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You changed my life

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben, heute kommt ein ganz besonderes Kapitel. Es ist mein erstes "Special" und ich widme es Alistor. Dank dir konnte ich meine Schreibblockade etwas lösen und es ist für mich jetzt schon leichter, weiter zuschreiben. Es hat mich wirklich etwas gestört, dass ich nicht genau wusste, wie ich diese Woche, in der Seto nicht da ist, in den normalen Ablauf einbringen konnte. Jetzt habe ich es geschafft und werde bald das nächste reguläre Kapitel fertig stellen können. Ein kleiner Hinweis meinerseits: Das reguläre kapitel ist schon zur Hälfte fertig und ich habe einige Abschnitte aus diesem sowie dem Kapitel davor hier einfließen lassen. Ich werde hier nicht sagen, was es ist, sondern werde es erst im nächsten Upload verkünden. Ihr dürft aber gerne raten, wenn ihr wollt.
So und nun: Viel Spaß mit dem Kapitel!

LG
Tsumi Komplett anzeigen

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Kapitel 17 - Special

Special – Eine kaiba’sche Woche
 

“Du hast auch wirklich alle wichtigen Nummern abgespeichert? Und ihr kommt auch wirklich ohne Probleme mit allem aus? Essen auch?“, mag sein das er wie ein Glucke handelte, aber er wusste wie Mokuba sein konnte. Hatte es schon viel zu oft miterlebt und leider hatte es sich selbst nach all den Jahren nicht gebessert. Der Brünette sah, wie der Blonde die Augen verdrehte. Dann stieß er gegen seine Schulter.

„Ja, es ist alles notiert und abgespeichert. Es ist ja auch nicht so, dass ich bisher für das Essen verantwortlich war. Jetzt geh schon, sonst verpasst du noch deinen Flieger“, der CEO wurde doch tatsächlich aus seinem eigenem Haus geschoben. Doch er konnte sich nicht wirklich aufregen. Katsuya hatte nun mal recht und das Taxi stand auch schon seid ein paar Minuten im Hof. Doch das letzte Wort oder die letzte Tat würde er behalten, weshalb er nun die Augen verdrehte.

„Dann bis in einer Woche“, kurz zögerte er, doch dann drückte er die Schulter des Blonden, bevor er ins Taxi stieg. Dann wurde er auch schon zum Flughafen gefahren. Er war noch keine 5 Minuten im Taxi, da klingelte sein Handy bereits. Genervt nahm er das Telefonat entgegen.

„Kaiba?“

„Kaiba-sama. Wie schön Sie noch zu erreichen. Wir haben ein kleines Problem mit dem neuesten Duell Monster Spiel. Sie wissen schon, das MMORPG, welches demnächst auf den Markt kommen soll?“ Natürlich wusste er wovon die Rede war. Er hatte das Projekt schließlich ins Leben gerufen. Er drückte seine Nasenwurzel und atmete einmal tief ein und aus.

„Natürlich, um was für ein Problem handelt es sich denn?“ Ruhig bleiben. Es brachte nichts, dass er sich aufregte und – mal wieder – seinen Blutdruck ruinierte. Sein Arzt hatte ihm es immerhin schon mehrmals gesagt, dass es für ihn nicht gut wäre, wieder in die alten Schemata zurückzufallen.

„Nun, die Umgebung im Schloss führt zu mehreren unterschiedlichen Problemen. Je nachdem wie man sich anscheinend dort bewegt und mit wem man spricht. Es wurde einer der Testcharakter komplett gelöscht, andere wurden teleportiert und kamen im Endgamebereich heraus. Wir wissen leider nicht wie wir das beheben sollen und die öffentliche Testphase beginnt ja auch schon in 2 Monaten...“

„Und was soll ich jetzt ihrer Meinung nach machen? Ich bin gerade auf dem Weg zum Flughafen. Beheben Sie selber das Problem, dafür wurden Sie eingestellt. Ich erwarte einen kompletten Fehlerbericht und sämtliche Lösungsmöglichkeiten bis übermorgen. Sollte es bis dahin nicht möglich sein, Fehlerfrei zu spielen, werde ich mir den Code vom Hotel aus ansehen.“

„Natürlich Kaiba-sama. Vielen Dank Kaiba-sama“, damit wurde das Telefonat beendet und Seto ließ sich in das Polster hinter ihm fallen. Warum hatte er noch mal darauf bestanden, bei sämtlichen Produktionen mitzuwirken? Ach ja, genau, damit das Klima in der Firma besser wird. Er schloss die Augen und genoss die Stille, merkte dabei nicht, wie er in einen leichten Schlaf verfiel.
 

