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Gegenwartsgeflüster

Sommer-Herbst
von

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Verdichtung

Es war Hinata gewesen, die, weil sie nachgedacht hatte, zum Schluss gekommen war, dass sie wohl besser einen Tisch reservieren sollten, wenn sie alle zusammen zum Essen aufschlugen. Und so wurden die anderen bereits beim Betreten des Restaurants in Empfang genommen und an einen Tisch geleitet, der leicht abgeschirmt durch Blumen und Sträucher eine gewisse Privatsphäre bot.
 

Neji, der mit seiner Cousine gekommen war, hatte bereits zwei Flaschen Weisswein bestellt und als Ino und Tenten als letzte zu der Gruppe stiessen, waren die Sitze neben Hinata auf der einen Seite freigehalten worden, in der weisen Voraussicht, dass sich die Damen darüber freuen würden.

Naruto hatte das Konzept grummelnd zur Kenntnis genommen und sich neben Neji und Sasuke platziert. Letzterer hätte sich gerne an den Kopf gelangt, so offensichtlich verschossen wie sein Freund in seine gute Freundin war. Es war ein Wunder, das Neji bisher noch nichts dazu gesagt hatte, aber, so wie Sasuke die Situation einschätze, war er ziemlich damit beschäftigt, seinerseits kein Unwillen von Brüdern auf sich zu ziehen.

Auch Shikamaru, der den Stuhl neben Ino bezogen hatte, analysierte die Situation, hauptsächlich deswegen, weil es ihn belustigtete, nicht, weil er viel für die Interessen der anderen übrig hatte. Aber zu wissen, wie viele unausgesprochene Begebenheiten zwischen den Menschen am Tisch lagen, war Futter für die Blondine an seiner Seite, die er, ganz grosszügig wie er war, platzieren würde, wenn es seinen Interessen in die Finger spielten. Wann auch immer das war. Aber er vertraute seinem Instinkt genug, um zu wissen, dass es einen Zeitpunkt geben würde, zu dem er froh war, wenn er mit Ino auf Augenhöhe verhandeln konnte.

Sein Blick schweifte zu ihr, sie hatte sich vorgebeugt um mit Tenten und Hinata zu diskutieren und er kam nicht umhin festzustellen, dass sie schön war, auch wenn sie ihn auf kleinste Weise ansprach und er sie wirklich nur als Schwester sah, wusste er um ihre Vorzüge.

Scheinbar war sein Blick falsch interpretiert worden, denn es war Temari, die mit ihren Brüdern neben ihm sass, die ihm leise zuflüsterte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du auf Blondinen stehst, Nara.“
 

Shikamaru lehnte sich zurück, um ihr in die Augen sehen zu können. „Was möchtest du mir sagen, Sabakuno?“

Er mochte es zu spielen, wenn er seinen Gegner als ebenbürtig befand.

„Dass deine Augen an Ino kleben.“ Temari hatte sich ebenfalls zurück gelehnt und hielt den Blick. Starrköpfig wie sie war, hatte sie nicht bemerkt, wie Shikamaru ein fieses Grinsen auf den Lippen hatte. „Und weswegen ist dir das aufgefallen?“ Temari blieb stumm. Shikamaru lehnte sich an ihr Ohr und flüsterte hinein: “Vielleicht weil deine Augen an mir kleben?“

Dann zog er sich wieder zu einem gebührenden Abstand zurück und auch wenn ein belustigendes Funkeln in seinen Augen auszumachen war, sah die Szene auf den ersten Blick neutral aus.

Nicht, dass die beiden Beaus auf der anderen Seite des Tisches nicht genau mitbekommen hatten, was passiert war. Sasuke hob eine Augenbraue, Neji hingegen beschloss, dass er seine Aufmerksamkeit definitiv wo anders hinlenken sollte und wählte, ganz nach dem Prinzip der Provokation, die andere Blondine, um ihr seine Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.

„Noch ein bisschen Wein, Ino?“, fragte er, während er die Flasche zur Hand nahm. Diese nickte verdutzt, auch weil sie sich nicht gewohnt war, das ausgerechnet Neji ihr Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Hinata gab ihm mit einem Lächeln zu verstehen, dass sie gegen den Service auch nichts einzuwenden hatte und auch Tenten verneinte nicht. Schliesslich sah Neji Temari an und diese, nun wieder in der Verfassung, den restlichen Gesprächen am Tisch zu folgen, nickte. Neji stand auf und begab sich zu ihr, um ihr formvollendet von hinten rechtes einzuschenken.

