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Amnesia

SasoXDei
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sasori & Deidara finden endlich heraus, was los ist ;) Und sie gehen zusammen einkaufen :D
Viel Spaß beim Lesen :)

bye
sb Komplett anzeigen

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Gelöst

"Ihr scheint Euch ja ziemlich gut mit Giften auszukennen, un", merkte Deidara an. Das Balg saß auf einem niedrigen Schemel in Sasoris Werkstatt. Mit der neugierigen Miene eines Kindes schaute er sich um: Er betrachtete eingehend die Gliedmaßen aus Holz, die mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllten Gläsern in den Regalen und all die anderen Dinge, die Sasori für seine Kunst benötigte.

"Natürlich", erwiderte Sasori schnaubend und griff nach einer Pipette. "Die Stärke einer Marionette im Kampf ist abhängig von den Giften und Waffen, die eingebaut wurden. Ein Marionettenspieler, der sich nicht mit Giften auskennt, ist in meinen Augen nichts als ein Stümper." Während er sprach, ließ er mithilfe der Pipette einen einzigen Tropfen Flüssigkeit auf die vergiftete Nadel, die vor ihm auf dem Tisch lag, tropfen. Augenblicklich verfärbte sich die Stelle hellgelb.

"Was bedeutet das?", wollte Deidara sofort wissen und sprang von seinem Schemel auf.

"Bleib sitzen", herrschte Sasori das Balg an. "Das habe ich dir doch am Anfang schon gesagt. Entweder du rührst dich nicht von der Stelle oder ich schmeiße dich aus meiner Werkstatt!"

"Verzeihung, Sasori no Danna", murmelte sein jüngerer Partner und ließ sich rasch wieder sinken. "Aber was bedeutet das?"

"Es bedeutet, dass sich meine Vermutung bestätigt hat", erklärte Sasori ihm. Er drehte sich auf seinem Stuhl um und warf Deidara einen eindringlichen Blick zu. "Diese Nadel ist definitiv mit einer Substanz getränkt worden, die das Gedächtnis beeinträchtigt. Wir können also davon ausgehen, dass der Plan der Iwa-nin darin bestand, deine Erinnerungen zu löschen und dich nach Iwagakure zu verschleppen. Und ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass auch das Trio damals diesen Plan ebenfalls verfolgt hat."

Deidara senkte den Blick. Er schwieg für eine Weile, ehe er plötzlich meinte: "Ihr kennt Euch wirklich gut mit Giften aus, nicht wahr, Sasori no Danna?"

"Um dein Gedächtnis scheint es schlechter bestellt zu sein als ich bisher angenommen habe", gab Sasori kopfschüttelnd zurück. War das Gehirn des Balgs nun komplett weich geworden? "Genau dieselbe Frage hast du mir eben schon gestellt."

"Worauf ich hinaus will...", meinte Deidara und leckte sich über die Lippen. "Könnt Ihr ein Gegenmittel für mich herstellen, Sasori no Danna? Damit ich endlich all meine Erinnerungen zurückbekomme?"

Sasori ließ seinen Blick über die vergiftete Senbon-Nadel auf seinem Schreibtisch und anschließend hinüber zu dem hoffnungsvollen Gesicht seines Partners gleiten. Schließlich erklärte er: "Das ist ziemlich riskant, Deidara. Ich habe noch nie ein Gegengift dieser Art hergestellt. Es kann viel schiefgehen, wenn man mit dem Gedächtnis eines Menschen herumexperimentiert. Mir wäre es lieber, wenn wir einfach warten würden, bis deine Erinnerungen mit der Zeit von selbst zurückkehren."

Sasori konnte Deidaras Wunsch nach einem schnellen Gegenmittel gut nachvollziehen. Wenn er sich in der Situation des Görs wiederfinden würde, wäre er selbst sicher auch versucht einfach ein potenzielles Gegengift zu schlucken. Doch so einfach, wie Deidara sich das vorstellte, war die Sache nicht: Das Gedächtnis eines Menschen war keine Schriftrolle, aus der man beliebig Zeichen herausstreichen oder hinzufügen kann. Die Wahrscheinlichkeit, das etwas schief ging, war hoch.

