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Spiel ohne Limit

von

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Das erste Mal hatte das Kaiba Building weitaus bedrohlicher auf sie gewirkt. Der Regenschauer, gepaart mit einer einzigen Wolkendecke, die den Himmel in Finsternis getaucht hatte, hatte die Kaiba Corporation wie eine düstere Festung aussehen lassen, die niemand freiwillig betreten würde. Am Morgen hatte der gigantische Wolkenkratzer, der aus der Tiefe wie ein einziges Glasgebilde wirkte, weniger abschreckend gewirkt, wenn auch ein Hauch von Ehrfurcht Rin erfasste, als sie direkt vor seinem Eingang stand und die Lichtreflektion direkt auf eine der Glasfenster schien, dass es ihre Augen blendete. Die Hand über den Augen haltend, die leicht zugekniffen waren, sah Rin hinauf zu der Satellitenspitze als könnte sie etwas darin ausmachen. Etwas, das ihr helfen könnte, die Aufregung zu dämmen. Ihr Herz raste in einem Rhythmus, den sie nicht mehr für gesund hielt. Ihre Wangen fühlten sich hitzig an - hätte sie ein Thermometer bei sich, es hätte ihr wohl leicht erhöhte Temperatur angezeigt. Zudem waren ihre Augen am Morgen verquollen gewesen und hatten die unruhige Nacht in einem optischen Bild zusammengefasst. Wie sie sich im Spiegel betrachtet hatte, erkannte sie ihr unsicheres und verängstigtes Ich, das sie seit Jahren gut unter Kontrolle hatte, aber bei Weitem nicht an den Punkt war, an dem sie sich dieser Unsicherheit entledigen konnte. Obwohl sie Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten hatte, nagten doch so manche negativen Gefühle an ihr, dass es Rin schwer fiel, die Fassung zu wahren. Manchmal erwischte sie sich dabei, wie sich ihr Magen zusammenzog. Ihr wurde übel und schwindlig als würde sie den Boden unter den Füßen verlieren.
 

Rin seufzte. Das Gebäude in all seiner Herrlichkeit entlockte ihr die Selbstzweifel.

Reiß´dich zusammen!

Sie musste sich zusammennehmen, nicht zu knurren. Ihre Augen formten sich zu Schlitzen, im Geiste sprach sie ihr Mantra rauf und runter.

Du hast es verdient. Du hast die erste Hüde geschafft. Du schaffst auch das.

In diesem Sinne lief sie durch die Drehtür, schob sich an zwei ältere Herren in gestreiften Anzügen vorbei, die sie mit erhobener Augenbraue musterten. Rin atmete erleichtert die klimatisierte Luft aus und sah sich um: Als sie wegen ihrer Bewerbung hier gewesen war, hatten sich nicht so viele Menschen in der Eingangshalle gescharrt. Um zehn Uhr morgens jedoch herrschte reger Betrieb in Domino-Citys erfolgeichster Spielefirma, dass die Schritte auf den marmorierten Platten in ihren Ohren zu hämmern begannen. Ähnlich wie ihr Puls, der ihr förmlich aus der Kehle springen wollte. Sie fühlte sich nie in Gegenden wohl, die sie nicht wie ihre Westentasche kannte. Zwischen all diesen Anzugträgern und Model-Sekretärinnen kam sie sich wie ein Fettfleck auf einer frisch gewaschenen Bluse vor. Auch wenn sie selbst von sich behaupten konnte, einen verlässlichen Modegeschmack zu besitzen und sich auch nicht für hässlich oder dick hielt, wie einige ihrer Klassenkameradinnen, denen sie für solche Sprüche am liebsten eine geknallt hätte. Sie fand sich schon in Ordnung wie sie war, nur vermittelten ihr die abschätzenden Blicke der Angestellten einen anderen Eindruck, dass sie wünschte wie eines dieser Mauerblümchen zu sein und nicht beachtet zu werden.

