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Light Flame

von

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Göttlicher Krieger

Der Wind wehte durch seine Haare und ließ seinen langen schwarzen Mantel wehen. Die silbernen Haare wehten ihm ins Gesicht, während seine tiefschwarzen Augen auf die Stadt hinabsahen. Zwei Schwingen kamen aus seinem Rücken, ein Dämonenflügel aus Leder und in schwarz und ein Engelsflügel in Weiß. Dank der Flügel konnte der Mann in der Luft schweben. Er ballte die Hände zu Fäusten und schloss die Augen, während er versuchte das Zittern zu unterdrücken.

„Was ist los Takeru?“

„Sie haben meinen Vater umgebracht.“

„Ja. Das sind die Menschen.“

Auf dem Felsen hinter dem Mann standen sechs weitere Personen, die ebenfalls zur Stadt hinabsahen. Der junge Mann, vermutlich um die 20, schwebte einige Schritte vor dem Felsen, schwebte dann jedoch zurück und landete direkt am Abgrund. Seine Flügel verschwanden wieder, doch noch immer waren seine Hände zu Fäusten geballt.

„Sie müssen bezahlen.“

„Das werden sie. Sie werden es noch bereuen sich mit den Flammenkriegern angelegt zu haben.“
 


 

Diesen Ort sollte ich zerstören. Es war meine Bestimmung, mein Schicksal. So wie ihres.
 


 

Sasuke saß auf der Couch und starrte auf seine Hand. Neben ihm saß Yuuki, der seinen Blick durch den Raum gleiten ließ und dann zu Sasuke sah. Fragend hob er eine Augenbraue und musterte den Uchiha.

„Alles klar bei dir?“

„Ja alles klar. Ich denke nur über etwas nach.“

„Das was dein Bruder berichtet hat. Dass sie Menschen mit Flügeln gesehen haben? Dämonen und Engel und einen mit Flügeln von beiden Rassen?“

Sasuke lehnte sich zurück und schaute an die Decke. Er erinnerte sich an das Porträt im Himmelspalast das den Jungen gezeigt hatte mit den zwei unterschiedlichen Flügeln. Doch hatte der Junge auf dem Bild einen Dämonenflügel und eine Drachenschwinge und der Mann, der angeblich in den Hohenlanden gesehen wurde Flügel von Engel und Dämon. Sasuke hatte gehofft es würde wieder etwas ruhiger werden, doch da hatte er sich vertan.

„Denkst du es stimmt?“

„Naja sie klangen ziemlich überzeugend. Durchaus möglich das sie tatsächlich Engel und Dämonen gesehen haben. Und vielleicht ist der Mann ja ein Mischling.“

„Mischling?!“

Leicht gereizt setzte sich Fang neben Sasuke und sah Yuuki an. Mischling war wohl doch eher eine Bezeichnung für Tiere als für Menschen, oder menschliche Wesen. Fang ließ sich zurückfallen, direkt in Sasukes Arm, der über der Lehne lag und dann schaute sie ebenfalls an die Decke. Sasuke spürte das etwas zwischen ihnen lag, auch wenn sie beide versuchten so normal wie möglich zu sein. Von außen sah ihre Beziehung wie jede andere aus, doch wenn man genauer hinsah bemerkte man wie Unwohl sich beide fühlten. Sie liebten sich und wollten die Beziehung nicht aufgeben, doch die Tatsache, dass Sasuke mit einer anderen geschlafen hatte machte die Sache nicht gerade besser.

„Bist du denn kein Mischling?“

„Ich bin ein Halbdämon. Kein Mischling.“

Yuuki musterte die beiden und schaute dann zur Küche wo die anderen waren. Durch die Tür kamen gerade Riku und Mangetsu und sahen sie kurz an. Auch Sasuke hatte seinen Blick über die Schulter geworfen und schaute zu Mangetsu, der mit seiner Frau sprach. Sasuke fragte sich ob Kayla inzwischen einen weiteren Test gemacht hatte. Kaylas Übelkeit soll wohl verschwunden sein und kam nicht mehr zurück. Vermutlich dachte sie gar nicht mehr daran, dass sie eventuell schwanger sein könnte, ebenso wenig wie Fang. Drei Wochen war die Hochzeit nun her, doch keine Anzeichen von irgendwelchen Engeln oder Dämonen. War Sasuke auch ganz recht so. Kurz schaute Sasuke zu Fang und erhob sich dann, wurde dabei fragend von Fang angesehen.

