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Chiyoko

von

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In einer anderen Welt

Sie hörte ein leises Knacken. Ihr Körper tat weh, sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. Wieder ein leises Knacken. Das Mädchen versuchte ihre Augen zu öffnen, doch das Licht blendete sie zu sehr. Was ist passiert? Hatte sie einen Albtraum? Erneut, ein leises Knacken, gefolgt von einem Räuspern. Sie öffnete ihre Augen einen Spalt um sich langsam an das Licht zu gewöhnen. Sie sah an die Decke, sie war in einem Raum. Aber die Lampe, die da hing war nicht die ihre. Sie blickte zur Seite und entdeckte den jungen Mann, mit dem sie zuvor unfreiwillig ihre Zeit verbrachte. Noch etwas verschwommen konnte sie erkennen, wie er an einem Tisch vor einem Computer saß und... eine Tafel Schokolade aß. Daher also dieses Knacken. Sie grummelte leise und dadurch richtete die Aufmerksamkeit von Kai sich nun auf sie. "Wie kann man nur solange bewusstlos sein? Du bist ja noch schwächer als ich erwartet habe.", sagte er und stand auf. Sie lag in einem Bett, wo sie war wusste sie nicht. "W-Wo bin ich?", wisperte sie leise, noch völlig erschöpft. "In meiner Wohnung, ich habe deinen Eltern geschrieben, dass du heute nicht nach Hause kommst.", antwortete er. Sie erschrak für einen kurzen Moment und nahm ihr Handy in die Hand, welches neben ihr lag. Tatsächlich hatte dieser Spinner eine Sms an ihre Eltern hinterlassen. So, als hätte sie sie selber geschrieben. Sie richtete sich langsam auf. "Kann ich gehen? Ich hab nichts mit dir am Hut.", sagte sie und nun stand er vor ihr und blickte sie an. "Ich möchte wissen, ob du dich so dumm anstellst oder wirklich keine Ahnung hast.", antwortete er, was sie nur verwirrte. Sie fragte ihn, wovon sie keine Ahnung haben sollte. Daraufhin hob er seine Hand, und sie fing an zu... brennen?! Wieder erschrak sie und kroch so weit zurück am Bett wie sie konnte. "Was ist das?", fragte sie schockiert. Während eine seiner Hände in seiner Hosentasche ruhte, stand die andere unter Flammen. Blauen Flammen. Und es schien ihn nichtmal zu jucken. Er schüttelte seine erhobene Hand womit die Flammen erlischten und sah sie ernst an. Als er sich wieder umdrehte und zum PC zurückging sagte er nur: "Du scheinst es also wirklich nicht zu wissen, Kätzchen." Er setzte sich wieder nieder, nahm seine Schokoladentafel in die Hand und tat nach wievor so, als wäre das alles normal. Sie schluckte, dann stand sie auf. "Ich gehe heim!", sagte sie, etwas unsicher, und machte sich auf den Weg zur Tür. Doch diese war verschlossen. "Sperr auf und lass mich raus, oder ich rufe die Polizei!", sagte sie. "Ich bin ein Kitsune, der Sohn Tamame No Mae. Eigendlich dachte ich, du hättest es gespürt, aber deine Respektlosigkeit zeigt mir nach wie vor, dass du keinen Plan hast. Sind deine Kräfte versiegelt?", sagte er, ignorierte ihre Forderung. "Hör mal zu", erwiderte sie nun wütend, "Ich habe genug von deinen komischen Rollenspielchen und keine Lust, mich von dir festhalten zu lassen. Bitte lass mich gehen." Kai schmunzelte. Erneut ignorierte er ihre Frage. "Dir scheint es nicht bewusst zu sein, aber du bist eine Katzendämonin, soweit ich weiss die letzte deiner Art. Ich hatte nicht erwartet, so eine während meines Aufenthaltes hier anzutreffen.", erklärte er. Sie seufzte. Sie hatte wirklich genug. Ihm fielen immer neue Geschichten ein, um sein Rollenspiel aifzupeppen, aber darauf hatte sie überhaupt keine Lust. "Was willst du von mir, Kai? Willst du mit mir ausgehen? Willst du mit mir spielen?", fragte sie, doch wieder keine Antwort. Er ignorierte sie, tippte weiter an seinem Computer herum und aß seine Schokolade. Sie seufzte erneut, versuchte die Tür zu öffnen, vergeblich. Dann sah sie sich in dem Raum um, in dem sie sich befand. Da war ein Fenster, zu dem ging sie. Doch konnte sie nicht flüchten, denn die Wohnung befand sich mindestens im dritten Stock. Also sah sie sich weiter um. Neben lauter KrimsKrams, den Jungendliche halt so besaßen fand sie noch einen kleinen Spiegel, der allein auf einem kleinen Tisch stand. Ganz verwundert sah sie erst von der Ferne in den Spiegel, hinter sich konnte sie Kai entdecken, welcher ihr nach wie vor keine Beachtung schenkte. Sie trat näher heran und blickte hinein, sie sah echt genau so aus wie sie sich fühlte. Fertig mit der Welt. Als sie ihre Hand ausstreckte um nach dem Spiegel zu greifen, zögerte sie. Irgendetwas in ihr sagte ihr, sie sollte die Finger davon lassen. Doch ihre Neugier war grösser, und so drückte sie auf den kleinen Knopf, der sich auf dem Fuße des Spiegels befand. Nichts geschah, sie zog ihre Hand verwundert zurück, ob er nicht eingesteckt war? "Hm?", konnte sie Kai hören und sie sah in der Reflektion, wie er sich zu ihr drehte. "Du absoluter Vollidiot!", brüllte er und sprang auf, "Nimm ihn in die Hand!" Doch so schnell konnte sie garnicht reagieren, da fing der Spiegel an grell zu leuchten, sie zu blenden. Ein paar Sekunden später öffnete sie ihre Augen, doch er war nicht mehr da. Um ehrlich zu sein, garnichts war mehr da. Sie schien sich nun an einem komplett anderen Ort zu befinden.
 

