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Blut und Gold

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Atempause genutzt? Ja? Gut, denn hier geht‘s auch endlich mal weiter.
Ich wollte das Kapitel eigentlich anders enden lassen, aber dann waren die so herzig und ich hab‘s nicht über mich gebracht. Beginnt das richtige Drama halt erst im nächsten Kapitel.

Apollonios = Garland
Zenon = Brooklyn (nur so zur Erinnerung) Komplett anzeigen

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TEIL II - KAPITEL I: Takaos

Takaos glaubte es erst, als er ihm gegenüberstand. Und selbst dann war er sich noch immer nicht ganz sicher, ob er nicht in einem sehr einnehmenden Traum gefangen war.

Aber das war sein Bruder.

Irenéos sah anders aus, als er ihn in Erinnerung hatte. Wann immer Takaos an seinen Bruder dachte, war er auf einem Pferd gesessen, während die langen, zusammengebundenen Haare im Wind flackerten. Er hatte ihn nie anders als in Rüstung gesehen, nie anders als im Fortgang begriffen - hin zur nächsten Schlacht, zur nächsten Grenze, zur nächsten Auseinandersetzung. Der Mann vor ihm stand auf dem Boden, gekleidet in eine staubige Tunika und noch staubigere Sandalen. Da waren keine Goldreifen auf seinen Oberarmen, sein Bart wucherte ungestutzt vor sich hin und wies wie sein Haupthaar die ersten grauen Strähnen auf, und er wirkte müde und erschöpft. Aber die Augen waren die gleichen. Takaos hätte ihn überall ohne Zweifel wiedererkannt.

Und auch die Stimme war die gleiche. Sie sahen sich lange an, dann sagte Irenéos mit einem plötzlichen Auflachen: „Bei Gott, Takaos, aus dir ist tatsächlich ein Mann geworden!“

„Bruder“, wisperte Takaos und stürzte auf ihn zu, um sich in seine Arme zu werfen, als ob er immer noch ein kleiner Junge war und nicht der mächtigste Mann in Byzanz.

Irenéos schloss die Arme schraubstockartig fest um ihn. Takaos vergaß auf alles, was um ihn herum passierte: auf das gaffende Volk, das zum Großen Palast geströmt war, auf seine Wachen, auf Hyromia, die rot gewandet hinter ihm auf den Stufen des Palasts stand und auf Kai, der sich vielleicht oder vielleicht auch nicht in den Schatten verbarg. Er vergaß auf den lächelnden Mann mit den türkisblauen Augen hinter Irenéos, auf den finster blickenden General mit indischen Zügen neben ihm und auf den nicht unansehnlichen Trupp, der Irenéos begleitet hatte. Er vergaß auf die Stadt, für die er so hart gekämpft hatte, und sah nur noch den Bruder vor sich, den er so lange vermisst hatte.

Er atmete tief ein, dann löste er sich genug aus der Umarmung, um seinen Bruder zu betrachten. „Du bist es wirklich. Ich habe nie aufgehört, für deine Rückkehr zu beten, und jetzt hat Gott dich tatsächlich heimgebracht.“

„Wir müssen ihm dafür danken“, bestätigte Irenéos und blickte sich um, dann machte er einen tiefen Atemzug. „Es ist so seltsam, wieder daheim zu sein. Ich habe dir so viel zu erzählen.“ Er lächelte ihm zu. „Und ich denke, du mir auch.“

Takaos nickte. „Aber zuerst musst du dich ausruhen, frisch machen - und meine Gemahlin kennenlernen.“

„Oh?“

Hyromia lächelte huldvoll, als Takaos seinen Bruder die Stufen hinaufgeleitete und sie einander vorstellte, woraufhin Irenéos ihr seine respektvolle Aufwartung machte. „Seid willkommen, mein lieber Schwager.“

„Es ist mir eine Freude, Euch kennenzulernen, meine liebe Schwägerin“, versetzte Irenéos. „Ich denke, wir werden in Zukunft viel Zeit miteinander verbringen.“

„Lass uns ins Blachernen-Viertel aufbrechen“, schlug Takaos vor, „damit du im Blachernen-Palast zur Ruhe kommen kannst.“