Nur nicht die Nerven verlieren. Logisch denken

Daraufhin marschierte sie auf den Empfangstresen zu. Sie sah zu der blond gefärbten Frau herunter, die in ein reges Telefonat steckte. Ein schrilles Lachen ertönte aus dem mit dunkelrotem Lippenstift versehen Mund, dass Rin nicht anders konnte als darauf zu starren. Die bleiche Haut war ein solcher Kontrast zu ihren Lippen, dass sie keinen anderen Fixpunkt hatte. Schließlich wurden ihre hypnotischen Blicke bemerkt, ein verächtliches Schnauben ertönte von Seiten der Blondine: "Sie wünschen", ihre quäkende Stimme ließ diesen lasziven Anblick im Keim ersticken, dass Rin lächeln musste: "Rin Yamamori. Ich suche den Meetingsraum für die Duellantenbesprechung."

"Einen Augenblick", entgegnete die Empfangsdame und legte den Hörer beiseite, dass sie sich auf den Bildschirm ihres Rechners konzentrierte. Mit flinken Fingern tippte sie ein paar Buchstaben, dann wandte sie sich erneut der jungen Frau zu, dass der Schlafzimmerblick von eben zurückkehrte. "Zwanzigstes Stockwerk, Zimmer 214."

"Danke", versuchte Rin so freundlich wie möglich vor zu bringen, bevor sie auf die Fahrstühle zusteuerte, von denen einer voller als der andere war. Am liebsten hätte sie die Treppe genommen, aber sie hatte Kaiba Corporation genaustens betrachtet, dass ein Versuch zu Fuß die zwanzigste Etage zu erreichen, bereits mehr als dämlich gewesen wäre. Also wartete sie, bis einer der Fahrstühle einstiegstauglich war und betrat diesen. Sie stellte sich an die Seite, dicht neben den Knöpfen. Ein weiteres duzend Mitarbeiter füllte den Lift, dass Schweiß, Deodorant und Parfüm auf unangenehmste Weise miteinander verschmolzen. Rin versuchte durch die Nase zu atmen, ein süßlicher Duft, dem sie der schwarzhaarigen kurvigen Frau zusprach, kribbelte sie derart, dass sie kaum Luft bekam. Den Blick auf die Anzeige richtend, vergingen die Sekunden wie am letzten Schultag, als alle Blicke auf die Wanduhr gerichtet waren. Dass jeder der Anwesenden auf ein anderes Stockwerk musste, ließ die Zeit wie eine endlose Qual vergehen. Noch dazu hatte sie das Gefühl angestarrt zu werden. Aus dem Augenwinkel konnte sie tatsächlich einen jungen Mann ausmachen, der eindeutig sie meinen musste. Er trug eine große runde Sonnenbrille auf seinem dunkelgrünen Schopf. Mit seinen gelblichen Augen sah er sie unverwandt an, dass Rin das Gefühl hatte, ihn schon einmal gesehen zu haben. An seiner Kleidung konnte sie erkennen, dass er keiner der Buchhalter oder Analytiker war, die mit verschränkten Armen vor der Tür standen und finster dreinblickten. Dieser Kerl trug dunkelblaue zerschlißene Jeans, dazu ein schwarzes Shirt mit passender Jeansjacke, auf der allerhand Aufdrucke zu sehen waren. Um das Bild abzurunden kaute er auf seinem Kaugummi als wollte er jedem das Innerste seiner Mundhöhle zeigen. Je länger er sie anstarrte, umso unwohler fühlte sich Rin, die derartige Blicke nicht ab konnte. Endlich zeigte der Bildschirm ihre Etage an und mit einem regelrechten Hechtsprung sprang sie aus dem Fahrstuhl. Noch nie war sie so froh, die endlosen Weiten des Flures zu erblicken, der nichts all Leere und Stille offenbarte.

