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Begehren

Weihnachtsspecial zu "Anziehung" & "Irritation"
von

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Begehren
 

Leicht fröstelnd ziehe ich die Schultern höher und vergrabe mich tiefer in den für diese Jahreszeit etwas zu dünnen Schal. Ich hätte mir vielleicht doch die Mühe machen sollen, in den Tiefen meines Kleiderschranks zu wühlen, um den kuscheligeren Bruder des sich aktuell um meinem Hals befindlichen Exemplars zutage zu fördern. Aber irgendwie hatten Faulheit und Eile gesiegt, als ich außer Haus gestürzt war.

Das hatte ich nun davon. Anstatt zu spät zu kommen, stehe ich im Augenblick frierend in der Kälte, an einer zugigen Haltestelle, lasse mich von großen Schneeflocken berieseln und warte. Warte darauf, dass der Bus kommt – mit dir.

Ich hätte wenigstens Handschuhe mitnehmen können. Die Daunenjacke, in die ich mich momentan mehr schlecht als recht einkuschle, schützt die Hände kaum vor der Kälte, da die Taschen nicht gefüttert sind. In meinen Augen ein komplettes Fehldesign, was mir allerdings erst nach einem Jahr auffiel, da die Jacke vorher das Innere des Schrankes zierte. Und jetzt war es zu spät zum Umtauschen.

Na ja, alles Jammern hilft nichts. Jetzt stehe ich hier und zum Zurückgehen ist es zu spät, denn du könntest jeden Moment ankommen. Ein warmes Gefühl macht sich in mir breit, als dein Gesicht vor meinem geistigen Auge erscheint. Die Vorfreude lässt mich in den Schal lächeln. Endlich… nach einer Woche des Alleinseins. Ohne dich ist eine Woche definitiv zu lang.
 

Du hattest beschlossen, ein paar Tage zu deiner Familie zu fahren. Wenn ihr euch schon das ganze Jahr kaum seht, dann wenigstens kurz vor Weihnachten, was ich durchaus nachvollziehen kann. Darüber hinaus weiß ich, wie sehr du das vorweihnachtliche Essen deiner Mutter liebst und daher auch dieses Jahr nicht darauf verzichten wolltest. Absolut verständlich.

Ich hätte während deiner Abwesenheit natürlich ebenso zu meiner Familie fahren können, aber mit den Jahren hatte sich die stillschweigende Tradition eingeschlichen, einander erst in den ersten Wochen des neuen Jahres zu besuchen. Zudem bin ich seit einer geraumen Weile kein riesiger Fan von Weihnachten mehr. Nicht, dass ich es vorher jemals gewesen war. Vielleicht als Kind, aber mit den Jahren ist mir der Aufwand und Stress, der um dieses Fest gemacht wird, eindeutig zu viel geworden. Anstatt wirklich die Zeit gemeinsam zu genießen, wird durch die Geschäfte gehetzt und Geld für Sachen ausgegeben, die keiner braucht und will und einen meist auch nicht glücklich machen.

Deshalb habe ich in der Vergangenheit allen, sowohl in der Verwandtschaft als auch im Freundes- und Kollegenkreis, klargemacht, dass ich keine Geschenke will. Und das meine ich auch genau so. Nicht im Sinne von: ‚Ach, wir schenken uns diesmal nichts‘ und dann kommt jeder mit einem Haufen unnötigen Firlefanz daher. Es ist nicht so, dass ich eventuelle Präsente entsorgen würde, sollten sie doch zu mir gelangen – das nun nicht. Aber die anderen brauchen sich meinetwegen nicht unnötig stressen und mir ist es generell lieber, wenn wir besonders im Freundeskreis einfach einen Tag am Jahresende zusammen verbringen und feiern. Das reicht mir völlig.

Außerdem gibt es nur eine Person, die mich im Moment wirklich glücklich macht und deren Anwesenheit mir Geschenk genug ist und das bist du. Dass ich so etwas mal sage, hätte ich vor einigen Jahren auch noch nicht gedacht. Und ich werde es dir auch garantiert nicht auf die Nase binden, denn irgendwie bin ich mir nicht sicher, wie du solch eine Aussage aufnehmen würdest. Wahrscheinlich würdest du die Augen verdrehen und dich darüber amüsieren. Du warst noch nie ein großer Fan von Romantik – oder wie du es gerne nennst: schwülstigem Kitsch – und darunter würde diese Aussage ganz sicher fallen. Selbst mich erschreckt manchmal die Intensität meiner Gedanken dich betreffend, wie soll es dir dann gehen? Also belasse ich es lieber bei meiner allgemeinen Ansage: ‚keine Weihnachtsgeschenke für Die‘ und das gilt für alle und fertig!
 

Nun stehe ich hier und warte ungeduldig auf deine Ankunft, während die ältere Dame, die mit mir in dem Häuschen wartet, zum wiederholten Mal auf die Uhr schaut. Der Bus hat inzwischen fast schon zehn Minuten Verspätung. Ich blicke die Straße hinunter, in die Richtung, aus der du kommen müsstest. Einige Schneeflocken fallen sanft im Schein der Laternen zur Erde und verwandeln langsam, aber stetig den Boden in eine dezent gezuckerte Oberfläche. Lange wird das weiße Nass wohl nicht liegen bleiben, dafür ist es in Osaka zu warm, auch wenn das Thermometer in den letzten Tagen einige negative Ausrutscher hatte.