Nicht so formvollendet strich seine freie Hand ungesehenen ihrer Wirbelsäule entlang und Temari, die die leichte Berührung nicht als ein Versehen abtun konnte, grinste innerlich. „Ich danke dir“, meinte sie und prostete ihm zu.

Als Neji wieder an seinem Platz sass, traf sein Blick Sasuke. Und dieser hatte ein wissenden Blick in seinen Augen, den Neji mit einem Grinsen erwiderte.
 

Schliesslich wurde das Essen serviert. Hinata hatte sich die Freiheit genommen, mehrer Spezialitäten, die leicht waren, vorzubestellen und so teilte der gesamte Tisch Platten. „Kankuro, magst du den Salat rüberreichen?“ Dieser nickte, wobei er ihr zulächelte, etwas, dass Tenten erwiderte. Die Gespräche fanden meist unter den Sitznachbarn statt, ausser bei Naruto: Der Fussballer war erstaunlich still. So sehr, dass es auffallend war. Sasuke stiess im schliesslich den Ellenbogen in die Seite.

„Was ist los mit dir?“ Schon alleine, dass er auf den leicht beleidigenden Spitznamen verzichtete, zeigte ernsthaftes Interesse. Naruto sah ihn an und wie die ehrliche Haut die er war, konnte er nicht verhindern, dass ein warmes Lächeln auf seine Lippen lag. „Ich geniesse es gerade sehr, dass wir alle zusammen sind, aber“, seine Augen verdunkelten sich, “irgendetwas ist faul. Ich meine, wir haben uns nicht nur zufällig getroffen.“

Sasuke verzichtete, etwas zu der Thematik zu sagen, die ihm schon nach zwei Minuten klar gewesen war. Stattdessen legte er Naruto die Hand auf die Schulter. „Wir werden herausfinden, weshalb wir alle da sind, und das ziemlich bald, denke ich.“
 

Nach dem Essen, bei welchen sich die Zehn schon die eine oder andere Flasche Wein gelehrt hatten - ein leichten Weisswein, der das sommerliche Gefühl perfektionierte, wie Temari befunden hatte - wurde der Wunsch dieser vom Nachmittag war und sie begaben sich an die Bar. Sakura, die eigentlich früher mit der Meute gerechnet hatte, lächelte.

„Frisch gefüttert? Dann könnt ihr jetzt anfangen mit trinken. Ich hab euch mal eine Lounge organisiert“, sagte sie lachend, während sie auf die zwei drei Tische und Stühle hinwies.

„Da bin ich mir aber definitiv besseres gewohnt“, schnarrte Sasuke und Sakura, deren Blick sich verdunkelte, verneigte sich spöttisch vor dem Uchiha. „Möge mir der edle Herr vergeben, dass meine Überraschung nicht seinem Geschmack entspricht. Ich bin sicher, es wird sich ein Kissen auftreiben lassen, um seinen hochwohlgeborene Arsch darauf zu parken. Andernfalls würde sich bestimmt einer ihrer Begleiter anbieten, dass sie auf seinem Schoss platz nehmen können.“

Naruto lachte bereits, als Sakura anfing zu phrasieren, auch die Damen konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen und Sasuke, der ehrlich nur einen Witz machen wollte, errötete leicht. „Lass das“, murmelte er leise, als er ihre Hand nahm, und sie aus dem Knicks befreite. „Wie man in den Wald ruft Uchiha, so kommt es zurück.“ Sakura liess keine Zweifeln daran offen, dass sie verstimmt war, setzte aber sofort ein Lächeln auf, als sie die Mädels begrüsste. Als die Gruppe sich gesetzt hatte, nahm sie professionell die Bestellung auf und sie zuckte nicht mit der Wimpern, als sie bei Sasuke war. Dieser bestellte Gin Tonic- „ohne Gurke, bitte“, und erntete dafür einen spöttischen Blick, ganz so, als wolle sie ihm sagen, dass ein kleines Bitte garantiert nicht reichen würde, um sie milde zu stimmen.
 

Sie war schlau. Und gewieft. So ein dreistes und charmantes Weibsbild war ihm schon lange nicht mehr untergekommen. Und auch wenn er sich selbst in Gedanken für die Bezeichnung schalt, so beschwichtigte er sich damit, dass dies als Kompliment gemeint war. Gaara hatte, vor allem anderen, bemerkt, dass sein Glas nie leer zu werden schien und obwohl ein Wasserglas für jeden auf Tisch stand, zusammen mit den passenden Karaffen, die den gleichen Inhalt hatten, schienen die Gläser mit der durchsichtigen Flüssigkeit bei allen voll zu bleiben. Im Gegensatz zu den diversen Cocktail- Longdrink und Tumblergläsern.