Irenéos zog überrascht eine Braue hoch. „Ihr residiert nicht im Großen Palast?“

Takaos schüttelte den Kopf. „Es hat sich leider erwiesen, dass er momentan nicht sicher genug ist. Außerdem gibt es einige Räume, die der Restaurierung bedürfen, aber das steht auf unserer Liste der Erledigungen nicht ganz oben.“

„Es sollte weiter oben stehen“, stellte Irenéos fest, „der Große Palast ist das Herz dieser Stadt und damit das Herz von Byzanz. Ein Herz, das nicht schlägt, ist schwach.“ Er klopfte Takaos auf die Schulter. „Aber keine Sorge, nun bin ich hier. Wir kümmern uns darum.“
 

Es war nach drei Tagen noch immer beinahe nicht zu glauben.

Dabei sah Irenéos nach ein paar ausgiebigen Mahlzeiten, Bädern und dem Stutzen seines Bartes wieder aus wie er selbst, auch wenn er keine Rüstung anlegte, sondern in edlen Stoffen durch den Blachernen-Palast stolzierte. Takaos fühlte ein wildes Gefühl des Glücks in seiner Brust, wenn er ihn dabei beobachtete, wie er Dienstboten Anweisungen gab oder neben Takaos stehenblieb, um seine Pläne und Dokumente zu studieren. Takaos hatte ihm den Flügel überlassen, der für die Prinzen der königlichen Familie vorbestimmt war - nachdem er und Hyromia noch keine gemeinsamen Kinder hatten, stand dieser ohnehin leer. Takaos gewöhnte sich an ihn, genau wie er sich an General Zenon und General Apollonios gewöhnte, die zwar Villen im Blachernen-Viertel zugewiesen bekommen hatten, aber dennoch häufig mit Irenéos zusammenkamen. Takaos konnte nachvollziehen, dass Irenéos seine Vertrauten um sich haben wollte. Er war wieder daheim, aber was er durchgemacht hatte, war unglaublich. Ein schwächerer Mann wäre vielleicht daran zerbrochen, aber sein Bruder war aus hartem Holz geschnitzt.

In der ersten Nacht nach seiner Ankunft hatte Irenéos ihm erzählt, was passiert war: Wie er beinahe gestorben war in jener Schlacht, in der er verschwunden war. Er wurde verschleppt, schwer verletzt, dann gepflegt, aber nur soweit, dass man ihn als Geisel benutzen konnte. Das war zumindest, was Irenéos angenommen hatte. In Wahrheit hielt man ihn jahrelang gefangen, fern von Byzanz im Einflussgebiet der Goldenen Horde. Wenn Takaos sich vorstellte, dass er an dem Lager, in dem man Irenéos gefangen gehalten hatte, vielleicht vorbeigeritten war in den Jahren, in denen er sich darauf vorbereitet hatte, die Herrschaft in Byzanz wieder an sich zu reißen … es war unfassbar, wie nahe Erlösung und Tragödie manchmal nebeneinander lagen. Aber Irenéos war nicht hilflos gewesen. Er versammelte die anderen Gefangenen um sich - unter anderem Zenon und Apollonios, die damals noch mit der Goldenen Horde kollaboriert hatten - und nahm dann das Lager ein. Von dort aus ging es rasch weiter, bis er eine stattliche Gefolgschaft gesammelt hatte und bereit für den Heimweg war. Die Distanz, Krankheit und politische Unruhen hatten ihn lange aufgehalten. Aber nun war er hier, genau dort, wo er hingehörte. Es war tatsächlich ein Wunder Gottes. Takaos fand keine andere Erklärung dafür.

Und so gut war sein Bruder, so großherzig, dass er nicht einmal daran dachte, den Thron für sich zu beanspruchen.

„Es ist dein Thron“, beschied er Takaos eines Tages, als sie gemeinsam in einem der Besprechungssäle standen, „das Schicksal wollte es so, Bruder. Ich bin dankbar dafür, dass ich dir zur Seite stehen können werde, falls du krank oder verwundet wirst und bis dahin noch keinen Sohn hast, der dich darin unterstützen kann.“

Takaos lächelte und drückte seine Schulter. „Du weißt nicht, wie glücklich es mich macht, meinen Bruder an meiner Seite zu wissen. Mit dir, Hyromia und Kai kann mir nichts passieren. Byzanz wird einen Aufschwung erleben, wie man es schon seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt hat!“

