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Light Flame

von

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Zwei Brüder

„Bevor du etwas sagst, Sasuke, lass es mich erklären.“

Sasuke verschränkte die Arme und schaute Mangetsu mit zornigen Augen an. Der Houzuki öffnete den Mund, schloss ihn dann jedoch wieder und sah Sasuke für einige Augenblicke an. Er hatte ja geahnt das Sasuke nicht sehr erfreut sein würde, doch das er so durchdrehte hätte er nicht gedacht.

„Es gab Berichte von Nachtwandlern im Frostgipfelgebirge. Wir sind also hin und sind dann den beiden begegnet. Sie haben einen eigenen Willen und werden nicht kontrolliert. Wir wissen noch nicht einmal wie sie wiedererweckt werden konnten, da Asmodäus ja tot ist. Sasuke ich kann verstehen das du sauer bist aber wir müssen herausfinden warum sie selbstständig handeln können. Und dafür war es nun mal nötig sie herzubringen.“

„Das ist mein Bruder, Mangetsu. Ich habe meinen Bruder umgebracht und jetzt bringst du ihn hier her nur weil er scheinbar Untot ist?“

Mangetsu schob die Hände in die Taschen und sah aus dem Fenster. Sie standen im Gang zwischen dem Aufenthaltsraum und dem Trainingsraum. Die Sonne schien und keine Wolke war zu sehen. Dieser Tag war wieder wärmer, fast schon 25 Grad. So war der Frühling in Nevarron nun mal, mal kalt, mal warm, sehr wechselhaft und unberechenbar. Der Gang war komplett verglast und ließ einen freien Blick auf den kleinen Garten frei. Viele Blumen standen hier, aber es wurde auch Gemüse angezüchtet.

„Es tut mir leid Sasuke. Aber uns blieb keine andere Wahl. Außerdem solltest du es als Chance ansehen.“

„Chance wofür?“

„Alles zu erfahren, was du wissen wolltest. Die Wahrheit zu erfahren, es von deinem eigenen Bruder zu hören. Und vielleicht auch um einige Dinge wiedergutzumachen. Ihr könnt euch aussprechen, könnt in Frieden auseinandergehen. Ist es nicht das, was du immer wolltest?“

Mangetsu klopfte Sasuke auf die Schulter und lächelte ihn aufmunternd an, verließ dann den Gang und ging zurück in den Aufenthaltsraum. Sasuke seufzte und verschränkte die Arme, lehnte sich dann gegen die Wand und schaute zu Boden. Fang kam durch die Tür und sah ihn schweigend an. Dann ging sie langsam auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Fang konnte zwar nicht verstehen wie sich Sasuke fühlte, doch sie konnte es erahnen. Inzwischen kannte sie ihn gut und sie wusste wie viel ihm Itachi bedeutete und wie sehr es ihn mitnahm, was damals passiert war.

„Eine Vorwarnung wäre ganz nett gewesen.“

„Ich weiß.“

Fang legte Sasuke eine Hand an die Wange und brachte ihn so zum Aufsehen. Trauer lag in seinen Augen, Wut und sogar etwas Angst. Fang lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht, nur kurz, denn dann war es wieder verschwunden.

„Ich muss mal weg.“

Fang nickte und fuhr ihm über den Arm. Dann küsste sie ihn erneut, nur ganz leicht und schaute ihn dann an. Sasuke fuhr ihr durchs Haar und stieß sich von der Wand ab, ging dann den Gang weiter zum Trainingsraum. Fang sah ihm nach bis er verschwunden war und ging dann zurück in den Aufenthaltsraum. Mangetsu stand vor den beiden Nachtwandlern und sah sie an.

„Wichtigste Regel ist: Ihr verlasst unter gar keinen Umständen das Haus, außer wir erlauben es euch. Hier wird nichts, aber auch wirklich nichts getötet. Egal ob Mensch, Maus oder Ameise, das gilt vor allem für dich Kisame. Habt ihr das verstanden?“

Itachi sah nur aus dem Fenster und reagierte nicht, während Kisame breit grinsend nickte. Mangetsu funkelte ihn an und nickte dann schließlich zufrieden.

