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Chiyoko

von

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Tag der Wahrheit

Montag, 13. September, 07:00 Uhr Morgens. Ein Mädchen mit langem, hochgestecktem, braunem Haar steht in einer viel zu überfüllten Bahn. In ihren Ohren stecken schwarze Kopfhörer, die ihre Lieblingsmusik spielen. Deshalb bekommt sie kaum mit, was um sich herum geschiet. Also die Leute beginnen unruhig zu werden weiss sie, dass sie nun aussteigen muss. Es ist wie immer ein ganz normaler Montag und ihr Unterricht beginnt in nicht einmal einer halben Stunde. Sie zwängt sich durch die Menschenmenge und schafft es unversehrt auszusteigen. Sie zieht sich die Stöpsel aus den Ohren und packt sie in ihre Tasche. "Chiyokooooo!", hört sie ein Mädchen rufen, "Alles gute zum Gebuurtstaaaag!" Ein Mädchen ihren Alters mit schwarzen Haaren stürzt sich regelrecht auf sie und schliesst sie fest in die Arme. "Nun übertreib doch nicht, Saki. Das ist mir ja unangenehm.", lacht Chiyoko während sie versucht sich aus dem Klammergriff ihrer Freundin zu befreien. "Ich übertreibe nicht! Es ist dein 17. Geburtstag, das müssen wir feiern! Nach der Schule lad ich dich zum Karaoke ein!x, strahlt das andere Mädchen. Chiyoko antwortet nur mit einem Nicken und einem Lächeln. "Psst", sagt Saki, "Schau mal." Sie deutet ganz unauffällig nach rechts, wo zwischen vielen Schülern ein junger Mann an den beiden vorbeigeht. Er hat silber gefärbtes Haar und beinahe orange-farbene Augen. "Ich habe gehört er wurde letztes Wochenende wieder aufs übelste verprügelt. Er hat nie Narben, blaue Flecken oder trägt einen Verband. Langsam denke ich, er überschminkt das immer...", flüsterte Saki ihrer Freundin zu. Dieser Junge ist Kai, er ist im selben Alter wie Chiyoko und geht in ihre Klasse. Er ist ein sehr ruhiger Typ, schreibt immer gute Noten und fällt nicht auf. Jedoch wird er durch seine gefärbten Haare oft von den anderen Schülern ins Visier genommen, und da er sich nie wehrt wird er oft von ihnen verprügelt. Er hat schon den Spitznamen "Sandsack" bekommen, gleich nachdem er aus irgendeinem abgelegenen Dorf hergezogen ist. Der Bauernjunge mit den gefärbten Haaren, selber Schuld wenn er sich nicht wehrt und nichts unternimmt. "Na los, sonst kommen wir noch zu spät!", reisst Saki das Mädchen aus ihren Gedanken, welche dem Jungen regelrecht nachgestarrt hat. Sie nickt und die beiden begeben sich zusammen mit den anderen Jugendlichen in das Schulgebäude.
 

Wie versprochen wird Chiyoko von ihrer besten Freundin nach der Schule zum Karaoke eingeladen. Chiyoko bewundert das schwarzhaarige Mädchen immer, denn obwohl ihre Singstimme grauenhaft ist und sie kaum Töne trifft, singt sie dennoch immer voller Leidenschaft und hat scheinbar unendlich viel Spass. Die beiden lachen, haben eine schöne Zeit und als es draussen schon langsam dämmert, entscheiden sie sich nach Hause zu gehen. Sie verabschieden sich mit einer festen Umarmung und Chiyoko macht sich auf den Weg, denn zu Hause warten ihre Eltern bereits sehnsüchtig auf ihr einziges Kind.
 