Na toll Sie hörte Schritte hinter sich, dass sie trotz ihres Tempos eingeholt wurde. Neben ihr steckte der junge Mann die Hände in die Hosentasche und lächelte verschmitzt: "Dann bist du wohl die Neue, die sie letzte Woche noch schnell in die Runde geworfen haben." Sein Tonfall passte Rin gar nicht, sie versuchte ihn zu ignorieren, doch er stellte sich ihr direkt in den Weg, dass sie stehen blieb.

"Sie haben erzählt, dass eine für die Amateurliga angeheuert wurde. So ganz verstehe`ich ihre Entscheidung nicht." Rin erinnerte sich, woher sie sein Gesicht kannte: "Yoshihiko Taba", sagte sie ohne Emotionen in die Stimme zu legen. Seine provokante Wortwahl ließ sie innerlich kochen. Wie sehr verabscheute sie es, seine unterschwelligen Sticheleien einfach hinzunehmen. Stattdessen versuchte sie sich auf das zu konzentrieren, weswegen sie hier war.
 

In den Jahren hatte die junge Frau eine Methode entwickelt wie sie ihre schüchterne Art überwinden konnte - Duel Monsters. Das Spiel hatte in ihr eine neue Seite geweckt, die sie so nicht von sich gekannt hatte. Selbst Lumina musste sich an das veränderte Wesen Rins gewöhnen, sobald sie sich duellierte. In ihrem eigenen Spiel hatte sie ein neues Ich kreiert, das von ihrer besten Freundin gerne als > das Arschloch-Phänomen< bezeichnet wurde, da Rin bei Duellen dazu neigte, eine abfällige und leicht narzisstische Seite aus sich herauszuholen, die jegliche Arroganz in den Schatten stellte. Dieses Gefühl versuchte die junge Frau aus sich herauszuholen. Sie stellte sich einfach vor, ihren Gegner vor sich zu haben: "Ich kenne dich", verschränkte Rin selbst die Arme vor der Brust, "du warst es doch, der beim Champions-League-Finale die Hosen voll bekommen hatte."

"Nimm`deinen Mund lieber nicht zu voll", knirschte Yoshi mit den Zähnen und zeigte auf seine nagelneue DuelDisk, mit der Rins veraltete Ausgabe nicht mithalten konnte. Gut, dass sie sich in letzter Minute dagegen entschieden hatte, diese zur Besprechung mitzubringen.

"Und was dann?", feixte sie zurück, "du möchtest doch wohl kaum gegen eine Frau verlieren, noch bevor die Battle-City-Turniere begonnen haben."

"Du solltest es nicht drauf ankommen lassen", er hob seinen linken Arm, dass Rin lächelnd abwinkte und an ihm vorbeilief.

"Wir sollten nicht unpünktlich sein", damit lief sie auf Raum 214 zu, der bereits einen Spalt breit offen stand. Im Raum selbst standen bereits zwei weitere junge Männer und hoben ihre Köpfe als sie Rin erblickten. An ihren Gesichtern konnte sie ablesen, dass sie jemanden wie sie nicht erwartet hatten.

Was haben sich diese Schwachköpfe eigentlich vorgestellt? Unsicherheit drückte sich nach außen, dass sie stumm die beiden Duellanten begrüßte, die sie ebenfalls aus vereinzelt kleineren Wettkämpfen kannte. Der große weißhaarige Mann musste aus der Profiliga sein, ebenso sein Gegenüber, den Rin als Finalisten der Regionalmeisterschaften wiedererkannt hatte. Sie hatte also nur mit erfahrenen Spielern zu tun, die bereits ihr Talent unter Beweis gestellt hatten. Rin hatte da weitaus weniger vorzuweisen. Nie hätte sie sich mit den Junioren- oder College-Meisterschaften gerühmt, bei denen sie eine gute Platzierung abgeräumt hatte und in den letzten Jahren vor Abschluss sogar als Sieger hervorgegangen war. Schon da hatte Rin gehofft von einem Scout entdeckt und gefördert zu werden. Zu dem Zeitpunkt hatte sie nicht gewusst, dass diese nur als Schaulustige dienten und wieder einmal nur der Publicity wegen erschienen waren. Ihre Mitstreiter führten ihr vor Augen, dass gut situierte Kinder eine bessere Chance hatten aufzusteigen als ein einfacher Bürger wie Rin.
 