Ich seufze auf.

Allmählich könnte der Bus wirklich eintreffen. Nicht, dass ich aufgeregt wäre, aber das ewige Warten lässt meine Vorfreude doch etwas abflauen und macht einer leichten Unruhe Platz. Ich entferne mich einige Schritte von der Haltestelle und laufe langsam auf und ab, um mich warmzuhalten. Ich möchte dich endlich bei mir haben und das am besten sofort und nicht erst in gefühlten Stunden.

Als hätte der Busfahrer meine Ungeduld gespürt, tauchen am Ende der Straße Scheinwerfer auf und nähern sich zügig, bis das große Ungetüm von Fahrzeug schließlich bremst und vor dem Häuschen zum Stehen kommt.

Mein Herz macht einen Sprung und mein Magen schickt direkt einen Salto hinterher.
 

Endlich!
 

Obwohl wir mittlerweile seit knapp vier Monaten zusammen sind, ist dieses Verliebtheitsgefühl, das ich in deiner Gegenwart verspüre, kein bisschen abgeflaut. Im Gegenteil. Es scheint mit jedem Tag, den ich in deiner Nähe bin, stärker zu werden und bringt im Augenblick meine Hände zum Zittern, während mein Blick unstet über die Leute, die den Bus verlassen, streift, in der Hoffnung dich zu entdecken.
 

Da!
 

Ich beobachte, wie du zwischen den anderen Reisenden ins Freie trittst, dich einen Moment suchend umschaust, ehe du mich in einigen Metern Entfernung erblickst. Auf deinen schönen Lippen macht sich ein Lächeln breit, während du deine Tasche schulterst und mit schnellen Schritten auf mich zu gehst. Unversehens finde ich mich in einer stürmischen Umarmung wieder, mein Herz setzt für einen weiteren Schlag aus, um anschließend mit doppeltem Enthusiasmus seine Aktivität fortzuführen.

„Die…“

Ich spüre meinen geraunten Namen auf der Wange, auf die du einen flüchtigen Kuss hauchst. Mehr wagen wir an diesem Ort nicht, denn es wäre für Image und Job vermutlich nicht förderlich, wenn die Öffentlichkeit von unserer Beziehung Wind bekommen würde. Aktuell ist die japanische Gesellschaft bezüglich gleichgeschlechtlicher Partnerschaften leider noch etwas verklemmt. Nach außen wirken wir deshalb lieber wie sehr gute und enge Freunde.

Obwohl ich bezweifle, dass sich momentan hier jemand herumtreibt, der sich überhaupt für uns interessiert, löse ich mich vorsichtig aus deinen Armen und bringe ein wenig Abstand zwischen uns, bevor ich dir glücklich lächelnd in die Augen blicke. Dieses Braun – wie ich es vermisst habe. Auch, wenn es nur eine Woche war.

„Toshiya. Schön, dass du wieder da bist.“

Das Lächeln auf deinem Gesicht verwandelt sich in ein verwegenes Grinsen, als du mir zuzwinkerst.

„Hast du mich etwa vermisst?“

„Was?! Wie kommst du denn da drauf?“, entgegne ich dir augenrollend.

Ich ziehe dich noch einmal kurz an mich und flüstere in dein Ohr: „Ja… du hast mir gefehlt.“

Dann löse ich mich gänzlich von dir und mustere erneut dein jetzt zufrieden schmunzelndes Gesicht, ehe ich mir schnell eine deiner behandschuhten Hände schnappe und dich von der Bushaltestelle wegziehe.

Nachdem wir uns ein gutes Stück von den anderen Busreisenden entfernt haben und in die Einsamkeit der Nebenstraßen eingetaucht sind, habe ich endlich Zeit dich auch richtig zu mustern.

„Sag mal, Toshiya, was hast du denn da für ein quietschbuntes Etwas um deinen Hals hängen?“

Leise lachend bleibst du stehen und blickst nach unten zu deinem regenbogenfarbenen Schal. Deine Augen funkeln amüsiert.

„Das, mein Lieber, ist ein Geschenk meiner Mutter. Gut, über die Farbauswahl lässt sich streiten, aber hier fühl‘ mal…“ Du greifst nach einem der langen Enden und drückst es mir gegen die Wange. „…der ist unglaublich warm und weich.“

Einen Moment lang genieße ich das kuschelige Gefühl auf meiner Haut.

„Da muss ich dir recht geben, aber die Farben… das ist mir echt zu bunt“, gestehe ich schief grinsend. „Aber einen schönen Mann entstellt ja bekanntlich nichts.“

Mit diesen Worten wickle ich dir den Schal zurück um den Hals.

„Danke, du alter Schmeichler“, kommt es lachend von dir.
 