„Sie sollen hier bei uns wohnen?“

„Naja wo denn sonst? Ins Hotel können sie ja schlecht.“

„Und wie willst du das meinem Vater erklären.“

„Am besten gar nicht.“

Mangetsu sah Riku an, der dann nur mit den Augen rollte und weiterhin misstrauisch die beiden Nachtwandler ansah. Neben ihm saßen Yuuki und Suigetsu und sahen ebenso zu den beiden, wie auch die Frauen, die in der Küche standen. Eine bedrückte Stimmung legte sich über alle, in der keiner es wagte etwas zu sagen.
 


 

Viele Menschen wären dankbar für eine zweite Chance. Er hatte sich immer gefragt, wie es wohl wäre seinen Bruder nochmal zu sehen, ihn alles zu fragen und endlich Antworten zu bekommen. Doch nun, wo es soweit gekommen war blieb ihm nichts als die Flucht.
 


 

Shawn öffnete die Augen und legte seinen Arm auf seine Stirn. Ihn überkam ein ungutes Gefühl, was ihn vom Schlafen abhielt. Sein Blick ging zu Serah, die ruhig schlief und dann aus dem Fenster. Etwas kam näher. Shawn stand schließlich auf und zog sich an, ging dann durch die schlafende Festung und schließlich nach draußen. Sein Weg führte ihn direkt zum Tor, welches er leise öffnete und davor stehenblieb. Ein frischer Wind wehte durch seine weißen Haare und kitzelte seine Haut. Durch die Nahashin Wüste war es nachts recht frisch, doch es störte ihn nicht. In Kiri war es im Winter immer kälter gewesen, da hatte er sich daran gewöhnt. Neben ihn trat Dom, der scheinbar ebenfalls etwas gespürt hatte und sah dann in den dunklen Wald hinein. Sie schwiegen während sie etwas knacken hörten und spürten das etwas näherkam. Aus dem Wald trat ein junger Mann heraus, mit weißen Haaren und eisblauen Augen. Shawn schluckte und vergrub die Hände in seiner Jackentasche. Der Junge sah ihn an, lächelte und blieb einige Meter von den beiden stehen.

„Hi Shawn. Schön dich zu sehen.“

„Du bist tot.“

Der Junge wirkte überrascht, da Shawn ihn mit dieser eiskalten Stimme ansprach und sein Blick ebenso kalt war. Dom schaute kurz von Shawn zu dem Jungen und dann wieder zurück. Der Junge musste ungefähr 15 Jahre sein und sah Shawn mit einem traurigen Blick an. Dom kannte ihn, kannte ihn sehr gut, doch das war schon Jahre her.

„Ja bin ich. Ich weiß selbst nicht wieso ich wieder lebe. Aber etwas hat mich hergeführt. Shawn, bitte. Du musst mir helfen herauszufinden was los ist.“

Shawn schluckte erneut und spürte Doms Blick auf sich ruhen. Er sah den Jungen an, sah den verzweifelten Blick, die Angst und Furcht. Schon immer hatte Shawn diesen Blick gehasst, hatte immer versucht ihn zu schützen. Doch galt das auch jetzt noch?

„Bitte Shawn. Du bist mein Bruder! Ich habe keine Ahnung was hier los, genauso wenig wie ihr. Hilf mir.“

„Trey…“

Shawn erinnerte sich an seine Vergangenheit, an den Tag, an dem Trey gestorben war. Sie waren im Krankenhaus, Trey lag auf dem Bett und sah leicht lächelnd hinaus. Shawn hingegen hielt die Hand des Jungen, drückte sie gegen seine Stirn und hatte die Augen geschlossen. Trey sah ihn an, während die Geräte in immer längeren Abständen piepten, ein Zeichen dafür, das Treys Herz aufhörte zu schlagen.

„Danke Shawn. Für alles. Du warst der beste große Bruder, den man sich wünschen konnte.“

„Du wirst nicht sterben, Trey.“

Shawn sah auf, hielt dabei immer noch die Hand seines Bruders fest umklammert. Treys graue Augen leuchteten ihn an, während der Junge lächelte und keine Angst vor dem Tod zu haben schien.

