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Vom Jäger und der Wölfin

Daryl x OC
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang, lang ist es her, dass ich eine Fanfiction geschrieben habe. Da mir die Story nun aber schon ein Weilchen im Kopf herumschwirrt und auch dank einiger RPGs mit Ideen gespeist wird, möchte ich sie sehr gerne auf Papier bringen.... der Prolog befasst sich allerdings direkt mit dem Tod.... Komplett anzeigen

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Goodbye

Die Äste peitschten ihm ins Gesicht während der Jäger durch das Dickicht lief. Ihn hatte eine Nachricht erreicht, von welcher er immer gehofft hatte, dass er das niemals miterleben müsste. Doch der Tag war gekommen. Der Jäger biss die Zähne zusammen. Er hatte schon so viele Menschen verloren, die ihm wichtig waren, er durfte sie nicht auch noch verlieren. Nicht so, nicht heute… Ein Hase kreuzte seinen Weg. Normalerweise hätte Daryl nicht gezögert, hätte seine Armbrust gezogen und hätte das Fleisch mitgenommen – mit in die Gemeinschaft, die jede Beute gut gebrauchen konnte. Doch heute? Nein. Das war für ihn gerade an letzter Stelle. Was zählte war, dass die Frau, die er so sehr liebte, …sie lag im Sterben. Allein dieser Gedanke brachte den Jäger schlicht um den Verstand. Sie hatten so viel gemeinsam durchgemacht…und nun das.

Geschickt sprang er über einen umgefallenen Baumstamm, stolperte kurz über einen der Äste. Wenn Merle ihn nun so sehen würde, würde er sich sicher über ihn lustig machte. Wobei…vielleicht auch nicht? Daryl wusste es nicht. Denn er konnte den älteren nicht fragen. Doch was würde er geben nur um seine Familie noch einmal bei sich zu wissen. Noch einmal den Rat seines Bruders einzuholen, egal wie bescheuert dieser war. Unter Daryls Gewicht knackste einer der Äste auf, welcher am Weg herumlagen, das Geräusch ließ die Vögel in den Baumkronen aufschrecken. Doch auch darauf achtete der Jäger nicht mehr. Er konnte schon die Mauern seiner Gemeinschaft sehen, der Gemeinschaft, die er mit ihr aufgebaut hatte. Alexandria, Hilltop, das Königreich, Oceanside lagen schon lange in der Vergangenheit. Sie hatten viel verloren, doch wie ein Phönix aus der Asche waren viele Bewohner wieder aufgestanden, hatten ihren Mut zusammengenommen und weitergelebt. Der Jäger zwang sich durchzuhalten, tief durch zu atmen, nicht aufzugeben, auch wenn seine Beine schmerzten.

Daryl war unterwegs gewesen, um Proviant zu sammeln, es war ein halber Tagesritt gewesen, als sein Funkgerät rauschende Geräusche von sich hab. Jemand versuchte ihn zu erreichen. Der Jäger hatte es aktiviert, als er die Stimme seines Sohnes vernahm. „Dad…du musst nach Hause kommen, es geht um Mum...sie wurde gebissen.“ Mehr hatte es nicht gebraucht, denn Daryl wusste: Wenn sein Sohn ihn mit dieser gebrochenen Stimme kontaktierte, musste das bedeuten, dass es schlecht um sie stand.

„Es ist Daryl! Öffnet das Tor!“, kam es von den Wachposten und noch ehe Daryl für einen Moment innehielt, öffneten sich die Tore und er konnte weiterlaufen. Sofort kam ihm ein schwarzhaariger junger Mann mit stechend blauen Augen entgegen. „Wo ist sie?“ Der jüngere lief voran und führte seinen Vater zum Haus des Doktors. Sofort konnte Daryl die gedrückte Stimmung fühlen. Seine Schritte wurden langsamer, er näherte sich dem Krankenzimmer und blieb schwer atmend im Türrahmen stehen. Der Arzt, welcher an der Seite der verwundeten gesessen war, horchte auf und blickte nun zu dem Jäger. Sofort ließ er die Hand der Frau los, ging stattdessen zum Anführer der Gruppe zu. „Tut mir Leid, Daryl…aber ich kann ihr nicht mehr helfen…“ Schweigend nickte Daryl, drang sich an dem Doktor vorbei und ging zu der Frau zu, welche mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Ihre Haut war blass, blasser als sie ohnehin immer schon gewesen war. Unter ihren Augen bildeten sich schwere Augenringe ab. „Du bist zurück?“ Langsam öffnete die schwarzhaarige ihre Augen, die gleichen eisblauen Augen, wie die seines Sohnes blickten ihm entgegen. Schwach lächelte die Frau, hob ihre Hand an, welche er sofort umfasste. „Natürlich bin ich zurück…“, meinte er leise, setzte sich nun auf den Stuhl neben ihr. „Ich…hab nicht aufgepasst…tut mir leid.“ „Hör auf mit dem Drama, wir wissen beide, dass du wieder heilst.“ Sie lachte leise, geschwächt auf. „Daryl…ich bin nicht unsterblich…“, erinnerte sie ihn leise, sie blickte ihm in die Augen, versuchte seine Hand zu drücken, doch es gelang ihr kaum. Es war, als würde ein Baby versuchen die Hände des Mannes zu drücken. Daryl schwieg, mahlte mit den Zähnen und zog die Augenbrauen zusammen. Er war nie sonderlich gesprächig gewesen, doch die schwarzhaarige vermochte es ihn wie ein offenes Buch zu lesen. Sie begann mit den Tränen zu kämpfen, „Ich weiß…ich habe versprochen, dich niemals zu verlassen…“ Der Mann drückte ihre Hand zärtlich, beugte sich etwas tiefer und drückte ihre Hand nun mit seinen beiden Händen, welche er leicht gegen seine Stirn lehnte. „Du wirst überleben…“ „Daryl…“ „Du wirst überleben!“, er sah ihr nun entgegen, sein Blick glasig, seine Unterlippe bebte. Der Blick der schwarzhaarigen glitt an dem Mann vorbei, zu ihrem Sohn, welcher zu Boden starrte und ebenfalls mit den Tränen kämpfte. Er wollte stark sein, wie sein Vater. „Damian…hol bitte Ella…“ Wortlos wandte sich der junge Mann ab, verließ den Raum und ging besagte Person suchen. Währenddessen sah die schwarzhaarige Frau wieder zu ihrem Liebsten. „Ich danke dir, Daryl…“ er schnaufte, sah ihr nur zaghaft in die Augen, ein Blick, der sie fragte für was sie sich bedankte. „Du hast mir ein Leben geschenkt, von dem ich nie geträumt hatte, …“ „Du hattest Besseres verdient.“ Erneut lachte sie auf, doch diesmal gefolgt von einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck, sie hielt sich die Seite. Daryl ahnte, dass sich hier die Verletzung versteckte. „Besseres? Ich habe einen Mann, den ich liebe, der mich liebt…einen Mann, der mir zwei wunderbare Kinder geschenkt hat…ein Leben wie kein anderes…ein glückliches Leben…“ „Lex…bitte…“ Die Tür öffnete sich nun abermals. Dieses Mal stand wieder der schwarzhaarige junge Mann in der Tür, zusammen mit einen etwa 8 Jahre alten Mädchen, welches sich die verheulten Augen strich. Sie wusste genau was los war, ihre Mama war verletzt und niemand konnte ihr helfen. Die beiden näherten sich, Damian blieb neben seinem Vater stehen, während sich die kleine Ella auf das Bett zog und sich an ihre Mutter kuschelte.
 

