Weihnachten mal anders
Seto seufzte genervt auf, während er durch den Schnee seinem kleinen Bruder hinterher trottete. Was bei allen Göttern hatte ihn nur dazu gebracht dem zu zustimmen?
Weihnachten hatten sie immer, nachdem Seto aus der Firma gekommen war, in ihrer Villa gefeiert. Friedlich im Wohnzimmer. Er hatte Moki sein Geschenk überreicht und dieser hatte ihm ganz hibbelig das seinige gegeben.
Sie hatten gegessen. Und ansonsten den Abend ruhig verbracht.
Warum er überhaupt Weihnachten feierte lag ebenso an Mokuba, wie die Tatsache dass er nun Nachts hier durch die Kälte stolperte
Mokuba und Seto waren vor Jahren, als Moki noch kleiner war, zu Weihnachten in den Staaten gewesen und das Jahr davor in Deutschland und Mokuba hatte sich in das Fest verliebt. Also hatte Seto alles getan um Mokuba zu ermöglichen dieses Fest immer wieder zu feiern.
Nur jetzt war Mokuba sechzehn und keineswegs mehr diskussionsbereit. Er wollte Weihnachten heute bei dem Kindergarten, genauer bei Yuugi und dessen Großvater feiern. Welche er ebenfalls mit dem Fest angesteckt hatte.
Endlich hatten sie es geschafft und kamen vor dem Spieleladen an. Seto mit einem Christstollen, den ihre Köchin nach einem Rezept aus Deutschland gebacken hatte.
Mokuba bepackt mit Geschenken.
Seto seufzte abermals.
"Maaann Seto, hör auf zu seufzen, das wird Urkomisch." schimpfte Mokuba und Seto bemühte sich um eine neutrale Mimik.
Moki klingelte und ein blonder Wirbelsturm riss die Tür auf.
"Ach Nein schau!" kläffte er auch schon unerträglich laut.
"Die Herren Kaiba." er zog Moki in seine Arme und grinste Seto an.
Mokuba lachte und lief einfach ins Haus, streifte die Schuhe von dne Füßen und folgte der Treppe nach oben ins Wohnzimmer.
Seto blieb noch unten im Flur und überlegte sich, ob Mokuba es merken würde wenn er jetzt verschwand. Dann aber folgte er dem blonden Kläffer die Treppe hoch.
Mokuba war schon damit beschäftigt seine Präsente zu verteilen.
Sugoroku saß lächelnd in der Nähe des Kamins und deutete Seto stumm an sich doch neben ihn zu setzen.
"Guten Abend Seto, hat er dich also überredet?" fragte der alte Mann gutmütig lächelnd.
"Erpresst." seufzte Seto und sah zu wie nun Mokuba von allen Geschenke bekam. Wie hatten Mokubas Freunde so viele Geschenke noch gefunden? Mokuba war so ein Mensch dem man schier nichts schenken konnte, da er schon alles hatte.
"Seto hier, trink einen Glühwein." begrüßte ihn nun Atemu und reichte dem Größeren ein Heißgetränk. Seto nahm es an und sah auf das Gebräu. Bevor er zweifelnd zu dem ältesten Mutou sah. Dieser lächelte nur wieder gutmütig, "Er ist nicht vergiftet, ich habe ihn gemacht."
Seto nickte und nahm einen Schluck. Der Alkohol war dezent und nicht unangenehm im Geschmack. Als der Köter Mokuba einen reichen wollte zischte Seto. Wollte etwas sagen, doch auch hier beruhigte ihn gerade der ältere Mann, "Lass ihn nur, besser er betrinkt sich hier und ihm wird schlecht, als irgendwo in einer Bar. Hier ist er unter Freunden. Die passen schon auf ihn auf."
"Glaubst du dass ich das nicht alleine kann?" fauchte Seto und sofort war ihm alle Aufmerksamkeit sicher.
"Ist schon gut, feiert schön weiter." beschwichtigte Sugoroku die anderen und sah Seto an. "Wenn es jemand kann, dann du. Aber heute bist du nicht als sein Erziehungsberechtigter da, sondern als Gast und zum feiern." meinte der alte Mann beschwichtigend.
"Entspann dich bitte Seto." meinte Sugoroku sanft.
Seufzend nickte Seto und trank einen weiteren Schluck Glühwein. Langsam ließ er en Blick durch das geschmückte Wohnzimmer schweifen.
Lichterketten an den Fenstern, Watte auf den Fensterbänken. Darauf Tannenzweige und kleine Sterne sowie Kugeln aus Glas.
In der Mitte stand eine geschmückte Nordmahntanne ebenfalls mit Kugeln und Watte. Aber auch hier waren Glaskugeln. Doch hier hingen noch kleine Päckchen die aussahen wie Geschenke, lange glitzernde Fäden aus Aluminium, oder etwas ähnlichem. Dazu Kerzen. "Echte Kerzen?" fragte Seto leise und trank einen weiteren Schluck.
"Ja, wir haben derzeit keine Tiere, da dachte ich es wirkt doch ganz schön." erwiderte Sugoroku.
Seto nickte.
Weiter ging sein Blick im Zimmer herum, Da waren Geschenke, eine kleines Buffet mit Weihnachtsgebäck aller Art.
Doch nichts wirklich typisch Japanisches wie er sah.
"Wie kommt es dass du weißt wie es in Europa und Amerika zu Weihnachten aussieht?"
Sugoroku lächelte, "Ich war als junger Mann vor zich Jahren bei einem Freund an Weihnachten zu Besuch."
"Ach so." meinte der Jungunternehmer nur kurz und sah dann zu Mokuba. Sein Gesichtsausdruck wurde weich, ja fast sanft.
Sein Bruder strahlte wie... ja wie ein Kind an Weihnachten.
Atemu goss Seto nach und Seto trank ruhig einen weiteren Schluck. Beobachtete ruhig das feierliche Treiben des Kindergartens und seines jüngeren Bruders. Schließlich sprach ihn Sugoroku erneut ruhig an.
"Sag wie war es im Büro mein Junge?" fragte Sugoroku vorsichtig.
"Stressig, kurz vor dem Westlichen Jahreswechsel sind die meisten Firmen mit denen ich in den Staaten und in Europa handle am Durchdrehen. Jahresabschluss und derlei." stöhnte Seto leise.
"Klingt nicht sehr angenehm." meinte Sugoroku und sah wie Setos Augen immer kleiner wurden.
Die Gespräche waren leiser geworden und "It´s Christmas Time" lief nur noch ganz leise im Hintergrund. Ohne dass es der Jungunternehmer wahrnahm, hatte sich eine weihnachtliche Ruhe über den Raum gelegt.
Setos Tasse wurde von Atemu auf den Tisch gestellt. Und Setos Kopf lag auf der Schulter von Sugoroku.
"Schön dass Seto wenigstens in diesem Jahr einen Großvater hat." meinte Atemu leise.
Großvater Mutou lächelte sanft, während Mokuba seinen Bruder zudeckte.