„Komm gleich wieder.“

Er ging zu Mangetsu und spürte genau die leicht verwirrten Blicke von Yuuki und Fang, doch es war ihm egal. Neben Mangetsu blieb er stehen und sah ihn an.

„Hast du kurz mal Zeit?“

„Klar.“

Mangetsu folgte Sasuke zur Terrasse und dann in eine Sitzecke, die man vom Gemeinschaftsraum aus nicht sehen konnte. Die Terrasse war sehr groß und vom Gemeinschaftsraum aus sah man durch eine Glaswand und eine Tür führte auf die Terrasse. Doch diese war noch viel größer, sie ging noch ein Stücken weiter zu einer Sitzecke, die unter Palmen gelegen war.

„Was möchtest du denn?

„Ich habe es Fang gesagt. Und nun läuft es zwischen uns nicht mehr so gut.“

„Definiere ‚Nicht mehr so gut‘ bitte genauer.“

Mangetsu sah Sasuke an und musterte ihn. Sasuke hatte es als einzigen Mangetsu gesagt, allen anderen vertraute er nicht gut genug. Natürlich hätte er es auch Suigetsu oder Yuuki erzählen können, doch da hatte er befürchtet, dass die beiden das ausplappern könnten. Sasuke seufzte leise und fuhr sich durchs Haar.

„Die Stimmung ist schlechter. Fang versucht so normal zu wirken wie möglich, doch sie schafft es nicht. Klar lächelt sie mich an und küsst mich auch und nachts kuschelt sie sich noch an mich, so wie früher. Aber irgendwas scheint anders zu sein.“

„Das nennt man schlechtes Gewissen, Sasuke.“

Sasuke ließ seinen Blick zum Meer gleiten und dachte an die letzte Woche. Fang hatte zwar gesagt das sie damit klar kam, doch es schien mehr an ihr zu nagen als er dachte und sie sich eingestehen wollte. Sie konnte nun mehr als jeder andere nachvollziehen wie sich Riku damals gefühlt haben musste. Sasuke fiel es nicht sehr leicht so offen über seine Gefühle und seine Beziehung zu reden, doch er wusste nicht mehr weiter.

„Habt ihr noch Sex?“

„Ja. Aber auch das ist nicht mehr so wie früher.“

„Das gibt sich bestimmt wieder. Sie braucht vielleicht nur etwas Zeit. Sowas zu verkraften ist nicht sehr leicht.“

Mangetsu legte Sasuke aufmunternd eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an. Sasukes Blick war starr zu Boden gerichtet, während er seine Hände zu Fäusten ballte. Dass er sich mal solche Sorgen machen würde wegen einer Frau hätte er nie gedacht. Die Liebe war schon nicht einfach. Sasuke sah auf und schaute zum Meer hinab, da er etwas gehört hatte. Scheinbar hatte Mangetsu ebenfalls etwas gehört denn er stand auf und sah ernst zum Meer hinab. Auf einem Felsen etwas unterhalb der Terrasse saß ein junger Mann mit schwarzen Haaren und goldenen Augen. Ein Dämon, wie Mangetsu und Sasuke vermuteten. Der Mann grinste und stand dann auf.

„Ihr habt ja schöne Themen. Zu schade, dass es das letzte gewesen sein wird worüber ihr gesprochen habt.“

Der Mann ließ zwei Peitschen erscheinen, die weißlich aussahen und Sasuke und Mangetsu am Arm packten. Beide spürten die Kraft der Peitschen, die jedoch nicht aus Chakra zu sein schienen. Der Mann zog die Peitschen zurück und riss Sasuke und Mangetsu von der Terrasse hinab zum Strand. Noch im Flug formte Mangetsu Fingerzeichen und ließ zwei Wasserplattformen vom Meer aufsteigen, auf denen dann Sasuke und er landeten. Langsam glitten sie hinab zum Strand und standen dem jungen Mann gegenüber.

„Wer bist du?“

„Aki. Einer der Flammenkrieger.“

„Flammenkrieger?“

Aki grinste und ging in die Hocke und zwinkerte den beiden zu. Er schien in ihrem Alter zu sein, doch er wirkte sehr kindlich und verspielt. Mangetsu und Sasuke sahen sich kurz an und schauten dann wieder zu Aki, der ganz offensichtlich ein Dämon zu sein schien, denn man spürte die dämonische Aura von ihm ganz deutlich.

