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Zum Glück macht Liebe blind

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Zum Glück macht Liebe blind

Autor: Shikura Harea | Pairs: Shikura x Leon | Nebenpair: Verena x Cloud

Genre: soulship, relationship, Familie, Freundschaft, Vertrauen

Disclaimer: Hironobu Sakaguchi


 


 


 


 

Shikura stand früh am Morgen auf. Heute musste sie schon um neun Uhr am Laden von Sephiroth sein und alles vorbereiten.

Sie ging duschen, zog sich an und machte sich nach einem kurzen Frühstück auf den Weg. Sie brauchte nicht lange und da das Wetter heute schön war, konnte sie auch mit dem Fahrrad fahren.
 

Am Café angekommen, brachte sie ihr Fahrrad erst mal in den Hinterhof und ging dann rein.

Mit einem kurzen Klopfen betrat sie Sephs Büro und begrüßte ihn: „Guten Morgen. Wie immer das Übliche?“

Seph grinste leicht. „Da musst du noch fragen?“

„Na, kann ja gut möglich sein, du willst mal was Anderes haben“, meinte Shiku augenzwinkernd und verließ das Büro wieder.

In der kleinen Küche machte die Blondhaarige erst einmal einen Milchkaffee für Sephiroth, den sie ihm auch direkt brachte. Danach wischte sie über die Tische und brachte die ganzen Kuchen und Torten nach vorn in die Theke.

Eine halbe Stunde später tauchte ihre beste Freundin Rena auf.

„Guten Morgen“, wurde sie direkt begrüßt.

„Hey, guten Morgen Rena. Na, wie immer einen Kaba für das E-Mail lesen?“

„Aber sicher doch.“

Shiku ging wieder in die Küche, machte Rena ihren Kaba und gab ihr diesen dann. Dankend nahm die Schwarzhaarige ihr Getränk und verabschiedete sich nach nebenan in die Videothek.

Wenig später konnte Shiku das Café auch öffnen und musste nicht lange warten bis die ersten Kunden kamen.

Da viele gern morgens frühstückten, hatte Seph einige Monate nach der Eröffnung des Ladens beschlossen, auch morgens Frühstücke anzubieten.
 

Als Shiku kurz rüber in die Videothek ging, um zu fragen ob Rena oder Tifa noch was zu Trinken brauchten, stellte sie fest, dass Rena mal wieder ihren Spaß hatte. Ihre Freundin ärgerte ihre Kollegin gerne und das jeden Tag. Sie musste schon schlecht gelaunt sein, um dies einmal nicht zu tun.

Aerith war eine halbe Stunde nach Caféeröffnung gekommen und konnte so zusammen mit Shiku die Gäste bedienen. Mittags herum tauschten Aerith und Leon die Schicht.

Heute musste Shiku zwar den ganzen Tag arbeiten, aber das war nicht so schlimm. Außerdem konnte sie, als Leon da war, eine Pause machen, da in dem Zeitraum auch erst einmal kaum etwas zu tun war. Er hatte gemeint, dass sie sich sogar gern eine knappe Stunde nach hinten sitzen konnte, wenn sie wollte. Sollte er doch Hilfe brauchen, würde er sie schon rufen. Die Blondhaarige nahm dies auch dankend an und setzte sich für eine Stunde nach hinten. Sie trank einen Tee, aß eine Kleinigkeit und schloss dann für eine Weile die Augen. Damit Shikura nicht einschlief, hatte sie sich einen Wecker gestellt. So döste sie dann nur und schlief nicht komplett ein.

Leon kam die Stunde auch wirklich komplett allein zu recht, was aber auch daran lag, dass nach wie vor nicht viel los war. Dies war aber auch der Uhrzeit zuzuschreiben. Die meisten saßen zu Hause und waren am Mittagessen und würden danach erst hier her kommen, um hier Kuchen zu essen oder sich welchen für zu Hause zu holen.
 