Wenige Minuten später haben wir das zwanzigstöckige Wohnhaus, das ich zum Teil mein Zuhause nenne, erreicht und ich ziehe dich mit mir in den Fahrstuhl, der uns zügig nach oben bringt. Während ich vor der Wohnungstür in den Tiefen meiner Hosentaschen nach dem Schlüssel grabe, klopfst du dir den restlichen Schnee von der Kleidung und befreist dich anschließend von den Handschuhen. Verdrossen verziehst du den Mund, als du deine Hände wärmend gegeneinander reibst und in sie hinein hauchst.

„Handschuhe sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.“

Schmunzelnd sperre ich die Tür auf und winke dich hinein. Noch etwas eingefroren ziehe ich mir die Schuhe aus, nachdem du dich vorbeigedrängt hast, und stelle sie im Eingangsbereich ab.

Ein dumpfes Geräusch lässt mich aufsehen. Deine Wintersachen landen soeben treffsicher auf deiner Reisetasche, die du in eine Ecke des Flurs verfrachtet hast. In solchen Situationen kommt deine Vorliebe für Unordnung, oder gern von dir selbst einfach nur als Faulheit bezeichnet, durch. Meine Garderobenhaken sind eben nur zur Deko da – wie du mir zu gern versicherst, wenn ich mich wieder einmal über deine Kleidungsspur in meiner Wohnung beschwere. Vor mich hin grinsend schäle ich mich aus meiner Jacke und dem Schal und hänge beides an ihren vorgesehenen Platz. Wenigstens füllen deine manchmal chaotischen Eigenarten meine Wohnung mit ein wenig mehr Leben.
 

Eine plötzliche Berührung an der Schulter reißt mich aus meinen Gedanken und im nächsten Augenblick spüre ich das glatte Metall der Eingangstür in meinem Rücken und deinen warmen Körper, der sich an meinen drückt. Verdutzt blinzle ich dir entgegen und sehe für eine Sekunde dein Grinsen, ehe sich weiche Lippen auf meine pressen. Überrascht seufze ich auf – mit so einem schnellen Überfall hatte ich heute nicht gerechnet.

Dem fordernden Drängen deines Mundes gebe ich nur zu gern bereitwillig nach. Ein prickelnder Schauer jagt durch meinen Körper, gepaart mit dem hämmernden Schlagen meines Herzens. Wie ich diese Küsse liebe. Sie lassen mich jedes Mal innerlich taumeln, versetzen mich in einen aufregenden Strudel aus Euphorie und einer wohltuenden Leere in meinem Kopf. Leidenschaftlich spielen unsere Lippen miteinander, suchen immer wieder ihr Gegenstück und können nicht voneinander lassen. Dein Duft hüllt mich ein und vernebelt mir die Sinne. Dass deine Hände langsam auf meinem Rücken nach unten wandern und erst am Saum meines Pullovers Halt machen, bemerke ich kaum. Du löst kurz den Kuss, um Luft zu holen und fährst dann mit deinen Lippen zärtlich – einem Windhauch gleich – über meine. Dieser zurückhaltende Moment währt allerdings nicht lange, ehe wir uns gierig nacheinander erneut vereinen. Jeden Versuch, die Oberhand über den Kuss zu gewinnen, weißt du erfolgreich zu verhindern, so überlasse ich dir die Führung und lasse mich in dieses erregende Gefühl fallen, das meinen Körper erfüllt. Du weißt einfach, wie du mich am besten willenlos machen kannst.
 

Mit einem Mal keuche ich erschrocken auf und unterbreche damit unseren feurigen Kuss. Deine Hände haben sich derweil erfolgreich unter mein Oberteil gestohlen und sie sind alles andere als feurig.

„Toshiya… Deine Hände sind eiskalt.“

Ich lehne mich etwas von dir weg, als Versuch deinen Eispfoten wenigstens ein Stück weit zu entkommen. Der Versuch scheitert.

„Ich weiß“, kommt die feixende Antwort. „Ich habe doch gesagt, dass die Handschuhe nicht mehr das sind, was sie einmal waren.“

Damit ziehst dich mich wieder näher zu dir, verschließt meinen Mund für einen schnellen Kuss, ehe du deinen Kopf auf meine Schulter legst und mir gegen den Hals flüsterst: „Außerdem habe ich meine persönliche Wärmflasche sehr vermisst.“

Ein erneuter Schauer meinerseits folgt deinen Worten, wobei dieser sicher mehr durch die eisigen Hände auf meiner bloßen Haut verursacht wird als durch das Gesagte. Denn du machst weiterhin keine Anstalten diese beiden Eisklumpen von mir zu entfernen, sondern fährst lieber genüsslich mit ihnen auf meinem Rücken auf und ab. Ich bekomme das Gefühl, meinem Körper wird sämtliche Wärme entzogen, während du nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben scheinst, wie ich dem leisen, amüsierten Lachen an meiner Schulter entnehme. Ein beinahe schon gequältes Seufzen verlässt meine Lippen.