„Ihr wisst es ganz offensichtlich nicht. Also werde ich es euch erklären. Damian und Lyana erschufen die Welt und die Menschheit und so weiter. Dabei haben sie als ersten Menschen einen Jungen erschaffen, der die Gabe von Himmel und Hölle erhielt. Seine Kraft war jedoch so groß das sie ihm Wächter erschufen, die Flammenkrieger. Drei von ihnen waren Dämonen, die Schattenflammen und drei von ihnen Engel, die Himmelsflammen. Als es zum Krieg zwischen Damian und Lyana kam drehte der Junge durch, denn seine ‚Eltern‘ bekämpften sich. Die Flammenkrieger verbannten ihn in die beiden Schwerter Eatos und Gladius. Durch die Zerstörung der beiden Schwerter wurde der Junge freigelassen und die Flammenkrieger mit ihm. Und er ist auf Rache aus, da ihr schuld daran seid, das sein ‚Vater‘ tot ist.“

Mangetsu und Sasuke sahen sich verwirrt an und schauten dann wieder zu dem Mann. Was verheimlichten ihnen die Götter eigentlich noch? Sasuke reichte es langsam. Immer wenn sie dachten es wäre geschafft kam was Neues dazu, was aus den Konsequenzen der vorangegangenen Taten entstanden war. Warum konnte man ihnen denn nicht alles erzählen, sie über alles aufklären, damit sowas nicht passierte? Langsam hatte Sasuke wirklich genug von den Göttern. Vielleicht wäre die neue Welt, die Lily so erstrebt hatte ohne das Einmischen der Götter besser gewesen.

„Lyana hat uns gesagt, dass wir die Schwerter zerstören sollen. Warum sollte sie das von uns verlangen, wenn wir dadurch einen Feind loslassen würden?“

„Lyana wusste davon nichts. Sie starb bevor sie es erfahren konnte und auch Damian wusste davon nichts. Und da die Flammenkrieger verschwunden waren hatte nie jemand davon erfahren.“

Der junge Mann grinste und erhob sich dann. Um ihn herum leuchtete ein Kreis auf, der Sand aufwirbelte und eine dämonische Energie ausstrahlte.

„Meine Aufgabe ist fürs erste beendet. Ich soll euch nur von ihm ausrichten, dass er seine Rache bekommen wird. Ihr solltet euch auf euer Ende vorbereiten.“

Dann erstrahlte der junge in einem hellen Licht und war verschwunden. Sasuke und Mangetsu sahen sich erneut an und schwiegen. Da wollte jemand Rache für seinen ‚Vater‘? Meinte man damit etwa Damian? Sasuke hielt es für möglich, immerhin hatte der Mann eben gesagt das Lyana und Damian seine ‚Eltern‘ seien. Doch wer war dieser Mann, der durch die Zerstörung der beiden Schwerter befreit wurde und warum hatten sie davon bisher nichts mitbekommen?
 


 

Fang musterte Sasuke und Mangetsu und schaute dann aus dem Fenster. Dämonen, Engel und ein Krieger, der von Lyana und Damian erschaffen wurde. Die Flammenkrieger. Alles hatte Fang schon mal gehört, doch sie wusste nicht so genau wo. Sie glaubte etwas darüber in einem Buch in der Dämonenwelt gelesen zu haben, ganz sicher war sie sich jedoch nicht. Und selbst wenn, sie konnte nicht in die Dämonenwelt um es nachzuprüfen.

„Und ihr seid euch sicher, dass es ein Dämon war?“

„Ziemlich, ja. Seine Aura glich der von Dämonen.“

Fang ließ ihren Blick von Mangetsu zu Sasuke wandern, der sie ebenfalls ansah. Die Sache mit Sakura nahm sie doch mehr mit als sie gedacht hatte aber gerade schob sie es beiseite und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

„Okay der Junge ist ein Flammenkrieger. Und Lyana und Damian haben einen Krieger erschaffen, der in beide Schwerter eingesperrt war und nun freigelassen wurde. Könnte es sich dabei um den Jungen aus der Prophezeiung handeln? Der hatte doch auch beide Schwerter.“

„Nein das glaube ich nicht. Der Junge aus der Prophezeiung hatte zwar beide Schwerter aber hatte einen Dämonenflügel und eine Drachenschwinge. Wenn der Krieger die Gabe von Himmel und Hölle hat, dann hat er bestimmt einen Dämonenflügel und einen Engelsflügel. Außerdem könnte er die beiden Schwerter nicht haben, da sie ja bei seiner Wiedererweckung kaputtgingen.“

Sasuke schaute erneut Fang an und musterte sie. Ihn ließ das Gefühl nicht los das alles zusammenhing. Irgendwie schien alles auf diesen Krieger hinauszulaufen, egal wie man es drehte und wendete. Alles schien fast Schicksal gewesen zu sein.

