Zum Inhalt der Seite

Light Flame

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eden

Dark flog direkt auf den großen Krater zu, wo sich einige Drachen versammelt hatten. Inzwischen wurde Dark von den meisten wilden Drachen akzeptiert, auch da er sich von selbst hochgearbeitet hatte. Dark landete in dem Krater und sah den größten aller Drachen an, der ihn ebenfalls ansah. Kayla rutschte vom Rücken ihres Drachen, der mittlerweile größer war als manch wilder Drache und stand neben ihm. Zyran sah sie an, einige Drachen zischten und knurrten. Menschen waren hier noch immer nicht gern gesehen.

„Kayla, Dark. Habt ihr nicht wichtigere Dinge zu tun?“

„In der Tat. Zyran wir brauchen deine Hilfe.“

„Nein.“

Der große, uralte Drache wandte sich ab, breitete die Schwingen aus und wollte wegfliegen, doch da brüllte Dark auf und hielt ihn zurück. Zyran drehte sich nochmal um und schaute Kayla an, die mit einem entschlossenen Blick vortrat.

„Zyran, bitte. Es geht um unser aller Leben. Nicht nur um das Leben der Menschen auch um das der Lebewesen. Wenn wir nichts unternehmen werden alle sterben.“

Die Drachen sahen Zyran an und auch Kayla und Dark. Zyran war es damals gewesen, der mit Lyana den Pakt einging und sie so zum Drachenritter machte. Da Lyana die Göttliche des Himmels war und sie dorthin mussten, war Zyran ihre beste Spur.

„Diese Welt geht zugrunde. Ich habe das Ende kommen sehen. Ein Junge, der die beiden Schwerter schwingt und die Welt vernichten wird. Egal was ihr tut, ihr könnt das Ende nicht aufhalten.“

„Vielleicht geht diese Welt irgendwann unter aber nicht jetzt. Wir müssen in den Himmel und du weißt wie wir da hinkommen.“

Der Drache zögerte und sah sie an. Dann ging sein Blick zu Dark, der ihn ebenso ansah. Ein starker Wind fegte über den Krater hinweg und hinterließ ein unangenehmes Geräusch. Zyran schaute in den Himmel hinauf und schien sich an etwas längst Vergangenes zu erinnern. Schließlich schaute er wieder Kayla an, die ihn immer noch entschlossen ansah.

„Das Tor zum Himmel liegt auf den Halleluljah Bergen. Nur Wesen mit Himmelsblut können das Tor öffnen. Zum Beispiel Engel oder Drachenritter. Aber seid gewarnt, ihr werdet dort nicht die Erlösung finden, die ihr sucht.“

„Wir suchen keine Erlösung. Wir suchen nach einem Ausweg.“
 


 

Es war Nacht und sehr dunkel, da die Wolken die Sterne und den Mond bedeckten. Sasuke ging zielgerichtet auf ein Haus zu, eine Wohnung besser gesagt und blieb vor dieser stehen. Sein Blick ging auf das Klingelschild, ehe er seine Hand hob und kurz zögerte. Er musste wieder an Fang denken, schob die Gedanken dann jedoch schnell beiseite und klopfte an die Tür. Nach mehreren Momenten öffnete sich die Tür und eine verschlafene Sakura sah ihn an. Sie trug nur eine kurze Hose und ein einfaches Shirt, ihre Haare waren leicht zerzaust und sie rieb sich die Augen. Nach mehreren Malen des Blinzelns schaute sie Sasuke verwirrt an.

„Sasuke, was …?“

Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie nur in ihren Schlafklamotten vor ihm stand. Eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen als sie leise etwas stammelte und ihn ansah. Sasuke blickte sie an, schob Sakura dann ins Innere der Wohnung und schloss leise die Tür.
 

Die Sonne ging gerade erst auf als er die Wohnung verließ und leise die Tür schloss. Schnellen Schrittes ging er durch das noch schlafende Dorf, direkt auf den Drachen zu, der vor dem Tor wartete. Sasuke schwang sich auf Skys Rücken und dann erhob sich der Drache sogleich. Schweigend flogen sie über das Dorf hinweg in Richtung Osten, zurück nach Nevarron.

