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Gegenwartsgeflüster

Sommer-Herbst
von

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Realität

Ich freue mich so darauf, Sakura und die andern wiederzusehen.“ Hinata lächelte leise, während Naruto sich ein schwarzes T-Shirt überzog. „Was amüsiert dich Babes?“ fragte er, als er ihr grinsen bemerkte. „Sasuke kannst du wohl nicht meinen, den hast du erst gestern gesehen?“ Naruto schlich sich mit einem breiten Grinsen zu ihr. „Bist du etwa eifersüchtig? Keine Ahnung, du wirst immer die einzige Schwarzhaarige für mich sein“, sagte er mit einem Lachen, als er an ihrem Ohr knabberte. Wie immer wenn er im Land weilte, wohnte er bei seinem besten Freund, doch seit sie aus dem Urlaub zurück waren, hatte er sich beinahe bei Hinata einquartiert, was diese so gar nicht störte. Sie hatte ihrem Vater unter anderen Vorwänden vor einem Jahr eine eigene Wohnung abgeschwatzt und war froh, dass sie dieses Privileg hatte. Abgesehen davon, dass Neji im selben Gebäude wohnte, war sie fast frei. Und da sie mit ihm eine Abmachung darüber hatte, ihrem Vater nichts über das Privatleben des jeweils anderen zu erzählen, war sie gefühlt frei.
 

Spasseshalber stiess Hinata ihn weg und drehte sich in eine innige Umarmung. „Ich freue mich, dass ihr wieder so engen Kontakt habt. Sasuke war immer ein wenig unvollständig ohne dich, auch wenn er es nie zugegeben hat.“ Naruto lächelte. „Ich freue mich zwar darauf, wenn Ende Monat das Training wieder beginnt, aber ich geniesse es auch, soviel Zeit mit ihm zu haben. Und mit dir, meine Schöne.“ Damit zog er sie in einen Kuss, den sie lieber schnell wieder abbrach, bevor sie zu spät zum Essen kam, zu dem Naruto eingeladen hatte. Sie selbst war überrascht gewesen, wie sicher er sich er sich war, dass Tenten, Hinata und Sakura auftauchen würden, aber er hatte bloss verschwörerisch gelächelt.
 

Tatsächlich waren sie die pünktlich gekommen und dennoch nicht die Ersten. Neji war bereits anwesend und Temari, die zusammen mit Gaara gekommen war, sassen bereits am Tisch. Hinata lächelte. Wie unauffällig. Kankuro hatte sich bereits bei der Einladung erklärt, dass er nicht in der Stadt wäre, weil er im Hauptbüro zu einer Besprechung geladen war ( er, Temari und Gaara hatten geknobelt und er hatte verloren) und Sai war gerade nicht abkömmlich, hatte aber versprochen, dass er, wenn es ernst wurde mit dem Projekt sicher Zeit finden würde.

Das Paar begrüsste die Anwesenden und kurz nachdem sie sich gesetzt hatten, betrat Sasuke den Raum, völlig overdressed im Anzug, weil er es nicht geschafft hatte, sich zu Hause umzuziehen. Er lockerte seine Krawatte und stopfte sie sich in die Tasche des Trenchcoats, schwarz natürlich, und knöpfte seine oberen zwei Hemdenknöpfe auf, als er sich gesetzt hatte. Entweder es entging ihm, oder es war ihm egal, dass Ayame, Chef de Service und Tochter des Ladenbesitzers, ihm einen aufmerksamen Blick schenkte. Doch Hinata ging davon aus, dass er es ignorierte, den er war ganz offensichtlich genervt und der Blick mit dem er sie kurz streifte, als sie ihn begrüsste, liess sie nur zu gut erahnen, was genau der Ursprung dieser Laune war. Sie wurde nervös - tatsächlich hatte sie Neuigkeiten, aber sie hatte sie vorher nicht mit ihm abgesprochen und wusste nicht, wie genau er darauf reagieren würde.
 

