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Amnesia

SasoXDei
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ihr Lieben,
es geht weiter mit Amnesia :) Spoiler: Deidara hat Spaß dabei mit seinem Lehm herumzumatschen und es kehrt ENDLICH eine Erinnerung zu ihm zurück. Wurde ja auch mal Zeit :D Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)

bye
sb Komplett anzeigen

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Begeistert

Es war ein schöner Tag. Die Sonne stand hoch am Himmel und eine angenehme, sanfte Briese ließ die Blätter an den Bäumen rascheln. Sie hatten wirklich Glück, dass es nicht regnete wie so oft.

Sasori bedeutete Deidara mit einer Handbewegung ihm zu folgen und führte ihn ein Stück durch das Umland. Er hatte keine Ahnung wie geschickt sich das Kind im Umgang mit dem explosiven Lehm anstellen würde und er hatte keine Lust darauf, dass Deidara ausversehen ihr Hauptquartier in die Luft jagte. Ein gebührender Sicherheitsabstand würde wohl kaum schaden.

Nach einem etwa zehnmütigen Marsch zu Fuß hatten sie schließlich eine geeignete Stelle erreicht: Eine große, gut überschaubare Lichtung mit felsigen Untergrund. Hier würde Deidara mit seinen Explosionen nicht allzu viel Schaden anrichten können.

„Was soll ich denn jetzt tun, Sasori no Danna?“, fragte ihn sein Partner. Es war klar, dass er überhaupt keinen Schimmer hatte wie er normalerweise mit seiner „Kunst“ umging. Völlig ratlos blickte er zu seinem Danna hinüber.

„Wir probieren für den Anfang die C1-Technik aus; das ist sehr simpel. Gib einem der Münder in deinen Händen etwas Lehm zu kauen“, wies Sasori ihn an und deutete auf die mitgebrachten Taschen. „Dann formst du daraus eine Figur und lässt sie anschließend hochgehen.“

Deidara warf ihm einen skeptischen Blick zu, doch traute sich nicht ihm zu widersprechen. Stattdessen tat er wie ihm geheißen und steckte seine rechte Hand in eine der Taschen an seiner Hüfte. Der Mund verschlang gierig eine große Portion Lehm und kaute ausgiebig darauf herum, ehe er das Ergebnis in Deidaras Hand spuckte.

„Und das soll Kunst sein, Sasori no Danna?“, fragte das Balg mit zusammengezogenen Augenbrauen und betrachtete eher angewidert den vollgesabberten Klumpen in seiner Hand.

„Nein, natürlich nicht“, erwiderte Sasori hastig. „Normalerweise formst du hübsche Figuren. Meistens Tiere. Versuch doch einmal eine Schlange oder einen Schmetterling zu formen. Das gehört eigentlich zu deinen leichtesten Übungen.“

Deidara wirkte nicht ganz überzeugt, doch gab der Sache noch eine Chance. Er schloss seine Augen und atmete tief ein und aus, eher er noch einmal mit der Hand in seine rechte Tasche griff. Dieses Mal spuckte der Mund einen Schmetterling aus - zwar dermaßen deformiert, dass er sich kaum in der Luft halten konnte, aber besser als nichts.

„Und jetzt detonieren lassen“, wies Sasori seinen jüngeren Partner an.

Deidara nickte, formte schnell die entsprechenden Fingerzeichen und rief „Katsu!“. Der hässliche Schmetterling verabschiedete sich von seinem Dasein in dieser Welt mit einem winzigen Feuerwerk.

„Wow!“ Deidara wirkte begeistert. Das helle Funkeln, das Sasori so sehr vermisst hatte, war für einen kurzen Moment in seine blauen Augen zurückgekehrt. „Habt Ihr das gesehen, Sasori no Danna? Er ist mit einem lauten Knall verschwunden, un!“

Endlich klang er wieder wie der Deidara, den er kannte.