„Fühlst du dich jetzt besser?“

„Halt mir keine Moralpredigten. Das werden die anderen noch machen.“

„Ich dachte du liebst Fang?“

Sasuke seufzte und legte seine schimmernde Hand auf Skys Schuppen. Möglicherweise war es Falsch gewesen, doch er wollte nicht mehr länger an Fang denken. Sie mussten sich auf einen Kampf gegen die Dämonen vorbereiten, auch auf einen Kampf gegen Fang, und da konnte er keine Liebesgefühle gebrauchen. Erneut seufzte er und ließ sich den Wind durch die Haare wehen.

„Sie hat mich verlassen, Sky. Ich kann tun und lassen was ich will. Und meine Gefühle für Fang spielen keine Rolle mehr.“

Der Drache schwieg, doch Sasuke spürte genau das sie nicht einverstanden war. Doch es war ihm egal, er fühlte sich etwas besser und war sich sicher nun ohne zu zögern gegen Fang kämpfen zu können. Klar waren noch immer Gefühle da, die verschwanden schließlich nicht von heute auf morgen, aber es waren weniger da. Zumindest hoffte er es, ganz sicher war er sich erst, wenn er Fang gegenüberstand.
 


 

Ich hasste mich selbst für diese Gefühle. Ich hatte mir geschworen nie so für eine Frau oder allgemein jemanden zu empfinden, damit ich nicht verletzt werden kann. Und denoch tat ich es und wurde erneut enttäuscht.
 


 

„Wo warst du?“

„Geht dich nichts an.“

„Alter, Dicker. Wir sind deine Freunde, deine Brüder. Erzähl schon.“

„Hör auf mich ‚Alter‘ und ‚Dicker‘ zu nennen, klar?“

Gereizt sah Sasuke Yuuki an, der verwirrt einen Blick mit Suigetsu austauschte. Sie sammelten alle Sachen ein, packten Waffen zusammen und überlegten wer alles mitkam. Sasuke interessierte es nicht, viel eher wollte er das Yuuki und Suigetsu ihn in Ruhe ließen. Dass die beiden nerven würden, das wusste er, doch dass es so extrem werden würde, hätte er nicht geahnt.

„Ihr könnt das später noch klären, okay? Also Kisho, Hera, Maya und Souta bleiben auf den Halleluljah Bergen und passen auf, das mit dem Tor nichts schiefläuft. Der Rest von uns geht durch das Tor, sofern wir es finden.“

„Was machen wir mit Kisame und Itachi? Lassen wir sie hier bei deinem Vater?“

„Ich weiß es nicht. Ich hatte überlegt sie mitzunehmen. Vielleicht wissen die im Himmel ja warum sie einen freien Willen haben und wie lange dieser Zustand so bleibt.“

Sie nickten und dann machten sie sich auch schon bereit. Sasuke seufzte und schob die Hände in die Hosentaschen, blieb stehen und lehnte sich an das Geländer der Terrasse. Mangetsu stellte sich neben ihn und sah ihn an.

„Wo warst du denn?“

„In Konoha.“

„Was hast du denn da gemacht?“

Warum er es ausgerechnet Mangetsu erzählte und nicht Yuuki oder Suigetsu wusste er nicht. Vermutlich weil ihm Mangetsu lieber war, wenn es um solche Themen ging. Mit ihm konnte er über sowas reden, ohne das er gleich eine Predigt bekam. Merkwürdigerweise war Mangetsu genau die Art von großer Bruder, die sich Sasuke immer gewünscht hatte. Einer, der mit einem sprach, einem zuhörte und Mut zusprach und ihn keine Predigt über seine Fehler hielt.

„Hab mit Sakura geschlafen.“

„Warum das denn?“

„Musste den Kopf frei kriegen.“

Mangetsu sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und dachte nach. Er musterte den Jüngeren und verschränkte die Arme, schwieg jedoch und sah ihn auch nicht mit diesem vorwurfsvollen Blick an.

„Ich kann verstehen, dass es Hart ist. Kayla ist am Boden zerstört und kann das immer noch nicht glauben. Aber denkst du, mit einer anderen zu schlafen lässt deine Gefühle für Fang verschwinden?“

„Nein. Aber vielleicht kann ich jetzt gegen sie kämpfen, ohne Gewissensbisse zu haben.“

„Hoffentlich können wir einen Kampf verhindern.“

Sasuke folgte Mangetsu schweigend zu den Drachen, wo die anderen bereits warteten.
 


