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Drawback 1

von

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Masked

Am nächsten Abend saßen sie in der Küche am Tisch, gingen noch einmal die letzten Details durch, ehe sie in Ryos Wagen stiegen und sich auf den Weg zu Herrn Takeda machten.

Reita hatte sich wie immer fertig gemacht, um nicht so auszusehen, wie im alltäglichen Leben, während Kai die Brille auf der Nase hatte. Hoffentlich funktioniert der Plan auch wirklich!

Gegen 22 Uhr standen sie ein paar Meter entfernt vor dem Haus des Direktors. Wobei das Wort ‘Haus‘ ziemlich untertrieben war. Es war wohl mehr eine Villa, umgeben von einer Mauer, nur passierbar durch ein Stahltor. Da sie keine Kameras sehen konnten, stiegen Kai und Reita aus und liefen los.

Am Tor angekommen, drückte Kai die Klingel, wartete auf ein Zeichen, dass nicht lange auf sich warten ließ. „Wer ist da?“ Kam die Stimme des Direktors durch die Anlage. Kai räusperte sich und versuchte, eine tiefere Stimme hinzukriegen. „Wir sinds Boss.“

Ein leises Lachen war zu hören, ehe das Tor aufging. Es hatte tatsächlich geklappt, der Kerl schien wirklich zu denken, dass diese zwei Typen, die sich um Kai kümmern sollten, gerade vor dem Tor standen. Sofort betraten sie das Grundstück, ehe das Tor hinter ihnen wieder ins Schloss fiel.
 

Eingesperrt.
 

Mit einer Kopfbewegung deutete Reita an, dass Kai weiter gehen sollte, während er sich erst einmal unsichtbar machen würde.

Er sah dem Braunhaarigen nach, lief durch den Vorgarten auf das Haus zu und sah durch das erste Fenster hinein. Sofort konnte er den Mann entdecken, der durch den Raum lief, irgendwas in sein Telefon sprach, ehe er dieses weglegte und zur Türe ging, durch die er Kai rein ließ.
 

Reita beobachtete die Szene in aller Ruhe, war verwundert, dass der Mann keine Miene verzog und den Braunhaarigen eher erfreut als überrascht ansah und ihn wirklich in sein Haus ließ.

Da er nichts hören konnte, musste er sich auf das konzentrieren, was er sah. Doch es passierte nicht viel. Kai sprach lediglich mit dem Mann. Beide sahen ruhig und gelassen aus, dabei müsste Kai doch vor Wut in die Luft gehen und der Direktor mehr als unsicher sein. Kai hatte sich als einer der Männer ausgegeben, was bedeutet, dass Herr Takeda doch wissen musste, wie die Sache ungefähr ausgegangen sein musste, wenn der Braunhaarige nun lebendig vor ihm stand.
 

Sein Mitbewohner schien auf einmal doch ein wenig aus der Haut zu fahren, meckerte den Mann scheinbar an, was diesen zum Lachen brachte, ehe Herr Takeda ausholte und dem Braunhaarigen eine verpasste.
 

Sofort lief Reita zur Türe, die natürlich geschlossen war. So ein Mist! Er legte sich eine Hand ans Ohr und biss die Zähne zusammen. „Check die Eingangstüre, Ruki.“ Sagte er so leise wie möglich. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich der Kleinere endlich bei ihm meldete. „Gut gesichert, aber trotzdem offen! Kannst rein.“

Er zog seine Waffe, entsicherte sie und ging vorsichtig rein. Am besten wäre es, den Hausbesitzer in dem Glauben zu lassen, das er mit Kai alleine war. Somit hätte Reita bessere Chancen, den Kerl zu überraschen und einfach zu erschießen. Ein wenig merkwürdig fand er es schon, dass der Mann hier alleine wohnte. Wenn er schon zwei Typen auf Kai angesetzt hatte, warum hatte er dann kein Schutzpersonal zu Hause?
 

Unwichtig! Das erleichterte ihm seine Arbeit.
 

„REITA!“ Hörte er seinen Mitbewohner auf einmal schreien. Sofort zuckte er zusammen und ihm wurde übel. Er hätte mit Kai sofort in das Haus gehen und ihn das nicht alleine machen lassen sollen! Als er den Raum betrat, wo er die Zwei das letzte Mal gesehen hatte, war niemand da. Sie mussten wo anders sein.
 

Jeder Raum in der untersten Etage war leer und er hörte ein Poltern aus einem der oberen Zimmer. Sofort stieg er die Treppe nach oben, leise und hellhörig. Oben angekommen, hörte er wieder ein Geräusch. Da nur bei einem Raum die Türe geschlossen war, lief er darauf zu, legte sein Ohr an die Türe und war sich sicher, dass Kai dort drin sein musste.

