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Red String of Fate

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Red String of Fate

Red String of Fate

 

Eine Legende besagt: „Es gibt einen immateriellen Faden des Schicksals, der zwei Seelenverwandte, die dazu bestimmt sind, zusammen zu sein, verbindet. Die Verbundenen sind aneinandergebunden, unabhängig von Zeit, Ort oder Umstand. Dieser magische Faden kann sich zwar bis ins unendliche dehnen und verknoten, ist allerdings unzerstörbar.“

 
 

***

„Entschuldigen Sie.“

Die junge Frau, die Kagome Higurashi soeben im Supermarkt angesprochen hat, drehte sich verwundert zu ihr um.

„Sie haben da etwas verloren“, sagte Kagome freundlich und hielt ihr ein Portemonnaie entgegen.

„Oh!“ Die Augen der Frau wurden überraschend groß. „Vielen Dank! Ich wüsste nicht, was ich ohne gemacht hätte!“, sagte sie und nahm das Portemonnaie erleichtert entgegen.

Kagome winkte lächelnd ab. „Nichts zu danken. Nur-…“ Sie drehte sich leicht nach hinten um und deutete mit dem Finger auf einen jungen Mann, der einige Meter entfernt an den Regalen stand. „Eigentlich hat er Ihr Portemonnaie gefunden.“

„Ach wirklich?“, kam es von der Frau erstaunt zurück.

„Ja, er war nur zu schüchtern es Ihnen persönlich zu geben.“

„Oh…Dann werde ich mich bei ihm auch bedanken.“ Damit ging die Frau auf den Mann zu.

Kagome lächelte still in sich hinein, während sie die Interaktion zwischen den beiden beobachtete und sich dabei langsam entfernte. Zuerst war leichte Verwirrung zwischen ihnen zu sehen, was jedoch schnell nachließ. Kurze Zeit später lachten beide amüsiert und hatten anschließend ihre Handys gezogen, um sich womöglich gegenseitig die Nummern auszutauschen.

Für Außenstehende mag das wie ein zufälliges Kennenlernen wirken, doch Kagome sah mehr zwischen ihnen. Etwas, was niemand anderes sehen konnte.

Und zwar einen dünnen roten Faden, der die beiden jungen Menschen an den linken kleinen Fingern miteinander verband.

Zufrieden grinsend verließ die Siebzehnjährige den Supermarkt.

Draußen laufen im Sekundentakt Menschen vorbei. Und jeder hatte einen losen Faden um ihren kleinen Finger.

 

Kagome hat eine Gabe.

Sie konnte das Schicksal anderer Menschen sehen, in Form eines roten Fadens.

Am Anfang hatte sie dessen Bedeutung nicht verstanden. Doch mit der Zeit stellte sie fest, dass der Faden die Menschen verbindet.

Und zwar verbindet es die, die füreinander bestimmt sind.

Kagome war sich nicht sicher, wie sie diese Gabe bekam, aber als sie dreizehn wurde, begann sie all diese roten Fäden an den Menschen sehen. In mitten der Verwirrung sprach sie ein nettes, älteres Ehepärchen darauf an, weshalb sie rote Fäden um ihren linken, kleinen Finger gewickelt haben. Anstatt Kagome verwundert anzustarren, lächelten das Ehepärchen erfreut und erzählten ihr von dem Roten Faden des Schicksals.

Sie sagten ihr, dass ganz gleich wie verwickelt und ausgedehnt der Faden wird, man kann ihn nicht zerstören - was bedeutet, dass ganz gleich was für Hindernisse und Strapazen den Verbundenen in den Weg gestellt wird, sie sind dennoch füreinander bestimmt und sind dazu geboren zusammen zu sein.

So verwirrend das alles für Kagome damals war, so war es auch sehr faszinierend für sie. Überall sah sie Menschen, die nichts wissend an ihre Seelenverwandten vorbei gingen. Oder Pärchen, die mit einander verbunden, aber anscheinend nur Freunde waren.

Menschen, die demnach einfach an ihrem Schicksal vorbeilebten.

Demnach beschloss sie ihre Gabe dafür zu nutzen, dem Schicksal anderer auszuhelfen und die Leute miteinander zu verkuppeln.

Und bis jetzt war sie auch nie darin gescheitert.

 

Während Kagome nach Hause lief, blickte sie nachdenklich auf ihre linke Hand herab, wendete sie hin und wieder her. Sie musste schwer seufzend.

Während sie anderen dabei half, ihre Seelenverwandten zu finden, so war Kagome sich ihrem eigenen Schicksal sehr unsicher.

Denn es war kein roter Faden, um ihren kleinen Finger zu sehen.
 

***

Neben ihrem geheimen Leben als Schicksalskupplerin, war Kagome eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie ging zur Schule, war Mitglied des Bogenschützenclubs und hatte tolle Freundinnen, auf die sie sich verlassen konnte.

 

Die Schulglocke klingelte und die letzte Unterrichtsstunde war vorbei. Kagome packte gerade ihre Sachen ein, als sich jemand vor ihrem Tisch aufstellte.

„Hallo, Kagome.“

Sie sah auf und blickte in Hojo’s lächelndem Gesicht. Im Hintergrund konnte sie schon ihre Freundinnen aufgeregt Wispern hören. „Oh mein Gott, es passiert jetzt! Er fragt sie endlich zu einem Date aus“, kam es von Ayumi.

Kagome verkniff es sich genervt das Gesicht zu verziehen.

„Was gibt’s, Hojo?“, fragte sie und erwiderte sein Lächeln freundlich.

„Morgen ist Samstag und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast mit mir einen Film zu sehen?“, fragte er leicht nervös.

Auch wenn Kagome sowas erwartet hatte, so war sie dennoch etwas überrascht.

„E-Ehm ...“

Sie konnte die erwartungsvolle Blicke ihrer Freundinnen auf ihrem Rücken spüren und sah Hojo’s hoffnungsvollen Gesichtsausdruck vor ihr.

Es war für sie kein Geheimnis, dass er sie eventuell mehr mag als nur eine simple Klassenkameradin. Kagome konnte sich vorstellen, dass er ein toller Freund und Partner wäre. Schließlich sah er gut aus, war stets freundlich, nett, hilfsbereit und ziemlich taktvoll. Der ideale Schwiegersohn einer jeden Mutter.

Doch Kagome wusste nur zu gut, dass er nicht für sie bestimmt war oder sie für ihn, wenn sie auf ihre linken Hände blickte. Während ihr kleiner Finger leer blieb, führte sein roter Faden irgendwo zur Tür hinaus.

Irgendwo da draußen ist die Richtige für dich, dachte sie sich und sagte mit einem entschuldigenden Lächeln: „Tut mir furchtbar leid. Aber ich muss das gesamte Wochenende meiner Familie im Schrein aushelfen.“ So ganz ungelogen war das nicht, denn ihr Großvater hatte sie darum gebeten, den ganzen Laub im Geländer wegzukehren und sie hatte ihm versprochen das zu machen. Zumindest heute Nachmittag.

„Oh, schade. Aber wir können doch was unternehmen, wenn du fertig bist, oder?“

„Oh, ehm, lieber nicht. Ich arbeite den ganzen Tag und möchte am Ende nur noch meine Ruhe haben.“

Hojo blickte sie zu ihrer Erleichterung verständnisvoll an. „Da hast du recht. Daran habe ich nicht gedacht“, sagte er, rieb sich verlegen den Hinterkopf.