Ihre Gedanken änderte ihre Richtung, als Shikamaru zusammen mit Ino, Sakura und Tenten, die doch sehr verschlafen aussah, eintraten und sie einen leichten Glanz in den Augen des jüngsten Uchihaspross wahrnahm. Er war versteckt, doch er war da. Und das wiederum beruhigte sie. sie hatte nie daran gezweifelt, dass Sasuke sie genauso wenig heiraten wollte wie sie ihn, aber er schein sich immerhin eher damit abfinden zu können als sie. Doch das, was sie glaubte, wahrgenommen zu haben, liess in ihr die Hoffnung aufkeimen, dass er die Neuigkeiten gut verdauen würde.
 

Alle drei Frauen stockten kurz, bevor sie lächelten. Ino liess sich von Temari in eine Umarmung ziehen, bevor Gaara es ihr gleichtun konnte und es war offensichtlich, dass sie sich dabei entspannte. Die leichte Röte auf ihrer Wange liess erahnen, dass er ihr eben ein Kompliment gemacht hatte.

Tenten versuchte standhaft, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie wirklich darauf hätte verzichten können, Neji zu sehen und umarmte stattdessen seine Cousine um so überschwänglicher. Dann zog sie Naruto in eben so eine innige Umarmung, bevor sie erklärte, dass sie zu müde wäre, um alle einzel zu begrüssen und sich neben Sasuke setzte, der ihr kurz die Schulter drückte und Neji einen Blick schenkte, der keinen Zweifel daran liess, auf wessen Seite er sich gerade befand.
 

Temari, die mit Tenten weitaus weniger Probleme hatte, richte das Wort an sie. „Wie schlimm ist der Jetlag? Ich habe gefühlte zwei Nächte nicht geschlafen, nachdem wir nach Hause gekommen sind.“ Nejis Arm, der ihren wie zufällig berührte, als er aufstand um Ino zu begrüssen, liessen Erinnerungen aufblitzen, warum genau sie zwei Nächte nicht geschlafen hatte. Und der Jetlag war bestimmt nicht schuld daran gewesen.

„Ich fliege absolut nicht gerne“, erklärte Tenten lächelnd. „Ausserdem ist der Temperaturunterschied zu krass. Ich weiss nicht, wie du kurzärmlig hier sitzen kannst.“ Tatsächlich hatte Temari ein einfaches Strickoberteil an, dass zwar einen Rollkragen hatte, aber dennoch kurzärmlich war. „Ich bin eben schon anklimatisiert,“ Gaara schaltet sich ein. „Wir haben alle zuerst einmal Winterpullis angezogen. Für euch muss es viel schlimmer gewesen sein, ihr hattet ja gerade für Wochen nur Sonne“, er klang mitfühlend und sah zu Ino, die neben ihm sass und einen hellblauen Oversizedpulli trug, dazu schwarze Jeans und Turnschuhe.

„Gibt ja auch schlaue Menschen, die in Sommerkleider fliegen“, erklärte Shikamaru sarkastisch und grinste alle drei Frauen an, was ihm einen leichten Schlag von Tenten, neben die er sich gesetzt hatte einbrachte. „Wir haben einmal nicht nachgedacht, darauf musst du nicht herumreiten.“ Die Runde lachte und als sich Sakura zwischen Ino und Shikamaru niedergelassen hatte, war die Runde komplett.

„Also, warum sind wir hier?“ fragte Sakura an Naruto gewandt, nachdem sie alle etwas bestellt hatten. Naruto grinste wie ein Junge und Sakura fragte sich gerade, ob sie mit ihrer Vermutung nicht doch recht gehabt hatte.