„Doch das werde ich. Das weißt du genauso gut wie ich.“

„Das ist nicht fair, Trey. Du bist erst 15. Warum kann nicht irgendein alter Sack diese scheiß Krankheit haben?“

Trey lachte leise und legte seine andere Hand auf die seines Bruders. Er war schwach und doch kämpfte er darum, stark zu wirken. Seit seiner Geburt hatte Trey eine Herzkrankheit, die unheilbar war. Die Ärzte hatten ihm keine drei Jahre gegeben und nun war er schon 15. Trey konnte nie kämpfen, durfte es nie, sehr zu seinem Bedauern. All seine Freunde waren Ninja, Shawn, Dom, Ray und Jesse und auch Serah und Sayo. Nur er durfte es nie.

„Es gibt Kinder die sterben mit einem Jahr oder kommen nicht mal auf die Welt. Da hatte ich doch noch Glück.“

Trey hustete und sah an die Decke, lächelte dabei traurig. Shawn umklammerte die Hand seines Bruders stärker und sah verzweifelt auf die Gerätschaften. Keiner würde eine Wiederbelebungsmaßnahme machen, es hätte eh keinen Sinn. Trey war die einzige Familie, die Shawn noch hatte, der einzige Mensch, der ihm je mehr als sein eigenes Leben bedeutet hatte.

„Ich liebe dich, Shawn. Frag Sayo ob sie dir etwas zu Essen kocht. Dein Essen ist ungenießbar.“

„Es reicht zum Überleben.“

„Naja deine Bratkartoffeln mit Rührei sind vorzüglich.“

„Lügner.“

Shawn schaute ihn an, ebenso wie Trey. Dem Jungen verließen die Kräfte, seine Hand wurde nur noch von Shawns gehalten. Der Ältere der beiden stand auf, beugte sich über seinen Bruder und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, fuhr ihm durchs Haar und drückte ihn fest an sich. Schwach legte Trey einen Arm um seinen Bruder und ließ den Tränen freien Lauf. Shawn ließ seinen Bruder los, drehte sich schweigend um und verließ das Zimmer. Gerade als er den Raum verließ hörte er das lange piepen des Gerätes, welches anzeigte, das Treys Herz aufgehört hatte zu schlagen.

„Shawn.“

Er sah auf als Dom ihn ansprach und wurde so aus seinen Gedanken gerissen. Trey sah ihn an, bittend und flehend. Wie es sich wohl anfühlte, wenn man Tod war und dann plötzlich wieder lebte? Trey wurde in seinem alten Körper wiederbelebt, im Körper des 15-jährigen Jungen, als der er gestorben war. Shawn erinnerte sich noch sehr gut an seinen Bruder, an das Lächeln und die strahlenden Augen, die nun jedoch eisblau waren.

„Geh die anderen holen.“

Dom nickte und ging dann zur Festung, während Shawn den Jungen ansah. Er kam auf ihn zu, blieb etwa einen Meter entfernt stehen und sah ihn an. Bis auf die eisblauen Augen sah er genauso aus wie damals, nichts hatte sich geändert. Jeder seiner Gesichtszüge kam ihm bekannt vor, an alles konnte er sich nur zu gut erinnern.

„Wie viele Jahre sind vergangen?

„26.“

Trey wirkte überrascht und sah sich um, schaute in den dunklen Wald hinter sich. Es musste schwer sein, wenn man die letzten 26 Jahre nicht wusste was passiert war. Shawn hatte nie an ein Leben nach dem Tod geglaubt, doch er hatte immer gehofft nach seinem Tod zu seinem Bruder und seiner Frau zurückzukehren. Aber nicht auf diese Weise, so wollte er ihm nicht begegnen. Was tot war, sollte tot bleiben, alles andere war unnatürlich. Der Tod gehörte genauso zum Leben, wie die Geburt, das wusste Shawn zu gut. Niemand sollte tote wiedererwecken und Gott spielen.

„Und wo sind wir hier?“

„Nevarron. Das hier ist die Arcana. Dürfte dir aber nichts sagen.“

„Ja.“

Aus der Festung kamen Dom und Ray und dahinter Serah, die den verschlafenen Jesse mit sich zog. Seine Freunde, nur alle um ein Vierteljahrhundert älter. Dom hatte sie scheinbar vorbereitet, denn sie wirkten zwar überrascht, aber nicht so überrascht. Serah war die erste, die sich fing und auf Trey zuging und ihn in den Arm nahm. Zögerlich legte er ebenfalls seine Arme um sie und schloss kurz die Augen. Shawn sah die beiden kurz an und ging dann zu Dom.

