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Schwarzrot - Dunkelheit kann man nicht färben

von

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Die Hochzeit

„Fummel doch nicht so dran rum!“, ermahnte Akai seinen Geliebten, während er dessen Krawatte wieder richtete. Vor wenigen Minuten waren er und Gin auf der lang ersehnten Hochzeitsfeier, zu der sie von Merlot und Camel eingeladen worden waren, angekommen. Seitdem wirkte Gins Haltung zunehmend angespannter und vor allem… “Ist er etwa nervös?“, fragte sich der Agent im Stillen, während er seinem Liebsten in die Augen schaute und dessen Krawatte nun wieder losließ.

„Muss das wirklich sein...“, murrte Gin nur. Dass er außerdem ganz offensichtlich keine Lust hatte, war nicht zu übersehen.

„Das fragst du mich heute schon zum fünften Mal. Und jetzt sind wir bereits da.“, entgegnete Akai, während er sich zurückerinnerte, wie schwer es war, Gin überhaupt hierher zu bringen. Von diesem war jetzt nur ein Seufzen zu hören.

„Wir überstehen das schon.“, versuchte Akai ihn ein wenig aufzuheitern und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
 

„Ich hoffe, du hast recht.“, erwiderte Gin. Überzeugt war er nicht. Immerhin war dies keine normale Hochzeit. Es war Merlots Hochzeit, und die war unberechenbar. Schon allein die Auswahl des Ortes für diese Veranstaltung war wieder mal typisch für sie. Als wäre Normalität für sie ein Fremdwort.

„Emerald Forest...“, las Shuichi den Schriftzug des Eingangsschildes laut vor. „Der smaragdgrüne Wald.“ Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Das ist wirklich etwas… zu viel.“, kommentierte Gin das riesige Baumhaus-Gerüst, welches hinter diesem Eingang lag. Es handelte sich hierbei eigentlich um ein Outdoorkino, welches sich aber auch für Hochzeiten eignete, wie Gin feststellen musste. Es gab ein hohes Deck mit einem bogenförmigen Unterbau, wobei man dort hin und wieder einige Sessel mit Decken und Kissen fand, welche ebenso in den einzelnen Logen vorhanden waren, die teilweise sogar Vorhänge besaßen. Darunter gab es scheinbar auch eine VIP Loge. Zudem fiel Gin noch eine Hängebrücke ins Auge, sowie ein zwischen Bäumen gespanntes, ebenso mit Kissen beschmücktes, Netz und mehrere Hängesessel, die an einem Seil befestigt waren. Im Großen und Ganzen war alles typisch kitschig, passend zu einer Hochzeit, eingerichtet.

„Willst du den Rest des Tages hier stehen?“, fragte Shuichi mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und hielt dem Silberhaarigen die Hand hin.

„Ehrlich gesagt, wäre mir das lieber.“, gab Gin zu und griff nach der Hand seines Geliebten. Daraufhin gingen sie gemeinsam durch den Eingang. Rein in das bevorstehende Chaos.
 

Gin senkte seinen Blick zu dem weichen Moosteppich unter seinen Füßen und vermied es, die bereits anwesenden Gäste anzusehen, von welchen wohl mindestens 90% FBI-Agenten waren, die mit großer Sicherheit nicht über seine Anwesenheit erfreut waren. Besonders einer speziellen Agentin wollte er hier nicht über den Weg laufen, die aber bestimmt irgendwo in der Nähe rumgeisterte. Diese blondhaarige, extremst eifersüchtige Frau. Shuichis Ex-Freundin. Mit jedem weiteren Schritt konnte er die Blicke der Agenten auf sich förmlich spüren, begleitet von dem aufkommenden Gefühl der Unerwünschtheit.

„Beachte sie einfach weiterhin nicht.“, riet Shuichi ihm, der offenbar sofort sein Problem erkannt hatte.

„Hatte ich auch nicht vor...“, murmelte Gin mit leiser Stimme, während er seinen Hintergedanken nicht äußerte: “Ich will hier wieder weg!“

„Viele von ihnen haben wohl vergessen, wie man sich amüsiert. Sie vermiesen mit ihren strengen, wachsamen Blicken die ganze Feier.“, spottete sein Geliebter plötzlich im leiseren Tonfall über seine Kollegen.

„Du siehst auch nicht gerade glücklich aus.“, neckte er Shuichi, als er den Kopf wieder hob, um ihn anzusehen.

„Ich hatte auch nicht vor, mich zu amüsieren.“, meinte der Schwarzhaarige leicht lachend. Doch gerade, als er sich mit Gin einem Tisch mit Sektgläsern nähern wollte, wurden sie von einer lauten altbekannten Stimme überrascht…
 

„Das ist aber wirklich schade!“, bedauerte Merlot und hängte sich dabei über die Schulter der beiden Männer.

„Merlot...“, begann Gin nicht gerade erfreut, als er sich zu der Braut umdrehte, „Ach halt, du bist ja jetzt Ayaka Haruno.“, fügte er belustigt hinzu und musterte die Frau dabei ein wenig. In diesem hübschen Hochzeitskleid, mit offenen Haaren und dem goldfarbigen Haarschmuck sah die Wissenschaftlerin aus wie ein komplett anderer Mensch. Es war echt seltsam, sie mal nicht in ihrem Laborkittel zu sehen.