 

Verdutzt blickte Vali Fang an, die mit dem Rücken auf dem großen Bett lag und ihren Kopf am Fußende hängen ließ. Er verschränkte die Arme und legte den Kopf schief, musterte seine Schwester kurz und ging dann auf sie zu.

„Langweilst du dich? Du wolltest doch nach dem Schwert suchen.“

„Ich habe den ganzen verfluchten Palast nach diesem verfluchten Schwert abgesucht. Aber nichts gefunden.“

„Ziehst du nicht eigentlich diese Nummer hierdurch damit Lily dir vertraut und dir sagt wo das Schwert ist? Nur deswegen versaust du dir doch deine Beziehung zu den Menschen, oder nicht?“

„Nur noch ein bisschen Vali. Dann vertraut sie mir. Lily ist extrem leichtgläubig. Übrigens stehst du auf meiner Decke.“

Vali hob eine Augenbraue und schaute Fang fragend an, musste dann aber etwas schmunzeln. Er ging vor ihrem Bett in die Hocke und strich ihr eine Strähne beiseite, während sie noch immer kopfüber dalag.

„Dreh dich um, dann komm ich runter.“

Augenrollend drehte sich Fang um und lag nun auf dem Bauch, sah direkt in die Augen ihres Bruders. Er schmunzelte noch immer und spielte etwas mit einer ihrer Strähnen.

„Ich weiß wo das Schwert ist. Ich könnte dir helfen.“

„Warum solltest du das tun? Wenn ihr das mit den Göttern nicht durchzieht wird diese Welt irgendwann sterben. Und du als vollwertiger Dämon wirst das Ende miterleben, selbst wenn es erst in einigen Hundert Jahren sein sollte. Dir müsste es doch Wichtig sein eine neue Welt zu erschaffen.“

Vali schaute auf ihre Strähne und wickelte sie sich um den Finger. Fang fühlte sich ein wenig unbehaglich, zumindest ihre menschliche Seite. Solche Berührungen waren keine, die man unter Geschwistern vorfand. Doch da sie von Hades mehr Dämonenblut bekommen hatte, war sie inzwischen eher ein Dreivierteldämon als ein Halbdämon. Und genau das war auch der Grund warum sie ihn nicht wegstieß. Fang selbst verabscheute die Art und Weise des Inzestes bei Dämonen, doch ihr Körper reagierte anders darauf.

„Du bist meine Schwester und ich liebe dich. Ich will das du Glücklich wirst, vor allem in der Menschenwelt mit deinem Angetrauten Uchiha. Und diese Welt geht erst in einigen Hundert Jahren zugrunde. Ich habe noch weitaus mehr Jahre als du zu leben und selbst dreihundert Jahre sind genügend. Mach dir also mal keine Sorgen.“

Fang legte ihren Kopf auf ihre Arme und sah auf Valis Brust, auf die Kette, die um seinen Hals hing. Genau die gleiche Kette, die er ihr geschenkt hatte und die nun auf dem Nachtisch neben dem Bett lag.

„Nun das mit dem Angetrauten hat sich erledigt.“

„Ach ich denke, wenn du ihm alles erklärst wird er dich zurücknehmen. Vor allem wenn du Lily aufhältst und mit den Augen klimperst. Vielleicht müsstest du noch etwas mit dem Arsch wackeln und enge und tiefgeschnittene Kleidung tragen.“

Vali erhob sich und sah Fang schmunzelnd an, die sich nun aufs Bett hockte und zu ihm aufsah. Der Dämon verschränkte die Arme und ballte die Hände zu Fäusten und presste die Zähne zusammen. Er selbst hasste sich für die Gefühle gegenüber Fang, auch wenn ihm alle sagten es sei normal. Schließlich sei er ein Dämon, doch auch unter Dämonen sollte es keinen Inzest geben. Das war nicht normal, nicht natürlich. Doch leider sahen die Dämonen das anders, ebenso wie ihre Schöpfer, sonst hätten sie es wie bei den Menschen gemacht das kranke oder behinderte Kinder aus Inzest geboren wurden. Vali seufzte und schob seine Gedanken beiseite und lächelte Fang an.