„Das ist das, was du als Kunst bezeichnest“, erklärte ihm der Marionettenspieler. „Dieser kurze Moment der Explosion. Das Feuerwerk, der Knall - das entspricht deiner Vorstellung von Kunst.“

„Es ist wunderschön!“, hauchte Deidara verzückt. „Bitte, Sasori no Danna, darf ich noch mehr Figuren herstellen?“

„Tu dir keinen Zwang an“, erwiderte Sasori zufrieden. Es freute ihn, dass sein Partner seine „Kunst“ wieder für sich entdeckt hatte. Zurück im Hauptquartier würde er ihn darüber aufklären, dass Kunst ganz sicher kein vergänglicher Moment war, sondern ewige Schönheit. Doch diese Lektion hob Sasori sich für später auf. Jetzt gerade gönnte er Deidara die Freude an seinen kleinen Kunstwerken.
 

Gerade wollte Sasori seinem Partner Bescheid geben, dass es an der Zeit war sich auf den Rückweg zu machen, als dieser plötzlich in seiner Bewegung innehielt und wie gebannt auf seine Handinnenflächen starrte. Die beiden Münder streckten keck ihre Zungen heraus; ihre Mundwinkel hatten sie weit nach oben gezogen. Es wirkte fast als würden sie ihren Meister angrinsen.

„Deidara?“ Sasoris Stimme klang vorsichtig und aufmerksam. Was war los? Eben noch hatte Deidara wild eine Lehmfigur nach der anderen hergestellt und sie in die Luft gejagt, doch jetzt wirkte er als wäre in Trance. „Deidara?“ Nun versuchte er es etwas lauter.

„Ich erinnere mich wieder“, flüsterte sein Partner ohne den Blick von den Mündern in seinen Händen abzuwenden. Er wirkte völlig neben der Spur, sprach sogar ohne seinen typischen Sprachfehler. „Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich Iwagakure verließ. In der Nacht zuvor habe ich mich heimlich in den heiligen Schrein geschlichen. Dort wurde eine Schriftrolle mit einem verbotenen Jutsu aufbewahrt. Ich wendete es an und mein Körper brannte wie Feuer, sodass ich das Bewusstsein verlor. Und als ich wieder aufgewacht bin, hatte ich meine zusätzlichen Münder. Die Sonne ging gerade auf, als ich die Dorfmauer passierte.“ Deidara ließ seine Hände sinken und schaute stattdessen zu Sasori hinüber. Sein Blick war undefinierbar. „Ihr habt recht gehabt, Sasori no Danna: Es war mein eigener Wille Iwagakure zu verlassen.“

„Natürlich habe ich recht gehabt“, gab Sasori barsch zurück. Es ärgerte ihn, dass das Balg offenbar nur eine einzige Erinnerung wiedererlangt hatte. Für einen kurzen Moment hatte er darauf gehofft, dass Deidaras Gedächtnis endlich wieder vollständig war. Nun, man konnte nicht alles haben. Hoffentlich würden nach und nach auch die anderen Erinnerungen zurückkehren.

„Aber wieso habe ich mich dazu entschlossen Nuke-nin zu werden?“ Deidaras Stimme klang verzweifelt. Hilfesuchend wandte er sich zu seinem Danna um. „Ich war immer ein treuer Shinobi, un. Was hat mich dazu bewegt meinem Dorf den Rücken zu kehren?“

Sasori zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht“, erwiderte er. „Das weißt nur du.“

Er hielt kurz inne, eher er hinzufügte: „Komm jetzt, Deidara. Wir gehen zurück zum Hauptquartier. Du solltest etwas essen.“

„Ja, Sasori no Danna.“ Völlig geistesabwesend trottete Deidara hinter seinem Partner her. Er wirkte ganz in sich gekehrt: Als würde er sein Inneres verzweifelt nach Antworten durchwühlen.
 

In der Küche des Hauptquartiers trafen sie auf den Uchiha. Er saß am Tisch; vor ihm stand eine dampfende Tasse Tee, in der Hand hielt er einen Holzspieß mit Dango. Sasori wusste, dass Itachi eine echte Schwäche für die süßen Reiskugeln hatte.