Der Tag verlief noch recht ruhig, bis sie dann das Café zumachten und sich ans Aufräumen und Putzen machten. Durch den Laden mussten sie nur fegen und über die Tische wischten sie drüber. Kuchen und Torten kamen in den großen Kühlschrank. Nachdem auch die Theke selbst geputzt und die Einnahmen gezählt war, verabschiedeten sie sich von Sephiroth und machten sich auf den Heimweg. Da sie heute bei Shiku einen DVD-Abend machen wollten, hatten sie den gleichen Weg. Ansonsten hätten sie sich direkt am Café in zwei verschiedene Richtungen getrennt.
 

Auf dem Weg zu Shikura kauften sie noch schnell ein paar Kleinigkeiten ein und waren danach recht schnell bei ihr zu Hause.

In bequemen Sachen standen sie in der Küche und waren am kochen. Dabei wurde Musik gehört, über alles Mögliche geredet und auch viel gelacht. Immer mal wieder kitzelte Leon die Blondhaarige, was diese sehr zum Lachen brachte. Da er wusste, wie kitzelig seine beste Freundin war, machte er es umso lieber.
 

Als das Essen fertig war, setzten sie sich mit diesem und den Knabbersachen ins Wohnzimmer auf das große Sofa und begannen mit dem DVD-Abend. Es wurde alles querbeet geschaut. Von Comedy über Action bis hin zu Horror. Da Shikura Horrorfilme nicht so einfach schauen konnte, hatte Leon sie dabei auch im Arm, was er eh immer gern tat, auch bei Actionfilmen. Aber er hatte Horrorfilme rausgesucht, die nicht ganz so schlimm waren. Er wollte ja nicht, dass sie die Nacht dann nicht schlafen konnte.

Irgendwann beschlossen sie, während der Filme noch Karten zu spielen. Das war zum Beispiel ganz leicht und unproblematisch bei den Filmen, die beide schon mehrmals gesehen hatten. Da reichte ihnen nur das Hören des Films.

Nach einiger Zeit lagen sie einfach nur auf dem Sofa und sahen sich die Filme an. Shiku hatte sich an Leon gekuschelt. Er hatte den rechten Arm so, dass sie mit dem Kopf drauf liegen konnte. Sollte sie einschlafen, war das nicht schlimm, da er sie dann einfach in ihr Bett bringen würde und da es sehr groß war, würde er sich einfach zu ihr legen. Leon wusste, dass ihr das nichts ausmachte. Schließlich schliefen sie auch in einem Bett, wenn sie zu ihm kam.
 

Als Leon ein ruhiges, gleichmäßiges Atmen hörte, blickte er zu der Blondine. Ihre Augen waren zu und an ihrem Atmen konnte er erkennen, dass sie schlief. Ohne sie zu wecken, löste er sich von ihr, stand auf und nahm sie auf den Arm. Er trug sie in ihr Schlafzimmer, wo er sie ins Bett legte und schon einmal zudeckte.

Der Braunhaarige ging wieder ins Wohnzimmer, machte den Fernseher und den Player aus. Auch das kleine Licht der Sofalampe, welches sie angelassen hatten, machte er aus.

Zurück in ihrem Zimmer, legte Leon sich zu ihr ins Bett und nahm sie, wie auf dem Sofa schon zuvor, in den Arm. Shiku kuschelte sich sofort an ihn und lag gleich viel entspannter da.

Leon strich ihr durch das Haar, spielte leicht mit einer ihrer Haarsträhnen. Er strich ihr das Haar aus der Stirn und hauchte ihr einen Kuss darauf.

„Wenn du wüsstest, wie sich alles in mir für dich verändert hat… Wenn du nur wüsstest, dass du mehr als nur meine beste Freundin bist…“, flüsterte er und seufzte leicht.

Wie konnte sie es auch wissen? Er hatte es ihr nie gesagt. Hatte nie auch nur eine Andeutung über seine wahren Gefühle gemacht.

Verena wusste ein wenig darüber, was er für Shikura empfand, doch sagte er es ihrer Freundschaft wegen nicht.
 

Seufzend nahm er sie etwas mehr in den Arm und schloss die Augen. Er verdrängte die Gedanken wegen seinen Gefühlen, damit er einschlafen konnte.