„Also? Soll ich dir zeigen wo das Schwert ist?“

Fang hob verwirrt eine Augenbraue, doch dann sprang sie freudig auf und fiel ihrem Bruder um den Hals. Vali verlor das Gleichgewicht, da er damit nicht gerechnet hatte und fiel mit Fang zusammen auf das Bett. Er lag auf ihr drauf, stützte sich mit seinen Armen ab und schaute Fang an. Diese hatte noch immer die Arme um ihren Bruder gelegt und sah ihn lächelnd an.

„Danke Vali. Du bist der beste Bruder, den man sich wünschen kann.“

„Nein, bin ich nicht.“

Erneut nahm er eine Strähne in seine Finger und spielte damit leicht. Mit einem traurigen Blick schaute er auf seine Hand und die schwarzen Haare, die sich quer darüber verteilten. Er biss sich auf die Lippen und stand dann auf, wich dabei Fangs Blick aus.

„Ich komme heute gegen Mitternacht vorbei, kurz bevor die Wachablösung kommt. Sie dürfen das nicht mitbekommen. Dann bring ich dich zu dem Schwert und wenn du es hast musst du sofort in die Menschenwelt gehen.“

Fang nickte nur, ebenso wie Vali, der dann schweigend den Raum verließ. Fang setzt sich auf und sah ihm nach, umfasste dann die Kette um ihren Hals und schloss die Augen, dachte dann an Sasuke.
 


 

Nie kam ich mir mehr vor wie Kind als jetzt. Ich konnte sie nichtmal ansehen, ohne gleich über sie herzufallen. Es war barbarisch. Derartige Gefühle sind abscheulich. Wir kann man sich nur selbstgefällig einen Dämon nennen, voller Stolz und Macht und im nächsten Augenblick über die eigene Schwester herfallen wie ein wildes Tier? Egal wie viel Kraft wir auch haben mögen, dagegen können wir uns nicht wehren. Und ich hasste es, hasste es jeden Augenblick.
 


 

Der Wind wehte kräftig über die Halleluljah Berge. Diese Berge oder eher Felsbrocken schwebten in der Luft, wie wusste keiner. Vermutlich eine uralte Magie, die von den Göttern selbst kam. Die Berge schwebten auf verschiedenen Höhen, von manchen flossen kleine Flüsse hinab in die Tiefe. Sie liefen über eine Wiese auf dem größten der Felsen, direkt auf einen Tempel zu, während die Drachen zwischen den Bergen hindurch schwebten.

„Da ist das Tor zum Himmel?“

„Laut Zyran schon. Siehst du die Zeichen da oben? Das ist in der Drachensprache geschrieben.“

Sie blieben vor dem alten Tempel stehen und sahen ihn sich skeptisch an. Einige Steine fehlten und eine Säule war schon eingestürzt und überzogen mit Moos. Seit Jahrhunderten war hier niemand mehr gewesen, was nicht verwunderlich war, schließlich wusste kaum einer von den fliegenden Bergen.

„Ihr wartet hier und passt auf das keine Pilger oder ähnliches kommt.“

Kisho, Souta, Hera und Maya nickten und warteten vor dem Tempel, während die anderen hineingingen. Sie betraten eine große Halle, durch deren Decke einige Sonnenstrahlen schienen. Vor ihnen führte eine große Treppe hinauf, an deren Seite einige Säulen eingestürzt waren. Kleine Kristalle zierten den Boden und die Decke. Am oberen Ende der Treppe befand sich ein Kreis an der Wand mit verschiedenen Zeichen, alle in der Sprache der Drachen, der uralten Sprache. Sasuke und Kayla gingen näher heran und besahen sich den Kreis und die Zeichen.

„Und hat der Drache auch gesagt wie wir in den Himmel kommen? Also wie wir das Tor öffnen?“

„Nur Menschen mit Drachenblut können das Tor öffnen. Aber wie sagte er nicht.“

Kayla legte ihre Hand auf ein Zeichen, welches dann leicht schwarz zu schimmern begann. Sie warf kurz Sasuke einen fragenden Blick zu, der dann ebenfalls seine Hand auf eins der Zeichen legte. Der Kreis war recht groß und hatte kleinere Kreise auf den großen. In den kleinen Kreisen befanden sich die Zeichen, auf die Sasuke und Kayla ihre Hände legten und die nun schwarz und weiß schimmerten. Sie sahen sich an und nickten dann.

