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Foundations

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Vorwort zu diesem Kapitel:
- Eto Max c swojej sestre, Charlie: russ: Das ist Max und seine Schwester, Charlie (wortwörtlich eigentlich „mit seiner Schwester“, weil die Leute immer miteinander was machen im Russischen, und ... ach, egal, das interessiert eh keinen.)
- Otschin prijatna: russ. Sehr angenehm.
- Choroscho: russ. Gut/Okay
- Do svidanija, spasiba sa ...: Auf Wiedersehen, danke für ...
- moj molodoj tschelowjek: russ. fester Freund, wortwörtlich etwa „mein junger Mann“


Ich bin nicht zu 100% glücklich mit diesem Kapitel, aber ich lass das jetzt so. Komplett anzeigen

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Frühling

5.

Der Moskauer Frühling ließ sich bis April bitten, aber dann war er kurz und launenhaft wie eine Sommerliebe.

Gegen Beginn des Monats handelte Sina sich die Windpocken ein und wurde dazu verdonnert, daheim zu bleiben. Für ein aktives Kind wie das Mädchen war das ein schwerer Schicksalsschlag, über den sie sich auch ausführlich bei jedem beklagte, der ansatzweise zuhörte. Charlie, die ihre Freundin nicht leiden sehen wollte, bearbeitete Max so lange, bis der sich erbarmte und Yuriy anrief, um zu fragen, ob sie zu Besuch kommen konnte.

„Sie hatte die Windpocken schon“, fügte er hinzu. „Es sollte also nichts passieren. Und ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber Charlie bearbeitet mich die ganze Zeit wie einen Kartoffelacker und es nervt.“

„Die reinste Schwesternmafia ist das“, stimmte Yuriy zu. Irgendwo an seinem Ende der Leitung raschelte Papier und Max stellte sich vor, wie er in seiner winzigen Kammer im hinteren Bereich der Buchhandlung saß und sich durch Abrechnungen wühlte. Max hatte ihn erst einmal bei der Arbeit besucht (und was sagte es über sie aus, dass er Yuriys Arbeitsplatz kannte, aber noch immer nicht seine Wohnung?), aber er hatte die Buchhandlung in guter Erinnerung: Ein prachtvoller Bau, der einmal ein Adelsanwesen gewesen, dann von den Sowjets halb zerlegt und schließlich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion liebevoll wieder hergerichtet worden war. Die Leiterin der dreistöckigen Buchhandlung war eine flinke, winzige Frau mit durchdringenden schwarzen Augen, die immer zu lachen schienen. Sie hatte erkannt, dass es am Besten war, Yuriy in einer Kammer zu parken und Zahlenmagie weben zu lassen, ohne ihn dabei zu stören. Max konnte durchaus verstehen, warum Yuriy gerne dort arbeitete.

„Gut”, sagte Yuriy und zog damit wieder Max’ Aufmerksamkeit auf sich, „ich frage mal. Kann mir vorstellen, dass Sina ihren Eltern genauso auf die Nerven geht.“

Tatsächlich war ein Treffen schnell ausgemacht und so fanden Max und Charlie sich einen Tag später in Yuriys Begleitung auf dem Weg zu Sinaida. Sie wohnte am Rand der Stadt, wo kleine Häuser mit kleinen Gärten laut Yuriys Aussage schon wieder halbwegs erschwinglich waren, in einer Straße, die leicht bergauf führte und Reihen an dicht geparkten Autos neben den Rinnsteinen aufwies. Zwei Kinder fochten lauthals rufend ein Beybattle an der Straßenecke aus und machten nur minimal Platz für einen Pensionisten, der mit seinem Dackel daran vorbeizukommen versuchte. Max sah ihnen einen Moment lang lächelnd zu, bis sie vor einem der Zäune stehen blieben, über deren abblätternde Farbstellen man mit einer einzelnen Schicht gemalt hatte. Dahinter lag ein Vorgarten, der diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient hatte, weil er eher aus zwei schmalen Grasstreifen und einem griesgrämigen Gartenzwerg bestand.

Der Name auf dem Schild, dessen Klingel Yuriy drückte, war nicht Iwanov, aber damit hatte Max gerechnet. Die Male, an denen Yuriy über seine Mutter gesprochen hatte, ließen sich an einer Hand abzählen und über seinen Vater hatte er noch kein einziges Wort verloren. Trotzdem wusste er von Sina, dass sie und Yuriy sich eigentlich nur die Mutter teilten und dass Sina bis vor etwas mehr als zwei Jahren noch nicht einmal gewusst hatte, dass sie einen Bruder besaß.

Sie mussten nicht lange warten, bis ihnen geöffnet wurde. Eine Frau trat heraus, die immer noch schön war, auch wenn das Leben tiefe Spuren ihre Züge gegraben hatte. In ihr dickes, rotes Haar hatte sich bereits Grau geschlichen und als sie den Kopf bewegte, glänzte in ihrem Haarabsatz eine dünne, silbrige Narbe wie ein Spinnenfaden. Sie sah überhaupt nicht aus wie Yuriy, aber den Ausdruck in ihren dunklen Augen teilte sie sich mit ihm: Die Wachsamkeit von jemandem, der selbst im Frühling nicht den Winter vergessen konnte. Aber sie lächelte herzlich bei ihrem Anblick, und dieses Lächeln ließ sie gleich mehrere Jahre jünger aussehen.

