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Fragments

Fragmente der Vergangenheit
von

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Reno - Pull yourself together

Er konnte nicht schlafen, wieder einmal. Hatte sich wie so oft in letzter Zeit nach Schichtende in das alte Büro zurückgezogen. Er fand keine Ruhe mehr, nicht seit er die großen braunen Augen gesehen hatte, die Tränen als Elena weinte, weil er die Todesnachricht überbracht hatte.

Weil er ihre Schwester getötet hatte.

Nun, letzterer Teil war eher etwas für den internen Bericht an den Präsidenten...aber das nur der Vollständigkeit halber.

Einen Monat war das jetzt her. Ein Monat voll von Alpträumen, unruhigem Schlaf und viel zuviel Arbeit. Das Massaker war endlich vorbei, doch besser machte das bei weitem nichts.

„Tseng? Mann, verkriech dich nich imma. Wia machn uns Sorgn.“ Reno steckte den Kopf durch den Türspalt, als Tseng sich gerade auf der Couch an der Wand niedergelassen hatte, zur Ruhe kommen wollte.

Es war paradoxerweise der einzige Raum, in dem er ein bisschen Ruhe hatte. Ruhe, um nachzudenken. Das alte Büro von Rosie und ihm, Fluch und Segen zugleich.

Die Gedanken sollten aufhören in seinem Kopf zu kreisen, ihn nicht weiter belästigen.

Es sollte aufhören. Sofort, auf der Stelle.
 

„Hey, nimm das Ding da weg! Mach kein'n Scheiß!“

Noch bevor er den Finger am Abzug hatte, hatte der Second in Command reagiert. Es war in diesem Moment gut, dass er das Büro doch betreten hatte.

So konnte der Rotschopf Schlimmeres verhindern als ein angeknackstes Handgelenk seines wutainesischen Chefs, als er diesem die entsicherte Pistole aus der Hand riss, die gerade an seinen Kopf gewandert war.

„Reiß dich zusammn Mann!“ Die schallende Ohrfeige des 'Chaoten' saß dennoch, die Worte echoten in Tsengs vollem Kopf ungewöhnlich hohl nach.

Der junge Mann vor Reno auf der Couch sollte ja nicht denken, dass er sich einfach so aus der Verantwortung stehlen und das 'Problem' mit einer Kugel im Kopf lösen konnte.

Das wäre viel zu einfach, und allem voran viel zu feige.

„...“ Eine Antwort kam nicht, nur ein leerer Blick aus den grauen Augen. Und Reno erwartete auch keine, ließ sich nur neben ihn auf die Couch fallen und beobachtete den jungen Mann, der sich gerade wieder zu sammeln schien. Die Worte hatten wohl ihre Wirkung nicht verfehlt, die Backpfeife auch nicht. Zumindest für den Moment.

„Maaann Tseng, mach sowas nie wieda. Ernsthaft, 'ch bring dich um.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eines der wenigen Bruchstücke, bei dem ich (in Zusammenspiel mit dem restlichen Text aus dem RPG) Probleme hatte es zu schreiben, weil es mir meine eigenen Abgründe aufgezeigt hat.
Angst, die Kontrolle zu verlieren, aus der Routine zu fallen. (Irr-)Wege, mit Dingen umzugehen die einen belasten. Den einfachsten Ausweg in Betracht ziehen. Komplett anzeigen

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