„Keiner wird hiervon erfahren. Vor allem die Kids nicht.“

Dom nickte nur und dann sahen die beiden Männer wie nun auch Ray und Jesse zu Trey gingen und ihn fröhlich anlächelten. Shawn schob die Hände in die Taschen und sah seinen kleinen Bruder an, bis ihm schließlich ein leichtes Lächeln über die Lippen kam.
 


 

„Mangetsus Freundin also, hm? Was hast denn du so drauf?“

„Attentate.“

„Die Kleine gefällt mir.“

Mangetsu rollte mit den Augen und sah zu Kayla und Kisame, die ihn beide angrinsten. Irgendwie gefiel es ihm nicht das sich Kisame hier scheinbar sehr wohl fühlte. Itachi hingegen saß auf dem Fenstersims und schaute hinaus, redete nie und schien auf jemanden zu warten. Vielleicht Sasuke, der seit fünf Tagen verschwunden war. Mangetsu wusste es nicht und solange niemand etwas Dummes anstellte war es ihm auch egal.

„Irgendwelche weiteren Berichte über Nachtwandler im Forstgipfelgebirge? Oder irgendwo sonst?“

„Nein nichts. Es ist alles ruhig. Ach hier ist ein Brief deines Vaters.“

Mangetsu nahm den Brief entgegen und öffnete ihn, hob dann eine Augenbraue und sah zu Riku. Riku hatte es irgendwie geschafft Stephen von dem Haus fernzuhalten, wie wusste Mangetsu nicht und eigentlich wollte er es auch nicht wissen. Er konnte sich schließlich nicht um alles kümmern.

„Wann kam der an?“

„Vor drei Tagen. Yuuki wollte ihn dir eigentlich geben.“

„Na herzlichen Dank.“

Mangetsu ließ sich auf die Couch sinken und verschränkte die Arme, grübelte etwas, bis die Tür aufgestoßen wurde. Alle Blicke gingen zur Tür, durch welche Sasuke und Yuuki eintraten.

„Für dich immer noch Lord!“

„Oh Verzeihung! Lord Schnarchnase!“

„Diese Respektlosigkeit ist unerhört, Sasuke! Geht euch das auch so? Kayla hat keine Lust und taucht deshalb nicht zum Training auf und Sasuke haut einfach so ab! Das ist eine bodenlose Frechheit!“

Mangetsu und Riku schmunzelten leicht und schüttelten den Kopf, während sich Suigetsu belustigt über die Lehne lehnte und den beiden zusah, wie alle anderen im Raum auch. Sasuke verschränkte die Arme und sah den aufgebrachten Yuuki an.

„Komm mal klar.“

„Komm mal klar? Genau diese Art und Weise von dir ist der Grund warum das jetzt vorbei ist. Wir sind keine Freunde mehr, leben nur noch zufälligerweise in einem Haus und ich bin dein Kommandant und du wirst mich so auch ansprechen! Und unsere Kommunikation beschränkt sich auf ‚Was geht ab?‘!“

Kurz herrschte Stille im Raum, in der alle gespannt auf Sasuke sahen. Eine Zornesader zeigte sich an seiner Stirn, seine ganze Haltung schien aufs Äußerste genervt. Er atmete tief durch und sah dann Yuuki an.

„Pff.“

Er drehte sich um und ging in Richtung des Trainingsraums, während Yuuki entgeistert die Luft einzog. Kurz hörte man einige leise Lacher durch den Raum, die jedoch gleich darauf wieder verstummten.

„Hat der Bengel gerade ‚Püfft‘ gemacht?“

„Eigentlich hat der Bengel gerade ‚Pff‘ gemacht, nicht ‚Püfft‘.“

Sasuke blieb an der Tür stehen und sah Yuuki wütend an, der ihn nur kurz Riku entgeistert anstarrte und dann seinen Blick zu Sasuke wandte.

„Dieses Verhalten von dir, Yuuki, ist, um es in deinen Worten zu sagen, reinste Hühnerkacke!“

Sasuke ging durch die Tür und schlug diese genervt zu. Kurz herrschte erneut eine Stille, in der Yuuki in sich hineinfluchte und sich ausmalte, was er alles mit Sasuke tun könnte.