„O-Kyaku-sama? Wir sind am Flughafen angekommen“, ein leichtes Schütteln an der Schulter und der CEO richtete sich schnell auf. Er war tatsächlich eingeschlafen! Innerlich schalt er sich, solch eine Schwäche zu zeigen, äußerlich war er die Ruhe selbst. Jahrelanges Training hatte ihn als Meister der Ruhe werden lassen.

„Vielen dank.“, er stieg aus, kramte ein wenig Geld aus seiner Brieftasche und überreichte es dem Fahrer. Dann schnappte er sich seine Tasche und stiefelte los, das Wechselgeld war ihm egal. Der Flughafen war nicht so groß wie der in Tokyo oder in den Staaten, jedoch wurde dieser, dank der Kaiba Corporation, jährlich verbessert, erweitert und erneuert. Der Brünette wollte Domino in eine Vorzeigestadt der Technik verwandeln und der Flughafen war einer der Punkte, die es bitter nötig gehabt hatten. Sein Privatflugzeug war schon für den Start bereit und kaum hatte er sich hingesetzt und den Gurt angelegt, da wurden ihm schon die üblichen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen aufgezählt. Dann hob das Flugzeug ab und machte sich auf Richtung Osaka.
 

~
 

Der erste Tag war immer der anstrengendste, doch der Brünette ließ sich nichts anmerken. Er traf sich mit dem CEO seiner Partnerfirma, beredete einige kleine Punkte, die wichtig waren und man noch gut klären konnte, dann checkte er bereits in sein Hotel ein und ließ sich das Abendessen auf das Zimmer liefern. Seine Gedanken kreisten noch immer um die Punkte, wie sie sich am besten einigen konnte. Es waren nur kleine Einwirkungen seines Partner in das MMORPG, doch dieser wollte trotzdem 30% Gewinnanteil haben. Dadurch würde sich der Gewinn für die Kaiba Corporation drastisch mindern und er wusste nicht, ob er dadurch sogar Micropayments einbauen musste. Dabei wollte er gerade von diesen so gut es eben ging Abstand halten. Gedankenverloren nahm er sein Handy heraus und las einige E-Mails.

„Was…?“, er las eine der E-Mails ein weiteres Mal und er spürte wie sein Herz schneller schlug. Er wurde, mit Katsuya natürlich, zu einem Kabuki eingeladen. Es wäre das erste öffentliche Auftreten der beiden werden. Nach dem Fiasko natürlich, welches der Vater des Blonden verursacht hatte. Trotzdem wollte er den Blonden nicht einfach mit einschließen, weshalb er die E-Mail mit Wichtig markierte und sie auf in einer Woche datierte. Dann machte er sich fertig für schlafen zu gehen.
 

Der zweite Tag war entspannter. Sie besuchten einige Mitentwickler einer Funktionen, sowie einen Designer, der das Charakterdesign für einen Questgeber gestaltete. Dadurch wollte die Firma zeigen, dass sie mit den großen Firmen mithalten konnte. Seto hatte nichts dagegen, immerhin war es für zukünftige Zusammenarbeiten förderlich, wenn man einige Punkte kompromisslos akzeptierte. Außerdem war das Design sehr gut und passte hervorragend zu dem restlichen Design des Gebietes, in welchem die Figur zu finden wäre.

„Kaiba-sama, wir hätte eine kleine Anfrage bezüglich der Questbelohnung und des Merchandise. Sie haben ja als Belohnung ein Monster ausgewählt, welches ansonsten nicht zu bekommen ist. Dadurch, dass die Anforderung im Spiel so hoch ist, haben wir uns gedacht, warum nicht für jeden Zugänglich zu machen. Wir wollen nicht, dass Sie die Anforderung senken!“

„Sie wollen die Belohnung als Merchandise produzieren und vermarkten, richtig?“

„Ganz genau! Wir haben sogar schon ein Prototyp angefertigt und mit ihrer Erlaubnis und einem Anteil von 10% für die Kaiba Corporation würden es gerne mit Release des Spieles auf den Markt bringen.“

„10%? Das soll wohl ein Witz sein“, kühle Augen taxierten den anderen Geschäftsmann und dieser sank ein wenig in sich zusammen.

„Nun ja...die Produktion ist schon recht teuer. Und wir müssen ja auch Lagerkosten, Mitarbeiterkosten und so weiter abdecken. Sie verstehen doch sicherlich, dass es schwierig ist, wenn wir mehr abtreten von Gewinn...“, der Mann stockte kurz, al er das animalische Grinsen von dem Brünetten sah.

