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Einsamkeit

von

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Wanderer

Als wir in die Nähe des Galdin- Kai waren, sagte ich Ignis, wie wir fahren mussten, sodass wir zu meinen Häuschen kamen. Es lag direkt am Wasser, war nicht besonders groß, doch mir hatte es immer gereicht.

„Nett hast du es hier“, meinte Galdio, als Ignis den Motor ausmachte.

„Nett ist die kleine Schwester von Scheiße“, sagte ich gespielt beleidigt und stieg aus.

„So war es nicht gemeint“, meinte Gladio und hob entschuldigend die Hände, was mich zu lachen brachte und die anderen beiden aufweckte.

„Mensch Gladiolus, das war ein Spaß“, meinte ich, als ich mich etwas beruhigt hatte. „Ich weiß schon wie du das gemeint hast.“

„Wo sind wir denn hier?“, fragte Noctis und sah abschätzend mein Zuhause an.

„Das, mein Freund, ist mein Zu Hause“, sagte ich und ging zur Haustüre. Ich zog einen Schlüssel aus der Tasche, schloss auf und ging dann rein, ohne die anderen weiter zu beachten. Ich öffnete erst einmal das Fenster zum Meer und sah mich dann um. Es war noch alles so wie ich es zurück gelassen hatte.

„Hübsch“, hörte ich Gladio sagen und drehte mich um. Ich sah ihn mit hoch gezogener Augenbraue an, worauf er rot wurde. Er und die anderen sahen sich in meiner Wohnküche um, aber es gab nicht wirklich viel zu sehen.

Ich hatte eine kleine Küche mit Kochinsel, ein altes braunes Ledersofa, einem kleinen Fernseher, der auf einer alten Kiste stand und drei Bücherregale, die randvoll mit Büchern waren.

„Du liest also immer noch so viel wie früher?“, fragte Ignis und sah sich meine Bücher genauer an.

„Ja, obwohl sich inzwischen auch einige Romane dazugesellt haben“, antwortete ich, legte meine Weste über die Lehne des Sofas und ging in die Küche.

„Wenn ihr euch frisch machen wollt, rechte Tür; die linke ist Tabu, das ist mein Schlafzimmer“, sagte ich laut mit dem Kopf im Kühlschrank. Ich fand einige Dinge, aus denen ich etwas kochen konnte, aber auch eine Dose Bier, die ich mir sofort aufmachte.

Ohne die Jungs zu beachten fing ich an zu kochen und musste leicht grinsen als Prompto erschrocken aufschrie, als ich das Essen mit Wein ablöschte, weswegen es eine Stichflamme entstand.

„Woher kannst du so kochen?“, fragte mich Ignis interessiert, trat neben mich und guckte mir über die Schulter.

„Es machte mir Spaß und da habe ich irgendwann angefangen einfach verschiedene Dinge auszuprobieren“, antwortete ich ihm und fragte ihn dann, ob er den Reis waschen könnte. Sofort krempelte er die Ärmel hoch und half mir.

„Ah!!!!!!“, hörte ich Prompto schreien und ein dumpfer Aufschlag erklang. Ich musste gar nicht aufsehen, um zu wissen was passiert war.

„Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du es zurück stellen würdest“, sagte ich und sah nun doch zu ihn. Er sah einfach zu niedlich aus, wie er mit feuerroten Gesicht vor dem Regal stand und zu seinen Füßen ein aufgeschlagenes Buch lag.

„Was hast du denn?“, fragte nun Noctis, hob das Buch auf und wirkte im nächsten Moment wie versteinert. Nun wurde auch Gladio neugierig, zog Noctis das Buch aus der Hand und sah es sich an. Er wurde ebenfalls etwas rot, sah ich dann aber an.

„Bevor ein dummer Spruch kommt. Ich habe es zu meinem letzten Geburtstag bekommen. Cidney wusste von Cid wann er ist“, erklärte ich ihn.

„Was ist das für ein Buch?“, fragte nun Ignis.

„Ein Buch, das wohl die Kreativität im Erwachsenensport fördern soll“, antwortete ich grinsend. Er sah er mich fragend an und wurde dann ebenfalls rot.

„Wieso behältst du so etwas?“, fragte mich Gladio etwas entsetzt und stellte nun das Buch zurück, während ich den gewaschenen Reis aufsetzte.

„Ich werfe keine Geschenke weg, egal wie blöd sie eigentlich sind“, entgegnete ich, ohne aufzusehen.

„Was machst du hier den ganzen Tag?“, fragte Noctis, der sich inzwischen gefasst hatte und feststellte, dass man in meinem Haus keinen Handyempfang hatte.

„Ich gehe angeln, Schwimmen oder hänge einfach mit einem guten Buch am Stand herum“, erklärte ich ihm, nahm einem Schluck von meinem Bier und dachte darüber nach ob ich auch Nachtisch machen sollte.

„Gehst du denn gar nicht feiern, oder so etwas?“, fragte Prompto.

„Nicht wirklich. Ich bin zwar schon ein paar Mal mit Kollegen etwas trinken gegangen, wenn ich sie zufällig getroffen habe, aber ich habe es nicht so, mit feiern gehen“, antwortete ich ihn. „Ist mir zu laut, außerdem vertrage ich wenig und womöglich hätte ich mich verplappert!“

„Wäre es wirklich so schlimm für dich gewesen, zurück zu müssen?“, fragte mich Noctis.