"Happy Birthday to you!", begrüsst ihre Mutter sie, als sie gerademal die Türe aufgemacht hat. Ganz aufgeregt wartet die Frau bereits auf ihr Kind und umarmt sie schon, bevor sie überhaupt ihre Schuhe ausziehen kann. "Komm rein Schatz, dein Vater und ich haben bereits auf dich gewartet. Wir haben eine grosse Überraschung für dich!", erzählt die Mutter ganz aufgeregt. Chiyoko zieht ihre Schuhe aus, stellt ihre Tasche ab und begibt sich mit ihrer Mutter auf den Weg zur Küche. Dort wartet bereits ihr Vater auf sie, welcher ebenfalls sehr aufgeregt zu sein scheint. Er umarmt seine Tochter und weist sie zum Tisch, auf dem ein Geschenk für sie steht. "Ach, das hätte dich nicht sein müssen.", sagt Chiyoko verlegen zu ihren Eltern. "Doch, doch, mein Kind. Du bist ab heute 17 Jahre, fast eine erwachsene Frau und deine Mutter und ich hahen beschlossen, dass es jetzt Zeit ist!", erklärte ihr Vater daraufhin freudig. Zeit für was? Ob ihre Eltern ihr zum Geburtstag ein Auto schenken? Was anderes würde ihr gerade wohl nicht in den Sinn kommen, wozu wäre sie denn sonst alt genug? Dann wird wohl jetzt der Führerschein gemacht! Dazu muss sie neben der Schule noch viel lernen, aber das wird schon kein Problem sein. Und wie beliebt sie erst mit einem Auto sein wird. Chiyoko konnte garnicht aufhören davon zu schwärmen. "Komm, komm, mach es auf!", drängelte ihr Vater ganz nervös. Chiyoko nahm die Box in ihre Hand und betrachtete sie. Sie war nicht sehr gross, vielleicht war darin ein Autoschlüssel? Sie zog an der Schleife und löste damit die Verpackung der Box, als sie sie öffnete konnte sie zunächst nur Zeitungspapier entdecken. Als sie etwas zu kramen begann, zog sie ein kleines Gutscheinheft heraus. Es waren keine Geldgutscheine, sondern eher Gefallen, die sie bei ihren Eltern einlösen konnte. Sie bedankte sich und kramte weiter in der Box, konnte jedoch nurnoch einen Umschlag finden. Sie legte diesen zur Seite und suchte weiter, aber da war nichts mehr. Hm. Was war das nun? Also doch kein Auto? "Mach ihn auf, mein Kind.", sagte ihre Mutter während sie sich regelrecht gespannt an ihrem Vater festhielt. Chiyoko nahm den Umschlag in die Hand. Es war nichts besonderes, ein weisser Brief ohne Aufschrift. Sie öffnete behutsam die Verpackung um das Innere nicht zu verletzen, legte es beiseite und öffnete den zusammengefalteten Zettel, der sich darin befand.
 

Es waren Adoptionspapiere.
 

Darauf befand sich ihr Name.
 

"Wir wollten es dir schon früher sagen, aber dachten, du könntest es nicht verkraften.", sagte ihre Mutter sanft. Ihr Vater fügte hinzu: "Nun bist du fast erwachsen und es ist Zeit, dass du es erfährst." Chiyoko's Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben und sie hatte keine Worte. Ihr Kopf war leer, sie konnte nicht glauben, was sie da sah. "A-Aber...", stotterte sie, "Wer sind dann... meine Eltern?" "Wir natürlich! Wir haben dich 17 Jahre lang gross gezogen, mein Schatz!", prahlte ihr Vater. Während die Eltern sich sichtlich freuten, brach für Chiyoko eine Welt zusammen. "Wer sind meine leiblichen Eltern?", fragte sie erneut, nun etwas fordernder. "Das wissen wir nicht. Das ist auch nicht wichtig" "Doch das ist es!", schrie das Mädchen nun wütend. "Deine leiblichen Eltern haben dich weggeschmissen wie Müll, wir haben uns um dich gekümmert. Was interessieren dich diese fremden Leute, die nie für dich da waren?", fragte ihr Vater in einem nun leicht wütendem Unterton. Chiyoko schreckte zurück. Wie konnte ihr Vater so etwas sagen. Nein... er war nicht ihr Vater. Sie sprang auf und rannte in ihr Zimmer, versperrte es schnell und ihr Vater, der hinter ihr her rannte klopfte gegen die Tür. "Chiyoko, mach nicht so ein Drama draus! Wir sind deine Familie! Wir haben dich aufgezogen!", sagte er. Doch Chiyoko hörte nicht hin, sie wollte weg. Sie zog sich eine Jacke an und stieg aus dem Fenster, und sie rannte. So schnell sie konnte.
 