„Yura“, sagte sie warm und trat beiseite, nachdem Yuriy das Zauntor geöffnet hatte und sie die zwei Stiegen überwunden hatten, die zur Haustür hinaufführten. Max trat mit Charlie im Schlepptau hinter Yuriy in einen sauberen Flur, dessen Kleiderhaken mit Jacken überquollen. Auf der Kommode, die gleichzeitig ein Schuhkasten sein mochte, standen frische, gelbe Tulpen in einer weiß-blau gemusterten Vase. Max stellte fest, dass er keine Ahnung hatte, ob sie für die Dauer von Charlies Besuch hier bleiben würden und richtete seinen Blick fragend an Yuriy. Er stellte fest, dass Yuriy und seine Mutter sich nicht berührten - keine Wangenküsse, keine Umarmung, nicht einmal ein Handschlag, auch wenn Yuriys Mutter so dreinsah, als ob sie am Liebsten die Arme um ihn geschlungen hätte. Aber Yuriys Gesicht wirkte vollkommen undurchdringlich, so sehr, dass Max sich mehrere Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt fühlte.

„Natascha“, sagte Yuriy rau und wies mit der Hand auf Max und Charlie, „eto Max c swojej sestre, Charlie.“ An Max gewandt sagte er auf Englisch: „Das ist meine Mutter, Natalija Michailowna. Sie spricht kein Englisch, aber ich kann übersetzen.“

Otschin prijatna“, sagte Max artig mit seinem charmantesten Lächeln an Natalija Michailowna gewandt, die ihm daraufhin ein weiteres warmes Lächeln schenkte und seine Hand drückte.

Wsaimna“, sagte sie, was, wie Max sich dunkel erinnerte, etwas wie „ebenfalls“ bedeutete.

Charlie zupfte an Yuriys Mantel und wisperte gut hörbar: „Frag sie, ob ich jetzt zu Sina kann!“

Yuriys Mundwinkel zuckten amüsiert. Er nickte und richtete ein paar rasche Worte an seine Mutter, die daraufhin ebenfalls nickte und die Treppe hinaufdeutetete.

„Sie ist oben“, übersetzte Yuriy für Charlie, „die letzte Tür rein. Schuhe ausziehen, bitte.“

„Okay!“, sagte Charlie motiviert, schob die Stiefel brav unter die Ankleidebank und reichte Max ihren Mantel, ehe sie die Treppen hinauftrappelte. Während Max pflichtbewusst ihren Mantel auf einen der Haken hängte, hörte er, wie Natalija Michailowna leise etwas fragte, woraufhin Yuriy nur eine kurze, knappe Antwort gab. Sie seufzte tief, sagte außer einem „Choroscho“ aber nichts weiter. Als Max sich umdrehte, berührte Yuriy seinen Arm.

„Lass uns gehen“, sagte er, „wir holen Charlie später wieder ab.“

Max wechselte einen Blick zwischen Natalija Michailowna und Yuriy, dann fragte er: „Willst du Sina nicht noch Hallo sagen?“

„Später“, sagte Yuriy knapp.

Max beschloss, dass manche Schlachten nicht geschlagen werden mussten und nickte nur. „Okay. Ähm, do svidanija, Natalija Michailowna, spasiba sa …“ Er hielt inne, nachdem seine nicht gerade umfangreichen Russischkenntnisse hier den Geist aufgaben und sah zu Yuriy: „Was heißt ‚Danke, dass Charlie zu Besuch kommen kann’?“

Yuriy übersetzte, zumindest hoffte Max es, und immerhin fand er sich gleich darauf von Natalija Michailowna gedrückt, ehe sie sie hinaus entließ. Ihr Blick glitt über Yuriy, als ob sie durch eine unüberbrückbare Glaswand von ihm getrennt war, gegen die sie am Liebsten beide Hände pressen wollte. Aber sie sagte nichts mehr, stand nur im Türrahmen, als sie die Treppen hinabgingen und schloss langsam die Tür, als sie am Zaun angekommen waren. Erst dann schien eine gewisse Anspannung von Yuriy abzufallen. Er steckte die Hände in die Manteltaschen, stellte den Kragen auf und vergrub das Gesicht halb dahinter. Max betrachtete sein Profil von der Seite her, während sie gingen, auf ein Ziel zu, das vielleicht nicht einmal Yuriy kannte.

„Deine Mutter wirkt nett“, sagte Max schließlich, als klar wurde, dass Yuriy von sich aus nichts sagen, das Herunterschlucken der Fragen auf Max‘ Zunge aber auch nicht viel bringen würde.

Yuriy machte ein undefinierbares Geräusch, das alles zwischen radikaler Akzeptanz und vollkommener Ablehnung sein konnte.

Max erkannte, dass er härtere Geschütze auffahren musste und sagte daher weiterhin so diplomatisch wie möglich: „Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass du nicht so gut auf sie zu sprechen bist.“

„Wie kommst du denn darauf?“, sagte Yuriy trocken schnaubend.

„Ach, war nur so eine Idee“, sagte Max mit sanftem Humor, „vielleicht sendest du auch einfach nur die falschen Signale, wenn du aus dem Haus deiner Mutter abhaust, als wäre der Teufel hinter dir her.“

„So ist es nicht“, sagte Yuriy nach einer unendlich langen Pause angespannt. Sie waren in einem kleinen Park gelandet, der nicht viel mehr als ein paar Gehwege mit neugierig starrenden Babuschkas und Beyarenen war, von denen zwei besetzt waren von einem Rudel Kinder, das sich in Matches zu überbieten versuchte. Auf einer Mauer saßen ein paar junge Männer und rauchten, angeregt in ein Gespräch vertieft, während eine Wodkaflasche im Kreis umging.

