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Verdrehte Welt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte nicht wundern. ich habe das Kapitel noch ein bisschen überarbeitet Komplett anzeigen

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Kapitel 1

Flapsig verabschiedete sich Harry von seinen Freunden und sprang aus dem Zug. Sein schwerer Schrankkoffer rumpelte hinter ihm die Treppenstufen herunter, während er den Bahnsteig mit langen Schritten entlang schritt ignorierte er die Rufe von Mister und Misses Weasley schlichtweg. Er tat so, als hätte er sie nicht gesehen und hatte sich in einer Traube von Schülern treiben lassen. Nachdem er den Bahnhof verlassen hatte und sich kurz auf dem Bürgersteig umgesehen hatte trat er in eine Seitenstraße und winkte sich den fahrenden Ritter heran. Gerade als er in den Bus einsteigen wollte wurde er am Ärmel noch einmal zurück gehalten. Mit finsterem Blick wandte er sich um und zog erstaunt eine Augenbraue hoch als er in sturmgraue Augen sah. Mit einem verschlagenen Grinsen drückte Draco ihm einen kleinen gefalteten Zettel in die Hand. Verständnislos sah Harry ihm hinterher als der Andere zu seinen Eltern lief. Schleunigst stieg er in den roten Doppeldecker ein als der Schrumpfkopf ihn schon anfahren wollte. Er nannte sein Ziel und ließ sich seufzend auf einem der Sessel fallen.
 

Wie froh er doch war, endlich von seinen ‚Freunden‘ weg zu sein. Es hatte ihm so schon genügend Nerven gekostet um nicht aus dem Zugabteil zu rennen. Sie hatten die gesamte Zugfahrt auf ihn eingeredet. Immer wieder ging es um den Krieg und darum, dass er Voldemort töten müsse. Die beiden hatte es nicht gestört, dass er über genau dieses Thema nicht hatte reden wollen. Er wäre so undankbar, hatte Hermine ihm naserümpfend vorgeworfen. Es hatte ihn verletzt, wie sie über ihn geredet hatte.
 

Ohne ein Wort des Grußes stapfte Harry mit schlechter Laune die Treppe hoch zu seinem kleinen Zimmer. Er ließ Hedwig aus ihrem Käfig und öffnete das Fester, damit sie raus konnte. Das sinnfreie Geschrei seines Onkels ignorierte er schlichtweg und begann damit seine wenigen Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen. Seine Schulsachen ließ er im Koffer, was sollte er auch hier damit? Erst als der kleine Zettel aus seiner Hosentasche rutschte erinnerte er sich wieder daran. Er hatte ihn schnell in seine Tasche gesteckt um einzusteigen zu können und danach vergessen. Nachdenklich hob er ihn auf und drehte ihn einmal, bevor er ihn öffnete und die geschwungene Schrift darauf bemerkte.
 

Sollten dir die Muggel zu langweilig sein. Komm hier her!

DM
 

Darunter war eine Adresse gekritzelt. Sie lag weit außerhalb von London. Was hatte der Andere wohl vor? Sollte er ihn zum dunklen Lord locken? War das eine Art Friedensangebot? Unschlüssig legte Harry den kleinen Zettel auf seinen viel zu kleinen Schreibtisch, auf dem sich seine Schulbücher und Pergamentrollen der letzten Jahre türmten und betrachtete ihn noch eine ganze Weile in Gedanken vertieft. Nach langem hin und herüberlegen kam er schließlich zu dem Schluss, dass er dem Anderen vertrauen müsse um herauszufinden, was der nun wirklich wollte. Schließlich blieb nur die Frage wie er zu dem Anderen kommen sollte. Apparieren durfte er nicht. Also blieb ausschließlich der Fahrende Ritter. Er warf einen Blick auf seine weiße Eule, die mit dem Kopf unter einem Flügel auf seinem alten Schrank saß und schlief. Er konnte es nicht mal riskieren Draco zu schreiben, denn ihn beschlich die Ahnung, dass seine Briefe abgefangen wurden. Resignierend seufzte er und trat an das Fenster um sich auf die Fensterbank zu setzten. Nachdenklich sah er raus und entdeckte dabei eine Person, die auffällig versuchte so unauffällig wie möglich zu sein. Wenn er sich nicht irrte war das ein Zauberer, der zum Orden gehörte. Das bedeutete, dass er zumindest von einer Person beobachtet wurde. Ob die alles weiter gab was er tat, wusste er nicht. Doch es ließ sich raus finden.
 

