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Folgen eines Turniers

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Montag, den 05.04.2021 wurde meine Fanfic 1 Jahr alt...Juhu...man wie die Zeit verfliegt.
Ich wollte es eigentlich an diesem Zeitpunkt hochladen, aber meine beste Freundin ist vor einem Monat in den Himmel gekommen und ich war etwas neben der Spur. (Immer noch, aber es wird besser)
Im übrigen würde ich mich sehr über Fanarts zu dieser Story und auch zu meinen anderen freuen.
Viel Spaß, ich hoffe es gefällt euch. Komplett anzeigen

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Das Sommerfest

 

 

Setos Sicht:

 

Leise ging ich aus unserer Liebeshöhle und schlich mich die Treppen nach oben. Mit einem Blick in die Eingangshalle sah ich, dass mein Koffer bereits verschwunden war. Vermutlich hatten meine Angestellten die ganze Arbeit längst erledigt, wusste ich doch nicht, wie spät es bereits war. Mit Joey war die Zeit bedeutungslos. In meinem Arbeitszimmer angelangt, ohne jemanden zu treffen, schloss ich die Tür und sperrte ab. Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch, sah auf die Uhr und bemerkte, dass es bereits Mittag war und wählte Dr. Han´s Nummer. Als sie abnahm wusste ich, dass sie wusste, dass ich mich nicht an ihre Anweisungen gehalten hatte.

Mr. Kaiba...lassen Sie mich raten...Sie sind schon seit Stunden wieder zu Hause?“

Ich räusperte mich und bejahte dies.

„Ich konnte einfach nicht mehr warten. Es...es hat aber funktioniert. Wir können uns wieder nahe sein.“ Einige Zeit war es still an der anderen Leitung, dann lachte sie.

Ach ja? Sagen Sie...haben Sie das Wollpaket schon bekommen? Für den Anfang denke ich, ein Schal ist eine einfache Sache. Bis Sie zum Pullover kommen, dauert es noch eine Weile...“

„Vergessen Sie es. Ich werde garantiert NICHT stricken. Ich mache Origami, das entspannt genauso gut.“ Ich hoffte, dass sie mich damit durchkommen lassen würde, doch nach einigen Sekunden des Schweigens, lachte sie wieder.

Nun...Sie werden nicht drum herum kommen, da dies unsere Vereinbarung war. Wenn Sie möchten dürfen Sie es zusätzlich machen. Außerdem verrät mir Ihre Stimmlage, dass es eben NICHT ganz funktioniert hat, weswegen Sie nun mit dem Stricken anfangen dürfen. Aber Glückwunsch, dass Sie Ihren Mann wieder beglücken können. Dann ist wenigstens ER wieder fröhlicher. Aber denken Sie daran. Besser wäre es, dass beide glücklich sind, nicht nur einer.“

„Schon gut. Hauptsache ich muss nicht stricken.“

Ich weiß gar nicht was Sie haben. Vor über 200 Jahren haben Männer im Winter immer gestrickt. Da war das ganz normal. Seit ein paar Jahren ist es wieder Trend und es gibt überall schon Männer, die stricken.“ Vielleicht konnte ich sie ablenken, damit sie vergaß, dass ich stricken sollte.

„Sagen Sie bloß, Sie sind auch so ein „Outlander“ Fan...“

Ja, aber ich bevorzuge die Bücher. Die sind detailreicher.“

„Also haben Sie und Serenity ähnliche Interessen?“

Oh ja. Und ich durfte auch schon Ryou kennen lernen. Ein wundervoller junger Mann. So viele Ideen...und detailverliebt bis zum geht nicht mehr. Ich habe beiden vorgeschlagen ein Buch zu schreiben. Das Leben mit einem Kaiba!“ Ich grummelte, machte mir eine gedankliche Notiz Serenity davon abzuhalten und ließ mir notgedrungen von Dr. Han Anweisungen geben, wie ich die Maschen auf die Nadeln bekam.

Ich habe Ihnen extra eine Rundstricknadel gegeben, damit sie sich keine Sorge machen müssen, sie könnten die Maschen verlieren.“ Ich sagte nichts dazu, wollte ich doch nichts lieber, als die Maschen zu verlieren. Nachdem sie mir noch gesagt hatte, was ich die nächste Woche zu tun hatte, verdrehte ich die Augen. Das war ja schlimmer, als für Joey die Hausaufgaben in der Schule. Ich sollte mir einen Sport suchen, der mir gefiel und den mindestens drei Mal die Woche ausüben und gleichzeitig die Atemübungen machen. Damit nicht genug sollte ich meditieren...danach schaltete ich auf Durchzug. Doch eine Minute später, als ich das Wort Kaffee hörte, wurde ich wieder aufmerksamer. Ich bat sie, dies nochmal zu wiederholen und ja, ich hatte richtig verstanden.

Sie sollten nächste Woche komplett auf Kaffee verzichten. Es ist wichtig. Ich weiß, wie sehr Sie Kaffee mögen und dementsprechend oft trinken...aber wie mit dem Kaffee ist es auch bei Ihrem Mann. Sie müssen regelmäßig darauf verzichten, um eine eventuelle, krankhafte Sucht vorzubeugen.“ Ich hatte die Luft angehalten, merkte aber im letzten Wort, wie sich Dr. Han das Lachen kaum noch verkneifen konnte. Also war das nur ein Scherz gewesen? Sie antwortete mir, ohne dass ich ihr diese Frage hätte stellen müssen.

Nur ein kleiner Scherz am Rande. Jetzt habe ich aber wieder Ihre volle Aufmerksamkeit? Ich weiß, es scheint am Anfang etwas viel zu sein. Vielleicht fangen sie erstmal mit dem Stricken an und dann sehen wir weiter. Immerhin haben sie auch noch eine Firma zu leiten und müssen sich um Ihren Mann kümmern.“

Ich knirschte mit den Zähnen. Anscheinend war es ihr Ernst und ich musste da durch. Ich...ICH und stricken...

„Ich habe noch keine Wolle bekommen. Also kann ich auch nicht anfangen.“

Oh keine Sorge. Ich habe sie einem Ihrer Dienstmädchen gegeben. Die mit den langen schwarzen Haaren.“ Verdammt...

„Ihr Name ist Maria. Also gut...wenn es denn unbedingt sein muss...“

In Ordnung Mr. Kaiba. Fangen Sie schon mal an und machen sich damit vertraut. Am besten Sie kommen am Mittwoch, nach der Schule zu mir zu einer Einzeltherapiestunde. Dann kann ich es Ihnen genau zeigen, wie es geht. Ich freue mich schon. Bis dann.“

 

Damit legte sie auf und ich ließ mich mit dem Kopf auf meinem Schreibtisch nieder. Ich fühlte mich auf einmal noch ausgelaugter, als vorher. Ich wusste, dass ich mit der körperlichen Vereinigung mit Joey übertrieben hatte, aber er hatte es sowas von gebraucht und ich ebenso. Aber dieses Gespräch hatte mir den Rest gegeben. Erschöpft schloss ich meine Augen. Nur einen Moment so da liegen und... ein lautes Krachen ließ mich wieder aufschrecken.

„WAS HAST DU HIER ZU SUCHEN? RAUS AUS MEINEM ZIMMER!“, hörte ich meine Schwägerin schreien. Wer würde schon freiwillig in ihr Yaoi Zimmer gehen? Doch dann hörte ich eine andere weibliche Stimme und fuhr erschrocken auf....Yuna.

Ich wusste einfach, dass sie weder für meinen kleinen Bruder, noch für uns andere gut war. Also stand ich gequält wieder auf, schwankte etwas, da ich so unsagbar müde war und am liebsten zu Joey ins Bett wollte, um an seiner Seite zu schlafen. Doch ich musste das hier zuerst klären. Es dauerte ein paar Sekunden, bis der leichte Schwindel nachließ, dann ging ich zur Tür und sperrte auf. Ich hörte immer noch die beiden Mädchen streiten und so erschreckten sie sich, als mich auf einmal, völlig unerwartet die Wut packte, ich die Tür aufriss und eine Ladung Eis auf beide schüttete.

„Kann man hier nicht EINMAL seine Ruhe haben? Was soll der Krach?“, fauchte ich eisig. Serenity fing sich als erste. Zuerst sah sie mich noch grimmig an und ich dachte schon, sie hätte ihre Tage, dann strahlte sie und fiel mir um den Hals. Bei meinem Mann verstand ich so eine Reaktion...aber bei ihr?

„Seto. Du bist wieder zurück. Ich hab dich so vermisst, Brüderchen.“ Ich erwiderte ihre Umarmung und murmelte, dass ich sie auch vermisst hatte und löste mich schnell wieder von ihr. Der Busen meiner Schwägerin fühlte sich unangenehm an meiner Brust an und ich bekam daraufhin wieder einen Sehnsuchtsanfall nach meinem Ehehündchen, an dessen Brust ich mich viel wohler fühlte. Tief durchatmen. Gleich konnte ich wieder zu ihm und ihn kuscheln. Bestimmt war ich erst eine halbe Stunde hier oben, aber es fühlte sich gerade an, wie eine Ewigkeit. Serenity beobachtete mein Verhalten und hob eine Augenbraue, beschloss aber, nicht nachzufragen was mit mir los war, was ich ihr hoch anrechnete.

 

„Seit wann bist du wieder da? Und weiß Joey davon?“, fragte sie stattdessen neugierig.

„Ich bin schon seit heute früh da und ja...Joey hatte mich als erstes gesehen. Er schläft aber im Moment und...was hast DU denn jetzt vor?“, fragte ich säuerlich an Yuna gerichtet. Sie erschrak abermals, drehte sich wieder zu uns um und sah uns mit großen Augen an. So unauffällig wie sie sich gerade benommen hatte, machte sie sich irgendwie unsichtbar und das beunruhigte mich noch mehr. Ich schenkte ihr einen Eisblick, doch sie sah an mir vorbei und es stahl sich ein listiges Funkeln in ihre Augen. Das konnte einfach nichts gutes bedeuten.

„Aber Seto...was habe ich dir denn getan? Wieso hasst du mich so?“ Schniefend tat sie so, als ob sie weinen würde, doch wir durchschauten sie sofort.

„SETO! Du bist wieder da...oh Yuna, Mäuschen, was hast du?“ Oh nein. Mokuba. Er hatte gelächelt, doch als er seine Freundin sah, wirkte er besorgt. Er kaufte ihr ihr falsches Gehabe ab und als sie ihm sagte, dass ich sie hassen würde, blickte er mich aufgebracht an.

„Wie bitte? Warum hasst du Yuna?“ Mir war sofort klar, was für einen Plan diese kleine Ratte hatte und kühlte die Umgebungstemperatur nochmals ab. Aber ich starrte sie erstmal nur an, bis ich mir die richtigen Worte zurecht gelegt hatte.

„Ich habe diese Worte nie gebraucht. Wir wollten nur nicht, dass sie wieder unerlaubterweise in Serenitys Zimmer schleicht. Was hattest du überhaupt vor?“ fragte ich sie kühl, doch Moki blitzte mich an und antwortete für sie.

„Warum sollte sie in Serenitys Zimmer gehen? Sie war doch gar nicht da drinnen und...“

„Doch war sie Mokuba.“, unterbrach Serenity ihn.

„Ich habe sie erwischt, wie sie in meinen Sachen gewühlt hat und sie raus geschmissen. Jetzt tut sie so, als ob wir die Schuldigen wären, aber...“

„Also hasst du sie auch? Meine Güte, warum darf jeder seinen Partner haben, der gemocht wird und meine Freundin könnt ihr nicht ausstehen? Komm Süße, wir gehen in mein Zimmer.“

„Oh Mokuba...bitte halte mich.“, schluchzte sie, sah uns von der Seite an und grinste. Ich konnte mir nicht helfen...aber dieses Grinsen kannte ich von irgendwoher. Meine Schwägerin wollte ihnen schon nach, doch ich hielt sie zurück und schüttelte den Kopf.

„Lass ihn. Er würde uns nicht glauben. Moki muss selber erkennen, wie verlogen dieses Biest ist.“ Das sah sie sofort ein, schimpfte aber trotzdem noch über sie.

„Dieses Miststück. Sie versucht uns von innen heraus zu zerstören. Wieso sieht Moki nicht, dass sie nicht die Richtige für ihn ist?“ Ich zuckte mit den Schultern und seufzte genervt.

„Vielleicht Neid? Aber das kann ich mir bei meinem kleinen Bruder einfach nicht vorstellen.“ Jetzt zuckte sie mit den Schultern, wirkte aber auf einmal nachdenklich.

Ich weiß nicht woher, aber ich kenne dieses Grinsen, Seto.“, meinte sie frustriert.

„Was für ein Zufall. Genau das habe ich mir auch schon gedacht.“ Wir schwiegen daraufhin ein paar Minuten, ehe sie fragte, wie die Woche gewesen sei.

„Wie soll es schon gewesen sein? Mein Mann war nicht bei mir. Es hat mich körperlich geschmerzt und ich konnte kaum schlafen, weil ich seine kalten Füße in meinem Gesicht vermisst habe....was ist daran so witzig?“ Serenity hatte angefangen laut loszulachen.

„Das ist sooo cool. Tristan sagt nämlich, dass ich das auch immer mache. Das bedeutet ja, dass Tris wie du, nicht ohne kalte Füße im Gesicht leben kann. Hihihi. Das muss ich ihm gleich erzählen.“, lachte sie, auf einmal befreit und verschwand in ihrem Zimmer. Grummelnd ging ich den Korridor entlang und zur Treppe. Zeit, dass ich wieder zu Joey kam. Hoffentlich bekam ich noch ein bisschen Schlaf, bevor er wieder aufwachte und meiner Aufmerksamkeit bedarf. Ich beeilte mich, bevor mir wieder irgendwer dazwischen kam. Doch als ich beim Bild des weißen Drachens angekommen war, hörte ich meinen kleinen Bruder nach mir rufen. Ich verdrehte genervt die Augen, drehte mich um und wartete, bis er bei mir war. Wütend sah er mich an.

„Was genau stimmt mit dir nicht? Du bringst Yuna zum weinen, machst sie schlecht und kannst sie nicht leiden. Macht dir das etwa Spaß?“ Jetzt nur nicht ausflippen. Jedes Wort, was ich jetzt sagte, würde das falsche sein. Doch ich entschloss mich trotzdem, mich zu seinen Vorwürfen zu äußern. Ich musste es ihm so schonend, wie nur irgendwie möglich beibringen, ohne ihn anzuschreien. Zuerst die Mädchen mit ihrem Geschrei und jetzt giftete mich auch noch Mokuba an. Ich bekam langsam Kopfschmerzen, versuchte nicht vor Müdigkeit zu taumeln und atmete unauffällig tief ein. Mein Gesicht war hoffentlich undurchdringlich, als ich ihm meine Meinung sagte.

„Mokuba. Ich habe nichts getan. Sieh mich an, ich habe die Woche kaum geschlafen, weil ich die Liebe meines Lebens nicht bei mir hatte. Ich bin im Moment gar nicht fähig, jemanden aus Spaß zum weinen zu bringen, auch wenn ich das im Moment liebend gerne täte. Aber in einem hast du Recht. Ich mag sie nicht. Sie wühlt in fremden Sachen und hetzt uns gegeneinander auf. Sie jubelt Jason ein Aphrodisiakum unter, damit er mit meinen Dienstmädchen schläft, obwohl ER es nicht will. Das ist ein Verhalten, welches ich nicht dulde. Also halte sie besser fern von uns, wenn du sie trotzdem behalten willst. DU musst mit ihr klar kommen, aber erwarte nicht, dass ich deine Ansichten ihr gegenüber teile. Noch was...sie hat ab sofort Hausverbot, was bedeutet, du solltest...nein du darfst sie nicht mehr mit nach Hause bringen.“ Zum Schluss war ich doch etwas lauter geworden und meine Stimme hörte sich genauso hart an, wie es sicher meine Gesichtszüge auch waren.

Mein Bruder öffnete seinen Mund entsetzt, schloss ihn aber wieder. Er war sprachlos.

Nach einigen Sekunden, in denen er mich entrüstet angesehen hatte, fand er seine Sprache wieder. „Du bist ein Arschloch, Seto. Wie kannst du mir das nur antun? Yuna hatte gute Gründe für alles, aber du bist natürlich wie immer im Recht. Der große Bruder, der sich alles heraus nehmen darf, weil er eine Firma aufgebaut hat. Weißt du eigentlich wie sich das anfühlt? Warum behandeln mich alle, als wäre ich noch ein kleines Kind? Ich bin vielleicht erst vierzehn, aber schon reifer, als du es dir eingestehen willst... Fein. Kommt sie nicht mehr her. Dann gehe ich eben zu ihr. Da bin ich wenigstens erwünscht. Ich werde ab jetzt nicht mehr mit dir reden, kapiert? DU WIRST JA SEHEN, WAS DU DAVON HAST!“, fauchte er, drehte sich um und rauschte davon. Das war ja super gelaufen, dachte ich zerknirscht.