Merlot erwiderte die Aussage mit einem breiten, vielsagenden Grinsen, bevor sie sich an Shuichi wandte: „Aber trotzdem schön, dass der Herr FBI-Agent und sein Liebster doch noch erschienen sind!“ Sie klatschte einmal entzückt in die Hände. „Ich dachte zuerst, mein Darling macht Witze, als er mir erzählte, dass ihr beiden doch nun tatsächlich offen zu eurer Liebe steht.“
 

Akai ignorierte die letztere Aussage, und das darauffolgende Stirnrunzeln von Gin, und antwortete: „Ist es denn nötig, mich so zu nennen, wenn es hier doch von FBI-Agenten wimmelt?“

„Nun, es ist eben nur bei dir lustig.“, begründete Merlot schulterzuckend, woraufhin der Silberhaarige mit den Augen rollte.

„Daran ist nichts lustig.“, meinte er.

„Find ich schon.“, schoss die Frau hervor, begleitet von einer frechen Zunge, die sie zum ehemals kaltblütigen Mörder rausstreckte.

Akai bemerkte, wie sein Geliebter im folgenden Moment dazu neigte, etwas Falsches zu sagen, weshalb er ihm zuvorkam und ein anderes Thema einlenkte: „Du hast dich bei der Auswahl dieses Ortes wirklich wieder mal selbst übertroffen.“ Er ließ seinen Blick noch einmal durch die außergewöhnliche Umgebung schweifen. Man könnte fast meinen, dieser eingerichtete Wald wäre magisch.

„Nicht wahr? Als ich von diesem Ort erfuhr, wusste ich sofort, dass es unbedingt dieser sein muss.“, erwiderte Merlot und fing daraufhin an zu schwärmen: „Es wirkt alles wie das Schloss, von dem jeder einmal geträumt hat! Einfach herrlich!“ Sie wirbelte dabei übertreibend mit ihren Händen herum und drehte sich einmal um sich selbst.

Akai und Gin starrten sie währenddessen sprachlos mit großen Augen an.

„Etwas Einfaches hätte doch auch gereicht.“, sagte der Silberhaarige, als die Frau sich wieder einigermaßen eingekriegt hatte. Dass er ohnehin von dieser Gegend nicht beeindruckt war, versteckte er in seiner Tonlage nicht.

„Ein einfacher Wald ist doch stinklangweilig!“, meckerte die Wissenschaftlerin sofort und umfasste dabei Gins Schulter, welcher erneut mit den Augen rollte.

„Du solltest besser nicht so viel Zeit damit vertrödeln uns-“

„-Bis zur Trauung ist noch fast eine Stunde Zeit!“, unterbrach Merlot Gin einfach, da sie ahnte, worauf dieser hinauswollte.

„Das reicht locker, um euch noch ein wenig herumzuführen.“, bot sie danach an.

„Nicht nötig.“, lehnte der Silberhaarige jedoch ab, anders als der Agent: „Gern.“, nahm dieser das Angebot an.

Gin glaubte, sich verhört zu haben und rammte sein Ellbogen mürrisch in Akais Seite. Doch kaum einen Augenblick später zog Merlot den Schwarzhaarigen am Handgelenk hinter sich mit.

„Du kannst ja solange hier warten, bis du alt und grau wirst. Ach halt...“, wandte die Frau sich an Gin und begann folgend zu lachen. Dieser ballte daraufhin seine Hände zu Fäusten. Dass er vor aufkeimender Wut rot anlief, realisierte er nur wegen ihrem folgenden Kommentar: „Oh schau mal, wie rot er wird!“, sprach sie amüsiert zu Akai, welcher aber keine Miene verzog.

„Hör auf, das ist albern.“, sagte er in einer monotonen Tonlage, flüsterte der Braut dann aber zu: „Du solltest dich zurückhalten, sonst wirst du heute vielleicht nicht mehr heiraten können.“, riet er ihr. Zwar war er sich dessen bewusst, dass Gin sich besonders hier keine falsche Bewegung erlauben durfte, doch man konnte ja nie wissen… Wenn diese Frau sogar ihn selbst gelegentlich schon auf die Palme brachte, dann war es bei seinen Geliebten mindestens doppelt so schlimm.

„Ach was. Er wird sich schon benehmen.“ Merlot war sich ihrer Worte sicher, da sie immerhin ebenso wusste, dass jeder der hier anwesenden FBI-Agenten ein Auge auf das ehemalige Mitglied der Organisation gerichtet hatte.

„Sei dir da mal nicht so sicher.“, entgegnete Gin jedoch – gegen Merlots Erwartung – mit düsterer Tonlage. Während seiner Worte nutzte er die Gelegenheit, um seinen Geliebten wieder von dieser Verrückten wegzuziehen.

Merlot entwich ein Seufzen, bevor sie fragte: „Also, kommt ihr nun?“

Da Akai dem Angebot einer Führung längst zugestimmt hatte, sah er nun zu seinem Liebsten. Je nachdem, wie dieser sich entscheiden würde, daran würde er sich halten. Er würde Gin unter keinen Umständen hier irgendwo allein stehen lassen.

“Soweit kommt's noch...“, dachte er. Für seine Kollegen wäre Gin dann so etwas wie ein gefundenes Fressen. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, wie groß das Drama werden würde, wenn er doch seine ‘Aufsichtspflicht‘ verletzte und einen brutalen Ex-Mörder einfach allein unter unschuldigen Gästen ließ. Zumal er ohne seinen Geliebten erst gar keinen Fuß auf diese Feier gesetzt hätte.
 

