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Einsamkeit

von

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Dav

Ich war gut eine Stunde in der näheren Umgebung herum gelaufen, als ich wieder zurück ins Lager ging. Am Lagerfeuer saß nur noch Galdio und man konnte deutlich leises schnarchen aus dem Zelt hören.

„Geh dich etwas hinlegen, ich habe vorhin im Auto genug geschlafen“, sagte ich zu dem zukünftigen Schild, während ich mich setzte.

„Ich bin noch nicht müde“, meinte er und sah mich nachdenklich an.

„Wenn du etwas sagen willst tu es einfach“, sagte ich nach einigen Minuten des Schweigens, als er mich einfach nur ansah.

„Wieso bist du damals wirklich nicht zurück gekommen?“, fragte er mich.

„Was sollte ich denn in der Stadt? Noct hasst mich und auch wenn mein Vater sich geändert hat, gab er mir immer irgendwie die Schuld daran, dass die beiden wegen mir gestorben sind“, antwortete ich ihn.

„Woran gab Cor dir die Schuld? Wessen Tod?“

„Bei meiner Geburt gab es Komplikationen, dabei starb meine Mutter… und mit ihr mein ungeborener Zwillingsbruder“, antwortete ich ihm betroffen und starrte dabei in das Lagerfeuer. „Früher habe ich oft gedacht, mein Vater wäre sicherlich viel glücklicher, wenn mein Bruder damals überlebt hätte und nicht ich.“

„Was sagst du da!? Dein Vater liebt dich!“, fuhr er mich aufgebracht an und sprang dabei auf. Ich zuckte leicht zusammen und sah ihn mit geweiteten an. „Er hat dich wochenlang gesucht und hat dafür sogar die Glaiven eingesetzt! Als sie dich schließlich aufspürten war es, als würde eine Last von seinen Schultern fallen.“

Ich sah ihn nun ungläubig an, konnte seinem Blick aber bald nicht mehr ertragen, weswegen ich wieder ins Lagerfeuer schaute. Inzwischen war es frisch geworden, sodass ich leicht fröstelte. Ich hörte wie er ging, aber bald wieder kam und sah dann zu ihm auf, als er mir eine Decke um die Schultern legte.

„Ich bin mir sicher, dass dein Vater sich einfach nur Sorgen um dich gemacht hat, weswegen wollte er dich sonst nicht zu den Glaiven lassen? Besonders ER weiß wie gefährlich sie leben“, sagte er ernst. Ich schwieg einfach nur, dachte aber über seine Worte nach. So verging die Zeit und irgendwann muss ich eingeschlafen sein. Denn ich wachte am nächsten Morgen mit Rückenschmerzen auf. Die Stühle waren eindeutig nicht zum Schlafen gemacht.

„Guten Morgen“, grüßte mich Ignis. Verpennt sah ich zu ihm auf, fing aber an zu grinsen, als er mir ein Tasse mit warmen Tee reichte. Auch die anderen waren bereits wach. Als sie anfingen zu Frühstücken, stand ich auf, streckte mich und zog dann mein Handy aus der Tasche. Nach kurzem suchen fand ich dann Cidneys Nummer.

„Hey Cel“, sofort begrüßte mich die Mechanikerin freundlich.

„Hey Cidney, ich hatte einen kleinen Überfall auf dich vor“, begrüßte ich sie.

„Wie kann ich dir helfen?“, fragte sie mich leicht besorgt, denn ich rief sie nur an, wenn ich ein ernstes Problem mit meiner Maschine hatte.

„Na ja, unser Wagen ist liegen geblieben und ich wollte dich fragen ob du ihn vielleicht holen könntest. Ich habe keine Ahnung was mit der Karre los ist“, meinte ich.

„Ich versteh schon, ist kein Problem“, lachte sie. „Ich bin mir sicher Großvater macht ihn wieder flott, außerdem wird er sich freuen, dich mal wiederzusehen.“

„Kann sein“, entgegnete ich ihn nun auch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, denn ich mochte den eigenwilligen alten Mann wirklich sehr.

„Es gibt noch etwas…“, sagte sie nun sehr ernst, was bei mir die Alarmglocken läuten ließ.

„Wer ist überfällig?“, fragte ich besorgt.

„Dave, er ist seit drei Tagen überfällig. Soweit ich weiß, wollte er ein Doppelhorn erledigen, welcher immer wieder Ärger macht“, antwortete sie mir.

„Ich habe ihm schon mehrfach gesagt, dass er sich nicht alleine mit diesen Biestern anlegen soll! Sie sind verdammt gefährlich und er wird auch nicht jünger“, schimpfte ich und fuhr mir durch die Haare. Ich fragte dann aber wo er sein könnte. Als sie es mir sagte, zog ich eine Karte aus der Tasche und stellte fest dass er sich in unserer Nähe aufhalten müsste, doch da gab es ein Problem. Ich war nicht mehr allein. Unsicher sah ich zu den anderen, die mich alle fragend anschauten.