Die Bar war gut besucht, Sakura arbeitete mit zwei Kollegen, die sich zwar vorgestellt hatten, als sie den Tisch abräumten, aber deren Namen er schon wieder vergessen hatte, sobald sie aus seinem Gesichtsfeld verschwanden. Sai hatte sich dazu gesetzt und er unterhielt sich, sichtlich nicht mehr nüchtern, mit Hinata, die, obwohl sie sich versuchte zu kontrollieren, eine leichte Röte im Gesicht trug, die sie so jung und rein erscheinen liess.

Sakura hatte sie alle nach allen Regeln der Kunst ausgespielt. Alle an diesem Tisch hatten genug intus, um sich richtig gehen zu lassen, auch die sonst so kontrollierten Herren der Runde. Kankuro, dessen Blicke immer wieder zu Tenten wanderten, hatte seine Ärmel hochgekrempelt, Temaris Ausschnitt war in den letzten zwei Stunden soweit verrutscht, dass er von stolz auf skandalös umgestuft werden musste. Neji hatte sein Hemd mässig tief geöffnet und seine Nase war sich am röten, Shikamaru hing mehr im Sessel als er sass, Sais Blick wechselte zwischen allen Blondinen am Tisch hin und her und selbst der stolze Uchiha hat ein Schatten eines treudoofen Lächelns im Gesicht. Naruto war schon seit geraumer Zeit richtig betrunken. Die einzige, die einen einigermassen gesunden Eindruck machten, waren Gaara, Ino und Hinata. Bei den ersten beiden war Sakura nicht einmal überrascht - Gaara war vernünftiger als alle anderen am Tisch gewesen und hatte mehr Wasser getrunken als Alkohol. Zudem hatte er die eine oder andere Runde Kurze ausgelassen. Ino hatte, was das Trinken anging, definitiv russisches Blut in ihren Adern, dass verhinderte, dass der Alkohol dort seine Wirkung entfaltete. Sie sah richtig frisch aus.

Überrascht war Sakura allerdings von Hinata. Diese hatte ihr einen Stuhl zurecht geschoben und lächelte sie aufmunternd an, als sie sich an ihrem späten Feierabend mit einem Bier in der Hand zu ihnen setzte. Sakura war verwirrt - sie hatte Hinata eigentlich fleissig mittrinkend erlebt. Es steckte wohl mehr in ihr, als sie wusste.
 

Die Wahrheit war einfach. Hinata hatte langsam getrunken und die Shots zum Teil Neji untergejubelt. oder sie über ihrer Schulter ausgeworfen. Den einzigen, denen dieses Verhalten aufgefallen waren, waren Neji, der ohne mit der Wimpern zu zucken doppelt getrunken hatte - und Sasuke, der neben ihm sass. Keiner der beiden verlor ein Wort darüber.

„Oi, Sakura-chan“, liess Naruto verlauten, als sie sich setzt. „Warum trinkst du Bier?“

„Mineralstoffausgleich, Flüssigkeitsausgleich, durstlöschend“, erklärte Sakura simpel.

„Du meinst, nachdem du uns alle abgefüllt hast, machst du langsam?“ Shikamaru hatte sich aufgerichtet, Sakura prostete ihm zu. „Ich habe euch nicht gezwungen, zu trinken. Im übrigen habe ich euch eine Rechnung gemacht und auf den Bungalow der Hyugaas gebucht - ihr dürft selbst abrechnen und mir dann in zwei Tagen ein nettes Trinkgeld geben. Sakura streckte sich in dem Stuhl.

„Ich hätte gedacht, du haust es Sasuke auf die Rechnung.“ Nejis giftiges Grinsen erregte ihre Aufmerksamkeit. Still wartet sie ab, was er noch zu sagen hatte. Nejis leckte sich leicht über die Lippen. Auch Sasukes Haltung wirkte angespannter. Als Sakura nichts erwiderte, fuhr er fort. „Es schien mir vorhin so, als hätte er einen besonders grossen Stein bei dir im Brett“, erklärte er sarkastisch.

„Ich habe keine Ahnung, was du meinst“, erwiderte Sakura kühl, doch ihre Tonart und ihr Gesichtsausdruck liessen zumindest Naruto und Tenten zusammenzucken. Wenn Neji schlau wäre, würde er gediegen seinen Mund halten.
 

Tat er aber natürlich nicht.
 

„Wenn ich mich recht erinnere meine Liebe, dass hast du doch eh noch ein Hühnchen mit Sasuke zu rupfen. Oder wie war das damals noch genau, als“, führte Neji aus, doch er wurde unterbrochen.