„Meinetwegen...“, willigte Gin letztlich doch leicht genervt ein. Es hatte keine andere Wahl, wenn er vermeiden wollte, dass Merlot weiterhin auf ihn rumhackt, was ihm zunehmend die Nerven kostete, die er für den heutigen Tag nicht mal übrig hatte. Aber irgendwie wollte er noch versuchen, das Beste draus zu machen, weil er Shuichi keine Probleme bereiten wollte.

„Gut!“, erwiderte Merlot mit strahlender Miene und ging dann voran. Die beiden Männer folgten ihr mit etwas Sicherheitsabstand.

„Sie ist wirklich wie ein Wirbelwind.“, flüsterte Gin nach einer Weile zu Shuichi, als sie gerade an einer Snackbar vorbeigingen.

„Das ist bestimmt die Aufregung.“, vermutete sein Liebhaber ruhig, woraufhin Gin ein Prusten nicht unterdrücken konnte.
 

Da blieb Merlot plötzlich stehen. Was ihre beiden Gäste nicht gemerkt hatten war, dass sie das kleine Gespräch trotz des Abstandes dennoch gehört hatte. So einfach wollte sie die beiden damit nicht davonkommen lassen.

Sie drehte sich um und fragte ernst: „Wisst ihr, was der wahre Grund ist, weshalb ich euch heute eingeladen habe?“ Sie setzte eine gespielte, bösartige Miene auf.
 

Nach dieser Frage spannte Gin sich automatisch an, was wiederum Akai nicht entging, dessen Gespür für Gefahr sich ebenfalls meldete. Er stellte sich schützend vor seinen Geliebten und forderte: „Verrat es uns.“

Er versuchte den Blick der Frau zu konkurrieren, die sich aber, wie erwartet, davon nicht einschüchtern ließ.

„Weil...“, begann sie ihre Antwort betonend, setzte dann jedoch eine Sprechpause, in welcher die Spannung stark anstieg. Ihre Brille spiegelte sich im Licht. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit fuhr sie fort: „Ich als Gegenleistung auch zu eurer Hochzeit eingeladen werden möchte!“ Nach ihrer großen Offenbarung brach sie in Gelächter aus. Die Spannung löste sich umgehend in Luft auf und die Wangen der beiden Männer färbten sich unvermeidlich rot.

Merlot richtete ihren Blick bedeutungsvoll auf die Hände der Männer und wollte gerade noch etwas obendrauf setzten, als sie inne hielt und die Stirn runzelte. Schneller als auch nur einer der beiden reagieren konnte, hatte sie Akais Hand ergriffen und vorgezogen.

„Was...?-“

Merlot erlaubte dem Schwarzhaarigen nicht, seine Frage zu vollenden, sondern unterbrach ihn sofort mit einer eigenen: "Warum trägst du deinen Ring nicht?"

Akai sah sie nur verwirrt an und entzog ihr seine Hand wieder. Da Gin noch hinter ihm stand, sah er nicht, wie dessen Augen größer wurden. "Was für einen Ring? Ich habe doch noch nie…-"

Erneut wurde er von der aufgeweckten Frau unterbrochen: „Camel hat mir davon erzählt! Ist es dir etwa peinlich? Dabei hat Gin ganz offensichtlich kein Problem damit."

Jedes weitere Wort von Merlot verwirrte Akai weiter.

"Worauf will sie hinaus?", wunderte er sich und wurde langsam auch etwas wütend. Es war eine Sache, ihre Sticheleien zu ertragen, aber langsam ging sie zu weit.

"Worauf...?-", gerade als er nachhaken wollte, was genau sie meinte, wurde er erneut unterbrochen. Von Gin.

"Das geht dich nichts an!", zischte er die Frau vor ihnen in einem Ton an, der selbst seinen Geliebten erschauern ließ.

"Ich bin wohl nicht der Einzige, dessen Geduld am Ende ist.", dachte er und fing eine Hand seines Silberhaarigen ein, um sie beruhigend zu drücken.

Merlots Augen wurden groß. „Du hast ihn noch nicht…"

„Ich sagte, das geht dich nichts an!", schrie Gin sie jetzt ganz offen an und alle Augen der Anwesenden richteten sich auf das Dreiergrüppchen.

Erstaunt, aber wie immer fasziniert, beobachtete Akai, wie die Röte im Gesicht seines Geliebten stärker wurde. Die wütend funkelnden Augen verstärkten diesen verführerischen Anblick nur noch.
 

Während sich Akai im Anblick seines geliebten Silberhaarigen verlor, herrschte um sie herum aber noch immer angespanntes Schweigen. Nicht einmal Merlot wagte nach Gins Ausbruch die Anspannung mit einem ihrer Scherze zu lösen.

Da kam Camel herbeigeeilt und stellte sich neben seine noch Verlobte. Sofort richtete sich der wütende Blick des Silberhaarigen auch auf ihn. Er zuckte kurz zusammen, richtete sich dann aber besonders gerade auf und fragte: „Gibt es ein Problem?"

Zu seiner Überraschung erhielt er die Antwort von Merlot: „Ja!"