„Und was machen wir nun? Nochmal in den Himmel gehen und Lyana fragen was das ganze soll? Kämpfen können wir nicht, dafür haben wir zu wenige Informationen.“

Es war verzwickt. Eigentlich wollte niemand kämpfen, davon hatten sie im Moment genug, doch sie konnten auch nicht rumsitzen und sich umbringen lassen. Fakt war, dass der Krieger hinter ihnen her war und Rache wollte für Damians Tod. Selbst wenn sie gegen den Krieger kämpften und gewannen, was würde dann kommen? Damians Tod brachte ihnen den Kampf gegen die Dämonen ein, der Kampf um die Schwerter. Durch die Zerstörung der beiden Schwerter kam ein Krieger, Rache wollte für Damian. Und was würde nach dem Tod des Kriegers passieren? Was würde er hervorbringen? Es war ein Teufelskreis aus dem es kein Entrinnen gab. Irgendetwas würde wieder passieren, irgendjemand stiftete immer Chaos.

„Wichtig ist, dass wir mehr Infos bekommen. Vorher können wir gar nichts tun.“

„Das heißt wir gehen wieder in den Himmel?“

„Ja aber diesmal nicht so viele. Es sollten genug hier bleiben für den Fall eines Angriffs.“

Sie nickten und sahen sich an. Sasuke tauschte kurz einige Blicke mit Yuuki und Riku aus und schaute dann zu Fang. Für ihn stand fest das er gehen würde, ebenso Yuuki. Eigentlich wollte Sasuke auch das Fang mitkam, doch Dämonen konnten den Himmel nicht betreten.

„Und wer sollte gehen? Sasuke auf jeden Fall, da er Damian getötet hat und das Himmelsschwert zerstört hat. Aber wer noch?“

„Ich gehe. Und Yuuki wird vermutlich auch mitwollen. Das sollte dann reichen.“

Sasuke wurde von Yuuki grinsend angesehen und ach Riku sah ihn kurz an. Es war nur logisch das Drachenritter gingen, immerhin konnten sie das Tor öffnen. Schließlich nickten die anderen und dann erhob sich Yuuki und streckte sich.

„Wir brechen morgen früh auf?“

„Jap. Je früher desto besser.“

Nach und nach erhoben sich alle und gingen wieder ihren Pflichten nach. Kayla, Sharon und Karin gingen in die Küche um das Essen zu machen, während sich Hera und Maya um den Tisch kümmerten. Die Jungs währenddessen gingen in den Gemeinschaftsraum, nur Sasuke und Fang blieben auf der Terrasse und sahen zum Meer hinab. Fang verschränkte die Arme und grübelte, versuchte sich daran zu erinnern was sie gelesen hatte. Die Bibliothek in der Dämonenwelt war riesig und man fand alle möglichen Arten von Literatur, auch was die Schöpfungsgeschichte anging.

„Über was denkst du nach?“

„Über die Flammenkrieger. Ich habe davon schon mal gehört. Oder besser gelesen. Ich glaube das war als ich in der Dämonenwelt war. Aber sicher bin ich mir nicht.“

Sasuke trat an Fang heran und sah sie an, während sie nur weiterhin zum Meer sah. Dann seufzte sie und schaute Sasuke an, der direkt neben ihr am Geländer lehnte und die Hände in die Hosentaschen geschoben hatte.

„Hast du immer noch nichts von Vali gehört?“

„Nein. Und vermutlich werde ich das auch nicht mehr. Vali hat das Tor zerstört und es zu reparieren erfordert sehr viel Energie und einige Opfer. Ich bezweifle das die Dämonen das eingehen, nur um ein Tor in eine Welt zu erschaffen, in der sie nicht leben können.“

Fang wirkte traurig und dachte wohl an ihren Bruder. Egal was sie früher mal über ihn gedacht oder gesagt hatte, er bedeutete ihr viel und sie wünschte sich ihn nochmal zu sehen. Sasuke fuhr ihr mit seiner Hand durch die Haare und brachte sie so dazu ihn anzusehen.