„Yuuki, Riku. Legt eure Hände auch auf die kleinen Kreise mit den Zeichen.“

Riku und Yuuki traten an die Wand heran und legten ihre Hände ebenfalls auf die Zeichen, die dann leicht hellblau bei Riku und dunkelblau bei Yuuki schimmerten. Die vier sahen sich an und nickten schließlich.

„Wenn die Sonne im Westen aufgeht und im Osten versinkt. Wenn die Flüsse versiegen und die Berge wie Blätter im Winde verwehen. Wenn die Dunkelheit verschwindet und die Flamme ewig brennt, dann kehre ich zurück zu meinem Schöpfer.“

Die Kreise begannen sich zu drehen und die vier traten weg. Die gesamten Verzierungen begannen in den Farben der Drachenritter zu schimmern, während die Wand sich langsam in der Mitte teilte. Dahinter sah man nur ein helles Licht und man spürte eine unglaubliche Macht. Kurz sahen sich alle an und dann traten sie in das helle Licht.
 


 

Fang ging in ihren Gemächern auf und ab, während Vali gemütlich auf ihrem Bett lag, die Arme hinterm Kopf verschränkt hatte und an die Decke starrte. Vor ihrem Bett blieb sie stehen und musterte ihren Bruder kurz, ehe es an der Tür klopfte und sie diese leise öffnete. Giro stand davor und nickte und dann kam auch schon Vali. Zusammen schlichen die drei durch die dunklen Gänge und schalteten unterwegs immer wieder einige Wachen aus. Vali führte sie in den unteren Teil des Palastes, dorthin wo Fang als Kind nie war oder sich zumindest nie bewusst daran erinnern konnte. Er ging eine Wand entlang und tastete mit der Hand diese ab, bis er stehen blieb und eine kleine Ruinkugel gegen die Wand drückte. Doch statt zu explodieren schob sich die Wand weg und dahinter folgte eine Treppe, die in die Dunkelheit führte.

„Deshalb hast du den Raum nicht gefunden.“

„Da hätte ich ja lange suchen können.“

Vali stieg die Treppe hinab, gefolgt von Fang und Giro, ehe sie dann einen weiteren Raum betraten, den Vali mit einer Ruinkugel erhellte. In der Mitte stand ein Waffenständer, auf welchen das Dämonenschwert lag. Das Schwert hatte eine dunkle Klinge, mit kleinen roten Verzierungen darauf. Es strahlte eine unglaubliche Macht aus, die selbst den stärksten Dämonen einen Schauer über den Rücken jagte.

„Nimm das Schwert und geh in die Menschenwelt. Ich hoffe deine Freunde haben inzwischen das Himmelsschwert gefunden. Beide Schwerter müssen zerstört werden, damit diese Welt nie vernichtet werden kann. Versprich es mir, Fang. Giro und ich verschaffen euch etwas Zeit.“

Vali nahm das Schwert und reichte es Fang, die es verwirrt nahm. Dann öffnete ihr Bruder ein Portal und sah sie ernst an. Noch ehe Fang reagieren konnte hörte sie Giros Stimme und spürte kurz darauf einen stechenden Schmerz im Arm. Einige Dämonen griffen sie an und das Tor verschwand. Schützend stellte sich Vali vor sie, doch es brachte nichts, es waren einfach zu viele. Fang ließ das Schwert fallen und zog ihren Stab, attackierte mehrere Dämonen, ebenso wie Vali und Giro. Doch es wurden immer mehr und ballt waren sie komplett umzingelt und dann wurde alles schwarz um Fang herum.
 


 

Als sie aus dem hellen Licht traten befanden sie sich in einem großen Palast, einem sehr großen Raum an deren Ende eine Treppe nach oben führte. Große Fenster zierten die Wände, während über ihnen das Dach zu einer Kuppel wurde. Alles war in Weiß gehalten und schimmerte und glänzte. Kleine Kristalle zierten die Wände, während in der Mitte des Raumes zwei Throne standen. Vor diesen Thronen standen eine junge Frau, die alle als Lyana erkannten und neben ihr ein älterer Mann, mit Bart und in königlicher Kleidung. Seine Haare waren schon grau, doch seine Augen wirkten Jung und erfahren.