„Wie dann?“, fragte Max nach einer kleinen Pause. Als Yuriy nichts sagte, sondern nur den Kiefer verhärtete, fügte er hinzu: „Ich verstehe es, wenn Familien kompliziert sind. Meine Mutter ist manchmal auch nicht einfach.“

„Oh, bitte“, entfuhr es Yuriy und Max blinzelte aufgrund der unerwarteten Schärfe in seinen Worten, scharf genug, um ihn in Stücke zu schneiden. Er wusste, dass Yuriy unangenehm werden konnte, es war aber bisher nie in seine Richtung dirigiert worden. Nun hatte er das Gefühl, in den Genuss einer vollen Breitseite zu kommen, wenn er nicht Yuriys Geduldsfaden zusammenhielt, der ihm zu reißen drohte. Und tatsächlich blieb Yuriy stehen und funkelte ihn an, die Stimme leise und kalt, als er sagte: „Deine Eltern leben zeitweise getrennt, weil deine Mutter neben dem Kinderwerfen noch eine Karriere hat, aber beide lieben dich. Das ist nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit meinen Familienstrukturen, Max. Du hast keine Ahnung von komplizierten Familien.“

Max hob die Augenbrauen. Er war so verblüfft über diese plötzliche Attacke, die sich anfühlte wie ein Schwarm wütender Erdwespen, nachdem man unabsichtlich auf ihr ungesehenes Nest getreten war, dass er erst gar nicht wusste, was er sagen sollte. Aber er hatte das deutliche Gefühl, dass Yuriys Wut sich nicht auf ihn im Speziellen richtete, also sagte er nach einem Moment so ruhig wie möglich: „Also findest du, dass ich auf hohem Niveau jammere?“

„Manchmal schon“, sagte Yuriy brutal mit heftigen Augen, auch wenn die Heftigkeit nicht seine Stimme durchtränkte. „Dann ist deine Mutter eben manchmal enttäuscht von dir, weil du kein kaltblütiger Akademiker bist, und widmet einen Großteil ihrer Zeit ihren Forschungen. Was soll‘s? Du warst in deinem ganzen Leben noch keinen einzigen Tag hungrig und du hast dich von deiner Mutter noch nie so dermaßen betrogen gefühlt, dass es dir manchmal lieber wäre, Vollwaise zu sein.“

„Du hast keine Ahnung, wie stark oder schwach ich mich von meiner Mutter betrogen fühle und deine Gefühle und Erlebnisse machen meine deswegen nicht weniger legitim“, sagte Max und konnte eine gewisse Anspannung diesmal nicht aus seiner Stimme halten. „Hast du mich die ganze Zeit als Mensch nicht ernstgenommen? So fühlt sich diese Tirade nämlich gerade für mich an.“

Yuriy fluchte laut und lange auf Russisch, wie es sonst eigentlich nur Boris tat, dann fuhr er sich durch die Haare. Max konnte sehen, wie er sich dazu zwang, möglichst tief ein-, dann wieder auszuatmen.

„Jetzt hast du es geschafft“, sagte Yuriy rau, „ich brauche eine verdammte Zigarette.“

„Das hast du schon ganz allein geschafft.“

Einen Moment lang starrten sie sich schweigend an. Dann gab Yuriy einen Laut von sich, der klang wie eine zerreißende Basssaite, ehe er zu der Gruppe junger Männer stapfte, ein paar Worte mit ihnen wechselte und daraufhin tatsächlich eine Zigarette erschnorrte. Max schüttelte den Kopf, entspannte bewusst seinen Unterkiefer und drückte die Schultern herunter, ehe er sich abwandte und den Parkweg weiter entlang ging, fort von den Augen der Babuschkas. Das Sirren und Klacken der aneinanderstoßenden Beyblades in den Arenen war beinahe ein wohltuendes Geräusch in seinen Ohren. Er ließ die Augen wandern und konzentrierte sich auf seine Atmung, bis sein unwillkürlicher Ärger zumindest zu kopfloser Frustration abgeflaut war. Da war eine Bank, etwas ungünstig am anderen Ende einer kleinen Wiese direkt am Zaun gelegen, aber deutlich weiter weg von den anderen Parkbesuchern, und so steuerte Max sie an und ließ sich darauf fallen. Plötzlich heimwehbefallen zog er sein Handy heraus und scrollte durch Instagram, um die Posts seiner Freunde zu liken, die über die ganze Welt verstreut waren.

Er blickte nicht auf, als sich jemand neben ihn setzte, aber der Geruch von Rauch und Tannennadeln erreichte seine Nase. Eine Weile lang sagte keiner von ihnen etwas. Diesmal hatte Max nicht das Bedürfnis danach, als Erster das Wort zu ergreifen.

„Du musst wissen, ich bin ein pathologisches Arschloch“, sagte Yuriy schließlich mit einem Tonfall, der fast wie schlechtes Gewissen klang.