„Aber natürlich verstehe ich Sie, wir müssen beide gut überlegen, wie wir unsere gesamten Kosten abdecken. Ich denke mal, wenn ich den 10% zustimme, werden Sie sicherlich auch nichts dagegen haben, unseren 10% zuzustimmen, nicht wahr?“, er überschlug seine Beine und trank langsam aus seiner Teetasse. Er sah wie sein Geschäftspartner sich mit einem Tuch über die Stirn wischte und dann nickte.

„Aber natürlich Kaiba-sama. Vielen Dank Kaiba-sama.“ Innerlich stöhnte er genervt auf. Immer wieder dieser Gehorsam. Nie kämpfte jemand für seine Sache, weshalb es für den Brünetten nicht schwer fiel, einiges durchzusetzen. Jeder wollte gut mit ihm dastehen, jeder dachte, die Kaiba Corporation wäre der Schritt, den sie bräuchten um International berühmt zu werden. Doch es brauchte Kampfgeist und nicht Unterwerfung. Vielleicht sollte er das zeigen, indem er die Firma aufkaufen könnte. Natürlich würde jeder seinen Job behalten, dennoch sollte sein Partner sehen, dass man mit seiner Einstellung nicht weit kommen würde. Er lächelte in die Tasse hinein. Er würde das mit Mokuba besprechen, sobald er wieder zuhause wäre.

Noch am selben Abend erhielt er eine E-Mail von einem anderen Geschäftsmann, mit dem er vor einiger Zeit ein gemeinsames Projekt hier in Osaka beendet hatte. Masamune Yashiro hatte genau das gehabt, was den meisten fehlte, weshalb Seto immer wieder gerne mit ihm Geschäfte einging. Und nun hatte genau dieser Mann erfahren, dass der Brünette hier in Osaka einkehrte. Wahrscheinlich hatte die Klatschpresse etwas geschrieben und er wollte die Chance nutzen. Doch egal wie sehr Seto den Mann in der Geschäftswelt akzeptierte, so wenig akzeptierte er diesen im Privaten. Er war einer der typischen Alphas, wollte seine gesamten Kinder in guten Alphahänden wissen und somit seinen Einfluss weiter ausbreiten. Es hieß sogar, dass er seinen Sohn aus einer Affäre mit einem anderen einflussreichen Alpha vermählt hatte. Bevor er weiter nachdenken konnte, klingelte sein Handy. Wenn man vom Teufel sprach oder dachte.

„Kaiba“, seine Stimme hatte den Biss verloren und jeder konnte hören, dass der junge CEO erschöpft war.

„Kaiba-san, wie schön, dass ich Sie erreiche. Ich habe gehört, dass sie in Osaka sind und wollte Sie zu mir nach Hause einladen. Ein Abend unter Geschäftsfreunden und den alten Zeiten zuliebe. Was halten Sie davon?“ ‚Nichts.‘

„Natürlich, was würde denn für Sie passen? Ich bin allerdings nur eine Woche hier, weshalb ich es vorziehen würde, das der Dienstag nicht ausgewählt werden würde.“

„Aber natürlich! Wie wäre es mit Sonntag? Da können auch Sie mal entspannen und abschalten.“

„Dann sehen wir uns am Sonntag. Die Adresse ist noch immer dieselbe nehme ich an.“

„Ganz genau.“ Dann war das Telefonat auch schon beendet. Zum Glück.
 

~
 

Freitag war der bisher hektischste Tag. Seto wollte ein paar mehr Merchandise Produkte produzieren und es gab dadurch einige Komplikationen. Es wurde ihm versichert, dass diese behoben werden würden, damit dem Erstverkauf nichts im Wege stand.

„Ich würde gerne zwei der Produkte mitnehmen. Einmal gerne für meine Tochter und das andere um es meiner Verkaufsabteilung zu zeigen und um mögliche zukünftige Aspekte zu besprechen. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus?“

„Natürlich nicht! Wir würden uns freuen, wenn Ihre Tochter positiv auf das Tier reagiert. Dadurch würde unser Wunsch nur erfüllt werden, dass Kinder es mögen werden.“

„Oh sie wird es mögen, glauben Sie mir das. Dafür hat sie zu viel von Duel Monsters mitbekommen“, Seto lächelte leicht und nahm die beiden Tiere an sich.