Oh man… Er ist wirklich zu gutherzig, seufzte sie innerlich.

„Trotzdem danke für die Einladung“, sagte Kagome aufrichtig lächelnd, stand auf und ging.

Aufgeregt und geschockt liefen ihre Freundinnen ihr hinterher und holten sie draußen vor dem Schultor ein.

„Was soll das, Kagome?“, zischte ihr Eri zu. „Da fragt dich der heißeste Typ der ganzen Schule aus und du lehnst ab?!“

Kagome seufzte. „Ich muss meiner Familie wirklich aushelfen.“

„Trotzdem!“, meldete sich Yuka zu Wort, „Oder hast du etwa schon einen Freund?“

Augenblick blickte Kagome entgeistert drein. „Ihr macht aus ner Mücken einen Elefanten, Leute!“, stöhnte sie auf und fasste sich die Stirn.

Dann begab sich die Gruppe auf den Weg nach Hause.

 

Daheim kehrte Kagome, wie versprochen, das ganze Laub um den Schrein.

Gerade stand die Schülerin vor dem Brunnenhaus, als sie plötzlich spürte, wie etwas an ihr zupfte. Oder um genau zu sein, wie etwas an ihrem linken kleinen Finger zupfte.

Sie schaute auf ihre Hand herunter und erstarrte für einen Moment. Zitternd hob sie ihre Hand, wendete und drehte sie, blinzelte beim Betrachten einige Male geschockt.

Da war er.

Der rote Faden.

Ihr roter Faden des Schicksals.

Ungläubig hob Kagome ihre linke Hand und beäugte mit großen Augen den Knoten um ihren kleinen Finger. Sie hatte schon viele Fäden gesehen, aber ihren eigenen vor Augen zu haben, war sichtlich faszinierend. Wie eine süße, kleine Schleife wickelte es sich um ihren kleinen Finger.

Kagome konnte ihn nicht berühren oder entknoten. Dennoch konnte sie spüren wie daran gezogen wurde. Und der Faden blieb sicher und fest an ihrem Finger gewickelt, egal wie sehr sie dagegenwirkte.

Trotz aller Verwunderung konnte sie nicht anders als sich zu freuen. Anscheinend hatte sie doch einen Seelenverwandten auf der Welt und das Schicksal hatte sie nicht vergessen!

Doch wieso tauchte er erst jetzt auf?

Und viel mehr noch…

Wieso führte er in den Brunnenhaus hinein?

Am anderen Ende würde sich ihr Seelenverwandter befinden, doch Kagome konnte sich nicht vorstellen, wieso sich ein Typ darin verstecken würde. Gesehen hatte sie auch niemand, seit sie mit dem Kehren beschäftigt war.

Sie öffnete die Tür und sah sich suchend um.

Wie sie erwartet hatte, war niemand drin. Doch der Faden spannte sich ein weiteres Mal an, es zupfte an ihrem Finger. Kagome konnte sehen, wie der rote Strang in den Knochenfresserbunnen führte.

Noch mehr Fragezeichen bildete sich in ihrem Kopf.

Sie beugte sich über den Brunnen herunter und sah dabei nichts als tiefste Schwärze.

Es zupfte ein weiteres Mal an ihrem Finger und Kagome kam sich vor als würde etwas mit höherer Macht sie reinziehen wollte.

Ein weiteres Zupfen. Auf einmal verlor sie ihr Gleichgewicht und fiel in den Brunnen rein.

Für eine Millisekunde war sie unbesorgt, weil der Brunnen nicht so tief sein sollte, aber als Kagome merkt, dass sie länger fiel als sie sollte, überkam sie die Panik.

Sie wollte schon anfangen zu schreien, als sie plötzlich festen Grund unter sich spürte.

Unter ihren Händen konnte sie Erde, Blätter und knochenartige Reste auf dem Boden fühlen. Sie selbst hatte sich zum Glück keine Knochen gebrochen.

Erleichtert atmete sie etwas aus und blickte nach oben. Nanu?, ging es ihr durch den Kopf.

Es war hell. Als würde die Sonne scheinen.

Wie konnte das sein? Das Häuschen war doch bedacht.

Ihr fiel auf, dass ihr roter Faden nach oben führte. Sie setzte sich auf und strich sich den Dreck von den Klamotten.

Ein Schatten breitete sich im nächsten Augenblick über dem Licht aus. Kagome kniff sich die Augen zusammen. Es sah nach einem Jungen mit sehr hellen Haaren aus.

„Hey du!“, rief er zu ihr runter, „Was machst du hier unten?“

„Huh?“, kam es von ihr perplex zurück.

„Bist du schwerhörig?“, fragte der Junge ungeduldig, „Ich fragte, was du hier unten machst.“

Kagome gefiel sein Ton, in der er sprach, nicht. „Ich habe dich schon beim ersten Mal gehört! Ich bin hier runtergefallen. Was sonst würde ich freiwillig da unten wollen!“ Während sie sich erklärte, kletterte sie mit Müh den Brunnen hoch. Es wurde ihr keine Hilfe angeboten, als sie sich nach draußen hievte.

Verwundert nahm sie ihre Umgebung auf. Eine riesige Wiese breitet sich vor ihr auf.

W-Wo bin ich hier? Überall war schöne, grüne Natur zu sehen, statt graue Wolkenkratzer.

Ein Schnüffeln neben sich, ließ sie leicht zusammenzucken.

Überrascht wich Kagome von dem Jungen zurück, den sie schon fast vergessen hätte.

„Du riechst, wie sie... aber auch irgendwie anders“, hörte sie ihn leise murmeln.

Er war vollkommen in Rot gekleidet, hatte ein Schwert um seine Hüfte hängen. Er hatte lange weiße Haare, goldene Augen und… Hundeohren?

Automatisch reichten ihre Hände nach diesen Ohren, betastete sie und spielten mit ihnen.

Fühlen sich echt an, dachte Kagome sich verzückt.

„Hörst du auf damit“, motzte der Junge sie genervt an und schlug ihr die Hände weg.

In dem Moment sah sie den roten Faden um seinen kleinen Finger. Ihre Augen folgten dessen Faden, der merkwürdigerweise ziemlich kurz war… und an ihrem Finger endete.

Ihr Atem stockte und für einige Sekunden starrte Kagome diesen seltsamen, fremden Jungen mit großen Augen und offenen Mund an. Ihr Herzschlag echote laut in ihren Ohren.

Das war ihr Seelenverwandter?!

Zugegeben, er war nicht das, was sie sich vorgestellt hatte. Aber er sah gut aus.

„Du bist ein komisches Mädchen.“ Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Was sind das für komische Sachen, die du anhast?“

Kagome sah auf ihre Klamotten herab. „Wovon redest du? Das ist einfach nur meine Schuluniform.“ Der Junge blickte sie an, wie als wüsste er nicht was das sei. „Außerdem - was meinst du mit ich bin komisch?“, wendete sie empört ein, „Wenn hier jemand komisch ist, dann bist du das. Du hast Hundeohren! Und vorhin hast du einfach nur dumm zugeguckt, anstatt mir zu helfen! Wie heißt du und was bist du überhaupt?“, platzte es aus ihr heraus.