In den nächsten Tagen wanderte er augenscheinlich Planlos durch die Siedlung. Er blieb längere Zeit auf dem Spielplatz oder in dem kleinen Park. Dabei behielt er unauffällig die Leute um sich herum im Blick, während er so tat als wäre er einfach nur ein gelangweilter Teenager. Ihm vielen dabei drei Personen auf, die irgendwie immer in der Nähe waren, wenn er draußen war und dabei aussahen wie Muggel aus dem letzten Jahrhundert. Manche Zauberer waren wirklich so verdammt engstirnig, dass sie glaubten sie bräuchten nur etwas das Muggel geschneidert hatten. Abfällig schnaubte Harry bei dem Gedanken daran. Er wurde beschattet und das noch nicht einmal unauffällig. Dumbledore vertraute ihm nicht, stellte er zähneknirschend fest. Aber andererseits vertraute Harry Dumbledore ebenfalls nicht mehr. Er brauchte unbedingt Antworten und die würde er nicht beim Schulleiter finden, so viel war mal sicher. Ob das alles so stimmte, was man ihm seit Jahren erzählte, bezweifelte Harry mittlerweile auch schon. Seine so genannten Freunde waren keine Freunde, sondern gekauft. Waren sie nur dafür da um ihn bei der Stange zu halten?

Wäre er vielleicht doch besser dran gewesen, wenn er in Slytherin gelandet wäre?

Ob er bei Dracos Familie Antworten bekommen würde? Und wäre er da überhaupt sicher? Immerhin war Dracos Vater ein Todesser und ganz sicher nicht so gut auf ihn zu sprechen, nachdem er ihm seine Hauselfe geklaut hatte. Andererseits, wer konnte ihm sonst helfen. Vielleicht müsste er sich auch die Version der anderen Seite anhören. Aus beiden Versionen der Geschichte könnte er vielleicht annähernd die Wahrheit herausfiltern. Er musste es einfach versuchen. Immerhin hatten alle, denen er bisher vertraut hatte, ihn nur belogen. Zu ihnen konnte und würde er nicht gehen.

Konnte er vielleicht Snape vertrauen? Könnte er seinem Tränkeprofessor seine Bedenken mitteilen und ihn um ein paar Antworten bitte? War er Loyal Dumbledore gegenüber, oder würde Snape ihm helfen? Doch selbst wenn der Professor nicht auf Dumbledores Seite stand gab es da noch ein anderes Problem? Wo wohnte sein Tränkeprofessor? Immerhin gab es in der Zaubererwelt keine Telefonbücher in dem er die Adresse des Professors finden könnte. Also blieben doch nur die Malfoys. Auch wenn er seine Bedenken hatte. Todesser blieb nun einmal Todesser und die wollten ihn nur zu gerne tot sehen. Vor allem der Obertodesser schlechthin. Aber eine andere Wahl hatte er nicht wirklich. Er beschloss sich Gedanken darüber zu machen was er tun sollte, wenn er auf einmal Riddle gegenüberstehen sollte.
 