„Kaiba-sama, wir würden uns nachher noch zu einem Nomikai treffen und im Namen der Firma und ihrer Mitarbeiter, laden wir Sie herzlich dazu ein. Sie müssen sich um die Kosten keine Gedanken machen, es geht alles auf mich“, der CEO verbeugte sich und Seto musste tatsächlich kurz überlegen. Doch er wusste, dass er nicht ablehnen konnte, also nickte er.

„Sehr gerne. Wenn Sie mich entschuldigen würden? Ich würde mich solange ausruhen und ins Hotel zurück fahren.“

„Natürlich!“
 

Er hatte sich tatsächlich noch einmal hingelegt. Leider hatte er über den Tag die bekannten Symptome erkannte und musste auf seine Medikamente zurück greifen. Wer hätte gedacht, dass all diese Besprechungen, die er tagtäglich bestreiten musste, hier in Osaka so einen Druck ausüben würden. Vielleicht lag es aber auch noch zusätzlich daran, dass er immer wieder dachte, dass man über ihn und den Blonden redete. Manchmal bildete er sich sogar die Blicke seiner Mitmenschen ein. Vielleicht sollte er tatsächlich mal über eine Woche Urlaub nachdenken, damit er endlich wieder zur Ruhe kommen würde. Er zog seine frische Kleidung an und packte die getragene in eine extra Tasche, die er unten an der Rezeption abgab. Man versicherte ihm, dass er diese spätestens am nächsten Morgen bei sich finden würde, dann verließ er das Hotel und er ging zu dem Lokal, welches man ihm vor einer Stunde übermittelt hatte. Es war ein kleines und traditionelles Lokal, man konnte es sogar schon fast als Izakaya abstempeln. Jedoch zeigte die Einrichtung eindeutig, dass es sich um keine Kneipe handelte, sondern um ein Restaurant.

„Herzlich Willkommen O-Kyaku-sama.“ Eine Dame verbeugte sich und wollte wissen, ob er eine Reservierung hatte.

„Kaiba-sama!“, bevor die Dame oder er selber reagieren konnte, war bereits sein Geschäftspartner neben ihn getreten.

„Er gehört zu uns.“ Damit wurde der Brünette auch schon ins Innere des Lokals geführt. Hinter einer Tür gab es ein separates Zimmer, welches von den Mitarbeitern der Firma belegt war. Sie grüßten ihn überschwänglich und noch bevor er sich gesetzt hatte, hatte er schon ein Glas Bier vor sich stehen. Innerlich rümpfte er die Nase, doch er trank aus dem Glas und bedankte sich für die Aufmerksamkeit. Er konnte es teilweise immer noch nicht glauben, dass er sich der Norm dermaßen angepasst hatte. Sein jugendliches Ich würde ihn sicherlich auslachen und in Grund und Boden stampfen. Aber er hatte mit der Zeit gelernt, dass er nicht wie ein aufmüpfiges Kind handeln konnte. Schon gar nicht, wenn es darum ging, Geld zu verdienen, damit Mokuba es leichter hatte. Er unterhielt sich mit einigen oder hörte nur zu. Jedoch war sein Hauptaugenmerk darauf ausgelegt, dass er sein Glas so langsam wie es nur ging leer trank. Er konnte es sich nicht leisten morgen mit einem Kater aufzuwachen. Außerdem hatte er sein Medikament genommen und er wollte nicht riskieren, dass es zu Nebenwirkungen diesbezüglich kommen konnte. Dann, mitten in einem Gespräch, klingelte sein Handy.

„Entschuldigen Sie mich bitte“, er stand auf und nahm das Gespräch entgegen. Wer es war hatte er nicht mitbekommen.

„Was?“, zischte er leise in den Hörer. Er wollte nicht, dass irgendjemand etwas mitbekam.

„H-hey Seto“, die Stimme war eindeutig von Katsuya und sie zitterte. Ein kaltes Kribbeln machte sich in ihm breit und er befürchtete schon das schlimmste. Doch er verbat es sich gefühlvoll zu werden. Nicht vor all diesen Menschen.

„Ich wiederhole mich nur ungern“, jetzt würden die meisten, die ihn hören konnten, denken, dass es was berufliches war.

„Ich wollte dich wirklich nicht stören, aber es ist wichtig“, Katsuya holte tief Luft, versuchte sich zu beruhigen. Doch Seto konnte weiterhin das zittern hören.

