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Schicksalsstränge

von

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Pflichtgefühl

Triggerwarnung Tod, Gewalt, Depression
 

Pflichtgefühl
 

Kagome kämpfte sich allein durch den Wald. Noch immer reflektierte sie ihr Gespräch mit Sango. Sie hatten sich zwar kurz nach ihrer Auseinandersetzung vertragen, dennoch war die junge Frau noch immer enttäuscht, dass die Dämonenjägerin ihrer Bitte zuwidergehandelt hatte.

Zwar konnte sie es jetzt verstehen, hatte Sango doch nur etwas bewahren wollen, was zu ihrer Freundin gehört hatte. Das es das Kleid dabei getroffen hatte, war ein unglücklicher Zufall, hatte die Braunhaarige doch geglaubt, sie nie wieder zu treffen und sich nichts Böses bei ihrem Handeln gedacht, dennoch schmerzte es.

Die alten Erinnerungen stürzten auf sie ein und raubten ihr den Atem, keuchend blieb die Miko stehen und ging in die Knie.

Es war zu viel. Wieder Hier zu sein, zu einem Abenteuer gezwungen, getrieben dazu, sich mit den alten Wunden zu beschäftigen, konfrontiert damit, dass die Mörderin noch unter den Lebenden weilte.

All das es brach über ihr zusammen, trieb ihr die Tränen in die Augen.

Nach Ewigkeiten fühlte sie sich das erste Mal wirklich schwach. Unfähig, sich dagegen zu wehren, dass die Wellen der Depression über ihr zusammenschlugen, ihr Höllenqualen bereiteten.

Zwar waren sie nicht vergleichbar mit den Gefühlen, die sie damals übermannt hatten, dennoch brachen Laute des Schmerzes in Form von Schluchzen aus ihr.
 

Ausgerechnet mitten in einem Wald gab sich die Priesterin dem Leid hin, dass sie durchzuckte, als sie um das weinte, was gewesen war und vor allem um das, was hätte sein können.

Ganz zu der Freude eines einfachen Yōkai, der die Priesterin schon von weitem wittern konnte und sich in Hoffnung auf eine Mahlzeit ihr genähert hatte.

Es handelte sich bei dem Oni um einen einfachen Käferdämon, der äußerst schwach war und doch vernahm die sonst sehr talentierte Miko das Yōki nicht, war sie doch zu sehr vertieft in ihre Gefühle.

Die dünnen Beine des Käfers spannten sich an und keine Sekunde später preschte er vor. Die Büsche, die er dabei durchbrach, raschelten verräterisch und einige Zweige brachen ab. Erschrocken blickte sie auf und die geweiteten Augen registrierten, dass die Angegriffene sich nicht mehr rechtzeitig wehren würde können.

Als sie dennoch abwehrend die Hand erhob, hörte sie auch schon ein Klirren, dass sie an die etlichen Male erinnertes in denen Inuyasha sie mit Tessaiga rettete.

Doch auch wenn tatsächlich eine Klinge den harten Insektenleib abgewehrt hatte und sich vor die Mundwerkzeuge geschoben hatte, kannte sie die Person vor sich nicht.

Ihr Blick fiel auf langes, dunkelbraunes Haar, welches zusammengefasst in einem hohen Zopf gebunden war. Eine rötliche Samurai Rüstung, deren Platten den Schwertarm schützten, besaß goldene Verzierungen und auch der blauweiße Kimono unter dem Brustpanzer sprach von edler Abstammung.
 

Die Bestie versuchte sich zurückzuziehen, um erneut anzugreifen, doch der Schwertkämpfer riss sein Schwert in eben jenem Moment hoch und ein Krachen verkündete, dass die scharfe Klinge das rechte Mundwerkzeug abgetrennt hatte.

Seine Haare schwangen bei dieser Bewegung und schon drehte er ihr das Gesicht zu, als er über seine eigene breite Schulter sah, „ Alles in Ordnung, Miko-sama?“, fragte er mit dunkler Stimme.