Er hörte ein Husten, ein Lachen und etwas, das scheinbar gerade in diesem Moment kaputt ging. Mit der Waffe in der Hand, öffnete er die Türe. Zuerst sah er die offene Türe, direkt gegenüber von ihm. Ein Balkon! Wahrscheinlich wollte Kai so aus dem Haus verschwinden. Doch der Kerl war wohl schneller, als sein Mitbewohner und hatte ihn aufhalten können.

Sein Blick glitt durch den Raum. Scherben lagen auf dem Boden. Wahrscheinlich war das mal eine Vase. Kai kniete neben einem Beistelltisch, auf dem sich bestimmt die Vase befunden hatte, hatte einen Arm um seinen Bauch gelegt und sah zu ihm zur Türe. Blut lief über sein Gesicht. Das musste durch den Schlag sein, den Herr Takeda ihm verpasst hatte, bevor er losgerannt war.
 

Ihre Zielperson stand Kai gegenüber, hatte ein Messer in der Hand und sah wütend zur Türe. „Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Knurrte dieser und setzte schon an, auf Kai los zu gehen, doch ohne zu zögern, jagte Reita ihm eine Kugel in den Kopf. Herr Takeda ging zu Boden und lag nun direkt vor Kai.

„An deinem Timing müssen wir noch arbeiten.“ Sagte Kai und stand vom Boden auf. Der Nasenbandträger ging sofort zu ihm, drehte dessen Gesicht zu sich und biss die Zähne zusammen. Sein Gegenüber zog den Kopf weg und grinste nur. „Das geht schon. Mach dir keinen Kopf.“ Bevor der Braunhaarige auch nur einen Schritt machen konnte, zog Reita seinen Arm weg und sah ihn an.

Also hatte er richtig gedacht. „Sicher, dass das geht?“ Fragte er und deutete auf dessen Bauch. Scheinbar hatte Herr Takeda das Messer nicht nur in der Hand gehalten, sondern es auch genutzt. Das war nicht gut! „Komm!“ Er zog den Anderen sofort mit sich, raus aus dem Haus. Unterwegs gab er Ruki Bescheid, dass er das Tor öffnen muss, was schneller erledigt war, als er überhaupt „öffnen“ sagen konnte.
 

Mit schnellen Schritten lief er mit Kai zum Auto, stieg mit ihm ein und Ryo fuhr sofort los. „Scheiße!“ Fluchte Kai, da es scheinbar weh tat. Ein Blick zu seinem Sitznachbarn verriet ihm, dass es auch ziemlich stark zu bluten schien. Ruki hatte sich zu ihnen umgedreht und starrte mit geschocktem Blick zu Kai. „Verdammt, was ist passiert?“ Natürlich bekam auch Ryo nun mit, was los war und biss sich auf die Lippe. „Ihr kommt mit zu mir.“ Und das war definitiv keine normale Aussage, sondern schon eher ein Befehl.
 

Nach 30 Minuten lag Kai auf der Couch ihres Fahrers, hatte sich obenrum schon ausgezogen und keuchte leise vor Schmerz. Während Ruki und Reita mit einem Bier in der Hand in der Türe standen und zur Couch sahen, saß Ryo neben dem Verletzten und versuchte so gut es ging, die Wunde zu reinigen und zu verbinden. Kai hatte Glück im Unglück gehabt. Die Wunde war an seiner Seite und hatte keine Organe getroffen. Das müsste also ohne Komplikationen verheilen.

Als Ryo von ihm abließ, setzten sich die anderen Beiden direkt auf die Couch. „Das nächste Mal, beeilst du dich!“ Knurrte Kai seinen Mitbewohner an. Reita grinste und trank einen Schluck von seinem Bier. „Das nächste Mal, wenn du schreist wie eine Frau, komme ich sofort angerannt!“ Antwortete er nur und ohne reagieren zu können, schlug ihm Kai die Faust gegen den Arm, was tatsächlich etwas weh tat, weswegen Reita sich den Arm rieb und etwas zurückwich.
 

„Idiot!“ Knurrte der Braunhaarige nur und setzte sich vorsichtig auf. Ein leises Zischen war zu hören, doch kaum saß Kai, schnappte er sich sein Bier und gönnte sich einen großen Schluck. Solange das Bier noch passte, schien es dem Anderen den Umständen entsprechend gut zu gehen, also mussten sie sich wohl wirklich keine Sorgen machen.