Irenéos lächelte nachsichtig. „Du hältst viel auf deine Frau und den Inselwilden.“

„Nenn‘ ihn nicht so“, erwiderte Takaos zerstreut und beugte sich wieder über den Plan, auf dem die geplanten Bautätigkeiten in der Stadt verzeichnet waren. „Er ist mein hochgeschätzter Freund, natürlich respektiere ich seine Meinung.“

„Ich dachte, du sagtest, dass du ihn aus einem Gefangenenlager gerettet hast und er dir im Gegenzug sein Leben versprach.“

„In der Tat. Und er weiht es mir auch.“

Irenéos seufzte. Takaos blickte auf und neigte fragend den Kopf. Sein Bruder wand sich einen Moment, dann sagte er vorsichtig: „Ich weiß es natürlich nicht genau, aber … Kai …. ist ein Fremder. Man kann Byzanz nicht verstehen, wenn man hier nicht geboren wurde. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer vorsichtig sein muss mit Leuten, die nichts anderes haben, als ihr Leben.“

Takaos runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?“

Irenéos sah ihn an. „Wer nur sein Leben hat, der ist stolzer als jeder andere und wird alles tun, um vollkommene Freiheit über dieses Leben zu erlangen. Was würdest du tun, wenn dein Leben an das eines anderen gebunden ist?“

Takaos starrte ihn einen Moment lang an, dann schüttelte er den Kopf. „Kai ist mein Freund. Er würde mich niemals hintergehen“, sagte er, aber er konnte selbst hören, dass seine Stimme nicht fest war dabei. Sein Bruder hatte so viel mehr Lebenserfahrung als er. Konnte er wirklich vollkommen vom Tisch fegen, was ihn sorgte? „Hyromia und Kai sind immer zu hundert Prozent hinter mir gestanden.“

Irenéos nickte langsam. „Die Basilissa und Kai sind oft zusammen, nicht wahr?“

„Nicht, ohne dass ich darüber Bescheid weiß.“

„Die Basilissa ist eine ehrenhafte Frau, Takaos, dessen bin ich mir sicher.“ Irenéos klopfte ihm auf die Schulter. „Sie ist außerdem äußerst … freigiebig mit ihrer Meinung, wie ich in den letzten drei Tagen feststellen durfte.“

„Natürlich“, sagte Takaos skeptisch, „ich möchte keine Kaiserin an meiner Seite, die immer nur den Mund hält. Wir müssen gemeinsam ein Reich regieren.“

Irenéos lachte. „Ja, ich kann mir vorstellen, dass sie die Art Frau ist, die gerne regiert.“

Takaos ließ nun endgültig von dem Plan vor sich ab. „Was willst du damit sagen?“

Irenéos hob beschwichtigend die Hände. „Nichts, Takaos, wirklich nicht. Ich habe nur mitbekommen, dass sie gerne das letzte Wort hat.“

„Das hat sie“, gab Takaos zu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, „sie hat nicht gerne Unrecht.“

„Nun, wie du sagst, eine Frau mit Charakter hat etwas Anziehendes“, sagte Irenéos, „solange sie akzeptiert, dass am Ende des Tages du der Kaiser bist und das letzte Wort haben solltest, nicht sie. Immerhin gibt es keine höhere Instanz als den Kaiser - und die Kaiserin sollte eigentlich ihr Bestes geben, diese höchste Instanz vor allem zu stützen und zu fördern.“

„Da mag etwas Wahres dran sein“, murmelte Takaos, nur um dann leicht zu lachen: „Sie wäre wohl nicht sehr begeistert zu hören, dass du das gesagt hast.“

„Nun“, sagte Irenéos mit einem Augenzwinkern, „dann behalten wir es wohl besser unter uns. Ein Geheimnis unter Brüdern.“

Takaos stimmte lächelnd zu, aber Irenéos‘ Worte beschäftigten ihn immer noch, als er abends in seine Gemächer zurückkehrte, wo Hyromia an ihrem Tisch saß, mit aufrechtem Rücken und im Schoß gefalteten Händen, die Dienstboten bereits fortgeschickt. Neben ihr auf der Bank lag wie achtlos hingeworfen der Schleier, den sie sonst über den Haaren trug. Hinter ihr, die schwere, silberne Bürste der Basilissa in seinen Händen, stand Kai und strich mit so behutsamen Bewegungen durch ihr langes Haar, als ob er mit zerbrechlichem Glas hantierte. So fokussiert war er darauf, nicht an Hyromias Locken zu ziehen, dass er Takaos‘ Ankunft kaum zur Kenntnis nahm. Die Basilissa hingegen, die bis dahin ihren Gedanken nachgehangen zu sein schien, blickte auf, als Takaos‘ Schritte erklangen, und lächelte ihn sanft an.