„Seto?“ Das auch noch. Ich drehte mich zum Bild des weißen Drachen, was sperrangelweit offen stand. Davor lungerte mein süßes Hündchen und sah mich mit schreckgeweiteten Augen an. Aber in seinem Blick lag außerdem Verständnis, wofür ich ihm unendlich dankbar war. Ich ging zu ihm, nahm ihn in den Arm, während er mir beruhigend über meinen Rücken streichelte.

„Du hast das Richtige getan, Eisklotz. Ich wäre an deiner Stelle sowas von ausgerastet und hätte ihm Zimmerarrest gegeben...und ihn gezwungen, mit ihr Schluss zu machen. So darf er einfach nicht mit dir reden, dieser freche kleine Bengel.“ Seine Worte waren wie Balsam für meine Seele und ich zog ihn noch enger an mich. Auch er drückte mich an sich, ließ dann aber wieder locker.

„Hat sie wirklich in unseren Sachen gewühlt?“ Bei seiner Frage löste ich mich von ihm und sah ihm fest in seine goldenen Augen. Mein Bauch kribbelte angenehm dabei.

„Sie war in Serenitys Zimmer. Deine Schwester hat Yuna dabei erwischt und ich bin dazwischen gegangen. Dann hat sie wohl gemerkt, dass Mokuba kommt und hat so getan, als wären wir die Schuldigen. Falsche Tränen hat sie verdrückt und uns von Mokuba ungesehen fies angegrinst. Ach und den Rest, was mit Moki war, hast du ja mitbekommen....Teenager... Ach Liebling...ich bin so unendlich müde...“ Die Erschöpfung zerrte nun stärker an mir, Joey legte seine Hände an meine Wangen und streichelte sie zärtlich. Hmmm...so wie wir jetzt standen und er mich streichelte, würde ich jetzt am liebsten einschlafen.

„Vorher koche ich dir noch was Schönes. Danach gehen wir hoch, in unser Zimmer.“ Ich nickte ergeben, denn zum Protest war ich eindeutig zu müde und folgte ihm in die Küche. Jason und unsere Angestellten aßen gerade gemeinsam, der Duft von Ramen stieg mir in die Nase und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Maria drehte uns mit hochrotem Gesicht den Rücken zu und wirkte seltsam steif auf einmal. Was hatte sie denn?

„Master Kaiba, willkommen zu Hause. Daisy hat bereits Ihren Koffer ausgepackt. Wollen Sie und Master Joseph zusammen mit uns speisen?“, fragte unser Butler Yoshi. Wir sahen uns zuerst an und mussten beide gleichzeitig lächeln. Dann musste ich wenigstens nicht warten, bis Joey es gekocht hatte. Genau das sah er wohl in meinem Blick, ehe er für mich mit antwortete.

„Sehr gerne.“ Wir setzten uns dazu und erzählten, die Sache mit Mokuba. Dad knirschte mit den Zähnen und starrte wütend in seine Schüssel. Er war wohl immer noch sauer auf Yuna und das kam mir gerade sehr gelegen.

„Dad? Ich würde gerne Yuna anzeigen, weil sie dir diese Aphrodisiaka untergejubelt hat. Aber ich möchte das nur tun, wenn du auch einverstanden...“

„JA. Ich werde heute gleich alles nötige veranlassen. Aber die Anzeige mache ich, nicht du. Du bist schon mit deinem pubertierenden Bruder gestraft genug. Wie kann man sich nur so unmöglich aufführen? Joey hat das nie gemacht.“, unterbrach er mich und ich nickte zufrieden.

„Ich hatte dafür gar keine Gelegenheit. Jedenfalls nicht zu Hause... Und was machen wir, weil sie in Serenitys Sachen gewühlt hat? Wer weiß was sie da gesucht hat.“, fragte mein Hündchen.

Nachdenklich sagten wir für einen Moment gar nichts, dann murmelte Luigiana vor sich hin.

„Ach deswegen waren meine Sachen nicht mehr da, wo sie sein sollten.“

„Was meinst du damit?“, fragte ich alarmiert. Erschrocken darüber, dass wir gehört hatten, was sie gesagt hatte, wurden ihre Augen groß.

„Ach...nicht so wichtig...“ Äußerst verdächtig!

„LUIGIANA...sag es mir.“ Mein strenger Tonfall ließ keine Widerworte zu und zuerst haderte sie damit es zu erzählen, gab sich aber dann trotzdem einen Ruck. Ihre Wangen röteten sich und sie wandte ihren Blick ab.

„Ich hatte meine Pille gesucht gehabt, aber sie war wie vom Erdboden verschluckt und ist auch nicht mehr aufgetaucht. Dasselbe ist meinen Schwestern auch passiert. Wir hatten uns daraufhin neue besorgt. Man will ja keine ungewollte Schwangerschaft riskieren.“ Sie erntete einen verwirrten Seitenblick von Jason, was mich ungewollt lächeln ließ. Ich ließ mich darauf hinab, es ihm zu erklären, immerhin hatte ich es bei Mokuba verpasst gehabt. Man könnte meinen, er sei kein erwachsener Mann mit Erfahrung, sondern ein Jugendlicher, der sich auf sein erstes Mal vorbereitet.

„Die Pille ist ein Verhütungsmittel, welches die Frau einnimmt. Sie verhindert dadurch eine ungewollte Schwangerschaft, beugt aber keine Geschlechtskrankheiten vor, weshalb eine zusätzliche Verhütung mittels Kondom zu empfehlen ist. Diese sollten aber besser vom Mann besorgt werden.“

„Warum? Wegen der Manipulation an den Kondomen?“ Ich nickte und erzählte ihm, was einer meiner Angestellten am Empfang mal passiert war. Ich hatte es zufällig mitbekommen und hatte mir das Lachen bis in mein Büro verkneifen müssen.

„Es soll schon Fälle gegeben haben, dass Frauen Kondome gekauft haben, die für die Geschlechtsteile der Männer zu groß ausgesehen haben und haben dadurch eine Selbstbewusstseinsstörung verursacht. Was diese Frauen nicht wussten, ist, dass ein normales reichen würde, denn es ist so dehnbar, dass der ganze Unterarm rein passen würde, ohne dass das Kondom reißt.“ Dad hatte mir interessiert zugehört und schien nun einiges verstanden zu haben. Doch dann wurde sein Blick undefinierbar.

„Benutzt DU eigentlich welche? Du müsstest ja einen recht großen Verschleiß haben, oder?“ Oh... An sowas hatte ich bei uns nie gedacht, immerhin war Joey der einzige für mich und als wir das erste Mal bewusst miteinander geschlafen hatten, war das so spontan gewesen, dass wir das nie in Erwägung gezogen haben. Trotzdem würde ich mich mal zur Sicherheit untersuchen lassen. Aber DAS musste Jason nicht wissen. Mit einem Seitenblick auf Joey, bemerkte ich seinen empörten Gesichtsausdruck. Also sah ich Dad mahnend an und meinte, dass ihn das nichts anginge. Über Sex mit meinem Mann redete ich nicht. Das blieb alles im Schlafzimmer. Ein seltsamer Ausdruck legte sich auf sein Gesicht, ehe er es akzeptierte und weiter fragte.

„Was ist eigentlich an Pornos dran? Die...“

„Pornos haben nichts mit der Realität zu tun. Das war lecker. Danke dafür. Wir werden uns nun zurück ziehen. Ich bin müde und habe kaum geschlafen.“ Mir reichte es jetzt. Das wurde langsam zu viel des Guten. Er brauchte dringend einen besten Freund, mit dem er darüber reden konnte... jemand heterosexuellen.

„Warte, Seto. Wenn ich mal wieder so eine Frage habe, kann ich dann zu dir kommen?“ Ich verließ mit meinem Ehemann die Küche, ohne ihm zu antworten und hörte noch, wie Daisy ihm sagte, dass sie ihm auch Fragen beantworten würden und wie Jason daraufhin schwieg.

„Armer Dad. Meinst du, er kann je wieder?“

„Er muss wohl erstmal verarbeiten, was ihm damals zugestoßen ist.“, antwortete ich ihm gereizt und küsste seine Schläfe, um dieses Thema endlich abzuhaken. Er lächelte mich an, meine Gereiztheit verschwand sofort und ich spürte, wie sich eine sanfte Wärme in meinem Brustkorb breit machte und meinen Bauch wieder kribbeln ließ.

„Ich liebe dich.“, sagte er, seine Stimme klang heiser und ich fühlte, wie sein Körper anfing, auf mich zu reagieren. Ich war zwar müde und nicht mehr fähig, ihn nochmal zu befriedigen...aber ich musste einfach meinen Mann zeigen, dass die Liebe auf Gegenseitigkeit beruhte und wenn es nur eine Kleinigkeit war. Also griff ich mit meiner rechten Hand in seinen Nacken und presste meine Lippen auf seine, bewegte sie zuerst sanft, dann öffnete er seinen Mund und ich ließ mit Freude meine Zunge hinein gleiten. Zärtlich liebkosten wir uns und vergaßen vollkommen die Zeit. Ich mochte es, wenn es nur uns beide gab. In so einem Moment unserer wahrhaften Liebe, konnte ich loslassen und fühlte mich frei. Ohne Sorgen und Probleme. Einfach nur er und ich. Ich fühlte sein Lächeln und er brach den Kuss daraufhin ab.

„Du kannst ja kaum noch stehen. Komm Drachenkönig. Ich bringe dich ins Bett, decke dich zu und lese dir noch eine Gute Nacht Geschichte vor.“, scherzte er. Meine Hand verschlang sich mit seiner, sie fühlte sich warm an und es legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. Wie konnte ich nur all die Jahre ohne mein geliebtes Hündchen sein?

 

Doch kaum lag ich völlig fertig in unserem Bett, war an Schlaf war nicht mehr zu denken.

Mein kleiner Bruder kam mir wieder in den Sinn und ich grübelte angestrengt nach einer Lösung.

„Was ist? Wolltest du nicht schlafen, Liebling?“

„Jetzt geht es nicht mehr. Mir kommt gerade wieder Mokuba in den Sinn. Warum ist er nur so stur? Er hat bestimmt schon gemerkt, dass was mit seiner Freundin faul ist, aber warum will er es sich nicht selber eingestehen...oder trennt sich nicht?“

„Womöglich weil er froh ist, auch endlich jemanden an seiner Seite zu haben. Aber seltsam ist es schon, dass wir ihn erst „hören“, als er dieses Petersilienöl eingenommen hatte. Ich glaube einfach nicht, dass es so Bombe war, wie er es uns hat verkaufen wollen.“ Es war unangenehm, über das Sexleben meines kleinen Bruders zu sprechen, stimmte Joey aber grummelnd zu. Er begann, sanft meinen Pony durch seine Finger gleiten zu lassen und ich seufzte auf, als er anfing, mich leicht an den Schläfen zu massieren. Das tat so gut. Was war ich froh, wieder bei ihm zu sein. Schade dass ich nicht bei ihm war, als er aufgewacht war. Ich wollte eigentlich wissen, wie er reagiert hätte, oder was sein erster Gedanke war...warum fragte ich ihn nicht einfach?

„Kann ich dich was fragen?“

„Klar, schieß los.“

„Was war dein erster Gedanke, als du vorhin aufgewacht bist?“ Er lächelte.

„Man bin ich befriedigt, aber wo zum Geier ist mein geliebter Gefrierschrank? Ich wollte dich so gerne kuscheln, mein Liebster.“ Ich lachte leise und schloss meine Augen und ließ mich von meinem Gatten kuscheln. Sofort fühlte ich mich noch wohler und so unendlich geborgen und driftete langsam in einen tiefen Schlaf über.

 

 

 

Joeys Sicht:

 

 

Nachdem mein liebstes Eisfach eingeschlafen war, hatte ich ihn noch eine halbe Stunde angesehen und gestreichelt, ehe auch ich erschöpft eingeschlafen war. Wir wachten erst wieder auf, als es bereits Montag früh war. Dafür waren wir wieder halbwegs bei Kräften. Voller Elan machte ich unsere Bentos und versuchte, nicht allzu sehr auf das eisige Schweigen zu achten, mit dem sich Mokuba und Seto gegenseitig straften. Die Dinge, die er aber zu mir, Serenity und Dad sagte, waren absolut unter der Gürtellinie und ich hatte Mühe, ihm nicht die Pfanne überzuziehen, mit dem ich gerade ein japanisches Omelette machte.

„Das reicht jetzt Mokuba! Er ist doch dein Bruder.“, meinte Serenity streng, doch er sah sie nur böse an und machte weiter.

„Ach was bin ich froh, ein Einzelkind zu sein.“ Mir platzte der Kragen. ich nahm ihm sein Frühstück weg und fauchte ihn an, dass er endlich hören sollte.

„HEY! Das wollte ich essen! Was soll das Joey? Ich hab Hunger!“ Diesen biestigen Ton konnte er sich gleich abgewöhnen, was ich ihm umgehend, in einer mir dafür angemessenen Lautstärke, mitteilte.

„Und wenn du sauer auf Seto bist, musst du ja nicht mit ihm reden. Aber so zu tun, als hätte es ihn nie gegeben, ist verletzend und gemein. Ich erwarte eine angemessene Entschuldigung!“, fuhr ich ihn an. Doch er verschränkte seine Arme, meinte, er hätte eh keinen Hunger mehr und verschwand aus der Küche mit den Worten, dass er heute zu Fuß in die Schule gehen würde. Kaum war Mokuba verschwunden, schüttelte mein Eisberg fassungslos den Kopf und würgte gekränkt sein Frühstück hinunter. Ich ging zu ihm, denn in seinen Augen sah ich den großen Schmerz, den Mokuba mit seinen unbedachten Worten zugefügt hatte und streichelte mitfühlend seine Hand. Er griff danach und hielt sie krampfhaft fest. Das war noch nicht vom Tisch. Niemand beleidigte meinen Drachenschrank...niemand. Dafür war immerhin meine Schwester wieder normal. Als ich sie, zur Ablenkung von Mokuba danach fragte, klang es ganz logisch.

„Ich habe Seto eben auch vermisst. Wenn er nicht hier ist, fehlt einfach was. Außerdem hat es mir gestunken, dass ihr beide so gelitten habt. Deswegen war ich so mies drauf. Entschuldige Joey.“ Ich winkte ab und lächelte sie an, was auch ihr ein Lächeln entlockte. Zum Glück. Ich dachte schon, es hätte an was anderem gelegen, was ich aber nicht vor ihr erwähnen wollte.

 

~

 

Wir hatten nur noch diese Woche, um das Stück zu üben und Ms. Momoko hatte uns wieder fest im Griff. Doch seit mein Mann wieder da war, ging mir mein Text wieder lockerer von der Hand. Wir übten gerade eine Szene mit Maurice, Belles Vater. Mein Mann spielte das Biest wahrlich perfekt. Hach er war so wunderbar frostig. Das hatte ich so sehr vermisst.

„Ich hatte keine bösen Absichten. Bitte, ich hatte doch nur eine Bleibe gesucht.“, flehte Ryou.

„Ich werde dir eine Bleibe geben!“, fauchte das Biest, packte Ryou am Kragen und schleifte ihn mit aus unserem Sichtfeld, während Ryou das Biest anflehte, ihn zu verschonen. Ich bekam davon eine Gänsehaut und Ms. Momoko strahlte.

„Das war wirklich perfekt, ihr beiden! Also die nächste. Belle kommt ins Schloss, wird von Lumiére und Von Unruh zum Kerker geführt, sie findet ihren Vater und bittet das Biest, ihren Vater freizulassen. Schnell bevor meine Stunde zu Ende ist.“ Ich verdrehte die Augen und wir taten einfach, was sie gesagt hatte. Etwa zehn Minuten später beendete die Schulglocke unser Bemühen, sie zufrieden zu stellen. Erleichtert ließen sich die anderen auf ihren Plätzen nieder und packten das Mittagessen aus. Mein Nacken wurde kalt und ich drehte mich um. Eisige, helle, blauen Augen starrten mich entrüstet und auch erwartungsvoll an. Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen, ich warf ihm einen Luftkuss zu und setzte mich auf meinen Platz, um zu essen.

„Joey...“, fauchte der Drache, ehe ich seine eiskalten Hände an meinem Nacken fühlte und erschrocken zusammen zuckte. Ich starrte ihn mit großen Augen an, dann verdrehte er seine.

„Warum setzt du dich auf deinen Platz, wenn du...ach was solls....“ Zuerst aufbrausend hatte er mich dabei vernichtend angestarrt, bevor sein Blick resigniert wurde und er sich einfach auf meinen Schoß setzte. Was war jetzt los?

„Hey...bist DU nicht der Mann in unserer Ehe? Hihihihihi...“ Ich konnte dabei einfach nicht ernst bleiben und kicherte los. Sein Hintern auf meinem Schoß zu haben hatte was, ich schlang meinen Arm um seinen Bauch und drückte ihn fester auf mich, was ihn nervös machte.

