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Unmei no akai ito

Der rote Faden des Schicksals
von

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Geständnis #1

Nach dem Essen beschlossen wir alle, dass es nun endlich Zeit war zu baden.

Die Bäder waren Geschlechtergetrennt, also gingen Kacchan, Shôto und ich in den Bereich für Männer, während Tante Mitsuki, Fuyumi und meine Mutter im Bereich für Frauen verschwanden.

Wir zogen uns aus und ich versuchte mich so normal wie möglich zu verhalten, auch wenn es nicht ganz einfach war.

Die Tatsache, dass sowohl Kacchan als auch Shôto die ganze Zeit nackt sein würden, trieb mir wieder das Blut in den Kopf. Und ich musste sagen, glücklicherweise dorthin und nicht woanders hin...

Wir wuschen uns schweigend, schlangen dann unsere kleinen Handtücher um die Hüften, die fast mehr zeigten, als sie verdeckten, und betraten den Bereich mit den heißen Quellen.

Dieser lag draußen und war riesig! Eine große Holzwand versperrte uns die Sicht auf den gesamten Bereich, doch da ich von der anderen Seite aus die Stimmen von unseren Müttern hören konnte, nahm ich an, dass sich dort das Bad der Frauen befand.
 

Ich legte mein kleines Handtuch zusammen und auf meinen Kopf, wie es in Onsen üblich war, und glitt langsam in das heiße Wasser.

Hinter mir hörte ich es Plätschern. Auch Shôto und Kacchan waren nun im Wasser.

Jetzt erst traute ich mich wieder sie anzuschauen. Es sah schon lustig aus, wie wir alle drei mit den Handtüchern auf den Haaren im Wasser saßen.

Wir setzten uns gemeinsam an den Rand und entspannten uns. Wie immer saß ich zwischen den beiden.
 

„Das ist so angenehm hier...“, murmelte ich und schloss die Augen.

Neckende Finger legten sich unter Wasser über meine, strichen leicht darüber.

Ich lächelte, griff nach der Hand und hielt sie fest. Ich wusste, es war Kacchans Hand, schließlich saß er auf dieser Seite. Und auch Shôto nahm nach wenigen Minuten schüchtern meine Hand.

Eine Weile saßen wir so da und genossen das Wasser und auch die gegenseitige Nähe.
 

Langsam wurde mir schummrig. „Ich glaube, ich gehe dann mal raus...“, meinte ich leise. Mir war ziemlich warm.

„Sollen wir dich begleiten?“, fragte Shôto. Ihm schien die Hitze nichts auszumachen.

Ich schüttelte den Kopf. „Nicht nötig, genießt noch das Wasser ein bisschen“, lächelte ich beruhigend.

Langsam rutschte ich Richtung Ausgang, stand dann auf und schlang mir mein kleines Handtuch erneut um die Hüften. Auf wackligen Beinen verließ ich den Quellenbereich.

Hinter mir hörte ich tapsenden Schritte. Als ich mich umblickte, standen Kacchan und Shôto vor mir.

„Als würden wir dich je alleine lassen...“, brummte Kacchan mit roten Wangen.
 

Wir trockneten uns ab und schlüpften dann in dunkelblaue Yukatas, die angenehm leicht auf der Haut lagen.

Als wir das Bad verließen, sahen wir Fuyumi und meine Mutter, die Tante Mitsuki in ihre Mitte genommen hatten und stützten.

„Mama? Was ist passiert?“, fragte ich und lief zu ihnen.

Meine Mutter lächelte uns an. „Mitsuki ist die Hitze zu Kopf gestiegen. Vielleicht war es auch der Sake, den sie getrunken hat. Macht euch keine Gedanken, sie braucht nur ein wenig Ruhe“, erklärte sie.

Tante Mitsuki hatte sehr rote Wangen und lächelte beschämt.

„Typisch...“, murrte Kacchan hinter mir.