Ihr Nicken reichte ihm wohl erst einmal, denn die ungewöhnlichen grünen Augen funkelten auf und er setzte dem Monster schließlich nach.

Dieses hatte kein leichtes Spiel, mit nur einem Mundwerkzeug war es nicht mehr wirklich fähig, anzugreifen und versuchte zu fliehen.

Doch als er erneut in einem geschickten Bogen ausholte, versprühte es aus kleinen Drüsen, die anscheinend an den Tastor saßen, einen feinen Nebel.

„Gift", stellte die Priesterin fest und hob den Ärmel fast mechanisch an ihren Mund, um sich zu schützen. Wie oft hatte sie so versucht, vor Naraku seinem Misma sich zu bewahren, bevor sie es läutern konnte?

Doch war es anscheinend kein starkes Toxikum, sodass der Samurai mit eben jenem gleichen Trick sich davor abschirmen konnte und die freie rechte Hand benutzte, um das Schwert erneut niedersausen zu lassen.

Der Schrei des niedrigen Yōkai war schrill und der widerliche Geruch, der aufkam, als sein Leib zerschnitten wurde, drang selbst durch den Stoff ihres Kimonos.

Ihr war leicht übel und sie wandte sich ab. Der Gestank trieb ihr kleine Tränen in die Augen so entsetzlich war er.

Der Samurai unterdes streifte sein Schwert im Gras ab und ging anschließend auf die junge Frau zu.

Diese hatte sich erhoben und deutete ihm an, ihr zu folgen.

Die Beiden verließen zusammen die sehr kleine Lichtung auf der Flucht vor dem Geruch.
 

„Miko–sama, ich denke, wir sind nun weit genug entfernt", sagte er, nachdem sie einige Meter schweigend nebeneinander hergelaufen waren. Vorsichtig nickte sie.

Nur zu gut wusste sie selbst, dass ihr der Kadaver viel zu sehr Probleme machte.

Die Neuzeit hatte sie verweichlicht und dennoch würde sie sich schnell wieder an das Mittelalter gewöhnen, das wusste sie aus Erfahrung.

„Nennt mich doch bitte Kagome, zudem danke ich Euch für die Rettung. Sagt werter Herr, womit kann ich Euch danken?“, ihre Stimme wirkte recht unsicher, was konnte sie ihm denn auch schon geben? Nichts!

Der Mann vor ihr, dem sie sich erst jetzt vorsichtig zuwandte, war erfreut über solch höfliche Worte. Nicht zuletzt, da die Frau eine kurze Verbeugung angedeutet hatte.

„Ihr schuldet einem bescheidenen Samurai nichts, werte Priesterin Kagome. Aber nennt mich doch bitte Kizoku", sagte er und vorsichtig hob sie die gesenkten Lieder und suchte den Blick ihres Retters.

Dieser sah sich gefangen in der erstaunlichen Farbe ihrer Augen. Kurz ergriffen ihn Zweifel, ob er tatsächlich ein Menschenkind vor sich hatte, waren doch blaue Augen unüblich in Asien, außer bei Yōkai.

„Das sehe ich nicht so. Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet", ereiferte sie sich zu wiederholtem Male und spürte, wie ihre Wangen erröteten. Nicht etwa, weil sie sich Schämte, sondern aufgrund des Aussehens ihres Gegenübers. Er war äußerst ansprechend mit gut geschnittenen, maskulinen Gesichtszügen, kleine Grübchen und diesen grasgrünen Augen.

„Ich werde euch von diesem Irrtum wohl nicht abbringen können", sagte er und seufzte tief, „Verratet mir allerdings, Kagome- sama, warum Ihr ganz allein durch die Walde reist, noch dazu so abgelenkt. Ihr wirkt auf mich nicht nachlässig, also wie konnte Euch der Yōkai so überraschen?“

Kagome biss sich auf die Lippe, da er ein solch unangenehmes Thema ansprach.

Ja, wie war sie bloß in solch eine doofe Situation gekommen?