Schnaufend kam das Mädchen an einer Brücke an, dort schlenderte sie den Hang hinab zu dem kleinen Bach, der sich seinen Weg durch die Stadt schlängelte. Sie hockte sich nieder, versank ihren Kopf in ihren Armen und begann zu weinen. Das konnte doch alles nicht wahr sein, ihr Tag begann so toll und dann musste sie so etwas erfahren. Es tat ihr unwahrscheinlich weh zu wissen, dass ihre Eltern, ihre echten Eltern sie weggegeben haben. Warum? Warum wollten sie sie nicht? War sie nichts wert? Das Mädchen weinte schmerzhaft weiter und weiter, bis sie bemerkte, wie sich jemand neben ihr hinsetzte. Fast erschrocken sah sie auf und entdeckte... Kai?! "Was willst du hier?", fragte sie ihn verwirrt und drehte ihren Kopf weg, damit er ihre Tränen nicht sah. "Warum heulst du hier rum?", fragte er, eiskalt. Sie sah ihn schockiert an. Das war nicht gerade sehr feinfühlig gewesen. "Was geht dich das an!", motzte sie. Er schaute sie nichtmal an. "Du solltest wissen, dass du mir gegenüber einen gewissen Respekt zu zeigen hast. Kennst du deinen Platz nicht, oder lässt du dich von deinen Gefühlen verwirren?", sagte er herablassend. Ihr blieben die Worte im Hals stecken. Bitte was? "Spinnst du? Wer gibt dir das Recht, so mit mir zu reden?!", fauchte sie ihn an. Er grinste nur und sagte: "Fahr deine Krallen wieder ein, Kätzchen."

Und es reichte. Sie holte aus und verpasste ihm eine. Das dachte sie zumindest, denn er fing ihre Hand auf. Nun sah er ihr in die Augen, und das erste mal konnte er diese orange-gold schimmernden Bernsteine sehen. Doch genauso wie sie sah auch er nicht begeistert aus. "Als ich deine Präsenz das erste mal wahr nahm, habe ich nicht erwartet, dass du so schwach bist.", sagte er und sie hatte absolut und überhaupt keine Ahnung was er da quasselte. War er betrunken? Unter Drogeneinfluss. Sie riss ihre Hand aus der seinen und sah ihn wütend an. "Verschwinde, ich will nichts mit dir zu tun haben! Ich dachte du wärst nett, aber nun wundert mich garnichts mehr, warum du immer verprügelt wirst!", mockte sie ihn. Doch das schien ihn nicht zu jucken. "Du solltest wissen, dass wir uns an normal sterblichen Menschen nicht vergreifen dürfen. Sonst hätte ich sie alle längst getötet."
 

Sie erstarrte für einen kurzen Moment. Jetzt machte er ihr doch etwas Angst. Langsam stand sie auf und ging einen Schritt zurück, das war jetzt doch wirklich zu viel gewesen. "Wo gehst du hin?", fragte er sie doch sie antwortete nicht, drehte sich nur um und ging. Nicht langsam, doch rannte sie nicht. Sie wollte nicht zurück blicken, denn in diesem Moment fürchtete sie sich vor diesem komischen Jungen. Doch da spürte sie schon, wie wie er sie an der Schulter packte. Er war über einen Kopf grösser als sie und hatte mehr Kraft, als sie erwartete. "Du bist sehr respektlos. Hat dir niemand beigebracht, dass du vor einem Dämon meines Ranges normalerweise auf die Knie gehen solltest? Oder sind die Geschichten deines Volkes wahr, und du bist ein Feigling wie der Rest?", sagte er und ihr lief ein Schauder über den Rücken. Ein Rollenspiel also? Was für ein komischer Typ. Sollte sie da mit machen? Kai war ein hübscher Junge, und sie hatte noch nie einen Freund. Es war zwar sehr seltsam, so jemandem seine Zuneigung zu zeigen, aber manche Leute scheinen auf so etwas zu stehen. Sie schluckte. "E-Entschuldige, Meister.", sagte sie dann und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Dann würde sie halt mitspielen. Kai's Gesichtsausdruck blieb unverändert, emotionslos, unbeeidruckt. Sie glaubte fast, dass er merkte, dass sie ihn verarschen will. Er löste seine Hand von ihrer Schulter, strich ihr mit einem Finger sanft über den Rücken, was eine gigantische Gänsehaut in ihr auslöste! Auch wenn das alles so extrem seltsam war, war es dennoch das romantischte, was sie je erlebt hat! Dachte sie, bis er sie am Handgelenk packte, ihren Arm nach hinten auf ihren Rücken drückte und sie nach vorn schubste, sodass sie mit ihrem anderen Arm und Oberkörper am Brückengeländer regelrecht aufprallte. Dieses "Geländer" war im Grunde eine kalte, nasse Steinmauer und nicht gerade bequem. "H-Hey, chill mal. Du tust mir weh..", stotterte sie. Er presste nun seinen Körper gegen ihren, wodurch sie wie eine scheibe Käse zwischen zwei Toastscheiben dastand. Er verfestigte den Griff um ihr Handgelenk und sie keuchte leicht auf. "Kai du tust mir weh." "Das hoffe ich auch, du Schwächling. Du stinkst.", antwortete er und wiedermal blieb ihr der Atem weg. Das war doch kein normales Rollenspiel. Sie stinkt? "Red doch keinen Scheiss!", sagte sie nun etwas lauter, doch das interessierte ihn nicht. Er presste seinen Körper noch fester an ihren und sagte: "Weisst du, als ich an diese Schule kam habe ich nicht erwartet, gleichgesinnte zu finden. Jedoch habe ich noch nie einen Dämon getroffen, der einen Todeswunsch hat und es wagt sich mir gegenüber so respektlos zu verhalten. Das schreit fast nach einer Bestrafung, oder war das von Anfang an dein Plan, Kätzchen?"
 