Auch Kai war hinter ihr, und er schien sehr wütend zu sein. "Hast du den Spiegel?!", brüllte er sie an. Sie schüttelte den Kopf. Was war jetzt passiert. Wo waren sie? "Du bist so dämlich. So absolut dämlich. Wer fässt denn Zeug an, von dem er keine Ahnung hat?! Ich kanns nicht fassen!", meckerte er und packte sie am Kragen. "Wer entführt denn Mädchen und lässt sie nicht mehr frei, nur weil er sonst niemanden für seine Rollenspiele findet?!", erwiderte sie wütend. "Ich habe keine Worte für deine Dummheit. Du weisst garnicht, was du angerichtet hast!", meckerte er weiter, er lies von ihrem Kragen ab. "Gehört das auch zu meinen Rollenspielen dazu, du Vollidiot?!", fragte er und griff nach etwas. Es war nicht ihr Arm, nicht ihr Bein, nichts an ihrem Körper und dennoch konnte sie es spüren. Er zog es nach vorn und hielt es ihr vor die Nase. Es war.. Fell? Ein Schwanz! Aber.. warum spürte sie den Druck seiner Hand? "Hnngg!!!", machte sie erschrocken und riss ihm das Teil aus der Hand. Sie konnte es spüren, als wäre es ein Teil ihres Körpers. Aber wie war das möglich. Kai war sichtlich wütend, er hielt sich mit einer Hand den Kopf, während Chiyoko weiter schockiert den Schwanz beobachtete. Er seufzte: "Willkommen zu Hause." Und sie sah ihn an. Zu Hause? Sie waren irgendwo mitten im Wald am hellichten Tag. Weit weg von zu Hause. "Der Spiegel ist ein Portal, du musst ihn festhalten, um ihn mitzunehmen. Ich kann's nicht fassen.", meckerte er weiter, "Weisst du was das heisst?! Wir sind hier gefangen, bis wir ein anderes Portal finden. Vollidiot." "Kannst du mal aufhören mich zu beleidigen und mit erklären was das hier soll?!", maunzte sie nun zurück. "Das habe ich dir doch schon gesagt!", antwortete er genervt. Sie lies nun von "ihrem" (?) Schwanz ab und stand auf um sich genauer umzusehen. Neben ihnen floss ein kleiner Bach, das war aber auch schon alles. Als wären sie in mitten eines riesigen Waldes. Sie ging auf den Bach zu, ignorierte das Geschimpfe von Kai, welcher sichtlich wütend war. Langsam kniete sie sich nieder und sah in das glasklare Wasser herab. Und dort war ihr Spiegelbild. Eigendlich alles ganz normal, bis auf die Tatsache, dass sie Ohren besaß. Katzenohren. Sie erschrak und fiel zurück. "W-Was ist das?!", schrie sie empört und Griff nach ihrem Kopf um an den Ohren zu ziehen. Dabei tat sie sich nur selber weh, denn genau so wie der Schwanz gehörten diese anscheinend nun zu ihr. "Du bist so jämmerlich. So schwach. Schau dich an. Du kannst nachwievor nichtmal deine wahre Form verstecken. Ich hätte dich einfach ignorieren sollen!", sagte Kai. "Ich wünschte das hättest du!", motzte sie zurück. Das war alles nur ein böser Traum. Was war das letzte realistische an das sie sich erinnern konnte? Oh, ja. Herauszufinden, dass sie adoptiert ist. Ist sie am Fluss ohnmächtig geworden und träumt nun noch immer? Sie verstand die Welt nicht mehr. "Ich will nach Hause!", sagte sie zu Kai, welcher sie noch immer wütend ansah. Das fühlte sich alles zu real an. Er schnaufte nur, bevor er zusammenzuckte und seine Augen sich weiteten. Chiyoko begann leise zu Schluchzen, bevor ihr langsam immer mehr Tränen die Wange hinab liefen. Als hätte man ihn ausgetauscht, ging der junge Mann nun auf sie zu. Sie zuckte zusammen, ängstlich, er würde ihr etwas tun. Doch er legte beide Hände auf ihre Wangen und hob ihren Kopf an. Sie sahen sich nun in die Augen und Chiyoko wusste nicht, wen sie da vor sich hatte. Der Junge, der bis jetzt immer so kalt und abweisend war, sah sie an, als hätte er eben einen Engel gesehen. Mit geweitetem, warmen Blick und leicht geöffneten Lippen, wischte er mit seinem Daumen ihre Tränen weg. "K-Kai...", flüsterte sie, und plötzlich schien er wie vom Blitz getroffen und seine Miene verdunkelte sich wieder. Er lies sie los und stand auf. "Wir müssen gehen, das hier ist kein Ort zum bleiben. Ich kann mich verteidigen, aber ich habe keine Lust mich auch um so einen Schwächling wie dich zu kümmern.", schnaufte er und begann loszumarschieren. Sie fragte ihn wohin sie gehen würden, während sie sich aufrichtete. "Hier muss es irgendwo ein Dorf geben!", antwortete er. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
 