„Deine persönliche Wärmflasche kühlt momentan aber ziemlich aus und wird dir später nicht mehr zu Diensten stehen, wenn das so weiter geht.“

Obwohl ich deine Nähe und Zärtlichkeit sonst sehr zu schätzen weiß, greife ich vorsichtig hinter mich und ziehe deine Hände unter meinem Oberteil hervor. Die Gänsehaut bleibt zurück und ich habe das Gefühl, deine Hände weiterhin auf meinem Rücken zu fühlen, auch wenn ich sie gerade in meinen eigenen halte. Ich könnte schwören, die ersten Anzeichen von Frostbeulen auf meiner Haut zu spüren.

„Was hältst du davon, wenn wir ins Wohnzimmer gehen und ich dir einen Tee mache, an dem du auftauen kannst. Dann schauen wir mal, was deine Wärmflasche für dich tun kann?“

Du löst dich langsam von mir, musterst belustigt mein immer noch vom Kälteschock verzogenes Gesicht, ehe du nickst.

„Das klingt nach einem ausgezeichneten Plan.“
 

~*~
 

Das warme Licht des hüfthohen Plastikweihnachtsbaums erleuchtet dezent das Wohnzimmer und sorgt mit seinen unzähligen Lichtern für eine angenehme Atmosphäre. Und das reicht. Viel mehr Dekoration gibt es nicht. Außer einigen Kerzen, aber die stehen das ganze Jahr über da.

Draußen vor dem Fenster wehen einige Schneeflocken vorbei, im Hintergrund leuchtet das Häusermeer Osakas. Mit zusammengekniffenen Augen wirken die unzähligen Lichter fast wie glitzernde Sterne.

Ich seufze kurz auf und merke wieder einmal, wie sehr du auf mich abfärbst. Seit Jahren hast du ein Faible für Sterne, scheinst sie überall und ständig zu sehen. Vor einigen Monaten wolltest du mir sogar die nächtlichen Häuserfassaden, die sich im Fluss spiegelten, als Sternenhimmel verkaufen.

Innerlich über mich selbst die Augen verdrehend, reiße ich mich von der abendlichen Stadt los und lasse meinen Blick durchs Wohnzimmer schweifen. Im erleuchteten Durchgang zur Küche sehe ich dich herumwuseln, das Klappern von Geschirr dringt gedämpft an mein Ohr.

Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Du siehst absolut zum Anbeißen aus, wie du nur in Shorts und deinem übergroßen Streifenpullover, der dir halb von den Schultern rutscht, an der Küchenzeile stehst und dir hoch konzentriert mit dem Wasserkocher die mittlerweile dritte Tasse Tee befüllst. Wäre ich dir nicht bereits gänzlich verfallen, dann spätestens jetzt.
 

Kurze Zeit später versinkt die Wohnung im Halbdunkeln und du lässt dich neben mich auf die Couch fallen. Mit einem dumpfen Klonk stellst du die Tasse neben meinen halb ausgetrunkenen Kaffee auf den Tisch, daneben eine große Schüssel. Stirnrunzelnd betrachte ich die Schüssel, von der ein verdächtiger Plätzchenduft ausgeht und deren Inhalt eindeutig auch danach aussieht. Ich spüre, wie du einen Arm um meine Schultern legst, mich an dich ziehst und einen Kuss auf die Schläfe hauchst. Fragend schiele ich zu dir. Ich kann mich nicht erinnern, solches Gebäck eingekauft zu haben.

Du grinst nur und fährst mir mit einer Hand durchs Haar, ehe du schmunzelnd auf die unausgesprochene Frage antwortest: „Keine Angst. Die habe ich nicht in den Untiefen deiner Schränke gefunden. Daran würden wir uns nur die Zähne ausbeißen.“

Deine Lippen streichen leicht über meine. So süß wie dieser Kuss schmeckt, bin ich mir sicher, dass es im Original mehr Kekse gewesen waren.

„Die Plätzchen sind von meiner Mutter. Selbstgebacken. Sie hat sie mir als Geschenk für – wie sie so schön sagte – ‚meine Liebe‘ mitgegeben“, fügst du belustigt hinzu. „Also in diesem Sinne: Frohe Weihnachten, Schatz.“

Ich lache auf.

„Na gut, dieses Geschenk werde ich ausnahmsweise mal annehmen. Und dass sie schmecken, habe ich gemerkt.“ Frech fahre ich dir mit der Zunge über den Mund und lecke den restlichen Puderzucker von ihm.

„Du konntest wohl nicht warten?“

Deine Unterlippe schiebt sich gespielt schmollend nach vorne.

„Na, ich musste ja vorkosten, um zu wissen, was ich dir kredenze.“

Meine Antwort besteht nur aus einer hochgezogenen Augenbraue, gepaart mit einem amüsierten Schnauben.

„He, wirklich…“

Mit diesen Worten gibst du mir einen leichten Klaps auf den Oberschenkel, ehe du dich erhebst und Richtung meiner Regalwand gehst. Leicht irritiert verfolge ich dein Tun.

„Ich würde übrigens gerne einen Weihnachtsfilm schauen, so zur Feier des Tages. Auch wenn du kein Fan dieses Genres bist“, fügst du schmunzelnd hinzu, als du meinen skeptischen Blick bemerkst.