Häääh? "Was soll dieser Kätzchen-Scheiss? Ist das dein Fetisch? Soll ich dich anmiauen und schnurren? Dann musst du schon etwas sanfter sein." sagte sie fast keuchend, langsam tat sie sich schon beim Atmen schwer. Er jedoch war nach wie vor nicht begeistert, schien nun wirkloch genervt zu sein. Er lies ihr Handgelenk los und für einen Moment dachte sie, er würde von ihr ablassen. Doch so schnell konnte sie garnicht reagieren, da packte er sie regelrecht am Hals, drückte ihr Kinn hoch, presste sein Becken gegen ihres. "Spürst du da was?", fragte er, "glaubst du ich hab Interesse mich mit einem niederem Dämon wie dir zu vereinen?"
 

"Hey! Was macht ihr da?!", brüllte ein Mann nicht weit weg von den zweien. Gott sei Dank, Rettung! Kai lies Chiyoko endlich los, er antwortete dem Mann nicht. Chiyoko brauchte einen Moment um sich zu fassen. "Brauchst du Hilfe?", rief der Mann. Noch bevor Chiyoko antworten konnte, rief Kai: "Nein, sie ist meine Freundin. Kann man hier nicht etwas Spass haben?" Sie wurde rot um die Nase. "In der Öffentlichkeit? Nur weil es dunkel ist heisst das nicht, ihr könnt treiben was ihr wollt!", brüllte der Mann und ging langsam auf die beiden zu. Kai seufzte, er packte Chiyoko erneut am Handgelenk. "Wir gehen.", sagte er, sie konnte garnicht Nein sagen, so grob war er. "W-Wo gehst du mit mir hin?!", fragte sie und wollte sich umdrehen und um Hilfe schreien, doch er drehte sich erneut zu ihr und hielt ihr den Mund zu. "Entweder bist du dumm oder du hast keine Ahnung was los ist." "Ja ich habe keine Ahnung was los ist! Was willst du Spinner von mir?!", fragte sie ihn durch seine Hand. Er blickte zurück um sicher zu gehen, der Mann würde ihnen nicht mehr folgen. Dann sah er zu ihr, sie sah ihn an. Ein stechender Schmerz in ihrem Bauch und alles um sie herum wurde schwarz.
 

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Hallooo, du hast es bis ans Ende des ersten Kapitels geschafft! Hoffe es hat dir gefallen, wenn ja lass mir doch mal einen Review da!
 