"Entschuldigt die Verspätung", meldete sich eine Stimme im Hintergrund, die Rin ihren Verdruss runterschlucken ließ. Ein Junge mit schwarzen wuscheligen Haaren trat auf die kleine Gruppe zu und lächelte sie breit an. Rin hatte Mokuba Kaiba für kleiner eingeschätzt. Im Fernsehen sah er neben seinem großen Bruder immer noch wie ein kleiner niedlicher Junge aus, der er zu Seto Kaibas Duell-Zeiten auch gewesen war. Rin schätzte den Teenager um die sechzehn Jahre. Seine Augen hatte das Kindliche verloren, ebenso seine Gesichtszüge, aus denen das Baby-face zu einem richtigen Teenie umgeschwenkt war.

"Dann sind wir alle vollzählig?", er blickte in die Runde und stemmte die Hände in die Hüften, nachdem er einen silbernen Koffer neben sich auf den Boden abgestellt hatte. Dann begann er die vier Duellanten zu begrüßen, bevor er sich Rin widmete und vorstellte, dass diese rote Ohren begann. Ihr fiel nichts besseres ein als zustimmend zu nicken als Mokuba alle anderen bekannt machte und auf eine gute Zusammenarbeit appellierte: "Wie ihr wisst, starten übermorgen gegen Mitternacht die City-Turniere. Jeder Duellant startet mit Null Punkten, die dreißig besten kommen in die nächste Runde - den Rooftop-Turnieren. Ihr habt dieses Mal acht Wochen Zeit euch auf den High Score nach oben zu arbeiten. Rin, du weißt es noch nicht, deshalb sag`ich noch kurz was zum Marketing. Wie im letzten Jahr verteilen wir den Fokus auf diejenigen, die das Publikum und uns überzeugen. Das heißt, je mehr Siege von nennenswerten Duellanten errungen werden, umso höher legen wir das Augenmerk auf euch. Wir besitzen über fünfhundert Kameras, die wir auf alle Knotenpunkte von Domino-City verteilt haben. Von unseren knapp tausend Bildschirmen bringen wir die Duelle, die die Leute sehen wollen. Also strengt euch an, dass ihr zu denen dazugehört. Natürlich werden die Boni für eine gelungene Show entsprechend eurer Leistung ausfallen. Gibt es noch Fragen?" Verschmitzt sah der junge Kaiba durch die Runde. Rin traute sich nicht, die Stille zu brechen, obwohl ihr genug Fragen im Kopf herum schwirrten. Auch wenn Mokuba freundlich geblieben war, hatte der anspornende Druck seine Wirkung nicht verfehlt. Das einzige, was ihr Mut machte, war die Tatsache, dass sie eine faire Chance bekäme, auch wenn sie zunächst bei den Amateuren herumdümpeln musste. Letztendlich begannen alle an demselben Punkt, wenn sie sich also richtig anstrengte-

"Rin?", Mokuba drehte sich zu der jungen Frau, die ihn blinzelnd ansah, "du müsstest noch mal mit mir mitkommen. Du hast noch nicht alle nötigen Ausstattungen erhalten, die dir als Duellant der Kaiba Corporation zustehen und für das Turnier zwingend notwendig sind."

"Okay", meinte sie nur und folgte Mokuba aus dem Zimmer, während ihr Rücken von Augenpaaren durchlöchert wurde. Mokuba brachte sie einige Zimmer weiter, in dem Trophäen und Medaillen an den Wänden hingen, gold limitierte Karten ausgestellt wurden und viele Sondereditionen übereinander gestapelt waren. Da konnte ihre vollgestellte Vitrine nicht mithalten.

