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Träume der Erinnerung

von

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Das geheime Treffen

Auch wenn Kagome einen Plan hatte, musste sie diesen noch in die Tat umsetzen. Denn es war leichter gesagt, als getan. Mehrere Anläufe brauchte die junge Frau, um die Zeilen auf Papier zu bekommen.

Oft hatte sie den Brief zerrissen oder zerknüllt. Überall in ihrem Zimmer lagen die Spuren davon herum. Es war nicht leicht und umso erfreute war sie, als sie endlich zufrieden mit ihren Worten war.

Tief atmete sie durch, bevor sie ihren Zettel mehrfach faltete und mit einem Siegel aus Wachs schloss. Sie wollte sicher gehen, dass niemand anderes diesen zu Gesicht bekam. Dieser war nur für die Augen von Sesshomaru bestimmt. Niemand sonst sollte dies lesen.

Doch nun würde sie erst einmal ihr Zimmer aufräumen und zum Abendessen gehen. Dort an gekommen, schaffte sie es nicht den Silberhaarigen an zu sehen und setzte sich stumm an ihren Platz. Sie wusste, dass sie von zwei Augenpaaren aufmerksam beobachtet wurde, aber es war ihr egal und sie fing an ihr Essen zu sich zu nehmen.

Leider schaffte sie es nicht, wie erhofft, nach dem Mahl einfach so in ihre Räume zu verschwinden. Sie wurde nämlich aufgehalten. Zu ihrem Glück war es Toru und nicht jemand anderes.

Sie könnte mit Sesshomaru jetzt nicht reden, da sie viel zu nervös war. Zum einen wegen dem bevorstehenden Gespräch. Ob er überhaupt kommen würde? Natürlich würde er das, da war sie sich eigentlich vollkommen sicher, doch nun müsste sie sich erst einmal ihrem Bruder stellen.

Dieser fragte sie nämlich sofort, wie es ihrer Hand ging und ob sie noch Schmerzen hatte.

Auch wenn sie nicht reden wollte, war sie nicht sauer auf ihn. Verstand ihn sogar, da er sich bloß Sorgen um sie machte. Sie war doch seine kleine Schwester, sein kleiner Stern.

Nachdem sie Toru beruhigt hatte und mehrfach erklären musste, dass es ihr gut geht und es sich nur um einen kleinen Kratzer handelte. Nach diesen Worten war es beruhigt und ließ sie wieder gehen.

In ihrem Zimmer angekommen, rief sie nach einem der Diener, welcher auch nach kurzer Zeit zu ihr kam und nach ihrem Anliegen fragte.

"Ich möchte, dass sie dieses Schreiben an Lord Sesshomaru übergeben. Jedoch darf niemand davon etwas erfahren. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?", teilte sie es ihm mit und übergab ihren Brief. "Natürlich, Herrin", war das Einzige, was dieser sagte und verschwand kurz darauf wieder, um seine Arbeit zu erledigen und demnach den Wunsch seiner Prinzessin Folge zu leisten.

Von nun an stieg ihre Nervosität immer weiter an, je näher der Zeitpunkt rückte, wann ihr Treffen mit ihm stattfinden würde. Um Mitternacht würde es soweit sein, sobald der Mond weit oben am Himmel die Nacht erleuchten würde.

Da es nicht mehr lange dauern würde, ging Kagome noch einmal ins Bad und machte sich etwas frisch. Sie spritzte sich mehrfach eiskaltes Wasser ins Gesicht, um ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. "Du schaffst das", redete sie sich immer wieder wie ein Mantra, um sich Mut zu machen. Dies half sogar, wenn auch nicht sonderlich viel. Doch genügend.

Etwas entspannter zog sie sich um und entschied sich für eines ihrer Kleider. Es war nichts Auffälliges und doch umschmeichelte es ihre Figur. Sie wollte ihn aus der Reverse locken. Unbedingt wollte sie sehen, was in ihm loderte, falls er nicht alles Preis geben wollte. Schließlich war sie sich sicher, dass sie hinter seine Maske sehen könnte und ihn verstehen würde. Es war ein Gefühl. Sie verstand ihn, dies wusste sie genau. Es musste einfach so sein.

Eine Stunde vor Mitternacht ging sie hinaus zu dem Ort, den sie gewählt hatte. Kagome hatte geschrieben, dass sie sich in ihren privaten Gärten, die sich im Westflügel befanden, treffen wollten. Hier würde sie niemand stören. Dort hatte niemand Zutritt außer sie. Im Brief hatte sie noch extra erklärt, dass er einfach eintreten könnte und sie draußen auf ihn warten würde.

Auch bei sich hatte sie einen wunderschönen Kirschblütenbaum, welcher genauso schön war wie dieser, den sie in ihrem Traum bei Sesshomarus Gemächer im Westen gesehen hatte. *Ob das ein Zufall war?*, fragte sie sich. Sicher nicht.

