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Schwarzrot - Dunkelheit kann man nicht färben

von

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Ortswechsel

Nachdem Akais Kollegen den Raum wieder betreten hatten, schlug James vor, den Ort zu wechseln. Ein öffentliches Krankenhaus war immerhin nicht der idealste Ort, Gin weiterhin festzuhalten. Im Notfall musste man immer damit rechnen, dass unschuldige Menschen mit hineingezogen werden. Da Akai eigentlich schon längst entlassen worden war und das FBI nur für die geplante Festnahme länger im Krankenhaus verbleiben musste, war es kein Problem, die Verlegung sofort durchzuführen.

„Ich habe bereits alles vorbereitet.“, hieß es von James nur, woraufhin sich alle zum Parkplatz vor dem Krankenhaus begaben, wo schon ein Krankenwagen bereitgestellt war, der als Tarnung dienen sollte, um nicht aufzufallen.
 

Akai hatte sich mit seinem Arm bei Gin eingehakt, da er aufgrund der Handschellen die Hand seines Geliebten nicht halten konnte. Trotzdem würde er keine Sekunde von dessen Seite weichen. Jetzt, wo er seinen geliebten Gin endlich wieder bei sich hatte, würde er ihm durch die Hölle folgen. Das schwor er sich.

Mit zügigen Schritten gingen sie weiter auf den geparkten Krankenwagen zu, wo bereits ein Kollege wartete. Bei genauer Betrachtung erkannte Akai, um wen es sich dabei handelte.

“Wo kommt der plötzlich her...“, dachte der Schwarzhaarige, als er Camel erkannte. Ihm fiel auf, dass er seinen Kollegen den letzten Monat lang nicht gesehen hatte und daher glaubte, dass dieser nicht mal etwas von der Festnahme mitbekommen hatte.

Er sah, wie James auf den stämmigen Mann zuging und etwas mit diesem beredete, während der Inhalt des Gesprächs jedoch an Akai vorbeirauschte. Er drehte seinen Kopf zu Gin, welcher ihn allerdings gerade nicht ansah und stattdessen streng nach vorn blickte, um die Kollegen genau zu beobachten. Doch Akai bemerkte, dass die Haltung seines Geliebten wieder angespannt wirkte.

“Weil er nicht weiß, wohin es geht?“, fragte der Schwarzhaarige sich und zog aber noch andere Dinge in Betracht. “Oder weil er nicht weiß, was passieren wird, nachdem wir den Ort gewechselt haben?“ Er stellte dabei fest, dass er es ebenso wenig wusste und er diese Fragen nicht mal sich selbst beantworten konnte. Niemand hatte ihm etwas gesagt, weshalb er nur Vermutungen hatte. Jedoch hasste er es, die nächsten Schritte nicht zu kennen und von Angelegenheiten ausgeschlossen zu werden, die ihn selbst betrafen. Die Angst, dass man ihm Gin wieder wegnehmen würde, konnte er noch nicht ganz vertreiben, da diese Möglichkeit immer noch bestand. Vielleicht war es genau diese Angst, die sein Geliebter gerade ebenso verspürte und ihn deshalb verunsicherte.

Um Gins Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, zog Akai ihn noch fester an sich. Als die grünen Augen sich endlich auf ihn gerichtet hatten, flüsterte er: „Keine Sorge, alles wird gut.“

Der Silberhaarige schenkte ihm ein leichtes Lächeln zur Erwiderung. Kurz darauf schielte er jedoch in eine andere Richtung. Als Akai dem Blick seines Geliebten folgte, erkannte er auch, warum Gin Worte als Antwort vermieden hatte. Jodie war dabei sie genau zu beobachten, während sie dem Gespräch von James und Camel offensichtlich nur mit einem Ohr zuhörte. Akai spürte förmlich, wie seine Kollegin jede Geste und jeden von Gins Gesichtszügen analysierte. Ihr eigener Gesichtsausdruck war dabei alles andere als zufrieden.

Dass ihre Stimmung im nächsten Moment wieder zum Problem für ihn wurde, überraschte ihn nicht mehr. Scheinbar war das Gespräch beendet und es ging nun darum, wer an welchem Platz im Wagen mitfuhr. Gerade hatte James sich dazu bereiterklärt, den Fahrer zu übernehmen.

„Dann werde ich hinten die Wache bei Gin übernehmen.“, schoss sie gleich darauf hervor.

“Nein.“, antwortete Akai gedanklich, sprach es aber besser nicht aus. Sondern versuchte mit Handlungen der kommenden Situation aus dem Weg zu gehen.