Das war ja fast wie ein Rollentausch und ich genoss es die kurze Zeit über, die Oberhand zu haben, bis er sich wieder erhob und mich hochzog, sich auf meinen Stuhl setzte und ich nun auf seinem Schoß Platz nehmen musste. Nicht mal fünf Sekunden hatte er ausgehalten...

„Angst, dass DEIN Hintern mal dran ist?“, fragte ich ihn leise und er knurrte mir ins Ohr, dass das nie passieren würde. Fand ich schade, dass er es nicht auch mal ausprobieren wollte, aber gut. Ich lehnte mich an ihn und flüsterte ihm zu, dass ich es genauso mochte, wie es war und ihn liebte. Seine Wange rieb daraufhin zärtlich an meiner, mein Bauch flatterte stark und ich schloss genießend meine Augen. Er war wieder da. Er war bei mir, wo er hingehörte. Mein geliebter Ehemann...

 

Die Glocke läutete, Mädchen kicherten und schreckten uns auf. Jetzt hatten wir zwei Stunden Mathe und völlig vergessen, zu Mittag zu essen. Doch Mr. Misagi tauchte einfach nicht auf. Thea erhob sich und teilte uns mit, dass sie nach ihm fragen würde. Nach etwa fünf Minuten kam sie wieder mit einem Strahlen im Gesicht.

„Er ist diese Woche krank und es gibt auch keine Vertretung für ihn. Das heißt Schluss für heute mit der Schule.“ Allgemeines Jubeln kam auf und hastig packten wir unsere Sachen zusammen.

„Ich werde gleich noch in die Firma fahren, Joey.“, machte mir mein Mann die Aussicht, auf weitere ungestörte Zweisamkeit zunichte. Ich wollte nicht ohne ihn zu Hause sein, deswegen schlug ich ihm vor, dass er mir zeigen sollte, was er für das neue Spiel geplant hatte. Da kam auf einmal Ms. Momoko ins Klassenzimmer und hatte ein unheimliches Grinsen aufgesetzt.

„Da ihr ja nun zwei Freistunden habt, könnten wir langsam mit dem Bühnenbau anfangen. Die Requisiten haben wir ja schon und wenn noch Zeit ist, könnten wir noch etwas üben.“ Arrggh...ich hatte mich so über Freistunden gefreut. Das ging unserer ganzen Klasse so und machten auch lautstark unserer Verärgerung Luft.

„Ruhe jetzt! Kommt mit und hört auf zu jammern. Je schneller wir damit fertig sind, desto besser. Also los!“

 

~

 

Sauer kamen wir zu Hause an. Das war ja schlimmer gewesen, als Mathe zu haben. Es hatte mir sogar einen Holzsplitter in meinem Finger eingebracht, der einfach nicht raus wollte. Also war Seto notgedrungen mit nach Hause gefahren, damit ich endlich mit meinem Gejammer aufhörte, wie er es nannte und versuchte, den Splitter raus zu bekommen. Nur ER durfte es machen, da ließ ich keinen anderen ran.

„AU!“

„Ich hab noch gar nicht angefangen.“

„Egal...das tut weh...“

Er gab ein genervtes Geräusch von sich und setzte erneut die Nadel an.

„AUAA! Seto NICHT!“

„Ruhe...ich muss mich konzentrieren. Und wackel nicht so.“

„Aber...ich...AUA...“ Ich konnte nicht hinsehen... spürte nur einen leichten Druck und dann nichts mehr.

„Seto? Was...“, fing ich an, doch ich stoppte, als er mir den Splitter zeigte, den er im Nu heraus gemacht hatte. Was für ein riesiges Teil. Das sowas überhaupt in den Finger passte...

„Schon erledigt. Diesen Minisplitter hättest du auch alleine raus bekommen. Das nächste Mal jammerst du mir bitte nicht so lange die Ohren voll, klar? Ich muss jetzt los, in die Firma. Du bleibst hier und kochst mir eine Entschädigung. Mach mein Lieblingsessen!“, zischte er mich an und verschwand so schnell aus unserem Zimmer, dass ich gar nicht reagieren konnte. Also schön...Ich sah auf die Uhr und merkte, dass es noch zu früh war, mit dem Kochen anzufangen, also ging ich in meinen Schrank und holte die Malutensilien...oh. Ich hatte ja fast alles verbraucht.

Kurzerhand entschloss ich mich, meine Schwester und Mokuba zu fragen, ob sie mit mir neue Malsachen kaufen wollten, doch ich fand weder meine Schwester, noch Mokuba. Vielleicht hatte ja Dad Zeit?

Doch auch er war nicht hier. War ich jetzt völlig allein daheim? Na schön...wenn ich alleine war, konnte ich es mir auch richtig gut gehen lassen. Also ließ ich mir eine Badewanne ein, machte viel Schaum rein und zog mich aus. Dann ließ ich mich ins wunderbar warme Wasser gleiten und schloss die Augen. Eine ganze Weile lag ich so da, entspannte und dachte über meinen Schneemann nach, der in meinen Gedanken seltsamerweise IMMER nackt war....

Eine ganze halbe Stunde lag ich träumend drin, dann erhob ich mich und trocknete mich ab. Ich zog mir eine Boxershorts an und beschloss, noch ein wenig in der Sonne zu liegen.

Mit einem genießerischem Seufzer ließ ich mich auf meine Lounge, auf meiner Terrasse fallen. Irgendwie...na ja ich war ja hier allein. Da konnte ich auch...

Ein Handgriff und die Boxershorts war ausgezogen. So völlig frei in der brennend heißen Sonne zu liegen fühlte sich sehr angenehm an. Der Wind war heute kühler und strich mir sanft über meinen nackten Körper, schwächte damit das brennende Gefühl auf der Haut, so, dass es genau richtig war.

 

~

 

Irgendwann schreckte ich auf. Ich lag nicht mehr mit der Vorderseite zur Sonne, sondern andersherum. War ich...etwa eingeschlafen? Da...schon wieder...ein kaltes Gefühl an meinem Rücken. Ich drehte mich in die Richtung, wo ich es vermutete und hoffte, dass es keine Absonderung eines Vogels war, da sah ich in frostige Augen, in denen eine Mischung aus Mitgefühl, Verärgerung und Verlangen lag.

„Seto? Was machst du denn schon hier?“, fragte ich noch ganz benommen und sah, dass er einen Eiswürfel in der Hand hielt, der vor sich hin schmolz. Das war das kalte Gefühl gewesen. Aber...wieso? Ein Blick nach oben zeigte mir, dass er einen Sonnenschirm aufgestellt haben musste. Mein Frosty seufzte verärgert.

„Es ist schon spät genug. Ich hatte mich eigentlich auf ein gutes Abendessen gefreut. Aber kein Essen, kein Joey in der Küche. Dafür liegst du hier draußen, entblößt und ohne jeglichen Sonnenschutz. Bist du des Wahnsinns?“

„Hä?“

„Ich hätte mir denken können, dass von dir keine intelligente Antwort zu erwarten ist. Dann will ich dir es so erklären, dass dein Spatzenhirn das auch versteht. Du hast einen schlimmen Sonnenbrand auf deiner Vorderseite. Wie knusprig hättest du dich denn braten wollen? Weißt du nicht wie gefährlich das sein kann?“ Seine Stimme war immer leiser geworden und er verengte stinksauer seine Augen. Sonnenbrand?

„Oh...äh...das war keine Absicht. Ich wollte nicht lange hier liegen. Ich...ich werde sofort was kochen...“, meinte ich, stand auf, aber es drehte sich alles und ich fing an zu schwanken. Zum Glück war mein Mann mit guten Reflexen gesegnet, er fing mich auf, machte ein lautes, abfälliges Geräusch und schenkte mir seit langer Zeit, mal wieder einen Eisblick, der mich frösteln ließ. Starke Arme hoben mich dann hoch und trugen mich in mein Zimmer, während seine Mundwinkel immer noch im Keller waren.

„Du hättest wenigstens dein Gemächt schützen können. Hier...zieh die an. Ich rufe die Mädchen, damit sie dich versorgen. Falls du was brauchen solltest....ich bin in meinem Arbeitszimmer.“ So sauer war er lange nicht mehr gewesen, also senkte ich meinen Kopf, bis ich hörte, wie sich lautstark die Tür schloss. Er hatte ja Recht...aber musste er gleich so ausflippen?

Sah ich wirklich so schlimm aus? Ich hievte mich hoch und taumelte ins Bad, erschrak mich und konnte mich gerade noch so festhalten. Alles...ALLES an mir war krebsrot und nun spürte ich auch den Schmerz. Vorsichtig hob ich den Bund meiner Boxershorts an, die ich vorhin hab anziehen müssen, sah nach meiner Männlichkeit und schluckte. Traurig blickte ich in den Spiegel, bis meine Sicht verschwamm. Er war so enttäuscht von mir gewesen. Er hatte sich auf ein selbst gekochtes Essen gefreut, hatte er doch über eine Woche nichts davon gehabt und ich? Ich hatte nur mich selbst im Kopf. Warum war ich so egoistisch gewesen? Ich beschloss, dass ich nach der Versorgung meiner Wunden, etwas kochen würde, damit er mir hoffentlich verzieh. Ein leises Klopfen ertönte und ich machte mich wieder auf, in mein Zimmer.

„Ja...herein.“, sagte ich und schon kam Maria herein, etwas unsicher, bis sie mich sah.

„Master Joseph...du meine Güte. Was ist passiert? Sie sind ja ganz rot.“

„Sonnenbrand...bin eingeschlafen.“, meinte ich abwesend. Sie drehte sich um und holte, was sie brauchen würde, dann cremte sie mich schweigend, äußerst vorsichtig mit einem kühlenden Aloe Vera Gel ein.

„So fertig. Sie sollten jetzt noch etwas trinken und sich ausruhen.“

„Nein. Ich habe meinem Mann ein gutes Essen versprochen und das mache ich auch.“ Maria nickte verstehend und bot mir ihre Hilfe an, doch ich lehnte ab und entließ sie. Dann nahm ich das Gel und cremte meine Männlichkeit selbst ein. Ein Sonnenbrand an so einer delikaten Stelle ist wahrlich nicht lustig.

 

Als ich dann in der Küche stand, sah ich in den Kühlschrank und überlegte. Er hatte mehrere Lieblingsessen. Ich entschied mich, eine Kombination zu kochen. Rindfleisch, Tempura, Aal auf Reis und gedünstetes Gemüse, dazu noch Reiskuchen zum Dessert. Dabei trank ich gleich zwei Gläser Wasser, um den Durst etwas zu mildern.

Eine Stunde später war ich fertig und erschöpft. Nur noch ihm Bescheid geben und dann konnte ich mich ausruhen. Langsam schleppte ich mich die Treppen nach oben, meine Sicht verschwamm erneut und spürte heiße Tränen mein Gesicht hinab laufen, als ich wieder an seine Enttäuschung über mich denken musste. Mein Herz fing an zu schmerzen, als ich an seinen Gesichtsausdruck dachte, Mokuba starrte mich an, als ich an ihm vorbei ging und ich stockte.

„Kannst du deinem Bruder sagen, dass das Abendessen fertig ist? Ich...ich kann gerade nicht...“, meinte ich leise und schwankte in mein Zimmer. Ob er es ihm sagen würde oder nicht, war mir gerade egal. Ich hatte seinen Wunsch erfüllt und hoffte, es würde ihm schmecken.

 

 

Setos Sicht:

 

Wütend tippte ich an meinem Laptop herum. Wie konnte er sich nur selbst so gefährden? In dem Moment, als ich ihn gefunden hatte, war ich so erschrocken gewesen. Seit dieser Woche ohne ihn, war mir schmerzlichst bewusst geworden, dass ich ohne ihn nicht mehr leben konnte...und auch nicht wollte. Und dann machte er sowas.

Ein Klopfen unterbrach mich in meiner Arbeit und ich erwartete meinen Mann, doch Dad streckte seinen Kopf durch die Türe.

„Mokuba sagte, dass das Essen fertig ist.“ Ich nickte und hatte auf einmal ein schlechtes Gefühl. War ich zu eisig zu ihm gewesen? Was wenn er wieder einen Aussetzer hatte? Ich sah schnell nach, wo er sich befand und hob eine Augenbraue.

„Wo ist er gerade?“, fragte Dad.

„Joey ist in seinem Zimmer...“

„Laut Mokuba hat er sich kaum auf den Beinen halten können und scheint nun eine Rothaut zu sein.“

Alle Alarmglocken sprangen an und ich rauschte an Dad vorbei, zum Zimmer meines Gatten. Aber als ich hinein wollte, konnte ich nicht. Es war abgesperrt...Also doch ein Aussetzer. Ich flitzte zu meinem Zimmer, gab hektisch den Code ein, durchquerte es rennend und war in null Komma nichts durch beide Schränke hindurch. Ich musste zum ihm... Leise öffnete ich die Schranktür und sah mein Hündchen, weinend auf dem Bett liegend. Ihn so zu sehen schmerzte mich mehr, als die gemeinen Worte meines Bruders. Ich setzte mich aufs Bett und fuhr ihm federleicht durch seine Haare.

„Bitte verzeih mir....“, flüsterte er so leise, dass man ihn kaum verstehen konnte. Meine Augen schlossen sich einen Moment lang, ich atmete tief ein und aus, schob die Schuldgefühle von mir und bat ihm um dasselbe.

„Warum muss ich dir verzeihen? Du hast doch Recht...“

„Du hast nichts falsches getan. Was kannst du schon dafür, dass du einschläfst? Ich war nur...ich dachte, ich wäre zu spät gekommen. Du lagst so regungslos da...und...ich dachte...“ Ich musste den Satz nicht beenden, denn er verstand auch so.

„Ich verzeihe dir.“, flüsterte er und linderte somit zumindest etwas die Schuld, die mich gerade wieder brutal überrollte. Ich wagte kaum, ihn zu berühren. Seine zarte Haut war so rot und schien ihn zu schmerzen. Zum Glück war er nicht so empfindlich gegen die Sonne, wie ich. Bei mir wäre es schlimmer gekommen.

„Später sollte sich ein Arzt deine Haut ansehen. Und du musst viel trinken...komm.“ Doch er schüttelte den Kopf und meinte, er konnte nicht mehr. Also sprang ich auf, schloss die Tür auf und lugte hinaus. Der erstbeste, den ich erwischen konnte, musste sich einspannen lassen.

„Serenity! Bitte hol so viele Flaschen Wasser, wie du tragen kannst! Notfall!“, rief ich ihr zu und schloss die Tür wieder. Ich wusste, dass sie es tun würde und ja, ein paar Minuten später kam sie rein und wirkte gehetzt. Dann sah sie das Dilemma und half mir, Joey das Wasser langsam einzuflößen. Als er einen Liter getrunken hatte, meinte sie, dass sie den Arzt anrufen würde und ich nickte. Niemand brachte mich dazu, hier raus zu gehen und ihn allein zu lassen. Kaum gedacht, musste ich dringend auf die Toilette und knurrte. Nun gut, bis auf die dringenden Geschäfte....

 

~

 

Es war zum Glück nicht so schlimm, wie anfangs von uns allen vermutet. Er hatte einen leichten Sonnenstich und brauchte Ruhe. Morgen musste er zu Hause bleiben, viel trinken und sich ausruhen. Ich war unvorsichtig gewesen und hatte nicht daran gedacht, dass Serenity bei Tristan, Mokuba bei...Yuna und Dad mit den Mädchen Eis essen war. Yoshi hatte seinen freien Tag gehabt. Also war mein Mann ganz alleine gewesen. Dann fiel mir siedend heiß wieder ein, dass er ja für mich gekocht hatte und bat Serenity, alles hier hinauf zu bringen. Umgehend brachte sie mir meine Portion hinauf und ich fing an, sein wirklich äußerst köstliches Mahl zu mir zunehmen und ab und an ein genießerisches Seufzen verlauten ließ.

„Es schmeckt dir?“, fragte er leise und ich nickte.

„Fantastisch. Ich liebe dein Essen. Wie habe ich das vermisst. Es tut mir wirklich leid, wie ich reagiert habe...ich...ich war nicht in der Firma, sondern habe etwas...für dich vorbereitet. Ich wusste nicht, dass du hier alleine bist, sonst hätte ich das verschoben.“, erklärte ich ihm. Joey lächelte nur und flüsterte, dass ich IMMER der weltbeste Ehemann aller Zeiten sein würde. Meine Wangen erhitzen sich. Sicherlich war ich gerade rot geworden. Er war nicht sauer deswegen?

„Deine Überraschungen sind IMMER der Hammer. Ich freue mich schon darauf, Liebling.“ Fassungslos nahm ich das Besteck zur Seite und legte mich zu ihm ins Bett. Sofort kuschelte er sich an mich, sog aber die Luft zischend ein, als sein Sonnenbrand sich meldete. Schon wieder spannte seine Haut, als ob sie das Gel gierig einsaugen würde. Also schnappte ich es mir und versorgte seine Wunden.