„Ich bin Inuyasha und ich bin ein Halbdämon. Und ich habe dir nicht geholfen, weil du von allein gut klarkamst.“ Inuyasha zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du könntest mir auch mal deinen Namen verraten.“

„Kagome Higurashi“, antwortete sie ihm.

„Kagome, also.“ Wie Inuyasha ihren Namen aussprach, ließ ihr Herz kurz aufflattern „Was für ein komischer Name.“ Beleidigt verzog Kagome das Gesicht, drehte sich empört weg und ging. Sie müsste sowieso herausfinden wo sie war.

Nachdem sie die Wiese überquerte und durch ein Waldstück lief, blieb sie vor einem Baum stehen. Das ist doch der alte, heilige Baum!

Es war ihr Lieblingsbaum, doch hier sah er nicht so alt und groß aus, wie bei sich zu Hause.

„Magst du auch diesen Baum?“ Erschrocken fuhr Kagome zusammen.

„Verdammt, erschreck mich nicht so!“, fuhr sie Inuyasha an.

„Man, bist du immer so schnell gereizt?“, rollte dieser mit den Augen.

„Wieso verfolgst du mich überhaupt?“

„Damit du dich nicht verirrst.“

„Ich verirre mich nicht“, entgegnete Kagome stur. Im nächsten Moment blickte sie sich orientierungslos um. Sie sah nichts als Bäume und Wald vor sich.

Entnervt stöhnte sie auf.

Ein amüsiertes Kichern war hinter sich zu vernehmen.

„Komm, ich bring dich ins Dorf“, sagte Inuyasha.

„Dorf?“, fragte sie leise zu sich selbst.

 

Die nächsten Minuten liefen beide schweigend mit etwas Abstand nebeneinander her.

Immer wieder schielte Kagome auf den roten Faden zwischen ihnen runter. Er verlängerte und kürzte sich immer, je nach ihrer körperlichen Entfernung.

Noch immer konnte sie nicht glauben, dass der Faden sowie Inuyasha wirklich existierte.

„Da sind wir“, hörte sie ihn sagen.

Mit großen Augen und halboffenen Mund sah sie das Dorf, welches sich vor ihr ausbreitete. Überall waren kleine Hütten und Menschen, die alttypische Klamotten trugen und in Feldern arbeiteten. Kagome kam sich vor, als wäre sie in die mittelalterliche Sengoku-Ära zurückversetzt worden – was womöglich auch geschehen war.

„Ah, da kann ich dich direkt den anderen vorstellen“, grinste Inuyasha.

Verwirrte drehte sie ihren Kopf zu ihm um. „Welche anderen?“

„Meine Freunde. Wir jagen Dämonen zusammen.“

Dämonen? Noch mehr Fragezeichen bildeten sich in ihrem Kopf. Na gut, wenn es Halbdämonen gibt, dann muss es natürlich auch Dämonen geben, Dummerchen, dachte sie sich achselzuckend.

Beide steuerte auf eine Gruppe zu, die vor einem Häuschen standen. Ein junger Mann in Mönchsgewand, eine hübsche junge Frau, die einen riesigen Bumerang auf dem Rücken trug, ein kleiner Junge mit einem buschigen Schwanz sowie eine süße Katze mit zwei Schwänzchen.

„Inuyasha!“, kam es von der Frau. „Wo warst du denn? Und wen hast du da aufgegabelt?“

„Hey, Leute. Das ist Kagome“, stellte er seine Begleitung vor, die schüchtern winkte.

Plötzlich stand der Mönch vor ihr und hielt ihre Hand in beiden Händen. „Hallo meine Schöne, mein Name ist Miroku. Möchtest du ein Kind mit mir?“

Kagome starrte ihn mit riesigen Augen verdutzt, irritiert, entgeistert und zugleich angeekelt an. Die junge Frau hinter ihm stierte ihn für einen Moment mit demselben Gesichtsausdruck an, bevor sie ihm kräftig eine auf dem Hinterkopf verpasste und ihn beiseite schubste.

„Ekliger Lustmolch!“, zickte sie ihn an und warf ihm weitere Beleidigungen an den Kopf.

„Wunder dich nicht, die beiden sind immer so“, kommentierte der kleine Junge gelangweilt. „Ich bin übrigens Shippo, ein Fuchsdämon.“

Kagome grinste ihn amüsiert an. Er erinnerte sie sofort an ihren eigenen Bruder Sota. „Du trägst wirklich komische Sachen“, merkte er an.

„Ehm...ja...“, lächelte sie verlegen.

Währenddessen wurde Miroku noch immer von der hübschen, jungen Frau fertig gemacht.

„Sind die beiden zusammen?“, fragte sie leise an Shippo gewandt.

„Hmmm. Das weiß so richtig keiner.“ Er zuckte ahnungslos mit den Achseln. „Miroku rennt jeder Frau hinter her und Sango regt sich auf.“

Kagome blickte die beiden weiterhin verdutzt an. Ihr entging der rote Faden zwischen ihnen offensichtlich nicht. Ich glaube, bei den beiden halte ich mich mal ausnahmsweise raus...!, dachte sie sich und ließ einen tiefen Seufzer aus. Das soll das Schicksal allein schon gebacken kriegen.

„Du bist unmöglich!“ Sango wandte sich genervt von Miroku ab, der eine fette rote Backe hatte und lächelte Kagome freundlich zu. „Ich bin Sango.“

Die junge Schülerin fand sie direkt sympathisch. „Freut mich dich kennenzulernen, Sango.“

„Das ist Kirara“, sagte Sango, als die Katze auf ihre Schulter gesprungen war. „Sie ist ein Katzendämon.“ Vergnügt streichelte Kagome ihr über den Kopf.

„Also, wie hast du Kagome gefunden?“, fragte Sango neugierig in Inuyasha’s Richtung.

„Ich hatte plötzlich Kikyo’s Geruch in der Nase und habe die im Knochenfresserbrunnen gefunden“, antwortete er schulterzuckend.

Kikyo? Wer ist das denn?, fragte Kagome sich.

Die anderen blinzelte ihn bei der Erwähnung des Namens mit großen Augen an. Kagome konnte ihre Gesichter nicht deuten.

„Was ist denn hier los?“, sprach auf einmal die Stimme einer älteren Frau. Eine alte Priesterin mit Augenklappe kam auf die Gruppe zu.

„Kaede. Nun... uhm-“ Inuyasha blickte zwischen ihr und Kagome hin und her. Er wirkte auf einmal etwas unschlüssig.

Kaede’s Auge wurden groß als sie Kagome erblickte, rang sogar überrascht nach Luft.

„Du siehst aus... wie meine große Schwester Kikyo.“

Schon wieder dieser Name... Was hatte sie mit dieser Person zu tun?

 

Am Abend saßen alle in Kaede’s Hütte um ein Feuer und aßen. Kagome starrte gedankenverloren auf ihre Reisschale. Sie wusste nicht, was sie denken soll. So viele Informationen waren in den letzten Stunden auf sie eingeprasselt und noch immer stellten sich bei ihr unzählige Fragen auf.

„Hast du keinen Hunger?“, riss Kaede’s Stimme sie aus den Gedanken.