Er drehte sich zu ihr um, nur um von ihr grob an den Schultern ergriffen und umgedreht zu werden. „Sieh gefälligst woanders hin! Du sollst mich doch erst zur Trauung in meinem Kleid sehen!"

Nervös wurde Camel rot uns stotterte verlegen: „A-aber i-ich dachte d-du bist vielleicht in Schwierigkeiten u-und…"

„Und da wolltest du mal wieder den edlen Ritter in glänzender Rüstung spielen, was? Aber keine Sorge, die Rolle übernimmt schon ein ganz bestimmter FBI-Agent, also kannst du dich ganz auf deine Rolle als mein Zukünftiger konzentrieren.", meinte Merlot leicht schnippisch, lockerte damit aber gekonnt die Anspannung.

„Ich sehe euch dann nach der Trauung wieder, ok ihr Süßen? Es tut mir wirklich Leid, aber ich befürchte, ich muss mich jetzt zurückziehen, sonst sieht Camel mehr, als er momentan sehen sollte." Merlot zwinkerte Gin und Akai zu und war kurz darauf verschwunden.
 

Erneut herrschte etwas Schweigen, bevor Camel sich vorsichtig erkundigte: „Ist sie weg?"

Akai sah zu seinem Kollegen und musste schmunzeln, als er sah, wie steif dieser noch in genau der Position stand, wie ihn Merlot gedreht hatte. „Ja, ist sie."

„Gut." Mit einem Seufzen sackten die Schultern des Bräutigams etwas nach unten und er drehte sich um. „Ich hoffe, sie hat euch keine Probleme gemacht?", erkundigte er sich in leicht entschuldigendem Tonfall.

„Nur das Übliche.", beruhigte Akai ihn, wobei er erneut an ihre Worte dachte. „Was hast du ihr eigentlich erzählt? Sie hat irgendwas von einem Ring erzählt...?"

„Das ist doch egal!", mischte sich erneut Gin ein. Erstaunt drehte sich Akai zu ihm. Bevor er jedoch nachhaken konnte, fügte der Silberhaarige hinzu: „Sie meinte bestimmt den Ring, den du mir gegeben hast. Dein Kollege muss ihr erzählt haben, dass ich ihn trage und hat sich dabei wohl etwas undeutlich ausgedrückt. Deswegen dachte sie, du hast ihn."

Gin hoffte inständig, dass Shuichi diese Lüge glauben würde. Gleichzeitig starrte er Camel so intensiv an, dass dieser wieder nervös wurde.

"Wage es nicht, etwas anderes zu sagen!", drohte er ihm gedanklich. Während Shuichi ihn noch ansah, blitzte plötzlich eine Erkenntnis über das Gesicht von Shuichis Kollegen und er nickte ihm unauffällig zu, bevor er die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen mit Worten auf sich zurück lenkte, die Gins Aussage bestätigten.

„Ich habe ihr von eurem Treffen im Krankenhaus erzählt und da war sie ganz erstaunt, dass ihr der Ring nicht vorher aufgefallen ist. Durch die ganze Aufregung heute, muss sie verwechselt haben, wer von euch einen trägt."

„Verstehe...“, erwiderte Shuichi nachdenklich.

Gin verengte die Augen. “Er glaubt es nicht...“, erkannte er schließlich. Da war er über die nächste Geste des stämmigen FBI-Agenten ziemlich erleichtert.

„Na dann“, begann Camel in einem lauteren Tonfall und platzierte seine Hand auf Shuichis Schulter, so dass dieser aus seinen Grübeleien gerissen wurde. „Ich muss dann auch mal langsam los. Immerhin sind es nur noch 30 Minuten.“, fügte Camel hinzu.

„Stimmt“, meinte der Schwarzhaarige nach einem Blick auf seine Armbanduhr, „Viel Glück.“, wünschte er seinem Kollegen und setzte ein freundliches Lächeln auf, woraufhin sich Camel mit einem schnellen „Danke“ in Eile entfernte.
 

Eine halbe Stunde später war es schließlich soweit. Der Beginn der Trauung.

Dabei saßen alle geladenen Gäste nebeneinander in mehreren Stuhlreihen und lauschten ruhig der mehr oder weniger romantischen Szene des Brautpaars.

Gin hatte sich mit Shuichi bewusst extra in die letzte Reihe gesetzt. Insgeheim hätte er nämlich nicht dafür garantieren können, nicht doch mittendrin in Gelächter auszubrechen. Das Ganze war einfach zu unglaubwürdig. Wie ein Scherz. Gin würde niemals seine Meinung ändern, dass diese zierliche, verrückte, überdrehte, vorlaute Wissenschaftlerin und dieser breit gebaute, ruhige, FBI-Agent überhaupt nicht zusammenpassen.

“Aber was kümmerts mich… sollen die doch glücklich werden. Falls sie das schaffen.“, spottete der Silberhaarige gedanklich und beschloss damit, seine Umgebung nun vollständig auszublenden. Wenn er in ein paar Fantasien abtauchen würde, dann wäre die Zeit vielleicht ein wenig schneller rum. Aber ganz so einfach war es seltsamerweise nicht, sich einfach von der Außenwelt abzutrennen. Hin und wieder schlich sich die Szenerie in seinem Kopf, wie es wohl wäre, wenn…

Gin biss sich auf die Unterlippe, bevor sein Blick unauffällig zu Shuichi wanderte. Lange beobachten konnte er seinen Geliebten jedoch nicht, denn dieser bemerkte den Blick auf sich schneller, als gedacht.