Ryo kam wieder zu ihnen zurück und wischte Kai mit einem Lappen erst einmal das Blut vom Gesicht, ehe er den Lappen einfach auf den Tisch warf und sich in seiner Couch nach hinten lehnte. „Am besten hältst du erstmal die Füße still.“ Schlug Ruki dem Braunhaarigen vor. Dieser nickte stumm und trank weiter sein Bier.

„Dann machen wir zur Not eben zu dritt den nächsten Auftrag.“ Schlug Ryo direkt vor. Es sollte nicht so schwer sein, auch mal zu dritt etwas zu erledigen. Doch dafür mussten sie erst einmal warten, ob in der Zeit überhaupt eine neue Aufgabe reinkommt.
 

„Ich werde dich morgen auch wieder aus der Datenbank der Uni werfen. Das brauchst du ja jetzt nicht mehr.“ Informierte Ruki den Verletzten mit einem Lächeln auf den Lippen. Wieder nickte der Andere und leerte mit einem Zug sein Bier und sah dann zu Reita. „Fahren wir?“ Wurde er gefragt und nickte sofort. „Ich fahre euch alle nach Hause.“ Als jeder sein Bier leer getrunken hatte, brachte Ryo sie nach Hause, wo Kai sofort in sein Zimmer ging und erst einmal dem Boss den Bericht schickte.

Reita verschwand erst einmal im Badezimmer, ging duschen und zog sich etwas Bequemeres an, ehe er sich in sein Bett legte. Er war echt froh, dass das alles so gut ausgegangen ist. Es hätte auch richtig schief gehen können und ihm war klar, dass sie mehr Glück, als Verstand hatten.

Nach einem kurzen Augenblick der Ruhe, holte er seine Waffe aus seiner Schublade und fügte eine neue Kerbe im Lauf hinzu. Danach legte er sie wieder weg und machte das Licht aus, da er von Kai nichts mehr hörte und legte sich schlafen.
 

Seit vier Wochen musste Kai mittlerweile alleine zu Hause ausharren, während sie zu dritt einen Auftrag nach dem Anderen erledigen mussten. Es kamen einige mit dazu, wodurch tatsächlich schon elf Kerben den Lauf seiner Waffe zeichneten. Es waren mehrere Aufträge ohne Kai, aber auch nicht so komplizierte, wodurch das Ganze doch etwas einfacher und angenehmer war.
 

In diesen vier Wochen ist neben der Arbeit nicht so viel passiert. Reita hatte sich noch dreimal mit Yuu getroffen, war mit ihm Billard spielen, noch ein weiteres Mal im Kino und am gestrigen Tag war er bei ihm zu Hause, wo sie zusammen ein paar Filme geguckt hatten. Es war weit nach 0 Uhr, als Reita erst nach Hause gegangen ist, wodurch er ziemlich müde am Küchentisch saß, nachdem Kai ihn schon ganz schön unsanft geweckt hatte.

Der Boss hatte sich gemeldet und wollte, dass der Auftrag so schnell wie möglich erledigt wird. Dabei handelte es sich dieses Mal um den Vorstandvorsitzenden einer Bankfiliale. Er wollte sie alle bei dem Fall mit dabei haben, da der Boss davon ausging, das jeder von ihnen nötig war, um den Mann zu erledigen.
 

„Ich habe übrigens noch was für dich. Also mach dich schon mal fertig und komm dann zu mir, wenn du fertig bist.“ Der Braunhaarige wollte wohl keine Zeit verlieren, also stand er grummelnd auf und ging ins Badezimmer, zog sich seine üblichen Klamotten an, die er bei den Aufträgen eben an hatte, machte sich die Haare, setzte die Kontaktlinsen ein, band sich sein Nasenband um und ging dann zu seinem Mitbewohner.

„Fang.“ Hörte er, schnappte auch sofort nach dem kleinen Paket, das ihm der Andere zugeworfen hatte und öffnete es direkt mal. „Was soll denn das sein?“ Verwirrt holte er das… Teil aus dem Paket, sah es mit hochgezogener Augenbraue an, ehe er zu Kai sah, der nur grinste. „Da ich so viel Zeit hatte, die letzten Wochen, war ich oft am Notebook und habe das da entdeckt. Ich finde, das passt besser zu dir, als dieses Band.“ Mit diesen Worten stand sein Gegenüber auf und nahm ihm die Maske ab, zog ihm einfach das Band von der Nase und dafür die Maske auf.
 