Als die Bäume langsam weniger wurden und mehr Büsche zu finden waren, wusste sie, dass sie bald am Waldrand sein mussten. Und so war es auch. Sie trat aus dem Geäst hervor und blickte um sich. Vor ihr befand sich eine grosse Wiese, auf der Kai bereits unterwegs war. Dahinter ein kleines Dorf. Und mit klein meinte sie es gab fünf Hütten in diesem Dorf, und einen Stall. "Hör auf zu trödeln!", rief er ihr zu und sie nickte, lief ihm nun hinterher in Richtung des Dorfes. Als sie ihn endlich eingeholt hatte fragte sie: "Wo sind wir hier?" Denn er schien es ja genau zu wissen. "In der Dämonenwelt.", seufzte er, "Du hast uns beide in due Dämonenwelt verfrachtet, ohne einen Weg zurück. Obwohl das alles so unrealistisch schien, fühlte es sich zu realistisch an. Sie spürte den Wind auf ihrer Haut, sie hörte die Vögel zwitschern. Die Luft war gänzlich anders, reiner, als jene die sie gewohnt war. Sie blieb stehen, was Kai nicht entging und er drehte sich zu ihr um. "Hör mal zu, ich habe dir bereits alles erklärt. Reiss dich zusammen, das hier ist kein Scherz mehr.", sagte er und sie musste schlucken. Wo war sie da nur reingeraten? "Wir werden einen Weg zurück finden.", sagte er. "Warum bin ich so?", fragte sie darauf. Er antwortete: "Weil du ebenso ein Dämon bist. Schnallst du das nicht? Das hier ist die Dämonenwelt, hier wird deine Kraft nicht unterdrückt so wie in der Menschenwelt. Das ist dein wahres Ich. Auch wenn du genauso schwach bist wie ein kümmerlicher Mensch.", antwortete er herablassend. Sie schien es nun zu verstehen, aber wollte es nicht wahr haben. Der immernoch genervte Kai hatte genug, er packte sie am Arm und zog sie hinter sich her ins vor ihnen liegende Dorf.
 

