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Ein Jahr für Fünf

Kalender 2020
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11. Kalenderwoche

 
 

Mitgefühl; Astronomieturm; Truhe
 

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[JUSTIFY]Remus stand an der Balustrade und blickte hinaus in die Nacht. Brausend umwehte ihn der Wind, den er noch aus den nächtlichen Unterrichtsstunden seiner eigenen Schulzeit kannte als sie die Sterne studiert hatten. Hier oben ging immerzu Wind. Wind, um alle Erinnerungen hinfort zu wehen. Tief holte Remus Luft, atmete ihn ein und schluckte. Gleich eines Echos erklang von überall her das traurige Lied des Phönix‘. Wie Balsam legte es sich auf Remus‘ Seele und schaffte es doch nicht, die Kälte aus seinen Gliedern zu vertreiben. Der Wind… der Wind ließ ihn frieren. Er hatte sich mit Tonks ausgesprochen, ihr seine Liebe versichert, vereinbart sich am Tage noch einmal zu treffen, um in Ruhe zu reden. Nun war seine Kehle rau, sprachlos. Kein Wort war mehr in ihm und auch keine Tränen. Die Augen trockneten im Wind. Remus schien es als ob die Zeit nicht mehr fließe, als ob die Welt sich nicht mehr drehe, als ob er gefangen wäre in einem Alptraum, der Ewigkeiten währte. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So hoch war der Astronomieturm, so tief der Abgrund hinter dem Geländer. Der Abgrund, in den er gefallen war. Schwarz und tief wie die Nacht. Remus war hier hoch gekommen, um Abschied zu nehmen, nachdem die Kämpfer des Orden des Phönix sich aus dem Krankenflügel zurückzogen hatten. Doch wie sollte man Abschied nehmen, wenn einem das Geschehene unbegreiflich war? Kaum hatte Remus es gedacht, hörte er hinter sich das Knarren einer Tür. Er drehte sich um und erkannte im Mondlicht die Silhouette Minerva McGonagalls, die wohl in der gleichen Absicht wie er heraufgekommen war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Remus?“, rief sie ihm zu.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ja“, antworte er und es sollten für eine ganze Weile ihre einzigen Worte bleiben. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend trat sie auf ihn zu, schweigend standen sie nebeneinander an der Ballustrade. So vielsagend schweigend.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich habe begonnen, seine Wertsachen durchzusehen“, erklärte Minerva McGonagall auf einmal, die Stimme bitter und schwer, „Er hat mir erst letzte Woche eine Truhe anvertraut mit diesem Funkeln in den Augen. Ich dachte, dass er da drin wohl einen Familienschatz verwahre oder sowas in der Art, irgendetwas Wertvolles. Doch als ich sie vorhin öffnete, waren da nur Gläser voller Himbeermarmelade und Strickmusterbücher… Strickmusterbücher und bestimmt ein Jahresvorrat an Brausedrops.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Plötzlich schluchzte sie laut und heftig. Und als Remus sich zu ihr umwandte, sah er im Mondlicht wie Tränen ihre Wangen hinab liefen. Es war als bräche die Fassade, die sie vor Harry und den anderen Schülern bewahrt hatte, in diesem einen Moment zusammen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich kann das einfach nicht glauben. Severus hier oben und… oh Albus, Albus!“, keuchte sie und Remus zog es das Herz zusammen. In diesem Moment tat sie ihm unendlich leid und ihr Schmerz berührte ihn tief. Er hatte ein Vorbild verloren. Einen Mann, den er geschätzt, zu dem er aufgeblickt hatte und für den er tiefe Dankbarkeit empfand, weil dieser ihm den Schulbesuch ermöglicht hatte. Doch auch einen Mann, der ihm trotz allem immer ein wenig fremd geblieben war wie ein Stern am Horizont, dessen Licht einen berührte, doch stets fern und unerreichbar blieb. Sie hingegen, sie hatte ihren wohl besten Freund verloren, ihren engsten Vertrauten seit so vielen Jahren. Remus kannte das Gefühl, kannte es zu gut. Sirius‘ Gesicht flackerte durch seine Erinnerung, wechselte sich ab mit dem von James.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hier!“, flüsterte er, kramte in seiner Manteltasche nach einem frischen Taschentuch und reichte es ihr. Wortlos nahm Minerva es entgegen. Dann legte er behutsam die Hand um ihre Schultern und als sie ihn gewähren ließ, schloss er sie fest in die Arme. So hielt er die Hexe tröstend umschlungen, die einst seine Lehrerin gewesen war, ihm jetzt nur noch wie noch wie eine alte Frau erschien, gebeugt von der Bürde der Jahre. Ihr Haar, das bis ins hohe Alter seine schwarze Farbe bewahrt hatte, wirkte im Mondlicht auf einmal blass und grau.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, gestand sie noch immer weinend, „ich meine, ohne ihn…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich auch nicht“, erwiderte Remus und seine Brust fühlte sich an wie Blei. Der Himmel war wolkenverhangen. Jeder Stern schien erloschen. „Vielleicht sollten wir uns ein Brausedrop genehmigen.“ [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Sie sah ihn verwundert an, während er sich an einem gequälten Lächeln versuchte. Dann nickte sie. Und über ihren Köpfen sang der Phönix sein Lied. [/JUSTIFY]



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