Während ein anderer Kollege die Hintertüren des Wagens öffnete und schon mal einstieg, zog Akai Gin gezielten Schrittes mit sich und ging auf seinen Kollegen Camel zu.

„Es ist eine Weile her.“, begann er daraufhin lächelnd und legte seine freie Hand auf die Schulter des Stämmigen.

„Nun ja, ich hab momentan viel um die Ohren.“, entgegnete dieser verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

„Oh? Davon musst du mir unbedingt erzählen! Du fährst doch sicher bei uns mit.“, gab Akai vor, interessiert zu sein und schob Camel gleichzeitig längst in den Hinterraum des Krankenwagens, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen. Dann betrat er mit Gin den kleinen Raum und setzte sich mit ihm auf die letzten freien Plätze.

Als Jodie gerade einsteigen wollte, blieb sie jedoch verdutzt vor dem Wagen stehen.

„Wie es aussieht, ist kein Platz mehr...“, meinte Akai mit bedauernder Tonlage, was die Blondine auch schon erkannt hatte. Als sie noch etwas sagen wollte, ließ er sie nicht zu Wort kommen.

„Ich glaube, es fehlt noch ein Beifahrer...“, tat er nachdenklich, woraufhin die Frau mit der Stirn runzelte.

„Jodie, wir müssen los.“, kam es plötzlich von James, der scheinbar keine Zeit mit solchen Streitigkeiten vergeuden wollte. So war Akai erleichtert, als Jodie nur missmutig nickte und sich daraufhin die Türen schlossen.

Mit einem Seufzen lehnte er sich etwas an Gin und umfasste mit seiner Hand dessen Oberschenkel.

„Habt ihr euch wieder gestritten?“, fragte Camel leicht besorgt, der anscheinend Akais Trick durchschaut hatte. Zugegeben, diesmal hatte er wirklich schlecht geschauspielert.

„Nein… Sagen wir so, die Lage ist gerade nicht leicht für sie.“, erklärte der Schwarzhaarige ruhig, während er anfing Gins Oberschenkel ein wenig zu streicheln.

„Und was war bei dir so los?“, versuchte er dann vom Thema abzulenken.

„Also… ich habe zurzeit viel mit der Hochzeitsplanung zu tun.“, gab er rot werdend zu.

„Wirklich? Wer ist denn die Auserwählte?“, fragte Akai verblüfft. Und das war er wirklich. Zumindest hatte er damit nicht gerechnet.

„Ihr Name ist Ayaka Haruno...-“, begann Camel mit seiner Antwort, wobei Akai ihn unterbrach und nicht wusste, dass sein Kollege eigentlich noch weiterreden wollte.

„Der Name sagt mir nichts.“, meinte er.

Da sah er, wie sich ein leichtes Grinsen auf Camels Gesicht bildete: „Naja eigentlich kennst du sie ganz gut...“, verriet er, woraufhin Akais Auge sich weitete. Er bekam eine böse Vorahnung. Es gab nur eine Frau, die er ganz gut kannte und die in letzter Zeit Kontakt mit seinem Kollegen hatte.

„Doch nicht etwa...“, begann er seinen Satz unausgesprochen.

„Genau, das Fräulein, welches du damals geholfen hast und sich jetzt im Zeugenschutzprogramm befindet.“, bestätigte Camel Akais Vermutung. Kaum hatte sein Kollege den Satz beendet, hörte er, wie Gin neben ihm ein Prusten entwich. Er selbst versuchte sich zu beherrschen, sonst wäre ihm wohl auch eins herausgerutscht.

“Die plant doch irgendwas...“, dachte er misstrauisch und konnte sich nicht ansatzweise vorstellen, wie das passieren konnte. Hatte er Merlot da etwa falsch eingeschätzt?

“Das glaub ich erst, wenn ich dabei bin.“, scherzte er gedanklich, sagte dann aber: „Na dann, meinen Glückwunsch.“

„Danke.“, erwiderte sein Kollege daraufhin lächelnd.
 

Das war das letzte gesprochene Wort. Der Rest der Fahrt verlief in Stille. Das einzige, was Akai währenddessen hörte, war der gleichmäßige Atem seines Geliebten an seiner Seite. Alle anderen Geräusche blendete er bewusst aus. Durch das Gespräch war die Stimmung zum Glück auch etwas aufgelockert. Gin wirkte nun auch viel ruhiger als zuvor und Akai versuchte ihm mit sanften Berührungen die letzten Sorgen zu nehmen. Dass dies nicht vollständig funktionierte, war dem Agenten zwar bewusst, doch es half zumindest für diesen Moment.
 