Durch ihre Wärme und ihren Duft schlief er auch schnell und ruhig ein.
 


 

Sich auf die andere Seite drehend, wurde Shikura langsam wach. Sie streckte sich leicht und bemerkte dabei, dass sie allein im Bett lag. An dem Duft, welcher an ihrem zweiten Kissen war, wusste sie aber, dass sie nicht die ganze Nacht allein im Bett gelegen hatte.

Lächelnd öffnete sie langsam ihre Augen.

Sie wollte in dem Moment aufstehen, in dem gerade die Tür aufging und Leon mit einem Tablett ins Zimmer kam.

„Guten Morgen“, gab sie von sich.

Er lächelte sie an. „Guten Morgen“, antwortete er und setzte sich zu ihr auf das Bett, stellte das Tablett mit dem Frühstück darauf zwischen sie beide.

Es war ein Tablett mit Füßen, extra für das Bett gekauft. Na ja, wenn er ehrlich war, hatte er es ihr mal gekauft, weil er ihr so gern Frühstück ans Bett brachte.

„Du verwöhnst mich… Wenn ich mich mal wie eine Prinzessin verhalte, bist du schuld“, meinte sie grinsend und lachte.

Er musste auch lachen. „Das wird schon nicht passieren. Bevor du eine Prinzessin wirst, entwöhnte ich dich wieder.“

Sie wünschten sich einen guten Appetit und begannen zu frühstücken.
 


 

Die nächsten Tage verliefen angenehm und ruhig. Ab und an war in den Läden von Seph leichter Stress. Einen Fall von Sprayanschlag gab es auch, der aber dank Rena schnell behoben wurde.

Nur Leon ging es seit ein paar Tagen nicht so gut.

Er stand gerade drüben bei Rena in der Videothek und hatte die Arme auf der Theke. Den Kopf stützte er auf seiner rechten Faust ab. Ein Seufzen verließ seinen Mund.

„Leon, nun sag es ihr endlich. Wenn du nicht bald den Mund auf machst, wird sie dir Jemand wegnehmen.“

„Das weiß ich doch auch… aber das ist nicht so leicht. Ich hab einfach Angst um unsere Freundschaft. Außerdem scheine ich schon zu lange gewartet zu haben.“

„Was soll das heißen?“

Leon nickte mit dem Kopf Richtung Café und Rena blickte dort hin.

Zwar waren die beiden Geschäfte voneinander getrennt, aber dank einer Glastür und einer Fensterfront miteinander verbunden. Sephiroth hatte das extra so ausbauen lassen, dass man jederzeit sehen konnte, wenn im anderen Bereich wieder was los war, wenn man sich in einer Ruhephase im anderen Ladenbereich aufhielt.

Dank dieses Fensters konnte Rena nun Shiku, die mit einem braunhaarigen, jungen Mann am reden war, sehen.

„Wer ist das?“

„Er heißt Gabriel und sie haben sich im Internet oder so kennen gelernt, weiß nicht mehr so genau. Hab da nur halb zugehört.“

„Du hörst der Person, die du liebst, nur halb zu?!“

„Ich war etwas geschockt davon, dass sie so ein Leuchten in den Augen hatte, als sie mir von ihm erzählt hat. Tut mir leid, dass mein Hirn da dann abschaltet. Sie haben sich am Wochenende schon getroffen, er hat sie wohl zuerst ins Kino und dann zum Essen eingeladen.“

„Dann halt dich ran. Schnapp sie dir! Der hat doch nicht die geringste Chance gegen dich. Du kennst Shiku schon seit Jahren. Du weißt fast alles über sie. Hey, sie ist immer zu dir gekommen, wenn sie und ich eine Meinungsverschiedenheit hatten. Sie vertraut dir mehr als jedem anderen von uns.“

„Nein, dir vertraut sie am meisten, dann komme ich.“

Nun zog Rena eine Augenbraue hoch.

„Willst du mich verarschen?! Darum geht es hier nun nicht. Sag ihr endlich was du für sie empfindest, warte nicht länger.“

Leon antwortete nicht, sondern seufzte nur ein weiteres Mal auf.