Vielleicht, weil ein gewisser Daiyōkai sie erst aus der sicheren Neuzeit geschleppt hatte, einmal quer durch das Land scheuchte, sodass ihre Füße nun voller Blasen waren und dann einfach verschwand?

Ach was dachte sie da, natürlich hatte er kurz vorher angekündigt abzureisen….

Es brachte allerdings nichts, sich darüber weiter zu ärgern.
 

„Leider muss ich zugeben, war ich mehr als nachlässig", gab sie zerknirscht zu.
 

Es überkam die beiden eine merkwürdige Stille, die der Kämpfer schließlich unterbrach: "Erlaub mir meine Bedenken zu äußern", begann er und sah die Miko fragend an, diese nickte kurz bestätigend, "Ich denke, Ihr solltet nicht allein reisen."

"Ich reise eigentlich nicht alleine", erwiderte die unsichere Frau sofort, "- jedenfalls nicht lange."

Ergänzte sie, als der Mann vor ihr fragend die Braue hob.

"Es scheint mir, als hätte Eure Reisebegleitung ein anderes Denken hierzu", wandte er ein.

Innerlich verfluchte Kagome den Herren des Westens erneut. Es war einfach unglaublich, dass er sie hier, mitten im Mittelalter, allein ließ und sie verfluchte sich, weil sie statt bei Sango zu bleiben oder zum Brunnen zurück zu kehren, ihm hinterher ging.

Doch der Gedanke, dass diese verfluchte Dämonin weiterhin durch die Sengoku-Ära wütete.....
 

"Er ist sehr eigen, aber wenn ich aufgeholt habe, wird alles wieder gut", wandte sie ein.
 

Stimmte das?

Sie zweifelte daran, dennoch verbeugte sie sich nochmals kurz. "Ich bedanke mich nochmals und werde nun weiterziehen.

Mögen die Kamis Euch einen sicheren Weg beschreiten lassen. Sicherer als es meiner sein wird."

Gerade wollte sie sich wegdrehen, da spürte sie eine Hand, die sie an der Schulter festhielt.
 

"Wa-", setzte sie an zu sprechen und unterbrach sich dennoch, als sie den intensiven Blick des Mannes sah.

"Kagome-sama, ich bitte Euch, zieht mit mir weiter", seine Stimme war eindringlich und ihr fiel erneut auf, wie attraktiv der Samurai war.
 

"Ihr schmeichelt mir sehr mit Eurem Wunsch, dennoch wird von meiner Person etwas anderes erwartet."

Seufzend ließ der Herr die junge Frau los.
 

"Was Euch ehrt, wenn man bedenkt, in welch furchtbaren Zeiten Eure Begleitung Euch allein ziehen lässt- Dennoch wäre mein Wunsch ein anderer, schließlich seid Ihr durch Eure Schönheit auch nicht sicher vor betrunkenen Raufbolden."
 

"Kizoku-sama!"

Dieser vernahm die Empörung in ihrer Stimme und fing an zu lachen.

Ein angenehmer Laut, der ein wohligen Schauer über ihren Körper jagen ließ.

Als er sich etwas beruhigt hatte, setzte er an, zu sprechen, "Verzeiht mir Kagome-sama, Ihr seid so wunderbar temperamentvoll. Was das andere angeht, ich glaube an Eure Kräfte, jedoch wirken diese nicht gegen Menschen, wie Ihr sicher wisst", während seiner letzten Worte war er wieder ernst geworden.
 

"Ihr habt recht, was mein Reiki angeht, dennoch mich zu verspotten-"

"Dessen wollte ich mich nicht anmaßen", vorsichtig hob er seine Finger an ihre Wange.
 

Der jungen Frau stockte der Atem und sie musste sich eingestehen, dass sein offensichtliches Werben nicht spurlos an ihr vorüber ging, jedoch fühlte sie keine tiefergehende Zuneigung. Doch wusste sie auch sogleich, dass er nicht ihr Herz für sich gewinnen konnte, seine direkte Art verschreckte sie.

„Kizoku-sama, verzeiht-", sie nahm vorsichtig seine Hand gefangen und führte sie von ihrem Gesicht.