Nun blickte Max doch auf und lächelte schwach. „Ich weiß, dass das nicht stimmt.“

Yuriy rieb sich über das Gesicht und nahm einen Zug von der Zigarette, die schon halb aufgeraucht war. „Ich nehme dich ernst.“

„Ich weiß“, sagte Max, obwohl er manchmal nicht ganz sicher war. Aber das lag nicht unbedingt an Yuriy an sich.

Der stieß mit von ihm abgewandtem Kopf Rauch aus, ehe er sich zu ihm drehte und ihn ansah.

„Mir fällt manchmal gar nicht auf, wie wenig ich eigentlich von dir weiß“, sagte Max nach einem Moment leise, nachdem er beobachtet hatte, wie Yuriy sichtlich nach den richtigen Worten suchte. „Und manchmal werde ich sehr stark daran erinnert.“

„Du weißt alles, was nötig ist“, erwiderte Yuriy fest, „alles, was ich selbst aus mir gemacht habe. Alles, was ich jetzt bin. Jetzt bin ich die beste Version von mir selbst, die ich je war. Viele Dinge, die früher passiert sind, waren einfach schlechte Karten.“

Max lächelte. „Anhänger der Zufallstheorie, hm?“

Yuriy hob die Schultern auf eine Art, die alles und nichts bedeuten konnte. Max steckte sein Handy weg, dann beobachtete er ein paar Vögel am Himmel, während Yuriy die letzten Züge der Zigarette verrauchte und dann den übriggebliebenen Stummel unter seinem Stiefel zerdrückte.

„Ich will dich einfach nur verstehen“, sagte Max schließlich, „weil ich … weil ich dich eben wirklich gern habe. Ich will wissen, was dir wehtut, alleine schon, damit ich vermeiden kann, dir auch wehzutun.“

Da war eine Reihe an Emotionen, die sich auf Yuriys Gesicht abwechselten, aber so flüchtig wie Schatten, ungreifbar wie Geister, sodass Max keine Chance hatte, sie zu deuten. Was er aber sehr wohl deuten konnte, war die Art und Weise, wie Yuriys glasscherbenscharfes Gesicht schließlich weich wurde. Es war die gleiche Weichheit wie im Dunkeln zu Neujahr, die gleiche Weichheit wie am winterlichen Eis, die gleiche Weichheit wie jedes Mal kurz bevor sie sich küssten.

„Ich verrate dir jetzt zwei meiner Geheimnisse“, sagte er leise, ohne den Blick von Max‘ Gesicht zu nehmen. „Bist du bereit?“

Max nickte. Er wusste nicht recht, ob er atmete oder nicht, aber er wusste, dass er unbedingt eine Hand in Yuriys schieben wollte und war erleichtert, als der es nicht nur zuließ, sondern auch seine Finger drückte.

„Gut“, sagte Yuriy weiterhin leise. „Erstens: Ich glaube, man muss Leuten manche Fehler nicht verzeihen, egal wie leid sie ihnen tun. Meine Mutter hat so einen Fehler gemacht. Ich verstehe mittlerweile, warum sie ihn gemacht hat. Das macht ihn aber nicht wieder gut. Ich werde sie nie wieder so lieben, wie ich es einmal getan habe, aber ich gebe mein Bestes und das ist in Ordnung so. Liebe ist nie etwas Garantiertes, sondern immer eine Entscheidung.“ Er hob eine Hand und strich eine Strähne aus Max‘ Gesicht, und seine Berührung war sehr sanft.

„Liebe ist eine Entscheidung“, wiederholte Max und drückte jene von Yuriys Händen, die er immer noch umschlungen hielt. Jetzt verstand er einiges schon besser. „Es ist deine Sache, Yuriy. Wenn du so, wie es ist, gut mit deiner Mutter zurechtkommst, dann ist mir das nur Recht.“

„Es ist, wie es ist“, sagte Yuriy achselzuckend.

Max dachte an seine eigene Mutter und seufzte tief. Dann fragte er: „Was ist das zweite Geheimnis?“

Yuriy sah ihn an. Dann sagte er: „Ich habe dich auch wirklich gern. Und ich will wissen, wenn dir jemand wehtut, damit ich ihn jagen und ausweiden kann.“

Max konnte nicht anders als zu lachen. „Und wenn derjenige Yuriy Iwanov heißt?“

„Der sowieso“, sagte Yuriy ohne die Miene zu verziehen, „den kenne ich. Der ist ein pathologisches Arschloch, der verdient manchmal aufs Maul.“

Max lachte noch lauter und schüttelte den Kopf. „Ich werde dich warnen, wenn du Grenzen überschreitest, keine Sorge. Man mag es nicht glauben, aber auch ich habe sie.“

„Gut“, sagte Yuriy und meinte es spürbar auch so.
 

6.

Max verbrachte die lauen Tage des Frühlings mit Vorliebe auf der Terrasse ihres Apartments, wo er Notizbücher mit Skizzen füllte, wenn er nicht mit Charlie und beziehungsweise Yuriy unterwegs war. Erst waren es Skizzen von Moskauer Gebäuden - die sieben Schwestern, der Kreml, das Kosmonautenmuseum, eine interessante Fassade hier, ein interessanter Innenhof da -, doch nach und nach schlichen sich andere Dinge mit hinein: Ein Raumplan von Sergeis und Mathildas Wohnung, Yuriys Lieblingsbank im WDNCh-Park, der Rote Platz im Winter. Und mehr und mehr auch eigene Ideen: Ein optimierter Plan von Charlies Schule, Überlegungen zu einem günstigen, aber ansehnlichen Wohnbau, Raumpläne dazu, Gedankenspiele zu nachhaltiger Architektur und Solarpunk-Skizzen. Die langsam zurückkehrende Kreativität war ebenso erleichternd wie erfreulich.