„Oh, eh, doch, doch.“ Sie nahm einige Bissen vom Reis. „I-Ich schätze mal, ich bin hier nicht in Tokyo?“, fragte sie in die Runde.

„Noch nie gehört. Ist das der Ort von der du kommst?“, fragte Miroku zurück.

„Sowas in der Art...“, lächelte sie verlegen. Wie ich wohl nach Hause komme? Vielleicht durch den Brunnen! Schließlich kam ich durch den hierher.

„Die Sache ist die, ich komme aus einer anderen Zeit. Über 500 Jahre in die Zukunft.“

Alle blickten Kagome teilweise ungläubig, teilweise erstaunt an.

„Hmm. In der Zukunft trägt man so einen Fummel?“, murmelte Kaede und rührte in ihrer Suppe.

„Mag wohl was dran sein“, kam es von Sango nachdenklich. Die anderen nickten.

Nur Inuyasha sagte nichts und musterte Kagome mit einem Blick, den sie nicht lesen konnte.

Plötzlich fing es an zu beben. Schrei waren draußen zu hören.

„Was ist das?“, kam es von ihr erschrocken. Ein Erdbeben?

Sofort waren Inuyasha und seine Freunde schon auf den Beinen. Kirara begann zu knurren und zu fauchen.

„Dämonen!“, kam es von Sango.

„Kaede, Shippo, ihr passt auf Kagome auf!“, rief Inuyasha hinterher.

Im nächsten Moment waren er, Sango und Miroku schon nach draußen gestürmt.

Kagome sprang auf die Beine und blickte durch die Tür hinaus. Schockiert schnappte sie nach Luft. Ihre Augen rissen sich weit auf.

Unzählige, groteske Gestalten waren zu sehen, griffen die Dorfbewohner an und kämpften gegen die drei. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und Angst breitete sich in ihr aus.

„Kagome, bleib besser hier“, sagte Kaede mit fester Stimme.

Kagome drehte sich zu ihr um. „Können wir ihnen nicht helfen? Sie sind zu dritt und da draußen sind bestimmt hunderte von diesen Dämonen.“

„Inuyasha, Sango, Kirara und Miroku sind erfahrene Kämpfer. Sie schaffen das“, beschwichtige Kaede ihr, hielt aber dennoch Pfeil und Bogen bereit.

„Keine Sorge, ich beschütze dich“, grinste Shippo, der auf Kagome’s Schulter auftauchte.

Mit zusammengepressten Lippen sah sie den anderen draußen zu, wie sie diese Kreaturen bekämpften. Kirara hatte sich sogar in eine große Raubkatze verwandelt!

Sie schlugen sich alle tapfer, doch ein Sieg war nicht in Sicht. Es waren viel zu viele. Ich kann doch nicht tatenlos zusehen!, dachte Kagome sich verbissen.  

Im nächsten Moment schnappte sie sich Kaede’s Pfeile und Bogen, lief nach draußen und stellte sich einigen Dämonen entgegen.

Ein großer tausendfußähnlicher Dämon kam direkt auf sie zugeschossen.

Kagome zielte auf dessen Kopf und schoss den Pfeil ab. Sie konnte sehen, dass der Pfeil in einem ungewöhnlich hellen Licht gehüllt war und durch die Kreatur durchflog. Der Tausendfüßler war zu Asche zerfallen.

„Diese Kräfte…!“ Überrascht drehte sie sich zu Kaede um, die auf einmal hinter ihr stand. „Solche großen Miko-Kräfte habe ich das letzte Mal bei meiner Schwester gesehen…“, sagte die alte Frau nahezu ehrfürchtig.

Miko? Ich bin eine Miko?

Doch zum Nachdenken war keine Zeit als noch mehr Dämonen auf Kagome zukamen. Mit einem entschlossenen Ausdruck schoss sie weitere Pfeile entgegen. Wenigstens zahlen sich meine Fähigkeiten vom Bogenschützenclubs aus!

Mit einem Pfeil zerfielen direkt zig Dämonen zu Staub. Momente später war auch Inuyasha an ihrer Seite, hielt ein riesiges Schwert in beiden Händen.

„Dass du eine Miko bist, hättest du mal erwähnen sollen!“, sagte er.

„Tut mir leid. Ich wusste bis eben selbst nicht, dass ich eine bin“, entgegnete sie in einem sarkastischen Ton.

Minuten später waren alle Dämonen besiegt.

Völlig außer Atem, setzte Kagome sich erstmal auf dem Boden hin. Sofort waren Kaede und Sango an ihrer Seite.

„Geht es dir gut?“, fragte Sango besorgt.

„Ja“, nickte Kagome und rappelte sich wieder auf, „Bin nur etwas erschöpft.“ Sie gab Kaede ihren Köcher und Boden zurück. „Tut mir leid, dass ich die mir einfach genommen habe.“

„Mach dir darüber keine Gedanken, Kleines.“

„Das war unglaublich! Solch starke Miko-Kräfte habe ich noch nie gesehen“, kam es von Miroku begeistert, der dazu stieß.

Kagome lächelte verlegen. Plötzlich tauchte Inuyasha vor ihr auf und nahm ihre beide Oberarme in seine Hände. „Schließ dich uns an!“, sagte er prompt.

Irritiert und entgeistert blinzelte sie ihn an. „Was?“

„Schließ dich uns an!“, wiederholte er, „Wir könnten jemanden wie dich gebrauchen.“

„D-Das geht nicht!“, wendete sie ein.

„Klar, geht das!“

„Nein!“

„Doch!“

„NEIN! Ich will nicht gegen Dämonen kämpfen! Oder überhaupt hier sein! Und wer sagt denn, dass ich bleiben werde?!“

Inuyasha machte einen angegriffenen Gesichtsausdruck.

„Wenn du nicht hier sein willst, warum bist du dann überhaupt da?!“

Ohne auf die Frage einzugehen, drehte Kagome sich mit einem genervten Laut um und ging stampfend davon.

„HEY! Warum gehst du jetzt?! Ich habe dich was gefragt!“, hörte sie Inuyasha hinter sich in einem empörten Ton sagen, doch sie ignorierte ihn.

Nach einigen Momenten hörte sie Schritte hinter sich.

Gerade wollte sie sich umdrehen und Inuyasha sagen, dass sie ihre Ruhe wollte, als zu ihrer Überraschung Sango vor sich stehen sah.

„Hey.“ Sango schenkte ihr ein sympathisches Lächeln. „Wollen wir ein Bad nehmen? Bestimmt willst du auch den ganzen Dämonendreck los werden.“

Kagome sah auf sich herab und verzog angeekelt das Gesicht.

Mit einem Nicken stimmte sie dem Angebot zu.

 

„Haaach.“

Entspannt ließ Kagome sich in der heißen Quelle nieder, zu der Sango sie geführt hatte.

Diese kicherte amüsiert. „Hattest du schon Angst gehabt, dass wir in eiskaltem Wasser baden müssen?“

„Schon...“, gestand Kagome verlegen, „Was mir auch nichts ausgemacht hätte, nur...“ Nur war sie zu Hause heißes Wasser gewohnt gewesen. Ohne den Satz zu beenden, zuckte sie einfach mit der Schulter.

Sango nahm das ebenfalls schulterzuckend zur Kenntnis.

