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Tour de Japan

Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff
von

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Ryuku


 

I

nu Yasha folgte seinem Halbbruder unverzüglich durch das lodernde Feuer und sah sich dann rasch, neben diesem landend, um. Sie standen in einer Art Vorhof, umgeben von der äußeren Mauer und einer zweiten, deren Tor prunkvoll war. Es handelte sich um ein Portal aus massivem Holz, beschlagen mit diversen Edelmetallen. Selbst das Dach des Tores war dergestalt verziert, zusätzlich zu seinen Schnitzwerken. Nett. Drachen verstanden anscheinend zu leben. Das Interessanteste waren allerdings die fünf Drachen, die sich hier auf dem Sand des Vorhofes ringelten und sie betrachteten. Genauer, zwei standen ihnen bereits im Rücken. Eiwei. Er hatte genug Schwierigkeiten schon mit Ryuukossusei allein gehabt … nein, unterbrach er sich. Den Namen sollte er hier wohl wirklich besser vergessen. Die meisten Väter hatten es nicht sonderlich gern, wenn man ihre Kinder umbrachte, noch dazu den Erben. Und das hier war wohl das Hauptquartier der Drachen. Vorsorglich warf er auch einen Blick nach oben. Der Bannkreis dort hielt die Wassermassen ab. Ja, er könnte ihn vermutlich zerstören – aber dann? Sie standen hier auf dem sandigen Boden des Pazifik, buchstäblich Kilometer Wasser über sich. Entkommen wäre trotz Sesshoumarus ohne Zweifel vorhandener magischer Fähigkeiten schlicht unmöglich. Immerhin schienen die schuppigen Wachposten unbewaffnet. Nun ja. Auch diese konnten wohl die Feuerkugeln aus dem Maul schießen. Wie einst … äh… naja, der Idiot, dessen Namen er gerade vergessen sollte. Es war wohl wirklich besser, wenn er den Mund hielt. Nicht nur Sesshoumaru, sondern auch und vor allem Kagome, aber auch Miroku und Sango hatten in der Vergangenheit schon des Öfteren sein etwas loses Mundwerk kritisiert.

Schön, dachte der Halbdämon. Sie hatten ja alle auch keine Ahnung wie es war, als Kind sich allein durchschlagen zu müssen, mit nichts außer dem, was man bei sich hatte. Und, wenn man sich mit Drohgebärden und einer großen Klappe das Leben sichern konnte, war das eben so. Seit Beginn dieser Reise hatte er sowieso immer mehr den schon zuvor bestehenden Eindruck verstärkt bekommen, dass sein lieber Halbbruder ein echter Prinz sei. Nun ja. Er wusste, dass seine eigene Mutter ja auch eine Prinzessin gewesen war, nicht, dass es ihm nach ihrem Tod viel genutzt hatte. Aber Sesshoumarus Mutter war eben wohl auch sogar die Erbtochter, wenn er die Sache mit dem Schutzherrn des Westens jetzt richtig mitbekommen hatte. Übrigens war auch sein eigener Urgroßvater das gewesen – dass Yuki das erwähnt hatte, hatte ihn schon irgendwie stolz gemacht.

Sekunde. Tessaiga?

Er fasste unwillkürlich an den Schwertgriff. Weshalb vibrierte denn die Klinge so? Auf was wollte sie ihn aufmerksam machen?

 

Der große Bruder hatte die fünf Wachen um sie ebenso bemerkt wie jetzt den Griff zum Schwert. „Finger weg!“ Das fehlte noch, dass dieser Raufbold von Halbmensch sich ausgerechnet hier mit Drachen anlegte. Gewöhnlich sollte es ihm ja gleich sein, aber … Anscheinend jedoch bemerkte Tessaiga im Gegensatz zu seinem Besitzer ebenso wie er selbst, natürlich, die Drachenmagie, die hier in Ryuku beileibe am Stärksten war. Er konnte auch die Magielinien der östlichen Länder spüren, die sich vor ihm im Schloss kulminierten. Mit Sicherheit in der Person des Drachenkönigs. Er richtete sich unwillkürlich etwas auf, als ein Drache näherkam. „Ich will zu Ryujin.“

„Der König erwartet dich, vermutlich?“ Das klang fast herablassend.

Das war doch … Ruhig bleiben, ermahnte er sich. „Er lud mich ein.“ Ehrlich ergänzte der Hundedämon: „Uns.“

Inu Yasha wäre fast die Kinnlade heruntergefallen. Er hatte eine Einladung beim Drachenkönig? Ach, daher das Bemühen des hohen Herrn Halbbruders, dass er auf diese Tour de Japan mitkam. Wäre ja wohl zu peinlich gewesen nicht auf heile Familie machen zu können. Nur: wieso um alles auf der Welt wusste Ryujin überhaupt, dass er existierte und welches Interesse hatte der an ihm? Naja. Wenn er so darüber nachdachte wohnte er ja in dessen Territorium – und er hatte nie daran gedacht, dass es Schutzherren gab. Oder auch nur, dass er mit Ryuukossusei anscheinend irgendwen Wichtigen umgelegt hatte. Der Kerl hatte ihn und seine Freunde umbringen wollen, das war reine Notwehr gewesen. Fragte sich nur, wie das dessen Vater sehen würde. Na, das konnte noch ein netter Besuch werden.