„Ärger im Paradies?“

„Dieser ungehobelte Bengel! Da will man ihm helfen und er kommt einem so.“

„Das gibt sich wieder, Yuuki. Schon morgen seid ihr wieder die besten Freunde.“

„Tzz. Sasuke ist für mich gestorben.“

Beleidigt verschränkte Yuuki die Arme und ließ sich auf die Couch fallen, während seine Freunde ihn leicht angrinsten. Mangetsu ließ seinen Blick durch den Raum wandern, zu Kayla, Fang und Kisame, die am Tresen saßen und sich scheinbar sehr gut verstanden. Und dann sah er zu dem Fenster wo bis eben noch Itachi saß, doch der Platz war nun leer.
 


 

Egal wie sehr man stritt, egal was passiert war, man hielt trotzdem zueinander. Er war mein Bruder, nicht mein leiblicher Bruder, aber mein Bruder. Und ich wollte ihm helfen, ganz gleich wie er sich mir gegenüber verhielt.
 


 

Itachi blieb ihm Gang stehen und sah Fang an, die einige Meter von ihm entfernt stand und ihn ernst ansah. Eigentlich wollte er zu seinem Bruder, doch Fang stellte sich ihm in den Weg. Itachi musterte sie, während sie ihn ernst ansah.

„Du willst mit Sasuke reden, oder?“

Itachi schwieg und sah sie an. Er spürte eine Aura, die Energie, die keinesfalls menschlich war. Aber es war auch kein normales Chakra, was er spürte. Es war ihm schon im Frostgipfelgebirge aufgefallen und nun spürte er es deutlicher. Sein Blick ging auf die Kette um ihren Hals, auf den Anhänger mit Sasukes Chakra und Blut.

„Sasuke war ziemlich fertig als er hier ankam. Er hat seinen Bruder umgebracht und die Ältesten von Konoha. Er war auf der Flucht und hat einen guten Freund verloren. Sasuke hatte sich zurückgezogen und sich abgewandt. Es war ziemlich anstrengend ihn zu dem zu machen was er heute ist. Er ist offener und zeigt auch mal seine Gefühle. Er hat deinen Tod überwunden. Gib ihm keinen Grund mehr wieder in das schwarze Loch zu fallen.“

„Alles was ich für Sasuke wollte war eine glückliche Zukunft. So wie das passiert war, so sollte es nicht passieren.“

„Aber so ist es nun mal passiert. Und das nur weil du ihn belogen hast.“

Itachi musterte sie erneut. Fang war die Freundin seines Bruders und war dementsprechend besorgt um Sasuke. Itachi wollte nie das Sasuke zu einem Kriminellen wurde, er hatte sich immer eine Zukunft für Sasuke gewünscht, in der er als Held gefeiert wurde, und zusammen mit einer Frau und Kindern ein glückliches Leben hatte.

„Ich weiß, dass es nicht ganz so gelaufen ist, wie es sollte. Sasuke ging den falschen Weg und das war meine Schuld. Aber er hat ein Zuhause gefunden und Freunde die an ihn glauben und für ihn da sind. Ich werde ihm diese Zukunft nicht nehmen.“

Fang ging einige Schritte auf Itachi zu und sah ihn an. Sasuke hatte ihr einiges von seinem Bruder erzählt, über ihre Vergangenheit und ihre Beziehung zueinander. Auch über das was Itachi getan hatte und was Sasuke getan hatte. Fang hatte ihren Bruder auch mal gehasst, doch trotz des ganzen Hasses wäre sie nie in der Lage gewesen Vali zu töten. Nun, vielleicht hatte sie ihn auch nie wirklich gehasst, vermutlich war es eher eine Abneigung gewesen. Bei Sasuke jedoch war es richtiger Hass gewesen der ihn antrieb und ihn veranlasst hatte Itachi zu töten.

„Sasuke hat dich eine Zeit lang wirklich gehasst. Aber er liebt dich, auch wenn er es vermutlich nicht zugeben würde. Du bist sein großer Bruder. Versuch dich als solcher zu verhalten.“

Fang ging an ihm vorbei und blieb dann auch nochmal vor der Tür stehen. Sie drehte sich nicht um aber sah etwas über ihre Schulter. Itachi hatte ihr noch immer den Rücken zugedreht und sah den Gang entlang.