Eine Weile saßen beide schweigend im Wasser und genossen dessen Wärme.

„Übrigens“, setzte Sango an, „Nimm es dir nicht so zu Herzen mit Inuyasha. Schließlich liegt die Entscheidung bei dir.“

„Würdest du wollen, dass ich mich euch anschließe?“ Kagome drehte sich mit hochgezogener Augenbraue zu ihr um.

Sango hob nur die Schultern. „Niemand zwingt dich dein zu Hause für uns aufzugeben. Wie gesagt, die Entscheidung liegt bei dir.“

„Was ich gerade am liebsten will, ist erstmal nach Hause zu kommen“, seufzte Kagome, schloss ihre Augen und lehnte sich am Felsen zurück.

Nach einigen Augenblicken öffnete sie die Augen wieder. „Sag mal, Sango, wer ist diese Kikyo?“

„Hmm.“ Die Angesprochene wog in ihrem Kopf ihre Antworten ab. „Soweit ich weiß, Kaede’s ältere Schwester, die vor über 50 Jahren gestorben ist. Ich habe sie daher selbst nie kennengelernt.“

„Aber Inuyasha kannte sie.“ Kagome blickte sie eindringlich an.

„Er ist älter als er aussieht.“ Sango presste sich zögerlich die Lippen zusammen. „Ich sage es mal so, es ist kein Geheimnis, dass er und sie Gefühle füreinander hegten“, offenbarte sie. Dies versetzte Kagome ein unbehagliches Gefühl in der Brust. „Doch Kikyo starb, bevor sich wirklich was Ernstes ergeben konnte“, vollendete Sango.

„Mhmm. Und ich sehe ihr nicht nur ähnlich, sondern rieche anscheinend auch so ähnlich wie sie.“

„Hatte Inuyasha das gesagt?“

„Sowas in der Art… Wieso bin ich ihr so ähnlich?“

„Vielleicht, weil du ihre Wiedergeburt bist.“ Kaede tauchte auf und setzte sich auf der Wiese am Ufer hin.

„Wiedergeburt?“ Kagome blickte nachdenklich ins Wasser. Würde vielleicht Sinn ergeben...

Nach einiger Zeit war sie mit dem Baden fertig und begab sich in Kaede’s Hütte zurück. Diese hatte ihr ein Schlafplatz vorbereitet. An Schlaf war für Kagome allerdings nicht zu denken. Hellwach lag sie da und starrte in die Decke.

Ab und an hob sie ihre linke Hand, sah auf den kleinen Finger und folgte mit ihrem Blick den leuchtendroten Faden entlang zu Inuyasha hinüber, der an der anderen Seite des Raumes an der Wand angelehnt saß und schlief.

Einige lange Sekunden schaute sie seine schlafende Gestalt an, wandte anschließend seufzend den Blick wieder ab.

Kagome war sich immer noch nicht sicher, was sie von Inuyasha halten soll.

Sie hatte sich immer vorgestellt, sobald sie ihren roten Faden bekam und ihren Seelenverwandten sah, dass von der ersten Sekunde an die Funken sprühen und sie sich Hals über Kopf in ihn verlieben würde. So hatte sie es bei vielen erlebt und gesehen.

Doch bei Inuyasha... war sie sich nicht sicher, was sie fühlte - außer Irritation. Ja, er war sehr irritierend.

Allein die Tatsache, dass ein Halbdämon aus der Sengoku-Ära, von vor über 500 Jahren ihrer Zeit für sie bestimmt war! Wie konnte das passieren?

Sie war sich nicht sicher, ob sie sich überhaupt in ihn verlieben könnte… oder er in sie. Vermutlich sah er in ihr nur ein Abbild seiner verstorbenen Ex-Freundin.

Sie musste schwer ausatmen.

Innerlich wünschte Kagome sich auch, dass das Schicksal sich bei ihr einen Fehler erlaubt hatte.

Doch sie wusste nur zu gut, dass der rote Faden endgültig war.
 

***

Am nächsten Tag probierte Kagome es durch den Brunnen in ihre Zeit zu gelangen. Leider vergebens. Wodurch sie einige Tage in der Vergangenheit verbrachte.

Und letztlich stimmte sie der Gruppe auch zu ihnen bei der Dämonenjagd zu helfen, nachdem Inuyasha ihr minütlich mit dem Thema auf den Keks ging.

Zunächst war sie noch ziemlich unsicher deswegen gewesen. Was würde schließlich passieren, wenn sie in dieser Ära stirbt? Ihre Familie würde nie davon was mitbekommen und sie könnte sich auch nicht von ihnen verabschieden.

Doch schnell wurde diese Sorgen zunichte gemacht, als Inuyasha und seine Freunde ihr immer in brenzlichen Situationen halfen oder beschützten. Das Vertrauen zu ihnen wuchs und sie freundete sich schnell mit ihnen an.

Sogar zu Inuyasha ließ diese innere, zurückhaltende Distanz nach. Zugegeben, der Typ war in vielen Hinsichten anstrengend, weshalb Kagome Phasen hatte, in der sie ihn nicht ausstehen konnte. Oftmals wusste sie selbst nicht, worüber sie sich stritten. Es waren kleine Dinge, die bei den beiden aufeinanderprallten und sich zu einem kindischen Streit steigerten.

Doch letztendlich war Inuyasha jemand, der hinter seine Freunde stand und jemand, dem man vertrauen konnte.

Besonders er kam ihr immer zu Hilfe, wenn Kagome in Not war. Fragte jedes Mal, ob sie verletzt war oder ob es ihr gut ging. Dieser besorgte Blick in seinen Augen ließ sie immer verlegen werden und ihr Herz lauter schlagen.

Sie verspürte ein Gefühl in ihrer Brust, was sie vorher noch nie verspürt hatte.

 

Eine Woche seit ihrer Ankunft verging und Kagome probierte es ein weiteres Mal durch den Brunnen nach Hause in ihrer Zeit zu kommen.

„Was ist, wenn es gar nicht mehr funktioniert? Jeden Tag bist du schon reingesprungen und bist immer noch hier“, sagte Inuyasha skeptisch, der sie begleitete. Jeden Tag hatte er sie immer hierhin begleitet, trotz ihrer Einwende. Insgeheim war Kagome allerdings immer etwas froh darüber, dass er dabei war. Nicht, dass aus irgendwelchen Ecken doch noch Dämonen auftauchten und sie angriffen.

„Ich werde es solange probieren bis es funktioniert“, entgegnete sie entschlossen und stur.

Kagome stieg über den Brunnenrand, setzte sich kurz an der Kante und drehte sich zu ihm um. „Danke übrigens, dass du mich immer hierher begleitet hast“, sagte sie mit einem Lächeln. „Ich weiß das sehr zu schätzen.“

Inuyasha sah verlegen weg und fuhr sich unbeholfen durch die Haare. „Sag mal, wenn es irgendwie klappt... Würdest du auch wiederkommen?“

Seine goldenen Augen trafen auf ihre.

Würde sie wiederkommen? Darüber hatte Kagome sich noch keine Gedanken gemacht.

Sie sah auf ihre und seine linke Hand herab. Und dann wieder zu Inuyasha hoch.