Doch davon wollte das Balg natürlich nichts wissen. "Bitte, Sasori no Danna", bettelte Deidara wie ein Kind. (Nun, dachte Sasori, im Grunde war dieser Deidara auch ein Kind.) "Bitte versucht es wenigstens, un! Ein talentierter Giftmischer wie Ihr wird es bestimmt schaffen, un. Ich möchte endlich wissen, was in meiner Vergangenheit passiert ist, un."

Es stimmte schon, dass Sasori viel Erfahrung im Umgang mit Giften jedweder Art hatte. In so gut wie jede seiner Marionetten hatte er Gift-Fallen eingebaut. Doch Gegengifte hatten ihn nie sonderlich interessiert. Wozu auch? Seinem Puppenkörper konnte kein Gift etwas anhaben.

Am Ende ließ er sich vom hoffnungsvollen Schimmern in Deidaras azurblauen Augen doch breitschlagen. "Na gut, von mir aus", seufzte er. "Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber ich brauche ein wenig Zeit. Ein Gift stellt man nicht einfach in zwei Stunden her, auch wenn du dir das wahrscheinlich so vorstellst."

"Vielen Dank, Sasori no Danna", erwiderte Deidara freudig und erhob sich wider Sasoris Anweisung von seinem Schemel, um sich vor seinem Danna zu verbeugen. "Ich werde uns zur Stärkung sofort ein Abendessen zubereiten, un! Mögt Ihr..." Mitten im Satz hielt Deidara inne. Offenbar hatte er seinen Fehler selbst erkannt. Verlegen kratzte er sich am Kopf. "Stimmt, Ihr esst und trinkt ja niemals etwas, Sasori no Danna."

"Ist schon gut." Sasori winkte ab. "Du kannst ruhig etwas essen, wenn du möchtest, Deidara. Hier bist du mir sowieso keine große Hilfe."

Er spürte, dass das Balg seinen Blick aufmerksam über Sasoris Körper schweifen ließ. Von Kopf bis Fuß musterte er ihn ganz genau.

"Ist etwas?"

"Ähm..." Deidara, der sich ertappt zu fühlen schien, errötete augenblicklich. "Ich, ähm... habe mich nur gefragt... Ihr seid wirklich auch selbst eine Marionette, Sasori no Danna? Nichts an Euch ist mehr menschlich?"

Sasori schüttelte den Kopf. "Als ich mein Heimatdorf vor zwanzig Jahren verließ, habe ich nach und nach alle Teile meines Körpers ausgetauscht. Mein Herz ist mein einziges echtes Organ."

Diese Erklärung schien Deidara die Sprache zu verschlagen. Völlig entgeistert starrte er ihn an.

Irgendwann hörte Sasori ihn fragen: "V-vor zwanzig Jahren...? Aber wie kann das sein, Sasori no Danna? Ihr seht nicht älter aus als ich, un!"

"Ich bin...", Sasori musste kurz überlegen, denn eigentlich war diese Zahl für ihn inzwischen bedeutungslos geworden, "fünfunddreißig Jahre alt."

"Fünfunddreißig?! Ich bin erst vierzehn, un!"

Sasori warf dem Balg einen pikierten Blick zu. "Ich werde niemals altern und niemals sterben", erklärte er ihm. "Ich werde diesen jungen Körper in ewiger Schönheit behalten." Dann fügte er noch hinzu: "Und außerdem bist du neunzehn Jahre alt, nicht vierzehn."

"Das zählt wohl kaum, wenn ich mich daran nicht erinnern kann, un", entgegnete Deidara schulterzuckend.

Das Gör wurde in seinem Verhalten dem Deidara, den er kannte, immer ähnlicher, stellte Sasori fest. Noch vor ein paar Tagen hätte das eingeschüchterte Balg es nicht gewagt ihm so patzige Widerworte zu geben. Das war bestimmt ein gutes Zeichen. Vielleicht kehrte ja schon bald eine weitere Erinnerung zurück.
 