Kurz wurde er vom Braunhaarigen kritisch gemustert, ehe er zufrieden nickte. „Guck es dir an.“ Reita ging zum Spiegel am Schrank des Anderen und war verblüfft. Das war eindeutig besser, als das Band. Man sah weniger von seinem Gesicht und er fand es irgendwie cool. „Hat was.“ Gestand er und lächelte ihn an. „Super.“ Kai schnappte sich seine Sachen und klatschte in die Hände. „Dann los jetzt. Wir müssen zu Ruki. Der weiß schon Bescheid, wollte sich schon mal umsehen im System und uns alles zeigen.“

„Nicht so schnell!“ Jammerte Reita rum, da er kaum so flott war, wie Kai. Der Kerl war ihm zu energiegeladen, aber wer konnte es ihm verübeln? Schließlich musste der arme Kerl einen Monat lang die Füße still halten und musste mehr alleine zu Hause bleiben, als sonst immer.

„Nichts da, komm jetzt.“ Sein Mitbewohner zog ihn einfach am Handgelenk hinter sich her. Er schien voller Elan zu sein und freute sich scheinbar regelrecht auf diesen Auftrag. „Die Zwei können wohl noch zwei Minuten warten.“ Murrte er nur und zog sich im Flur erst einmal die Schuhe an, dazu noch die Lederjacke und warf Kai dann den Autoschlüssel zu. „Du fährst.“ Er selber wollte gerade nicht fahren, sich lieber neben ihm hinsetzen und einfach aus dem Fenster gucken. Schnell holte er sich in seinem Zimmer noch seine Waffe, befestigte sie unter dem Shirt am Gürtel und schon konnte es los gehen.
 

Ryo brauchten sie nicht einmal abholen, der wollte immer mit seinem eigenen Auto unterwegs sein. Also trafen sie sich alle zusammen bei Ruki zu Hause. Schnell wurde im Wohnzimmer ein kleines Lager aufgeschlagen mit zwei Notebooks, ein paar Energy Drinks und viel Papier. Da ihr Boss den Auftrag schnell erledigt haben wollte, musste jetzt alles genau geplant werden. Sie würden sich erst in Bewegung setzen, wenn alles geklärt ist!

Ruki und Kai saßen auf der Couch, tippten auf den Notebooks rum, während Ryo und Reita auf der anderen Seite des Couchtisches auf dem Boden hockten und sich durch den Urwald von Unterlagen kämpften. „Ey Jim Carry…“ Der Angesprochene sah auf und musterte den Kleineren mit ernstem Blick. Er verstand, warum er so von Ruki angesprochen wurde, spielte besagter Schauspieler die Hauptrolle in dem Film ‘Die Maske‘.
 

Dieser Wortwitz war doch mal mehr als nur unterirdisch!
 

„Was willst du? Wissen, wo die anderen sechs Zwerge sind?“ Konterte er einfach genervt, doch leider war Ruki nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. „Danke, aber wo die sind weiß ich. Begraben im Garten.“ Der Kleinste der Runde war einfach immer so schlagfertig und wahrscheinlich wird er immer derjenige sein, der bei solchen Wortgefechten das letzte Wort hatte.

„Gib mir mal bitte den Plan des Hauses und der Umgebung. Rechts neben dir!“ Reita fischte nach besagten Unterlagen und reichte dem Anderen diese und sah ihn dabei fragend an. Es verging immer mehr Zeit, sie verging schneller, als ihm lieb war und langsam wollte er zu einem Plan kommen!
 

„Ich hab herausgefunden, dass die Filiale nur die untersten zwei Etagen einnimmt. Die oberen vier gehören dem Kerl selber. Herr Yoshihiro. 57 Jahre alt, stink reich und gut bewacht.“ Erklärte Ruki erst einmal und sah zu Ryo rüber. „Vor dir!“ Sagte er nur und streckte ihm die Hand entgegen, was Ryo sofort dazu brachte, die Unterlagen vor sich an den Anderen weiter zu reichen. „Sein System ist nicht so gut bewacht.“ Fuhr der Kleinere dann fort und sah die Anderen nach einander an.

„Wenn ich mich nicht verzählt habe, stehen zwei Securities am Eingang unten, zwei oben am Aufzug, da es keine Treppe nach oben oder unten gibt und einer weicht nicht von der Seite des Mannes, außer er ist im Badezimmer oder im Schlafzimmer. Er hat weder Frau noch Kinder, also keine Schwachstellen auf den ersten Blick. Außer eben sein System…“ Ruki grinste wieder mal, denn er war sich sicher, dass das Ganze ohne Probleme funktionieren könnte.
 

„Wie sieht dein Plan aus?“ Fragte Reita ihn, denn wenn er schon so grinste, musste sein Gehirn schon weiter sein, als das, was er erzählt hatte. „Ich habe Kai als einen Azubi eingeschleust.“ Begann er, wodurch der Braunhaarige direkt wieder mit den Augen rollte. „Willst du mich verarschen? Reicht dir ein Messer in meinem Bauch nicht?“ Fragte er verständlicher Weise etwas sauer.