„Ihr habt wirklich den Weg in den Himmel gefunden. Das hätte ich nicht gedacht.“

Lyana trat vor und sah sie lächelnd an. Sasuke ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und blieb bei einem Wandgemälde hängen. Das Gemälde zeigte einen Jungen auf einem Schlachtfeld, mit zwei Schwerter auf dem Rücken und zwei unterschiedlichen Schwingen. Sasuke hatte dieses Bild schon mal gesehen, er hatte davon geträumt.

„Ihr wisst warum wir hier sind?“

Lyana nickte und sah zu dem älteren Mann, der ebenfalls nickte. Der Mann erschuf eine kleine Lichtkugel, griff hinein und zog ein Schwert heraus. Am oberen Ende war das Schwert verziert und hatte kleine Verschnörkelungen.

„Das Himmelsschwert Eatos. Wenn es in die Hände der Dämonen gerät dann wird diese Welt untergehen.“

Alle sahen gespannt auf das Schwert, welches eine unglaubliche Macht ausstrahlte. Der Mann hielt es eisern in der Hand und fixierte die jungen Krieger. Lyana ging noch näher an sie heran und sah sie alle an.

„Ihr wollt das Schwert haben, oder?“

„Eigentlich wollen wir wissen wie wir die Dämonen aufhalten können. Wir müssen verhindern, dass sie das Himmelsschwert bekommen. Und wir wollen wissen was mit den Nachtwandlern ist. Sie scheinen einen eigenen Willen haben.“

Lyana musterte die Gruppe, vor allem Itachi und Kisame und sah dann wieder Riku und Mangetsu an. Kurz schloss sie die Augen und ließ dann ihren Blick zu dem großen Gemälde wandern.

„Nachtwandler wurden aus dem Blut von Drachenrittern gemacht. Asmodäus hat nun Dämonenblut daruntergemischt. Dadurch kam es zu einer Reaktion, was für einer genau weiß ich nicht. Aber durch das Dämonenblut standen sie nicht mehr unter der Kontrolle von Asmodäus und haben nun ihren Freien Willen. Da Asmodäus inzwischen tot ist, werden die Nachtwandler vermutlich auch wieder ein normales Leben haben. So als wenn sie nie gestorben wären.“

Die Gruppe schwieg und schaute sich an. Kisame verschränkte die Arme und grinste breit, denn offensichtlich gefiel ihm die Vorstellung wieder zu leben sehr. Itachi hingegen schaute zu Sasuke, der nur weiterhin gebannt auf das Gemälde sah.

„Okay damit wäre das geklärt. Nun zu dem Schwert. Es scheint hier ja offensichtlich in Sicherheit zu sein.“

„Nicht so ganz. Aber um das zu erklären muss ich etwas weiter ausholen.“

Lyana atmete tief durch und sah alle an.

„Vor Millionen von Jahren haben Damian und ich diese Welt geschaffen. Wir haben die Tiere und Menschen geschaffen und ihnen Leben geschenkt. Aber wir konnten nicht alles alleine stemmen. Also erschufen wir Götter, wie Zeus und Lillith. Zeus herrscht über den Himmel und Lillith über die Hölle. Himmel und Hölle gab es schon bevor Damian und ich die Menschenwelt geschaffen haben, jedoch nicht in dieser Form. Das alles hier und auch in der Dämonenwelt entstand erst durch unser Eingreifen. Wir erschufen zwei Schwerter, Eatos und Gladius. Wenn beide Schwerter gekreuzt werden dann wird diese Welt untergehen und eine neue geschaffen. Lillith missbrauchte die Macht des Dämonenschwertes, weswegen die Hölle nun das ist was sie ist. Eine sterbende Welt, in der bald schon nicht einmal mehr die Dämonen leben können. Deshalb wollen die Dämonen eine neue Welt erschaffen. Sie haben bereits das Schwert Gladius und brauchen nun noch Eatos. Normalerweise dürften sie nicht in den Himmel gelangen können, doch durch den Tod von Damian kam es zu einem Riss. Dadurch werden schon bald die Dämonen hierherkommen können und werden sich das Schwert holen. Ihr müsst das verhindern, bitte.“

Schweigen herrschte im Raum, während Lyana sie flehend ansah. Sie jungen Krieger warfen sich leicht zweifelnde Blicke zu.