"Das sieht nicht wie ein Zimmer zum Arbeiten aus", platzte es aus Rin heraus, dass Mokuba anfing zu lachen.

"Nein, ich wollte nur einen Raum haben, in dem die Stimmung nicht ganz so eisig ist. Da fiel mir nur dieser ein. Im Übrigen ist das keine Gedenkstätte wie ihn einige fälschlicherweise bezeichnen. Den hab ich nur so herrichten lassen, weil ich nicht wollte, dass das ganze Zeug bei uns Zuhause voll läuft."

"Dann frage ich lieber nicht, wie viel sich davon noch dort befindet", Rin musste sich ein Kichern verkneifen. Die offene Art des Schwarzhaarigen ließ sie die anfängliche Nervosität vergessen.

"Mehr als du denkst, aber kommen wir lieber zu deinem neuen Equipment," Damit klopfte er auf den silbernen Koffer, den er kurz vor seinem Abgang zur Hand genommen hatte, "ich hab hier ein paar Sachen über die du noch aufgeklärt werden musst." Er wandte sich einen Rundtisch zu, dass er den Koffer darauf platzieren und problemlos öffnen konnte: "Duellanten der Kaiba Corporation arbeiten nur mit den neusten Technologien." Rins Augen sahen zu der DuelDisk herrüber, die in einem weißblauen Ton funkelte als wäre sie aus den Schuppen des blauäugigen Drachen entstanden. Mokuba überreichte sie ihr, dass Rin das leichte Material sofort auffiel. Ihre DuelDisk, die sie sich aus dem Internet ersteigert hatte, gehörte noch zur ersten Generation, als eine DuelDisk noch zwei Pfund schwer war und regelrechte Krämpfe beim Duellieren verursachen konnte. Dieses Stuck war leicht und geschmeidig auf der Haut, das spürte Rin bereits bei der bloßen Berührung.

"In dieser DuelDisk", begann Mokuba, "befindet sich ein Anmeldechip. Sobald du sie einschaltest, wirsd du automatisch in das System der Kaiba Corporation eingeloggt. Sieh`es ein wenig wie eine Aufzeichnung deiner Arbeitszeiten an. Zudem befindet sich ein winziger Mikrochip mit Speicherdaten darauf, eine Multifunktionskamera, ein Lautsprecher, ein Peilsender, ein stummer Alarm und ein Pulsmesser. Aber", zwinkerte Mokuba ihr zu, "das eigentlich Interessante ist die kleine gelbe Anzeige an der Seite, neben der Monsterkartenzone. Dort wird dein Punktestand angezeigt, damit du einen Überblick über deine Siege und Niederlagen behälst. Pro Sieg gibt es entsprechend deiner Gegner Punkte. Die fallen ganz unterschiedlich aus. Amateure bringen zwei, Hobbyduellanten sogar nur einen Punkt. Wirklich spannend wird es erst in der Profiliga, dort werden - je nach erster, zweiter und dritter Liga, bis zu fünf Punkte ausgegeben. Gegen einen Duellanten aus der Meisterschaftsebende gibt es zehn Punkte." Rin schwirrte der Kopf von all den Informationen. Sie legte sich die Duell-Disk um und versuchte das Gesagte auf sich wirken zu lassen.