Ihr Garten war groß und sie hatte ihm einfach nur mitgeteilt, dass sie sich an ihrem Lieblingsplatz treffen würde und das war bei diesem Baum. Wenn sie sich wirklich so nahe standen, würde er das wissen und daher machte sie sich keine Gedanken darüber, ob er sie finden könnte oder nicht.

Wenige Momente vor Mitternacht blickte sie hoch in den Himmel und erstarrte. *Ein Sichelmond erstrahlt die Nacht.*, dachte sie schockiert. Wie passend. Doch durch diese neue Erkenntnis wurde sie immer unruhiger. Die Schwarzhaarige war deswegen sehr angespannt und die Nervosität kam zurück. Seit sie zurück war, hatte sie nie etwas Positives erlebt, wenn dieser Mond zu sehen war und ausgerechnet heute, als sie mit ihm reden wollte, war dieser da. "Was für ein Timing?", verließ es leise ihre Lippen und konnte es nicht glauben, dass sie das nicht bedacht hatte.

Ihr kamen Zweifel, ob das Treffen eine gute Idee war. Hatte sie dafür vielleicht das falsche Outfit gewählt? War es der falsche Ort oder gar der falsche Zeitpunkt? Sie war sich nicht mehr sicher. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.
 

Da sie so in ihren Gedanken versunken war, bemerkte die Schwarzhaarige anfangs nicht, dass sie schon eine Weile nicht mehr alleine war und jemand sie stumm und heimlich beobachtete.

Doch ganz plötzlich stoppte sie ihre Gedankengänge. Jemand war hier, das spürte sie und das kann nur einer sein. Sesshomaru war da. Er war tatsächlich gekommen.

Langsam drehte sie sich um und ging auf ihn zu. Direkt vor ihm blieb sie stehen und legte ihren Kopf in den Nacken, um ihn aus dieser Nähe in die Augen blicken zu können. Er war nun mal ein ganzes Stück größer als sie.

Vorsichtig hob sie ihre Hand und legte diese an seine Wange. Dabei konnte sie ein leichtes Zittern von dieser nicht verhindern.

"Du bist hier", hauchte sie leise, in dem Wissen, dass er es gehört hatte. Diese Worte hatte sie mit Bedacht gewählt, denn sie wollte, dass er ihr mit allem, was er hatte, verfallen würde und sie hatte genau ins Schwarze getroffen. Hinter seinen eiskalten Augen sah sie das Funkeln, welches nur ihr gewidmet war.

Nur am Rande bemerkte sie, wie er ihre Hand ergriff und diese langsam zu seinem Mund führte. Es war nur ein Hauch und doch spürte sie die zarte Berührung seiner Lippen, die einen Kuss auf ihren Handrücken hauchten. "Für dich... würde ich immer kommen, egal wie weit der Weg ist."

Bei diesen Worten durchströmte sie so viele Emotionen. Sie fühlte so viel Sehnsucht dahinter, welche ihr direkt das Herz erwärmte.

Nachdem sie sich gesammelt hatte, sprach sie ihn an "Ich... ich wollte mit dir sprechen. Über uns... über alles. So viel ist noch so neu für mich und nicht alles ist verständlich für mich", fing sie an und holte tief Luft, bevor sie weiter sprach.

"Wie du weißt, träume ich und erinnere mich so an meine Vergangenheit, ob es nun gute oder schlechte Erinnerungen sind, weiß ich im Voraus nicht. Doch bei dir ist es schwierig. Auf der einen Seite habe ich Alpträume von dir und auf der anderen Seite sind es wundervolle Träume, in denen ich mich dir so nahe fühle. Ich habe noch immer etwas Angst und fürchte mich, aber irgendwie habe ich auch eine unerklärliche Sehnsucht nach dir. Daher habe ich eine Frage an dich, was ist das zwischen uns? Warum habe ich Alpträume über dich? Was ist geschehen?"

"Was hast du geräumt?", wollte er von ihr wissen, weshalb sie ihm davon erzählte. Von dem magischen Kuss in seinem Garten, wie auch ihren Treppensturz als sie noch jünger war. Sie wurde kein einziges Mal unterbrochen und sah weiterhin in sein Gesicht.

"Du liebst mich und das sehr. Dein Biest hat mich erwählt und meins hat dich ausgesucht. Wir sind geprägt und für einander bestimmt", antwortete Sesshomaru voller Stolz und seine Augen strahlten vor Sehnsucht, als er dieses sagte. Bei jedem Wort kam er ihr immer näher und Kagome fing an, ein paar Schritte rückwärts zu gehen, bis sie den Baum an ihren Rücken spürt.

Dicht vor ihr blieb er stehen und ließ sie nicht aus den Augen. "Dein Biest hat Sehnsucht nach mir, wie ich nach dir. Es kann und will nicht mehr länger warten." Als er diese Worte sprach, bemerkte sie wie sein Gesicht dem ihrem immer näher kam, aber wollte sie das. Sie wusste es nicht.

"Bitte... nicht", bat sie leise, aber war dabei nicht wirklich überzeugend. Deshalb spürte sie im nächsten Moment seine Lippen auf ihren.



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