An einem der besonders schönen Tage rief er schließlich Yuriy an. Es dauerte ein wenig, bis abgehoben wurde, aber Max kam gleich zur Sache: „Yura! Hast du Lust, mit mir in den Zarizyno-Park zu gehen? Ich war noch nicht dort und jetzt habe ich so viele Artikel über den chaotischen Schlossbau gelesen, dass ich mir das ansehen will.“

Einen Moment lang war es still. Dann sagte Yuriy: „Ich bin bis vier auf der Arbeit, aber ich kann danach.“

Etwas in Yuriys Tonfall ließ ihn davon absehen, einen Witz darüber zu machen, dass er es auch schon länger ohne ihn ausgehalten hatte. „Alles okay?“, fragte er stattdessen vorsichtig.

Erneut war es einen Moment still, dann konnte er Yuriy ausatmen hören, ehe er etwas angespannt sagte: „Ich habe keinen so guten Tag heute.“

„Du weißt, dass du nicht kommen musst, nicht wahr? Oder wir verschieben einfach, das ist kein Problem.“

Yuriy summte. „Aber ich möchte dich sehen“, sagte er schließlich auf diese unaufgeregte, ehrliche Art, die jedes Mal Max‘ Wangen warm werden ließen. „Wenn du damit umgehen kannst, dass ich brummig bin.“

„Yura, ich war jahrelang in einem Team mit Kai. So brummig kannst du gar nicht sein, dass ich das nicht aushalte.“

Das entlockte Yuriy immerhin ein amüsiertes Schnauben. „Sagen wir … Bosche, wie lange brauche ich von hier … sagen wir, gegen Fünf beim Haupteingang?“

„Geht klar!“

„Ich bringe meine Notizen für die Prüfung nächste Woche mit“, kündigte Yuriy geradezu drohend an, dann legte er grußlos wie immer auf. Aber mittlerweile war Max daran gewohnt und es hielt ihn nicht davon ab, versonnen lächelnd auf den dunklen Display seines Handys zu starren, sodass er sogar die Anwesenheit seiner Mutter verträumte, bis diese sich räusperte.

„Oh, Mama!“ Max lächelte verlegen und ließ das Handy sinken. Judy hatte heute einen freien Tag und verbrachte ihn daheim in Jogginghose und T-Shirt mit Notizenvorbereitung zu ihrer nächsten Kurseinheit. Jetzt musterte sie ihn forschend auf seinem Platz im Schneidersitz auf der Terrassenbank, eine Decke über dem Schoß, das aufgeschlagene Notizbuch und ein volles Glas Limonade vor sich, während der Frühlingswind ihnen beiden die blonden Haare zauste.

„Frag‘ ihn doch, ob er und seine Schwester am Sonntag zum Essen kommen möchten“, sagte sie unvermittelt, was Max immerhin offenbarte, dass sie erstens schon recht lange hier stehen musste und zweitens besser informiert über die Kontakte ihrer Kinder war, als Max ihr zugetraut hatte. „Wie heißt er noch einmal? Yuriy Iwanov, nicht wahr? Ich erinnere mich aus deinen aktiven Bladerzeiten.“

Max nickte. „Der Teamleader von Neoborg.“

„Ich weiß. Man vergisst ihn nicht so schnell.“ Sie setzte sich neben ihn auf die Bank und schob sich ein Kissen ins Kreuz, das sie vermutlich wieder plagte.

„Er studiert auch an der Lomonossow-Universität“, sagte Max, weil er wusste, dass sie so etwas interessierte. „Astrophysik.“

Judy hob beeindruckt die Augenbrauen. „Nun gut, er wirkte immer wie ein kluger Kopf. Und war sehr hart im Nehmen. Für das, was diese Jungs durchgemacht haben, ist er ein starker Mensch.“

Max widerstand dem Drang, die Schultern hochzuziehen. Er war sich recht sicher, dass er einen unausgesprochenen Vorwurf an seine eigene Schwäche hörte, wo gar keiner war. Aber das war vielleicht die Krux mit seiner Mutter: Er konnte nie ganz sicher sein, weil sie so anders dachte und fühlte als er, und um sie darauf anzusprechen hatten bisher ständig Zeit und Mut gefehlt.

Als er ihren Blick auf sich fühlte, bemühte er sich um eine lockere Haltung und ein unverbindliches Lächeln. „Das stimmt.“

Judy musterte ihn still, dann seufzte sie - wieder so ein Laut, der bewirkte, dass Max sich anspannte - und streckte eine Hand aus, um ihm über die Haare zu streichen. Seine Mutter war nicht besonders liebevoll im herkömmlichen Sinn, aber sie hatte ihre Momente und er wusste, dass sie ihn liebte. Auch wenn er sie vielleicht enttäuschte.