„Mokuba ist ein Omega und wurde gebissen“, er hatte sich verhaspelt, da er so schnell gesprochen hatte. Für Seto blieb die Zeit kurzzeitig stehen. Dann setzte sie sich in doppelter Geschwindigkeit wieder in Bewegung. Omega. Mokuba war...aber er wurde doch als Alpha getestet! Hatte Gozaburo etwa einen Fehler begangen? Oder hatte er es vertuscht, damit er keine Schande über sich gezogen hatte? Aber wie konnte das sein? Und… Er wollte daran nicht denken. Er war zum Teil sogar froh, dass Katsuya bei ihm gewesen war. Was wäre wohl passiert, wenn er da gewesen wäre? Hätte er es mitbekommen? Hätte er den Verstand verloren?

„S-seto?“, die Unsicherheit holte ihn in das Hier und jetzt zurück. Dann verstand er erst den zweiten Teil des Satzes. ‚Er wurde gebissen‘. Wut machte sich in ihm breit. Der Blonde hätte besser aufpassen müssen. Er hätte sich zwischen diesem Alpha und Mokuba stellen müssen. Aber er hatte nichts getan. Rief ihn nur an und hoffte, dass er nicht wütend werden würde.

„Wir klären das, sobald ich zurück bin“, seine Stimme war frostig und er bemerkte aus den Augenwinkeln, wie einige der Angestellten zusammenzuckten. Sie hatten also noch immer mitgehört und würden ihn jetzt noch mehr fürchten. Sehr gut. Er wartete keine weitere Antwort von dem Blonden ab, sondern legte einfach auf. Und direkt in der nächsten Sekunde überkam ihn ein Gefühl, welches er schon ziemlich lange nicht mehr gefühlt hatte: Schuld.
 

~
 

Der Samstag verlief ruhig. Die meisten hatten noch einen Kater vom Vorabend. Seto selber hatte mit Schwindel und Müdigkeit zu kämpfen. Er mutmaßte, dass sein Blutdruck im Keller war, was er auf das Zusammenspiel seines Medikamentes Thiazid-Diuretika und dem Alkohol schob. Er hätte von vornherein absagen sollen. Jedoch konnte er dadurch den Samstag ruhig angehen und war sogar sehr früh wieder in seinem Hotel angekommen.

Den Sonntag nutzte er zum erholen. Er ging es sehr langsam an und machte sich seelisch auf den Abend bereit. Er konnte sich gut vorstellen, worauf dieses Essen hinauslaufen würde. Dann war es auch schon so weit. Das Taxi hielt vor einer modern gebauten Villa mit sehr vielen und großen Fenstern. Der Garten wurde definitiv regelmäßig von einem Gärtner gepflegt und beschnitten. Licht brannte im Wohnzimmer und man konnte alles vom Tor aus erkennen. Hatte dieser Mann noch nie von Privatsphäre gehört? Er klingelte und ohne, dass jemand fragte, wer er denn sei, wurde das Tor geöffnet. Er hoffte, dass es am Tor Kameras gab, sonst würde er sich wirklich Gedanken um die geistige Gesundheit des Mannes machen.

„Kaiba-san!“, mit ausgebreiteten Armen trat Masamune an ihn heran und umarmte ihn. Seto versteifte sich sofort und entschuldigend trat der Ältere zurück.

„Gomen, gomen. Ich war wohl doch eine zu lange Zeit in Frankreich. Sie können froh sein, dass ich nicht den Wangenkuss zusätzlich gemacht habe“, er lachte und Seto nickte nur. Er war froh, wenn das hier vorbei war.

„Kommen Sie rein. Kisara! Sie kennen doch meine Tochter, oder? Sie ist gerade mit der High School fertig geworden. Ein schlaues Mädchen, aber sie hat nicht den Eifer. Sonst wäre sie schon länger fertig gewesen. Kisara!“, wieder rief er nach seiner Tochter und Seto seufzte innerlich auf. Er hatte es ja gewusst. Und obwohl dieses Verhalten von dem anderen einen Unmut in ihm hervor rief, sagte er nichts.

„Immer diese Teenager. Brauchen immer viel zu lange. Wie wäre es, wenn wir uns schon einmal auf die Terrasse begeben und ein Glas Wein genießen?“

„Gerne“, Seto verbeugte sich und sprach dann noch schnell ein: „Ojama Shimasu.“

„Nicht so förmlich Kaiba-san.“ Seto lächelte leicht, entschuldige sich aber nicht. Das wäre unhöflicher, als seine Floskel nicht auszusprechen. Die Terrasse war nicht wirklich abgeschieden. Man konnte ungehindert auf die Straße schauen und sie war hell erleuchtet.