Als ihre Augen sich für den hauch einer Sekunde trafen, drehte sich Gin umgehend wieder weg. Als wäre sein Liebster in der Lage, seine Gedanken zu lesen, wenn sie sich ansehen würden. Ein Seufzen entwich dem ehemaligen Mörder und er bemerkte gar nicht, dass seine Finger wie von selbst an seinem Oberschenkel kratzten.

“Schöpft er Verdacht?“, fragte er sich mit gesenktem Blick, während er seinen Atem anhielt und hoffte, dass dem nicht so war.

Aber noch ahnte Gin nicht vollständig, dass Shuichi schon seit dem Gespräch über den Ring sein Verhalten als sehr merkwürdig einschätzte und letztlich nicht wusste, ob er sich vielleicht Sorgen machen müsste…
 

„Alles in Ordnung?“, fragte Shuichi am Ende der Trauung, als die ersten Gäste sich von ihren Sitzplätzen erhoben, um dem frisch vermählten Paar ihre Glückwünsche auszusprechen. Gin sah seinen Geliebten nur verwundert an. Zumindest tat er so, als wüsste er nicht, was dieser meinte.

„Du wirkst schon die ganze Zeit über so angespannt. Fühlst du dich unwohl?“, erkundigte der Agent sich mit einer Tonlage, in der leichte Sorge mitschwang.

„Stimmt doch gar nicht, alles ok.“, entgegnete Gin monoton und sah wieder strikt geradeaus, während sie der Masse folgten.

„Du lügst.“, erkannte Shuichi ganz offensichtlich.

“Hör auf jeder Kleinigkeit meines Verhaltens auf den Grund zu gehen…!“, fluchte Gin gedanklich. Dass sein Geliebter ihn gerade heute so analysierte, ließ ihn zunehmend noch nervöser werden, als er es ohnehin schon war.

„Überhaupt nicht.“, stritt er einfach weiterhin ab.

„Aber...-“ Shuichi konnte nicht mehr ausreden, denn ehe sie sich versahen, standen auch sie vor dem Brautpaar.

„Meinen Glückwunsch.“, sagte Gin unbetont und kümmerte sich nicht weiter um den angefangenen Satz seines Geliebten.

Nachdem sich Camel bedankte, meinte Merlot scherzhaft: „Doch nicht so herzlos!“

Sie ergriff Gins Hand und drückte sie fest.

„Heute ist meine Hochzeit, und ich wünsche mir von dir, dass du lächelst!“, fügte sie im Befehlston hinzu. Der Silberhaarige runzelte die Stirn, während er von den anderen beiden Männern aufmerksam gemustert wurde. Jetzt, nachdem Merlot es verlangte würde er ganz bestimmt kein Lächeln aufsetzen.

„Komm schon. Oder wir werden hier bis morgen stehen müssen.“, redete die Frau weiter, als keine Reaktion erfolgte. Wieder entwich Gin ein Seufzen.

“Mein Gott...“ Gedanklich rollte er mit den Augen. Dann zwang er sich letztlich doch dazu, die Mundwinkel nach oben zu bewegen, so dass sich ein Lächeln in seinem Gesicht bildete. Da hörte er auch schon, wie Shuichi neben ihm ein leises Lachen entwich.

„Geht doch!“, kommentierte Merlot lobend und ließ Gins Hand wieder los. „Danke.“

„Hm.“ Mit diesem tonlosen Laut drehte Gin sich weg und entfernte sich, ohne auf seinen Geliebten zu warten.

„Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Zukunft.“, wünschte dieser den beiden vor sich freundlich. Als Merlot und sein Kollege sich bedankten, meinte er noch: „Und entschuldigt bitte seine Laune… ich versteh selbst nicht, was er hat...“ Man konnte leichte Verzweiflung aus seiner Stimme heraushören.

„Er verheimlicht dir bestimmt was.“, beharrte die Frau.

„So schlau bin ich auch schon...“ Akai kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Du solltest dich besser beeilen, sonst läuft er dir noch weg.“, riet Merlot ihm dann lachend.

„Ach was-...“ Gerade als der Schwarzhaarige jedoch verneinen wollte und sich in die Richtung drehte, in der sein Geliebter gegangen war, erblickte er diesen nicht. Sein Auge weitete sich vor Schreck. Ehe das Paar sich versah, eilte Akai an ihnen vorbei, um Gin zu suchen.
 

“Verdammt!“, fluchte der Agent, während er sich hastig in der Menge umsah. Doch egal wohin und auf was sich sein Blick richtete – Gin war nirgends zu entdecken. Aus diesem Grund begann sich ein unangenehmes Gefühl in ihm breit zu machen. Wenn er Gin nicht in den nächsten Minuten finden würde, könnte das vermutlich schlimme Folgen haben. Oder es würde sich zeigen, dass er nicht in der Lage wäre, auf ihn aufzupassen, wie es dann in aller Munde seiner Kollegen zu hören wäre.

„Gin...Wo bist du...“, murmelte er besorgt vor sich hin. Er traute sich aber nicht, nach seinem Geliebten zu rufen. Mit aufkommender Panik wich er wenige Schritte zurück und versuchte dabei, sich erneut einen Überblick zu verschaffen. Erfolglos.