 

~

 

Am nächsten Tag blieb mein Gatte im Bett und ich leistete den anderen Gesellschaft beim Frühstück. Mokuba tat immer noch so, als ob ich nicht existent wäre... Wenigstens ließ er jetzt die fiesen Kommentare. Ich konnte jedoch nicht verhindern, dass mich sein kaltes Verhalten mir gegenüber schmerzte.

„Guten Morgen Seto. Wie geht’s meinem Bruder?“, fragte Serenity, die in der Zeitung blätterte und dann ein abfälliges Geräusch machte.

„Er schläft. Seine Haut fängt schon an, sich zu erholen. Im Moment schält sie sich schon. Was hast du?“

„Hier steht der aktuelle Wahlstand zum „Schönsten Paar des Jahres“. Ihr seid auf dem dritten Platz. DRITTER PLATZ! Da müssen wir noch was tun...“ Ich verdrehte die Augen. Diese Wahl musste ich nicht unbedingt gewinnen. Es war noch über einen Monat, bis sie das Ergebnis mitteilten und in der Zeit würden wir es sicher noch bis zum ersten Platz schaffen...oder auch nicht.

„Hm...vielleicht wenn wir endlich Merchandising auf den Markt bringen würden...oder wenigstens Werbung machen, dass wir bald in die Produktion gehen würden....und vergessen sie nicht, uns mit ihrer Stimme für das schönste Paar zu nominieren...“, meinte sie dann in ihrer besten Werbestimme. Ich hörte ihr dann aber nicht mehr zu, denn sie rief wieder einmal Odeon an, um ihn um Rat zu bitten...

 

~

 

Die Schule war einfach nicht dasselbe, ohne mein Hündchen. Nie hatte ich mich mehr gelangweilt, obwohl unsere Freunde ihr Bestes gaben, mich von meinen Sorgen abzulenken. Anscheinend war es Joey ähnlich gegangen, als ich die Woche weg war und konnte es ihm nur zu gut nachfühlen. Zwischendurch kamen aber immer wieder Schuldgefühle auf. Zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Nicht mal die Atemübungen halfen. Außerdem erinnerte ich mich, mitten im üben des Stücks daran, wie es Joey ergangen war, als ich eifersüchtig gewesen war auf den rothaarigen Mistkäfer. Das hier war was anderes...aber trotzdem...ähnlich. Ich vergaß meinen Text, starrte einige Minuten auf Gardner und erwachte erst, als sie mich leicht am Arm berührte. Ich zuckte zusammen und entschuldigte mich.

„Tut mir leid...ich habe ein Meeting vergessen...muss kurz telefonieren...“ Damit rauschte ich aus dem Klassenzimmer und wählte die Nummer meines Mannes. Es klingelte und er nahm einfach nicht ab. Panik befiehl mich und ich ging angespannt hin und her. Nach einigen Versuchen, ihn zu erreichen, rief ich auf unserem Festnetz an und hatte Yoshi am Apparat.

„Yoshi? Schnell, gib mir meinen Mann ans Telefon. Es ist wichtig....ja ich warte...“ Ewigkeiten später, ich dachte Jahre wären vergangen, Dinosaurier geboren und erneut ausgestorben, da hörte ich endlich, die wundervolle Stimme, meines Gatten und atmete erleichtert auf.

„Joey? Ich...ich hab einen Aussetzer!“

Seto? Was ist denn los?“, fragte er noch schläfrig. Hatte ich ihn geweckt? Wo er doch die Ruhe brauchte? Aber nun war er schon wach.

„Wir haben gerade geübt....das Stück und...und...ich musste mich wieder an die Situation erinnern...damals, als du fast im Bad dehydriert bist...ich...vielleicht hätte das wieder passieren können. Und ich war nicht da...Hätte nicht weg gehen sollen....ich...du hättest sterben können...“

Frostdrache beruhige dich. Ich bin NUR in der Sonne eingeschlafen, weil ich so entspannt war. Du hast keine Schuld daran. Du hast es nicht gewusst und ich hab es nicht erahnen können.“

Natürlich war mein Aussetzer gerade völliger Schwachsinn, die Aussetzer hatte normalerweise Joey...aber ich konnte nichts dagegen tun, dass mich trotzdem heftige Schuldgefühle wegen damals überrollten. Ich bekam keine Luft mehr und atmete schneller. Was sollte ich nur tun? Ich hatte ihn im Stich gelassen...er wäre fast gestorben...nur wegen meiner Eifersucht. Und nun war ich wieder nicht für ihn da gewesen. Was war ich nur für ein fürchterlicher Ehemann...

Schatz? Was hast du? Bekommst du etwa keine Luft mehr?“ Es war mir nicht mehr möglich, zu sprechen, konnte nur noch einen zustimmenden Laut heraus pressen.

Ganz ruhig Seto...atme, bitte. Du darfst dich der Panik nicht hingeben. Seto?“ Ich antwortete nicht mehr, hatte Mühe die Panikattacke nicht schlimmer werden zu lassen, da hörte ich meinen Mann wieder sprechen.

Wusstest du...dass du in meinen Gedanken IMMER nackt bist?“ Wie kam er jetzt darauf? Wenn er dachte, es würde mich ablenken...dann hatte er Recht. Es klappte und ich konnte wieder atmen. Gierig saugte ich die lebensnotwendige Luft ein und es dauerte ein paar Minuten, ehe ich mich soweit wieder unter Kontrolle hatte.

„Danke mein Hündchen.“

Nicht dafür. Ich liebe dich so sehr.“ Seine Worte ließen wundervolle Schauer meinen Rücken hinab rieseln. Auch ich liebte ihn so sehr. Ich sollte es ihm vielleicht mal richtig sagen...diese drei berühmten Worte.

„Ich...“, fing ich schon an, musste aber abbrechen, da ich gerade auf einen absurden Gedanken gekommen war. Joey schwieg einige Zeit, fragte aber dann, was los wäre.

„Ich hatte einen seltsamen Gedanken gerade und weiß nicht warum. Ist dir Marias seltsames Verhalten schon aufgefallen?“

Ja...aber ich hab keine Ahnung warum.“ Nun musste ich kurz schweigen, bis ich meinen Gedanken aussprach, der mir großes Unbehagen bescherte.

„Wo ist eigentlich die Schachtel, die ich dir letzte Woche hinterlassen hatte?“

Mein Mann kam nicht mehr dazu, mir diese Frage zu beantworten, denn ich hörte Ms. Momoko hinter mir, die fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich wollte nicht, dass sie erfuhr, mit wem ich da gerade telefonierte, also verabschiedete ich mich schnell bei Joey mit den Worten: „Verschieben Sie das Meeting auf morgen und nehmen Sie sich den Rest des Tages frei.“, und nickte der Lehrerin zu, ehe ich notgedrungen noch ein paar Stunden in der Schule ausharren musste.

 

~

 

Zuhause begegnete mir Mokuba, für den ich Luft war. Er trug einen Rucksack und ich hob eine Augenbraue.

„Wo gehst du hin?“, fragte ich ihn, doch ich bekam keine Antwort. Dafür ließ die Eingangstür zuknallen und ich seufzte resigniert. Fein, dann eben nicht. Wenn so ein Verhalten nicht immer so verletzend wäre, könnte ich besser damit umgehen. Aber der Umstand, dass er mein kleiner Bruder war und wir eigentlich IMMER füreinander da waren...ließ mein Herz wieder schmerzen. Es pochte aus Protest, hart und laut und mir brannten schon Tränen in den Augen. War ich denn gar nichts mehr wert für ihn? War ein Mädchen wichtiger, als die Familie? Schnell lief ich die Treppe nach oben, versuchte dabei, nicht doch loszuheulen und rannte meinen Gatten fast über den Haufen. Ich atmete innerlich auf, schluckte vor Aufregung und fing an zu schwitzen. Von dem schmerzenden Herzen zu absoluter Nervosität, war eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich konnte beides kaum ertragen. Hoffentlich ging mein Plan auf. Bitte... Es musste klappen.

Denn diesmal war es Absicht und ich hoffte, dass er sich darüber freuen würde. Er hob fragend seine beiden Augenbrauen, in seinen Augen lag große Sorge um mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich schluckte erneut. Seine Augen wurden groß und glitzerten verdächtig, als er sah, was ich in der Hand hielt.

„LIEBLING!“

„Ja?“, fragte ich nervös und versuchte, mich ruhig zu halten.

„Das sind...das sind...“, stammelte er.

„Korrekt. Gefällt...gefällt es... dir?“

Sein Mund war offen und die Augen immer noch weit aufgerissen, als er endlich nickte, ich aufatmete und er den großen Strauß duftender, roter Rosen entgegen nahm. Umständlich umarmte er mich und legte seine Lippen auf meine. Sanft und liebevoll küssten wir uns, zeigten einander so, dass wir uns liebten, während der Duft der Rosen uns einhüllte und ich ihn etwas sinnlicher küsste.

Er löste sich, lächelte mich glücklich an, küsste mich nochmal und meinte, dass er die Schachtel gut versteckt hätte, aber nicht wusste, ob sie von Maria gefunden wurde, oder nicht. Ich nickte und fuhr fort, seine Lippen zu bearbeiten, denn nichts war im Moment wichtiger, als das. Daran könnte ich mich gewöhnen. Wenn nur immer alles so schön wäre, wie das hier...

 

~

 

Die Tage vergingen ruhig und ohne weitere Aussetzer oder Vorkommnisse, die Stunde mit Dr. Han mal abgesehen...Daran wollte ich lieber nicht mehr denken, denn es hatte mich halb Wahnsinnig gemacht. Nicht nur das stricken...sondern auch das analysieren meines Aussetzers, was mir äußerst unangenehm gewesen war. Mokuba ignorierte mich immer noch, Dad war mit seiner Arbeit beschäftigt, die ihm unheimlich viel Freude bereitete und laut ihm, sein Leben endlich wieder einen Sinn hatte und mein Mann war nicht mehr rot, sondern braun. Aber eben nur die Vorderseite. Die Rückseite war um zwei Nuancen heller, was aber weder ihn, noch mich störte. Und nachdem ich ihm meine Überraschung, nach der Aufführung des Theaterstückes, mitgeteilt hatte, würde sich die andere Seite auch über Sonne freuen.

Bis am Donnerstag Abend mir von meiner Schwägerin verkündet wurde, dass die Ishtars morgen Mittag ankommen würden...

„Ich habe ihnen bereits ein Hotel gebucht. Sie bleiben nur eine Woche. Mehr hat Ishizu nicht erlaubt...Schade oder?“ Ich sagte darauf nichts. Sie wusste, dass ich eigentlich dagegen war und die eine Woche war mehr als ausreichend, schon, weil wir dann nicht mehr da wären. Was aber noch keiner wusste.

 

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Der nächste Tag zog sich ewig dahin. Die Quälerei vom üben des Stücks ertrug ich nur, weil mein Mann wieder mit in der Schule war. Genervt lief ich neben Joey her und an den anderen starrenden Schülern vorbei, die die ganze Schule putzen mussten. Es war alles soweit vorbereitet für das Schulfest. Mr. Misagi war die ganze Woche krank gewesen, was mir ein mulmiges Gefühl gab und teilte meine Vermutungen, nach der Schule, mit Blade.

„Da könntest du Recht haben...ja...danke für deine Hilfe, Blade. Wir sehen uns.“, verabschiedete ich mich von ihm. Seine Sicht der Dinge, verschlimmerte mein schlechtes Gefühl nur noch und ich hatte ihn gebeten, ganz besonders auf Mokuba aufzupassen.

 

Wieder zu Hause, gingen wir erst mal in die Küche, da von dort laute Stimmen kamen. Dort erwarteten uns Dad und Mokuba. Sie führten eine hitzige Diskussion über die Pubertät. Wir waren kaum eingetreten, kam er mir lauernd entgegen.

„SETO! WIE KANNST DU ES WAGEN?“, schrie Mokuba mich an. Sein Gesicht war rot angelaufen und er atmete hektisch ein und aus. Was war denn nun schon wieder los. Man hatte hier kaum einen ruhigen Tag, an dem alles friedlich und harmonisch zu ging.

„Was habe ich denn deiner Meinung nach gewagt? Und seit wann redest du wieder mit mir?“, fragte ich verwirrt. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung, worauf er hinaus wollte. Er schnaubte und brüllte weiter.

„DU HAST YUNA ANGEZEIGT! NUR WEIL SIE JASON ETWAS GUTES GÖNNEN WOLLTE! SPINNST DU?“ Dad stand ruckartig auf und blitzte Mokuba an.

„Seto hat sie nicht angezeigt. Das war ich.“, sagte er gefährlich ruhig und verengte seine Augen. Mokuba schrie nun ihn an.

„DAS IST JA NOCH SCHLIMMER! WARUM? SEID IHR ALLE NICHT MEHR GANZ KNUSPRIG?“

Dad machte ein abfälliges Geräusch und meinte, dass er im Recht war, immerhin wäre sein Seelenheil um ein Haar noch mehr zu Schaden gekommen.

„Außerdem weiß ich nicht, warum du auf ihrer Seite bist. Du musst doch gesehen haben, dass sie ein verlogenes Drecksstück ist und dich in deiner Gutgläubigkeit ausnutzt. Sie passt nicht zu dir, wenn du schon jedes Mal ein Aphrodisiakum nehmen musst, um überhaupt hart zu werden.“ Wir alle starrten Dad fassungslos an. Das war mal schonungslos ehrlich auf den Punkt gebracht. Mokuba knirschte laut mit den Zähnen und wurde ein wenig rot um die Nase. Dad hatte ins Schwarze getroffen. Sein Blick wurde weicher und er strubbelte Moki durch das Haar.

„Schon ok, Mokuba. Ich hatte auch kein Glück damit. Siehst ja, was es aus mir gemacht hat. Ich bin nun unfähig eine Beziehung zu führen und möchte nicht, dass das dir auch passiert. Du darfst einfach nichts erzwingen, dann kommt bestimmt bald das Mädchen deiner Träume.“ Mein kleiner Bruder verzog sein Gesicht, in seinen Augen sammelten sich Tränen, bevor sie ihm sein Gesicht hinab flossen. Er schluchzte laut auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

„Ich wollte... doch nur... auch...auch sowas, was Seto... und Joey haben.“, stammelte er. Ich ging zu ihm, kniete mich hin und schloss ihn in meine Arme. Er wehrte sich zuerst, doch nach einigen Augenblicken schluchzte er lauter und krallte sich an mich. Es tat so gut, dass er mich wieder sah und ich ihn wieder in den Arm nehmen konnte. Doch Dads lautes Gebrüll versaute mir meinen intimen Augenblick mit meinem Bruder.

„GRUPPENKUSCHELN!“, rief er und drückte uns die Luft ab. Mein Mann legte seine Hand auf meine rechte Schulter und meinte, dass Dad es doch nur gut meinte. Ich schnaubte lautlos und ertrug einfach, die Anhänglichkeit meines Schwiegervaters.

 

~

 

Nachdem sich Mokuba endlich beruhigt hatte, verzog er sich in sein Zimmer. Ich atmete tief durch und verdrehte die Augen, als ich zur Küchentür starrte und dort Serenity mit Odeon, Marik und Ishizu standen.

„Ein schönes Anwesen habt ihr da. Ihr fühlt euch sicher wohl.“, erklang die melodische Stimme von Ishizu. Dann sah sie uns und die drei begrüßten uns fröhlich.

„Das tun wir. Ich gebe euch nachher noch eine Führung. Stellt euch vor...morgen haben wir ja das Schulfest. Und damit nicht genug...Die Klasse von meinem Bruder führt ein Theaterstück auf.“

„Ein Theaterstück? Warum hast du nichts gesagt Serenity?“, fragte Odeon begeistert. Meine Schwägerin grinste.

„Überraschung!“

„Na die ist dir gelungen. Welches Stück?“

„Die Schöne und das Biest.“ Odeon jubelte und ich stand schnell auf und entschuldigte mich. Ich musste noch meine...Aufgabe erledigen und das würde kein Spaß werden.

 

~

 

Man war das anstrengend. Aber ich kam wenigstens gut voran. Es erforderte meine ganze Konzentration und ich erschrak, als ich die Stimme meines Mannes hörte.

„Seto? Was...was machst du denn da?“

„Stricken....“

„Oh schön! Ich mag das auch gerne.“, meinte er fröhlich.

„Du kannst stricken?“ Ich musste mich verhört haben.

„Ja! Hab ich mal machen müssen, als wir kein Geld für Kleidung hatten und die Wolle so günstig war. Socken, Pullover, Schals und Mützen, Handschuhe. Ich kann alles stricken. Was machst du?“

„Einen Schal?“

„Seto...DAS soll einen Schal darstellen? Das sieht recht unförmig aus.“

„Aber ich habe schon viel geschafft.“

„Aber nein...SO wie das aussieht, musst du alles wieder auftrennen und neu anfangen. Sieh mal, da ist ein großes Loch drin...und da auch...und da.“

„WAS? Vergiss es.“, fauchte ich ungehalten. Skeptisch wurde ich von meinem Hündchen gemustert.