„Ich weiß es noch nicht“, gestand sie ehrlich, „Mal sehen, ob ich überhaupt wieder zu euch rüber kann…“

Bei der Aussage machte er ein unzufriedenes, missbilligendes, teils enttäuschtes, teils trauriges Gesicht.

Kagome mochte diesen Gesichtsausdruck nicht.

„Hoffen wir auf das beste“, sagte sie mit einem sanften Lächeln. Sie wusste nicht, auf was sie sich damit bezog.

Mit den Worten sprang sie ab.

Und dieses Mal funktionierte der Brunnen. Wie beim ersten Mal fiel sie länger, als sie sollte und als sie aus dem Brunnen kam, erkannte sie das innere des kleinen Tempels wieder.

Draußen hörte sie Stimmen. Darunter auch die ihres Großvaters und ihrer Mutter.

Voller Emotionen kam Kagome aus dem Häuschen rausgestürmt. „Mama! Opa!“, warf sie sich den beiden in die Arme.

„Kagome!“, kam es von ihrer Mutter überrascht.

„Wo warst du die letzten sieben Tage gewesen?!“, wollte ihr Großvater wissen. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!“

Kagome löste sich von ihrer Mutter, wandte sich mit kleinen Tränen in den Augen zu ihm um. „I-Ich...“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. War zu aufgewühlt, um etwas sagen zu können.

Ihre Mutter strich ihr fürsorglich den Rücken. „Geh erstmal mit Opa ins Haus und nimm ein beruhigendes Bad“, sagte sie sanft, „Ich gehe zu den Beamten rüber und sage ihnen, dass du wieder da bist.“

„W-Was für Beamte?“, brachte Kagome verdutzt zustande.

„Du warst für eine Woche weg. Da haben wir uns natürlich an die Polizei gewandt.“

„Oh...“ Beschämt sah die Schülerin zu Boden.

„Schwamm drüber, Kleines“, sagte ihr Großvater, „Los, ab ins Haus. Sota wird sich freuen dich wiederzusehen.“

Kagome bekam Tränen in den Augen und nickte mit einem Lächeln. Ich bin wieder zu Hause!, ging es ihr erleichtert durch den Kopf.

 

Drei Tage waren seit ihrer Rückkehr vergangen.

Kagome hatte ihrer Familie alles über ihre Reise in die Sengoku-Ära erzählt. Diese fassten ihre Geschichte erstaunt auf, erklärten sie wenigstens nicht für verrückt.

Gerade saß sie vor ihren Hausaufgaben und versuchte den verpassten Schulstoff nachzuholen, als ihre Gedanken allerdings immer wieder zu Inuyasha und den anderen abschweifte.

Ob sie ohne mich klarkommen?, wunderte sie sich und schüttelte im nächsten Moment den Kopf. Natürlich kommen sie klar! Hatten sie vorher ohne mich doch auch!

Verbissen wollte sie ihre Matheaufgaben weitermachen, als ihr Blick zu ihrem kleinen Finger rüber schweifte.

Der Faden war immer noch da. Und führte nach wie vor zum Knochenfresserbunnen.

Inuyasha’s letzten Worte an sie hallten ihr in Gedanken nach.

„Würdest du auch wiederkommen?“, hatte er sie gefragt. Wenn sie ehrlich mit sich war, so wollte sie schon probieren, ob sie wieder in seine Zeit zurück konnte... traute sich allerdings nicht.

Seufzend legte Kagome ihre Arme auf den Tisch ab, den Kopf in ihnen eingebettet.

Sie bekam Inuyasha nicht aus dem Kopf. Ununterbrochen musste sie an ihn denken, sah sein Gesicht vor ihrem geistigen Auge.

Irgendwie fehlt er mir schon..., gestand sie sich, senkte betrübt den Blick.

„Ist doch nicht so toll daheim?“, hörte sie auf einmal eine Stimme spöttisch sagen.

Erschrocken drehte Kagome sich um.

Da war er. An ihrem Fenster.

Sie starrte den Jungen mit den Hundeohren mit offenem Mund an.

„W-Wie kommst du denn hier her?“, platzte es aus ihr heraus.

„Durch den Brunnen“, antwortete Inuyasha, als wäre es was Selbstverständliches und stieg in ihr Zimmer ein. „Ich hatte mir Gedanken gemacht, weil du nach paar Tagen immer noch nicht zurück warst. Und dann habe ich es selbst mal probiert und bin deinem Geruch gefol-“

Bevor er zu Ende sprechen konnte, war Kagome schon von ihrem Stuhl aufgesprungen und warf sich in seine Arme.

„Ich bin froh dich zu sehen“, sagte sie und meinte es auch ernst. Er hatte ihr gefehlt, dass musste sie zugeben.

Sie spürte, wie Inuyasha zunächst zögernd aber dann bestimmt die Umarmung erwiderte. „Ich bin auch froh dich zu sehen“, sagte er sanft.

Für eine Weile blieben die beiden so verharrt.

Am Abend stellte Kagome Inuyasha ihrer Familie vor, da Verstecken für ihn ein Fremdwort war und er ihr überall hin folgte.

Zunächst hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, wie sie auf ihn reagieren würden, insbesondere weil er ein waschechter Halbdämon war – aber zu ihrer Überraschung nahm man ihn herzlich auf. Er und Sota kamen auf Anhieb wie Brüder miteinander klar und ihre Mutter war über seine Hundeohren genauso verzückt gewesen, wie sie es beim ersten Mal war.

Am nächsten Tag beschloss Kagome mit ihm zurückzureisen - falls sie selbst es noch konnte. Und sie konnte es.

 

Und so verbrachte sie die nächsten Wochen, Monate immer im Wechsel zwischen seiner und ihrer Welt. Aber meist verbrachte sie ihre Zeit mehr in seiner Welt. Sie konnte nicht anders. Sie konnte nicht lange von Inuyasha fernbleiben. Und mit der Zeit kamen die beiden sich auch irgendwie näher.

Zwar jagten er und sie mit Sango und den anderen Dämonen zusammen, aber sie verbrachten auch viel Zeit zu zweit, lernten sich besser kennen.

Nach vier Monaten war Kagome sich voll und ganz sicher, dass sie sich in Inuyasha verliebt hatte. Seine Blicke, seine Stimme, seine Berührungen, seine Handlungen – alles von ihm verursachte ihr Herzklopfen und ein schönes, warmes Gefühl in der Brust.

Doch empfand er genauso? Sie war sich noch unsicher, wie er zu ihr stand. Immer wieder nagten die Zweifel an ihr, wegen seiner toten Ex-Freundin, von der sie auch noch die Wiedergeburt womöglich war.

Gerade saßen Inuyasha und Kagome an einem Baum gelehnt nebeneinander und blickten zu einem großen See hinaus.

„Du verbringst schon viel Zeit hier als bei dir zu Hause“, durch er die Stille zwischen ihnen.

„Und nun?“, entgegnete sie.

„Nun…“ Er grinste leicht. „Das würde bedeuten, dass es dir hier mehr gefällt, oder?“

„Vielleicht?“ Sie schenkte ihm ein geheimnisvolles, verschwörerisches Lächeln.

Augenblicklich wurden seine Wangen rot.

Kagome kicherte. „Aus bestimmten Gründen gefällt es mir hier mehr“, sagte sie und rückte näher an Inuyasha ran, sodass ihre Schulter seine berührte.