Hier nich etwas Gelaber von mir:  
 

Ich habe vor einigen Jahren mal eine InuYasha FanFic rausgebracht namens "Yokoneko" jedoch hat mir die Idee so gefallen, dass ich meine eigene Story draus machen wollte. Und das tue ich jetzt, also viel Spass. Ich werde die Story 16+ halten, damit ihr sie auch alle geniessen könnt. :)

In einer anderen Welt

Sie hörte ein leises Knacken. Ihr Körper tat weh, sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. Wieder ein leises Knacken. Das Mädchen versuchte ihre Augen zu öffnen, doch das Licht blendete sie zu sehr. Was ist passiert? Hatte sie einen Albtraum? Erneut, ein leises Knacken, gefolgt von einem Räuspern. Sie öffnete ihre Augen einen Spalt um sich langsam an das Licht zu gewöhnen. Sie sah an die Decke, sie war in einem Raum. Aber die Lampe, die da hing war nicht die ihre. Sie blickte zur Seite und entdeckte den jungen Mann, mit dem sie zuvor unfreiwillig ihre Zeit verbrachte. Noch etwas verschwommen konnte sie erkennen, wie er an einem Tisch vor einem Computer saß und... eine Tafel Schokolade aß. Daher also dieses Knacken. Sie grummelte leise und dadurch richtete die Aufmerksamkeit von Kai sich nun auf sie. "Wie kann man nur solange bewusstlos sein? Du bist ja noch schwächer als ich erwartet habe.", sagte er und stand auf. Sie lag in einem Bett, wo sie war wusste sie nicht. "W-Wo bin ich?", wisperte sie leise, noch völlig erschöpft. "In meiner Wohnung, ich habe deinen Eltern geschrieben, dass du heute nicht nach Hause kommst.", antwortete er. Sie erschrak für einen kurzen Moment und nahm ihr Handy in die Hand, welches neben ihr lag. Tatsächlich hatte dieser Spinner eine Sms an ihre Eltern hinterlassen. So, als hätte sie sie selber geschrieben. Sie richtete sich langsam auf. "Kann ich gehen? Ich hab nichts mit dir am Hut.", sagte sie und nun stand er vor ihr und blickte sie an. "Ich möchte wissen, ob du dich so dumm anstellst oder wirklich keine Ahnung hast.", antwortete er, was sie nur verwirrte. Sie fragte ihn, wovon sie keine Ahnung haben sollte. Daraufhin hob er seine Hand, und sie fing an zu... brennen?! Wieder erschrak sie und kroch so weit zurück am Bett wie sie konnte. "Was ist das?", fragte sie schockiert. Während eine seiner Hände in seiner Hosentasche ruhte, stand die andere unter Flammen. Blauen Flammen. Und es schien ihn nichtmal zu jucken. Er schüttelte seine erhobene Hand womit die Flammen erlischten und sah sie ernst an. Als er sich wieder umdrehte und zum PC zurückging sagte er nur: "Du scheinst es also wirklich nicht zu wissen, Kätzchen." Er setzte sich wieder nieder, nahm seine Schokoladentafel in die Hand und tat nach wievor so, als wäre das alles normal. Sie schluckte, dann stand sie auf. "Ich gehe heim!", sagte sie, etwas unsicher, und machte sich auf den Weg zur Tür. Doch diese war verschlossen. "Sperr auf und lass mich raus, oder ich rufe die Polizei!", sagte sie. "Ich bin ein Kitsune, der Sohn Tamame No Mae. Eigendlich dachte ich, du hättest es gespürt, aber deine Respektlosigkeit zeigt mir nach wie vor, dass du keinen Plan hast. Sind deine Kräfte versiegelt?", sagte er, ignorierte ihre Forderung. "Hör mal zu", erwiderte sie nun wütend, "Ich habe genug von deinen komischen Rollenspielchen und keine Lust, mich von dir festhalten zu lassen. Bitte lass mich gehen." Kai schmunzelte. Erneut ignorierte er ihre Frage. "Dir scheint es nicht bewusst zu sein, aber du bist eine Katzendämonin, soweit ich weiss die letzte deiner Art. Ich hatte nicht erwartet, so eine während meines Aufenthaltes hier anzutreffen.", erklärte er. Sie seufzte. Sie hatte wirklich genug. Ihm fielen immer neue Geschichten ein, um sein Rollenspiel aifzupeppen, aber darauf hatte sie überhaupt keine Lust. "Was willst du von mir, Kai? Willst du mit mir ausgehen? Willst du mit mir spielen?", fragte sie, doch wieder keine Antwort. Er ignorierte sie, tippte weiter an seinem Computer herum und aß seine Schokolade. Sie seufzte erneut, versuchte die Tür zu öffnen, vergeblich. Dann sah sie sich in dem Raum um, in dem sie sich befand. Da war ein Fenster, zu dem ging sie. Doch konnte sie nicht flüchten, denn die Wohnung befand sich mindestens im dritten Stock. Also sah sie sich weiter um. Neben lauter KrimsKrams, den Jungendliche halt so besaßen fand sie noch einen kleinen Spiegel, der allein auf einem kleinen Tisch stand. Ganz verwundert sah sie erst von der Ferne in den Spiegel, hinter sich konnte sie Kai entdecken, welcher ihr nach wie vor keine Beachtung schenkte. Sie trat näher heran und blickte hinein, sie sah echt genau so aus wie sie sich fühlte. Fertig mit der Welt. Als sie ihre Hand ausstreckte um nach dem Spiegel zu greifen, zögerte sie. Irgendetwas in ihr sagte ihr, sie sollte die Finger davon lassen. Doch ihre Neugier war grösser, und so drückte sie auf den kleinen Knopf, der sich auf dem Fuße des Spiegels befand. Nichts geschah, sie zog ihre Hand verwundert zurück, ob er nicht eingesteckt war? "Hm?", konnte sie Kai hören und sie sah in der Reflektion, wie er sich zu ihr drehte. "Du absoluter Vollidiot!", brüllte er und sprang auf, "Nimm ihn in die Hand!" Doch so schnell konnte sie garnicht reagieren, da fing der Spiegel an grell zu leuchten, sie zu blenden. Ein paar Sekunden später öffnete sie ihre Augen, doch er war nicht mehr da. Um ehrlich zu sein, garnichts war mehr da. Sie schien sich nun an einem komplett anderen Ort zu befinden.
 