„Vergiss‘ nicht, dass du um vierzehn Uhr die Online-Sitzung mit deiner Therapeutin hast“, sagte sie dann und erhob sich. Er konnte sehen, dass sie bereits wieder mit den Gedanken bei ihrer Unterrichtsvorbereitung war und sich mehr und mehr von ihm und der Situation entfernte. Dann sah sie ihn doch noch einmal an und wiederholte: „Frag ihn, ob er zum Essen kommen will.“

„Hast du vor, zu kochen?“, fragte Max und grinste verschmitzter, als er sich fühlte. „Dann muss ich dir nämlich sagen, dass er es nicht verdient hat, in so jungen Jahren von uns zu gehen.“

„Ich stehe über diesen haltlosen Vorwürfen, was meine Kochkünste angeht“, sagte Judy, aber sie schmunzelte dabei und etwas löste sich in Max‘ Brust. „Keine Sorge, ich bestelle was.“
 

Max verbrachte eine geschlagene Stunde damit, Skizzen und Fotos von Schloss Zarizyno zu machen. Er hatte keine Lust darauf, bei dem schönen Wetter das Museum im Inneren zu besuchen, um sich auch die Innenarchitektur zu geben; dafür würde sich bestimmt eine andere Gelegenheit finden.

Yuriy, der ihn pünktlich um Fünf beim Haupteingang erwartet hatte, war nicht undankbar, ihn eine Weile sich selbst zu überlassen. Von der Stelle aus, an der Max halblegal auf einer Mauer hockte und einen möglichst günstigen Fotowinkel suchte, konnte er Yuriys Haarschopf dort leuchten sehen, wo der Russe sich auf einer Decke in der Wiese niedergelassen hatte: Mit dem Sternschauerrucksack neben sich, den Max ihm im Februar zum fünfundzwanzigsten Geburtstag geschenkt hatte, und den Mantelkragen aufgestellt, aber mit einer Sonnenbrille auf der Nase, die tief in ein Buch gesteckt wurde, das nach Physik aussah. Tatsächlich hatte er bei der Begrüßung und dem Finden eines geeigneten Platzes herrischer und ungeduldiger als sonst gewirkt, aber er hatte sich auch sichtlich bemüht, es nicht an Max auszulassen. Obwohl der Park an diesem sonnigen Frühlingstag gut besucht war, hatten sie es geschafft, ein recht ruhiges und nur spärlich besetztes Fleckchen zu finden, was durchaus dazu beigetragen hatte, Yuriys Laune ein wenig zu heben.

Max sah ihn eine Weile aus der Ferne an. Dann hob er den Fotoapparat und schoss ein letztes Bild vom Schloss, ehe er von der Mauer hüpfte und zu ihm zurückkehrte. Yuriy blickte zu ihm auf und Max musste beinahe lachen, weil er in seinem schwarzen Mantel, der runden Sonnenbrille und den offenen Haaren etwas von Crowley aus Good Omens hatte. Die Stunde gesellige Einsamkeit schien ihm gut getan zu haben, denn er schenkte Max ein kleines Lächeln, als er zur Seite rutschte, um ihm auf der Decke Platz zu machen.

„Gute Fotos gemacht?“, fragte er.

Max nickte und deutete auf das Lehrbuch in Yuriys Hand, für das er seinen Daumen als temporäres Lesezeichen verwendete. „Bist du weitergekommen? Tut mir Leid, dass ich dich nicht wirklich abfragen kann, aber so gut kann ich Russisch dann doch noch nicht lesen.“

„Kommt noch. Und ist kein Problem, ich frage morgen Boris und lerne heute noch.“ Yuriy legte das richtige Lesezeichen ins Buch, klappte es zu und streckte sich ein wenig. Ihre Hände berührten sich und Yuriys Finger blieben sachte auf seinen ruhen.

„Geht‘s dir besser?“, fragte Max und rollte sich halb auf die Seite, um ihn besser ansehen zu können.

„Es geht“, sagte Yuriy kurz, aber nicht unfreundlich.

„Willst du darüber reden?“

Yuriy schien ernsthaft darüber nachzudenken. Dann nahm er mit einem tiefen Seufzer die Brille ab und rieb sich flüchtig die Augen. Max stellte fest, dass er müde wirkte, und tatsächlich bekannte Yuriy nach einem Moment: „Ich schlafe momentan nicht sehr viel und stehe permanent unter Strom. Das ist extrem beschissen, aber erfahrungsgemäß funktioniert nichts anderes, als es auszusitzen. Ich hab‘ immer wieder solche Wochen.“

„Wie lange geht das schon?“

„Hm. Zwei Wochen? Drei?“

Max biss sich auf die Innenseite seiner Wange und fragte sich, ob das vielleicht in ihre Auseinandersetzung wegen Yuriys Mutter vor einigen Tagen hineingespielt hatte. Kein Wunder, dass seine Nerven blank lagen, wenn er seit Tagen nicht richtig schlief. „Also kann man nicht helfen?“

Yuriy sah einen Moment lang hart und mit ausdrucksloser Frustration durch ihn hindurch, von der Max nach jahrelanger Erfahrung im Umgang mit Leuten wie Kai zumindest eindeutig sagen konnte, dass sie nicht an ihn gerichtet war. Dann wurde sein Blick fokussierter und sein Gesicht etwas weicher. Er berührte Max‘ Handgelenk und schüttelte den Kopf. „Das ist allein mein Job, und vielleicht ein bisschen der meiner Therapeutin. Es wird schon wieder. Braucht nur Zeit und ich bin eigentlich nicht besonders geduldig.“

„Das wäre mir nie aufgefallen“, sagte Max mit sanftem Spott, der ihm ein weiteres kleines Lächeln einbrachte. Er entschied sich dafür, das Thema zu wechseln und sagte: „Meine Mutter lässt übrigens fragen, ob du und Sina am Sonntag zum Essen kommen wollt.“

Yuriy hob erstaunt eine Augenbraue. „Deine Mutter hat das gefragt?“

Max nickte. „Ich denke, weil Charlie und Sina sich so gut verstehen.“

„Sollte sie dann nicht eher Sina und unsere Mutter einladen?“, fragte Yuriy.