„Wieso greifen deine Heilkräfte nicht ein?“, fragte der Jäger nun leise, immer noch ihre Hand haltend.

„Ich bin alt geworden Daryl...du darfst nicht vergessen, dass ich schon so viel länger lebe, als jeder andere hier…mein Körper mag zwar noch halbwegs jung sein, aber mein Geist ist alt…“, sie lächelte wieder schwach. Wieder herrschte Stille. Die Männer hatten die Blicke gesenkt, während die schwarzhaarige ihrer Tochter leicht durchs Haar strich. Während Damian seiner Mutter ähnelte, kam die kleine Ella doch mehr nach ihrem Vater: bräunliches Haar, mit leichten Locken, ozeanblaue Augen.
 

Mit jeder Stunde, die nun verstrich, wurde die Frau blasser, ihre Haut fahler, ihre Augen immer müder. Sie drehte ihren Kopf zu dem Jäger. „Lass mich nicht zu einem von diesen Dingern werden, hörst du?“, flüsterte sie nun leise, entwand ihre Hand der seinen und öffnete die Lade des Beistelltischchens. Darin befand sich ein Messer, ein beißender Geruch kam der Gruppe entgegen. „Wolfswurz…“, stellte Daryl sofort fest und kopfschüttelnd sah er zu seiner liebsten. „Nein. Verlang das nicht von mir.“ „Ich habe nicht die Kraft, um mit dir zu streiten…aber ich bitte dich darum, dein Versprechen zu halten…sonst übernimmt es Negan.“ Daryl senkte den Blick, sein Versprechen…er hätte sich niemals darauf einlassen dürfen. Zaghaft nickte er. Die dunkelhaarige begann schwach zu lächeln, entspannte sich dann etwas. „Ich liebe dich, Daryl Dixon…“ Der angesprochene hob seinen Blick an, sah in die Augen, die er so geliebt hatte. Sie hatten ihren Glanz verloren, sie wurden müder, milchiger… „Ich liebe dich auch…Alexis Dixon…“ Sie lächelte, Tränen liefe ihr über die Wangen, Tränen der Trauer und der Erleichterung. Mit jedem Atemzug spürte sie, wie ihr das Leben mehr und mehr durch die Finger lief. „Geht nach Hause Damian“, ertönte die Stimme des Mannes. „Wir bleiben, wir lassen Mum nicht allein. Wir wissen was du tun musst.“ Der junge Mann war stark, stärker als Daryl es sich eingestehen wollte. Oder war er selbst einfach nur schwach geworden? Er erinnerte sich an so viele Tode, doch keiner war ihm je so schwergefallen wie dieser hier.

Es wurde still im Raum, das schwache Atmen der schwarzhaarigen wurde immer Leiser. Daryl erhob sich von seinem Platz, beugte sich über sie und küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Ich liebe dich so sehr…“, flüsterte er ihr zu, nahm das Messer aus dem Nachtkasten und setzte es am Ohr der Frau an. Seine Hand zitterte, sein Herz brach. Er wusste, dass er es tun musste…nicht auszumalen, wie gefährlich sie werden würde, wenn sie sich verwandelte…eine Alpha-Wölfin die zu einem Volatiles…einem Schattenjäger wurde, wäre gefährlicher, als sie es im Moment gebrauchen konnten. „Wir sehen uns wieder, versprochen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch soweit gefallen :)
Die nächsten Kapitel werden nun etwa 20-15 Jahre vor diesem Ereignis ansetzen. Komplett anzeigen

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