Er legte automatisch einen Arm um sie. Dies ließ beide etwas erröten.

Seine Berührung verursachte ihr ein angenehmes Kribbeln auf der Haut.

„Sag mal, Kagome…“ Inuyasha blickte mit einem eindringlichen Blick zu ihr herab. „Glaubst du an das Schicksal?“

Sie sah zu ihm auf. „Ja. Wieso?“

„Weil, was auch immer für eine Macht dich hierher gebracht hat…” Ein schiefes Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. „Dem bin ich mehr als dankbar. Denn seit ich dich kenne, war ich nicht mehr so glücklich, wie ich jetzt bin.“

Kagome’s Augen wurden groß. „Meinst du das ernst?“

„Ja, klar.“

Verunsichert brach sie den Blickkontakt ab und sah zum See nach vorne. „Dann… kann ich dich was fragen, Inuyasha?“

„Schieß los.“

„Du siehst in mir nicht irgendwie eine Art Kikyo-Ersatz, oder?“

„W-Was? Nein! Wie kommst du darauf?“, starrte er sie entgeistert an.

Sie stand seufzend auf. „Man hatte mir gesagt, dass ihr zu ihren Lebzeiten früher was hattet. Und da ich sowas wie ihre Wiedergeburt bin...Und…Tja“, sagte sie resigniert, entfernte sich ein paar wenige Schritte von ihm.

„Das mit Kikyo ist so lange her.“ Inuyasha war ebenfalls schon auf den Beinen und überbrückte die Distanz zwischen ihnen mit drei großen Schritten. „Und du bist eine komplett andere Person als sie. Schon allein, weil du eine ziemliche Zicke sein kannst-“ Kagome wollte darauf etwas erwidern, aber er fiel ihr ins Wort. „Aber du hast auch tolle Seiten, was dich einzigartig macht. Du bist stark, hast das Herz einer Kämpferin, bist noch dazu gutherzig und liebenswert. Und manchmal sogar tollpatschig, was sogar ein bisschen süß ist. Das alles macht dich einzigartig und ich liebe dich dafür.“

Kagome stockte fast der Atem. Hatte sie richtig gehört?

„Du liebst mich?“, fragte sie kaum hörbar.

Ohne auf ihre Frage was zu erwidern, nahm er ihr Gesicht in beiden Händen und legte seine Lippen sanft auf ihre. Es war ihr erster Kuss. Und er war wundervoll.

Seine Lippen fühlten sich weich an. Und dieses warme Gefühl, welches sie durchfuhr, ließ ihr Herz noch ein paar Takte schneller schlagen.

Sie spürte, wie er den Kuss löste. Sofort vermisste sie das Gefühl seiner Lippen auf ihren, weshalb sie eine Hand auf seinen Hinterkopf legte und ihn für einen weiteren Kuss wieder zu sich ran zog.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie gegen seine Lippen. Inuyasha lächelte breit, legte seine Arme um ihre Taille und küsste sie mit Leidenschaft erneut. Kagome erwiderte den Kuss voller Hingabe.
 

***

Die Zeit verging und Kagome konnte nicht glücklicher sein.

Sie hatte ihren Seelenverwandten gefunden, sich in ihn verliebt und er liebte sie zurück. Am liebsten wollte sie gar nicht von Inuyasha’s Seite weichen. Doch leider musste Kagome immer mal zurück in ihre Welt, um Schulprüfungen zu schreiben und ihre Familie zu sehen. Doch jede Minute ohne Inuyasha fühlte sich an wie als würde man an ihrem Herzen zerren.

Und sie wusste, dass es ihm ähnlich ging.

 

Die Anspannung war groß, als die Abschlusszeremonie anstand und Kagome endlich ihren Schulabschluss in der Tasche hatte. Es wurde groß mit Familie und Freunden gefeiert.

„Kagome! Hast du dir schon überlegt, wo du studieren willst?“, fragte Ayumi, als es unter den Freundinnen um die Zukunftspläne ging.

Die Angesprochene zuckte etwas zusammen und blickte verunsichert in die Runde. „Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken darum gemacht“, gab sie ehrlich zu.

„Du müsstest dich allmählich damit beschäftigen“, kam es von Eri.

„Die Bewerbungsfristen enden in einigen Wochen“, fügte Yuka hinzu.

„E-Ehm…“, stammelte Kagome.

„Nun macht ihr doch keinen Druck“, kam es von ihrer Mutter, „Ihr Mädels habt gerade euren Schulabschluss hinter euch! Da solltet ihr euch entspannen und den Prüfungsstress der letzten Monate abbauen. Außerdem besteht genug Zeit, um über die Zukunft nachzudenken“, vollendete sie mit einem Lächeln.

Alle nickten daraufhin zustimmend und unterhielten sich ausgelassen weiter.

Nur Kagome war ein wenig in Gedanken versunken. In all der Zeit, in der sie zwischen den Welten hin und her gewechselt war, hatte sie sich noch keine Gedanken über ihre Zukunft gemacht. Insbesondere ihre Zukunft mit Inuyasha.

Sie spürte, wie eine Hand fürsorglich auf ihre Schulter gelegt wurde.

Überrascht sah sie zu ihrer Mutter auf.

„Keine Sorge, mein Schatz. Folge einfach deinem Herzen. Egal für was du dich entscheidest, solange du glücklich bist, sind wir glücklich.“

Kagome sah sie mit einem verblüfften Gesichtsausdruck sprachlos an und nickte lächelnd. Mit leichten Tränen in den Augen umarmten die beiden sich.

Gedankenverloren spähte Kagome zu ihrer linken Hand runter und folgte mit ihrem Blick den roten Faden nach draußen. Gerade vermisste sie Inuyasha noch mehr als je zuvor.

Weshalb sie sich frühzeitig verabschiedete, mit der Ausrede, dass sie müde war und ins Bett gehen wollte. Ihr Familie nickten mit einem wissenden Lächeln, während ihre ahnungslosen Freundinnen enttäuscht dreinblickten.

Schnellen Schrittes lief Kagome aus dem Haus Richtung Knochenfresserbrunnen. Sie sprang rein und landete nach einigen Momenten auf festen Boden.

Geschickt kletterte sie nach draußen.

Sofort erblickte sie Inuyasha’s überraschtes Gesicht. Seine Erscheinung leuchtete im silbernen Mondlicht.

„Hey“, sagte sie leicht verlegen.

„Hey“, kam es verwundert zurück, „Was machst du denn hier? Ich dachte, du kommst erst morgen.“ Er ging auf sie zu und nahm sie in seine Arme.

„Ich wollte dich sehen.“ Kagome schmiegte sich an seine Brust an und drückte Inuyasha eng an sich. „Ich habe dich vermisst.“

Er kicherte leicht. „Ich habe dich auch vermisst.“ Sie spürte, wie er ihr einen Kuss auf die Haare drückte. „Komm, gehen wir ins Dorf. Es ist kalt und gefährlich hier draußen.“ 

Sie nickte.

 

Es war mitten in der Nacht und die meisten Dorfbewohner schliefen bereits tief und fest.