Schnell sah sie auf Hinatas Bauch, nicht unauffällig genug, um nicht Nejis, Shikamarus und Sasukes Aufmerksamkeit darauf zu legen. „Nein“, entfuhr es Neji und einiges stummer Sasuke, der nur durch seine Augen ausdrückten, was er davon hielt und das so kurz, dass nur Ino, die eingeweiht war, wusste, warum er sich davon fürchtete, Hinata könnte schwanger sein. Hinata, die besonders Nejis Blick und Ausruf peinlich berührte, winkte schnell ab. „Ich bin sicher nicht schwanger, was glaubt ihr den alle!“ Naruto, der immer noch breit grinste, liess ein Lachen hören. „So eilig haben wir es dann auch nicht“, erklärte er. Doch bevor sich die Runde wirklich entspannen konnte, verkündete er die Neuigkeiten. „Wir ziehen nächste Woche zusammen.“
 

Es war still, doch die Unwissenden, allen voran Sakura, schienen sich sehr zu freuen. Sie klatschte in die Hände und animierte Ino auch damit, aufzuwachen und sich ebenfalls glaubhaft zu freuen. Tenten grinste. „Wir werden also eingeladen, um helfen umzuziehen. Wo wohnst du eigentlich Naruto?“

„Bei mir.“ Sasuke sah, naja, emotionslos aus. Aber am liebsten hätte er den Idioten zusammengeschrieben und Hinata gerade mit. Das konnte nicht gut gehen, was würde geschehen, wenn sie keinen Erfolg hatten. Doch anstatt etwas zu sagen erhob er nur das Glas und prostete dem Paar zu.

Was Neji davon hielt, liess sich sehr viel deutlich ablesen an seinem Gesicht. „Was sagt dein Vater dazu?“ fragte er und es war Temari, die ihn leicht an die Schulter schlug. „Ist doch egal, was ihr Vater sagt. Wichtiger ist es, dass sie sich freuen. Sei jetzt kein Spielverderber.“

Doch zumindest drei andere Personen stellten sich die selbe Frage. Hinata fixierte allerdings nur Neji. „Er ist einverstanden und hält es für eine gute Idee.“

Und Sasuke, Shikamaru und Neji wollten in dem Moment gar nicht wissen, was genau Hinata ihrem Vater erzählt hatte, damit dieser dieses Verhalten für eine gute Idee hielt.
 

„Wow, ihr seid wirklich fix.“ Sakura sah Naruto an. „Ich meine ich freu mich, aber nach einem Monat?“ Naruto winkte ab. „Ich bin ja ab September eh wieder mehr unterwegs, es geht einfach darum, dass ich ein Zuhause habe, auf das ich mich freuen habe. No offense Sasuke.

„None taken“, erwiderte dieser. Zumindest deswegen nicht. Früher oder später würde er den Blonden wahrscheinlich eh um sich haben, da spielte es keine Rolle, wenn diese zu Hinata zog. Zumindest nicht in diesem Zusammenhang.

Und weil er geglaubt hatte, dass das alles gewesen war, nahm er sich einen tiefen Schluck von dem Bier, das vor ihm stand. Und er hätte gern in diesem Zustand von Ruhe verweilt, doch wie in Zeitlupe bekam er das Gespräch mit, dass sich zwischen Sakura und Naruto abspielte.

„Wo zieht ihr den hin?“, fragte sie ihn und Sasuke hätte schwören können, dass ei leichter Wind durch ihre Haare fuhr.

„Das ist das Beste daran: Hinata hat es geschafft, eine Wohnung in Sasukes Appartmentkomplex zu kriegen. Wir werden Nachbarn.“

Nachbarn.
 

Und damit war klar, was Hinata ihrem Vater erzählt hatte. Als Sasuke aus dieser Zeitlupe erwachte, starrte Naruto ihm mit dem breitesten Grinsen entgegen und Sakura wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht. Er griff nach ihrem Handgelenk und sah sie böse an, doch bevor er etwas sagen konnte, und zu sagen hätte er gerade einiges gehabt und die Wörter dämlich, bescheuert und komplett bekloppt lagen zu vorderste auf seiner Zunge, spürte er einen weiteren Blick auf sich. „Sasuke, können wir uns kurz draussen unterhalten?“

Gestellt als eine Bitte, gefragt in der Schärfe eines Befehls, erhob sich Sasuke und folgte Neji, der ihn gerade befohlen und gefragt hatte, nach draussen.

„Was war das gerade?“ Temari sah irritiert in die Runde. Ino schaltete schnell. „Ich glaube, Sasuke kann einfach nicht glauben, dass Naruto jetzt dauerhaft in seiner Gegend rumhängt und er ihn nicht mal mehr rausschmeissen kann.“

Damit hatte sie das Gelächter auf ihrer Seite.