Als sie dort ankamen, wurden sie bereits von vielen schockierten Gesichtern begrüsst. Wenige Männer, ein paar Frauen und drei Kinder, welche sich so schnell sie konnten versteckten. Die Leute schienen ängstlich zu sein, aber auch sie waren keine normale Menschen. Manche von ihnen hatten Ohren die aussahen wie jene von Elfen. Hier und da konnte man auch einen Schwanz an ihnen erkennen. Aber alle hatten eines gemeinsam: Sie fürchteten sich. Als die beiden das Dorf betraten, begannen diese Leute auf die Knie zu gehen. "Bitte tut uns nichts.", bettelte einer der Männer. Warum fürchteten sie sich so? Kai sah sich um, doch schien nicht zu finden, wonach er suchte. "Hier gibt es keine Kitsune. Das sind nur schwächliche, niedere Dämonen.", sagte er kalt. Chiyoko hatte nachwievor keine Ahnung, wovon er da sprach. Doch konnte sie merken, wie nun die Dorfbewohner auch sie fast schockiert ansahen. "Eine Katzendämonin?", flüsterte einer der Männer. "Das ist unmöglich...", fügte eine Frau hinzu. "Was glotzt ihr so blöd?", fragte Kai gereizt. Ein Mann erhob sich und sagte: "Verschwindet! Ihr werdet uns nur unheil bringen!" Kai wurde wütend. Und obwohl die Dorfbewohner erst wie ängstliche Mäuse am Boden kauerten, richteten sie sich nun einer nach dem anderen auf. "Verschwindet!", riefen sie nun, einer nach dem anderen. Selbst die Kinder kamen aus ihren Verstecken und begannen mit Steinen nach den beiden zu werfen. Chiyoko nahm Kai am Arm und bat ihn, dem Wunsch der Dorfbewohner nachzugehen. Dieser schnaufte nur. "Was bildet ihr niederes Volk euch ein? Wisst ihr nicht wen ihr vor euch habt?", knurrte er. "Das wissen wir! Aber lieber kämpfen wir gegen dich, als gegen das Ungeheuer das diese Kätzin mit sich bringt!", antworteten die Männer. Chiyoko versuchte weiter ihn zu überreden zu gehen, sie waren hier nicht erwünscht. Gott sei Dank beruhigte sich Kai dann. Er wollte seine Zeit nicht weiter an diese Leute verschwenden. Also kehrte er ihnen den Rücken zu und ging, Chiyoko zögerte nicht im nachzulaufen. Als sie noch einmal zum Dorf zurückblickte, konnte sie nur sehen, wie alle Dorfbewohner in die Knie gingen und scheinbar zu beten anfingen. Sie fragte sich, wofür? Und warum hatten sie mehr Angst vor ihr als vor Kai?
 

Nach einem langen Fußmarsch fanden die beiden eine kleine Höhle und Kai war der Meinung, dass dies ihr Schlafplatz werden würde. Begeistert war das Mädchen davon nicht, aber in das Dorf konnten sie nicht zurück kehren. Also willigte sie ein und es dauerte nicht lang, bis es dunkel wurde. Ihr Magen grummelte, sie hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Doch obwohl Kai es bestimmt hören konnte, interessierte es ihn wenig. "Ich habe Hunger...", flüsterte sie, gerade laut genug, damit er es hören konnte. "Dann such dir was zu essen.", antwortete er nur. Was zu Essen suchen? Sicher, in dem Wald und der näheren Umgebung gab es bestimmt kein McDonalds. Aber was sollte sie denn essen? Gras und Blätter? Das Mädchen entschied sich, schlafen zu gehen und einfach zu hoffen, dass es morgen besser werden würde. Zwar war es nicht leicht, mit einem leeren Magen Ruhe zu finden, dennoch dauerte es nicht lange, bis sie ins Reich der Träume wanderte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war nu  Kapitel 2! Ich bin sehr aufgeregt, diese Story zu schreiben, da ich wirklich schon laaaaange nichts mehr geschrieben hab. Ich schreibe all dies hier momentan am Handy und entschuldige mich deshalb für auftretende tippfehler.
Grüsse, Jojo <3 Komplett anzeigen

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