„Wieso strickst du überhaupt?“

„Dr. Han....“, seufzte ich schwer und begann, die Wolle wieder von den Nadeln herunter zu schieben und den misslungenen Schal aufzutrennen. Joey half mir und wickelte das aufgetrennte wieder zum Knäuel.

„Soll ich dir zeigen, wie es geht?“, fragte er vorsichtig, doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Ich bin so intelligent. Ich kann Dinge erfinden, von denen die meisten nicht mal zu träumen wagen. Ich habe eine Firma übernommen und umgekrempelt und mir alles alleine wieder aufgebaut. Ich kann einen Ehemann händeln und mit einem pubertierendem Bruder und Schwiegervater umgehen. Aber stricken? Zu hoch für mich...“

Ich stockte, als Joey seine Hände auf meine legte und anfing sanft darüber zu streichen, die Arme hoch und von den Schultern, verlangend über meine Brust. Sofort vergaß ich, was ich noch hatte sagen wollen und sengendes Feuer schoss in meine Lenden, ich zog ihn zu mir und küsste ihn ebenso feurig.

„Liebster Eisschrank...komm und zeige mir, was ich diese eine Woche verpasst habe. Nimm mich!“

Ich grinste, hob ihn auf meine Arme und er schlang sogleich seine um meinen Hals und seufzte verzückt. Die Lust drängte mich voran, ich ging aus dem Arbeitszimmer und öffnete ungeduldig, mit dem Code die Tür unseres Zimmers. Kaum drin, schloss ich sie mit einem Kick meines Fußes wieder und legte ihn auf meinem Bett ab, bevor ich mich, schon sehr erregt, über ihn beugte. Frech griff er mir in den Schritt und ich stöhnte laut. Diese Nacht würde er garantiert nicht vergessen...

 

~

 

Als ich aufwachte, sah ich in goldene Augen, die mich liebevoll beobachteten. Ich lächelte ihn an und berührte seine Wange, die sich wunderbar warm anfühlte. Kein Traum. Er lächelte zurück.

„Guten Morgen schöner Mann. Hast du gut geschlafen?“, fragte er und küsste mich, bevor ich antworten konnte. Schnell öffnete ich meinen Mund und gab einen zustimmenden Laut von mir, ehe ich seine Zunge zu einem Tanz aufforderte. Was für eine schöne Art, den Morgen zu beginnen. Wir lösten uns wieder und ich zwinkerte ihm zu.

„Lust auf eine „warme“ Dusche?“ Er grinste, nickte und sprang aus dem Bett, lief ins Bad, kam wieder zurück und sprang aufs Bett.

„Seto, komm schon, du lahme Ente.“ Woher nahm er nur die Energie? Laut gähnend hievte ich mich hoch und folgte meinem Hündchen, der bereits die Dusche angemacht hatte. So wie er sich freute, musste er wissen, was ich vor hatte...

 

~

 

Joeys Sicht:

 

 

Was war das gut gewesen. Mein Frosty hatte es einfach drauf.

So schnell würde ich es nicht mehr zulassen, dass wir uns voneinander entfernten. Entspannt von der „Dusche“, gingen wir Hand in Hand nach unten, in die Küche und trafen auf Mokuba, der seine Freundin auf dem Schoss hatte und ziemlich griesgrämig aussah. Hatte er nicht Schluss machen wollen? Hatte wohl nicht so funktioniert, wie er wollte.

„Guten Morgen. Seid ihr bereit für euren großen Auftritt? Wir werden uns Plätze ganz vorne sichern, verlasst euch drauf.“, meinte Yuna fröhlich. Seto verzog sein Gesicht, sagte aber nichts zu ihr, sondern sah Mokuba mahnend an.

„Sie hat einfach vor der Tür gestanden.“, war seine knappe Antwort. Daraufhin schloss mein Großkotz seine Augen für einen Moment und atmete tief ein. Sollte er jetzt wieder der böse sein? Auf gar keinen Fall. Also wandte ich mich ihr zu und sah sie streng an.

„Du hast Hausverbot Yuna. Du solltest besser verschwinden, sonst lasse ich die Hunde auf dich los und zeige dich an, wegen Hausfriedensbruch.“ Erschrocken blickten mich ihre großen Augen an, ebenso wie Mokuba und auch Seto, der aber leicht grinste.

Sie presste beleidigt ihre Lippen aufeinander und stand umständlich von Mokubas Schoss auf. Yuna warf ihr Haar dramatisch nach hinten und stolzierte hoch erhobenen Hauptes nach draußen. Mein Schwager wirkte erleichtert und mein Eisfach dankbar.

„Danke, Joey. Ich...ich konnte es einfach nicht. Wie macht man mit jemanden Schluss, ohne ihn zu sehr zu verletzen? Und welchen Grund soll ich ihr geben? Das wir auf keiner gemeinsamen, sexuellen Wellenlänge liegen? Oder besser...auf überhaupt keiner? Ich habe ihr vor ein paar Wochen gesagt, ich würde sie lieben...“

„War das etwa gelogen?“, fragte Seto mit zusammen gebissenen Zähnen. Mokuba nickte und seufzte schwer, legte dann seinen Kopf auf den Tisch und schloss die Augen. Ich grummelte. Genau das hatte meinen Drachen davon abgehalten, sie früher loszuwerden...Aber ich konnte auch den Kleinen verstehen und war einfach froh, dass er sich wieder mitteilte. Das sah mein Geldsack wohl genauso.

„Das kann dir niemand abnehmen. Du musst es selbst tun. Aber wir sind für dich da, wenn du unsere Unterstützung brauchst. Vorausgesetzt, wir existieren auch...“, zischte Seto eisig. Traurig hob Mokuba seinen Kopf wieder.

„Es tut mir leid, Seto. Das hätte ich nie sagen sollen. Ich liebe dich doch. Und wir sind eine Familie...nichts mehr gegen die Familie...versprochen.“ Er nickte nur knapp und machte sich einen Kaffee. Dann kam meine kleine Schwester herein, mit unseren Freunden und den Ishtars im Schlepptau. Wo kamen die denn her? Es war noch recht früh. Ach was solls.

„Guten Morgen allerseits. Uns ist Yuna begegnet. Hatte sie nicht Hausverbot?“

„Guten Morgen. Ja, aber ich hab sie rausgeschmissen. Kommt, wir müssen uns für heute gut stärken. Dass wird ein langer Tag.“, meinte ich und bereitete für alle Frühstück. Odeon bekam rote Wangen, als er meine Miso probierte und schwärmte davon, wie gut sie schmecken würde und dass er sowas nie in Ägypten zu essen bekam, was ihm einen angesäuerten Blick von Ishizu einbrachte.

 

~

 

Nachdem wir uns gestärkt hatten und es Zeit war aufzubrechen, versammelten wir uns alle in der Eingangshalle.

„Wir passen nicht alle in die Limousine rein, deswegen werden Joey und ich mit unserem eigenen Wagen kommen.“, frostete uns mein Ehemann nieder. Sofort flog mein Kopf in seine Richtung und ich starrte ihn an. Er lächelte und hielt mir seine Hand hin, die ich sofort nahm und er mich von den anderen weg führte. Er schlug den Weg zur Garage ein, zauberte einen Autoschlüssel hervor und ging lässig zu einem.... 1967er Chevrolet Impala....genauso einen, wie ihn Dean und Sam Winchester fuhren, in der Serie Supernatural. Mein Mund stand immer noch weit offen, als ich mir in den Arm zwickte und merkte, dass es eben kein Traum war. Ich musste ihn einfach berühren. Der Lack fühlte sich sauber und glatt an und machte mir eine Gänsehaut. Die Grundfarbe des Wagens war schwarz, hatte aber noch quer über beide Seiten einen Drachen in rot und komplizierte Muster in verschiedenen Rottönen auf der Motorhaube drauf.

„Klasse...ich liebe dieses Auto.“, flüsterte ich ihm zu.

„Ich auch. War gar nicht so einfach so einen zu bekommen. Ich hab ihn extra umlackieren und aufbereiten lassen....nur für dich. Ich weiß doch wie sehr du auf diese Serie stehst...“, meinte mein Eiszapfen und fuhr ebenso leicht über den Lack, wie ich eben. Unglaublich. Wann hatte er dafür nur die Zeit gehabt? Aber diesen leicht eifersüchtigen Unterton hatte ich wohl heraus gehört.

„Weder Dean noch Sam kommen an dich jemals heran, mein Eisprinz.“, flüsterte ich ihm zu und daraufhin küsste er mich und flüsterte ein „Zum Glück.“ zurück.

Seto schloss es dann auf und öffnete die Beifahrertür. Ich japste nach Luft, als ich den Innenraum sah. Es gab keine richtigen Sitze, sondern für vorne und hinten eine durchgängige Bank aus weichem, weinrotem Leder. Die Armatur war aus edlem Mahagoniholz gefertigt und allem in allem strahlte dieser Wagen eine unfassbar starke Präsenz und Erhabenheit aus....genau wie mein Mann gerade.

„Gnädiger weise darfst du nun neben dem König der Drachen Platz nehmen, mein Gemahl. Setz dich. Ich kutschiere dich zur Schule, damit wir dieses...dämliche Stück aufführen und dann hoffentlich wieder heim können.“ Ich war mir sicher, dass es ihm nicht passte, so tun zu müssen, als ob er ein Mädchen mochte.

„Mir gefällt das ja auch nicht. Für dich hätte ich sogar ein Kleid und eine Langhaarperücke angezogen, wenn nur ICH die Rolle für deinen Gegenpart hätte spielen können. Aber nein...ich muss einen Kerzenständer spielen und dir auch noch das Mädchen schmackhaft machen...“ Ich stoppte, als ich sein Grinsen sah und fragte ihn, was er vor hatte.

„Wir...improvisieren, wenn wir können, mein Hündchen...wir improvisieren.“

 

~

 

Als wir dann angekommen waren, der Wagen war ein echter Hingucker und wir wurden fast eine halbe Stunde aufgehalten, wartete schon Ms. Momoko auf uns, die uns verbot, zuerst an die Stände zu gehen.

„Wir müssen sofort alles vorbereiten, damit es perfekt wird. Wir sind eh schon spät dran.“ Und so besprachen wir noch einmal den Ablauf, mussten es nochmal grob durchspielen und dann war es eh schon soweit, es aufzuführen.

„Ahhh ich bin so aufgeregt....was wenn ich meinen Text vergesse?“, fragte Ryou nervös und knetete seine Hände.

„Du wirst gut sein. Wir haben lange geübt.“, ertönte eine bekannte Stimme hinter mir und als ich mich umdrehte, hatte ich einen großen Mann mit hellen Haaren vor mir. Sein starker russischer Akzent hatte mir einen Schreck eingejagt. Der war mir immer noch nicht geheuer.

„Ivan! Du bist hier? Mit dir habe ich gar nicht gerechnet.“, meinte Ryou erfreut.

„Ich verpasse kein Stück mit Ähnlichkeit mit Disney. Ich werde der lauteste sein, wenn ich klatsche.“ Ryou strahlte den Russen an, wie die Sonne und ich glaubte, dass Ivan ein wenig rot geworden war...konnte das sein? Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte mir das bestimmt nur eingebildet.

„So Kinder...los. Alle auf ihre Plätze. In zehn Minuten geht es los.“

 

~

 

Dukes Sicht:

 

 

Ich schlenderte in die Aula, setzte mich schon mal und während ich wartete, füllten sich die Reihen. Die Drehbühne, die in den letzten Wochen aufgebaut war, war schön gemacht und versprach einen schnellen Szenenwechsel, der den Schauspielern keine Probleme machen sollte.

Die Lehrerin kam auf die Bühne, lächelte uns an und räusperte sich kurz, ehe sie anfing zu sprechen.

„Guten Tag allerseits. Ich freue mich, Ihnen allen unsere Mühen der letzten Wochen präsentieren zu dürfen. Wir haben hart daran gearbeitet und wünschen viel Spaß an unserer fantastischen Vorführung.“ Sie verbeugte sich, ehe sie ihre Rolle, als Erzähler einnahm. Sie machte ein ernstes Gesicht, es wirkte fast schon verkniffen, als hätte sie Verstopfung.... Was war ich froh, dass wir nur einen Stand hatten, verschiedene Mochis verkauften und uns abwechseln konnten. Das war der Vorteil als Parallelklasse. Mokuba saß rechts neben mir und sah nicht gerade glücklich aus. Joey hatte mir erzählt, dass er mit seiner Freundin Schluss machen wollte, es aber noch nicht über sich gebracht hatte. Besagte Freundin kuschelte sich fest an seinen rechten Arm. Wir könnten eigentlich einen Club aufmachen. Der Club der einsamen, unglücklichen Herzen. Ich seufzte schwer und wandte meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, bevor ich mich noch in einem Gedankenrad verfing. Ich wollte jetzt nicht über Serenity nachdenken, die mit ihrem Vater, ein paar Sitze weiter links saß und Tristan die Daumen drückte. Dann quetschte sich ein bekanntes Gesicht durch die Menge und nahm an dem Stuhl, den Jason die ganze Zeit frei gehalten hatte, platz. Ich wusste gar nicht, dass sich Pegasus für dieses Stück interessierte. Er sah glücklich aus und hatte eine Kamera in der Hand. Weiter konnte ich mir aber keine Gedanken machen, da mich die Stimme von Ms. Momoko ablenkte.

 

„Es war ein mal ein verwöhnter, eitler und herrischer Prinz. Sein Herz war kalt wie Eis und er behandelte alle Menschen, als wären sie es nicht wert, zu leben. Doch eines Tages kam eine ältere Frau zum Schloss und bot dem Prinzen eine Rose an. Dieser jedoch sah die Frau herablassend an und wollte sie von seinen Wachen gefangen nehmen lassen. Da verwandelte sich die Frau in eine schöne Zauberin und verzauberte den Prinzen in ein abscheuliches Biest, gleich seinem Charakter und alle, die in dem Schloss lebten. Er sollte versuchen, in dieser Gestalt zu lernen, eine Frau zu lieben und dessen Liebe zu gewinnen. Nur so könnte der Zauberbann gebrochen werden. Die Jahre vergingen und er verlor jede Hoffnung. Denn wer würde es schon wagen, ein Biest zu lieben?“

 

 

Der Vorhang ging auf und zeigte uns eine Stadt. Das Bühnenbild war fantastisch gestaltet und ich hatte die Vermutung, dass es Joey gewesen war, der es gemalt hatte. Dann erschien Thea in einem blau weißem Kleid, die mit ihrem Korb hin und her schwenkte, so tat, als würde sie mit den Bewohnern der Stadt sprechen. Sie holte sich ein Buch und träumte vor sich hin. Da schwenkte das Licht von Belle, auf zwei andere Gestalten. Soweit ich wusste, spielte dieser Daisuke diesen Gaston. Er war oft in meinem Spieleladen und forderte andauernd andere heraus zum Dungeon Dice, wobei er immer verlor. Meine Aufmerksamkeit wanderte zu der anderen Person neben ihm, der kein anderer, als Yugi war. Fies, diese undankbare Rolle zu bekommen, als König der Spiele.

„Du hast nicht einmal vorbei geschossen, Gaston. Du bist der größte Jäger aller Zeiten.“, meinte er.

„Ich weiß!“, protzte Gaston und schob stolz seine Brust heraus.

„Kein lebendes Tier hat eine Chance gegen dich, haha und bestimmt auch kein einziges Mädchen.“

„Das ist wahr Lefou und ich habe mein Auge auf die da geworfen!“ Er zeigte auf Thea und Yugi machte ein finsteres Gesicht. Was hatte er denn auf einmal?

„Die Tochter des Erfinders?“, zischte er.

„Sie ist es. Die glückliche, die ich heiraten werde. Das schönste Mädchen der Stadt und deshalb ist sie die beste...und verdiene ich etwa nicht das Beste?“, fragte er arrogant und fuhr sich durch sein Haar. Lefou stimmte ihm notgedrungen zu. Dann erhellte sich die ganze Bühne und Gaston schlenderte in einem Kaugummigang zu ihr.

Thea wirkte wunderbar frei von allen Sorgen, als sich ihr Gaston plötzlich in den Weg stellte.

„Hallo Belle.“, sagte Gaston, der überheblich und arrogant auf Thea hinab sah und dachte, er würde verführerisch rüber kommen.

„Bonjour Gaston.“, antwortete sie und ging an ihm vorbei, starrte aber zu Gastons Begleiter. Dieser lächelte sie an und sie lächelte zurück. Gaston machte ein verärgertes Gesicht, schob sich vor ihn, nahm Belle das Buch weg und grinste sie an.