„Wenn das hier mit den Flammenkriegern vorbei ist dann suchen wir nach einer Möglichkeit um das Tor zu öffnen.“

„Das ist lieb gemeint, Sasuke, aber es bringt nichts. Wir können kein Tor öffnen, dafür fehlt uns einfach die Kraft. Aber trotzdem danke.“

Fang drückte ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte ihn leicht an. Sasuke hatte seine Hand noch in ihrem Nacken und hinderte sie daran wegzugehen. Kurz sahen sie sich an, bis Sasuke sich herunterbeugte und sie küsste. Fang erwiderte den Kuss und legte ihre Hand an seine Wange und lächelte leicht.

„Während du weg bist versuche ich etwas über die Flammenkrieger herauszufinden. Oder diesen anderen Krieger.“

„Mach das.“

Lächelnd nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich ins Haus hinein. Sasuke musterte sie etwas und dachte dann an seinen Traum zurück. Der Junge mit den beiden Schwertern und den unterschiedlichen Flügeln. War dies wirklich nur eine Prophezeiung aus der Welt, die Lily versucht hatte zu erschaffen? Sasuke schloss kurz die Augen und ging dann zu den Jungs, während Fang in die Küche ging und den andern half.
 


 

Es hatte begonnen. Die Zukunft würde bald eine Wendung nehmen.
 


 

Sasuke sah auf den Tempel vor sich und ballte die Hände zu Fäusten. Der Wind so weit oben war ziemlich stark, doch er konnte sich noch gut auf den Beinen halten. Riku und Yuuki standen neben ihm und schauten sich an. Sasuke hatte ein ungutes Gefühl, ebenso wie Riku und Yuuki. Bei allen drei schimmerten die Narben während sie auf den Tempel sahen. Aus dem Inneren des Tempels kam jemand heraus, ein junger Mann vielleicht ihr Alter mit silbernen Haaren und einem schwarzen, langen Mantel. Er blieb an der Treppe stehen und sah zu den drei hinab, die sich kurz ansahen.

„Ihr braucht nicht mehr in den Himmel zu gehen. All eure Fragen werde ich euch beantworten.“

Der Mann schaute zu ihnen und musterte sie mit einem undefinierbaren Blick. Die drei Drachenritter schauten sich erneut an und zogen ihre Waffen. Der Mann öffnete etwas den Mund und wollte etwas sagen, doch er ließ es. Es schien so als wollte er nicht kämpfen.

„Bist du dieser Krieger, den Lyana und Damian erschaffen hatten?“

„Damian und Lyana sind meine Eltern, ja. Und ihr seid Drachenritter, zumindest zwei von euch. Einer trägt das Herz eines Drachen in sich. Ihr habt meinen Vater umgebracht. Und ihr habt die Schwerter zerstört, damit ich befreit werden konnte.“

„Du willst Rache oder?“

Der Mann sah zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten. Dann schaute er in den Himmel hinauf, öffnete den Mund und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Er wirkte sehr stark, strahlte eine ziemliche Kraft aus. Doch Sasuke fand, das Damian stärker gewesen war, zumindest nach der Aura zu urteilen. Aber danach durfte man meistens nicht gehen, vermutlich war er stärker als angenommen.

„Rache ist ein bösartiges Wort aber es genau das was ich möchte. Ihr habt mir meinen Vater genommen. Jemand muss dafür bezahlen. Ich will nicht gegen euch kämpfen, ich will nur den Mörder umbringen.“

„Tja, leider musst du vorher gegen uns kämpfen. Denn ohne Gegenwähr lassen wir uns bestimmt nicht umbringen.“

„Das ist schade. Ich mag das Kämpfen nicht besonders.“

Kurz herrschte Stille zwischen ihnen und dann raste der Mann los. Er stand plötzlich vor den drei und schlug Yuuki und Riku weg. Nur dank seines Sharingan konnte Sasuke den Angriff abwehren und hielt ihm stand. Die beiden sahen sich in die Augen, währen sich Yuuki und Riku wieder aufrappelten.

