein Boss lässt mich einfach nicht gehen! :( «
 

„... und jetzt? Das konntest du mir nicht vorher sagen? Ist das wieder eine Ausrede von dir?“, flüsterte er leise und wirkte sichtlich enttäuscht. So tippte er schon eine Antwort und machte sich dann auf den Weg das nächst beste Hotel anzusteuern welches er finden konnte.
 

» Okay, ich geh einen Kaffee trinken, vielleicht klappt es ja später bei dir, oder weißt du was? Ich such mir einfach ein Hotel für heute Nacht und wir sehen uns Morgen.«
 

Berthold las die Nachricht, die wirklich nicht lange auf sich warten ließ und sofort schmerzte sein Herz. Das wollte er wirklich nicht, er konnte aus der Nachricht den Unmut heraus lesen, die ganze Enttäuschung. Ja der Blonde wollte sich heute mit ihm treffen und Berthold konnte an nichts anderes denken, als an das der Blonde gerade auf ihn gewartet hatte und er? Er hatte ihn erneut enttäuscht, weil er einfach nicht nein zu seinem Chef sagen konnte.

„...“

Er seufzte leise und schrieb noch eine kurze Nachricht.
 

» Ich mach es wieder gut! Versprochen! «
 

Die Zeit wollte einfach nicht vergehen und er bekam einen Auftrag nach dem nächsten zu geschoben.

Genervt sah er sich den Haufen von Unterlagen an. Das würde Stunden dauern!

Bis er das alles kopiert und geordnet hatte, wäre es bestimmt schon längst dunkel.

„Berthold?... du bist ja immer noch hier?!“

Der Größere erschrak leicht und drehte sich herum.

„Oh... Annie...“, sagte er etwas traurig und nickte schließlich.

„Reiner hat sich vermutlich jetzt ein Hotel gesucht, ich dachte ja er würde bei uns schlafen... aber ich habe ihn schon wieder versetzt. Kein Wunder das er jetzt sauer sein wird. Jetzt ist er schon mal hier und ich sehe ihn nicht... dabei ist er...-“

„Ja Genau! Er ist wegen dir da Berthold. Beweg deinen Arsch gefälligst und geh zu ihm, sonst trete ich dir in den Hintern! Das wird doch wohl nicht so schwer sein euch zusammen zu bringen, damit ihr euch endlich mal aussprecht!“, unterbrach sie ihn direkt.

Annie sah ihn kühl an, dabei riss sie ihm den Haufen von Unterlagen aus den Armen und schüttelte den Kopf. „Los!“, murrte sie und schlug ihn seitlich mit dem Stapel, damit er endlich in die Gänge kam.

Abwehrend hob Berthold die Hände. Annie war viel zu stark, auch für ihre Größe war es unmenschlich.

„Eh... ja.. Ich... Danke... du hast etwas gut bei mir.“, lächelte Berthold sie schließlich an und man sah es ihm an, wie eine tonnenschwere Last von seinen Schultern abfiel.

„Levi sollte mal lernen seinen Kram selbst zu kopieren, oder eine neue Sekretärin einzustellen.... unmöglich dieser Zwerg.“, murrte sie genervt.

„Nicht so laut!“

„Was? Ich habe keine Angst vor ihm!“

Berthold schluckte und sah sich unbehaglich um, ehe er sich ergab.

„Er ist mein direkter Vorgesetzter, ich brauch die Arbeit, Annie.“

„Jaja... nun mach schon und geh, bevor Reiner noch auf die dumme Idee kommt zurück zu fahren.“, sagte sie mit einem schwachen Lächeln und machte sich zum Kopierraum auf.
 

Berthold wusste das Annie ein guter Mensch war, sie war speziell aber er kam immer gut mir ihr aus, doch als sie meinte das Reiner sich ja auch dazu entscheiden konnte, wieder zu fahren beeilte er sich wirklich.

So hastete er mit schnellen Schritten zum Fahrstuhl und zog sein Handy hervor.

Schnell hatte er Reiners Nummer gewählt und als der Andere abnahm, sprudelte es nur so aus ihm heraus.
 

„Hey! Ich bin es Berthold!“, stammelte er blind heraus und er merkte wie ihm selbst jetzt sein Herz in die Hose rutschte.

Er bekam total kalte Hände und seine Stimmte war so leise geworden.
 

„Ach... wer hätte es gedacht?“
 

Berthold schluckte.

„Ich.. ich kann jetzt gehen. S-soll ich dich abholen oder bist du schon in einem Hotel? Ich dachte du könntest bei m-mir s-schlafen? E-eh... also wenn du das möchtest...?“
 

Berthold lehnte sich an das Geländer und drückte einen Knopf auf der Schaltfläche, damit sich die Türen schlossen und der Fahrstuhls sich in Bewegung setzen konnte.