„Wohin des Weges, meine kleine Orangenblüte?“ Was? Orangenblüte? Das stand bestimmt nicht im Text. Oder war es wie im Improvisationstheater?

„Äh...was...?“, stammelte sie daraufhin verwirrt. Nein. Nicht der richtige Text... Gaston blätterte lustlos in dem Buch und schnaubte.

„Wie kannst du sowas lesen? Da sind ja gar keine Bilder darin.“ Sie hob spöttisch eine Augenbraue.

„Na ja...manch einer gebraucht seine Fantasie...“

„Belle, hör endlich auf deine Gedanken an Bücher zu verschwenden und widme dich den wesentlich wichtigeren Dingen...wie mir!“ Ein paar Mädchen im Hintergrund himmelten ihn förmlich an. Ich schnaubte. Irgendwie war es...langweilig.

„Die ganze Stadt spricht schon darüber. Es ist nicht richtig, dass eine Frau liest. Dann kommt sie auf Ideen und fängt an zu denken.“

„Gaston, du bist absolut vorsintflutlich.“ Genau das war auch mein Gedanke. Solche Kerle waren mir Zuwider.

„Hahaha. Danke Belle. Wollen wir nicht ins Gasthaus gehen und meine Trophäen ansehen?“

„Vielleicht ein anderes Mal...“ Die Mädchen im Hintergrund hielten Belle für verrückt und schwärmten stärker für den jungen Mann.

„Bitte Gaston ich kann nicht. Ich muss nach Hause gehen und meinem Vater helfen...auf wiedersehen...“

Ich erschrak, als er auf einmal anfing, laut zu lachen. Und ich war nicht der einzige.

„Ahahahahahahaha! Der alte Kerl braucht doch jede Hilfe die er kriegen kann, denn er ist doch...verrückt! Verrückt sage ich. Verrückt, verrückt, VERRÜCKT!“ War das nicht ein Text von diesem Hörspiel, auf das Daisuke so abfuhr? Ich glaubte es war ein Gemisch der zwei Folgen, Memoiren des Grauens und Butler zu vermieten, von Graf Duckula, der Entenvampir, der kein Blut mochte, sondern Brokkoli Brötchen, einen Butler Namens Igor hatte und ein Zimmermädchen namens Emma, die immer ein wenig zerstreut wirkte.

„Rede nicht so, über meinen Vater.“ Sie stockte und drehte sich dann von ihnen weg. „Genau, rede nicht so über ihren Vater!“ Schimpfte er mit Lefou. Yugi verzog angesäuert das Gesicht, hatte er doch nichts gesagt, sondern wurde bei seinem Text übergangen. Er schwieg einfach dazu. Die Lehrerin machte ein seltsames Gesicht. Lief wohl nichts so, wie es sollte, was? Und wir waren erst am Anfang.

„Mein Vater ist nicht verrückt. Er ist ein Genie!“, meinte Thea überzeugt. Dann hörte man eine Explosion und sie erschrak. So ging sie von der Bühne und Gaston und sein Begleiter Lefou standen nun alleine da. Gaston brüstete sich, dass er der bestaussehenste der ganzen Stadt war, Belle heiraten würde und Yugi, ich meine Lefou, verdrehte seine Augen.

„Ja du hast Recht Gaston.“, sagte er gelangweilt, mit einem leicht genervten Unterton. So hatte ich Yugi noch nie gesehen. Bisher hatte auch noch nie jemand gewagt, seine Freundin für sich zu beanspruchen, selbst wenn es nur ein Theaterstück war.

Die Bühne drehte sich und Belle erschien wieder, die zu ihrem Vater Maurice ging. Die Lehrerin schob sich vor sie und erklärte zunächst die Szene.

 

„So ging die Schöne Belle nach Hause zu ihrem Vater. Seine Erfindung hatte einen Fehler gehabt und war explodiert. Er schimpfte laut, dass er diese Maschine niemals in Gang bekommen würde, doch Belle munterte ihn auf und half ihm, den automatischen Holzhacker zu reparieren.“

 

„Also gut, worauf warten wir? Ich werde dieses Ding in null Komma nichts reparieren. Gibst du mir mal diese Hundehundebeinige Mietenzange rüber? Na? Hast du dich in der Stadt gut amüsiert?“ Sie nickte und übergab ihm das Gewünschte. Nachdenklich blickte sie zu ihren Vater und seufzte.

„Ich war in der Stadt und habe mir ein neues Buch geholt...Vater? Findest du mich...eigenartig?“ Erbost sah er sie an.

„Meine Tochter? Eigenartig? Wie kommst du nur auf so etwas?“ Klasse, wie Ryou das machte. Er wirkte, als wäre er dieser Maurice wirklich. Diese große Brille auf seiner Nase sah zum Schießen komisch aus.

„Nun die Leute im Dorf...sie sind seltsam. Ich glaube ich passe da nicht mit rein.“ Er wirkte nachdenklich, schlug ihr vor, mit Gaston anzubandeln und sie verzog angeekelt das Gesicht.

„Er...passt nicht zu mir. Ich brauche jemanden, mit dem ich reden kann und niemand, der sich selbst verherrlicht.“ Ich war sicher, dass sie was anderes hatte sagen sollen, denn die Lehrerin war schon fast den Tränen nahe. Fand ich gut, dass sie versuchten, mehr Pep rein zu bekommen durch Improvisation. Auch wenn es nicht ganz so funktionierte.

Dann war Maurice endlich fertig und versuchte, die Maschine in Gang zu bekommen. Ein Mitschüler, der sich unter diesem...seltsamen Gerät versteckt hatte, bewegte eine unechte Axt, ein anderer warf ein unechtes Holzstück, wahrscheinlich Styropor, was ein anderer auffing und es in zwei Teile brach. So wirkte es tatsächlich so, als ob die Maschine lief. Cool.

„Es funktioniert!“, rief Belle freudig.

„Tatsächlich? Hahaha es funktioniert! Jetzt kann ich sie endlich auf dem Markt bringen. Gleich morgen fahre ich los.“, jubelte Maurice und vom Publikum hörte ich Ivan lautstark mitjubeln, was Ryou kurz in seine Richtung grinsen ließ...lief da was zwischen den beiden? Unmöglich...Ryou sagte mir, Ivan wäre NUR ein guter Freund. Ms. Momoko ging wieder nach vorne, um ihren Part als Erzähler gerecht zu werden, während die Bühne gedreht wurde und nun ein Schloss zu sehen war.

 

„Maurice fuhr gleich am nächsten Tag los, doch er verirrte sich im Wald und wurde, von Wölfen angegriffen. Sein Pferd warf ihn ab, es floh und er lief auf ein großes Schloss zu, wo er Unterschlupf suchte. Er wurde von den Bewohnern des Schlosses beobachtet, bis Lumiére Mitgefühl mit dem alten Mann hatte, der nass und frierend im Schloss umherirrte.“

 

„Oh natürlich, mein Herr. Seien Sie willkommen.“ Maurice drehte sich um, fragte wer das gesagt hatte und erschrak sich, als er einen Kerzenständer vor sich stehen sah. Die Uhr, von Unruh kam dazu und schimpfte mit ihm. Die Kostüme waren hervorragend gemacht. Klasse was in so kurzer Zeit alles möglich war. Maurice nieste, er bibberte und Lumiére sah mitfühlend zu ihm.

„Oh Missiö, Sie sind ja nass bis auf die Knochen. Kommen Sie, wärmen Sie sich am Kamin auf.“ Sie gingen von der Bühne runter, diese drehte sich und sie gingen wieder nach oben, direkt in ein heimelig wirkendes Zimmer, mit einem schönen, antik wirkenden Sessel und einem gotischem Kamin. Maurice wurde hinein geführt, die Uhr schimpfte wie ein Rohrspatz und kaum saß Ryou und hatte eine Tasse Tee in der Hand, welches ihm von Tris in einem Teekannenkostüm gereicht wurde, hörte man das Geräusch des Windes, das Licht wurde gedimmt und eine Nebelmaschine ließ die Szene noch etwas gruseliger wirken...Es fröstelte mich, als das Biest herein kam und alle im Publikum hielten gespannt den Atem an. Das was Kaiba da anhatte, passte einfach zu ihm und ließ ihn furchterregend aussehen. Seine blauen Augen blitzten schneidend kalt zu Lumiére.

„Es ist ein Fremder im Haus.“, sagte Kaiba mit gefährlich, tiefer Stimme zu seinen Angestellten. Lumiére räusperte sich, ehe er versuchte, dem Biest die Situation zu erklären.

„Wenn ich das erklären dürfte, Herr...dieser alte Mann hat sich im Wald verirrt, er war ganz nass und ihm war kalt....“ Ein gewaltiges, lautes Knurren, unterbrach Lumiére, das Biest kam Maurice lauernd näher und mir rannen eisige Schauer über den Rücken...man war das spannend.

„Wer bist du? Was machst du hier?“, fauchte Kaiba und ich bekam davon eine Gänsehaut.

„Äh...ich...ich habe mich im Wald verirrt und...und...“

„Du bist hier nicht willkommen!“, unterbrach er Ryou.

„Äh...äh...es...es...tut mir...tut mir leid...“

„Was starrst du so an?“ Giftige Blicke wurden ihm zugeworfen.

„Gar nichts...“

„Du bist gekommen, um das BIEST anzustarren.“

„Bitte, ich hatte keine bösen Absichten...Ich hatte nur eine Bleibe gesucht.“

„Ich werde dir eine Bleibe geben!“

„NEIN, BITTE! NEIN! NEIN!“ Ryous flehen verhallte und die Bühne drehte sich. Ich glaubte, dass Kaiba es wahrlich genoss, seine Eisigkeit zu versprühen.

 

Eine dramatische Pause folgte, ehe die Bühne sich wieder drehte und Gaston zu sehen war, der sich herausgeputzt hatte. Im Hintergrund war eine Menschenansammlung, die ebenfalls schick gekleidet waren.

„Oh Man. Gleich erlebt Belle eine Überraschung wie nie zuvor.“, meinte Lefou angespannt.

„Ja, heute ist ihr Glückstag. Ich möchte euch danken, dass ihr alle zu meiner Hochzeit erschienen seid. Vielleicht sollte ich erstmal rein gehen und ihr einen Antrag machen.“, witzelte er, doch Yugi starrte ihn bitter böse an und machte nur widerwillig mit seinem Text weiter.

Dann klopfte Gaston an Belles Tür und sie machte überrascht auf.

„Gaston...was für eine...angenehme...Überraschung...“

„Ich stecke eben voller Überraschungen...weißt du...es gibt nicht ein Mädchen in der Stadt, die nicht in deinen Schuhen stecken möchte...Heute ist der Tag... an dem deine Träume wahr werden.“

Sie schwieg beharrlich und weigerte sich, darauf zu antworten, was Ms. Momoko wahnsinnig zu machen schien. Daisuke machte trotzdem weiter, als ob nichts wäre.

„Stell dir doch nur mal folgendes vor. Eine rustikale Jagdhütte, meine letzte Beute röstet über dem Feuer. Mein kleines Frauchen...massiert meine Füße...“ Er zog sich die Stiefel aus und man merkte deutlich, dass Thea nicht schauspielern musste. Seine Füße rochen ganz sicher käsig. Ich glaubte, sie bis hierher riechen zu können.

„...während die Kleinen am Boden mit den Hunden spielen. Wir werden sechs oder sieben haben.“

„Hunde?“

„Aber nein. Stramme Burschen, wie ich einer bin. Und weißt du wer das kleine Frauchen sein wird?“

„Hm...lass mich überlegen...“

„DU Belle.“

„Ah...Gaston...ich bin...sprachlos. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...“

„Sag, dass du mich heiraten wirst.“

„Es tut mir furchtbar leid Gaston. Aber...ich verdiene dich einfach nicht.“, meinte sie und schmiss ihn, in hohem Bogen hinaus und trat ihm nochmal in den Hintern. Die Lehrerin sprang nach vorne und erzählte, denn Yugi sah fast so aus, als ob er Daisuke gleich umbringen würde. Eigentlich war es doch nur gespielt. Ich verstand nicht, warum Yugi sich so aufregte....es sei denn...Daisuke stand auf Thea...

 

„Gaston war sehr erbost, wegen dieser Erniedrigung und zog beleidigt ab. Während Belle sich noch von diesem Schock erholte, kam das Pferd, ohne ihren Vater zurück und Belle wurde fast krank vor Sorge. Sie machte sich sofort auf die Suche nach ihm. Am Schloss angekommen, fand sie seinen Hut, sie ging hinein und suchte nach ihm. Die Bewohner dieses Schlosses erkannten die Chance, dass das Biest sich von seinem Fluch befreien könnte und führten Belle, unauffällig zu ihrem Vater.“

 

„Belle? Wie hast du mich gefunden?“

„Papa! Oh, deine Hände sind ja wie aus Eis. Wir müssen dich hier raus bringen.“ In dem Moment hustete Ryou und warnte sie, sie sollte von hier verschwinden.

„Wer hat dir das angetan?“

„Du musst...musst gehen.“

„Ich werde dich nicht verlassen...“ Ein behaarter Arm griff nach ihr und das Biest fauchte, was sie hier zu suchen hatte. Belle flehte um das Leben ihres Vaters und bat darum, mit ihm tauschen zu können. Ich gähnte. Auch wenn die drei das perfekt spielten...jeder kannte den Film und einfach alles nachzuplappern, war langweilig.

„Würdest du ihn dann gehen lassen?“, fragte sie mutig und das Biest bejahte.

„Aber...du musst mir versprechen für immer hier zu bleiben.“

„Du hast mein Wort.“

„Abgemacht!“ Das Biest ließ Maurice aus dem Kerker und schleifte ihn, mit Protest von Belle hinaus. Die Lehrerin kam wieder zum Einsatz. Sie hätten das auch lassen können. Ein längeres, ohne Erzähler hätte mir besser gefallen. Aber wir wussten alle, wie stur unsere Lehrerin sein konnte.

 

„Das Biest führte sie in ihr Gemach und befahl ihr, mit ihm zu Abend zu essen. Belle weinte fürchterlich bittere Tränen. Währenddessen suchte Maurice das Gasthaus auf und bat den immer noch gekränkten Gaston um Hilfe. Doch dieser wies ihn ab und beschloss, Maurice in die Anstalt stecken zu lassen, es sei denn, Belle würde ihn heiraten.“

 

Die Szene wechselte wieder zum Schloss und zeigte uns das Biest, wie er ungeduldig hin und her tigerte und schimpfte, dass sie so lange brauchte.

„Warum ist sie noch nicht hier?“, donnerte er.

„Ihr musst Geduld haben Herr. Das Mädchen hat an einem einzigen Tag ihren Vater und ihre Freiheit verloren.“, säuselte Tristan in seiner besten Mädchenstimme.

„Herr. Habt ihr daran gedacht, dass das Mädchen diejenige sein könnte, die den Zauber löst?“

„Natürlich hab ich das. Ich bin doch kein Narr.“

„Gut. Also ihr verliebt euch in sie und sie verliebt sich in euch und PUFF, um Mitternacht sind wir wieder Mensch.“, meinte Lumiére selbstsicher.

„Aber Lumiére...so schnell geht das nicht. Sowas braucht Zeit.“, widersprach Tristan.

„Aber die Rose beginnt schon zu welken...“, sagte Joey.

„Ach es hat keinen Sinn...sie ist so schön und ich bin....JA SEHT MICH DOCH AN!“ Die Teekanne sah das Biest mitfühlend an.

„Sie müssen ihr helfen da hindurch zu sehen.“

„Ich weiß nicht wie...“, meinte das Biest mutlos. Die Teekanne straffte sich.

„Nun richten Sie sich etwas ansehnlicher her, halten Sie sich gerade, benehmen Sie sich wie ein Gentleman.“ Joey grinste, als Kaiba sich übertrieben straffte und unterstützte ihn mit seinen Ideen.

„Ja, wenn sie kommt, zeigen sie ihr Ihr strahlendes, höfliches Lächeln... Kommen Sie, zeigen Sie mir ihr Lächeln...“ Strahlendes Lächeln... Kaiba und Lächeln. Das war so selten der Fall, dass wir so eines sahen und als Kaiba es tat wirkte es aufgesetzt und grimmig.

„Aber erschrecken Sie das arme Mädchen nicht.“, warnte Madame Pottine. Ein lautes Lachen entfloh mir, konnte mich aber gleich darauf wieder beherrschen. Ich fror auf einmal, sah nach rechts und direkt in graublaue Augen, die mich mit einem Eisblick beehrten, die dem seines großen Bruders in nichts nachstand. Ok schon gut. Ich war ja schon still.

„Beeindrucken Sie sie mit ihrem zündendem Witz.“, schlug Lumiére vor.

„Doch seien sie sanft.“, riet Tris.