Am Abend kramte er einen magischen Rucksack unter seinem Bett hervor und schmiss alles hinein was er brauchen würde. Klamotten und etwas Geld sollten reichen. Irgendwie würde er schon an seinen Koffer heran kommen und wenn er einen Tag vor Schulbeginn hier einbrechen müsste um seinen Koffer zu holen. Seinen Zauberstab legte er auf dem Bett bereit und sah sich in seinem Zimmer um, ob er noch irgendetwas Wichtiges vergessen hatte. Dabei viel sein Blick auf den Schreibtisch und den leeren Eulenkäfig. Er tat auf den Käfig zu und öffnete ihn. Hedwig war noch nicht wieder von der Jagd zurück. Es schmerzte ihn seine geliebte Eule hier lassen zu müssen aber sie würde ihn dann wohl alleine finden müssen. Er konnte es sich einfach nicht leisten länger zu warten. Er musste hier einfach verschwinden, bevor seine Bewacher irgendwie davon Wind bekamen, dass er etwas plante. Als er sich schon abwenden wollte fiel sein Blick auf den kleinen Zettel, den Draco ihm gegeben hatte. Hastig steckte er ihn in seine Hosentasche. Im Geiste mit sich schimpfend, weil er beinahe das Wichtigste vergessen hätte, kehrte er zum Bett zurück um seinen Zauberstab in seinen Hemdärmel zu stecken und den Rucksack zu schultern. Mit angehaltenem Atem lauschte er auf die Geräusche im Haus. Seinen fetten Cousin konnte Harry aus dem Nachbarzimmer reden hören. Anscheinend war der noch mit einer seiner bescheuerten Spielekonsolen beschäftigt und aus dem Schlafzimmer seiner Tante und seines Onkels kamen verdächtig wenige Geräusche. Also musste er wohl noch etwas warten. Erst als das Sägewerklaute Schnarchen seines Onkels durch das Haus dröhnte öffnete Harry leise die Tür zu seinem Zimmer. Um nicht zu viel Lärm zu machen lehnte er die Tür lediglich als und schlich sich die Treppe runter, wobei er versuchte die Stufen zu meiden, die laut knarzen würden, denn immer noch kamen die Geräusche von Schusswaffen und die Stimme seines Cousins aus dem Nachbarzimmer. Er war gerade im Erdgeschoss angekommen als er hörte wie sich in oberen Stockwerk eine Tür öffnete und schwere Schritte die Treppe runter kamen. Leise vor sich hinfluchend, öffnete Harry so schnell und leise er konnte die Tür zum Schrank unter der Treppe und quetschte sich zwischen Wischmob, Staubsauger und co. Mit angehaltenem Atem wartete er darauf, dass die Schritte wieder die Treppe nach oben verschwanden. Doch das dauerte. Harry befürchtete, dass sein Cousin den Kühlschrank alleine leerfressen wollte, bevor er wieder nach oben ging und seine Chips weiter in sich hinein stopfte. Das leise klimpern von gläsernen Karaffen ließ Harry darauf schließen, dass Dudley sich am Wiskey seines Vaters zu schaffen machte. Vermutlich würde er das Fehlen den Wiskeys später wieder ihm in die Schuhe schieben wollen, dachte Harry zynisch bei sich und verfluchte Dudley in Gedanken. Als er endlich den erlösenden Klang von Schritten auf der Treppe hörte öffnete er die Tür des Schrankes langsam wieder. Mit angehaltenem Atem lauschte er als die Schaniere der Tür für seinen Geschmack viel zu laut quietschten. Als sich im oberen Stockwerk nichts rührte huschte er so schnell er konnte zur Terassentür und schob sie genau soweit auf, dass er hindurch passte. Mit einem letzten Blick um die Ecke zur Straße verschwand durch den Garten in den Nachbarsgarten. Immer wieder hielt Harry an und lauschte mit angehaltenem Atem auf jedes noch so kleine Geräusch. Dabei machte es ihm sein Körper nicht gerade einfach, weil sein Herz so dermaßen laut klopfte, dass er das Gefühl hatte, es müsste jeder in seiner direkten Umgebung hören können. Es kam Harry wie eine Ewigkeit vor bis er an dem Ort war, von dem aus er endlich den Fahrenden Ritter rufen konnte ohne dass seine Wachhunde es auch nur merken würden. Um den aufdringlichen Fragen seitens Stan dem Schaffner auszuweichen und um nicht direkt aufzufallen verzog er sich in den hintersten Teil des Busses und machte es sich dort in einer kaum beleuchteten Ecke gemütlich.
 