Auch Kai war hinter ihr, und er schien sehr wütend zu sein. "Hast du den Spiegel?!", brüllte er sie an. Sie schüttelte den Kopf. Was war jetzt passiert. Wo waren sie? "Du bist so dämlich. So absolut dämlich. Wer fässt denn Zeug an, von dem er keine Ahnung hat?! Ich kanns nicht fassen!", meckerte er und packte sie am Kragen. "Wer entführt denn Mädchen und lässt sie nicht mehr frei, nur weil er sonst niemanden für seine Rollenspiele findet?!", erwiderte sie wütend. "Ich habe keine Worte für deine Dummheit. Du weisst garnicht, was du angerichtet hast!", meckerte er weiter, er lies von ihrem Kragen ab. "Gehört das auch zu meinen Rollenspielen dazu, du Vollidiot?!", fragte er und griff nach etwas. Es war nicht ihr Arm, nicht ihr Bein, nichts an ihrem Körper und dennoch konnte sie es spüren. Er zog es nach vorn und hielt es ihr vor die Nase. Es war.. Fell? Ein Schwanz! Aber.. warum spürte sie den Druck seiner Hand? "Hnngg!!!", machte sie erschrocken und riss ihm das Teil aus der Hand. Sie konnte es spüren, als wäre es ein Teil ihres Körpers. Aber wie war das möglich. Kai war sichtlich wütend, er hielt sich mit einer Hand den Kopf, während Chiyoko weiter schockiert den Schwanz beobachtete. Er seufzte: "Willkommen zu Hause." Und sie sah ihn an. Zu Hause? Sie waren irgendwo mitten im Wald am hellichten Tag. Weit weg von zu Hause. "Der Spiegel ist ein Portal, du musst ihn festhalten, um ihn mitzunehmen. Ich kann's nicht fassen.", meckerte er weiter, "Weisst du was das heisst?! Wir sind hier gefangen, bis wir ein anderes Portal finden. Vollidiot." "Kannst du mal aufhören mich zu beleidigen und mit erklären was das hier soll?!", maunzte sie nun zurück. "Das habe ich dir doch schon gesagt!", antwortete er genervt. Sie lies nun von "ihrem" (?) Schwanz ab und stand auf um sich genauer umzusehen. Neben ihnen floss ein kleiner Bach, das war aber auch schon alles. Als wären sie in mitten eines riesigen Waldes. Sie ging auf den Bach zu, ignorierte das Geschimpfe von Kai, welcher sichtlich wütend war. Langsam kniete sie sich nieder und sah in das glasklare Wasser herab. Und dort war ihr Spiegelbild. Eigendlich alles ganz normal, bis auf die Tatsache, dass sie Ohren besaß. Katzenohren. Sie erschrak und fiel zurück. "W-Was ist das?!", schrie sie empört und Griff nach ihrem Kopf um an den Ohren zu ziehen. Dabei tat sie sich nur selber weh, denn genau so wie der Schwanz gehörten diese anscheinend nun zu ihr. "Du bist so jämmerlich. So schwach. Schau dich an. Du kannst nachwievor nichtmal deine wahre Form verstecken. Ich hätte dich einfach ignorieren sollen!", sagte Kai. "Ich wünschte das hättest du!", motzte sie zurück. Das war alles nur ein böser Traum. Was war das letzte realistische an das sie sich erinnern konnte? Oh, ja. Herauszufinden, dass sie adoptiert ist. Ist sie am Fluss ohnmächtig geworden und träumt nun noch immer? Sie verstand die Welt nicht mehr. "Ich will nach Hause!", sagte sie zu Kai, welcher sie noch immer wütend ansah. Das fühlte sich alles zu real an. Er schnaufte nur, bevor er zusammenzuckte und seine Augen sich weiteten. Chiyoko begann leise zu Schluchzen, bevor ihr langsam immer mehr Tränen die Wange hinab liefen. Als hätte man ihn ausgetauscht, ging der junge Mann nun auf sie zu. Sie zuckte zusammen, ängstlich, er würde ihr etwas tun. Doch er legte beide Hände auf ihre Wangen und hob ihren Kopf an. Sie sahen sich nun in die Augen und Chiyoko wusste nicht, wen sie da vor sich hatte. Der Junge, der bis jetzt immer so kalt und abweisend war, sah sie an, als hätte er eben einen Engel gesehen. Mit geweitetem, warmen Blick und leicht geöffneten Lippen, wischte er mit seinem Daumen ihre Tränen weg. "K-Kai...", flüsterte sie, und plötzlich schien er wie vom Blitz getroffen und seine Miene verdunkelte sich wieder. Er lies sie los und stand auf. "Wir müssen gehen, das hier ist kein Ort zum bleiben. Ich kann mich verteidigen, aber ich habe keine Lust mich auch um so einen Schwächling wie dich zu kümmern.", schnaufte er und begann loszumarschieren. Sie fragte ihn wohin sie gehen würden, während sie sich aufrichtete. "Hier muss es irgendwo ein Dorf geben!", antwortete er. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
 