Shikamaru sah sie von der Seite an. Zum Glück hatte er sie eingeweiht.
 

„Wie dumm kann ein einziger Mensch eigentlich sein?“ Diesen, für seine Verhältnisse grossen Gefühlsausbruch lies Neji gerne über sich ergehen. Entnervt schnaubte der junge Mann aus und starrte dann sein Gegenüber an. „Wieso bist du eigentlich so ruhig? Normalerweise giesst du immer Öl ins Feuer.“ Doch Neji lies sich nicht dazu herab zu antworten, stattdessen lehnte er sich an die Hauswand und starrte an Sasuke vorbei auf die Strasse.

Sasuke war kurz davor.sich die Haare zu raufen, beherrschte sich aber. Stattdessen zog er seine Augenbrauen zusammen und fixierte die Gestalt des Hyuuga. „Denkst du etwa darüber nach, diese Farce für dich zu nutzen?“

Damit hatte er zumindest eine Reaktion von Neji provoziert. Dieser sah ihn an mit einem Blick, der definitiv verachtend war. „Mach mal halblang Sasuke. Ich bin vieles, aber sicher nicht illoyal“, erklärte er ruhig, aber mit einer deutlichen Drohung in der Stimme. „Warum hast du sonst nicht interveniert?“ Die Antwort überrascht ihn „Weil sie glücklich ist Sasuke. Das erste Mal, seit ich denken kann, ist sie glücklich.“ Dann wandte er sich dem Uchiha zu und legte eine Hand auf die Schulter. „Das ist wertvoll. Und deswegen bitte ich dich, gib ihr dieses halbe Jahr. Wir wissen beide, wie gering die Möglichkeit ist, dass diese Unternehmung gelingt.“

Sauske musste sich zerknirscht eingestehen, dass Neji recht hatte. Er mochte es nicht, belehrt zu werden und noch weniger, zu wissen, dass er zurecht zurück gehalten wurde.

„Glaubst du, sie war ehrlich zu Naruto?“ Neji schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass sie ihn angelogen hat, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie ihm die ganze Wahrheit erzählt hat. Und schon gar nicht von dem Gipfeltreffen letzte Woche.“

Sasuke nickte. Soweit war er auch schon gewesen, doch Neji hatte offenbar nicht vor, ihn bereits in seine eigene Gedanken zurückkehren zu lassen, die im Moment darin bestanden, den eigenen Kopf möglichst hart auf irgendeine Oberfläche zu donnern. „Übrigens wäre es auch für dich äusserst positiv, wenn der Deal nicht zustande kommt. Ich weiss, dass du mein Cousinchen magst, aber ich glaube, du hättest dann doch lieber Sakura an deiner Seite.“ Sasukes Blick ging nach oben und das süffisante Grinsen in Nejis Gesicht machte es ihm schwierig, sich zu beherrschen. „Ich denke, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“ Neji verwarf belustigt die Hände. „Ich sags ja nur. Wir sollten wieder nach drinnen.“

Und damit machte er etwas, was sich grundlegend sehr wenige Menschen trauten. Er liess einen Uchiha stehen.
 