Zwei Stunden später stand er mit wackeligen Beinen und einem flauen Gefühl im Magen irgendwo im Nirgendwo und sah sich ratlos um. Nicht, dass er sonderlich viel gesehen hätte. Immerhin war es immer noch mitten in der Nacht. Er entschied sich dazu einem Trampelpfad zu folgen, der zwischen zwei Feldern entlang führte und den er nur schemenhaft sehen konnte. Jetzt verfluchte er sich, dass er Draco nicht doch noch geschrieben hatte, aber zu spät war nun mal zu spät.

Stunden später stolperte Harry durch einen tiefen Wald. Da machte die Situation auch nicht besser, dass es mittlerweile hell geworden war. Immer wieder blieben seine Kleider an Dornen hängen und rissen Löcher hinein, wenn er sich fluchend versuchte von ihnen zu befreien. Und wieder fragte er sich, was ihn geritten hatte ohne jegliche Anhaltspunkte einfach drauflos zu laufen. Als er über eine Wurzel stolperte und einen Abhang hinunterfiel seufzte er nur schwer. Sein Fußgelenk pochte unangenehm und war so empfindlich, dass er nicht wusste, ob er überhaupt noch aufstehen konnte.

Seine Kräfte waren aufgebraucht. Er würde hier liegen bleiben. Entweder fand ihn jemand oder er würde genügend Kraft zum Weiterlaufen schöpfen. Eine Weile lauschte er dem leisen Flüstern des Windes in den Blättern, dem rascheln der Blätter, die am Boden lagen. Vermutlich bewegten kleine Tiere die Blätter auf ihrer Suche nach Futter. Irgendwo in der nähre musste ein kleiner Bach oder Fluss sein, denn Harry konnte das leise Gurgeln des Wassers hören. Nach einiger Zeit holte in die Erschöpfung durch die Strapazen der vergangenen Nacht ein und er schloss die Augen und schlummerte weg.

Er tauchte erst wieder auf als sich leise Stimmen näherten. Mit angehaltenem Atem lauschte er. Es handelte sich um zwei männliche Stimmen. Harrys Gehirn schien noch im Tiefschlaf zu sein, aber eine der Stimmen kam ihm auf unheimliche Weise bekannt vor. Doch woher kannte er sie? Verdammt Harry, schimpfte er innerlich mit sich, denk nach. Denk nach, denk nach, denk nach. Er lauschte auf die Geräusche, die die Personen machten und konnte erleichtert feststellen, dass die Personen näher kamen und sich nicht entfernten. Als die Personen sehr viel näher waren, viel ihm auch endlich ein woher er die eine Stimme kannte. Er kannte sie! Er wusste wer da kam!

Aufgeregt begann sein Herz zu rasen und er versuchte aufzustehen. Doch mit einem Schmerzerfüllten Stöhnen ließ er sich wieder zurückfallen bevor er sich etwas rückwärts hievte um seinen Rücken an einen Baumstamm lehnen zu können. Es blieb ihm nichts anderes übrig als um Hilfe zu rufen und zu hoffen, dass der andere ihn hören würde. Zu seiner eigenen Überraschung war seine Stimme weg. Er räusperte sich einmal vernehmlich und versuchte es danach noch einmal. Er konnte nur abwarten und hoffen, dass man ihn gehört hatte.

Er atmete erst erleichtert aus, als sich ihm Schritte näherten. Ein nur allzu bekannter Blondschopf tauschte am oberen Ende der Böschung auf in dessen Senke Harry saß.

„Harry! Was ist passiert?“, erklang eine bekannte schnarrende Stimme. Vorsichtig machte sich der Blonde an den Abstieg und kam nur Minuten später bei ihm an. Er ließ seinen Blick über Harrys, mit Schlamm verdreckte, Klamotten und sein Schlammverschmiertes Gesicht wandern, bevor er ihm in die Augen sah.

Gott sei Dank Malfoy! Hätte er aufstehen können, wäre er dem anderen um den Hals gefallen. So schloss er jedoch nur erleichtert die Augen und seufzte erleichtert auf.

„Gestolpert. Gelenk verstaucht, vermutlich!“, krächzte er was Draco nur eine Augenbraue heben ließ. Was im Namen von Merlin hatte Harry hier im Wald zu suchen gehabt?, fragte sich der Blonde.



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