„Überhäufen Sie sie mit Komplimenten.“

„Aber seien Sie ehrlich. Und vor allem...müssen Sie Ihr Temperament im Zaum halten.“ Die Tür öffnete sich langsam, das Biest sah angespannt darauf und Von Unruh kam herein. Die Erwartungen des Biestes erloschen.

„Äh...guten Abend...“, meinte von Unruh unsicher.

„Na und? Wo ist sie?“, wollte das Biest wissen.

„Wer? Ach das Mädchen...ja das Mädchen...sie...sie kommt nicht..“

„WAS?“ Das Biest lief davon und die anderem rannten hinterher, das Bühnenbild wechselte, das Biest stand nun an Belles Tür und schlug laut dagegen.

„ICH HABE DIR DOCH GESAGT DU SOLLST ZUM ESSEN HERUNTER KOMMEN!“

„Ich habe keinen Hunger.“, schimpfte Belle, was Kaiba noch wütender machte.

„DU KOMMST DA RAUS, ODER...ICH SCHLAGE DIE TÜR EIN...“

„Herr...“, versuchte Lumiére die Aufmerksamkeit von Kaiba zu gewinnen.

„WAS IST?“

„Ich könnte mich irren, aber...Das ist nicht die beste Art, die Neigung des Mädchens zu gewinnen.“, meinte Lumiére, auf einmal unruhig. Man sah in seinem Blick, dass es ihm nicht passte, dass sein Mann um ein Mädchen buhlen sollte. Kaiba sah ihn einige Zeit fest in die Augen, bevor von Unruh mit seinem Text weiter machte.

„Oh bitte. So versucht doch euch wie ein Gentleman zu benehmen.“ Kaiba sah die Uhr frostig an und diese schien zu Eis zu erstarren.

„Aber...sie ist nun mal so schwierig.“, sagte er mit einem aggressiven Unterton.

„Ganz sanft....ganz sanft...“, versuchte Tris ihn zu beruhigen und Kaiba versuchte es.

„Möchtest du zum Essen kommen?“

„NEIN!“ , schrie Thea ihm zu. Aufgebracht funkelte das Biest seine Angestellten nieder, die versuchten, weiterhin zu helfen.

„Äh...chrm...chrm...verbindlich höflich.“

„Es wäre mir eine große Freude...wenn du mit mir dinieren würdest....bitte.“

„NEIN DANKE!“

„DU KANNST NICHT EWIG DA DRIN BLEIBEN!“

„DOCH DAS KANN ICH!“

„SCHÖN! Dann bleib da drin und VERHUNGERE. Wenn sie nicht mit mir isst, dann isst sie überhaupt nicht.“ Damit rauschte er ab und ließ die anderen stehen. Lumiére wurde dazu erkoren, an ihrer Tür Wache zu schieben, während die Teekanne und die Uhr von dannen gingen. Jetzt sollte dieser ja mit einem Staubwedelmädchen rummachen, doch er unterhielt sich nur mit ihr und hielt mehr Abstand, als nötig gewesen wäre. Ich sah sogar von hier, dass Ms. Momoko mit den Zähnen knirschte.

 

Dann kam auf einmal Thea aus dem Zimmer heraus und schlich an ihm vorbei. Er sah das im letzten Moment, bevor sie von der Bühne verschwand und jagte ihr hinterher. Die Bühne drehte sich wieder und zeigte das Esszimmer. Die Uhr bemerkte sie als erstes.

„Oh, entzückt Sie wohlauf und munter zu sehen, Mademoiselle. Gestatten...von Unruh, der Haushofmeister....und das ist Lumiére...“ Dieser nickte nur freundlich.

„Ich hätte ein klein wenig Hunger.“, meinte sie lächelnd und ich sah Joeys Mundwinkel zucken. Bestimmt juckte es ihm in den Fingern, zu singen.

„Nein, wirklich? Hört ihr das? Sie hat Hunger. Schürt das Feuer, holt das teure Besteck, weckt das Porzellan...“, trällerte Tristan und traf in seiner Überschwänglichkeit dabei Thea. Sie stürzte zu Boden und wurde rot vor Scham, als sie die Lacher vom Publikum hörte. Dann rappelte sie sich auf und trat aus Versehen auf ihr Kleid. Durch die ganze Aula erklang das laute Geräusch eines zerreißenden Kleides und Theas Augen wurden groß. Von vorne war das Kleid noch heil, also musste es eine andere...recht ungünstige Stelle sein, wo das Kleid gerissen sein musste. Tief atmete sie ein, versuchte die nun erdrückende Stille zu ignorieren und lächelte zittrig. Ihre Lippen bebten als sie meinte, sie freute sich auf das Essen.

„Denkt daran, was der Herr gesagt hat....“, warf von Unruh nervös ein, damit alle wieder zu ihrem ursprünglichen Text fanden.

„Papperlapapp. Ich werde das arme Mädchen doch nicht hungern zu lassen.“, fand Tris seine Sprache wieder, musste aber andauernd auf Theas entblößtes Hinterteil starren....nun gut, ein Höschen hatte sie ja bestimmt an, also alles noch im Grünen Bereich.

„Also gut...ein Glas Wasser und eine Brotkruste....“

„Von Unruh! Ich muss mich über dich wundern. Sie ist keine Gefangene, sie ist unser Gast und wir müssen alles tun, damit sie sich wohl fühlt. Bitte hier entlang.“ Joey führte sie an den Tisch und die Uhr mahnte, daran zu denken, was der Herr gesagt hatte.

„Wenn der Herr das erfährt sind wir dran.“

„Natürlich, natürlich....aber was wäre ein Abendessen....ohne...Musik?“ Nein echt jetzt? Tatsächlich. Joey öffnete den Mund und sang das Lied „Sei hier Gast“, welches einfach gesungen werden musste. Ich wusste gar nicht, dass Joey singen konnte. Fröhlich trällerte er sein Lied und steckte damit Tris an, der leider nicht so gut singen, dafür aber perfekt dazu tanzen konnte. Belle setzte sich hin und versuchte, nicht so zu wirken, als ob ihr Kleid nun Geschichte war. Sie musste damit noch durchhalten, bis zur Tanzszene.

Sie bedienten sie, brachten ihr viele verschiedene Dinge, bis von Unruh meinte, sie solle ins Bett.

„Ach ich kann doch unmöglich jetzt ins Bett gehen. Ich bin zum ersten Mal in einem verzauberten Schloss. Aber...wenn es Recht ist, würde ich mich gerne umsehen.“

„Ah...ich weiß nicht...“, wandte die Uhr ein.

„Wollen SIE mich führen? Ich bin sicher, sie können mir ALLES über das Schloss erzählen.“, fragte Belle. Geschmeichelt von diesen Worten nickte sie. Diese führte sie herum und sah nicht, dass Belle heimlich woanders lang ging, immer darauf bedacht, ihr Hinterteil nicht zu zeigen. Sie ging von der Bühne, die sich wieder drehte und sie in dem Raum war, in dem die Rose stand. Wie magisch davon angezogen ging sie ihr langsam entgegen und streckte ihre Hand danach aus. Doch bevor sie sie berühren konnte, kam das Biest und knurrte sie gefährlich an.

Ms. Momoko sah aus, als ob sie das Stück nicht gerade genießen würde und überraschte Kaiba und Thea damit, dass sie die Szene kürzte, damit nicht noch mehr passierte, was NICHT geprobt und von ihr genehmigt war. Mir ging das alles viel zu schnell. Man konnte kaum die eine Szene verarbeiten, schon kam die nächste.

 

„Das Biest hatte Belle derart erschreckt, dass sie davon lief. Doch die hungrigen Wölfe, draußen im Wald, wurden auf sie aufmerksam und griffen sie an. Zum Glück eilte das Biest der Schönen zur Hilfe und rettete sie. Von dem Tag an, verbrachten sie viel Zeit miteinander, ohne zu streiten. Sie lernten sich kennen und langsam entwickelten sie Gefühle füreinander. Dann war es endlich soweit. Sie wollten romantisch zusammen essen und dann tanzen. Lumiére bereitete das Biest darauf vor.“

 

Sicher hatte sie zehn Minuten des Stückes einfach so übersprungen... Und das Thea und Kaiba Gefühle füreinander entwickeln würden, passte einfach nicht. Das Bühnenbild wechselte erneut und zeigte Kaiba mit Lumiére.

„Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.“, sagte Kaiba leise und der Kerzenleuchter schluckte.

„Ihr habt keine Zeit schüchtern zu sein. Ihr müsst mutig sein...und kühn. Es wird Musik erklingen, romantisches Kerzenlicht, wofür ich persönlich sorgen werde. Und im richtigen Moment...werdet ihr....ihr eure...Liebe...gestehen....“ Oh oh. Sicher dachte Joey gerade daran, wie Kaiba ihm seine Liebe gestanden hatte. Ich konnte mir vorstellen, dass es nicht gerade angenehm war, wenn der eigene Ehemann das zu einer Frau sagte, die eigentlich selber vergeben war. Was hatte sich die Lehrerin nur gedacht? War sie etwa dafür...das Kaiba mit Thea zusammen war? Lächerlich.

„Ja. Ich ge...ich ge...ich...nein. Ich kann das nicht.“ Mutlos blickte Kaiba zur Seite.

„Ihr...ihr mögt das Mädchen doch...oder?“, fragte Lumiére unsicher. Das Biest stockte, räusperte sich und antwortete ihm.

„Mehr...als...irgendwas...sonst.“ Der Kerzenständer atmete geräuschvoll ein und versuchte, neutral dem Biest Tipps zu geben, wie er Belle beeindrucken könnte. Joeys Schmerz war förmlich greifbar und auch seinem Mann war dies unangenehm, so zu tun, als ob er hetero war. Kaiba rubbelte sich die Haare mit einem Handtuch trocken und ging zu einem Mitschüler, der so tat, als ob er dem Biest die Haare schneiden würde, ihm aber nur...eine Perücke aufsetzte. Als dieser fertig war, sah das Biest eisig zu Lumiére. Dieser musste sich das lachen verbeißen, denn Kaibas Frisur glich der, von einer aufgetürmten Torte mit Schleifchen dran. Man war das emotional und dann wieder lustig. Ich wusste gar nicht mehr, was ich eigentlich fühlen sollte, erinnerte mich dabei, an mein eigenes Dilemma mit Serenity, welches mir einen Stich in meinem Herzen bescherte.

„Voilà! Oh Ihr seht so...so...“, fing Lumiére an, doch das Biest unterbrach ihn.

„Heiß aus!“

Fassungslos, wie trocken er das rüber gebracht hatte, fing ich an, laut zu lachen und das gesamte Publikum machte mit. Joey hatte ziemliche Schwierigkeiten, ernst zu bleiben, denn immer wieder schallten laute Lacher von den Zuschauern dazwischen und die Lehrerin schüttelte nur fassungslos den Kopf.

„Äh, das ist nicht das was ich sagen wollte...“ Seto hob eine Augenbraue und...dann flirtete er mit ihm. War das überhaupt erlaubt, dass das Biest sowas machte? Oder wollte er seinen traurigen Mann aufheitern, der ebenso wie ich, mal fast lachen musste, dann wieder traurig wurde?

„Ich sehe IMMER heiß aus, egal, WIE ich aussehe.“, fauchte das Biest frostig.

„Nun... da stimme ich Ihnen zu, Herr.“, meinte der Kerzenleuchter, mit geröteten Wangen. Joey sah aus, als ob er ihn sich nackt vorstellte...

„Ach tatsächlich? Sieh einer an, Lumiére...“, hauchte dieser verführerisch. Angesprochener wurde zunehmend nervös und mindestens genauso rot im Gesicht.

„Ah diese Frisur ist nicht das, was euch steht...Hey, vielleicht schneiden wir oben nochmal etwas ab?“, versuchte dieser das Biest abzulenken.

„Was zum....“ Doch schon fing der Mitschüler an, weiter herumzuschnipseln an dem Kopf des Biestes und schon war die eigentümliche Frisur Geschichte.

Ms. Momoko fuchtelte wild mit den Armen, die Drehbühne verschob sich rasch und die Szene rückte in den Hintergrund. Schade. Das war gerade so lustig gewesen. Die Lehrerin wusste einfach nicht was gut war.

 

Belle erschien wieder und zupfte sich das güldene Kleid zurecht. Sie schien sich wieder wohl zu fühlen, sah aber immer noch aus, als ob sie durch den Wind wäre. Madame Tristan und der Kleiderschrank versicherten ihr, wie toll sie doch darin aussah. Ich versuchte, nicht zu der Schauspielerin zu sehen, die den Schrank spielte, denn die hatte ich mal gedatet und nach ein paar Tagen wieder fallen gelassen. Das musste ich zu meiner Schande gestehen. Aber ich konnte meine erste richtige Liebe einfach nicht vergessen. Niemand konnte Serenity ersetzen.

Dann begegneten sich Belle und das Biest und tanzten miteinander. Dabei sah Kaiba aber immer zum Kerzenleuchter. Sehnsuchtsvolle Blicke wurden ausgetauscht und ich hoffte, sie würden es verkraften, denn das Ende dieser Story sah anders aus. Dann war der Tanz zu Ende und beide setzten sich.

„Gefällt es dir Belle?“, fragte das Biest und sie bejahte, meinte aber sofort, dass sie ihren Vater vermisste und ihn gerne sehen wollte. Kaiba gab ihr den verzauberten Spiegel und sofort stand sie panisch auf.

„Oh nein...er ist krank...vielleicht stirbt er.“

„Dann...dann musst du zu ihm gehen. Ich lasse dich frei.“, sagte das Biest erleichtert und Belle lächelte, bedankte sich und eilte in ihrem goldenen Kleid hinaus.

Die Szene wechselte und wir sahen, wie Belle ihren Vater fand, nach Hause brachte und sich um Maurice kümmerte. Er wachte auf und starrte sie erstaunt an, bevor er sie liebevoll umarmte.

„Belle? Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen. Wie bist du dem schrecklichen Biest entkommen?“

„Ich bin nicht entkommen, Papa. Es hat mich gehen lassen. Es hat sich irgendwie verändert.“ In dem Moment klopfte es und Gaston schneite herein, in Begleitung mit einem gruseligen Mann.

„Ich bin gekommen, ihren Vater in meine Klinik zu holen.“ Sie erkannte sofort, was das sollte und drängte die ungebetenen Gäste hinaus. Maurice folgte ihnen nach draußen und sah, dass sich immer mehr Menschen auf der Bühne versammelten.

„Mein Vater ist nicht irre.“, rief sie erbost. Dann meldete sich Yugi zu Wort.

„Aber er hat doch die ganze Zeit von einem Biest gefaselt. Sag Maurice...wie groß war denn das Biest?“, fragte er, wenig überzeugend. Schauspieler würde er garantiert nicht werden.

„Ich...es...es war...es war gigantisch. Ich würde sagen mindestens drei Meter groß.“

„Seht ihr. Viel verrückter kann man nicht werden. Bringt ihn hier weg.“, unterbrach Yugi ihn und die Menge, die dabei stand, lachte laut. Thea hängte sich an Gastons Arm und flehte ihn an.

„Nein! Gaston, bitte. Du weißt doch, dass er nicht verrückt ist.“

„Nun...ich kann dieses kleine Missverständnis möglicherweise auflösen...wenn...“

„Wenn?“, fragte sie skeptisch.

„Wenn du mir versprichst, mich zu heiraten, Zuckerschnecke!“

„Niemals!“, rief sie aufgebracht.

„Ganz wie du meinst.“, meinte er kalt und bedeutete den anderen, weiter zu machen.

„Mein Vater ist nicht verrückt. Ich kann es beweisen.“, schrie Belle und zeigte ihnen den Spiegel. Die Menge wich erschrocken zurück und im Hintergrund hörte man Kaiba brüllen und knurren.

„Ist es gefährlich?“, fragte einer der Anwesenden.

„Nein, es würde nie jemanden etwas tun. Ich weiß es sieht bösartig aus, aber es ist friedlich und lieb...es ist mein Freund.“ Gaston machte ein abfälliges Geräusch. Sein Gesicht war hart und abweisend.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du empfindest etwas für dieses Monstrum.“

„Es ist kein Monstrum, Gaston, DU bist eins.“ Gekränkt starrte er sie an.

„Sie ist genauso verrückt, wie der alte Mann.“ Gaston griff sich den Spiegel und hetzte die Meute gegen das Biest auf.

„Es vergreift sich an euren Kindern. Es schleicht sich in der Nacht an sie heran. Wir sind erst sicher, wenn sein Kopf an meiner Wand hängt. Ich sage, wir töten das Biest!“

Lautes, einstimmiges Rufen ertönte und die Dorfbewohner schlossen sich ihm an.

„NEIN!“, rief Belle, doch Gaston sperrte sie und ihren Vater ein und zog mit der Meute ab.

Dann erschien Lefou nochmal und starrte auf die Tür, hinter der sich Thea verbarg. Er sah nach links und nach rechts, ignorierte die Lehrerin, dessen Gesicht bleich wirkte und befreite die beiden.

