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Letters from the heart

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11. November 1942 - 15. Januar 1943


 

Ms. Walburga Black

 4 Gordon Terrace

London 

 

11. November/1942

 

Liebste Walburga,

 

inzwischen habe ich mich ein wenig in unserem Lager eingewöhnt. Es ist ärgerlich, dass mir bei jedem Schritt ein Muggel begegnet, aber ich glaube, ich habe mich ein wenig an sie gewöhnt.

Das geht sogar so weit, dass ich gestern ernsthaft überlegt habe, mich an ihrem kindischen Ballspiel zu beteiligen.

 

Keine Angst, mir ist rechtzeitig wieder eingefallen, was Du von solchem Unsinn halten würdest und so habe ich es vorgezogen, mich vornehm zurückzuhalten, während elf andere Männer über die vom Reif gefärbte Wiese rannten. Ich war sehr überrascht zu lernen, dass dieses Muggelspiel fast so viele Regeln hat, wie Quidditch.

Es geht auch ähnlich brutal dabei zu. In einem besonders heftigen Zweikampf um den Ball ist Lieutnant Folsom - ein sehr umgänglicher Kerl - schließlich sogar blutend zu Boden gegangen!

Keine Sorge, inzwischen geht es ihm wieder besser, aber stell Dir meine Überraschung vor, als ich ihn im Lazarett ablieferte und mir dort ausgerechnet Mary begegnete.

 

Nein, nicht Mary Selwyn aus der Schule. Hätte ich deren neugierige Nase in unserem Lazarett gesehen, ich wäre ganz gewiss rückwärts wieder hinaus gestolpert. Nein, ich meine die Krankenschwester, von der ich Dir in meinem letzten Brief geschrieben habe.

Ich hatte angenommen, ihr Weg hätte in ein anderes Lager geführt und um so verblüffter war ich, sie wiederzusehen. Zu meiner Freude hat sie Lieutnant Folsom auch nichts abgeschnitten.

Nur einen Gipsverband, um den ist er nicht herum gekommen. Jetzt sitzt er die meiste Zeit im Schatten einer großen Birke und klagt jedem der vorüber kommt, sein ständig juckendes Leid.

 

Rechne also damit, dass ich, wenn ich Dich das nächste Mal sehe, anfange mich unkontrolliert zu kratzen, sobald auch nur die kleinste Birke in mein Blickfeld rückt.
 

Das mag eine sehr sonderbare Angewohnheit sein, aber ich bin mir sicher, wir werden schnell lernen, mit ihr umzugehen. Ich hoffe sehr, Du wünschst Dir zur Hochzeit keinen Birkenhain.

 

 

In Liebe

 

Dein Willbur

 

 

P.S. Ich hoffe, Du bist noch nicht in Glückwunschschreiben erstickt.

 

 

 
 

Lieutnant Willbur Fawley

Kp 9 Zug 3

Art RS 30-2

Kaserne

 

London, 17. November 1942

 

Liebster Willbur,

 

ich werde mit Freuden dem Gärtner den Auftrag erteilen, jede einzelne Birke aus der Erde zu reißen, wenn es hilft, dass Du gesund und munter zu mir zurückkehrst. All die Dinge, die Du schreibst, klingen wirklich grauenvoll!

Mit einem Muggel in einem Zugabteil sitzen zu müssen, mag für eine kurze Zeit ja vielleicht noch angehen, aber ihre barbarischen Spiele zu spielen und sie dann auch noch zu einem Knochenbrecher schleifen zu müssen, ist wirklich zu viel.

Ich finde, Du solltest dem Zaubereiminister schreiben, was für chaotische Zustände in Eurem Lager herrschen, damit dieser effektiv dagegen vorgehen kann. Immerhin ist es seine Aufgabe seine treuen Wähler zu beschützen, auch wenn er vor kurzem noch ein billiger Teeeinschenker war.

Besonders sollte er auf jene achten, die freigiebig genug waren, sich für die Front zu melden. Wir beide wissen natürlich, dass kein Muggel in der Lage ist, sich Dir in den Weg zu stellen. Dennoch geht eine gewisse Gefahr von ihnen aus.

 

Sie übertragen Krankheiten, sie neigen zur Gewalt, sie sind dumm und ich habe gelesen, die besonders Niederträchtigen riechen auch schlecht!

 

Bitte pass unbedingt auf Dich auf.

 

Walburga

 

 
 

Ms. Walburga Black

 4 Gordon Terrace

London

  

3. Dezember/1942

 

 

Liebe Walburga,

 

habe gerade den Marschbefehl erhalten. Wenn Du diese Zeilen liest, bin ich vermutlich bereits an der Front.

 

 

In Gedanken stets bei Dir

 

 

Dein Willbur

 

 

P. S. Habe heimlich an Folsom geschnüffelt. Entweder er ist nicht niederträchtig genug, oder Deine Quelle ist schlecht. Jedenfalls stinkt er nicht mehr als ich.

 

 

 

 

 

 

 
 

Lieutnant Willbur Fawley

Kp 9 Zug 3

Art RS 30-2

 
 

 

London, 14. Dezember 1942

 

 
 

 

Lieber Willbur,

 

Du ahnst gar nicht, wie sehr mich Dein letzter Brief erschreckt hat. Natürlich wusste ich, dass er früher oder später kommen würde, aber das er so bald eintrifft, darauf war ich beim besten Willen nicht vorbereitet.