Am nächsten Tag nahm Sasori Deidara mit, um endlich neue Materialien für seine Marionetten zu besorgen. Er war in letzter Zeit so sehr damit beschäftigt gewesen sich um seinen jüngeren Partner zu kümmern, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte sich intensiv seiner Kunst zu widmen. Da konnte sich das Gör wenigstens erkenntlich zeigen, indem es die Einkäufe trug, fand Sasori.

"Ich brauche drei Blöcke Kirschholz, Ölfarbe und -am wichtigsten- hochwertigen Samt", erklärte er Deidara, während sie zum nächstgelegenen Dorf spazierten. "Für meine Marionetten ist nur das allerbeste Material gerade gut genug."

"Okay, un", erwidere Deidara. Da er sowieso nicht viel mit sich anzufangen wusste, hatte er nichts dagegen einzuwenden gehabt seinen Danna zu begleiten. Oder vielleicht, dachte Sasori, wollte er bloß nicht Gefahr laufen ganz auf sich allein gestellt im Hauptquartier auf Hidan zu treffen. Itachi und Kisame waren von ihrer Mission noch nicht zurückgekehrt. "Es war wirklich beeindruckend, wie Ihr Eure Marionette im Kampf eingesetzt habt, un. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen, un. Habt Ihr die Marionette selbst gebaut, Sasori no Danna?"

Sasori nickte. "Natürlich. Ich habe all meine Marionetten selbst gebaut. Und die meisten Exemplare, die in Sunagakure im Kampf benutzt werden, stammen auch von mir."

"Wow." Deidara starrte ihn mit geöffneten Mund und weit aufgerissenen Augen an. "Wie viele Marionetten habt Ihr denn?"

Für die Antwort auf diese Frage brauchte Sasori nicht lange zu überlegen. "Meine Sammlung umfasst derzeit zweihundertachtundneunzig Marionetten", erklärte er seinem Partner. "Dazu kommen dann noch unzählige, die ich zwar gebaut habe, aber nicht in meinem Besitz sind."

Diese Zahl schien weit über die Vorstellung seines Partners hinauszugehen. "Das ist ja unglaublich, un!" Ein aufgeregtes Funkeln erschien in seinen azurblauen Augen. "Aber warum so viele, Sasori no Danna? Man kann doch unmöglich so viele Marionetten im Kampf einsetzen, un!"

"Mit meinem Jutsu Akahagi, Hyakki no Soen kann ich einhundert Marionetten auf einmal kontrollieren", erklärte Sasori dem Balg nicht ohne einen Hauch Stolz in der Stimme. "Aber es geht auch nicht nur darum sie im Kampf einzusetzen. Meine Marionetten sind meine Kunst. Sie stellen ewige, unvergängliche Schönheit dar. Sie sind die pure Perfektion. Vollkommener als jedes Lebewesen es jemals sein könnte."

"Ewige, unvergängliche Schönheit...", wiederholte Deidara und musterte ihn skeptisch. "Aber Sasori no Danna, Ihr habt mir doch erst vor ein paar Tagen erklärt, dass Kunst das genaue Gegenteil ist: Der kurze Moment der Explosion, un! Die ästhetische Form, die geopfert werden muss, um Raum für etwas noch Schöneres zu schaffen, un. Bei Kunst geht es um Vergänglichkeit, nicht Ewigkeit!"

Sasori schüttelte den Kopf. "Das entspricht deinem Verständnis von Kunst", erwiderte er schnaubend. "Nun, du bist noch sehr jung, Deidara. Irgendwann wirst du auch erkennen, dass deine Lehmfiguren, die du in die Luft sprengst, nichts mit wahrer Kunst zu tun haben."

"Bei Kunst geht es um Gefühle, un", sagte Deidara mit aufgeregter Stimme. "Um Liebe, Wertschätzung, Ehrfurcht, Bedauern. Aber beim Anblick Eurer Marionetten empfindet man nichts, Sasori no Danna. Sie sind kalt und leblos, un!"