Als die Bäume langsam weniger wurden und mehr Büsche zu finden waren, wusste sie, dass sie bald am Waldrand sein mussten. Und so war es auch. Sie trat aus dem Geäst hervor und blickte um sich. Vor ihr befand sich eine grosse Wiese, auf der Kai bereits unterwegs war. Dahinter ein kleines Dorf. Und mit klein meinte sie es gab fünf Hütten in diesem Dorf, und einen Stall. "Hör auf zu trödeln!", rief er ihr zu und sie nickte, lief ihm nun hinterher in Richtung des Dorfes. Als sie ihn endlich eingeholt hatte fragte sie: "Wo sind wir hier?" Denn er schien es ja genau zu wissen. "In der Dämonenwelt.", seufzte er, "Du hast uns beide in due Dämonenwelt verfrachtet, ohne einen Weg zurück. Obwohl das alles so unrealistisch schien, fühlte es sich zu realistisch an. Sie spürte den Wind auf ihrer Haut, sie hörte die Vögel zwitschern. Die Luft war gänzlich anders, reiner, als jene die sie gewohnt war. Sie blieb stehen, was Kai nicht entging und er drehte sich zu ihr um. "Hör mal zu, ich habe dir bereits alles erklärt. Reiss dich zusammen, das hier ist kein Scherz mehr.", sagte er und sie musste schlucken. Wo war sie da nur reingeraten? "Wir werden einen Weg zurück finden.", sagte er. "Warum bin ich so?", fragte sie darauf. Er antwortete: "Weil du ebenso ein Dämon bist. Schnallst du das nicht? Das hier ist die Dämonenwelt, hier wird deine Kraft nicht unterdrückt so wie in der Menschenwelt. Das ist dein wahres Ich. Auch wenn du genauso schwach bist wie ein kümmerlicher Mensch.", antwortete er herablassend. Sie schien es nun zu verstehen, aber wollte es nicht wahr haben. Der immernoch genervte Kai hatte genug, er packte sie am Arm und zog sie hinter sich her ins vor ihnen liegende Dorf.
 