Irgendwann bemerkte Akai, dass plötzlich der Wagen zu halten schien und kurz darauf der Motor ausgestellt wurde.

“Wie es scheint, sind wir am Ziel...“, stellte Akai fest und umklammerte dabei wieder Gins Arm. Einem Blick aus dem Türfenster nach zu urteilen, waren sie scheinbar an einem verdunkelten Ort, wo künstliches Licht erzeugt wurde.

“Eine Tiefgarage?“, kam es dem Schwarzhaarigen sofort in den Sinn und eine Vermutung bestätigte sich, als sich die Türen wieder öffneten.
 

Sobald sich die Tür öffnete, sah auch Gin nach draußen. Er konnte erkennen, dass sie bereits von mehreren Personen erwartet wurden. Er kannte keinen davon, was aber auch keine große Überraschung war. Die meisten FBI-Agenten, die ihm begegnet waren, waren tot.

Mit ausdrucksloser Miene folgte er seinem Geliebten aus dem Wagen. Dessen "Unterstützung" war gleichermaßen erwünscht wie unerwünscht. Denn die wandernden Finger feuerten etwas in ihm an, dass bereits bei ihrem Kuss im Krankenhaus geweckt worden war. Wären seine Hände nicht hinter seinem Rücken gefesselt, hätte er Shuichis wandernde Hand während der Fahrt festgehalten.

So war er nur glücklich, dass bisher niemand bemerkt hatte, was sich in seiner Hose unpassender Weise regte.
 

Um sich abzulenken, konzentrierte sich Gin auf ihre Umgebung. Abgesehen von den FBI-Agenten war das hier jedoch eine ganz normale Tiefgarage, wie sie überall gefunden werden konnte.

Er ignorierte gekonnt diese Jodie, die ihm zunehmend auf die Nerven ging, und ließ sich einfach von Shuichi zu den Fahrstühlen ziehen, als sich die Gruppe in Bewegung setzte. Davor bemerkte er, dass es scheinbar verschiedene Fahrstühle gab. Zwei öffentliche und einer, neben dem ein Schlüsselloch, statt einer Ruftaste war. "Scheinbar gibt es hier einen Extra Bereich für Bewohner...", überlegte er, während die Gruppe vor genau diesem Fahrstuhl hielt und einer der Männer einen Schlüssel in das Schloss steckte und umdrehte.

Kurz darauf öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und er betrat diesen zusammen mit Shuichi, James Black, wie er den Ältesten hier jetzt nennen konnte, Jodie und den beiden Agenten, die mit ihm und Shuichi in dem getarnten Krankenwagen gesessen hatten.

"Den einen hat Shuichi doch als Camel bezeichnet...", fiel ihm ein, während sie nach oben fuhren. Auf welche Etage hatte er nicht sehen können.

Erneut musterte er diesen Camel. "Wieso will Merlot den heiraten? Was hat sie davon? Ob der sich das wirklich überlegt hat? Was sie ihm wohl vorgespielt hat, um ihn rum zubekommen?" Erneut musste er sich zusammenreißen, um bei der Vorstellung dieser verrückten, überdrehten Frau neben diesem ruhigen, stämmigen Agenten, nicht zu lachen. Diesmal gelang es ihm besser, als im Wagen.
 

Sobald der Fahrstuhl anhielt und die Türen den Blick auf einen Flur freigaben, spürte Gin, wie der Griff seines Geliebten einen Moment fester wurde. Er sah kurz zu ihm und bemerkte den angespannten Gesichtsausdruck, bevor Shuichi erkannte, dass er ihn ansah und ein kleines Lächeln aufsetzte.

"Er ist schon die ganze Zeit so angespannt, auch wenn er versucht, es zu verbergen. Was ist los Shuichi?", fragte er ihn gedanklich. "Ich vertraue dir, also hoffe ich für dich, dass du uns da nicht in irgend eine Scheiße gebracht hast. Denn... du hast schon genug durchgemacht…"

Selbst ein wenig von dem letzten Gedanken überrascht, tat Gin jetzt den ersten Schritt aus dem Fahrstuhl heraus, um Shuichi seine Bereitschaft für das Kommende zu vermitteln.