Als ich ihn ansah, bemerkte ich einen Augenblick lang einen besorgten Gesichtsausdruck bei ihm, der aber direkt wieder verschwand.

„Nie weißt du, wann es genug ist...“
 

Sanft schob ich Kacchan zur Seite um die drei Frauen durchzulassen und lächelte ihn beruhigend an. „Das sagt der Richtige... Du hast das von ihr...“, neckte ich ihn.

Fast schien es, als wollte er mich mit seinen roten Augen aufspießen, bis sein Blick sanfter wurde. Ich hatte das Gefühl, als würde ich von seinem Blick gefesselt werden und unfähig mich von ihm abzuwenden. Zudem stand ich ziemlich dicht vor ihm, sodass ich den Luftzug seines Atems auf meinem Hals spüren konnte.

„Lasst uns aufs Zimmer gehen...“, schlug Shôto in diesem Moment vor.

Kacchan blinzelte und unterbrach damit den Bann, den er auf mich gelegt hatte.

Peinlich berührt wich ich einen Schritt zurück und folgte Shôto auf unser Zimmer.
 

Wieder stellte sich diese seltsame Stille zwischen uns ein.

Als wir in unserem Zimmer angekommen waren, sahen wir, dass nun drei Futons zusammengelegt an einer Wand lagen.

Da es schon spät war breiteten wir sie nebeneinander aus und legten uns schlafen.

Es war ungewohnt, noch jemanden im Zimmer zu haben und so tat ich, als wäre ich eingeschlafen, lauschte auf die Atmung rechts und links von mir.

Erst als ich wirklich sicher war, dass beide eingeschlafen waren, öffnete ich die Augen und starrte an die Decke.

Nach wenigen Minuten hielt ich es nicht mehr aus, stand leise auf und verließ das Zimmer über die Tür, die zum Garten führte. Ich setzte mich neben das Zimmer auf die Veranda und zog die Beine an.

Nachdenklich blickte ich so in den Garten hinaus und vergaß vollkommen die Zeit.
 

.~*~.
 

Da ich die Tür zu unserem Zimmer nicht komplett zugezogen hatte, hörte ich auch nicht, wie jemand das Zimmer verließ.

„Was machst du denn hier draußen?“, hörte ich Kacchans Stimme.

Ich blickte ihn an und schüttelte den Kopf. „Ich konnte nicht schlafen...“

Er setzte sich neben mich und nahm wie selbstverständlich meine Hand.

Wieder vergingen Minuten, in denen wir nichts sagten.
 

„Izu...“, begann Kacchan schließlich.

Ich blickte zu ihm und sah, dass er auf den Garten starrte. Sanft drückte ich seine Hand um ihm zu signalisieren, dass ich ihm zuhörte.

Doch er sprach nicht, sondern seufzte nur.

„Kacchan?“, fragte ich leise und lehnte mich an ihn.

„Ich will nicht, dass sich etwas ändert... Aber ich möchte, dass du es weißt...“, sagte er leise.

Ich nickte und schmiegte meine Wange an seine Schulter. „Es wird sich nichts ändern...“

„Auch nicht, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?“, gestand er und schloss die Augen.

Ich blinzelte, hob meinen Kopf und sah ihn an.

Erst jetzt öffnete er seine Augen wieder und blickte mich an. „Izuku Midoriya, ich liebe dich. Und das nicht erst, seit ich von dieser Legende und den Muttermalen weiß. Ich liebe dich schon seit so langer Zeit...“, flüsterte er.
 

Sprachlos sah ich ihn an. Dass er mich mochte wusste ich ja bereits. Aber dass er mich liebte? So wie meine Mutter meinen Vater liebte? Oder doch eher wie einen kleinen Bruder?

Ich schluckte, öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus.