"Nun zum zweiten Teil", grinste der schwarzhaarige Wuschelkopf, welcher im Laufe der Jahre immer mehr an Definition gewonnen hatte, dass die Frisur nicht mehr ganz so unkoordiniert wirkte. Er wandte sich wieder dem Koffer zu und holte etwas Metallenes hervor: "Das hier", er hielt es in die Höhe, dass es Rin an den silbernen Gelenkschmuck erinnere, den Seto Kaiba an seinen beiden Armen trug. Auf der Innenseite war in schwarzer Schrift Kaiba Corp. eingraviert. "Das hier weist dich als Mitglied des Kaiba Corporation-Teams aus. Außerdem bekommst du von vielen unserer Kooperationspartnern saftige Rabatte, also immer schön tragen und vorzeigen", ergänzte Mokuba, dass Rin Folge leistete und an den linken Unterarm befestigte. Mit einem leisen Klick rastete das Metall ein und legte sich wie eine zweite Haut um ihr Gelenk. Zunächst entstand ein leichter Druck auf ihrer Haut, der sich wie ein aufkommendes Kribbeln anfühlte, als wollte ihr Arm jeden Moment einschlafen. Dann änderte sich das Gefühl, das Metall erwärmte sich, dass es auf Körpertemperatur stieg und ließ das anfängliche Empfinden verschwinden.

"Eine Frage habe ich", entgegnete Rin und betrachtete das Metall, von dem sie sich nicht mehr so sicher war, ob es tatsächlich daraus gemacht war, "wie schaffe ich es, aus der Amateur-Liga herauszukommen?"

"Ganz einfach", erwiderte Mokuba und klappte den Koffer zu, "in dem du dich oft genug duellierst und nicht verlierst. Ab hundert Punkte hast du einen Rangaufstieg von der Amataeur- in die dritte Profiliga. Danach wird es etwas schwieriger, aber das erklär`ich dir, wenn es soweit ist."

"Das reicht mir auch für den Anfang", nickte sie ihm zu.

"Bevor du gehst", hinderte er Rin daran, ihre Jacke zuzuknöpfen, "müsstest du das noch unterschreiben." Er hielt ihr die Papier hin, dass die schwarzen dick bedruckten Buchstaben ins Auge fielen. Haftungsauschluss "Die Kaiba Corporation haftet nicht für Schäden, die durch die Benutzung holographischer Technologien zustande kommen. Des Weiteren werden keine Entschädigungen übernommen, die den Verlust oder Diebstahl einer von Kaiba Corporation gesponserten oder ausgehändigten Artikel beinhalten. Rin versuchte sich vorzustellen, wie oft es bereits passiert sein musste, dass Häuser beschädigt oder Fenster eingeschlagen worden waren - allein wegen ein paar lausigen Duellen.

Vermutlich ziemlich oft

Sie hatte das Ausmaß der Technologien am eigenen Leibe erfahren können als sie während eines Turniers von zwei Axträubern angegriffen worden war und die Auswirkungen dazu geführt hatten, dass Rin eine Woche nicht die Schule besuchen konnte, da sie mit Gehirnerschütterung im Bett lag. Zu dem Zeitpunkt waren die Hologramme noch nicht auf dem Stand, auf dem sie heute waren. Mit der neuen Generation hatte es viele Neuerungen gegeben, dass die Angriffe noch immer echt wirkten, jedoch weniger Schäden verursachten, die sich besonders auf Kopf, Geist und Augen bezogen hatten. Trotzdem zögerte Rin, bevor sie die Erklärung unterschrieb. Sie wollte sich gar nicht die Summen ausmalen, die bei einem Schaden entstehen konnten. War sie überhaupt im Stande, diese im Ernstfall bezahlen zu können?

"Nur keine Sorge", brach Mokuba die drückende Stille, "das ist nur Routine, damit kein Missbrauch mit den DuelDiscs betrieben wird. Früher hat es immer mal ein paar Leute gegeben, die sich mit den Hologrammen böswillige Scherze erlaubt haben und am Ende die Kaiba Corporation dafür verantwortlich machen wollten. Mit dem Unterzeichnen wollen wir uns nur absichern; das ist alles. Mit den Straßen-DuelDisks kann man heute gar keine Dächer mehr zum Einstürzen bringen." Sie nickte und unterschrift mit schnellen geschwungenen Linien das Blatt.

Was hab ich denn auch für eine Wahl?



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