„Ich geh mal wieder rüber. Scheint voller zu werden.“

„Ist okay“, gab Rena leicht seufzend von sich und sah dem Braunhaarigen hinterher, als er drüben im Café verschwand.

Das konnte er doch unmöglich weiterhin aushalten wollen. Schweigen und so tun, als würde er nichts für Shikura empfinden. Freundschaft hin oder her, aber irgendwann würde er doch an seinen Gefühlen zerbrechen, wenn er sich nicht endlich Luft verschaffte

Rena beschloss, heute Abend mal mit Shiku zu reden. Wenn sie wusste, was ihre Freundin für Leon empfand, konnte sie diesem auch schon gleich viel besser helfen, dessen war sich Rena sicher.
 

Die Arbeit lenkte Leon von seinen ganzen Gedanken ab. Das war auch gut so. Würde er unkonzentriert sein, dann würde er vermutlich nur sämtliches Geschirr fallen lassen oder die falschen Produkte in der Kasse antippen.
 


 

Es war früher Nachmittag, als das Café abgeschlossen wurde.

Leon und Shikura räumten zusammen auf, wischten über die Tische, fegten durch den Laden und während die Blondine die Einnahmen zählte, dabei auch direkt das Wechselgeld rauszählte, baute der Andere schon mal einen Teil für die Bar am Abend auf.
 

Die Blondine brachte sie Geldkassette und das Wechselgeld für den nächsten Tag zu Seph ins Büro und verabschiedete sich von ihm, ehe sie rüber in die Videothek ging. Sie wollte ihrer besten Freundin noch tschüss sagen, da diese noch zwei Stunden vor sich hatte. Leon verschwand mit einem „Bye!“ durch die Videothek nach draußen.

„Also dann, bis Morgen.“

„Warte, Shiku…“

„Mh?“ Sie wandte sich wieder zu der Anderen um.

„Hast du heute Abend schon was vor? Ich würde sonst nach Feierabend zu dir kommen. Ich bring auch Knabberzeug mit.“

„Okay, was sollen wir essen?“

„Käse-Fleisch-Tortellini und einen gemischten Salat.“

„Alles klar, geh ich einkaufen. Bis nachher.“

„Ich schreibe. Cucu!“

Nun verließ die Blondine die Videothek und ging auf dem Heimweg das einkaufen, was sie für das Abendessen brauchen würden.

Zu Hause räumte sie alles dort hin, wo es erst mal hingehörte, ging sich umziehen und machte dann schon mal die Salatsoße, dass diese durchziehen konnte. Es war zwar auch in zwei Stunden noch etwas hin bis zum Abend, aber die Soße sollte anständig Geschmack haben.

Da Shiku ihre Freundin kannte, suchte sie schon mal Schüsseln für die Knabbersachen raus und stellte sie ins Wohnzimmer. So konnte die Andere das direkt verteilen und musste nicht erst selbst welche raussuchen.
 


 

Etwa vier Stunden später war Verena da. Sie hatte etwas länger im Laden bleiben müssen, weil die Kasse dieses Mal nicht so schnell ging wie sonst. Grund war, dass sie kurz vor Feierabend abgestürzt war und sich gegen einen Neustart gewehrt hatte. Im Supermarkt hatte sie dann auch noch die Zeit erwischt, in der viele Mamis ihren Großeinkauf machten mit nörgeligen, hyperaktiven Kindern.

Deswegen war ihre erste Amtshandlung nach dem Abstellen der Taschen, Shiku in den Arm zu nehmen und sich an ihre Brüste zu kuscheln.

Leicht kichernd hatte die Blondine sie in den Arm genommen und sie kuscheln lassen.
 

Jetzt aber war alles wieder so weit okay.

Rena zog sich bequeme Klamotten, die sie hier mal gebunkert hatte, an und verteilte dann die Knabbersachen und das Weingummi in den Schalen.

„Konnten wir uns nicht entscheiden?“

„Nein, konnten wir uns nicht.“

Sie grinsten sich an.
 