Jetzt könnte ich eigentlich erleichtert aufatmen, denn in meiner Wohnung sind keine Weihnachtsfilme zu finden – außer Charles Dickens Scrooge, ein großartiger Film. Blöderweise gibt es Streamingdienste, die aktuell alle gegen mich sind und das weißt du, so wie ich dein siegessicheres Grinsen interpretiere, noch bevor ich meinen Einspruch loswerden kann.

Mit der Fernbedienung in der Hand kehrst du zurück und lässt dich der Länge nach auf dem Sofa nieder. Mit dem Kopf machst du es dir auf meinem Schoß bequem, während der Fernseher zum Leben erwacht. Geblendet kneife ich die Augen zusammen – mit einem Mal ist Schluss mit der kuschelig romantischen Atmosphäre eines halbdunklen Zimmers. Nach ein wenig Hin- und Herschalten hast du schlussendlich auch das „Richtige“ gefunden. Mein unwilliges Murren konterst du nur mit einem „Die, jetzt hab dich nicht so. Schau, der Film geht doch nur anderthalb Stunden“ und wendest dich grinsend dem Geschehen auf dem Bildschirm zu.
 

Ich gebe mich geschlagen. Manchmal habe ich das Gefühl, du siehst mich gerne leiden, aber was soll's? Die Zeit wird schon irgendwie vorbeigehen und wenn dich der kurze Ausflug ins Weihnachtswunderland zufrieden stimmt, dann bin ich es auch. Und vielleicht wird ja der Film auch gar nicht so schlimm, wie ich befürchte.

Deine Hand, die sacht über mein Knie streichelt, lässt mich allmählich ruhiger werden. Schließlich lehne ich mich sogar zurück und schließe die Augen, während die Geräuschkulisse des Filmes an mir vorbeiweht.

Meine Hand wandert unbewusst zu deiner Seite und gleitet behutsam darüber. Das sanfte Heben und Senken deines Brustkorbs hat eine zusätzlich besänftigende Wirkung auf mich und statt mir mit dir diesen typischen Weihnachtskitschfilm anzuschauen, konzentriere ich mich lieber auf dich. Was definitiv spannender und faszinierender als jeder Film ist. In meinem Bauch ziehen Schmetterlinge ihre Runden, während ich über deinen Rücken nach unten streiche.

Manchmal – wie in diesem Augenblick – habe ich das Gefühl in einem Traum gefangen zu sein. Besonders wenn mir erneut bewusst wird, wie lange wir uns eigentlich schon kennen und was sich nun innerhalb kurzer Zeit daraus entwickelt hat. Etwas, das ich vor einigen Monaten noch für unmöglich gehalten hatte. Meine Fingerspitzen kribbeln, als sie sich unter den Pullover mogeln und mit deiner warmen Haut in Berührung kommen. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, als ich daran denke, wie gerne du mir auf die ein oder andere anregende Art und Weise zeigst, dass ich nicht träume. Das Gefühl, das dann jedes Mal mein Inneres überrollt, ist unbeschreiblich.
 

Ich öffne meine Augen und mustere dein Profil, während du völlig im Filmgeschehen festhängst. Zufrieden schmunzelst du vor dich hin, die Emotionen stehen dir klar ins Gesicht geschrieben. Deine dunklen Augen leuchten bei jeder herzerwärmenden oder rührseligen Szene auf – und davon gibt es in dem Film anscheinend so einige. Um so besser für mich, denn ich könnte dir ewig dabei zusehen und bin mir sicher, dass mir dabei nicht langweilig werden würde.

Himmel, manchmal höre ich mich wirklich wie ein verliebter Teenager an, aber ich bin dir eben mit Haut und Haaren verfallen. Was ich vor einigen Jahren selbst noch nicht gedacht hätte und was mich so plötzlich überrollt hat. Vorher warst du nur ein Freund und Kollege und dann änderte sich alles. Und glücklicherweise bei dir ebenso.
 

Meine Hand streicht über die bloße Haut deines Oberkörpers, während sich die andere in deinen Nacken stiehlt und dich dort anfängt zu kraulen. Deine Augen fallen flatternd zu. Du atmest tief ein.

„Die… lass das…“

Deine geflüsterten Worte und das genießerische Schnurren suggerieren mir allerdings das komplette Gegenteil von dem, was du sagst, weshalb ich mein Tun ungerührt fortsetze. Meinen streichelnden Berührungen auf deinem Bauch und deiner Brust folgen eine Gänsehaut und ein wohliges Aufseufzen.

„Die… so kann ich mich nicht auf den Film konzentrieren.“

Ich beuge mich zu dir runter und hauche dir einen Kuss in den Nacken, ehe ich zu deiner Schulter wandere.

„Du sollst dich ja auch nicht auf den Film konzentrieren, sondern auf mich“, raune ich gegen deine weiche Haut und bemerke dabei, wie sich die feinen Härchen aufstellen.
 

Als deine Hand meiner unter den Pullover folgt und sie umschließt, halte ich inne und schaue auf. Mein Herz schlägt schneller. Du betrachtest mich aus den Augenwinkeln, nimmst mich sofort gefangen. Hitze macht sich in mir breit. Obwohl du weiterhin unverändert mit dem Rücken zu mir auf meinen Beinen liegst, lässt mir die Intensität dieses Blickes einen erregten Schauer über den ganzen Körper laufen.

