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Die Tür in meine Welt

von

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Sana belauscht aus Langeweile ab und an das Vorstandbüro der Magievereinigung, wie die Mitglieder nervös alle möglichen Strategien durch Gehen und immer wieder, wenn es um ihre Eltern geht, die Idee verwerfen.

Nachdem sie nun wieder einen neuen Plan ausdenken und erneut die Frage aufkommt: „Wie besiegen wir die stärksten Magier?“ Mischt sich Sana ein. „Darum kümmere ich mich!“

Ein Gelächter geht durch den Raum, welcher plötzlich erstickt. „Sana? Bist du dir sicher?“

Genervt entgegnet sie: „Für mich sind sie Feinde, die meinen geliebten Amino bedrohen. Daher werde ich gegen sie nicht verlieren. So lautet doch unsere Abmachung, oder?“

„Und wenn du es nicht schaffst?“

„Sollte ich im Kampf dies bemerken, so bringe ich die Königsfamilie umgehend in Sicherheit. Genauso wie all jene, die meine Eltern fürchten müssen.“

Diese Worte gehen Sana leicht über die Lippen, obgleich ihr ein Schauder über den Rücken läuft.

Die quälende lange Zeit neigt sich dem Ende zu und Sana beschwört ihre Kampfausrüstung, die sie sogleich anlegt.

Ein Dienstmädchen bringt Sana in den Ballsaal. Ihre Eltern warten bereits.

„Da bist du ja endlich Kind!“ Sagt Luno während er mit einer Handbewegung die Ketten von ihren Füßen sprengt.

Aufgeschreckt verlässt das Dienstmädchen den Saal und schließt hinter sich die Tür.

„Nun denn, du weißt, wohin wir wollen. Erschaffe das Portal, damit wir es passieren können. Und keine Tricks!“

„Wenn ihr wüsstest ...“ Denkt sich Sana und beschwört eine Tür. Der Rahmen ist rabenschwarz und es weht ein kalter Wind auf der anderen Seite. Am liebsten würde sie den Ausgang mitten in einen Vulkan platzieren, wo ihre Eltern einfach verbrennen würden, aber das ist ihr leider nicht vergönnt.

Stattdessen wird diese Tür ihre Eltern an einem verlassen Ort führen, wo bereits ein paar Mitglieder der Magievereinigung Stellung bezogen haben.

Sana wollte nie, dass diese Menschen je ihre Magie benutzen, doch es wird deren Untergang sein.

Misstrauisch lässt Luno seine Hand in der Tür verschwinden. „Interessante Magie. Warum ist uns das nicht vorher aufgefallen?“

Miranda folgt ihm unerschrocken und auch Sana passiert schnellstmöglich die Tür.

„Ich hätte es wissen müssen.“ Stöhnt Luno und wendet sich wütend an Sana. „Soll das ein Scherz sein?“

Es ist lange her das Sana ein Lächeln im Gesicht hatte. „Vater, eure Macht hat euch überheblich gemacht.“

Miranda rümpft die Nase. „Ich sagte dir doch Liebling, dieses Kind ist nichts als Abfall. Abfall bleibt Abfall.“

„Aus der Sache kommen wir nicht so einfach heraus. Nehme ich an?“ Luno dreht Sana den Rücken zu und spricht in den Nebel. „Herr Heddo, sie wissen über unser vorhaben Bescheid?“

Es ist nicht so das Herr Heddo nicht antworten möchte, aber die Angst läuft ihm eiskalt den Rücken runter. Die Mordlust in Lunos Augen, dringen bis in seine letzten Zellen. Er beginnt an sich zu zweifeln.

„Herr Heddo und die anderen!“ Ruft Sana. „Zieht euch zurück, ich übernehme die beiden wie versprochen.“

Luno lacht. „Du allein gegen die stärksten Magier unseres Landes? Du kleines schwächliches Würstchen?“

„Die Liebe zu ihrem Amino ist dann doch nicht so groß.“ Murmelt Miranda.

„Hast recht Liebes, für diesen Verrat töten wir den Prinzen zuerst und dann den ganzen Rest. Nehmen wir uns, was uns zusteht eben mit Gewalt!“ Er hebt die Hand und richtet sie auf Sana. „Nun Befehle ich dir: Knie nieder vor dem neuen König.“

Aber Sana rührt sich keinen Zentimeter, nicht im Traum würde sie sich dieser Erniedrigung hingeben.

„Hinknieen habe ich gesagt!“ Betont Luno abermals.

Und immer noch steht Sana mit diesem selbstsicheren lächeln vor ihm.

„Was ist los? Soll ich übernehmen?“ Fragt Miranda.

Sana spannt ihre Muskeln an, Vater ist mit deiner Gedankenmagie kein einfacher Gegner, aber ihre Mutter ist weit aus Gefährlicher. Nur eine Sekunde nicht aufgepasst und es bleibt nichts von einem übrig.