Max zögerte einen Moment. Hier kamen sie in ein Gebiet, das er und Yuriy bisher noch nicht wirklich besprochen hatten, weshalb er nicht wusste, was ihn ab hier erwartete. Dennoch entschied er sich, wahrheitsgemäß zu erwidern: „Ich denke, sie geht davon aus, dass wir zusammen sind und will dich kennenlernen.“

Yuriy betrachtete ihn so lange und forschend, dass Max spürte, wie er aus Nervosität strahlend zu lächeln begann. Dann fragte Yuriy leise und konzentriert: „Sie geht davon aus?“

„Sie hat mich nicht direkt gefragt.“

„Und warum sagst du es ihr nicht?“

„Ich wusste nicht, ob es dir recht ist.“

Die Falte wurde tiefer. „Natürlich ist es mir recht.“

„Naja, du hast mich deiner Mutter auch nicht als deinen Liebhaber vorgestellt“, merkte Max an, denn dafür hatte sein Russisch gerade noch gereicht. Gleichzeitig fragte er sich, ob der Begriff „Liebhaber“ überhaupt der richtige war angesichts der Tatsache, dass sie noch immer keinen Sex gehabt hatten. Aber seine Libido hatte gerade erst wieder begonnen, zu ihm zurückzukehren und Yuriy hatte bisher auch nicht wirklich gewirkt, als ob er ihr gelegentliches Herumgemache sonderlichen vertiefen wollte.

Yuriy hob eine Augenbraue. „Das ist was anderes. Erstens: Wir haben nicht das gleiche Näheverhältnis wie du und deine Mutter, und das weißt du mittlerweile auch. Zweitens: Das hier ist immer noch Russland, keine Ahnung, wie sie reagieren würde. Aber deine Mutter ist Amerikanerin.“

„Stimmt, es war ihr bisher immer ziemlich egal, mit wem ich antanze“, gab Max zu, dann räusperte er sich. „Okay. Also sind wir …?“

„Du willst unbedingt, dass ich es ausspreche, hm?“, stellte Yuriy fest. Als Max mit glänzenden Augen nickte, zuckten seine Mundwinkel, bevor er sich geradezu resigniert über das Gesicht strich und die Hand dann auf Max’ legte. „Okay. Ja, du kannst ihr sagen, dass du moj molodoj tschelowjek bist. Wieso grinst du jetzt so blöd? Ich dachte, wir sind schon längst zusammen!“

„Du grinst genauso blöd“, schoss Max zurück und sah zu, wie Yuriy mit einem protestierenden Geräusch der Empörung die Nase zurück in sein Buch steckte, um sein Lächeln zu verbergen. Er konnte nicht anders, als rasch und ungesehen einen Kuss auf Yuriys Wange zu drücken und sich dann auf den Rücken zu rollen, um unter den noch schwachen Strahlen der Sonne die Augen zu schließen.

„Also kommst du zum Essen?“, fragte er.

„Ja“, seufzte Yuriy hinter seinem Buch hervor, „ich komme wohl zum Essen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kylara_hiku_Lamore
2020-07-04T20:51:53+00:00 04.07.2020 22:51
Also meine erste Erinnerung gilt yuriy und seiner Mutter! Ich fühle so mit ihr diesen zwie Spalt und doch wieder diese gegenseitige akzeptans das es nunmal so ist wie es jz ist!

Seine Art damit um zugehen. Ich denke auch das es Fehler giebt die auf ihre arte einfach nicht wieder gut zu machen sind. sie hinterlassen einfach zu tiefe Narben.

Bei dem Streit der beiden triffst du ihre arte der Charaktere sehr gut wie LittleLionHeard (ich hab nach all den jahren auf mexx immer noch nicht kapiert wie man jemanden markiert XD) schon so schön geschrieben hat, du stellst sie neben einander so wie sie sind! Ich bin wirklich überrascht wie gut das zusammen passt! 😍 Es gefällt mir auch dass du dabei aufzeigt dass jeder seine Steine mit sich rum schleppt, manche größer andere scharfkatiker.... Das Leben ist leider kein Ponyhofl