Drinnen erwarte ihn ein wildes durcheinander an verschiedenen Stimmen, die sich wohl darüber einig werden wollten, wie alles zu planen sei und es schien, als hätte Ino die Führung übernommen. Es war allerdings Temaris Blick, der seinen traf, den ihn dazu brachte, leicht mit dem Kopf zu schütteln. Beruhigt wandte sie sich wieder dem Gespräch zu, doch Neji entging nicht, dass ein weiteres Augenpaar ihn einiges schärfer ansah und versuchte, aus seinem Gesicht zu lesen. Und weil er wusste, dass Tenten damit sogar noch Erfolg vergönnt sein könnte, stählte er seine Abwehr und fixierte ihre Augen ebenso. Es überraschte ihn, soviel darin zu lesen, da es Jahre her war, das er mehr darin gesehen hatte als Schmerz, Stolz und Ablehnung. Aber in Tentens Augen lagen an diesem Abend mehr Gefühle als ihre offensichtliche Abneigung ihm gegenüber. Er vermeinte, einen Hauch von Respekt zu sehen. Und Neugierde. Doch Als Sasuke hinter ihm auftauchte und erklärte, er habe zu Feier des Tages eine Runde bestellt, die auf ihn gehe, war der kurze Moment vorbei und Tenten liess sich von Sai in ein Gespräch über Farbtheorie und Ästhetik verwickeln, während Sakura Shikamaru auffordernd ansah. Dieser nickte bloss und Neji grinste leise in sich hinein, als er Sasuke grummeln hört: „Ich dachte, nur im Sommer an der Bar?“ Sakura hingegen zuckte nur mit den Schultern. „Schlechte Gewohnheiten sterben eben eher schlecht, weisst du.“ Damit verliess sie den Raum und Neji, der zwar wirklich gerne stichelte, hielt es für einmal schlauer, ruhig zu sein und widmete seine Aufmerksamkeit Ino, die ihm erklärte, welche Aufgaben sie ihm in nächster Zeit zugedacht hatte.
 

Shikamaru gab ihr Feuer und stand dabei ein wenig zu nahe, allerdings auch nicht so nahe, dass es verdächtig gewirkt hatte. Sakura warf ihre Haare zurück und lächelte ihn an. „Danke“, meinte sie und wollte sich ein wenig von ihm entfernen, doch stattdessen spürte sie seinen Arm um ihre Hüfte. „Wann hast du Zeit? Der ganze Kram nervt mich zu Tode und ich müsste mich dringend mal entspannen“, raunte er in ihr Ohr. Seine Direktheit liess sie erröten, doch schnell besann sie sich darauf, dass sie das absolut nicht nötig hatte. „Ich weiss es nicht, ehrlich gesagt. Wie arbeitest du?“ Shikamaru liess ein gehässiges Lachen hören, dass tiefer war als sein übliches. „Sakura, es ist nicht so, dass ich wirklich mehr als körperlich anwesend bin, wenn ich in diesem Büro sitze. Warum glaubst du, hab ich ein Sofa?“ Sakura sah ihn an und schien ihn missverstanden zu haben. „Ich meinte damit, dass Hinata und Neji wissen, dass ich die halbe Zeit penne, wenn ich Büro bin. Was hältst du von einem späten Lunch morgen?“ Sakura biss sich auf der Unterlippe, ein sicheres Zeichen, dass sie gerade nachdachte, „Du solltest damit aufhören“, erklärte Shikamaru und auf ihren verdutzen Blick hin legte er ihr einen Finger an die Lippen. „Damit, dir auf die Lippen zu beissen. Es verrät, das du nachdenkst. Und es ist ziemlich einladend.“ Sakura lächelte. „Ach ja?“ Mit der Reaktion hatte sie nicht gerechnet.

Shikamaru drückte sie an die Wand und hob sie leicht an. Sie spürte, dass er es ernst meinte und das verwirrte sie noch mehr. „Ich tanze nicht auf verschiedenen Hochzeiten und letzten Wochen waren echt mühsam“; erklärte er und liess von ihr ab, nicht ohne ihr einen kurzen Kuss aufzudrücken, der ihr klarmachte, dass er auch das ernst meinte.
 

