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Sein Blick traf mich wie eine Kugel

von

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No.47

Kid war noch völlig überrumpelt, als sie wieder alleine waren. Seine Brust schmerzte bei jedem Atemzug, fast so sehr wie am Abend zuvor. Er rollte sich auf die rechte Seite und versuchte hochzukommen. Er hatte Law stürzen sehen, aber seitdem keinen Ton von ihm gehört und machte sich Sorgen.

„L-Law... alles okay?“ fragte er, während er sich mühsam hochdrückte. Doch er schaffte es einfach nicht, die Schmerzen waren zu groß, dabei wollte er einfach nur zu seinem Freund.

„J-ja... bleib... bleib liegen! Ich komm zu dir...!“ kam es von Law zurück, der wohl geahnt hatte, dass Kid Anstalten machte, aufzustehen. Er erhob sich mühsam und hielt sich den noch immer schmerzenden Magen, während er langsam zum Bett kam und sich neben Kid darauf sinken ließ. Ihm standen die Tränen in den Augen, er zitterte, als er Kid vorsichtig über das Haar strich.

„Ist... alles okay?“ fragte er leise.

Kid sah zu Law, als dieser sich aufgerappelt hatte, doch er sah, wie sehr der andere litt... körperlich und mental. Er verdrängte seinen eigenen Schmerz für einen Moment und setzte sich mühsam auf, als Law neben ihm saß.

„Mir... geht’s gut...!“ sagte er leise und zog Law mit dem rechten Arm einfach zu sich, drückte ihn an die unverletzte Seite seiner Brust und gab ihm einen Kuss auf den Kopf.

„Es... es ist alles gut, Law... ich bin bei dir! Bist du verletzt?“

Eigentlich war Law gar nicht recht, dass Kid sich aufsetzte, aber als er ihn in seinen Arm zog, ließ er es zu und schob vorsichtig die Arme um ihn, schloss die Augen und schmiegte sich an.

„N-Nur... ein bisschen!“ kam es leise von Law. Kid hörte, dass ihm die Tränen liefen... er zitterte in seinem Arm.

„E-Er hat... ihn gesehen... den Schrein... und zerstört... er hat Coras Bild einfach gegen die Wand geworfen, als wäre er nie etwas wert gewesen... I-ich hasse ihn so sehr!“ schluchzte Law leise.

Kid strich seinem Freund ein wenig über den Rücken, hauchte ihm noch einen Kuss auf den Kopf.

„Ich weiß...!“ sagte er leise und kam dicht an sein Ohr.

„Er wird dafür büßen, Law... für all das hier... Die Zeit wir kommen und dann... werde ich ihn umbringen...“ flüsterte er in sein Ohr.

Law klammerte sich an Kid und nickte nur, versuchte die Tränen wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Wir schaffen das zusa...“ Kid konnte den Satz nicht beenden, weil er plötzlich husten musste. Er krallte sich dabei in Laws Shirt, verkrampfte sich am schmerzenden Brustkorb. Doch viel schlimmer war, dass er plötzlich einen metallischen Geschmack Mund hatte. Nur ganz leicht, aber die Angst, dass seine inneren Verletzungen doch wieder aufgegangen waren, war präsent.

Bei Law klingelten ebenso die Alarmglocken und er richtete sich sofort auf.

„Du musst dich wieder hinlegen... deine Wunden!“ sagte er sofort und Kid nickte nur leicht, ließ Law los und sich langsam und vorsichtig zurück in die Kissen sinken. Besorgt schob Law das Shirt hoch und sah auf Kids verbundenen und von dem Korsett halb verdeckten Oberkörper.

„Ich... würde am liebsten nach deinen Wunden sehen, dafür muss ich dir aber das Korsett ausziehen... wie geht es mit dem Atmen?“ fragte Law.

„Wieder schlechter...!“ antwortete Kid ehrlich, doch etwas anderes zog seine Aufmerksamkeit auf sich.

„Da... da kommt jemand...!“ sagte er leise, er hörte Schritte auf dem Gang. Law hob sofort den Kopf, zog Kids Shirt wieder etwas runter. Er hatte Angst, es war nochmal der Don, doch es war Akira, der kurz darauf in der noch offenen Tür stand.