„Lefou?“ Erstaunt blickte sie ihn an und er lächelte.

„Ich kann doch dich schönstes Fräulein, nicht in deiner Not alleine lassen. Komm.“ Er hielt ihr die Hand hin und half ihr auf. Dann entschuldigte er sich bei Maurice für sein Verhalten.

„Ich mache es wieder gut. Aber zuerst...sollten wir das Biest warnen.“ Selig und glücklich sah sie Lefou an, dieser errötete und führte beide von der Bühne.

 

Ms. Momoko lief ebenfalls rot an...aber eher vor Wut. Erhitzt ging sie auf die Bühne und zischte, dass Gaston mit den anderen zum Schloss ging und es angriff. Joey kam wieder auf die Bühne und reckte seine Hand in die Luft.

„Wir müssen das Schloss verteidigen und unseren Herren schützen! Kommt Leute. Den Eindringlingen zeigen wir es!“, sagte er aufgeregt und die Teekanne nickte.

Ein wilder Kampf tobte zwischen den Schülern und rückte aber sogleich wieder in den Hintergrund und zeigte Gaston, der lauernd auf das Biest zuging. Das Biest jedoch wirkte traurig, selbst als die beiden miteinander kämpften.

„Biest!“, rief Belle laut und Kaiba tat so, als ob er erfreut war, sie zu sehen. Doch die Geschichte nahm nochmals eine überraschende Wendung...für uns alle. Bevor Gaston das Biest mit einem Messer attackieren konnte, wurden sie unterbrochen.

 

„Wartet, Herr...“, rief Lumiére dazwischen. Wo kam der denn her? Sollte er nicht das Schloss verteidigen? Thea sah zuerst verwirrt zu ihm, dann zeigte ihr Gesichtsausdruck Verständnis.

„Lumiére? Was ist?“, fragte das Biest ebenfalls verwirrt.

„Ich...Herr...ich...ich weiß es ist nicht meinem Stand angemessen. Aber...ich...ich verehre euch schon seit vielen Jahren. Das wollte ich euch nur wissen lassen. Wenn ihr das Mädchen wollt,...wünsche ich euch viel Glück für euer weiteres Leben. Aber ich muss euch dann verlassen. Ich ertrage den Gedanken nicht, euch mit ihr zu sehen. Ich liebe euch, mein Herr.“ Durch das Publikum ging ein erstauntes Raunen und Thea griff sich gerührt ans Herz. Hier in der Aula wurde es unheimlich still und alle warteten gespannt, was nun als nächstes passieren würde. Was würde er antworten? Das Biest funkelte den Kerzenständer einige Sekunden lang an, bevor das Eis in seinem Blick schmolz und er ihn anlächelte....Oh wow. Kaiba...lächelte. So richtig! Das war jedes Mal ein Highlight, was die Zuschauer ähnlich sahen. Einige zogen scharf die Luft ein und hielten ihren Atem an, andere fotografierten das wie wild.

„Mir ergeht es ganz genauso, Lumiére. Das habe ich schon seit einiger Zeit erkannt. Ich bin froh, dass du ebenfalls so stark für mich empfindest, wie ich für dich.“ Das Biest ging zu ihn und streichelte sanft seine Wange. Gaston was fassungslos.

„Ein Kerzenleuchter? Ernsthaft, Biest?“

„Man nimmt, wen man liebt, Scheißkerl. Behalte ruhig das Mädchen. Jungs sind mir lieber. Vor allem dieser hier.“, antwortete Seto zischend, hielt besagten Kerzenleuchter in seinen Armen, beugte ihn nach unten und küsste ihn gierig. Wow...so ein Ende hatte ich mir nicht vorgestellt. Belle griff sich Lefou und knutschte mit ihm, bis die erstarrte Lehrerin, die Geschichte mit einem „Und so befreite sich das Biest von dem Fluch, verwandelte sich und die Bewohner des Schlosses wieder in Menschen und lebte glücklich mit Lumiére, bis ans Ende ihrer Tage.“, beendete und den Vorhang panisch schließen ließ...

 

Tosender Applaus brandete auf, Ivan schrie wie wild, dass Ryou fantastisch gespielt hatte und ich war froh, dass Odeon alles gefilmt hatte. Glücklich legte er seine Kamera an die Wange und schwärmte schon von seiner nächsten Fanfic. Serenity stimmte in den Jubel mit ein, genau wie Pegasus, während Jason ganz entspannt neben ihnen saß und erleichtert lächelte.

Die Schauspieler versammelten sich nochmal vor der Bühne, verbeugten sich und bekamen nochmal richtig lauten Applaus. Es brach einfach nicht ab und nun merkte Ms. Momoko endlich, dass das Stück ein voller Erfolg gewesen war, auch wenn einiges eher...unorthodox gewirkt hatte.

Sie wirkte trotzdem unglücklich über das Ende des Stückes.

 

 

Setos Sicht:

 

Ich hatte es gewusst. Hätten wir es gespielt, wie es im Drehbuch gestanden hatte, hätten wir nie einen solchen Erfolg gehabt. Das Publikum wäre eingeschlafen. Wir verbeugten uns nochmal und in dem Moment sah ich sie. Die drei saßen zusammen und lächelten mich frech an. Was wollte Dr. Han denn hier? Mit Ms. Jay und Ms. Sunlight...Ich ahnte schlimmes und sah lieber wieder woandershin.

„Hey...hey Seto. Da hinten ist Ms. Sunlight, Ryo und Pia. Ich hatte gehofft, dass sie kommen.“, flüsterte mein Mann und ich schnaubte. War ja klar. Mein Mann und seine Freundschaften. Ich hatte es schon geahnt, aber nun die Gewissheit zu haben, dass er nicht nur mit Ms. Jay befreundet war, sondern sich nun auch mit unserer Psychologin und meiner Angestellten traf, war mir in dem Moment einfach zu viel. Ich ging zum Vorhang und schloss ihn einfach.

„Eisschrank? Alles ok?“

„Du hast die drei also eingeladen?“

„Was dagegen? Sie tun doch nichts.“

„Sie wollen nur spielen? Haha, Joey wirklich. Das nächste Mal warne mich bitte vor. Ms. Sunlight ist zwar verschwiegen, aber man weiß nie, ob was durchsickert und jetzt in der Firma getratscht wird.“

„Das würde sie nicht tun und das weißt du auch. Aber wenn es dich beruhigt, rede mit ihr.“

Ich brummte nur und überlegte, wie ich eine gute Überleitung, zu meiner Überraschung fand. Wir gingen von der Bühne, hinter der bereits unsere Familie und Freunde standen und uns beglückwünschten.

„So nun wollen wir aber endlich in die Ferien starten. Ich habe schon gedacht sie kommen gar nicht mehr.“, meinte mein Mann. Na also, ging doch.

„Joey...wir...wir müssen noch etwas tun.“, stammelte ich, auf einmal nervös. Wollte er das überhaupt? Ich hoffte es, denn es würde uns eine entspannte Zeit zu zweit versprechen.

„Ach ja?“

„Ja...äh was denkst du? Hast du Lust auf Urlaub?“ Er fing an zu strahlen, lächelte mich glücklich an und dies bescherte mir eine Explosion in meinem Bauch. Wohin nur mit diesen intensiven Gefühlen für mein Hündchen? Fast wären meine Knie eingeknickt von seinem Blick und mir wurde es richtig warm in meinem ganzen Körper.

„Urlaub? Echt jetzt? So cool... Wohin?“

„Wohin du willst. Mir egal. Allerdings werden die zwei Wochen unseres Urlaubs, ohne die anderen stattfinden. Immerhin...hatten wir ja gar keine Flitterwochen.“

„Oh du heiliges Gefrierfach...Flitterwochen? Du und ich? Ganze zwei Wochen allein?“ Verträumt und anhimmelnd sah er mich an und nickte glücklich. Yes! Sieg auf der ganzen Linie.

 

 

 

Weiter im Hintergrund wurden die beiden von einem Mädchen, mit langen schwarzen Haaren beobachtet, die sich an einen schwarzhaarigen Jungen festkrallte. Leicht lächelte sie und in ihren Augen funkelte es listig, doch niemand achtete auf sie.

 

Tbc...

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bin sehr gespannt auf eure Meinung, Vorschläge und ganz wichtig, Kritik.
Wo soll es am Besten in den Urlaub gehen?

https://www.animexx.de/umfragen/99675/

Und wird Seto das mit dem Stricken hinbekommen? Wird Joey die andere Seite auch noch braun bekommen? Werden wir ab jetzt die Schöne und das Biest mit ganz anderen Augen sehen? Und was läuft da zwischen Ryou und Ivan? Ein Techtelmechtel? Oder nur Freundschaft? Vielleicht aber auch eine einseitige Liebe. Warum ist Pegasus mit dabei gewesen und wo war Ruby? Wie geht es mit Yuna weiter? Und werden die beiden wirklich das Paar des Jahres? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2021-05-01T10:43:05+00:00 01.05.2021 12:43
Was für ein Kapitel, mit Gefühlen die auf und ab gehen, bei Seto wie bei Joey.
Endlich habe ich es geschafft, hier wieder zu lesen.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Alistor
12.05.2021 10:05
Hi
Vielen lieben Dank
Freut mich sehr dass es dir gefallen hat
Von:  Ryosae
2021-04-30T09:25:56+00:00 30.04.2021 11:25
Hahaha wie witzig war das bitte? xDD
Es ist jedes Mal aufs Neue schön ein Kapizel zu lesen, hat nur leider doch wieder länger gedauert... sorry :(

Also das Ende war klasse, man musste einfach diese gewisse Spannung zwischen dem Biest und Lumiere bemerken ;)

Wahrscheinlich wird Seto das mit dem Stricken wohl nie hinbekommen. Man kann eben nicht alles können. Wieso wollte Ryo das er das macht?

Zwischen Ryou und Ivan fängt es an! Definitiv! Bei dem Strandhaus hat es gefunkt ;) Wird es ein Special geben? Bitte bitte bitte 🥰

Yuna ist ein fieses Stück... bin gespannt was mit ihr passieren wird und welche bösen Gedanken das kleine Luder noch hat....

LG
Ryo

PS: hoffe dir geht es wieder besser. Die Geschichte mit deiner Freundin tat mir wirklich leid... 😔
Antwort von:  Alistor
30.04.2021 12:27
Schon ok. Bin froh, dass du es überhaupt liest...und auch gut findest XD

Hab mir schon Sorgen gemacht, ob das mit dem Stück gut ankommt. Aber wie ich lese...habe ich mir die umsonst gemacht.

Nun Ryo weiß aus Erfahrung, dass man sich sehr konzentrieren muss, beim stricken, deshalb musste er es machen. ISt nur zu Setos Besten.

Hmm...du meinst wirklich, dass Ivan und Ryou? Ich werde sehen, was sich machen lässt.

Ja Yuna. Wie wird er sie nur wieder los? Irgendwie ist das dann doch schwerer, als gedacht.

Ja es geht besser. Danke.
Von:  flower_in_sunlight
2021-04-21T20:35:45+00:00 21.04.2021 22:35
Zu dem ernsten Teil schreibe ich dir lieber privat, aber ich bin froh, dasd es dir laut deiner Antwort auf Charlie etwas besser geht.

So...und jetzt zum Rest.
Es ist klar, dass ich für's Strandhaus bin, oder?
Bzgl. Stricken: schön, dass wir beide der Meinung sind, dass Seto es unbedingt als Ausgleich lernen muss. (Weiß leider nicht mehr wie weit du bei meiner FF warst). Aber es ist ein wunderbares Hobby und fördert neue Bekanntschaften! Dr. Han habe ich beim Stricktreff kennengelernt und bei der Diskussion über die Süßestes-Pärchen-Wahl festgestellt, dass wir beide Joey kennen. So was verbindet ^^
Und natürlich werde ich über das Theaterstück schweigen - sonst müsste ich meinen Kollegen zu viele andere Dinge erklären... aber so eine gründlich ausgearbeitete Version wäre wirklich toll. Vielleicht sollte ich Kontakt mit Odeon aufnehmen.
Antwort von:  Alistor
22.04.2021 20:08
Habe bis zum 22 Kapitel gelesen. Ich denke auch, dass er nicht auskommt und vielleicht wird er es irgendwann zu schätzen wissen. Vermutlich. Ich selbst stricke auch und Joey sowieso. Das lädt doch glatt zu einem gemütlichen Treffen ein, um zu stricken. Bestimmt muss Seto auch mitkommen

Schön etwas Hintergrundwissen zu sammeln. Ich vermute, dass dabei auch die Idee zu Setos Ausgleich entstanden ist?

Hm... ich denke es wäre eine gute Idee, Odeon miteinzubeziehen. Bin gespannt was daraus wird
Von:  Tsumikara
2021-04-19T19:40:06+00:00 19.04.2021 21:40
Sorry für den späten Kommentar v.v

Das Seto stricken soll, finde ich noch immer zum todlachen. Ich kann ihn mir sogar nicht vorstellen, wie er da sitzt und versucht etwas zu stricken. Aber da bin ich genau wie er, total unbegabt! Das einzige was ich hinbekomme, oder bekam, wäre häkeln und Löcher in Socken stopfen. Mehr aber auch nicht. Also kann ich sehr gut nachempfinden, wie er sich fühlt. Und trotzdem ist es lustig!

Das Stück ist interessant. Ich bin jetzt nicht so der Fan von "Die Schöne und das Biest", aber es war sehr passend. Mir tut nur die Lehrerin etwas leid. Da hat sie sich schon mühe gemacht, alles auf die Beine zu stellen und dann wird einfach alles über Bord geworfen.
Was mir ein wenig Sorgen bereit ist die Endszene...ich hoffe nicht, dass das Mokuba war >.<
Antwort von:  Alistor
19.04.2021 22:10
Schon ok, ich weiß ja, dass bei dir viel los ist. Keinen Stress. Bin so froh, dass du überhaupt Zeit fürs Beta lesen gefunden hast.

Haha, ich kann gut stricken und häkeln und weiß, dass man sich dabei konzentrieren muss. Ich habe es gehofft, dass es lustig ist. Im übrigen habe ich das nächste fast fertig, dass beantwortet dann auch die Frage der Endszene.

Ja die Lehrerin...stimmt sie wollte ja nur etwas schönes, aber zwingend hetero. War einfach für unsere Lieblinge zu seltsam, auf einmal nicht mehr homo zu sein. Und die Zuschauer haben sich teils gelangweilt. So wie Duke zum Beispiel. Außer bei der Frisurszene von Seto. Da mussten alle lachen. XD

Hast du an der Umfrage teilgenommen? Wohin die beiden Urlaub machen sollen? Bin gespannt, was deine Wahl ist
https://www.animexx.de/umfragen/99675/
Von:  CharlieBlade1901
2021-04-16T20:42:44+00:00 16.04.2021 22:42
Hey Maus erst mal mein Beileid. Dir steht jedes Recht zu, deswegen die Story erstmal auf Eis zulegen, bis es dir besser geht. Wenn es dir besser geht schreib weiter.

Charlie: „Jetzt habe ich Lust den Film wieder zu sehen.“
Joey: „Jjjjaaaaaa....Lass Disney schauen.“
Seto: „Original oder lieber der Realfilm?“
Joey + Charlie: „Original.“
Seto: „Yoshi Popcorn süß Cola und Vanilleeis Cookies.“
Yoshi: „Jawohl Herr Kaiba.“
Antwort von:  Alistor
17.04.2021 16:28
Damit habt ihr dann auch Pegasus und Jason an der Backe, denn die lieben den Film auch sehr. War schon immer mein liebster Film von den Disney Klassikern.

Ja, ist hart, dass sie nicht mehr da ist. Aber die Umstände waren schwierig, sie hatte Tag und Nacht nur Schmerzen und man konnte nichts dagegen tun. Wir wussten, dass es nicht mehr lange geht und konnten uns darauf einstellen....jedenfalls so gut es eben geht. Da ich mit schreiben besser verarbeite, möchte ich trotzdem weiter machen. Jetzt nach der Beerdigung ist es schon besser geworden. Jetzt sind die Worte nicht mehr so emotionslos und leer.

Die Frage ist jetzt nur...ein klassisches Urlaubsziel? Oder was luxuriöses? Vielleicht aber auch in Japan bleiben?

1. das eigene Strandhaus in Japan
2. Luxusurlaub auf Bora Bora
3. der klassische Urlaub wie z. Bsp Tunesien, Türkei, Italien, Südafrika oder Ägypten
Antwort von:  CharlieBlade1901
17.04.2021 20:26
Naja davon ausgehend, dass Seto und Joey noch relativ jung sind und Joey wahrscheinlich auch gerne mal andere Städte sehen würde die nicht in Japan sind, würde ich sagen ab ins Ausland. Athen soll im Sommer sehr beliebt sein
Antwort von:  Alistor
18.04.2021 09:43
Hier kannst du abstimmen
https://www.animexx.de/umfragen/99675/


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