Mit einem überraschenden Ruck drehst du dich um, legst eine Hand in meinen Nacken und ziehst mich zu dir hinunter. Deine Lippen rauben mir den Atem, so verlangend, wie du sie auf meine presst. Ich spüre, wie deine Finger nach vorne zu meiner Brust wandern und du mich langsam zurückschiebst, bis wir uns lösen müssen. Der feurige Ausdruck in deinen Augen fängt mich ein, als du dich aufsetzt und dir gleichzeitig mit einer lässigen Geste das Haar aus der Stirn wischst.

Du weißt um deine Wirkung auf mich. Manchmal verfluche ich mich dafür, dass ich mich diesbezüglich nicht sonderlich im Griff habe.

Dein Mund verzieht sich zu einem herausfordernden Grinsen, als du elegant ein Bein über meine schwingst und dich auf meinem Schoß niederlässt. Ich muss schlucken. So schnell wendet sich das Blatt. Langsam lehnst du dich ein Stückchen nach hinten, um nach der Fernbedienung auf dem Couchtisch zu greifen und den Fernseher zum Verstummen zu bringen. Mit einem Schlag versinkt der Raum erneut in einer dämmrigen Atmosphäre. Das Knistern, das sich um uns herum ausbreitet, fühle ich regelrecht in jeder Faser meines Körpers. Ich beiße mir auf die Lippen. Mein Blick folgt deinen Bewegungen, während du einen Moment im Hohlkreuz verharrst und mich aus halb geschlossenen Lidern abwartend musterst.

Verführung pur.

Ich kann nicht anders, als meine Hände nach dir auszustrecken und dir beinahe ehrfürchtig die Seiten bis zu den Hüften hinab zu streichen, um dich anschließend noch ein Stück näher an mich zu ziehen. Deine Hand gleitet kurz über mein Schlüsselbein, dann drückst du mich tiefer in die Lehne des Sofas und folgst dabei meiner Bewegung nach hinten. Warmer Atem streift mein Ohr, deine leise, tiefe Stimme schickt ein erwartungsfrohes Kribbeln durch meinen Körper.

„Wenn du mich schon heiß machst, musst du mich jetzt auch davon überzeugen, dass der Film wirklich zu uninteressant ist, um ihn zu Ende zu schauen.“

Nichts lieber als das.

Mit einem vorfreudigen Grinsen lege ich die Hände auf deine Wangen, ziehe dich zu mir und versiegle deine Lippen. Ich dränge mich dir entgegen, kann nicht genug von dir bekommen. Meine Zunge stiehlt sich in deinen Mund und umschmeichelt deine. Dein Geschmack macht mich hungrig auf mehr, unser Keuchen erfüllt den Raum. In Augenblicken wie diesen bin ich dir einfach noch hoffnungsloser verfallen als sonst schon.

Deine Hände haben sich unterdessen einen Weg nach unten gebahnt und schieben nun zielstrebig mein Oberteil nach oben, sodass wir den Kuss unterbrechen müssen, damit du es mir gänzlich ausziehen kannst. Es findet seinen neuen Platz irgendwo auf dem Fußboden.

Eine Gänsehaut überkommt mich, als du leicht über meine bloße Brust kratzt, dabei rötliche Linien zeichnest. Du liebst es, Zeichen zu hinterlassen.
 

Meine Lippen treffen wieder auf weiche Haut und folgen deiner Kinnlinie nach oben bis zum Ohr, unter das ich einen gezielten Kuss setze, ehe ich an deiner Halssehne knabbere. Gleichzeitig stehlen sich meine Hände erneut unter deinen Pullover, fahren hauchzart über deinen erhitzten Oberkörper und necken die empfindlichen Brustwarzen. Dein Kopf ist nach hinten in den Nacken gelegt und ich vernehme dein genießerisches Ausatmen, während deine Hände an meinen Schultern Halt suchen und du dich in die Berührungen lehnst.

Dein Duft betört mich, dein hingebungsvolles Seufzen erzeugt ein elektrisierendes Ziehen in meinen unteren Regionen.

Ich will mehr.

Ich möchte jeden Zentimeter von dir spüren, doch dein Pullover stört dabei ungemein, weshalb ich ihn dir in einer schnellen, regelrecht rücksichtslosen Bewegung vom Körper zerre. Mein ungeduldiges Knurren quittierst du mit einem kleinen Grinsen, ehe deine vollen Lippen die meinen finden. Du bist wie eine Droge, machst mich süchtig. Meine persönliche Droge.
 

Kurz darauf löse ich mich erneut von dir, diesmal allerdings nur ein klein wenig, um mit meinem Atem eine flüchtige Spur vom Hals bis zu deiner Brust zu hauchen. Ich merke, wie du erzitterst. Mit einer Hand in deinem Rücken drücke ich dich noch näher an mich, meine Lippen treffen auf heiße Haut und meine Zunge umkreist spielerisch die Brustwarzen, was dich zum Aufstöhnen bringt.