„Ich liebe dich. Nicht wie einen kleinen Bruder, sondern wie jemanden, mit dem ich gerne alle Höhen und Tiefen gemeinsam erleben möchte...“

Wieder hatte sein Blick mich gefesselt. Mein Herz klopfte wahnsinnig schnell in meiner Brust und ich hatte fast das Gefühl, dass es mir gleich ein paar Rippen brechen würde.

„Kacchan... ich...“, begann ich, wurde aber von ihm direkt unterbrochen.

„Nein, sag bitte nichts... Ich weiß, dass du meine Gefühle nicht erwiderst... Ich muss es nicht hören... Lass uns bitte weiterhin Freunde sein...“, bat er leise und mit gequälter Stimme.
 

Nun klopfte mein Herz nicht mehr so heftig. Dafür schmerzte es umso mehr.

Er ließ meine Hand los und verbarg sein Gesicht in seinen Händen.

„Ich habe alles kaputt gemacht...“

Schloss er das etwa aus meinem Schweigen?

Ohne groß darüber nachzudenken kniete ich mich neben ihn, drückte seine leicht angezogenen Beine nach unten und setzte mich rittlings auf seine Oberschenkel.

Kurz zupfte ich den Yukata zurecht und zog dann sanft seine Hände von seinem Gesicht, drückte eine davon an meine Wange und schmiegte mich daran.
 

Er blickte mich ängstlich an, doch ich lächelte beruhigend.

„Wenn du mich ausreden lassen würdest, dann wüsstest du, dass du nichts kaputt gemacht hast...“, begann ich und überlegte kurz, wie ich ihm meine Situation verständlich erklären konnte. „Um ehrlich zu sein bin ich verwirrt... Ich weiß gerade gar nicht, was genau ich fühle. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass es über reine Freundschaft hinaus geht. Du hast mich gerade so wahnsinnig glücklich gemacht, dass ich es nicht in Worte fassen kann...“

Er sah mir tief in die Augen und ich konnte sehen, dass in ihm ein Stückchen Hoffnung wuchs.

Wieder schmiegte ich mich an seine Hand.

„Ich weiß, dass ich gerade sehr egoistisch bin und dich damit vermutlich verletzen werde, obwohl das das Letzte ist, das ich überhaupt möchte... Aber ich würde gerne weiterhin so viel Zeit mit dir verbringen. Und ich will immer noch mit dir befreundet sein...“

Kacchan fing an zu lächeln, legte dann seine freie Hand auf meine Taille und zog mich etwas näher zu sich.

„Ich werde warten. Egal wie lange es dauert oder wie oft du mich verletzen solltest. Ich werde warten, bis du eine Antwort gefunden hast...“, hauchte er.
 

Tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  mor
2020-10-05T10:41:44+00:00 05.10.2020 12:41
und die Antwort lautet..... Izuku liebt Kacchan und Shoto gleichermaßen ^^
Antwort von:  Rebi-chan
05.10.2020 13:30
Und wie kommst du darauf? ^^
Antwort von:  mor
06.10.2020 11:02
Reines Wunschdenken meinerseits ^^
Von:  Yuna_musume_satan
2020-10-03T23:32:58+00:00 04.10.2020 01:32
OMG ich hab gerade ein zuckerschock so süß wie Kaa-chan gerade war
Antwort von:  Rebi-chan
04.10.2020 06:59
Ist der Zuckerschock lebensgefährlich?
Antwort von:  Yuna_musume_satan
04.10.2020 15:04
Ja hochgradig XD
Antwort von:  Rebi-chan
04.10.2020 15:18
Verdammt! Was machen wir denn da nur? Soll ich aufhören zu veröffentlichen?
Aber ich mag Izu auch nicht so in der Luft hängen lassen ^^;
Meinst du, du überlebst die restlichen Kapitel noch? xD
Antwort von:  Yuna_musume_satan
04.10.2020 15:20
Rebi für dich werde ich es überleben ganz gleich wie pfft ich noch einen Zuckerschock bekomme.😉😁 ich freu mich schon aufs nächste Kapitel


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