„Und wie sollen wir die Dämonen daran hindern hierherzukommen?“

„Nehmt Eatos mit in eure Welt. Ich vertraue euch. Ihr lockt damit die Dämonen direkt zu euch. Wenn beide Schwerter an einem Ort sind, müssen sie zerstört werden. Eure Dämonenfreunde sind bereits dabei Gladius zu stehlen und in eure Welt zu bringen. Ihr müsst dann schnell sein, bevor Lily an beide Schwerter kommt.“

Verwirrt sahen sich alle an. Yuuki zuckte mit den Achseln und sah Sasukes verwunderten und misstrauischen Blick. Meinte sie Fang? Aber sie hatte sich doch auf die Seite der Dämonen geschlagen.

„Lyana, welche Dämonenfreunde?“

„Fang und Vali. Sie klauen das Schwert und wollen es zu euch bringen.“

„Das kann nicht sein. Fang hat uns verraten. Sie steht auf der Seite der Dämonen.“

Der alte Mann, Zeus, trat neben Lyana und öffnete in seiner Handfläche eine weiße Kugel, die dann ein Bild zeigte. Vali und Fang, die in einem Raum im Palast der Dämonenstanden. Vali gab Fang das Schwert, sagte etwas zu ihr und dann öffnete sich ein Tor. Man sah Giro der ihnen etwas zurief und dann kamen Dämonen in den Raum gestürmt. Die drei kämpften gegen sie, doch dann wurde das Portal zerstört und das Bild verschwand.

„Fang hat euch nicht verraten. Sie hat das nur gesagt damit Lily ihr vertraute. Nur so konnte sie an das Schwert gelangen. Offensichtlich ist ihr Plan schiefgelaufen.“

Lyanas Blick wurde Traurig als sie auf die Kugel sah. Anscheinend wurden Vali, Giro und Fang angegriffen als sie versucht hatten das Schwert zu klauen. War das war? Hatte Fang das wirklich nur getan um an das Schwert zu kommen? Hatte sie ihre Freunde nicht verraten? Kurz sahen sich Kayla und Sasuke zweifelnd an, schwiegen jedoch.

„Ich gebe euch das Schwert. Der Plan hat sich geändert. Ihr müsst in die Dämonenwelt um Fang und die anderen zu retten und um an Gladius zu kommen. Mit Hilfe von Eatos könnt ihr ein Portal erschaffen aber beeilt euch. Lily darf nicht schneller sein als ihr.“

Zögerlich nahm Mangetsu das Schwert an, welches Lyana ihm hinhielt. Das Himmelsschwert war leicht, obwohl es so nicht aussah und strahlte eine extreme Kraft aus. Mangetsu hatte schon viele Schwerter in der Hand gehalten, doch noch nie solch eins. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Sie alle sahen sich zweifelnd an, irgendwie konnte keiner so wirklich glauben was sie gesehen hatten. Sasuke starrte auf den weißen Boden, ballte die Hände zu Fäusten und blickte dann wieder auf das Gemälde. Warum nur musste er an seinen Traum denken, warum hatte er überhaupt davon geträumt.

„Was ist das für ein Gemälde? Ich habe das schon mal gesehen.“

Lyana sah Sasuke an, ebenso wie er sie. Leicht verwundert schauten die anderen zu dem Gemälde, welches nun von allen betrachtet wurde. Zeus trat an das Gemälde heran und blickte mit einem ernsten Blick darauf.