„Ich kenne deine Gründe nicht warum du den Uchiha-Clan umgebracht hast. Aber ich weiß wie sehr es Sasuke manchmal noch heute mitnimmt. Wenn du ihn nochmal so verletzten solltest, dann schick ich dich persönlich in die Hölle. Und glaube mir, ich komme aus der Hölle, da willst du nicht hin, auch wenn du eigentlich schon tot bist.“

Fang ging durch die Tür und ließ Itachi alleine zurück. Dieser schloss kurz die Augen und sah dann zu Boden, ehe er weiterging und seine Gedanken beiseiteschob.
 


 

Sasuke lehnte sich an das Geländer und sah hinaus auf Meer. Von der Terrasse aus konnte man direkt auf den Strand sehen und eine kleine Treppe führte sogar hinab. Es war recht warm, was für Ende April nichts Ungewöhnliches war. Sasuke mochte diese Temperatur, es war genau richtig. Hinter sich hörte er Schritte doch er sah nicht auf, denn er wusste genau wer da war.

„Was willst du?“

„Ich dachte du wolltest vielleicht reden. Willst einige Antworten haben.“

Die Stimme klang so vertraut und versetzte ihm einen Stich ins Herz. Sasuke war darüber hinweg, hatte sich damit abgefunden, doch jetzt lebte Itachi wieder und das war schlimmer als zu wissen das er Tod war. Er drehte sich um, verschränkte die Arme und lehnte sich an das Geländer. Itachi stand einige Meter entfernt und sah ihn an. Er sah noch genauso aus wie damals, als Sasuke ihn umgebracht hatte. Nur die Augen waren anders, waren statt schwarz eisblau. Sasuke erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Nachtwandlern, damals als er mit Fang im Frostgipfelgebirge war.

„Warum ich? Warum unterscheide ich mich von unserem Vater oder unserer Mutter? Warum nur ich?“

„Du weißt nicht alles was damals passierte. Du wusstest nichts über die Pläne des Uchiha-Clans. Du warst nur ein Kind. Außerdem war es nicht nur für dich. Ich wusste das ich eines Tages für meine Taten bezahlen musste. Und ich wollte, dass es ein Uchiha tut, wie du. Aber ich habe versagt. Alles was ich tat war dir den Hass zu geben und dich aus dem Dorf zu vertreiben. Ich machte dich zu einem Kriminellen.“

Sasuke hörte schweigend zu und sah zum Meer hinab. Er hatte zum Teil alles schon mal gehört, damals als Tobi mit ihm gesprochen hatte. Aber es von Itachi selbst zu hören war etwas Anderes. Nie hatte Sasuke verstanden warum er alleine. Warum nur er und kein anderer?

„Ich wünschte mir du würdest den richtigen Weg wählen. Von dem Moment in dem ich starb gingst du den falschen Weg. Du warst auf einem Weg ohne Ausweg. Mit meinen Lügen wollte ich dich auf den richtigen Weg bringen.“

„Du wolltest das ich auf diesem Weg war, weil ich nichts über die Wahrheit wusste?! Ich wollte nie auf so einem Weg sein.“

„Ja wie du sagst. Du hast deinen eigenen Weg gefunden. Und bist schließlich hier gelandet“

Wäre alles anders gekommen, wäre Sasuke zurück nach Konoha gegangen und wäre er dort als Held gefeiert worden? Viele Dinge wären nie passiert, aber vor allem hätte er seine Freunde nie kennengelernt. Wer wusste es schon, vielleicht hätte er in Konoha genauso gute Freunde wie in Nevarron. Kurz musste er an Sakura und Naruto denken, schob diese Gedanken jedoch beiseite.

„Als ich dich sah wollte ich mit dir reden aber ich konnte es in dem Moment nicht. Ich wollte wissen ob alles was Danzo und Tobi mir erzählt hatten die Wahrheit war. Aber das war nicht der einzige Grund. Während ich einige Tage weg war erinnerte ich mich an die Zeit die ich mit meinem Bruder verbrachte, das ich zu ihm aufsah und das ich ihn liebte.“

Sasuke stockte kurz und sah auf den Boden. Itachi stand neben ihm, schwieg und sah ihn nicht an. Nie hatten sie ein derartiges Gespräch geführt und Sasuke hatte nie erwartet das es passieren würde.

