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For the first time

von

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Bett

Schokolade und Alkohol. Leere und Licht. Warme Berührungen und berauschte Sinne.
 

Dean hasste das erste Mal, als sie gemeinsam das Bett teilten.
 

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Der Geschmack von Nugatriegeln vermischte sich mit dem des Whiskys, im Gedenken an den dessen Platz leer blieb. Klaffende Leere dort wo einst sein Leben gewesen war. Was blieb, war der Verlust eines Sohnes. Sein Name war Jack. Zurück blieben seine Eltern, seine richtigen Eltern. Zwei Menschen, ein Engel. Zu dritt saßen sie im Speiseraum des Bunkers und teilten Erinnerungen an ihr Kind, glückliche Erinnerungen, gepaart mit einer Menge Hochprozentigem.
 

Irgendwann ging Sam schlafen, Dean und Castiel blieben. Sie redeten noch lang bis tief in die Nacht hinein, die Zungen schwer vom Alkohol.
 

Dann schließlich war auch Dean gegangen. Das Licht gelöscht, saß der Engel in der leeren Dunkelheit des unbeseelten Raumes.
 

Castiel spürte ihn, bevor er ihn sah, der klare Kontrast seiner Präsenz überdeutlich und raumesfüllend, die Aura seiner Seele getrübt und doch hell. Dean stand im Türrahmen, jetzt in einen Morgenmantel gekleidet, und sah ihn bloß an durch das Zwielicht hindurch.
 

„Du kannst nicht schlafen?", eher eine Feststellung als eine Frage.
 

„Und du hättest immer noch einen ganzen Schnapsladen gebraucht, um dich zu betrinken, oder?" Die Andeutung eines Lächelns zog daraufhin am linken Winkel von Castiels Mund. Dean hingegen war hinreichend betrunken und fühlte sich recht benommen.
 

„Dean..." Der Mann im Trenchcoat war aufgestanden. "Was brauchst du?"
 

Augen und Atem viel zu nah, die Wärme eines lebenigen Körpers, der Duft des tosenden Meeres. "Dich." Dean nahm seinen Blick nicht von ihm. "Alles von dir."
 

Castiels Herz setzte einen Schlag aus. Du hast mich, war das erste, was ihm in den Sinn kam, doch stattdessen fragte er: „Würdest du mir im Tausch alles von dir geben?"
 

Dean brach den Augenkontakt, so wie er den Engel gebrochen hatte. „Du würdest es nicht wollen", brachte er hervor, den Blick nun auf den Boden gerichtet.
 

„Das würde ich", Hände berührten sich, verschränkten sich, „Das tue ich", Finger streichelten das sommersprossige Gesicht, „Das tue ich", als würde Dean sich am Morgen daran erinnern.
 

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Als die Tür hinter ihm geschlossen war, war es als stürzten die Wände seines Zimmers auf ihn ein. Benommen ließ Dean sich auf die Bettkante fallen und verbarg das Gesicht in seinen Händen, als könnte er sich vor dieser grausamen Welt verbergen, nur für eine Weile. Das Klopfen an der Tür registrierte er nicht. Auch als Castiel herein kam, sah er nicht auf. Wortlos setzte sich der Engel zu ihm, legte einen Arm um ihn, warm und schwer. Instinktiv lehnte Dean sich an ihn.
 

Dann jedoch stand er abrupt auf, sich mit einem Mal der Nähe gewahr werdend, die er sich gestattet hatte. „Ich bin betrunken." Wankend zog er sich die Schuhe aus. „Ich muss schlafen."
 

Einen Moment lang blickte Castiel ihn an. „Ich könnte bleiben", schlug er zögerlich vor.
 

Dean trat zu dem Engel, der noch immer auf seinem Bett saß, legte ihm die Hände auf die Schultern. Er wollte heute Nacht nicht allein sein, aber... „Ich bin wirklich betrunken, Cas..."
 

„Das bin ich auch." Die Art wie Cas zu ihm hinaufsah... Sie wussten, was sie tun würden.
 

„Du solltest gehen..."
 

„Ja, das sollte ich", sagte Castiel und blieb.
 

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Am nächsten Morgen sprachen sie nicht über das, was danach geschehen war, und auch an keinem anderen Tag. Ob der Grund war, dass der jeweils andere einen Filmriss erlitten hatte, wagten sie nicht zu hinterfragen. Vielleicht wäre es besser so.
 

 

"We say goodbye... tomorrow. Tonight... we get loaded."

Dean 14.08

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"I feel the need to do something. Dean seems to be taking this particularly hard.

This feels different. Losing a son feels different."

Castiel zu Sam 14.07


Nachwort zu diesem Kapitel:
Musik dazu:
Sober - Chris Kläfford
Drunk Enough - Angels Fall
Lay By Me - Ruben Komplett anzeigen

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