„Das ist eine Prophezeiung. Oder eher ein Blick in die Welt, die Lily erschaffen möchte. Es heißt irgendwann wird ein Kind geboren, das das Blut von Himmel und Hölle in sich trägt. Ein Kind, halb Dämonen und halb Engel. Es trägt die beiden Schwerter Eatos und Gladius, der einzige, der beide Schwerter gleichzeitig tragen kann. Dieses Kind, in allen Prophezeiungen ein Junge, wird der Untergang der gesamten Welt sein. Nichts wird mehr existieren, weder Himmel, noch Hölle oder die Menschenwelt.“

Neben Zeus erschien ein helles Licht aus dem ein Mädchen hervortrat, mit einem weißen Kleid und strahlend weißen Flügeln auf den Rücken. Ein Engel, wo man ihn sich vorstellte. Überrascht und erstaunt schauten alle auf den Engel, der sich nun Sasuke näherte.

„Zeig ihr mal deine Hand.“

Sasuke streckte seine Hand aus, die nun von dem Engel genommen wurde. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Handfläche und sah dann Zeus an.

„Du bist ihm schon mal begegnet. In einer Zwischenwelt.“

„Ja. Damals kamen wir das erste Mal aus der Dämonenwelt. Und in letzter Zeit träume ich von ihm. Was hat das zu bedeuten?“

Zeus tauschte einige Blicke mit Lyana aus, die dann nickte. Ernst schaute der Gott wieder zu Sasuke, der den Blick ebenso ernst erwiderte.

„Etwas verbindet dich mit ihm. Vielleicht ist er deine Wiedergeburt in der neuen Welt die Lily erschaffen möchte. Das müssen wir verhindern. Deshalb müsst ihr Lily unbedingt aufhalten.“

„Er sagte es gibt weder Himmel noch Hölle.“

„In seiner Welt nicht mehr, das stimmt.“

Skeptisch sah Sasuke zu Zeus und Lyana und warf dann kurz seinen verwunderten Freunden einige Blicke zu. Er dachte zurück an Anders Worte über die Wiedergeburt in der neuen Welt.

„Es heißt, dass alle Dämonen und Drachenritter nicht Wiedergeboren werden, sondern, dass wir so bleiben wie wir sind, da wir das Blut der Götter in uns tragen. Zumindest sagten die Dämonen das.“

„Manchmal geht bei so einer Erschaffung etwas schief. Wir können nicht in die Zukunft sehen. Vielleicht stirbst du vorher oder während der Erschaffung. Oder ihr habt eine andere Verbindung zueinander. Hat er dir irgendwelche Hinweise darauf gegeben wer er ist?“

Sasuke sah Zeus an und ballte die Hände zu Fäusten. Er schwieg und dachte an die Worte des Jungen zurück. Du weißt genau wer ich bin. Denn du hast mir meinen Namen gegeben. Schließlich schüttelte Sasuke den Kopf und sah, das Zeus und Lyana wussten das er log, doch sie sagten nichts weiter. Lyana wandte sich wieder den anderen zu und sah dabei Mangetsu an.

„Ihr müsst euch beeilen. Und passt auf das Schwert auf.“

Mangetsu nickte und sah die anderen an. Hinter ihnen ging die Flügeltür auf und dahinter war nur ein weißes Licht. Flankiert wurde die Tür von zwei Engeln, die sie anlächelten. Kurz sahen sich alle nochmal an, ehe sie durch die Tür schritten und wieder auf den Halleluljah Bergen waren. Lyana und Zeus sahen ihnen nach als sich das Tor hinter ihnen schloss.

„Denkst du diese Welt wird untergehen?“

Neben Lyana stand ein junger Mann mit blauen Haaren, der die Arme hinterm Kopf verschränkt hatte und auf die Flügeltür sah.

„Nein. Ich denke sie schaffen das. Du hättest dich Yuuki ruhig zeigen können. Er hätte sich gefreut, Cloud.“

„Irgendwann. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.“

Der Junge lächelte traurig und verschwand dann wieder. Lyana und Zeus sahen weiterhin auf die Flügeltür, so als ob noch jemand hineintreten würde.
 


 

Der Schatten eines Traumes. War es das was er sagte, oder doch etwas ganz anders? Mein Gefühl sagte mir, das mehr dahinter steckte als sie uns weiß machen wollten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2019-04-14T11:00:08+00:00 14.04.2019 13:00
Hat Sasuke nun Gewissensbisse,wegen Sakura ?
Was ist mit Fang und Vali ,kann man sie noch retten und wer ist der Junge von dem Sasuke träumt ?
Ich bin voll gespannt auf die Fortsetzung !


Zurück