„Irgendwie schon, denn seien wir einmal ehrlich… Es war nicht grade sehr erwachsen von mir, dass ich einfach abgehauen bin“, rechtfertigte ich mich.

„Dann hättest du dich einfach entschuldigen sollen“, meinte Noctis trocken. Ich sah ihn wütend an, nahm mein Bier, meinte zu Ignis, dass der Reis bald fertig sein würde und ging dann nach draußen. Ich zog meine Stiefel aus, stellte sie neben die Tür und schritt dann runter an den Strand. Ich lief eine ganze Zeit, bis ich mich in den warmen Sand setzte und einfach nur zum Meer raus sah. Langsam trank ich mein Bier und versuchte dabei an nichts zu denken, was mir aber nicht so einfach viel. Mir gingen die Worte von Noctis nicht aus dem Kopf. Ich musste an mein Leben in der Stadt denken und ich dachte an zu ungewisse Zukunft, die uns noch erwartete.

Nach einiger Zeit dann stand ich seufzend auf und beschloss zum Hafen zu gehen, um mich schon einmal nach einer Fähre zu erkundigen. Es war nicht besonders weit, von mir aus. Nur etwa zwanzig Minuten zu Fuß.

Wie jedes Mal wenn ich dort gewesen war, war nicht besonders viel los, genauso wie an diesen Abend. Ich schlenderte durch das Restaurantviertel, zum Anlegesteg der Fähre. Ich ging zur Anschlagtafel und dachte erst ich hätte mich verlesen. Dort stand in großen Lettern das zurzeit keine Fähre für.

Wütend trat ich mit den Fuß gegen das Schild, was Barfuß keine besonders gute Idee war. Fluchend hüpfte ich daraufhin auf einem Fuß herum, hielt mir den schmerzenden Fuß.

„Na, na, solch Worte von einer Dame“, sagte jemand. Extrem schlecht gelaunt drehte ich mich um und sah einen Mann, mit Hut und einem fragwürdigen Kleidergeschmack.

Abschätzend sah ich ihn an, konnte ihn aber nicht wirklich einschätzen.

„Wer seid Ihr?“, fragte ich ihn tonlos.

„Ich bin nur ein Wanderer, genauso wie ihr“, antwortete er mir mit einem charmanten Lächeln.

„Cel, hier bist du!“, rief eine Stimme und ich sah wie die vier auf uns zukamen.

„Ich wollte sehen wann die nächste Fähre kommt, aber sie haben den Betrieb vorerst eingestellt“, erklärte ich.

„Und was machen wir jetzt“, fragte Noctis.

„Ich rufe morgen früh einen bekannten von mir an, ob er uns rüber bringen kann. Ich habe noch etwas gut bei ihm“, antwortete ich und sah mich dann um, doch dieser seltsame Kerl war wie vom Erdboden verschwunden.

„Habt ihr auch diesen seltsamen Kerl gesehen?“, fragte ich sie, doch sie sahen mich nur fragend an. Seufzend ließ ich die Schultern hängen und rieb mir den Nacken.

„Sollen wir zurück?“, fragte ich sie müde.

„Klar, aber ist alles okay?“, fragte Gladio.

„Mhm“, antwortete ich nur und folgte den Jungs wortlos, denn aus irgendeinen Grund machte ich mir Sorgen wegen des seltsamen Kerls. Schweigend ging ich neben Gladio zusammen den anderen am Strand hinterher, bis wir bei meinem Häuschen ankamen.

Als wir zurück kamen wurde immer noch nicht viel geredet, als wir das Essen noch einmal aufgewärmt hatten.

„Cel, magst du gleich mit mir an den Strand etwas angeln?“, fragte mich irgendwann Noctis, während des Essens.

„Klar!“, grinste ich ihn sofort euphorisch an.

So kam es das ich eine halbe Stunde später neben Noctis am Strand saß, mit den Angeln vor uns. Aufmerksam sahen wir auf die viel zu ruhige Wasseroberfläche.

„Bist du eigentlich gerne ein Jäger?“, fragte er mich irgendwann.

„Darüber habe ich nie wirklich nachgedacht. Am Anfang habe ich es nur gemacht, um Geld zu verdienen, doch dann lernte ich die anderen Jäger kennen und die betroffenen Bewohner“, antwortete ich ihn. „Ich liebe das Adrenalin, das bei einem Kampf durch den Körper jagt, aber ich bin manchmal auch einfach gerne in meinem Häuschen und genieße die Ruhe.“

„Vermisst du das Leben in der Stadt gar nicht?“, fragte er mich.

„Sehr sogar. Ich habe Nyx, die anderen beiden, meinen Vater und euch vermisst“, antwortete ich ohne ihn anzusehen. „Wenn es zu schlimm wurde, habe ich wieder einige Jägeraufträge angenommen.“

„Dann bleib bei uns!“, meinte er zu meinem Erstaunen, worauf ich ihn auch mit großen Augen ansah.

„Denkst du nicht, dass es schwierig wird? Wir haben beide einen Dickschädel“, sagte ich vorsichtig.

„Es wird sicher nicht immer leicht, aber bei dir kann ich mir immer sicher sein, dass du mir die reine Wahrheit sagst“, sagte er ernst, was mich zum Lachen brachte.

„Damit hast du Recht“, meinte ich grinsend.



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