Doch da stieß er plötzlich an jemanden, der daraufhin seine Arme um ihn schlang. Seine Augen weiteten sich.

„Ich bin doch hier.“, hauchte ihm zum Glück Gins Stimme ans Ohr. Akai drehte sich in dessen Armen zu ihm.

„Was-“

„Sei doch nicht so nervös.“, neckte Gin offensichtlich und setzte ein Grinsen auf, doch er wurde nur verwirrt angesehen.

„Ich bin nicht nervös, nur mir kam allmählich die Angst hoch.“, meinte Akai dann, wobei der erste Teil schon irgendwie gelogen war. Aber warum legte Gin da Wert drauf? Wollte er etwa von seiner eigenen Nervosität ablenken? ...“Indem er mich nervös macht?“

Der Agent zog eine Augenbraue nach oben. Heute war wohl mal wieder einer dieser Tage, an welchen es ihm nicht gelang, zu errätseln, was in seinen geliebten Gin vorging.

„Entschuldige.“, kam es von diesem wiederum. „Sollten wir denen nicht vielleicht folgen?“ Er wies in die Richtung, in welche sich alle Gäste offenbar begaben. Akai nickte leicht.

„Ist noch irgendwas geplant?“, fragte der Silberhaarige, der anscheinend nicht verstand, was jetzt kommen würde. Er fing wieder einer von Akais Händen ein.

„Weißt du denn nicht, dass die Braut nach der Trauung noch den Strauß werfen muss?“, fragte der Agent leicht lachend und drückte zufrieden Gins Hand fester.

„Ah… doch.“ Jetzt fiel es Gin wieder ein, aber durch das momentane Durcheinander, was in seinem Kopf herrschte, hatte er es einfach vergessen.
 

Auf einmal blieb die Menge, welcher sie bis eben gefolgt sind, an einer kleinen freien Fläche stehen.

„So, ihr wisst ja sicherlich alle, was jetzt kommt! Alle unverheirateten Frauen bitte mal genau da versammeln!“, rief Merlot und zeigte mit dem Fingern auf einen ganz bestimmten Fleck. In ihrer anderen Hand hielt sie einen Blumenstrauß weißer Rosen.

Die scheinbar unverheirateten Frauen befolgten daraufhin die Bitte der Braut und versammelten sich, während Gin, Akai und die anderen Gäste zur Seite traten. Danach drehte sich Merlot grinsend mit dem Blumenstrauß in beiden Händen um.

„Achtung…!“

Drei Sekunden später warf sie den Strauß, was man allerdings nicht als Wurf bezeichnen konnte. Sie schaffte es doch tatsächlich, beim Werfen auf ihr eigenes Kleid zu treten und nach hinten zu stolpern, so dass der Strauß in eine ganz andere Richtung flog, in die er eigentlich sollte…
 

„Autsch!“, meckerte Gin überwiegend genervt, als ihm der Blumenstrauß gegen den Kopf knallte.

„Nicht mal werfen kannst du...“, murmelte er, während er das Teil wieder aufhob. Doch als er sich wieder richtete, herrschte plötzlich langanhaltendes Schweigen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet.

Gin begann sich verwirrt umzusehen, bis Merlot die angespannte Stille unterbrach: „Bravo!“ Daraufhin fing sie freudig an zu klatschen. Und erst jetzt begriff Gin, was diese Frau mit der Aktion bezweckt hatte.

“Das war doch volle Absicht!“, wurde ihm klar, als die anderen Gäste auch vorsichtig anfingen zu klatschen. Man merkte jedoch, dass fast jeder einfach nur irritiert war.

„W-Was...eh.. also...“ Gins Stottern ging in dem Applaus der Gäste unter. Da schlich sich Röte in sein Gesicht, als er sich wieder ins Gedächtnis rief, was es bedeutete, wenn man den Blumenstrauß der Braut fängt. Unbewusst wanderte sein Blick zu Shuichi. Doch als er auch dessen Röte auf den Wangen bemerkte, stieg seine Eigene automatisch bis zu den Ohren an.
 

Plötzlich schlug Merlot dem Silberhaarigen mit einer Hand auf die Schulter.

"Nun steh hier nicht so rum und bring es endlich hinter dich. Jeder hier weiß, dass ihr ein Paar seid, also gib ihn ihm endlich!"

Damit schob sie ihn zu Akai, bevor sie ihre anderen Gäste ablenkte, indem sie ihren frisch angetrauten Mann hinter sich her in die Richtung zu den Sitzplätzen des Kinos zog.

Etwas überfordert blieb Gin wortlos neben seinem Geliebten stehen. Dieser sah ihn mit einem verständnisvollen Lächeln an. "Willst du ihn mir wirklich geben oder lieber alle Blütenblätter der Rosen einzeln ausreißen?"
 

"Was?... Oh, ach so... hier."

Akai runzelte die Stirn, als ihm der Brautstrauß fast gewaltsam gegen die Brust gedrückt wurde, und Gin dann mit gesenktem Kopf an ihm vorbei stürmte.

"Merlot ist mit diesem letzten Streich eindeutig zu weit gegangen. Und hier hatte ich gehofft, den heutigen Abend wenigstens halbwegs genießen zu können. Herzlichen dank auch. Jetzt darf ich mich mit einem wütenden Ex-Mörder rumschlagen und versuchen, ihn irgendwie zu beruhigen.", beschwerte er sich gedanklich bei Merlot. Dann folgte er Gin zu den Sitzplätzen, die ihnen bereits zuvor zugewiesen worden waren.