Zusammen sind die Beiden ein unschlagbares Team, für Sana hingegen ist deren größte Stärke, die größte Schwäche.

Sana erschafft kurz vor ihrer Mutter eine Tür, welche nur sie alleine sehen kann. Sie rennt auf die Tür zu, Miranda fährt ihre Abwehr wie erwartet hoch. Die Luft brennt förmlich um sie herum. Sana springt durch ihre Tür, kommt direkt neben ihrem Vater raus, ergreift ihn und setzt ihn direkt vor ihre Mutter.

Durch die Zeitverzögerung passiert dies für ihre Eltern in wenigen Bruchteilen von Sekunden. Sana öffnet die Barriere um ihren Vater und seine Gedankenmagie wirkt auf Miranda. Augenblicklich geht sie auf die Knie, ihre Magie unterbricht und Sana zieht ihren Magierstab hervor.

„Aqua, frigus, infectum secundum voluntatem, Fliess“

eine riesige Wasserwelle fällt auf Miranda und eine Dampfwolke entsteht. Luno wurde durch die Hitze seiner Frau außer Gefecht gesetzt, er hat es nie für nötig gehalten seinen Körper zu trainieren.

Sana verlangsamt immer noch die Zeit, mithilfe ihrer Raummagie holt sie Magieblockerhandschellen und legt sie ihrem Vater an, bevor sie ihn direkt vor einem Mitglied der Magievereinigung teleportiert.

Für einen Moment lässt Sana der Zeit ihren lauf, um sie dann kurz darauf wieder einzufrieren. Miranda die sich erschrocken vom Wasserfall befreien will, bekommt ebenfalls unbemerkt Magieblockerhandschellen angelegt.

Sana nimmt Abstand und betrachtet schwer atmend das Ausmaß ihrer Kräfte. Die weit aufgerissenen Augen ihrer Mutter glühen lichterloh, aber sie ist handlungsunfähig. „Du Monster!“ Brüllt Miranda wütend.

Sana ignoriert ihre fluchenden Worte und beschwört eine weitere, für alle sichtbare Tür. Sie winkt Herr Heddo zu, welcher angerannt kommt.

„Was ist los?“

Mit schwacher Stimme sagt Sana: „Nehmt meine Eltern und passiert bitte die Tür.“

Herr Heddo ist verwundert, gibt aber den Befehl dazu.

Nun befinden sich alle vor dem Schloss der Familie Clow, wo sich die Magierstreitmacht mit allen Mitteln gegen die Magievereinigung zur Wehr setzt. Rufos erspäht seine besiegten Eltern und hebt die Hand. Ein Schweigen tritt ein.

„Sana du?“

„Entschuldige Bruder, aber hier ist Endstation.“

„Warum?“ Rufos geht auf die Knie und auch seine Anhänger werfen das Handtuch. Widerstandslos lassen sie sich festnehmen.

„Eine Herrschaft wofür andere Leiden müssen, ist nichts wert.“

Herr Heddo geht auf Sana zu, greift nach ihrer Hand und sagt: „Wir stehen tief in eurer Schuld Lady Rosequa.“

Sana schüttelt den Kopf. „Haltet euch an unseren Vertrag, dann sind wir quitt.“

„Selbstverständlich. Aminos Schuld ist hiermit aufgehoben.“

Morix gesellt sich dazu und meldet: „Alle wurden erfolgreich festgenommen und befinden sich auf den Weg zur Magievereinigung.“

„Sehr schön.“ Antwortet ihm Herr Heddo.

In dem Moment fällt alle Anspannung von Sana ab. Ihre Eltern, vor denen sie unter gar keinen Umständen Schwäche zeigen wollte, sind nicht mehr vor Ort und auch Amino ist in Sicherheit. Zufrieden schaut sie zum Himmel und dankt jedem, der ihr Glück gewünscht hat und auf sie gebaut haben.

Erschöpft fällt sie in die Arme von Morix und lächelt zufrieden. Er fängt sie auf und flüstert in ihr Ohr: „Das hast du gut gemacht.“
 

Sana weiß nicht mehr wie lange sie geschlafen hat. Irgendwann ist sie in einem Krankenzimmer zu sich gekommen. Ihr Zimmer ist gefüllt mit Blumen und Obstschalen.