„Hallo, Sasori-san, Deidara-kun“, begrüßte er die beiden Neuankömmlinge mit ruhiger, gelassener Stimme.

„Itachi-kun, hallo, schön dich zu sehen, un“, erwiderte Deidara gut gelaunt. Dann wandte er sich an seinen Partner: „Möchtet Ihr auch etwas essen, Sasori no Danna? Ich kann wirklich gutes Oden no Bakudan zubereiten, un.“

„Nein danke“, gab Sasori zurück, ließ sich allerdings auf dem Stuhl gegenüber von Itachi nieder.

„Und was ist mit dir, Itachi-kun?“

„Danke, Deidara, sehr freundlich von dir, aber ich habe schon“, antwortete Itachi höflich und deutete auf sein Dango. Als der Blondschopf sich in der Küche ans Werk machte, wandte er sich an Sasori: „Er hat sein Gedächtnis also immer noch nicht wiedererlangt?“

„Langsam wird es“, erwiderte dieser. „Heute kam eine Erinnerung zurück. Er weiß jetzt wieder von dem Tag, an dem er Iwagakure verließ. Er hat mir auch erzählt, dass die Münder in seinen Händen von einem verbotenen Jutsu herrühren, dass er damals angewendet hat. Demnach handelt es sich nicht um ein Kekkei Genkai wie wir zuerst vermutet haben.“

Itachi nickte bedächtig und warf einen kurzen Seitenblick auf Deidara, der gerade heißes Wasser aufsetzte. „Also setzen sich die Puzzleteile, die verschütt gegangen sind, allmählich wieder zu einem Bild zusammen.“

Sasori legte den Kopf schief. „Warum klingst du so wehmütig, Itachi-san? Diese Version von Deidara ist wertlos. Es gelang ihm heute kaum auch nur die einfachsten seiner Techniken anzuwenden. Je eher er seine Erinnerungen zurückerhält, desto besser. Oder siehst du das anders?“

Der Uchiha seufzte leise. „Nein, natürlich nicht. Mir ist klar, dass du recht hast, Sasori-san. Es ist nur... Es ist ganz angenehm nicht mit hasserfüllten Blicken gespickt zu werden, wenn Deidara den Raum betritt.“

„Verstehe.“ Sasori konnte nachvollziehen, worum es Itachi ging. „Du glaubst, dass er dich nicht mehr mögen wird, wenn er sein Gedächtnis zurückbekommt.“

„Ich bin derjenige gewesen, der ihn damals besiegt hat“, flüsterte Itachi. „Wegen mir musste er gegen seinen Willen Akatsuki beitreten. Sobald er sich daran wieder erinnern kann, wird auch seine Wut auf mich zurückkehren.“

Sasori zuckte mit den Schultern. „Das ist gut möglich. Aber du solltest die ganze Sache aus einer weniger egoistischen Perspektive betrachten, Itachi-san. Es ist besser, wenn Deidara wieder ganz der Alte ist.“

„Das ist mir klar“, lenkte Itachi ein. „Ich weiß, was du meinst, Sasori-san: Diese jüngere Version von Deidara wirkt unglücklich. Er benimmt sich so zurückhaltend. Als wäre er eingeschüchtert. Wahrscheinlich ist es wirklich besser für ihn, wenn er so schnell wie möglich wieder er selbst wird.“ Doch Sasori entging nicht der bittere Unterton, der in der Stimme des Uchiha mitschwang.

Deidara war fertig mit der Zubereitung seines Essens. Oden no Bakudan, sein Leibgericht. Das wusste Sasori, weil sich das Balg dieses Gericht fast immer bestellte, wenn sie Rast in einer Gaststätte machten.

„Guten Appetit, Deidara-kun“, wünschte Itachi ihm. „Das sieht wirklich gut aus.“

„Danke, Itachi-kun“, erwiderte Deidara und machte sich eilig daran seine Mahlzeit zu verschlingen. Das Training mit seinem Partner hatte ihn offenbar hungrig gemacht.
 