Als sie dort ankamen, wurden sie bereits von vielen schockierten Gesichtern begrüsst. Wenige Männer, ein paar Frauen und drei Kinder, welche sich so schnell sie konnten versteckten. Die Leute schienen ängstlich zu sein, aber auch sie waren keine normale Menschen. Manche von ihnen hatten Ohren die aussahen wie jene von Elfen. Hier und da konnte man auch einen Schwanz an ihnen erkennen. Aber alle hatten eines gemeinsam: Sie fürchteten sich. Als die beiden das Dorf betraten, begannen diese Leute auf die Knie zu gehen. "Bitte tut uns nichts.", bettelte einer der Männer. Warum fürchteten sie sich so? Kai sah sich um, doch schien nicht zu finden, wonach er suchte. "Hier gibt es keine Kitsune. Das sind nur schwächliche, niedere Dämonen.", sagte er kalt. Chiyoko hatte nachwievor keine Ahnung, wovon er da sprach. Doch konnte sie merken, wie nun die Dorfbewohner auch sie fast schockiert ansahen. "Eine Katzendämonin?", flüsterte einer der Männer. "Das ist unmöglich...", fügte eine Frau hinzu. "Was glotzt ihr so blöd?", fragte Kai gereizt. Ein Mann erhob sich und sagte: "Verschwindet! Ihr werdet uns nur unheil bringen!" Kai wurde wütend. Und obwohl die Dorfbewohner erst wie ängstliche Mäuse am Boden kauerten, richteten sie sich nun einer nach dem anderen auf. "Verschwindet!", riefen sie nun, einer nach dem anderen. Selbst die Kinder kamen aus ihren Verstecken und begannen mit Steinen nach den beiden zu werfen. Chiyoko nahm Kai am Arm und bat ihn, dem Wunsch der Dorfbewohner nachzugehen. Dieser schnaufte nur. "Was bildet ihr niederes Volk euch ein? Wisst ihr nicht wen ihr vor euch habt?", knurrte er. "Das wissen wir! Aber lieber kämpfen wir gegen dich, als gegen das Ungeheuer das diese Kätzin mit sich bringt!", antworteten die Männer. Chiyoko versuchte weiter ihn zu überreden zu gehen, sie waren hier nicht erwünscht. Gott sei Dank beruhigte sich Kai dann. Er wollte seine Zeit nicht weiter an diese Leute verschwenden. Also kehrte er ihnen den Rücken zu und ging, Chiyoko zögerte nicht im nachzulaufen. Als sie noch einmal zum Dorf zurückblickte, konnte sie nur sehen, wie alle Dorfbewohner in die Knie gingen und scheinbar zu beten anfingen. Sie fragte sich, wofür? Und warum hatten sie mehr Angst vor ihr als vor Kai?
 

Nach einem langen Fußmarsch fanden die beiden eine kleine Höhle und Kai war der Meinung, dass dies ihr Schlafplatz werden würde. Begeistert war das Mädchen davon nicht, aber in das Dorf konnten sie nicht zurück kehren. Also willigte sie ein und es dauerte nicht lang, bis es dunkel wurde. Ihr Magen grummelte, sie hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Doch obwohl Kai es bestimmt hören konnte, interessierte es ihn wenig. "Ich habe Hunger...", flüsterte sie, gerade laut genug, damit er es hören konnte. "Dann such dir was zu essen.", antwortete er nur. Was zu Essen suchen? Sicher, in dem Wald und der näheren Umgebung gab es bestimmt kein McDonalds. Aber was sollte sie denn essen? Gras und Blätter? Das Mädchen entschied sich, schlafen zu gehen und einfach zu hoffen, dass es morgen besser werden würde. Zwar war es nicht leicht, mit einem leeren Magen Ruhe zu finden, dennoch dauerte es nicht lange, bis sie ins Reich der Träume wanderte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war nu  Kapitel 2! Ich bin sehr aufgeregt, diese Story zu schreiben, da ich wirklich schon laaaaange nichts mehr geschrieben hab. Ich schreibe all dies hier momentan am Handy und entschuldige mich deshalb für auftretende tippfehler.
Grüsse, Jojo <3 Komplett anzeigen

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