Morix kommt herein und verliert vor Schreck das Buch aus der Hand. „Sana du bist wach?“

„Hallo, wie lange liege ich schon hier?“

„Eine ganze Weile.“

Sana richtet sich auf „Danke, das du mich aufgefangen hast und … “

Morix schüttelt den Kopf. „Danke nicht mir, jemand anderem ist aufgefallen, das nur noch dein Wille dich auf den Beinen hält.“ Er sieht zu Boden. „Und ich nahm an, dich mehr zu lieben, als jeder andere.“

Sana blickt ihn mit großen Augen an. „Du liebst mich Morix? Aber … ?“

„Ich weiß, dein Herz gehört nur Amino. Er war es auch, der mir befohlen hat, eine Lagenmeldung an Herrn Heddo zu überbringen und er hat dich auch kurz, nachdem du in meine Arme gefallen bist, zur Krankenstation gebracht.“

„Amino?“ Sana ist ganz verwirrt. Wollte Amino doch nichts mehr von ihr Wissen. Sie berührt ihre Lippen und denkt an dem Moment in seinem Zimmer nach.

Die Tür geht auf und Aminos Stimme erklingt. „Jetzt hast du mir dem Überraschungsmoment genommen Morix! So geht das doch nicht!“

Sana will sich in Bewegung setzen, aber Amino ist schneller und drückt sie zurück ins Bett. „Du bleibst liegen! Eben erst aufgewacht und schon losstürmen.“

Sanas Herz rast und sie bekommt kaum ein Wort heraus. „Aber dir wurde doch verboten … ?“

Amino legt seinen Finger auf ihre Lippen und deutet auf Morix. „Solange bis alles geklärt ist, muss der da drüben leider dabei bleiben.“

„Was heißt: Der da drüben!?“ wettert Morix. „Glaubst du, mir macht das Spaß euch beiden Turteltauben zu beobachten?“

„Morix!“ Amino seufzt. „Du machst meinen ganzen Plan zunichte. Also gut dann ändere ich meinen Plan und du musst es jetzt ertragen mein Lieber!“

Sana ist verwundert. „Einen Plan?“

„Sana, ich möchte dich etwas fragen: Wärst du bereit mit mir einen neuen Gefäßvertrag einzugehen?“

„Einen Neuen?“, denkt sich Sana, ihre Hände zittern.

„Ich zwinge dich nicht dazu, aber ich kann all das was du für mich getan hast, nicht wieder gut machen. Ich möchte immerhin schwören dich zu beschützen.“

Sana nickt und Amino beginnt mit dem Schwur: „Ich Amino von Clow schwöre dich bei meinem Leben vor allen Unheil und Gefahren zu beschützen. Ich werde dich weiterhin lieben. Gestern, Heute und auch in Zukunft.“

Sana entgegnet „Und ich Sana Rosequa schwöre dir die Kraft zu geben, welche du brauchst, um das was dir am Herzen liegt zu beschützen. Ich werde mein Leben dafür Opfern, das du nie ins Wanken gerätst. Gestern, Heute und für immer.“

Amino küsst ihren Finger. „Ein Ring soll unseren Schwur besiegeln. Er wird zum Symbol unserer Liebe und unserer Aufopferung.“

Dann brennt sich ein schwarzer Ring um Sanas und Aminos Finger.

Erleichtert fällt Amino auf Sanas Schulter. „Du liebst mich also immer noch. Welch ein Glück.“

Sana streichelt seinen Kopf. „Wie könnte ich dich nicht lieben? Deine Haare, dein Lächeln, dein ernster Blick, dein Geruch, deine Worte, dein Herz, alles liebe ich an dir. Auch deine Fehler, deine Sorgen und deine schwache Seite.“

Amino rinnt eine Träne die Wange runter. Vorsichtig wischt Sana sie weg.

„Ich habe dich zum Weinen gebracht, dann wärst du meinetwegen fast gestorben und anschließend kämpfst du gegen deine Eltern, nur meinetwegen. Sana du hast alles recht mich zu hassen und doch ...“

Morix mischt sich ein. „Jetzt Schluss mit dem Geschmuse hier, deine Strafe ist zwar aufgehoben, aber die Gesetze sind noch gültig!“

„Du hast mich doch erst darauf aufmerksam gemacht! Die Grundbedingung für solch einen Vertrag!“ Amino will aufstehen, doch Sana schlingt ihre Arme um ihn und drückt sich an seinen Brustkorb.

„Ich hasse diese Gesetze, die zwischen uns stehen.“

Morix schnalzt mit der Zunge. „Sagt die, die an der Spitze steht. Sana du hast die Anführer der Magiegesellschaft besiegt, jene die diese Gesetzte ausgehandelt haben.“ Er geht auf sie zu und streichelt ihren Kopf. „Werde schnell wieder gesund, dann kannst du mit der Königsfamilie neu verhandeln.“

Sana krallt sich fester an Amino, welcher leise zu ihr spricht: „Du hast meiner Familie das Leben gerettet, das wird dir hoch angerechnet. Du kannst verlangen, was du willst.“
 

Wenn ein Mensch in dieser Welt Hilfe braucht, so muss er nur eine bestimmte Nummer wählen und eine Tür, die nur der Hilfesuchende sehen kann, erscheint. Hinter dieser Tür wird er einen Ort vorfinden, wo ihm geholfen wird.



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