Sie betraten den Raum und Sakura kam nicht umhin festzustellen, was für ein lustiges Bild sich ihr bot: Hinata lag in Narutos Armen, Sasuke und Neji schienen irgendwie griesgrämiger zu sein als sonst, wobei vor allem Erster wohl beschlossen hatte, dass es ein grossartiger Moment war, sich ein wenig mehr zu gönnen als vielleicht gut gewesen wäre, den seine Ohren waren leicht gerötet. Tentens Aufmerksamkeit lag komplett bei Sai und zwar so deutlich, dass es allen auffallen mussten. Nejis partielle Griesgrämigkeit wiederum hielt ihn nicht davon ab, Temari komplett in seinem Fokus zu haben, was Gaara komplett ignorierte, weil er gerade dabei war, Ino eine Haarsträhne hinter die Ohren zu schieben. Besonders die letzte Aktion liess Sakura innerlich kurz aufjauchzen, den sie fand die Geste wirklich zuckersüss. Sie nahmen Platz und tatsächlich war es bereits später geworden, den Ayame verkündetet, dass sie nun letzte Runde machen würde, weil die Gruppe die letzte Gäste waren. Sasuke bestellte, trotz Widerwillen, Sake für alle und Naruto, der ziemlich glückstrunken und angetrunken war, vor allem aber ein bisschen dumm, stiess mit ihm an. „Ich freu mich so sehr darauf, dein Nachbar zu werden, Teme.“ Dieser grunzte nur, stiess aber an, doch der Blick, der am Glas vorbei Hinata traf, sprach Bände. Sie würde morgen wahrscheinlich eine formale Einladung zu einem Essen bekommen, und er würde sie nicht aus der Zange lassen, bis er genau wusste, was genau sie ihrem Vater erzählt hatte.
 

Es war schliesslich Temari, die sich als erste erhob. „War wunderbar euch zu sehen, aber ich muss früh raus.“ Sie verteilte Küsschen im stehen und sah Gaara erwartungsvoll an, dieser nickte nur. „Ich komm mit.“ Er zog seine Jacke an, drückte Ino einen Kuss aufs Haar und winkte dem Rest zu. Hianta sah das als Zeichen, dass sie nun ebenfalls verschwinden würden und Naruto sah Sasuke an. „Teilen wir uns ein Taxi?“

Dieser lehnte kopfschüttelnd ab.. Shikamaru winkte Ayame zu sich. „Kannst du meinen Schlüssel bis morgen verwahren?“ Diese nickte und schloss ihn hinter der Kasse ein. „Ino, ich nehm dich mit, du gehörst ins Bett“, beschloss der Nara daraufhin und hob nur die Hand, bevor er Ino in ihre Jacke half, die das ganze schlaftrunken mit sich machen liess und auch erstaunlich wenig Gegenworte fand.
 

Und so sassen Tenten, Sai, Sakura und Neji am Tisch, Und es war Sai und Tentens Gespräch, dass den Raum erfüllte, als Neji sich zu Sasuke beugte. „Und Uchiha, gehen wir noch weiter?“ Dieser zuckte mit den Achseln und zeigte ein Lächeln, dass Sakura früher niedlich gefunden hätte, heute jedoch nur noch mit Argwohn betrachtete. Neji fiel ihr Blick auf. „Was ist mit dir? Kommst du mit und hilfst deinen neuen besten Freund und mir, vielleicht noch etwas klarzumachen?“ Seine unverblümte Art kostete Tenten alle Kraft, Aufmerksamkeit für ihr Gespräch vorzutäuschen. Sasuke sah Neji kurz an und besah sich dann Sakura. „Er meint, ob du mitkommen willst in eine Bar um noch etwas zu trinken.“ Sakura lächelte und tätschelte Sasukes Arm. „Danke, aber ich kann mir sehr genau vorstellen, was Neji damit gemeint hat und ich wäre bei eurem ehrenwerten Unterfangen wahrscheinlich eher hinderlich.“ Neji lächelte hinterhältig. „Wieso? du wärst die perfekte Wingwoman und falls das Angebot nicht befriedigend ist, sicher auch nett als Alternative“,

Tenten atmete tief durch und Sai, der die ganze Szene beobachtete, schmunzelte beinahe unerkenntlich.
 