Mit gesenktem Kopf und in den Taschen vergrabenen Händen grübelte Gin auf seinem Platz über die Worte der Wissenschaftlerin nach. Merlot hatte ihre Worte gut gewählt. Jeder andere glaubte, sie würde von dem Brautstrauß reden, doch ihm war mehr als bewusst, dass sie den Ring in seiner Tasche meinte, den er sich von James Black hatte aushändigen lassen.

"Aber soll ich es wirklich tun? Ich habe den Ring doch nur aus Gewohnheit eingesteckt. Weil ich den richtigen Moment nicht verpassen will. Oder habe ich das schon? Immer, wenn ich es die letzten Wochen tun wollte, habe ich es am Ende doch nicht geschafft. Ob er ihn überhaupt mag? Ich habe ihn doch nur auf die Schnelle gekauft.…"

"Da hat sie sich wirklich was ausgedacht, nicht wahr?"

Gins Kopf drehte sich leicht zu Shuichi. "Seit wann sitzt er schon da?"

Er war so in seine eigenen Grübeleien versunken, dass er ihn nicht bemerkt hatte. "So geht das nicht weiter! Lass dich doch nicht von diesem Miststück manipulieren und aus der Bahn werfen!", befahl er sich selbst.

"Hm...", war die brummige Antwort von Gin, während er anfing, seinen Geliebten genauer zu betrachten.

"Die Rosen passen echt gut zu seinem Anzug...", stellte er fest. Dann sah er, wie sich hinter Shuichi erneut eine gewisse Frau näherte. "Und sie ist offensichtlich noch nicht fertig.", machte er seinen Geliebten auf die drohende Gefahr aufmerksam.

Sobald sich Shuichi umgedreht und sie erblickt hatte, war Merlot auch bereits wieder bei ihnen angekommen.

"So langsam kannst du uns wirklich eine Pause gönnen.", wurde sie von einem verstimmten Akai begrüßt.

"Genau darum bin ich ja hier.", verkündete diese jedoch strahlend. Die Männer vor ihr verengten nur ungläubig die Augen.

"Nun seht mich nicht so an! Ich bin wirklich hier, weil ich dachte, ihr freut euch bestimmt über etwas mehr Ruhe und darum wollte ich euch die Lounge mit den zwei separaten Sitzplätzen da drüben anbieten. Sie war eigentlich für Camel und mich gedacht, aber da wir sowieso beschäftigt sind, dachte ich, dass ihr sie vielleicht nutzen könntet."

"Wie großzügig. Und wo ist der Haken an der Sache?", wollte Gin wissen.

"Es gibt keinen. Sieh es einfach als kleine Anerkennung von mir an, da du dein Versprechen gehalten hast.", strahlte sie den Silberhaarigen an.

"Was für ein...?", wollte dieser gerade nachfragen, wurde jedoch sofort wieder unterbrochen: "Du hast Akai nicht umgebracht."

Einen Moment starrte der Silberhaarige die Frau nur verwundert an, bevor eine Erinnerung in ihm aufstieg. Das Versprechen hatte Merlot ihm tatsächlich abgenommen. Als er noch unter dem, durch die Droge verursachten, Gedächtnisverlust gelitten hatte.

"Das...", selbst Shuichi war sprachlos.

"Genug der langen Reden. Ich muss wirklich weiter, also macht es euch da drüben bequem." Mit einem Zwinkern eilte Merlot weiter.

Schweigend sah Akai Merlot noch einen Moment hinterher, bevor er sich mit fragendem Blick zu Gin drehte. Einen kurzen Moment begegnete sich ihr Blick, dann senkte Gin erneut den Blick, zuckte mit den Schultern und murmelte etwas, das vermutlich heißen sollte: "Wenn sie es schon anbietet... Besser als hier ist es jedenfalls."

Erneut war es Gin, der vorweg ging und auf dem Weg zu den neuen Sitzplätzen hatte Akai das Gefühl, als würde sein Geliebter bewusst dafür sorgen, dass kein Gespräch entstehen konnte.

Die Lounge war tatsächlich etwas abseits und verfügte sogar über Vorhänge, die sie so zuziehen konnten, dass sie niemand mehr sehen konnte.

Als sich Akai neben Gin setzte, war dieser gerade dabei, die Vorhänge auf seiner Seite soweit wie möglich zuzuziehen. Gerade als er das gleiche auf seiner Seite machen wollte, stützte sich Gin mit einer Hand auf seinem Oberschenkel ab, und ergriff selbst den Vorhang. Während sich Akai überrascht zurücklehnte, fielen lange, silberne Strähnen über die Schulter seines Geliebten.

Er ergriff eine dieser Strähnen und ließ sie durch seine Finger gleiten. Die Farbe passte gut zu dem Strauß weißer Rosen in seiner anderen Hand. "So schön.", flüsterte er.

"Was?" Gins Kopf drehte sich zu ihm.

"Die Rosen passen gut zu deinen Haaren.", erklärte Akai seine Aussage.

"Ah...wenn du meinst..." Gin wollte sich wieder hinsetzten, doch einem spontanen Impuls folgend, hob Akai seinen Arm und zog Gin so zu sich heran, dass dieser mit dem Oberkörper auf seinen Beinen lag.