„Du hast ihn umgebracht, richtig?“

„Und dich werde ich hinterherschicken.“

Sasuke schlug aus, griff den Mann an, der jeden Angriff abwehren konnte. Er war ziemlich schnell, schneller als Sasuke. Der Mann sprang nach hinten und sah die drei an, dann ließ Yuuki mehrere Lichtkugeln auf ihn los, die der Mann jedoch abwehrte. Riku schlug die Hände zusammen und dann wurden sie von blauem Feuer umgeben, das sogleich auf den Mann zuraste. Dieser jedoch erschuf ein Schutzschild um sich und wehrte so den Angriff ab. Als er es wieder löste sah er Riku an und ballte die Hände zu Fäusten. Dann zuckte er kurz mit den Augen und sah in den Himmel, wo Sasuke war und mit einem Chidori auf ihn zuraste. Der Mann sprang fluchend nach hinten und wich dem Angriff gerade so noch aus, doch Sasuke traf seinen Mantel dennoch. Fluchend stand er da und sah die drei an, die ihn ebenfalls ansahen.

„Ihr seid stärker als angenommen. Was eigentlich logisch ist, sonst hättet ihr niemals meinen Vater umbringen können.“

Die silbernen Haare des Mannes wehten ihm ins Gesicht und bildeten einen Kontrast zu seinen schwarzen Augen. Der Mann sprintete los, griff alle drei gleichzeitig an, die sich zur Wehr setzten. Yuuki warf mehrere Lichtkugeln auf ihn und Riku ließ Feuerbälle regnen, während Sasukes Blitze die Angriffe umrahmten. Der Mann zuckte kurz mit dem Auge und ließ dann ein Kraftfeld erscheinen und drückte die drei Weg. Doch dann lösten sich die Drei in Rauch auf und waren verschwunden. Verwirrt sah der Mann hinter sich und konnte gerade noch so einer Lichtdisk ausweichen. Blaue Flammen umzingelten seine Beine und gingen auf seinen Körper über. Fluchend sprang er in die Luft, schüttelte die Flammen ab und ließ seine Flügel erscheinen. Ein Dämonenflügel und ein Engelsflügel. Er sah zu Riku und Yuuki hinab, die ihn erstaunt ansahen. Dann zuckte der Mann erneut zusammen und drehte sich um, sah Sasuke hinter sich mit seinen Drachenschwingen und einem Chidori. Er traf den Mann am Arm und schleuderte ihn zu Boden, direkt in den Felsen hinein. Der fliegende Felsen wackelte und rammte einen anderen, der wiederum einen mit sich zog. Die ganzen fliegenden Berge wackelten und rammten sich gegenseitig, doch dann beruhigten sie sich wieder und schwebten ruhig auf ihren neuen höhen.

„Euer Teamwork ist wirklich gut. Das hatte ich nicht erwartet.“

Der Mann stand auf und streifte sich seinen zerfetzten Mantel ab. Sein Arm war verletzt und blutete, genau an der Stelle, an der Sasuke ihn getroffen hatte. Der Mann verengte die Augen zu schlitzen und sah sie an.

„Ich bin Takeru, der Sohn der Göttlichen Lyana und Damian. Von euch kleinen Menschen lasse ich mich nicht noch einmal verletzen.“

Um den Armen des Mannes zuckten helle Kugeln, die pulsierten und immer größer wurden. Sasuke fluchte leise, packte Riku und Yuuki und zog sie dichter an sich. Dann explodierten die Kugeln und alles erstrahlte in einem hellen Licht. Mehrere Explosionen folgten und erneut wackelten alle schwebenden Felsen. Als das Licht verschwand, sah Takeru zu den drei, die von Susannoo geschützt wurden. Riku lag am Boden und war schwer verletzt, trotz des Schutzes von Susannoo. Yuuki war ebenfalls verletzt, rappelte sich dennoch auf und ging auf die Knie. Sein Körper war mit Schuppen überzogen und nur dank Clouds Kräfte wurde er zusätzlich geschützt. Sasuke stand zwischen ihnen, atmete schwer und ging dann auf die Knie. Susannoo verschwand, war zerstört und hatte außerdem viel Kraft gekostet. Ohne ihn wären sie zweifellos gestorben.