 

Aber ich habe mit meinem Vater gesprochen und er sagt, wenn Du es ihm gestattest, wird er beim Zaubereiminister vorstellig werden und dafür sorgen, dass Du wenigstens über die Feiertage freigestellt wirst. Du könntest zurück nach London kommen und mit uns zusammen auf das neue Jahr anstoßen.

Ich weiß, große Feiern waren noch nie Dein Ding, aber dieses Fest hat in meiner Familie eine sehr lange Tradition. Ich würde mir wirklich wünschen, Dich im festlich geschmückten Grimmauld Place zu sehen. Vor allem, weil Du schon so entsetzlich lange fort bist.

 

Bitte denk darüber nach. Ich bin mir auch ganz sicher, Deine Muggel können sich auch ohne Dich umbringen.

 

Deine hoffnungsvolle

 

Walburga

 

 

 

 
 

Ms. Walburga Black

4 Gordon Terrace

London

  

23. Dezember/1942

 

 

Liebe Walburga,

 

ich wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest und hoffe, Du denkst an den Feiertagen ab und zu an mich. Ich würde gerne zu Eurer großen Neujahrsfeier kommen, aber ich fürchte, selbst wenn Dein Vater im Ministerium für mich vorspricht, kann ich derzeit leider nicht frei bekommen. (Bedauerlicher Weise hat sich vor kurzem der falsche Muggel umgebracht, und ich werde hier dringender gebraucht denn je.)

 

Deine Kekse werden mich trösten, wenn ich an den kalten Winterabenden an Dich denken muss.

 

 

Willbur

 

 

P. S. Ich danke Dir ebenfalls für das Eau de Cologne.

 

 

 

 
 

 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Arcturus
2019-10-07T17:46:52+00:00 07.10.2019 19:46
Man merkt gut, finde ich, das Willbur versucht, die Sache mit Humor zu nehmen und seiner nicht sehr reinblütigen Lage ein gewisses Abenteuer abzugewinnen.
Man merkt allerdings auch sehr gut, dass Walburga nicht die hellste Kerze über dem Slytherin-Haustisch ist. *hust*
 
Und ich liiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeebe diese Postkarte. ♥
@Hopey: Ja, solche Karten gab es tatsächlich. Sie wurden u.a. im ersten Weltkrieg an die Männer ausgegeben und dienten der Geheimhaltung.
Antwort von:  _Delacroix_
08.10.2019 14:53
Mir tut Willbur ja ein bisschen leid. Hat er sich sicher auch anders vorgestellt, als er an die Front gezogen ist.
Von:  Hopey
2019-10-07T16:46:54+00:00 07.10.2019 18:46
*Kommt wieder angerollt xD*

Die Entwicklung der beiden ist richtig spannend, zu verfolgen :D
Da merkt man, dass die beiden wohl "Verliebt" zu seien scheinen :D
das der, jeweils andere einem Wichtig zu seien scheint^^

Der Verlauf an sich, finde ich sehr interessant :D
und bin sehr gespannt wie es weiter geht :D
und ob Willbur den Krieg übrelebt :D

was ich mich aber

Auch hier ist mir das mit dem / aufgefallen
Aber inzwischen weiß ich, dass das Beabsichtigt ist :D
Darf ich fragen, warum das nur bei Willbur steht? :D
oder kommt das im Verlauf der Geschichte noch heraus :D

Bin sehr neugierig wie es weiter geht xD kann es kaum erwarten die nächsten Briefe zu lesen xD

Die Postkarte finde ich auch sehr interessant :)
Gab es die früher wirklich so? Oder hast du sie dir ausgedacht? :)
Was mich nun auch interessiert, auf welchen Brief antwortet er so? xD

Was ich mir gut vorstellen kann, ist dass auch die Zauberer im 2. Weltkrieg mitmachten. Jedoch dass die Reinblüter sich daran beteiligten, ist interessant xD (Da die doch so sehr die Muggel hassen, hätte ich das nicht erwartet xD).
Aber genau dass, ist grade so ein weiter Faktor, der einen neugierig auf mehr macht xD (für mich zu mindestens)

Ich bin gespannt, wann Willbur sie für jemand anderes Fallen lässt xD
Denn scheinbar wird diese Mary auch noch eine größere Rolle einnehmen xD (oder ich täusche mich xD)

LG
Hopey

*hibbelig aufs nächste Kapitel warten*
Antwort von:  _Delacroix_
08.10.2019 14:52
> Auch hier ist mir das mit dem / aufgefallen

Wie gesagt, es handelt sich einfach um Willburs Art seine Briefangaben zu schreiben. Persönliche Note, wenn du es so willst.^^

Die Postkarten hat man damals tatsächlich in dieser Form verschickt. Sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg, immer dann, wenn man Sorge hatte, dass die Post vielleicht Manöver verraten oder dem Feind andere Hinweise geben könnte. Allerdings waren die Teile nicht sehr beliebt. (Was kein Wunder ist, wenn du nur streichen darfst. *hust*)
Gut, zugegeben, es ist natürlich eine Muggelerfindung. Ob der magische Krieg gegen Grindelwald sowas nötig hatte, who knows. Aber da beide Kriege ja doch zusammenfallen, kann man wohl befürchten, dass die Grenzen da mitunter etwas verschwimmen.^^


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