„Die…“

Mein Blick wandert nach oben, ich möchte sehen, wie du reagierst, während ich diese sensible Stelle liebkose. Deine Augen sind geschlossen, während ich mit der anderen Hand über die glatten Innenseiten deiner Oberschenkel fahre. Du erschauderst leicht und leckst dir vorfreudig über die Lippen. Vorsichtig streiche ich über den weichen Stoff, der deinen Schritt bedeckt, sofort kommst du mir gierig entgegen. Das, was ich unter deinen Shorts fühle, schickt mir erregte Stromstöße durch den gesamten Leib. Und ich will noch viel mehr von dir hören, sehen und schmecken.

Ich umfasse deine Hüften und schiebe dich in einer plötzlichen Bewegung seitlich von mir, direkt auf das Sofa. Dieser überraschende Positionswechsel in die Horizontale entlockt dir ein frustriertes Murren und deine aufgerissenen Augen blicken mich irritiert und ein wenig vorwurfsvoll an. Ein triumphierendes Grinsen huscht über meine Lippen. Da habe ich dich wohl etwas zu unerwartet aus deiner Empfindungsblase gerissen.

Doch die Frustration währt nicht lange, als ich mich geschmeidig über dich schiebe und deinen verführerischen Mund für einen Augenblick mit meinem verschließe, ehe ich meinen Eroberungszug in tiefere Gefilde fortsetze. Ich lasse die Hände und Lippen über deinen Körper gleiten, du erschauderst leicht unter meinem warmen Atem. Meine langen Haare scheinen dich zu kitzeln, denn du lachst auf, was mich zu dir aufsehen lässt. Prompt nehmen mich deine dunklen Augen wieder gefangen. Ich könnte in ihren Tiefen versinken, während du mir mit einem beinahe schon träge anmutenden Lächeln eine Strähne hinters Ohr schiebst.

Ich fahre mit meinen Händen tiefer bis zum Bund deiner Shorts, unter den ich mit zwei Fingern tauche und über die heiße, noch verdeckte Haut streiche. Deine Augen fallen zu, erwartungsvoll drängst du dich meiner Hand entgegen. Wie sich dein Brustkorb hebt und senkt; deine Muskeln ein faszinierendes Bild aus Licht und Schatten erzeugen, als sie unter meinen Berührungen erbeben – du bist absolut begehrenswert. Und meinem Begehren gebe ich nur allzu gerne nach.

Langsam ziehe ich das störende Stück Stoff nach unten und erkunde mit meiner Zunge jede neu freigelegte Stelle. Du hebst das Becken, um mir beim Ausziehen zu helfen. Wenige Momente später liegst du nackt vor mir, ich kann meine Erregung kaum verbergen. Will ich auch gar nicht.

Langsam und lasziv räkelst du dich mit einem wissenden Schmunzeln im Mundwinkel, während mein Blick über dich gleitet. Du weißt wirklich, wie du dich am besten in Szene setzt, um mich noch verrückter nach dir zu machen.

Bevor ich meinen Weg zu deinen Lenden fortsetze, küsse ich deine Hüftknochen und hauche heiser gegen sie: „Toshiya, du bist die Versuchung pur.“

Du hältst kurz die Luft an und lachst dann leise.

„Für dich immer, Die… Für dich immer.“
 

~*~
 

Mit einer Hand folge ich gedankenverloren deiner Wirbelsäule, streiche über die leicht verschwitzte Haut deines Rückens. Diese feinen, unsichtbaren Muster, die dabei entstehen, haben eine beruhigende Wirkung auf mich und auch wenn ich dein Gesicht nicht sehen kann, merke ich an deinem ruhiger werdenden Atem, dass dich diese Streicheleinheiten ebenso entspannen. Dein genießerisches Aufseufzen lässt mich zufrieden lächeln. So ersetze ich meine Finger durch meine Lippen und hauchte dir zarte Küsse in den Nacken.

Ich liebe diese entspannte Zweisamkeit, besonders nach den letzten Stunden. Mit der Zunge lecke ich kurz über die salzige Haut, atme deinen wunderbaren Duft ein. Ich bin nun einmal süchtig nach dir und kann nicht genug von dir bekommen. Es ist nicht zu ändern – ich würde es auch gar nicht wollen.
 

Deine leise, noch raue Stimme dringt zu mir und lässt mich in meinem Tun innehalten. Ich blinzle, versuche mich aus meinen Gedanken zu befreien. Obwohl ich mich bis gerade eben wie von einer schönen, fluffigen Wolke umhüllt gefühlt habe, katapultieren mich deine Worte ziemlich unsanft in die Realität zurück. Ein Eimer kaltes Wasser hätte keine bessere Wirkung erzielen können.

„Sag mal, Die… Dass du generell auf Geschenke zu Weihnachten keinen Wert legst, weiß ich ja. Aber warum wolltest du eigentlich kein Geschenk von mir? Ich hätte dir gern eins gemacht…“

Die Frage kommt definitiv unerwartet. Ich hatte zwar geahnt, dass du wohl irgendwann dieses Thema erneut aufgreifen würdest, aber warum gerade jetzt? Ich seufze kaum hörbar, ich möchte eigentlich nicht darüber reden oder diskutieren – besonders nicht in diesem Moment.