„Ich habe gerade erst ein Hotel erreicht und stehe noch davor... Also... wenn es Annie und dir nichts ausmacht? Ich schick dir gleich meinen Standort.“
 

Berthold lächelte sanft und nickte erleichtert.

„Alles klar. Dann also... bis gleich. Ich freue mich echt dich zu sehen.“
 

„Okay Berthl. Lass mich nicht zu lange warten, sonst überlege ich es mir vielleicht doch noch mit dem Hotel.“
 

Er hörte das Grinsen heraus und wusste das der Blonde es nicht ernst meinte, aber der Größere musste selbst lächeln. Reiner hatte ihn solange nicht mehr bei seinem Spitznamen genannt.

Gerne hätte Berthold gesagt, dass er ihn nie wieder warten lassen würde, aber er entschied sich dafür das es viel zu kitschig war und es eigentlich auch nicht so recht passte. Eigentlich? Es passte absolut nicht.

So legte er auf und dabei merkte er erst wie verschwitzt seine Hände waren, dass er sich diese erst mal an der Hose abwischen musste.

Schritt für Schritt klopfte sein Herz immer heftiger gegen seine Brust und wenn das so weiter ging, glaubte er, das sein Herz noch an seiner Brust zerschellen würde.
 

Ganz zerstreut gab er die Adresse in seinem Navi ein. Er wartete nur noch auf die Synchronisierung der App, solange er wartete richtete er nochmal seine Haare im Rückspiegel.

„Ganz ruhig Berthold!... du hast nichts zu verlieren. Das schlimmste wäre, das er mich sieht und sich direkt umdreht und geht... aber... das wird er schon nicht. Höchstens wenn ich mich traue ihm meine Gefühle zu gestehen.“

Er nickte sich selbst zu und als das erlösende Piepsen der App kam, startete er den Motor seines kleinen, blauen Golfs.

Er war so aufgeregt, er zitterte am ganzen Leibe, je näher er dem Ziel kam und als den Blonden schließlich an einem Zaun, direkt vor dem Hotel angelehnt sah, schluckte er hart.

„Reiner...“, murmelte er leise und musste sofort lächeln.

Er blickte nach hinten, setzte den Blinker und fuhr an die Seite um den Motor auszuschalten, nun so wäre es wohl besser gewesen, vor Aufregung hatte er den Motor stattdessen mit einem lauten Geräusch absaufen lassen.

„...“

Wie peinlich.

„Uff... ganz ruhig...“, sprach er sich selbst nochmal Mut zu und stieg dann aus dem Auto aus.

Nur langsam und zögerlich kam er dem Blonden näher.

Sein Blick huschte von einem Punkt zum nächsten, nur kein direkter Augenkontakt!

Sollte er ihn umarmen? War das Okay? Immerhin hatten sie sich solange nicht gesehen.

Oder sollte er einfach seine Tasche direkt nehmen und sie einladen? Er könnte ihm auch einfach ein Hallo sagen und ihm auf die Schulter klopfen... oder... eh...

Auf einmal sah er an sich herunter und schluckte verdutzt als Reiner ihm die Entscheidung schon abgenommen hatte, denn dieser hatte seine Arme freundschaftlich um Berthold gelegt und schnipste ihn direkt gegen die Stirn, als Berthold nach unten sah.

Diese angenehme Wärme die sofort seinen Körper durchflutet war so einnehmend. Oh Schreck, hoffentlich glich er gerade nicht einer Tomate, Berthold spürte nämlich wie Hitze in seine Wangen stießen.

„Denk doch nicht immer so viel nach.“, grinste Reiner frech und trat einen Schritt zurück um seinen Freund nochmals anzusehen.

„Bist du schon wieder gewachsen?“, wollte Reiner wissen und ging etwas an Berthold vorbei um dann seine Tasche auf die Rückbank des Autos zu werfen.

Berthold kratzte sich nervös am Hinterkopf, er war noch dabei zu verinnerlichen wie Reiner ihn umarmt hatte und er? Er stand da wie eine Statur.

„Eh... Ja.. also... vielleicht bin ich noch gewachsen...? Also... bist du gut angekommen? Wie war denn deine Fahrt?“

Reiner schüttelte nur grinsend den Kopf und deutete aufs Auto.

„Komm lass uns fahren, bevor ich noch mehr Autogramme schreiben muss. Die Fahrt war ganz okay. Ich weiß nur das ich mich nächstes mal diskreter verkleiden muss.“

„Oh verstehe, ich kann mir vorstellen das du schon ein paar Fans hast.“, meinte der dunkelhaarige ruhig und musste sich innerlich eingestehen, dass er wohl der größte Fan von Reiner war.

So nickte er direkt und stieg zusammen mit dem Blonden ein. Es war ein komisches aufeinander Treffen. Sie konnten sich eigentlich beide nicht so richtig in die Augen sehen und bevor ein peinliches schweigen entstand, setzte einer von ihnen ein total blödes Thema an.
 

Nun ja, bis der Blonde auf Annie zu sprechen kam...



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