„Ist alles okay bei euch?“ Auch er hatte ein blaues Auge und Law konnte sich denken, woher das kam.

„Es geht so... ist bei dir alles okay? Und bei den anderen? Was ist mit deinem Auge?“

Akira betrat den Raum, seufzte leise.

„Ist halb so schlimm, aber... so wütend war er noch nie. Er hat die Schuld für das alles meiner Mutter gegeben, weil sie Shouji euren Aufenthaltsort genannt hatte. Ich habe ihre Strafe auf mich genommen... sie konnte es einfach nicht ahnen.“ Sagte er ruhig und kam zum Bett.

„Sind... sie weg?“ fragte Law.

Akira nickte.

„Sind sie... sie sind direkt weiter das Tokyo, wollten wohl nur einen Zwischenstopp machen, um uns die Leviten zu lesen.“ Er sah auf Kid und wie schwer er wieder atmete.

„Ist sicher alles okay bei euch?“

Wieder musste Kid wie aufs Stichwort husten, drehte sich dabei etwas zur Seite.

„Er... hat sich einfach auf Kids Wunden gestützt... ich weiß nicht, wie schlimm es ist... kannst du mir helfen, ich will ihm kurz das Korsett abnehmen!“

„Natürlich!“

Gemeinsam mit Akira öffnete Law das Stützkorsett an dem Klettverschluss vorne in der Mitte. Kid ließ es einfach über sich ergehen, schloss die Augen und versuchte ruhig und gleichmäßig zu atmen. Schon als Law das Korsett öffnete, sah er auf dem Verband einen Hauch von frischem Blut, das durch den Stoff sickerte. Die äußerliche Wunde schien durch den Druck aufgegangen zu sein und Law war froh, dass er sich entschieden hatte nachzusehen. Vorsichtig schnitt er den Verband auf und Akira half, ihn unter Kid rauszuziehen. Beide waren schockiert über das Ausmaß an Prellungen, das darunter zum Vorscheinen kam. Fast die gesamte linke Seite war von dunkelblauen bis schwarzen Flecken bedeckt und mitten drin war die genähte, lange und tiefe Schnittwunde, die wie vermutet an einer Stelle wieder nachblutete.

„Ich brauch frisches Verbandszeug und Nadel und Faden...!“ sagte Law zu Akira, der nickte und stand vom Bett auf.

„S-so schlimm?“ fragte Kid, der noch immer nicht hinsah, sondern die Augen geschlossen ließ.

„Die Wunde ist wieder aufgegangen... ich muss mindestens drei... oder vier Stiche nachsetzen... willst du eine örtliche Betäubung?“

Kid schüttelte den Kopf. Die Schmerzen waren so präsent, dass es vermutlich eh keinen Unterschied mehr machte. Er spürte auch deutlich, wie sehr das Korsett half... ohne fühlte er sich zerbrechlich und ungeschützt.

„Ich... will nur nicht hinsehen...!“ Kid drehte den Kopf noch zusätzlich weg und legte einen Arm über seine Augen.

„Okay...“ sagte Law leise und nahm von Akira das Werkzeug entgegen, desinfizierte sich die Hände und begann mit der Arbeit. Er öffnete zunächst die alten Stiche und tupfte das herausströmende Blut ab, bevor er auch etwas Desinfektionsmittel auf den Tupfer machte.

„Achtung, das brennt...“ warnte er Kid, doch von dem kam nur ein kaum hörbares zischen, als Law die Wunde reinigte. Auch als er anfing, sie zu nähen, hörte man keinen Ton von dem Rothaarigen. Doch als Law gerade den letzten Stich setzen wollte, musste Kid erneut husten, heftig als davor. Er ließ die Augen geschlossen, hielt sich nur die Hand von den Mund.

Kid spürte schon dabei, dass ihm etwas mit hoch kam, was er nicht wahr haben wollte. Doch als Kid die Hand wegnahm und den Arm wieder über seine Augen legte, sah man es sofort.

„Er spuckt wieder Blut...“ sprach Akira aus, was alle drei wussten.

Law besorgte das enorm, doch er setzte trotzdem noch den letzten Stich.