„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wäre es nicht angebrachter, dass die Sicht auf Ihr Grundstück nicht ganz so frei wäre?“ Der Ältere lachte und reichte dem Brünetten ein Glas.

„Nicht doch. Ich habe nichts zu verbergen, also kann man auch gerne reinschauen.“ Schritte ertönte und dann stand ein zierliches Mädchen im Rahmen der Terrassentür.

„Kisara! Da bist du ja endlich. Darf ich dir Kaiba Seto-san vorstellen?“

„Kaiba-san“, sie verbeugte sich und einige Strähnen ihres weißen Haares fielen ihr über die Schulter.

„Kaiba-san, wie finden Sie meine Tochter. Hübsch, nicht wahr? Sie kommt ganz nach ihrer Mutter.“ Er lachte wieder und das Mädchen errötete. Seto blieb still. Was sollte er nur sagen? Egal was, es wäre das falsche.

„Sie ist wahrlich hübsch, doch ich muss leider sagen für meinen Geschmack etwas zu zierlich.“ Er hoffte, dass es Masamune nicht verärgerte.

„Sie sind ein ehrlicher junger Mann. Das bewundere ich an Ihnen. Die meisten hätten mir jetzt irgendwas gesagt, damit sie mich zufrieden stellen. Kisara, bring doch das Essen hier her und setz dich dann zu uns.“ Das Mädchen verbeugte sich wieder und verschwand im inneren des Hauses. Dann ertönten zwei unterschiedliche Klingeltöne zur selben Zeit.

„Da muss ja was wichtiges reingekommen sein, wenn wir beide informiert werden.“ Seto nickte, entschuldigte und entfernte sich ein wenig von dem Tisch. Das was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Ein Lockdown. Das würde bedeuten, dass sämtliche Taxiunternehmen für heute dicht machen würden. Und er müsste entweder zu Fuß ins Hotel oder hier übernachten. Da zu Fuß definitiv ausschied, immerhin hatte er mit dem Taxi schon eine gute halbe Stunde gebraucht, blieb ihm wohl nur die Möglichkeit hier zu übernachten.

„Masamune-san? Sie haben sicherlich die Neuigkeiten auch gerade gelesen. Dürfte ich bei Ihnen ein Zimmer für die Nacht beziehen? Es scheint so, als müsste ich sonst einen langen Fußmarsch hinter mich bringen.“ Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des anderen und er nickte schnell.

„Aber natürlich. Gar keine Frage.“

„Ich werde noch schnell mit meinem Bruder telefonieren. Er wird sich sicherlich Sorgen machen. Und mein Omega sollte auch Bescheid gesagt bekommen.“ Seto spielte die Karte aus, die er versucht hatte nicht auszuspielen. Er wollte Katsuya nicht mit in die Spielchen der Alpha mit hineinziehen, aber es würde ihn, Seto, hier sicherlich schützen. Er bemerkte ein leichtes Zucken, doch dann nickte Masamune und Seto drückte die Kurzwahltaste.

„Moshi, moshi?“

„Mokuba.“

„Ni-sama! Wie geht es dir? Wann kommst du wieder?“, Seto musste leicht Lächeln, als er die Besorgnis seines Bruders hörte.

„Mir geht es gut. Fertig, aber gut. Wir konnten einen wichtigen Abschnitt bereits abschließen. Jedoch weiß ich nicht, wie es die nächsten Tage weiter gehen wird.“

„Ich verstehe.“

„Ich werde aber übermorgen aber bereits wieder auf dem Weg nach Hause sein. Ich möchte nicht während dem Lockdown in einer mir fremden Stadt verbringen und euch alleine lassen.“

„Du willst…? Aber Ni-sama! Wäre es nicht besser zu warten? Wir sollen das Haus doch nicht verlassen!“

„Ich weiß, aber ich bin bereits ‚außer Haus‘. Im Moment bin ich bei Masamune-san und werde hier eine Nacht verbringen“, er wusste, dass Mokuba den Mann nicht leiden konnte, aber er musste es ihm sagen. Damit es Katsuya erfuhr.

„Wa-?“

„Mokuba. Bitte. Es ist nur eine Nacht und danach werde ich im Hotel übernachten, bevor ich wieder nach Hause komme. Gibst du das bitte auch an Katsuya weiter?“

„Ja, ok. Gut. Bis übermorgen“, er konnte ganz genau das Murren hören, doch er wusste, dass Mokuba es dem Blonden sagen würde. Und sobald er zuhause wäre, konnte er mit dem Blonden reden. Er drehte sich zum Tisch zurück und dort warteten bereits Masamune und seine Tochter.