„Bleib ruhig. Herr Yoshihiro hat öfter Azubis bei sich. Meistens bleiben die nur eine Woche, um den Securities über die Schulter zu schauen. Als ich dich eingetragen habe, ging eine Mail raus und auch die Antwort kam prompt.“ Der Kleinere grinste noch immer, freute sich sogar merklich. „Er hat angefragt, ob du nachher schon vorbeikommen kannst. Er muss noch auf eine Privatparty und würde dir gerne die Arbeit seiner Männer bei solchen Veranstaltungen nahebringen.“

Deswegen grinste der Zwerg also die ganze Zeit. „Das ist wirklich einfach gewesen.“ Bestätigend nickte Ruki und sah dabei zu Reita. „Sobald Kai in der Filiale ist, ist er für einen kurzen Moment unbeobachtet. Er kann den Notausgang öffnen und du kannst zu ihm rein.“ Schöne Idee, aber:
 

„Hattest du nicht gesagt, dass seine Bodyguards am Aufzug stehen? Wie soll Reita unbemerkt mit Kai nach oben gelangen, oder lebend da rauskommen? Sobald er entdeckt wird, ha…“ Ruki legte dem Anderen einfach die Hand auf den Mund, nachdem er sich zu ihm gebeugt hatte und grinste noch immer, dieses Mal aber diabolischer. „Ich löse einfach den Alarm aus. An jedem Fenster ist eine Sicherung eingebaut. Wird es auf unnormale Art und Weise geöffnet, geht man von einem Einbruch aus und schon geht der Alarm an.“

„Ach so.“ Entwich es Kai und nun grinste auch Reita, verschränkte die Arme vor der Brust. „Du willst die Typen weglocken!“ Entwich es dem Maskenträger erstaunt, ehe Ruki nickend die Bestätigung gab. „Die Außenfassade besteht eigentlich nur aus Glas. Ich werde gegenüber auf dem Dach des Hauses alles beobachten und mit euch Kontakt halten. Sobald alle Typen euch den Weg frei gemacht haben, schicke ich euch den Aufzug runter und fahre euch ungestört nach oben.“

Ein interessanter Plan, der wirklich funktionieren kann. Es durfte nur nichts schief gehen. „Und der Typ, der immer bei dem Filialleiter bleibt?“ Fragte Ryo noch immer ein wenig skeptisch. „Reita wird ihn schon erschießen können, mach dir da mal keinen Kopf.“ Antwortete Ruki und sah nun alle nach einander eindringlich an.
 

„Noch Einwände?“ Wollte er wissen, bekam aber keine Antwort.
 

„Dann los!“

War es nun Reita, der die Jungs dazu brachte, sich in Bewegung zu setzen. Bevor sie los fuhren, warf Ruki allen Papierkram in einen Mülleimer, ehe er ein Streichholz anzündete und dieses mit in die Tonne warf. Kurz warteten sie noch, um sicher zu sein, dass von dem Papier nichts übrig bleibt und die Wohnung nicht anbrennt, dann schnappten sie sich die Notebooks und stiegen bei Ryo in den Wagen ein. Ihr eigenes Auto ließen sie erst einmal stehen, würden es nach dem Auftrag abholen.
 

Es dauerte etwas mehr als 30 Minuten, bis sie am Ort des Geschehens ankamen. Das ganze Gebäude war dunkel, kaum ein Licht im Inneren war zu sehen, außer in der obersten Etage. Ryo hielt einige Meter entfernt an. Zuerst stieg Ruki aus und lief zum Haus direkt gegenüber der Filiale und stieg über die Feuerleiter auf das Dach.
 

Danach stieg Reita mit Kai aus. Der Braunhaarige machte sich auf den Weg zum Haupteingang, während sich Reita weiter hinten am Notausgang hinstellte, sich immer mal wieder umsah und nun nur noch darauf wartete, von Kai reingelassen zu werden. Er atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Sein Herz schlug ihm komischerweise kräftig gegen den Brustkorb und er bekam ein seltsames Gefühl. Doch davon wollte er sich nicht beirren lassen, atmete noch einmal tief durch, schloss erneut kurz die Augen und sah dann gebannt auf die Türe.

Er wird keinen Fehler zulassen, Kai nicht noch einmal einer Gefahr aussetzen und alles daran setzen, diesen Auftrag so schnell und sauber zu erledigen, wie nur möglich!
 

Dies sollte nicht die Nacht werden, in der wieder etwas schief geht!



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