Außerdem hatte ich irgendwie gehofft, dass du meine Ablehnung, ohne sie weiter zu hinterfragen, mehr oder weniger stillschweigend akzeptieren würdest. Meinetwegen bin ich gern ein Grinch und gut ist. Doch deine angeborene Neugierde macht mir einen Strich durch die Rechnung. Und dir Antworten auf deine Fragen zu verweigern, bringt nichts, das habe ich inzwischen schon zur Genüge erfahren dürfen. Also gebe ich meinen inneren Widerstand auf.
 

Ich vergrabe das Gesicht an deiner Schulter und ziehe dich enger an mich. Mein Herz schlägt schneller.

„Musst du immer alles wissen…? Wehe du lachst“, nuschle ich gegen deine Haut.

Ich spüre, wie du amüsiert schnaubst. Natürlich wirst du nach so einer Ankündigung lachen und ich kann es dir nicht einmal verübeln.

Ich hole tief Luft, bevor ich fortfahre: „Ich mag dieses Getue, um dieses Fest nicht. Außerdem…“ Oh Mann, soll ich es wirklich sagen? „Es gibt einfach kein Geschenk, was mich glücklicher machen könnte als deine Liebe zu mir.“

Einen Augenblick lang herrscht Stille, dann lässt mich dein lautes Auflachen zusammenzucken.

„Boah, Die, da hast du aber dick aufgetragen. Aus welcher Schmalzkiste hast du das denn ausgegraben? Das hätte ich jetzt nicht erwartet.“

Dein Körper erbebt vor Lachen und ich drücke mein Gesicht verschämt in deine Halsbeuge. Nicht, dass ich es nicht geahnt hätte… und wie gesagt, ich kann es dir nicht mal verübeln.

„Ich hab‘ gesagt, du sollst nicht lachen.“

Dein Gelächter flaut langsam ab, als du dich in meinen Armen zu mir herumdrehst und mich anschließend wieder auf dich ziehst. Ich höre dich leise kichern.

„Mensch Die, jetzt schau mich an.“ Vorsichtig hebe ich den Blick und sehe, wie du mich schmunzelnd musterst. „Tut mir leid, aber du musst zugeben, dass das echt schnulzig klang.“

Bevor ich ein wenig verstimmt etwas erwidern kann, legst du mir einen Finger auf die Lippen.

„Hey, jetzt guck nicht so… Ich wusste ja schon immer, dass ein hoffnungsloser Romantiker in dir steckt, mal von deiner Abneigung zum »Fest der Liebe« –“ Mit zwei Fingern malst du grinsend Anführungszeichen in die Luft. „– abgesehen. Trotzdem hat es mich gerade sehr überrascht.“

Du drückst mir einen festen Kuss auf die Lippen, ehe du dich löst und mir ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht streichst. Ein sanftes Lächeln ziert nun deine Züge.

„Aber es war eine echt schöne Liebeserklärung – wenn nicht gar die schönste, aber auch kitschigste, die ich je bekommen habe.“

Du lachst erneut auf und ich boxe dir leicht gegen den Oberarm.

„Dann werde ich in Zukunft versuchen, nicht mehr zu sehr in die romantische Richtung abzudriften. Ich kann es nur nichts versprechen“, kommt es recht unüberlegt und mit schmollendem Unterton aus meinem Mund.

„Ach, Die. Du bist süß.“ Ein Kuss landet auf meiner Wange. „Wir wissen doch beide, dass du das nicht schaffst und meinetwegen kannst du gern ab und zu solche Anwandlungen haben. Vielleicht will ich sowas sogar ab und zu hören.“ Deine Lippen streifen die meinen und deine nächsten Worte beruhigen mich nicht nur, sondern versetzen meinen gesamten Körper in dieses nur allzu bekannte Kribbeln.

„Ich liebe dich.“

Mein Magen schlägt einen Salto, wie jedes Mal, wenn du mir diese drei berühmten Worte sagst. Womöglich bin ich in dieser Hinsicht recht einfach gestrickt und schnell zu besänftigen.

Ich hasche nach deinen verführerischen Lippen, doch du richtest dich mit einem aufreizenden Augenaufschlag ein Stück weit auf. Zeit für Enttäuschung bleibt keine, denn das aufregende Kribbeln in meinem Körper verstärkt sich noch weiter, als du mir entgegen raunst:

„Dann lass mich sehen, wie ich dir dein Geschenk näher bringen kann… damit du es in vollen Zügen genießen kannst.“
 

– ENDE –



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Pharao-Atemu-
2023-12-06T14:16:41+00:00 06.12.2023 15:16
Hach... ich muss gerade an den Titel einer ff denken die ich mal gelesen habe, "Von streunenden Hunden und verkappten Romantikern"
Und irgendwie erinnern mich Daisuke und Toshiya einfach an diesen Titel.
Ich kann dir aber nicht sagen warum. 0
Es ist einfach zu niedlich geschrieben
Antwort von:  QueenLuna
25.12.2023 11:08
Danke sehr ^^


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