„Darum denke ich, ich weiß wie es sich damals angefühlt hatte und ich denke ich kann dich verstehen. Und ich hasse Konoha dafür was sie dir angetan haben. Und der Hass wird immer größer, vor allem da du nun vor mir stehst. Ich weiß was du von mir möchtest. Du bist mein großer Bruder und du willst mich auf den richtigen Weg leiten. Ich dachte immer du wärst dazu bestimmt gewesen das Dorf zu beschützen und ich es zu vernichten. Aber ich habe mich geändert. Es mag dir vielleicht merkwürdig vorkommen, aber ich habe hier wirklich Freunde gefunden.“

Sasuke ballte die Hände zu Fäusten und ließ seinen Blick über den Strand und das Meer gleiten.

„Ich hasse Konoha noch immer aber ich habe verstanden warum du es getan hast. Ich bin nicht auf dem Weg, den du dir für mich gewünscht hast. Aber ich denke dieser Weg hier ist auch ganz akzeptabel. Zumindest bin ich kein Krimineller mehr.“

„Es gibt keinen Grund mehr dich zu belügen. Was ich damals in der Nacht getan habe ist genauso wie Danzo und Tobi es dir erzählt haben. Ich werde dir die Wahrheit zeigen.“

Itachi stand vor Sasuke und sah ihm in die Augen und dann verschwamm vor Sasuke alles kurz. Dann sah er die Erinnerungen seines Bruders. Wie Shisui ihm sein Auge gab, der Befehl der Ältesten von Konoha und seine Unterhaltung mit Tobi, das Versprechen seiner Eltern, dass er auf Sasuke aufpassen wird. Dann war die Erinnerung vorbei und Sasuke sah wieder Itachi vor sich.

„Ich habe dich immer angelogen, dir gesagt du sollst mir vergeben. Ich hielt dich fern, wollte nie das du hineingezogen wirst. Aber nun denke ich, dass du vielleicht in der Lage gewesen wärst unsere Eltern und die Uchihas zu ändern, umzustimmen. Wenn ich mit einbezogen hätte, versucht hätte die Dinge aus deinen Augen zu sehen und mit dir über die Wahrheit zu sprechen… Aber ich versagte und es nicht mehr umzukehren. Du hast dich zu einem guten Mann entwickelt, hast deinen eigenen Weg gefunden und deine eigene Zukunft bestimmt. Es gibt für mich jetzt nur noch eins zu sagen und zwar das war ich wirklich für dich empfinde.“

Itachi ging einige Schritte vor, packte Sasuke am Hinterkopf und zog ihn etwas zu sich, bis sich ihre Stirn trafen. Sie sahen sich, Itachi lächelte und Sasuke wirkte verwirrt.

„Egal was du noch in Zukunft tun wirst … ich werde dich immer lieben.“

Sasuke spürte wie sein Herz raste, Bilder seiner Kindheit mit seinem Bruder rasten vor seinen Augen umher. Der Wind wehte ihm durch die Haare und hinterließ eine Gänsehaut. Alles was er je wollte, alles was er sich immer gewünscht hatte ging in Erfüllung. Sasuke lächelte traurig und dann ging Itachi einen Schritt zurück. Itachi musste erst sterben und Sasuke zu einem Kriminellen werden damit er erkannte was er eigentlich für einen tollen Bruder hatte. Nie würde Sasuke wieder an Itachi zweifeln. Kurz sahen sie sich an, ehe Sasuke einen Schrei direkt vom Strand hörte und hinabsah. Yuuki stand dort, halb verwandelt in einen Drachen und schrie laut auf, schien unglaubliche Schmerzen zu haben.

„Verdammt.“

Sasuke rannte blitzschnell die Treppen hinab, ließ Itachi einfach stehen und rannte auf den Strand zu, wo Yuuki war.
 


 

Ich Liebe dich. Worte die sich tief in mein Herz und Gedächtnis einbrannten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2019-03-16T15:25:02+00:00 16.03.2019 16:25
Ist er nun von seinen Geistern befreit,nach dem Gespräch mit Itachi?!
Was ist Itachi und warum tauchen immer mehr tote Angehörige auf ,wer zieht hier die Fäden ?!
Yuuki warum schreit er so ,mit wem oder was ist er zusammen getroffen bzw warum schreit er so ?!


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