"Hier sieht es eh keiner.", dachte er und spielte weiter mit Gins seidigen Haaren.

Langsam spürte er, wie die anfängliche Anspannung aus seinem Geliebten schwand, als plötzlich seine Hand eingefangen und vor gezogen wurde.

"...be di…"

"Was?" Akai beugte sich vor. "Du hast doch gerade etwas gesagt, oder?"

Gin blieb jedoch stumm, hielt aber seine Hand nicht länger fest. Verwundert legte Akai den Brautstrauß zur Seite und wollte gerade mit seiner Hand über die gerade noch gefangene streichen, als er inne hielt. Gin hatte an seinen Fingern herumgespielt, als er die Hand festgehalten hatte und jetzt befand sich da etwas, das vorher nicht da gewesen war.

Sprachlos starrte Akai den Ring an. Er war in einem schlichten Silber und in der Mitte war ein kleiner, leuchtend grüner Smaragd eingefasst. Er war warm. Gin musste ihn lange in der Hand oder am Körper getragen haben, wodurch er seine Körpertemperatur angenommen hatte. Darum hatte Akai auch nicht gespürt, wie er ihm den Ring angesteckt hat. Jetzt war ihm auch klar, was Gin gerade geflüstert hatte. "Ich liebe dich auch."

"S-Sag es nochmal.", bat er mit bebender Stimme und Tränen in den Augen.

Gin drehte sich langsam so, dass er ihn ansehen konnte. Mit hochrotem Gesicht, aber sicherer Stimme sagte er erneut: "Ich liebe dich."

Die erste Träne rollte über Akais Gesicht und landete auf seinem Geliebten. Verlegen wischte er sie weg, beugte sich herab und sagte: "Ich liebe dich auch. Und das ist gerade der schönste Moment meines Lebens."

"Und wir werden noch viele zusammen erleben, wenn du willst.", bot Gin an.

Akai beugte sich weiter über ihn. "Natürlich will ich das! Aber das hier wird schwer zu überbieten. Außer vielleicht mit unserer eigenen Hochzeit." Ein leichtes Lachen bei dem Gedanken an das Unmögliche schlich sich in Akais Stimme.

"Dann werden wir das wohl tun müssen. Denn ich hatte mir das eigentlich in anderer Umgebung vorgestellt.", gab Gin zu.

Akai hielt den Atem an. Dann meinte er lächelnd: "Wer hätte gedacht, dass du so weit gehen würdest." Und küsste seinen geliebten Ex-Mörder.
 


 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jah...das ist das Ende der langen Geschichte. Ich hoffe, sie hat euch gefallen. :) Zugegeben diese Fanfiktion war bisher mein größtes Projekt und ohne meine zwei Co-Autoren hätte ich das nie geschafft. Ich bin sowohl stolz auf die Beiden, als auch auf die Fanfiktion, die durch unsere Zusammenarbeit entstanden ist. Mir ist zudem aufgefallen, dass unsere Freundschaft dadurch intensiver geworden ist und wir auch viel gemeinsam lachen und planen konnten. Das Jahr hat mir wirklich viel Freude bereitet. <3
Ich bedanke mich an die Leser, die diese Fanfiktion von Anfang bis Ende verfolgt haben und dran geblieben sind. Ich - oder auch wir - werden uns bemühen auch weiterhin viele Fanfiktions zu schreiben :D Ein paar sind schon in Arbeit, allerdings weiß ich noch nicht, wann und was ich hier als nächstes veröffentliche. Aber es geht auf jeden Fall wieder um Gin und Shuichi Akai. wer hätte es gedacht xD Die beiden sind einfach mein absolutes Lieblingspairing und mit meinen Fanfiktions versuche ich auch andere von diesem Pairing zu überzeugen. (Ich hoffe es hat ein bisschen funktioniert :D)

Noch eine kleine Werbung am Rande, wer möchte, kann gern unserem Discord-Server beitreten. Jeder, der gern Geschichten schreibt und liest ist dort herzlichst willkommen. ^-^
Der Link ist: https://discord.gg/nsPUYhT

Jedenfalls, das wars erst mal von mir, bis ich die nächste FF veröffentliche. o/
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luzie_
2019-08-25T07:22:21+00:00 25.08.2019 09:22
Hi, schade, dass die FF schon zu Ende ist sie war wirklich sehr schön und besonders das letzte Kapitel hatte so manche Lacher in sich. Ich freue mich auf weitere Geschichten.
Kurze Frage kannst du mir ein paar ffs zu dem Pair empfehlen?
LG Luzie
Antwort von:  ginakai
25.08.2019 16:36
Hey, freut mich, dass dir die FF gefallen hat. :)
Hmm das ist schwierig, all zu viele gibt es nicht. Aber ich verlinke dir mal ein paar:
https://www.fanfiktion.de/s/4eca906700015a3b06601388/1/Ultimo-Ratio-Der-letzte-Ausweg
https://www.animexx.de/fanfiction/231812/?js_back=1
https://www.animexx.de/fanfiction/272708/?js_back=1
https://www.animexx.de/fanfiction/268631/?js_back=1

Das sind so meine Favoriten. (Und mehr habe ich bisher auch nicht gefunden :D) Vielleicht kennst du die ein oder andere ja noch nicht.
Antwort von:  Luzie_
09.09.2019 21:24
Danke


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