Sasuke wollte etwas sagen, aber Sakura wandte sich Neji zu. „Mein Lieber, der Tag, an dem ich als Alternative für irgendwas bei dir hinhalte, wird nie kommen. Deine arrogante Nummer mag bei anderen Frauen zu Schnappatmung führen aber ich“, und damit machte sie eine theatralische Pause und besah ihn sich von unten bis oben, “bin mir leider besseres gewöhnt als das.“

Sasuke liess ein leichtes Hüsteln hören, das ein Lachen nur schlecht übertönte während weder Tenten noch Sai ihre Belustigung verbergen konnten oder wollten. „Touché meine Liebe. Aber ich würde den Tag nicht beschwören, vielleicht befindest du dich irgendwann in einer Lage, in dem du dir wünschen würdest, du hättest mich.“ Sakura sah ihn nun offen an. „Neji, wenn ich mit einem langhaarigen Mitglied der Hyuugas schlafen wollen würde, würde ich Hinata nehmen.“

Damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Tenten nutzte die gelöste Stimmung. „Ich geh auf jeden Fall nach Hause.“ Und Sai schloss sich ihr wortlos an. Sie drückte Sakura und Sasuke und liess Neji ohne Verabschiedung stehen, während Sai nur lächelte und die Hand hob.
 

Die Türe fiel ins Schloss, als Sasuke Neji wieder ansprach: „Wenn du weiter so verkniffen schaust, gibts Falten.“ Neji sah ihn an. „Ich habe keine Idee, von was du redest.“ Dieser lehnte sich zurück und knöpfte sich sein Hemd weiter auf. „Ich meine damit, dass es dich nicht zu interessieren hat, mit wem Tenten den Raum verlässt.“

Sakura hatte sich nun ebenfalls zurückgelehnt und versuchte, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, weil sie das Wortgefecht definitiv nicht verpassen wollte. Gleichwohl wollte sie die beiden Männer auch möglichst nicht daran erinnern, dass sie überhaupt anwesend war.

„Dein Beschützerscheiss in Ehren Uchiha, aber ich glaube du verwechselt Missfallen mit Mitleid“, erklärte Neji kalt.

Sasuke erwiderte daraufhin nichts, sondern lächelte nur, leicht und provozierend.

„Ist ja nicht so, das dieser Pinselschwinger irgendwie was besonderes wäre“, setzte Neji hinzu, worauf Sasuke noch breiter grinste. „Bist du wirklich eifersüchtig. Das ist ja schon beinahe putzig, wenn es nicht so erbärmlich währe.“

Neji winkte ab. „Lass es. Wenn wir wirklich noch weiter wollen, sollten wir das jetzt tun, bevor ich dir eine reinhaue.“

Sasuke lachte laut auf und sah dann Sakura an. „Bist du dabei?“

Diese, komplett verwirrt von der Vorstellung, nickte bloss und griff nach ihrem Mantel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  twunicorn
2021-01-21T22:03:59+00:00 21.01.2021 23:03
🤣 Ich liebe deinen Schreibstil und freue mich aufs nächste Kapitel!
LG
Antwort von:  DoD
23.01.2021 13:28
Danke für das Kompliment :)
Von:  WelshDragon
2021-01-21T22:01:25+00:00 21.01.2021 23:01
Das Warten hat sich echt gelohnt, war ein wirklich gelungenes Kapitel!!!!
und ich muss Cuddlytoy beim besten teil einfach zustimmen😂
eig müsste jetzt nur noch Sasuke was mit Tenten haben, um den Kreis zu schließen😂
bin schon ganz gespannt, was wohl als nächstes passiert:)
Antwort von:  DoD
23.01.2021 13:30
Na, bleibt ja alles unter Freunden, nicht wahr?
Tatsächlich gibts einen groben Plan, bei dem alles irgendwie Sinn macht.

Ich freu mich, dass dir meine Geschichte gefällt.

Von:  Cuddlytoy
2021-01-21T07:44:49+00:00 21.01.2021 08:44
Wuhuuu endlich gehts weiter 😊 hat wieder mega viel spaß gemacht zu lesen!
Bester teil? "wenn ich mit einem langhaarigen Mitglied der Hyuugas schlafen wollen würde, würde ich Hinata nehmen.“😂😂 wär noch witziger, wär besagte noch anwesend gewesen
Antwort von:  DoD
23.01.2021 13:31
😂 Der Satz fiel mal so ähnlich in meinem Freundeskreis, daher kann ich dich nachvollziehen, ich hab mich weggeschmissen. :) Danke für deinen Kommentar.


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