„Ich werde dich gleich abhören, Kid. Mach dir keine Sorgen, wenn es nur so wenig ist, wird das wieder zu gehen!“ versuchte Law seinen Freund, aber vor allem auch sich selbst, zu beruhigen

Kid nickte nur, sah die beiden weiterhin nicht an... er wusste, dass keiner von ihnen in ihn sehen konnte. Sie wussten nicht, wie schlimm es war und ob es bei so wenig bleiben würde. Doch ändern konnten sie es auch nicht.

Nachdem Law die Wunde wieder verbunden hatte, hörte er Kids Lunge ab. Er hörte Geräusche, die dort nicht hin hingehörten, es war eindeutig dass auch in Kid die Wunden wieder aufgegangen waren. Aber dagegen konnte er nichts tun. Es war nicht so schlimm, wie am Tag zuvor und mit Glück, würde es wieder von alleine verheilen.

„Wenn es bis zum Morgen nicht besser ist, dann... muss er nochmal ins Krankenhaus...“ sagte Law zu Akira, nachdem sie Kid wieder das Korsett angezogen hatten und Law ihm sowohl Schmerzmittel, als auch Antibiotika nochmal gespritzt hatte.

„Ich weiß nicht, ob das momentan so einfach möglich ist... aber ich werde versuchen, das bis morgen früh abzuklären!“ antwortete der junge Mann.

„Okay.. danke...!“ sagte Law, als er wieder aufstand, sich dabei aber auch den Rücken hielt. Wenn Kids Zustand sich verschlechterte und er nicht ins Krankenhaus konnte... Law wollte es sich gar nicht vorstellen. Natürlich könnte er ihn selbst operieren, immerhin war er einer der besten Chirurgen im Land. Aber er konnte das nicht hier, nicht in diesem Haus... er brauchte einen Op-Saal, entsprechendes Werkzeug und Assistenten dafür. In Tokyo wäre es kein Problem... aber hier würde er nur zusehen können, wie sein Freund langsam an seinem eigenen Blut erstickte. Law wurde allein bei dem Gedanken schwindelig.

„Was ist... mit dir?“ fragte Kid dann leise, der versuchte, über seinen eigenen Zustand nicht großartig nachzudenken.

Akira sah kurz zu Kid, dann zu Law.

„Er hat recht... soll ich mir deine Verletzungen noch eben ansehen?“

Law winkte ab.

„Halb so schlimm... kümmere dich lieber um deine Familie!“

„L-Law... bitte...!“ kam es erneut von Kid, der endlich den Arm von den Augen nahm und ihn unglücklich ansah.

„Bitte lass... ihn dir helfen...!“

Law blickte ihn die Augen seines Freundes, ehe er nickte.

„Na gut...!“ sagte er leise und sah zu Akira.

„Er... hat mich geschubst und... geschlagen... das am Bauch kann ich selbst versorgen, aber... vielleicht kannst du dir mal meinen Rücken ansehen?“

Akira nickte und stand auf.

„Klar!“

Als Law sein Shirt auszog, sah man deutlich, wo er auf das TV-Board gefallen war. Er hatte eine Prellung und eine leichte Schürfwunde. Um beides kümmerte sich Akira, rieb Law ein und versorgte die Schürfwunde mit einem großen Pflaster. Auch seinen Bauch cremten sie etwas ein, mehr konnte man dort allerdings nicht machen. Nachdem auch Law versorgt war, ging Akira wieder zur Tür.

„Versucht etwas zu schlafen und zur Ruhe zu kommen. Kid... halt durch, okay?“ Kid sah zum dem schwarzhaarigen, als er ging, und nickte nur.

„Ich... versuch‘s!“

Als Akira weg war, ließ Law sich neben Kid ins Bett sinken, schob einen Arm sofort um ihn und schmiegte sich an.

„D-du... musst mehr, als es zu versuchen, okay? Du musst einfach durchhalten...!“

Dass Law wieder furchtbare Angst um ihn hatte, war Kid klar. Er legte den rechten Arm um ihn, schloss die Augen und sog seinen Geruch ein.

„Ich... lasse dich nicht allein, das hab ich dir versprochen...!“

„Ja... das hast du und... das musst du halten...!“ sagte Law leise und schloss die Augen.

„Das werde ich... versprochen!“



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