"Das klang eben aber noch ganz anders", zog Sasori seinen jüngeren Partner auf. "Vor fünf Minuten bist du doch noch ganz begeistert und beeindruckt von meinen wunderschönen Marionetten gewesen."

Das Balg fühlte sich ertappt. Seine Wangen färbten sich rosa. "Sie sehen auch schön aus, un", gab er schließlich zu. "Manche von ihnen jedenfalls, un. Aber das ist nur eine oberflächliche Schönheit; wie eine hübsche Frau, die hohl und ungebildet ist, un. Eine Explosion hingegen ist vollkommen!"

Sie erreichten eine Weggabelung. "Komm, wir müssen hier entlang", wies Sasori seinen idiotischen Kunstbanausen von Partner an und zeigte nach rechts.

"Ähm, seid Ihr euch da sicher, Sasori no Danna?", widersprach ihm Deidara. "Laut dem Schild ist der andere Weg doch kürzer, un."

Sasori war sich dessen bewusst, dass das Balg recht hatte. Doch er genoss diese Diskussion mit ihm so sehr, dass er sie noch ein wenig länger führen wollte. Sasori hätte es niemals für möglich gehalten, doch er spürte, wie sehr ihm die Gespräche über sein Lieblingsthema gefehlt hatten. Es war unerträglich gewesen tagelang stummschweigend wie Fische nebeneinander her zu spazieren. Viel lieber diskutierte er mit seinem Partner über Kunst. Oder das, was das Balg für Kunst hielt.

"Der andere Weg ist versperrt", log Sasori. "Es gab einen Erdrutsch und seitdem kommt man nur schlecht durch."

"Oh, wenn das so ist, un." Deidara nahm die Erklärung hin ohne sie zu hinterfragen. Nun, wieso sollte er das auch tun? Schließlich vertraute er seinem Danna.

Eine andere Wahl hatte er wohl auch kaum. Immerhin handelte es sich bei ihm -zumindest derzeit- um ein Kind mit höchstens durchschnittlichen Fähigkeiten im Kampf und ohne Erinnerung an die letzten fünf Jahre. Er war noch stärker als sowieso schon von Sasori abhängig. Wenn er wollte, dann könnte er das nervige Gör ganz einfach töten, hier und jetzt.

"Wollt Ihr Ölfarbe kaufen, um Eure Marionetten damit zu bemalen, Sasori no Danna?", fragte Deidara und ging vor.

"Genau." Sasori folgte seinem jüngeren Partner "Ich möchte, dass die Marionetten, die auf echten Menschen basieren, möglichst realistisch aussehen..."
 

bye

sb



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SasoriFan
2019-08-03T11:54:05+00:00 03.08.2019 13:54
Saso-Chan ist sooo toll^^ finde es immer gut wie du das machst ( weiß du hast das schon 1000mal von mir gehört aber trozdem) 😍

Kurze Frage was ist eigentlich sb? 😋
Antwort von:  kleines-sama
03.08.2019 19:37
Vielen Dank für deinen Kommi :) Es freut mich, dass dir Sasori gefällt ;)

Als ich mich bei Animexx (muss so vor ca. 11 Jahren gewesen sein) angemeldet hab, hab ich mir angewöhnt alle Kappis und Nachrichten von mir mit "bye sb" zu beenden. "bye" im Sinne von "tschüss" und sb sind meine Initialen :)
Eigentlich irrelevant, aber ich hab mir das mit der Zeit s angewöhnt, dass ich es immer automatisch mach ;)

bye
sb
Von:  Scorbion1984
2019-08-03T08:47:12+00:00 03.08.2019 10:47
Sasori aendert sich bestimmt nicht mehr ,irgendwie muss er Deidara immer bevormunden !
Antwort von:  kleines-sama
03.08.2019 10:49
Danke für deinen Kommi ;)
Ja, hihi, er bleibt einfach ein rechthaberischer Griesgram xD

bye
sb


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