Nachdem Deidara sein Geschirr gespült und die Küche aufgeräumt hatte, kehrten sie beide in ihr Zimmer zurück. Sasori plante sich wieder um seine Marionette des Sandaime Kazekagen zu kümmern; er musste immer noch das kaputte Fingerglied reparieren. Deidara könnte sich in der Zwischenzeit ja ausruhen. Sicher war das Kind müde von ihrem Ausflug.

Doch natürlich machte sein Partner ihm einen Strich durch die Richtung.

„Sasori no Danna?“, hörte er Deidara fragen. Er saß auf seinem Bett und warf ihm einen neugierigen Blick zu. „Warum esst und trinkt Ihr niemals etwas?“

Sasori ließ von seiner Marionette ab und warf dem Balg einen abschätzenden Blick zu. Offensichtlich war Deidara nicht klar, dass es sich bei ihm selbst ebenfalls um eine Puppe handelte und er deswegen keine Nahrung zu sich nehmen musste. Sollte er ihm die Wahrheit offenbaren?

Als Deidara nach seinem Eintritt bei Akatsuki Sasoris Puppenkörper das erste Mal gesehen hatte, war ihm vor Schreck die Lehmfigur, an der er gerade arbeitete, aus den Händen gefallen. Er hatte gar nicht fassen können, was er da sah. Nun, kein Wunder, immerhin gab es ein Meisterwerk wie seinen vollendeten Körper nicht jeden Tag zu sehen.

Sasori kam zu dem Schluss, dass sein junger Partner sich in letzter Zeit bereits mit mehr als genug bösen Überraschungen hatte arrangieren müssen. Da würde er ihm nicht mehr als nötig zumuten. Er entschied sich dafür Deidara die Wahrheit nicht zu offenbaren. Das Balg würde bald sowieso wieder all seine Erinnerungen zurückerhalten. Es gab also wirklich keinen Grund, um ihn noch einmal einen Schreck einzujagen.

„Das geht dich nichts an, Gör“, antwortete er darum mit abweisender Stimme. „Und jetzt lass mich in Ruhe an meiner Marionette arbeiten. Ich habe heute bereits mehr als genug meiner wertvollen Zeit mir dir verschwendet.“

Aus dem Augenwinkel heraus konnte er beobachten, dass Deidara betreten den Blick senkte. „Verzeihung, Sasori no Danna“, murmelte er mit leiser Stimme, ehe er sich hinlegte und endlich den Mund hielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SasoriFan
2019-06-11T17:44:09+00:00 11.06.2019 19:44
Armer DeiDei . Saso ist voll gemein . Mag DeiDei zwar nett aber das ist mieß
Antwort von:  kleines-sama
12.06.2019 18:49
Danke für deinen Kommi :)
Hach, Sasori ist und bleibt einfach Sasori, hihi ;) Ich kann ihn mir als liebevolle Person gar nicht vorstellen

bye
sb
Von:  Scorbion1984
2019-06-11T06:15:37+00:00 11.06.2019 08:15
Itachi tut mir leid ! Er ist doch eigentlich auch sehr jung und hatvschon soviel Schlechtes gesehen und erlebt !
Trotzdem hat er sich seine Persönlichkeit bewahrt,zB,Mitleid und Verständnis sowie die Liebe zu seinem Bruder !
Das sieht man auch wie er Deidara bemitleidet !
Vielleicht kann Deidara ihm ja verzeihen und sie könnten ein anderes Verhältnis zueinander aufbauen !
Antwort von:  SasoriFan
11.06.2019 19:45
Glaub ich nicht . Musst bedenken das Itachi und Deidara völlig verschieden sind . Das ist wie dir eine Person finden spritzen schlimm , dir andere nicht . Ist das gleiche Grün. Also denke ich schon das er sauer sein wird .Aber mal abwarten was passiert .
Antwort von:  kleines-sama
12.06.2019 18:50
Danke für eure Kommentare :)
Die Beziehung zwischen Itachi und Deidara wird auch noch eine Rolle spielen im Verlauf der FF

bye
sb


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