Die beiden Freundinnen hatten ihren Spaß. Sie unterhielten sich über das, was ihnen in den Sinn kam, sahen Filme, bei denen sie einiges kommentierten, Lieder mitsangen, spielten Karten.

Gegen Abend kochten sie zusammen ihr ausgemachtes Essen und ließen es sich bei einem weiteren Film schmecken.

Die Süßigkeiten wurden auch weniger.

Da sie Trinken in angemessener Menge im Wohnzimmer bereit gestellt hatten, mussten sie dafür auch nicht so schnell aufstehen.
 


 

„Sag mal, wer war der Typ heute Mittag, mit dem du geredet hast?“

„Mh?“ Shiku hatte gerade ihr Glas zum trinken angesetzt, als die Frage kam. „Ach so… das war Gabriel. Ich hab ihn im Internet kennen gelernt. Wir haben einfach geschrieben und waren neulich zusammen im Kino.“

„Stehst du auf den?“

„Oh Gott, was? Nein!“ Sie musste lachen. „Er ist sympathisch und wir haben ein paar gemeinsame Interessen, aber ich will nichts von ihm.“

„Und wenn er was von dir will?“

„Will er nicht. Ganz sicher.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein?“

„Er ist schwul.“

„Er ist… was?“

„Schwul.“

Es brauchte einen Moment, doch dann lachte Verena laut los. Dabei dachte sie nur, dass sich Leon ja umsonst Gedanken gemacht hatte, ranhalten musste er sich dennoch. Da gab es genug andere Kerle auf der Welt, die ganz sicher nicht schwul waren und vielleicht Interesse an der Blondine haben könnten.

„Okay, dann muss ich mir ja keine Gedanken machen.“

„Du dir eh nicht. Du bleibst meine Nummer Eins“, kam es lächelnd als Antwort.

Oh, wenn Shiku wüsste…

Rena würde schon noch was aus ihrer besten Freundin heraus bekommen.
 

Im Laufe des Abends gab es dann auch irgendwann alkoholische Getränke. Dabei kamen sie auch auf die Idee, ihre Spiele mit dem Alkohol zu kombinieren.

Beim Uno zum Beispiel musste man für jedes Mal, dass man bei der letzten Karte vergaß, UNO zu sagen, einen Shot trinken.

Einige Shots später konnte die Schwarzhaarige anfangen, sie ein bisschen auszufragen. Sie vertrug mehr als die Blondhaarige und war deswegen noch nüchterner als ihre Freundin.

Sie stellte einfach alle möglichen Fragen. Dabei fiel Shiku nicht auf, dass die meisten Fragen mit Leon zusammenhingen.

Aber mit jeder Antwort wurde Rena immer sicherer, was ihre beiden Freunde betraf.

Leon musste es Shiku endlich sagen. Sie wusste jedoch ganz genau, dass das sicher noch Arbeit geben würde. Leon konnte schließlich ein ganz schöner Sturkopf sein.
 


 

Dies bewies er drei Tage später, als er zusammen mit Verena in einer Eisdiele an einem der Außentische saß. Sie hatte ihn gefragt, ob er Zeit hätte und sich mit ihr treffen würde.

„Warum nicht?“

„Hatte ich doch schon gesagt… es macht unsere Freundschaft nur kaputt. Das will ich nicht riskieren.“

„Idiot… das passiert nicht, glaub mir.“

„Außerdem würde sie Jemanden wie mich doch nie wollen. Die Narbe hier kann man nicht übersehen.“ Dabei deutete er auf die in seinem Gesicht, welche sich von der rechten Seite mittig der Stirn nach links zwischen seinen Augen herzog.

„Blödsinn, die ist Shiku egal. Sie ist nicht so oberflächlich.“

„Trotzdem…“

Eigentlich war Leon super selbstbewusst und es war ihm egal, was Leute von seiner Narbe hielten oder allgemein von ihm. Aber im Bezug auf die Blondine schien er zu vergessen, dass er selbstbewusst war. Für Shiku zählte nicht, wie schön Jemand von Außen war, sondern dass er schön von Innen war.