„Du wirkst müde“, bemerkte sie ohne eine Spur ihrer üblichen Kampflustigkeit. Im Gegenteil wirkte auch sie ein wenig müde. Takaos dachte gar nicht weiter darüber nach, sondern trat an sie heran und umfing ihr Gesicht zärtlich mit den Händen. Sie neigte ihm den Kopf entgegen und schloss die Augen, als er sie küsste und mit den Daumen über ihre Wangen glitt, von denen sich unter seiner Berührung der zarteste Schimmer roten Pigments löste. Sie behielt die Augen weiterhin geschlossen, als Takaos die Lippen von ihren nahm und den Kopf hob, um in Kais unergründliche, rostrote Augen zu blicken.

Lange hatte er ihn nicht mehr in diesen Umständen bei sich und Hyromia gefunden. Takaos war nicht dumm, auch wenn viele ihm eine gewisse Einfältigkeit unterstellten. Er fühlte, dass jemand Kais Herz einzunehmen drohte, dass er nicht nur aus Gründen des Schutzes und der Beobachtung eventueller Gefahren in letzter Zeit so oft den Palast verlassen hatte. Kai hatte Geheimnisse vor ihm und Takaos wusste nicht warum. Aber in einer Sache hatte Irenéos Unrecht: Kais Leben hatte nie wirklich ihm gehört, sondern nur Kai allein. Zu bestimmen, was Kai damit machte, stand nicht in Takaos‘ Macht. Nicht, wenn er ihn behalten wollte. Und noch war es vielleicht nicht zu spät.

„Gehörst du also doch noch ein wenig zu mir?“, fragte er leise und streckte die Hände aus, um Kais Gesicht auf dieselbe Weise zu umfassen, wie er es mit Hyromias getan hatte. Diese schmiegte ein Lächeln gegen Takaos‘ Hüfte, das er selbst durch den Stoff seiner Kleidung deutlich spürte.

Kais Augenlider senkten sich, die dunklen Wimpern glitten wie Schatten über seine Wangen. Dann hob er den Blick und in seinen Augen loderte ein geheimes, leidenschaftliches Feuer, das Takaos in den letzten Wochen schmerzlich vermisst hatte. Er legte die Hände um Takaos‘ Handgelenke und hob ihm das Gesicht entgegen, wie Hyromia es getan hatte.

Dann sagte er: „Was auch immer passiert, Basileus, du hast mein Wort: Auf die eine oder andere Weise werde ich immer zu dir gehören.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-06-10T06:45:33+00:00 10.06.2020 08:45
Ohhhh man...
Ich kann Takaos verstehen...die überwältigende Freude, dass sein Bruder noch lebt und soweit unversehrt zurück ist, ist verständlich.
Doch allein der kleine Absatz: "...Ein Herz, das nicht schlägt, ist schwach.“ Er klopfte Takaos auf die Schulter. „Aber keine Sorge, nun bin ich hier. Wir kümmern uns darum.“...."
sagt so verdammt viel - auch zwischen den Zeilen.
Außerdem ist Irenos sehr, sehr gut - verdammt gut darin Zweifel zu "streuen". Er pickt sich Takaos engste Vertraute raus und rückt die beiden ins Zwielicht.
Antwort von:  Mitternachtsblick
17.06.2020 23:16
Jaaaaa, es sagt wirklich sehr viel zwischen den Zeilen und ja, Irenéo weiß halt leider, welche Knöpfe er drücken muss, ich fürchte das wird so schnell nicht besser werden :,)
Von:  LittleLionHead
2020-06-09T20:11:00+00:00 09.06.2020 22:11
❤️
Antwort von:  LittleLionHead
10.06.2020 06:41
So! Jetzt bin ich wieder wach und bekomme mehr als ein Herz auf die Kette.
Ich kann verstehen, dass Takaos so viel Freude spürt weil sein Bruder wieder zurück ist. Ich hoffe aber, dass er dessen falsches Spiel durchschaut und sein Herz es zulässt, dass er sich zur Wehr setzt. Immerhin sät Ireneos Zweifel bezüglich seines engsten Kreises. Viel Liebe habe ich für die letzte Szene. Da herrscht so viel Vertrauen und Zuneigung. Und ich finde es sehr weise und gar nicht einfältig von Takaos, zu wissen dass er Kai nicht mit Macht bei sich halten kann. Ich glaube übrigens, dein Takaos ist der Takao, der mir am besten gefällt. Ich kann ihn oft nicht so gut lesen weil er so übertrieben dargestellt wird, aber Takaos mag ich. Ein tolles Kapitel.
Antwort von:  Mitternachtsblick
17.06.2020 23:16
Ich bin froh, dass es rübergekommen ist, dass Takaos literally blind vor Zuneigung ist - und ehrlich, wer kann es ihm verübeln? Mir würde es probably nicht anders gehen, wenn da mein Bruder auf einmal auftauchen würde. :x Und danke für das große Lob bezüglich Takaos, das macht mich wirklich sehr glücklich <3
Von:  Marron
2020-06-09T19:57:46+00:00 09.06.2020 21:57
Oooha, das ist ja mal wieder was. So viel zu lesen, so viel nachzudenken!