„Erneut bringe ich Euch in Verlegenheit- Es ist so Kagome-sama, da wo ich herkomme, ist Temperament bei einer Frau wünschenswert und sie zu umwerben ist ehrenhaft, auch wenn Ihr eine Miko seid- "

"Die nicht-“, ein Yōki wallte auf und die Menschenfrau spürte Panik.

„Ich muss los!“, sagte sie schnell, prüfte noch mal den Sitz ihrer Waffe und wandte sich zum Gehen. Schnell drehte sie sich noch einmal zu ihm, „ Danke noch einmal, Kizoku-sama", dann wandte sie sich endgültig um und eilte dem Daiyōkai entgegen.

„Viel Glück!“, hörte sie ihn noch rufen, jedoch entging ihr der zweite Teil, den er sprach, „Bis wir uns wiedersehen, Kagome-chan.“
 

„Die Zukunft ist oft verborgen, die Pflicht niemals.“

Carl Hilty
 


 

Hallo da draußen!
 

Ich hoffe ihr seid alle gesund.

Leider habe ich die letzten Monate mich ganz schön hängen gelassen und deswegen hier nicht mehr hochgeladen.

Ab sofort gibt es aber Updates jeden Dienstag und Freitag.

Schicksalsstränge hat insgesamt 34 Kapitel und ich möchte es nicht mehr so herauszögern.

Ich bin immer offen für UNterhaltungen und habe groooße Pläne für die kommenden Monate.

Es würde mich sehr freuen wenn der eine oder andere mir treu bleibt und wir zusammen mehr Abenteuer erleben können. ;)
 

LG Naumi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-04-28T18:48:41+00:00 28.04.2020 20:48
Hurra es geht weiter schöööööönnn .

Kagome ist wirklich am Boden. Sesshomaru ist in meinen Augen ein ( sorry) Arschloch.


Das war knapp. Dieser Käfer Oni hätte beinahe Kagome gefressen wenn nicht dieser gut aussehende charmante starke Samurai Kizoku aufgetaucht wäre und sie gerätet hätte. Oooooo der baggert Kagome gewaltig an schönn zu mindestens mal einer der sied was für eine schöne Frau Kagome ist.

Kagome hätte in Fragen sollen ob er sie nicht so lange begleitet bis sie beim Kühlschrank sind wie er schon sagte gegen Banditen und lüstlinge wirkt Reki nicht.
Kizoku ist nett. 🤭😁

In Gegensatz zu jemand anderem der Kagome zu einem Abenteuer gezwungen hat, sie zwingt sich mit den alten Wunden zu beschäftigen
und konfrontiert damit, dass die Mörderin noch unter den Lebenden weilte und einmal quer durch das Land scheuchte, sodass ihre Füße nun voller Blasen waren und dann einfach zu VERSCHWINDEN. 😡😡😡😡.

Bin stink sauer auf Sess.😡😡😡😡

Ein schönes Kapitel.

😈😈😈😈
Antwort von:  Naumi
01.05.2020 22:21
Huhu!

Toll das du noch das bist!
Ja besser spät als nie. :O

Hm ja das ist er wohl und ehrlich bei mir musst du dich niecht entschuldigen! :O
Ehrlich gesagt war der Herr wohl hier etwas überfordert mit sich selbst und hat mal eine Minute gebraucht. XD

Ja der werte Samurai macht keinen Hehl aus seinem Interesse und ehrlich nach dem miesen Date und Sesshomarus Nichtachtung tut das Kagome sicher auch etwas gut. Selbstwertgefühl und so. XD
Haha ja nett und smexy auch....ich hätte mich sicher begleiten lassen. ;)
Aber hey Kagome hat halt ihren eigenen Kopf!

Ohje so fies stell ich ihn da....hm....man könnte fast meinen das in der Serie auch nicht gut Kirschenessen mit ihm ist. :O
Aber tief durch atmen, vielleicht kann er es ja wieder gutmachen?

Danke <3

Liebste Grüße Naumi


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