„Es geht um einen deiner Freunde, oder?“, fragte mich Noctis, worauf ich nickte.

„Wir werden dir helfen ihn zu finden. Das Auto braucht ja einige Zeit und wir hängen ohnehin solange hier fest“, sagte er.

„Du hast es gehört“, fragte ich Cidney.

„Ja, aber wenn du vorbeikommst, musst du mir so einiges Erklären“, antwortete sie mir.

„Schon klar, wir sehen uns dann“, grinste ich und legte auf.

Wenig später hatten wir dann zusammengepackt und machten uns auf den Weg. Sicher führte ich die Gruppe durch das Gelände, konnte es aber nicht verhindern das wir zwei Mal auf Monster trafen, die uns angriffen. Umso näher wir Daves vermeidlichen Standpunkt kamen umso besorgter wurde ich, den ich wusste nicht, was ich tun würde, wenn es nun auch ihn getroffen hätte. Wir kamen zu einem verlassenen Gehöft, doch dort wimmelte er nur so vor Monstern.

„Cel, beruhige dich, ich bin mir sicher ihm geht es gut“, meinte Ignis und hielt mich mit der Hand auf meiner Schulter davor zurück, kopflos los zu stürmen. Ich sah ihn kurz an, atmete tief durch und nickte dann. Leise versuchten wir uns den Gebäuden zu nähern, doch wir wurden entdeckt. Ohne zu zögern griffen wir diese Biester an. Erstaunt stellte ich wieder einmal fest, dass es fasst so war, als wäre ich nie weg gewesen. Ohne ein Wort verstanden wir, was der andere vorhatte und deckten ihm den Rücken oder halfen einander.

„Du bist echt stark geworden, Cel!“, meinte Prompto überdreht.

„Du selber aber auch“, entgegnete ich ihm grinsend, formte dann mit den Händen ein Trichter und rief. „Dave komm raus!“

Einige Meter von uns entfernt ging die Tür einer kleinen Hütte auf und im Türrahmen erschien Dave, der sich an der Zarge festhielt und sich mit der freien Hand sein Bein hielt. Ich ließ meine Waffe fallen, lief auf ihn zu, stützte ihn und sah ihn besorgt an.

„Was machst du denn hier Kleines?“, fragte mich Dave erstaunt.

„Cidney hat sich sorgen gemacht, weil du überfällig bist!“, antwortete ich teils erbost, teils erleichtert und half ihm, sich an die Außenwand der Hütte zu setzten. Besorgt sah ich mir die Wunde an und fing an sie richtig zu versorgen.

„Wer sind denn deine Freunde?“, wollte er wissen, worauf ich mich umdrehte. Die vier standen hinter uns und sahen uns interessiert an, während Gladio mein Schwert aufgehoben hatte.

„Das sind alte Freunde von mir, von früher“, antwortete ich Dave und sah ihn dann ernst an.

„Wie oft habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du dich nicht alleine mit diesen Doppelhörnern anlegen sollst!?“, fuhr ihn den Mann vor mir nun an, der fing aber nur an schief zu lächeln. „Diese Biester sind schon zu zweit ein schwerer Brocken!“

„Ich habe dir eindeutig zu viel beigebracht“, meinte Dave.

„Du bist ein Idiot“, schimpfte ich und zog den Knoten, des Verbandes, mit Absicht etwas zu stramm, weswegen er das Gesicht verzog.

„Ist ja gut, ich habe dich schon verstanden, aber ich hätte eine bitte an euch“, meinte er und sah hinter mich, zu den Jungs. „Würdet ihr euch um diesen Doppelhorn kümmern? Er greift vermehrt Menschen an.“

„Kein Problem“, meinte Noct, worauf ich ihn erstaunt anguckte und aufstand. Ich nahm mein Schwert von Gladio an und verstaute es. Kurz darauf trennten wir uns dann von Dave, aber erst nachdem er mich davon überzeugt hatte, dass er es alleine zurück schaffen würde.

Stundenlang liefen wir durch die pralle Sonne, bis wir dann am Nachmittag eine Pause bei einem schattigen Felsvorsprung machten. Ich ließ mich schon fasst zu Boden fallen und lehnte mich mit dem Rücken, gegen die Felswand. Gierig trank ich aus meiner Feldflasche.

„Du Cel, darf ich dich etwas fragen?“, kam es unsicher vom Prompto.

„Mhm“, kam es nur bestätigend von mir, da ich keine Lust hatte mich mehr als nötig anzustrengen.