Nur Kagome und Inuyasha waren hellwach. Engumschlugen saßen sie vor der Feuerstelle in einer kleinen gemütlichen Hütte, welches er ihnen vor einigen Wochen besorgt hatte, damit sie ein eigenes gemeinsames Zuhause hatten. Ebenso wollte er somit etwas mehr Zweisamkeit mit ihr haben, als dauernd von ihren Freunden umzingelt zu sein.

Für eine gewisse Zeit redeten sie miteinander und tauschten sich über die letzten Tage aus.  Irgendwann wurden die Unterhaltungen weniger und die kleinen Küsse, die sie sich immer mal austauschten, wurden von Mal zu Mal intensiver und gefühlvoller.

„Ich liebe dich, Kagome“, wisperte Inuyasha ihr zu, strich ihr liebevoll die schwarzen Haare hinters Ohr und umfasste ihren Kopf.

„Ich liebe dich auch“, wisperte sie zurück und versiegelte erneute ihre Lippen mit seine. Kagome spürte, wie er sein Gewicht verlagerte und sie auf die Futonmatte drückte. Seine Lippen bewegten sich heiß auf ihren, ließen ihr Körper zu flüssigem Feuer werden.  

Eine Hand wanderte unter ihrem Shirt, schob den Stoff Zentimeter für Zentimeter hoch. Seine Fingerspitzen strichen wie Seide über ihre Haut, verursachten ihr einen angenehmen Schauer darauf. Kagome unterbrach den Kuss und keuchte kurz auf.

Ihr Blicke trafen sich und sie konnte die stumme Frage in seinen Augen sehen.

Mit einem Lächeln nickte sie. In mitten von Küssen zog er ihr das Oberteil aus. Er wollte sich auch an ihren BH ran wagen und ihn versuchen auszuziehen, doch sie übernahm das wortlos für ihn.

Mit großen Augen bewunderte er sie. Ihre Wangen erröteten und sie sah peinlich berührt weg.

Sie küssten sich und gleichzeitig entledigte er sich seinen Sachen bis er oberkörperfrei vor ihr war. Er zog sie an sich ran, ihre nackten, warmen Oberkörper trafen aufeinander und beide seufzten erregt.

Schließlich biss er sanft ihre Unterlippe, küsste ihren Hals entlang, runter zu ihrem Schlüsselbein, während sie ihre Hände über seinen Körper fuhr. Über seinen Rücken, seiner Brust, seinen flachen Bauchmuskeln, seine starken Arme. Gleichzeitig spürte sie seine Hände und Lippen auf ihrem ganzen Körper.

Als seine Hände am Bund ihres Rockes stoppten, sah er sie mit einem vorsichtigen, fragenden Blick an. Mit einem Nicken gab sie ihm zu verstehen weiterzumachen. Mit einem Ruck schob er ihr den Rock runter. Daraufhin spürte sie seinen Mund wieder auf ihren.

Ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken, bei der Leidenschaft des Kusses und wie seine Finger federleicht über ihren Rücken glitten.

Ihr Herz klopfte. Teilweise vor Nervosität, weil sie beide bisher noch nie so weit gegangen waren, aber auch vor Aufregung. Sie vertraute ihn, liebte ihn und wollte seine Liebe aufs Ganze spüren.

Sie entledigten sich die letzten Kleidungsstücke und schließlich war nichts mehr zwischen ihnen außer nackte Haut.

„Du bist so wunderschön…“, flüsterte Inuyasha, konnte seine Augen nicht von Kagome abwenden. Ihr Gesicht wurde noch roter. Sie setzte sich auf, küsste ihn, strich mit ihren Lippen seinen Hals herab und küsste sachte seine Brust.

Er seufzte.

Vorsichtig drückte er sie wieder runter auf die Matte.

Seine Lippen streiften liebevoll ihre Wange, wanderten ihren Hals herab und verwöhnten sie an ihrer empfindlichsten Stelle an der Halsbeuge. Wieder musste sie genüsslich aufkeuchen.

Er ließ von ihrem Hals und ihrem Nacken ab und begann Küsse auf ihren Schultern, ihren Brüsten, ihrem Bauch bis zu ihren Hüften zu verteilen. Ihr ganzer Körper schauderte.

„…Inu-yasha-“, wisperte sie atemlos. 

Er küsste und berührte sie überall. Besonders an Stellen, an der er sie um den Verstand brachten. Wellen von Gefühlen explodierten in ihr.

„Kagome…“, stöhnte er erregt auf.

Sie legte ihre Beine um seine Hüfte, um ihn so nah wie möglich zu haben.

Im nächsten Moment spürte sie ihn in sich. Sie keuchte, verzog schmerzlich das Gesicht. Er hielt inne, sah behutsam zu ihr herab, legte ihr liebevoll eine Hand auf die Wange.

„Alles okay?“, fragte er besorgt.

Einige Momente brauchte sie, bis der Schmerz vorüber war. „Nicht aufhören“, hauchte sie lächelnd.

Er blickte erleichtert in ihre Augen, küsste sie und bewegte sich langsam.

Keinen Moment wandten sie ihre Blicke voneinander ab, gaben sich ihrer Liebe und Leidenschaft voll und ganz hin.

 

Nach einer Weile lag Kagome eingerollt in Inuyasha’s Arme, atemlos. Den Kopf an seine Brust gebetet.

Das Feuer verglühte langsam und hüllte die beiden Liebenden in Dunkelheit ein.

Eine Hand spielte sanft mit ihren Haaren, einzelne Strähnen strichen durch seine Finger.

„Sag mal…“, flüsterte sie leise, „Hast du dir schon mal Gedanken über die Zukunft gemacht?“

Fragend blickte er sie an, zog eine Augenbraue hoch.

„Bis heute habe ich mir nie darüber nachgedacht“, sprach sie weiter, strich ihm träge mit dem Finger über seine Brust.

„Hmm.“ Er schürzt nachdenklich die Lippen. „Ich bevorzuge es im Hier und Jetzt zu leben. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Insbesondere weil…“, er stoppte sich, seufzte schwer, „Weil du dich irgendwann entscheiden müsstest“, sagte er bedauernd. „Ob du in deiner Welt leben willst oder hier.“

Kagome lehnte nachdenklich ihren Kopf an seine Brust an.

Wahrscheinlich wollte sie sich auch deswegen nie Gedanken über die Zukunft machen. Schließlich konnte diese Art Fernbeziehung durch die Zeiten auf ewig nicht funktionieren. Seine Welt war zu ihrem zweiten Zuhause geworden und selbst ein paar Tage von ihm getrennt zu sein fiel ihr mehr als schwer.

Folge einfach deinem Herzem, hörte sie ihre Mutter sagen. Diese Worte ließen sie besser fühlen.

Mit einem Lächeln auf ihren Lippen sah sie auf den roten Knoten auf ihrem linken kleinen Finger herab. Der rote Faden, der sie hierhergebracht und sie zu ihrem Seelenverwandten geführt hatte.

„Ich entscheide mich für mein Schicksal“, sagte sie ihm, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss liebevoll. Nach einigen Momenten trennten sich ihre Lippen und sie flüsterte sanft:

„Und mein Schicksal bist du.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2019-12-21T06:45:46+00:00 21.12.2019 07:45
Einfach Kawaii

Dieser One Shot ist so süß geschrieben. Ich finde ihn schön
Antwort von:  mairio
21.12.2019 09:13
Danke fürs Lesen :)

LG


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