‚Na, dann bringen wir es mal hinter uns‘, dachte er nur noch, bevor er sich zu Ihnen setzte.
 

~
 

Das Essen verlief überraschenderweise gut. Sie hatten sich ein wenig über das Geschäftliche unterhalten und über nicht-geschäftliches. Das Mädchen saß schweigend am Tisch und reagierte nur dann, wenn man sie direkt ansprach. Es war ungewöhnlich, denn bisher hatte der Brünette immer das Gegenteil von den Masamune-Kindern mitbekommen.

„Ich würde mich gerne zurückziehen. Meine Tage waren recht anstrengend und eine lange Nacht erscheint mir nicht optimal für mich.“

„Aber natürlich. Kisara, Kind, bring Kaiba-san doch bitte auf sein Zimmer. Ich bleibe noch ein wenig hier draußen und genieße die Stille.“

„Natürlich Vater.“ Kisara verbeugte sich und deutete dem CEO an ihr zu folgen.

„Ich bin ehrlich verwundert. Deine Geschwister waren meist...auffälliger, wenn sie vorgestellt wurden.“

„Ich war schon immer sehr ruhig. Außerdem...war ich schon immer besonders, für To-san. Er meinte, ich würde irgendwann einen Alpha treffen, der meinen Status würdig wäre. Hier wäre Ihr Zimmer Kaiba-san“, sie öffnete die Tür und er betrat das Gästezimmer. Es war einfach gehalten, mit einem Einzelbett, einer Kommode sowie einem Kleiderschrank.

„Wenn ich so frei sein darf, Kaiba-san, würde ich gerne eine bitte an Sie stellen. Würden Sie bitte mein Alpha werden?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
MMORPG: Massive Multiplayer Online Role-Playing Game (Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel)
O-Kyaku-sama: Höfliche Anrede für Kunden
Micropayments: Transaktionen innerhalb eines Spieles mit Echtgeld
Kabuki: japanisches Theater mit Gesang, Pantomime und Tanz
Nomikai: soziales Zusammentreffen von Mitarbeitern und Chefs einer Firma, meist um einen wichtigen Abschnitt zu feiern, der abgeschlossen wurde
Izakaya: japanischer Begriff für Kneipe
Thiazid-Diuretika: Medikament um Bluthochdruck zu senken
Ojama Shimasu: Satz, den man sagt, wenn man eine fremde Wohnung bzw. Haus betritt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CharlieBlade1901
2020-08-13T11:32:57+00:00 13.08.2020 13:32
Wow von einem Problem ins nächste gerutscht. Ich mach mir langsam Sorgen. Vllt sollte die Familie mal Urlaub. Palermo soll um die Jahreszeit wunderschön sein.
Antwort von:  Tsumikara
22.08.2020 23:36
Urlaub hätte jeder gerne, aber ob Seto wirklich Urlaub nehmen würde...? Wir werden sehen!
Von:  Lexischlumpf183
2020-08-12T15:35:29+00:00 12.08.2020 17:35
Ach du 😨 können die beiden nich mal erst ein Problem lösen, bevor das nächste kommt 😱 bin echt gespannt wie das jetzt weitergeht und warte ungeduldig aufs nächste Kapitel 👍😀
Antwort von:  Tsumikara
12.08.2020 18:15
Tja, die lieben Probleme, sie kommen einem immer in die Quere. Aber keine Sorge, Probleme sind da um gelöst zu werden ;) Und es zählt ja auch nur, was am Ende dabei raus kommt^^