Ich liebe dich für diesen Absatz! : "Hast du vor, zu kochen?“, fragte Max und grinste verschmitzter, als er sich fühlte. „Dann muss ich dir nämlich sagen, dass er es nicht verdient hat, in so jungen Jahren von uns zu gehen.“ 😂
Sein mom finde ich triffst du richtig gut! Ich glaub sofort dass sie nicht kochen kann!!
Von:  LittleLionHead
2020-05-31T06:59:51+00:00 31.05.2020 08:59
Ich hab das Gefühl, es ist völlig wumpe über was du schreibst. Ich mag es immer. Dieses Pairing ist so weird aber ES FUNKTIONIERT SOO GUT! Du nimmst ihre Charaktere einfach so wie sie halt sind und setzt sie nebeneinander und es ist perfekt. Beide sind genau wie sie sein sollten - du veränderst nichts an ihnen, sondern baust deine Geschichte um sie herum. Und das macht es so fantastisch zu lesen. Hier gefällt mir besonders, wie du Yuriys und Max' Beziehung zu ihren Müttern aufzeigst. Das Ende nimmt dem Kapitel dann die Schwere, die es an der ein oder anderen Stelle aufgebaut hat (was nicht negativ ist, sondern eben das Leben reflektiert). Love! ❤️
Antwort von:  Mitternachtsblick
31.05.2020 10:17
Ahhh omg dieses Lob einfach - Dankeschön!! Es bedeutet mir sehr viel, dass du magst, was ich schreibe. ❤️ Das Muttergespräch war ja eigentlich die ausschlaggebende Szene, warum ich was zu den beiden schreiben wollte, ich hab’s nur irgendwie geschafft dann über 10k Story drumherum zu basteln. XD Es ist gut, wenn es sich ein bisschen wie ein emotionales Auf und Ab anfühlt, das war nämlich durchaus so beabsichtigt - denn wie du richtig sagst, das Leben besteht ja meistens aus beidem. :)
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-05-29T13:09:30+00:00 29.05.2020 15:09
Aaaawwwww ❤❤❤❤

Irgendwie hat das Ende jetzt das restliche Kapitel aus meinem Hirn gelöscht. 🤷🏻‍♀️
Aber ich versuche die Punkte aufzulisten, die mich berührt haben.

1.) Das Verhältnis von Yuriy und seiner Mutter.
Mir fehlen die Worte. Ich konnte ihren Zwiespalt richtig spüren und ich wollte mir nicht ausmalen, wie es ist den eigenen Sohn erwachsen zu sehen, ihn aber nicht zu berühren und vor allem zu wissen, dass man diesen Fehler nie wieder gut machen kann. Ich hätte zu gerne beide umarmt...Yuriy einfach, weil man dennoch merkt wie schmerzhaft der Verrat seiner Mutter auf ihn wirkt und seine Mutter möchte ich umarmen, weil sie regelrecht an ihrer Schuld und Hilflosigkeit zugrunde geht.


2.) Der Streit zwischen Max und Yuriy
Holy Shit....wäre Max, nicht Max...wäre dieser Streit sicher eskaliert. Denn so schwächlich ist Blondie nicht. Ich finde sogar, dass er einen sehr gefestigten Charakter hier hat und das schätze ich sehr. Zudem hat ihm die Erfahrung mit Kai nicht geschadet (ja ich hab mich mega über seine Erwähnung gefreut XD)

3.) Emotion ❤❤
Ich war YuMa sehr kritisch gegenüber.
Doch ich liebe diese Geschichte sehr. Es gibt immer einen kleinen Stich gegenüber Kai (ich muss es einfach immer wieder sagen - sorry 😭) aber deine Version von Max sagt mir sehr zu und daher funktioniert es für mich auch.
Der letzte Teil war so viel fluff...Liebe!!!
Ich freue mich auf den Sommer.
Antwort von:  Mitternachtsblick
30.05.2020 22:26
Awwww, deine Kommentare erhellen mir wirklich jedes Mal den Tag, wenn ich sie lese, vielen Dank dafür. ❤️ Wie immer waren Yuriy und seine Mutter schwierig für mich zu schreiben - da ist, denke ich, viel Schmerz auf beiden Seiten, aus unterschiedlichen Gründen, und es ist eine schwierige Beziehung. Aber es wird daran gearbeitet, ein bisschen, Stück für Stück. Sie lassen sich nicht ganz los und ich denke, darau kommt es durchaus an.
Und ja, der Streit war auch schwierig (vieles in diesem Kapitel war schwierig XD). Ich hab recht viel Zeit damit verbracht, weil Max hier ein bisschen sad ist, aber gleichzeitig ist er für mich ein Charakter mit ziemlich stählernem Rückgrat, das von einigen Leuten gern unterschätzt wird. Und ja, er konnte meiner Meinung nach sehr an Kai üben, mit manchmal ungemütlichen Leuten umzugehen. XD
Ich lieb‘s so sehr, dass du die Story liebst! Ich war sehr unsicher, ob/was es wird und rückblickend könnte man sicher einige Dinge besser machen, aber für meinen ersten Versuch mit diesem Pairing hätt‘s auch echt schlimmer werden können.
Antwort von:  Phoenix-of-Darkness
30.05.2020 22:37
Ein bisschen muss ich dir widersprechen. Denn ich wüsste nicht was du hättest besser machen müssen. Du führst (mich zumindest) unglaublich leichtfüßig an dieses Pairing ran. Hätte ich nicht meine festen Favos...als Pairings über die eigentlich nichts geht..dann würde dieses Paar, was durchaus 100% Sinn ergibt, so wie du sie darstellst...ganz oben stehen und dafür zieh ich meinen sinnbildlichen Hut vor dir
Antwort von:  Mitternachtsblick
30.05.2020 22:55
Du bist so lieb, das wärmt wirklich mein Herz ❤️ Ich bin sehr froh zu hören, dass meine Porträtierung von den beiden in diesem Kontext Sinn ergibt! :D
Von:  FreeWolf
2020-05-28T19:44:11+00:00 28.05.2020 21:44
LIEB, ELLI, LIEB
Antwort von:  Mitternachtsblick
30.05.2020 22:22
Im letzten Kapitel wird‘s auch nochmal lieb. XD


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