„Halt den Mund Neji. Es reicht.“
 

Es gab nicht viele Personen am Tisch, die es gewagt hätten, Neji Hyuuuga den Mund zu verbieten und eigentlich war nur eine davon weiblich. Doch Hinata hatte geschwiegen, es war Tenten gewesen, die Neji zurechtgewiesen hatte und seinen Blick nun unbekümmert hielt, sogar ein provozierendes Lächeln hatte sich auf ihren Lippen ausgebreitet. „Glaubst du ernsthaft, dass du mich einschüchtern kann? Come on, dafür sind wir ein bisschen zu alt.“ Damit stand sie auf. „Ich geh mal aufs WC“, erklärte sie und als Temari sie fragte, ob es sie stören würde, Begleitung zu haben, verneinte sie mit einem ehrlichen Lächeln.
 

Das kalte Neonlicht war überall das Selbe und es war bei weitem nicht vorteilhaft. Tenten wartete, bis Temari aus der Kabine trat und war nicht so überrascht, wie sie es hätte sein sollen, als diese sie ansprach. „Was war das eben am Tisch?“ fragte Temari, die, jetzt in ihr Antlitz sehend, ihren Ausschnitt wieder auf ein normales Mass zu richten versuchte. „Wie meinst du das?“, entgegnete Tenten lächelnd

Temari sah sie an. „Ganz ehrlich, ich kenne dich nicht, aber ich kenne niemanden ausser Hinata und Sasuke, die Neji so schroff übers Maul fahren würden.“ Tenten hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Ihr ging gerade ein ganzer Kronleuchter auf.

„Du stehst auf ihn.“ Temari errötete und verneinte es nicht schnell genug. „Wäre das ein Problem?“ Tenten lachte und hob abwehrend die Hände. „Vergiss jeden Gedanken in diese Richtung. Ich kenne Neji, seit wir zwölf Jahre alt sind, wir waren jahrelang im selben Kampfsportdojo, ich habe also mehr als genug Zeit mit ihm verbracht. Das wäre vielleicht auch die Antwort auf deine Frage.“
 

Temari lächelte nun auch. „Ich muss dir wohl nicht sagen, dass ich schätzen würde, wenn das unter uns bleiben könnte. Meine Brüder sind sehr“ „Aufmerksam“, beendete Tenten den Satz lachend. „Ist mir aufgefallen“, meinte sie lächelnd. Dann fixierte sie Temari. „Dann warst du also wahrscheinlich der Grund, warum ich ihn mit heruntergelassen Hosen in dem kleinen Häuschen am Strand gefunden habe?“
 

Temari errötet mehr, das war Tenten Antwort genug. Sie begann zu lachen. „Sag mir nur, was es davor oder danach?“ Temari grummelte. „Davor.“ Tentens Lachen wurde um so lauter. „Dass erklärt seine Scheisslaune eben vorhin. Der Arme.“ Sie lachte noch, als die beiden die Toiletten verliessen und hörte erst auf, als sie sah, dass das Objekt ihres Spotts mit beiden Armen verschränkt und merklich verstimmt im Gang auf sie wartete. Temari und sie blieben stehen. Neji wandte sich an die Blonde. „Ich würde gerne kurz mit Tenten reden, wenn das für dich in Ordnung ist“, sagte er ihr freundlich und Temari, die offenbar zum Schluss gekommen war, dass Tenten sehr gut alleine zu recht kam, zuckte mit den Schultern und ging zum Tisch zurück. Als sie ausser Hörweite war, richtete sich Neji auf und sah Tenten wütend an.
 

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cuddlytoy
2020-04-07T05:45:34+00:00 07.04.2020 07:45
Ein neues kapitel am morgen und schon ist meine laune gehoben 😄

Auch wenn irgendwie nicht viel passiert ist, so bekommen die chars immer mehr leben. Wobei ich sagen muss, ab und zu vergisst man einen anwesenden dann doch... so gaara oder kankuro xD und ab und zu sai. Egal, unwichtige nebencharaktere nummer 1-3?

Wünsch dir schöne ostern, hoffe du hängst nicht so sehr in der pandemie mit drinnen.
Antwort von:  DoD
08.04.2020 09:57
Heute 09:57
Ich mag langsam, deswegen nehme ich das als Kompliment :)

Ja, in der grossen Gruppe ist es nicht einfach, jeden seinem Raum zu geben - wobei ich Kankuro sehr gerne mag.
Ich bin beruflich ziemlich betroffen, aber mache das möglichst Beste daraus.

Danke dir - auch gute Ostertage, und take care!


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