Sein Geliebter folgte ihm sofort und gemeinsam verließen sie den Fahrstuhl. Aus dem Augenwinkel erkannte Gin, dass auch von dieser Etage ein Schlüssel notwendig war, um ihn zu öffnen. Doch das spielte keine große Rolle. Solange Shuichi hier war, würde er nicht fliehen. Das hatte er bereits im Krankenhaus beschlossen.
 

Sie folgten James Black über den Flur zu einer Tür, hinter der sich zu Gins Erstaunen ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer mit Essbereich und Küchenzeile befand. Eine Seite des Raumes bestand aus Fenstern bis zum Boden, die einen hervorragenden Blick über die Stadt boten. Es gab einen großen Fernseher und weiter hinten entdeckte Gin drei weitere Türen. Wo sie hinführten, konnte er nur vermuten.

Nach wenigen Schritten bemerkte Gin jedoch, dass dieser Raum nicht ganz so harmlos war, wie er auf den ersten Blick wirkte. In jeder Ecke befanden sich Kameras. Jede Bewegung hier wurde überwacht.

"Verstehe... dann soll das wohl erst mal mein Gefängnis werden.", überlegte der Silberhaarige. "Gar nicht mal so übel."
 

Aber dennoch machte er sich keine Illusionen. Das FBI befand sich hier ohne offizielle Erlaubnis. Sie hatten dieses Penthaus mit hoher Wahrscheinlichkeit nur gemietet, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Bei solchen Wohnungen war es nicht selten, dass jemand eine ganze Etage allein mietete und dadurch vermieden sie unerwünschte Zeugen. Bei nächster Gelegenheit würde er in die USA gebracht werden.
 

Gin bemerkte, dass James Black etwas sagen wollte, sobald alle Agenten den Raum betreten hatten und die Tür hinter ihnen zu war, doch plötzlich meinte Shuichi: "Können wir erst mal was essen?"

Alle Blicke richteten sich auf seinen Geliebten. Selbst Gin konnte nicht anders, als ihn erstaunt anzusehen.

"Was..." Seine unausgesprochene Frage wurde beantwortet, als Shuichi weiterredete: "Ich bin wohl doch noch nicht wieder ganz auf den Beinen und konnte die letzte Zeit nichts Ordentliches essen. Die Befragung kann doch bestimmt noch etwas warten, oder?"

"Er versucht doch tatsächlich Zeit zu schinden!", wurde Gin klar. "Offensichtlicher kannst du das doch nicht machen! Denk dir wenigstens etwas Vernünftigeres aus!", schimpfte er gedanklich.

Genau den gleichen Gedanken schien auch die Hälfte der anwesenden FBI-Agenten zu haben, während die andere Hälfte komplett verwirrt schien. Aber jetzt richtete sich der Blick aller Anwesenden wieder auf den Ältesten im Raum.

Dieser räusperte sich und sagte dann: "Sie sollten besser auf ihre Gesundheit achten, Akai."

"Haben Sie den Mist gesehen, den es im Krankenhaus gab? Da vergeht selbst dem Gesündesten der Appetit.", erwiderte Shuichi schulterzuckend und schob Gin zum Esstisch. "Was habt ihr denn hier?", fragte Shuichi scheinbar ohne die Anspannung im Raum zu bemerken.

Gin war sich dieser jedoch mehr als bewusst. Und zu wissen, dass sein Geliebter nur den Unbekümmerten spielte, während er ganz eindeutig Zeit schindete, machte es nicht besser. Zudem hatte er noch ein gewisses anderes Problem, um welches er sich aber nicht kümmern konnte.

"Hey Shuichi...", sprach er ihn zum ersten Mal seit dem Kuss wieder an.

Dieser sah überrascht zu ihm. "Ja?"

Verlegen sah Gin zu den versammelten Agenten, die ein Stück zurück weiter weg standen. "Ich muss mal wohin."

Sofort blieb Shuichi stehen.

"Oh.. ähm... ja... entschuldige. Das Bad ist die Tür da drüben." Er zeigte auf eine der drei Türen, die Gin bereits beim Eintreten aufgefallen waren.

"Sicher... aber...", bevor er aussprechen konnte, sah Shuichi wieder zu seinem Vorgesetzten.

"Könnt ihr Gin vielleicht die Handschellen abnehmen?"
 

Kaum hatte er ausgesprochen, sah der Silberhaarige, wie sich Jodie aufplusterte: "NEIN! Du kannst doch nicht einfach so vergessen, dass er ein Mörder ist, Shu!"