Okay, zuerst war ich begeistert von Ireneos' Eintreffen. Es schien nicht so schlimm zu sein, wie ich befürchtet hatte. Er war friedlich, schien wirklich erfeut, seinen kleinen Bruder zu sehen. Und er will den Thron gar nicht! Ich dachte wirklich so: 'Yay, das ist doch mal was!'
Aber dann sind mir doch ein paar Dinge aufgefallen, die ich nicht so gut finde:

Wo sind Ray und Max abgeblieben? Wie ist die Reaktion von Emilia ausgefallen? Wie ist allgemein die Stimmung unter den Leuten, dass der eigentlich ältere Bruder wieder da ist? Müsste Kai nicht jetzt mehr denn je bei Takaos bleiben?

Dann die Tatsache, dass Ireneos Verbündete sich nicht in den Häusern aufhalten wollen, die man ihnen gegeben hat. Vielleicht sollte man eher mal (heimlich) kontrollieren lassen, wo die sich sonst so rumtreiben.

Und was genau macht Ireneos eigentlich da?! Ich meine, er verpackt es zwar in nette Worte, aber er macht systematisch alles runter, was Takaos wichtig ist. Kais Loyalität stellt er in Frage, Hiromiyas Meinung wird runtergestuft...Als ob Takaos mit niemandem reden durfe, der nicht Ireneos selbst ist. :( Junge, was soll das noch werden.


Ich finde es wunderbar, wie du Takaos Gedanken und Gefühle hier rüberbringst. Er ist sich seiner Situation und einiger Vorgänge sehr bewusst, auch, wenn er es nict laut ausspricht. Ich bin gespannt, wie das noch laufen wird.
Und du hörst auch wieder an einer sehr interessanten Stelle auf. Kais abschließender Kommentar macht mir nämlich Sorgen. Scheint so, als wäre er schon dabei, Takaos in die "Nur enge Freunde"-Kategorie einzuordenen. Er löst sich so langsam von ihm, wahrscheinlich ohne es selbst so genau zu merken.

Ich meine, klar, ich verstehe, dass man auch an die Außenwirkung denken muss und Kai dort nicht aufgewchsen ist. Aber es hängt doch immer von der Person ab, ob man sich einfügt oder nicht.
Und die Sache mit Mariah, Rays mysteriöser einladung und Maxims Hintergründen für Yuriys Einladung ist auch noch nicht geklärt. Ganz zu schweigen von Emilias Machenschaften (Stichwort Michael) und Iulias Eigenmächtigkeiten. Hiermit sind eine Menge mehr Leute in der Stadt, die das ein oder andere Geheimnis aufdecken könnten. Man, bin ich gespannt, was das noch wird!
Antwort von:  Mitternachtsblick
17.06.2020 23:14
Du kriegst ein paar Antworten im nächsten Kapitel, ich befürchte aber nicht alle :,) Aber du hast natürlich recht, mit Irenéo ist längst nicht alles so friedlich, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. ;)


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