LG
Tsumi
Von:  Neko20
2020-08-11T18:19:10+00:00 11.08.2020 20:19
Das Special ist genial. Es ist sehr aufschlussreich.
Hoffentlich kommt Seto wirklich so schnell nach Hause zurück.
Ja, die Frage am Ende war sehr direkt, aber sowohl ihr als auch dem Vater wird klar sein, dass man bei Seto eher auf dem direkten Weg mit etwas rausrücken sollte.
Ich denke, dass Seto sich nicht darauf einlassen wird, er hat ja schon deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht sein Typ ist. Hoffentlich folgt dem keine zu große Intrige oder Ähnliches aus Rache. Da würden mir spontan ein paar Sachen einfallen, aber vielleicht überraschst du uns auch alle und es passiert an dieser Front nichts negatives? Ich bin mir sicher, dass Seto und Katsuya schon genug Probleme haben, auch ohne zusätzliche Schwierigkeiten.
Hoffentlich können Seto und Katsuya noch in Ruhe über die Geschehnisse reden, die Situation am Telefon war sehr ungünstig. Wenn Seto allein gewesen wäre hätte er vielleicht auch nicht ganz so frostig reagiert.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel. Wünsche dir noch einen schönen Abend.
LG Neko20
Antwort von:  Tsumikara
11.08.2020 20:56
Viele Dank für deinen Kommentar. Ja er wird so schnell wie er gesagt hat, nach Hause kommen. Du hast auch da Recht. Wer was von Seto haben will, muss direkt sein. Ich bin noch am überlegen, ob es zu Komplikationen kommt oder nicht. Sie haben zwar schon genug Probleme, aber ich kann mir gut vorstellen, dass da noch was kommt. Immerhin sind ja die beiden ein öffentliches Bild. Und du hast auf jeden Fall recht, wäre er alleine, hätte er anders reagiert. Leider war das nicht der Fall und er musste dementsprechend so reagieren.

Wünsche dir auch noch einen schönen Abend.
LG
Tsumi
Von:  solty004
2020-08-10T21:25:13+00:00 10.08.2020 23:25
Wau das war winder ein interessantes Kapitel und dann die Frage zum Schluss von der jungen Dame. Das wär sehr direkt ich hoffe das Seto höflich aber auch bestimmend ablehnt. Den sein Herz gehört doch seinem Katsuya und seiner kleinen Tochter und nimmand anders.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty



Antwort von:  Tsumikara
11.08.2020 06:22
Guten Morgen, es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ja es war sehr direkt und auch sovon Vater und Tochter ausgespielt. Aber Seto hatte ja schon zuvor gesagt, dass sie nicht sein Typ ist. Aber was genau noch passieren wird, wird erst in den nächsten Kapiteln herauskommen. Nur so viel: Kisara ist ein Knackpunkt in der geschichte

Lg
Tsumi
Antwort von:  solty004
11.08.2020 07:11
Ok jetzt super gespannt.
O Gott kreisen mir gerade die verschiedensten Möglichkeiten im Kopf rum, was die sein könnten.
Von:  Alistor
2020-08-10T20:47:05+00:00 10.08.2020 22:47
Ahhhh wie cool
Danke Tsumi für die Widmung
Ich bin.... sprachlos
Totaler Hammer, Dankeschön !!!!!!
Dasch Grinsen geht nimmer weg...


Nun zum Kapitel
Dir ist deine Sicht der Dinge gut gelungen.
Ich konnte mich gut in ihn hinein fühlen. Seine Reaktion auf Jous Geständnis, dass Mokuba ein Omega ist und gebissen wurde... dachte ich zuerst oh gut aufgefasst und dann wusch ... eine Ladung Eus hinterher
Aber....als ich hörte, WIE Masamunes Tochter heißt....dachte ich ... nein...NEIN
Nicht SIE. Ich habe es gewusst, dass sie ihn als ihren Alpha will.
Er geht hoffentlich nicht darauf ein...
Das würde bestimmt einiges zwischen unseren Lieblingen zerstören
Antwort von:  Tsumikara
11.08.2020 06:20
Guten Morgen, ich freue mich das das dir das Kapitel gefällt. Mein grinsen verzieht sich auch gerade nicht. Ihr alle seid einfach der Hammer. Jedes Mal muss ich grinsen, wenn einen Kommentar von euch lese.

Seto kann ein richtiges Arschloch sein und er mag das Gefühl teilweise auch. Doch bei Katsuya sind noch andere Gefühle im Spiel und das merkt er erst so nach und nach. Kisara wollte ich von Anfang an einbauen und dank deiner Idee mit der Sicht von Seto, konnte ich es machen. Ich bin da schon eher der Typ, der seine Lieblinge in Geschichten leiden lässt. Ich kann aber sagen, dass er nicht darauf eingehen wird. Er hat ja immerhin schon vorher gesagt, daß sie nicht sein Typ ist. Trotzdem wird Kisara ein Knackpunkt in der Geschichte werden.

Lg Tsumi
Antwort von:  Alistor
11.08.2020 08:19
Guten Morgen
Ok das verstehe ich
Ja bei meiner Story leiden die beiden ja auch ständig, aber würden sie es nicht tun, wäre es nicht annähernd so spannend
Gut das er nicht darauf eingeht
Ich bin neugierig, was noch so passiert

Gut das es jetzt besser läuft mit dem Schreiben. Das freut mich sehr


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