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Der längste Tag

Juni / Neji x TenTen
von

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Abends

„Es ist nicht so wichtig, wer das Spiel beginnt, sondern wer es beendet.“

John Wooden


 

Es ist Oktober, es wird langsam kühl und die Sonne ist dabei sich für heute mehr und mehr von der Welt zu verabschieden. Eine leichte Brise weht und umspielt die Blätter des alten Baums. Leise raschelnd bewegen sie sich, erzeugen ein wirres Spiel aus Licht und Farbe. Eines der Blätter löst sich und segelt langsam zu Boden. Durch Wind und Form beginnt es sich zu drehen, während es der Schwerkraft folgt. Wie ein Windrad rotiert es um die eigene Achse, schneller immer schneller. Schließlich endet der Flug im wirren Farbspiel auf der Wiese.

Unzählige Blätter liegen hier, jedes farbenfroh vom Herbst bemalt. Ein bunter Teppich verbirgt den Blick auf das Gras. Kaum ein Halm ist zu sehen, keiner von ihnen ragt aus der chaotischen Fläche und stört so das gesamt Bild.

Der Wind frischt kurz auf, lässt eines der Blätter zucken und zittern. Er löst es aus dem bunten Durcheinander, trägt es in die Höhe und bringt es erneut zum Drehen. Unkontrolliert bewegt es sich durch die Luft und wird fortgetragen von seinem Ursprung. Die Brise ebbt ab, das Blatt sinkt wieder gen Boden. Es landet unsanft auf dem hölzernen Braun und verklemmt sich in dem kleinen Spalt zwischen zwei Dielen.

Neben dem Blatt sind vier Metallfüße zu sehen, im sanften Licht der Morgensonne schimmert das kalte Schwarze. Von jedem Fuß aus windet sich eine Schlange in die Höhe. Oben auf dem, von den Metallschlangen gebildeten Ring, befindet sich eine Holzplatte - dunkle lasiert und poliert, so dass sich die Sonne darin spiegelt. Das leise Klappern von Porzellan ist zu hören. Eine filigrane Tasse wird auf dem dafür vorgesehenen Untersetzer abgestellt. Der Inhalt der Tasse dampft leicht in die Abendstunde. Wie die Metallschlangen, bildet der Atem des Tees feine Schnörkel.

Die Hand, die eben noch die Tasse hielt, ruht nun neben dem Porzellan. Leise hört man den Besitzer der Hand schnaufen. TenTens Blick wandert durch den Garten. Egal wie oft sie schon hier war, es gibt ihr Frieden. Das bunte Herbstspiel auf dem makellosen Rasen, die geschwungenen Wege, die kleine Brücke über den angelegten Bachlauf - schon so oft hat sie all das gesehen. Sie erinnert sich genau, an das eine Mal, als sie hier saß und diesen wunderschönen Garten bestaunt hat. Es war ein ganz besonderer Tag, der Tag an dem sie ihn zum ersten Mal begegnet ist. Möglich das gerade diese Tatsache, dieses Besondere, diese endlosen Frieden verströmt.

Im Haus hinter ihr hört sie eine Stimme und auch Schritte sind zu vernehmen. Ein Bewohner des Hyuuga-Anwesens ist auf dem Weg zu ihr. Bewusst atmet TenTen mehrmals tief durch. Heute ist es soweit, der Tag an dem sich einiges verändern wird und die junge Frau ist sich zum ersten Mal in ihrem Leben nicht sicher, ob sie das durchstehen wird.

Der Hyuuga-Clan hat seine eigenen Regeln, das weiß sie. Neji hat es ihr auch oft gesagt, vor allem in den letzten Wochen. Um ein offizielles Paar zu sein, benötigen sie die Zustimmung des Clanoberhauptes. Nervös zupft sie ihren festlichen Kimono zurecht. Vor zwei Tagen hat Neji sie gefragt, gefragt, ob sie es offiziell machen möchte. Zum ersten Mal war sie sprachlos gewesen, vor allem, weil es keine wirkliche Frage war. Es kam eher einer Bitte gleich. Neji hat sie gebeten...

Eine warme Hand legt sich auf ihre. Erwartungsvoll sieht sie auf. Ein kurzes Grinsen huscht über ihre Lippen. Neji trägt ebenfalls besondere Kleidung und Aufregung in seinen Augen.

TenTen erhebt sich. Einen unendlichen Moment verlieren sich die beiden jungen Menschen im Augenblick.

„Sicher?“, fragt er leise.

„Sicher“, antwortet sie fest.

Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, das Oberhaupt des Hyuuga-Clans sollte man nicht warten lassen.



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