„Wie ist dein Name?“

„Sasuke Uchiha.“

„Sasuke Uchiha. Es tut mir leid, Sasuke. Du bist ein sehr guter Kämpfer und hast großes Talent. Aber du solltest es nicht verschwenden um deine Freunde zu schützen. Alleine könntest du viel stärker werden.“

„Tzz. So habe ich auch mal gedacht. Aber ohne meine Freunde würde ich gar nicht mehr leben.“

Sasuke sah ihn an und atmete schwer. Der Mann, Takeru, atmete ebenfalls etwas schneller und wirkte auch etwas fertig. Sein Angriff musste ihn sehr viel Kraft gekostet haben. Kurz schloss er die Augen und öffnete sie dann wieder, fixierte Sasuke und ließ eine blaue Kugel in seiner Hand erscheinen.

„Ich verschone deine Freunde. Aber dich nicht.“

Der Mann warf die Kugel los, doch dann zuckte er zusammen und brüllte laut auf. Schwarze Flammen umzingelten seinen Körper, er hielt sich den Kopf und brüllte laut. Es dauerte nur zwei Sekunden bis er auf den Boden fiel und verängstigt und verstört auf den Boden sah und von den Flammen attackiert wurde. Dieser Schmerz, diese Hölle, die er eben erfahren hatte, in dieser anderen Welt. Sowas hatte er noch nie zuvor gespürt. Dann explodierte die Kugel und brachte erneut die Felsen zum Beben. Er hörte einen Schrei, einen Schrei eines Tieres und sah dann wie ein blauer Drache von den Felsen stürzte und laut brüllte. Schwer atmend sah er ihnen nach und ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte sie unterschätzt, ganz eindeutig unterschätzt.
 

„Takeru. Du bist ziemlich verletzt.“

Der Mann mit den silbernen Haaren sah vom Felsen hinab und schwieg. Der Drache war verschwunden, ebenso wie die drei Drachenritter. Er vermutete das sie geflüchtet waren. Takeru schloss die Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Was war das für eine andere Welt gewesen, in der er gefoltert und verletzt wurde. Alles hatte sich so real angefühlt, selbst jetzt noch. Wütend biss er die Zähne zusammen und schlug auf den Boden. Die schwebenden Felsen krachten ineinander, einige stürzten ab und fielen auseinander. Hinter ihm saßen sie, die Flammenkrieger, seine Wächter, und sahen ihn an.

„Ich will alles über sie wissen. Über ihre Techniken, ihre Beziehungen, Stärken und Schwächen. Ich habe sie unterschätzt. Dieser Fehler wird mir nicht noch einmal passieren.“

„Denkst du denn sie haben überlebt? Sie waren ziemlich schwer verletzt.“

„Sie tragen die Gabe des Himmels in sich. Sie sind Drachenritter, eine Einheit, die meine Mutter erschaffen hatte. Sie haben das überlebt. Definitiv.“

Takeru wandte sich ab und drehte sich zu den sechs um. Drei von ihnen waren Dämonen und drei Engel. Sie waren seine Wächter, sie hatten ihn damals eingesperrt als seine Kraft zu explodieren drohte. Und nun dienten sie ihm erneut, halfen ihm bei seiner Rache. Sie alle waren einzigartige Kämpfer und sie alle würden für ihn sterben. Takeru schloss die Augen und ballte erneut die Hände zu Fäusten.

„Sasuke Uchiha gehört mir. Ich will alles über ihn wissen, jedes einzelne Detail.“

„Er soll wohl eine Beziehung zu einer Dämonin haben. Einer Halbdämonin eigentlich. Sie ist die Tochter von Hades.“

„Meine Nichte? Ihr soll nichts passieren. Findet sie und bringt sie zu mir.“

Die sechs standen auf und nickten. Sie waren die Flammen des Himmels und der Hölle. Niemand konnte sie aufhalten, dessen war sich Takeru sicher. Erneut musste er an diese Welt denken, mit dem roten Mond und den unendlichen Qualen. Dafür würde Sasuke bezahlen müssen, er müsse für die Schmerzen geradestehen.
 


 

Qualen. Eine Welt voller Qualen. Das jemand solch eine Welt erschaffen konnte, das ein Mensch das konnte war unverzeihlich. So sowas sollte nur Gott in der Lage sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2019-05-19T13:40:49+00:00 19.05.2019 15:40
Wer ist das denn nun ?
Werden Sasukes Träume nunwahr ?
Ist es nur Sasuke sein schlechtes Gewissen oder kann Fang ihm wirklich nicht verzeihen?!
Wäre schade ,wenn ihre Beziehung dadurch nun zerbrechen würde , Liebe verzeiht doch eigentlich alles oder nur fast alles ?!


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