Dieser drehte sich mit einem Lächeln zu ihr um und zog Gin dann so plötzlich zu sich, dass ihm dieser geradezu in die Arme fiel.

"Natürlich nicht. Ich habe auch kein Problem damit, wenn er sie anbehält. Ich gehe ihm gerne beim Essen und Duschen zur Hand."

Gin spürte die Röte in seinem Gesicht aufsteigen, während die Hände seines Geliebten vielsagend über seinen Körper wanderten.

"Schon gut! Hier hast du ihn!", fauchte sie ihn wütend an. Shuichi fing etwas auf und Gin bemerkte, wie die Blondine aus dem Zimmer stürmte. Auch wenn es etwas peinlich war, war Gin dennoch froh, dass sie erst mal Ruhe vor ihr haben würden.

"Das war unangebracht, Akai.", bemerkte James.

Shuichi ging kaum auf den Tadel ein. Während er Gins Handschellen öffnete, meinte er nur: "Sie ist selbst Schuld."
 

Sobald Gins Hände endlich befreit waren, begab er sich unter den aufmerksamen Blicken der Agenten zum Bad. Dabei vermittelten sie ihm deutlich, dass sie sich bei der kleinsten Bewegung Richtung Tür auf ihn stürzen würden. Gin tat, als würde er nichts davon bemerken und trat entschlossenen Schrittes durch die Tür, die Shuichi ihm gezeigt hatte.

Sie schloss sich mit einem leisen Klicken und auch wenn es keinen Schlüssel gab, seufzte der Silberhaarige dennoch auf. Er war erleichtert über die kurze Auszeit.
 

Das Bad war passend zum Wohnbereich geräumig. Neben einer Dusche gab es eine große Wanne, in der bequem auch zwei Personen Platz fanden. Über dem Waschbecken war ein großer Spiegel in der Wand eingelassen und daneben befand sich die Toilette. Ein Fenster gab es nicht.

Der Silberhaarige kontrollierte als erstes alle Ecken des Raumes, fand zu seiner Erleichterung aber keine Kameras. Scheinbar vertrauten sie darauf, dass er hier nicht entkommen konnte und es nichts gab, mit dem er sich hier einschließen könnte. Alles, was als Waffe dienen konnte, wurde scheinbar entfernt. Die Schränke waren leer und auch die Handtücher, welche mit Sicherheit bereitgestellt wurden, fehlten. Neben der Dusche hing nur ein kleines Handtuch.

Entgegen der Behauptung Shuichi gegenüber ignorierte Gin die Toilette neben dem Waschbecken völlig und begann stattdessen sich zu entkleiden. Sobald er die Dusche angestellt hatte, begann er endlich, sich seinem eigentlichen Problem zuzuwenden.

"Idiot!", fluchte er dabei gedanklich. "Du bist nicht der Einzige, der Bedürfnisse hat!" Mit geschlossenen Augen umfasste Gin sein Glied und bewegte die Hand hoch und runter. Erlaubte es sich endlich, die Gefühle, welche durch die Berührungen seines Geliebten ausgelöst worden waren, seinen Körper zu erfüllen. Es dauerte nicht lange, bis er mit einem leisen Stöhnen kam.
 

Er gönnte sich noch einen Moment unter dem warmen Strahl der Dusche, um seine Atmung wieder zu beruhigen, bevor er sich schnell wusch. Anschließend trocknete er sich mit dem Handtuch ab und zog seine vorherige Kleidung wieder an.

Das Handtuch über den Schultern, um zu verhindern, dass seine nassen Haare die Kleidung durchnässten, verließ er schließlich das Bad.
 

Er ignorierte die misstrauischen Blicke der anderen Agenten und ging direkt zu Shuichi, welcher soeben den Tisch für zwei Personen deckte. Das Essen verlief ruhig, wenn auch nicht schweigend. Immer wieder wechselte sein Geliebter ein paar Worte mit Kollegen oder ihm, wobei seine eigenen Antworten gewohnt einsilbig waren.

Shuichis Redseligkeit war aber offensichtlich nicht nur für Gin ungewohnt. Er beobachtete auch hin und wieder verwirrte Blicke unter den Agenten. Doch es war nicht ohne Sinn. An verschiedensten Stellen bemerkte der Silberhaarige, dass sein Geliebter damit nicht nur seine Unsicherheit überspielte, sondern weiter Zeit schindete. So gelang es ihm aus den verschiedensten Gründen, dass der Tag verging, ohne dass Gin von ihm getrennt wurde.



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