„Wieso hat dich dieser Kerl vorhin ,kleines‘ genannt?“

„Ich glaub Dave sieht in mir irgendwie eine Tochter“, sagte ich und sah ihn dabei an. „Er brachte mir viel bei, als ich mit dem Jägerjob anfing und wir haben einige Aufträge zusammen erledigt.“

„Du hast dich seit damals sehr verändert“, meinte Ignis, was ihn einen fragenden Blick von mir einbrachte.

„Du bist viel selbstbewusster geworden und du gehst viel offener mit anderen Menschen um“, erklärte er mir daraufhin.

„Wäre auch schlimm wenn nicht“, entgegnete ich ihm grinsend.

„Was hast du eigentlich gemacht, wenn du nicht als Jäger unterwegs warst?“, fragte Noctis mich zu meiner Überraschung.

„Ich war viel mit dem Motorrad unterwegs und habe mir viele Orte angesehen. Es gibt echt schöne Ecken und ich habe wirklich interessante Menschen kennen gelernt“, antwortete ich ihn. Wenig später machten wir uns dann wieder auf den Weg. Wir gingen noch gut eine Stunde bis wir das Doppelhorn hörten. Vorsichtig näherten wir uns dem Monster.

„Nähert euch ihn am besten von hinten und lasst euch auf gar keinen Fall von dem Horn treffen“, sagte ich leise zu den vieren. „Am verletzlichsten sind die Flanken und der Unterbauch!“

Diese nickten und wir näherten und möglichst leise dem Doppelhorn. Dadurch bemerkte er uns erst, als wir ihn angriffen. Immer wieder griffen zwei oder drei von uns ihn von hinten an, während der Rest ihn ablenkte. Ich war mir fasst sicher, dass wir ihn so gut wie besiegt hatten, als Prompto unvorsichtig wurde.

„Prompto!!“, schrie ich erschrocken und stürmte auf ihn zu. Der Blonde sah verwirrt zu mir und erkannte dann die Gefahr. Mit aufgerissenen Augen sah er dem Doppelhorn genau in die Augen. Ich erreichte ihn grade noch rechtzeitig und stieß ihn zur Seite. Doch dafür traf das Biest mich nun am Rücken. Ich verlor den Boden unter den Füßen und wurde in das nächste Gebüsch geschleudert, wo ich benommen liegen blieb. Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, als mich auf einmal jemand vorsichtig aus dem Gebüsch zog. Ich sah ihn Gladios besorgtes Gesicht und hinter ihn konnte ich das besiegte Monster sehen.

„Cel, bist du in Ordnung? “ fragte er besorgt, während die anderen zu uns gelaufen kamen.

„Mein Rücken tut höllisch weh“, antwortete ich ihm leise und abgehacktem Atem.

„Lass mich mal sehen“, meinte Ignis. Gladio half mir mich zu setzten, worauf Ignis vorsichtig mein Oberteil hoch zog, sodass er meinen Rücken ansehen konnte. Vorsichtig tastete er diesen ab. Hin und wieder verzog ich das Gesicht, wenn er etwas fester zudrückte.

„Es ist nichts gebrochen, aber dein Rücken wird grün und blau werden“, meinte Ignis, kramte etwas aus seiner Tasche und schmierte etwas Kühlendes auf meinen Rücken.

„Danke“, sagte ich zu ihm, als er fertig ist.

„Es tut mir Leid, du bist nur wegen mir verletzt worden“, meinte Prompto etwas niedergeschlagen. Ich schüttelte nur den Kopf und lächelte ihn an. Ich biss die Zähne zusammen und stand dann mit Ignis Hilfe auf.

„Wird es gehen?“, fragte Gladio besorgt.

„Geht schon, ich fürchte nur, dass wir wegen mir erst kurz vor Einbruch der Nacht in Hammerhead ankommen werden“, antwortete ich ihn leise.

„Wir sollten lieber irgendwo rasten und dann Morgen weiterziehen“, meinte Ignis mit ernster Miene.

„Ich denke, Ignis hat Recht“, kam es zu meinem Erstaunen dann von Noctis. Ich seufzte daraufhin nur und sagte ihnen wo wir hin mussten. Wir kommen noch langsamer als gedacht voran und immer wieder mussten die Jungs auf mich warten. Am späten Nachmittag erreichten wir dann den sicheren Rastplatz. Beim Aufbau des Lagers war ich nicht wirklich eine Hilfe, da ich mich wegen des Rückens eh nicht wirklich bewegen konnte, außerdem hatte es mich ohne hin, all meine Kraftreserven gebraucht um überhaupt dort hin zu kommen.

Kaum war das Zelt aufgeschlagen, drückte mir Ignis eine Schmerztablette in die Hand, die ich ohne Widerworte schluckte und legte mich dann auf seinen Befehl hin hin. Erst fand ich keinen Schlaf. Doch als die Tablette dann langsam wirkte, schaffte ich es auf dem Bauch liegend einzuschlafen.



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