„Ich schwöre es dir, wenn du es ihr nicht bis zum Wochenende gesagt hast, dann tue ich es für dich.“

„… was?“

„Du hast mich schon verstanden. Ist ja hart, wie du um sie herum schwänzelst und es einfach nicht gebacken bekommst. Euch muss man echt zu eurem Glück zwingen.“

Leon seufzte, sagte aber nichts mehr. Er war sich sicher, dass Rena ihm nur „drohte“, aber auf der anderen Seite konnte sie in manchen Dingen echt rabiat sein.
 


 

Knapp eine Woche später stand er vor dem Kino und wartete auf die Anderen.

Er, Cloud, Shiku und Rena waren verabredet. Noch war keiner da, aber er war auch einfach etwas zu früh dran.

Aber lange warten musste er auch nicht. Shikura kam einige Zeit später auch an.

„Hey.“

„Hey“, erwiderte er.

Sie quatschten einfach über Dies und Das, während sie auf die anderen Beiden warteten. Als diese aber schon über eine halbe Stunde nach der ausgemachten Zeit nicht da waren, wunderten sie sich.
 

>Hey Schatzü, wo bleibt ihr?<, schrieb Shikura ihrer besten Freundin.

Die Antwort dauerte ein paar Minuten.

>Sorry, hab es ganz vergessen. Cloud musste kurzfristig auf der Arbeit einspringen und mir ist irgendwie seit dem Frühstück noch schlecht. Das ist auch mit Schlaf nicht richtig weggegangen.<

>Gute Besserung. Sollen wir dann verschieben?<

>Nein, nein, geht ihr nur. Ich geh mit Cloud einfach am nächsten WE in den Film.<

>Okay. Dann ruh dich noch gut aus :-* Hab dich lieb <3 bis später.<

>Hab dich auch lieb <3 :-* bis später.<

Shiku wusste, dass Rena klar war, dass damit einfach schreiben nach dem Film gemeint war.
 

„Dann sind es nur wir beide.“

„Kein Problem.“ Irgendwie hatte Leon das Gefühl, dass die Entschuldigung, warum die Beiden doch nicht mitkommen konnten, nicht ganz der Wahrheit entsprachen. Aber er würde es nun nicht weiter hinterfragen und es mit ihr genießen.

Die Tickets waren zwar reserviert, aber es war kein Problem, zu sagen, dass zwei Karten doch nicht gebraucht wurden.

Nachdem sie ihre Karten, was zu trinken und knabbern hatten, gingen sie in den Kinosaal und an ihre Plätze.

Der Film war echt gut, hatten einen Spannungsbogen, Action, keine übertrieben langen Gespräche oder unnötigen Gespräche. Es blieben am Ende keine offenen Fragen zurück. Leon war fasziniert, dass ihn „Harley Quinn – Birds of Prey“ so fesselte. Na klar, die anderen Filme dazu hatten ihm gefallen, aber dass ein Film zu Harley Quinn alleine dazu zählen würde, wusste er ja vorher nicht.
 

„Was machen wir jetzt?“

„Wie wäre es mit essen gehen? Pizza, Pasta, Burger.“

„Klingt gut. Aber vorher noch was anderes.“

„Was denn?“

Shiku antwortete nicht. Stattdessenn zog sie Leon zu sich und küsste ihn. Zuerst war er überrumpelt, dann aber erwiderte er den Kuss. Er legte auch die Arme um die Andere.

Als sie den Kuss lösten, sahen sie sich schweigend an.
 

„Das wollte ich schon seit Wochen machen. Aber ich hatte immer irgendwie Angst um unsere Freundschaft.“

Leon lachte einfach los. „Oh man… genau wie ich. Und seit Wochen liegt mir Rena in den Ohren, dass ich dir sagen soll, dass ich dich liebe.“

„Ich liebe dich auch.“
 

Offensichtlich war es gut gewesen, dass Rena und Cloud nicht mitkommen konnten. Vielleicht, dachte Leon, war das sogar so geplant gewesen von der Schwarzhaarigen.

So oder so, er war ihr dankbar dafür, dass er heute mit Shiku hatte alleine sein können.



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