 

Ähnlich dachte allerdings auch Sesshoumaru, der mit ihn selbst überraschender Verwunderung bemerkte, dass sein jüngerer Bruder irgendwie ihm gehorsam die Hand vom Schwert nahm. Was wollte Ryujin nur von dem? Rache für den Tod des Sohnes? Das hätte der doch einfacher haben können. Inu Yasha wohnte samt seinen Menschen in Musashino – eindeutig im Einflussbereich des Schutzherrn des Ostens. Aber, das fragte er sich schon seit zwei Wochen. Sesshoumaru dachte daran, dachte aber ebenso daran sich in seine wahre Gestalt zu verwandeln, da der Ärger in ihm hoch kroch. Wer war er denn, dass ihn irgendein lebensmüdes Reptil von seinem Besuch abhalten wollte?

 

Der Anführer der Wachen nickte etwas, durchaus die steigende Energie bemerkend - und nicht in die Versuchung geratend herauszufinden, was ein Schutzherr von seinen Manieren hielt. Dabei dachte er durchaus auch an seinen König, der sehr selten jemanden einlud. „ich verstehe. Der Schutzherr des Westens und das Schwert der Winde. Nun gut. Geht durch das Tor. Solltet ihr wieder herauskommen, werdet ihr den Weg frei finden.“

Das klang ja verheißungsvoll, dachten die Hundebrüder, folgten jedoch dem Nicken des Drachen und gingen zu dem massiven Holztor. Erst im Näherkommen erkannten sie, dass die kunstvollen, metallenen, Einlegearbeiten Drachen und andere Wesen darstellten. Die Flügel des Portals schwangen vor ihnen auf und zeigten die wahrhaft riesige Halle dahinter – und jede Menge Drachen.

 

Die Hundebrüder gingen langsam hinein. Mehr in Erinnerung an alte Zeiten als instinktiv blieb Inu Yasha einen Schritt hinter seinem Halbbruder, der die ungewohnte Höflichkeit ein wenig erstaunt zur Kenntnis nahm. Anscheinend hatte Myouga nicht überall versagt. Obwohl, das war wohl eher Izayoi gewesen, denn er hatte nie vermutet, dass die hochgeborene, wenn auch menschliche, Prinzessin, keine Ahnung von Höflichkeit hatte. Kurz, was immer ihn an Inu Yasha störte, war wohl diesem unseligen Flohgeist zuzurechnen. Der würde noch etwas zu hören bekommen. Und zu fühlen.

 

Unangenehm war es.

Das empfanden die Halbbrüder beide gleich, als sie durch den Saal schritten. Er war hoch, von riesigen Ausmaßen – und dennoch gefüllt. Rechts und links an den Wänden lehnten Drachen, deren Drachengesichter sie ebenso nicht aus den Augen ließen, wie das zweite, menschenähnliche, auf der Stirn. Und das Format dieser Reptilien waren beachtlich. Höflinge und Ryujins Leibwache, war anzunehmen. Vor diesen und einen breiten Weg für die Besucher freilassend, saßen eindeutig Drachendamen in menschenähnlicher Form, bedeckt von bläulichen oder grünen Schuppen, die meisten das zweite Gesicht auf der Stirn von Haaren verborgen, aber die Besucher mehr als neugierig betrachtend.

Die Hundejungen konnten Dinge vernehmen, die kaum für ihre Ohren bestimmt waren. „Der ist der Herr des Westens? Der Herr der Winde des Westens? Oh, der sieht aber niedlich aus – gut, würde ich sogar sagen….Alle beide. Was für nette Besucher einmal.“

Sie bemühten sich das Getuschel zu ignorieren, in der sicheren Annahme sie sollten zu einer Provokation animiert werden. Es wäre eine Sache einen Drachen zu töten - eine andere hundert und das in Gegenwart des Schutzherrn des Ostens und unter Wasser.

So missachteten sie auch die prunkvollen Wände hinter den Drachen, aus schwarzem, glänzenden Granit, mit aufwendigen Dekoren aus weißen Muscheln und Perlen verziert. Sie interessierten sich mehr für die große Statue am Ende der Halle, auf einer Empore, die wohl den Hausherrn darstellen sollte und fast bis zur Decke des hohen Saales reichte.

Angeber, dachte Inu Yasha. Wer stellte sich denn ein Abbild seiner selbst in sein Wohnzimmer? Irgendetwas war allerdings an der Figur eigenartig. Ah. Das war so ein ähnlicher Stuhl aus Stein wie der, auf dem Yuki gesessen hatte, allerdings natürlich viel größer – und die Sitzfläche befand sich direkt auf dem Boden der Empore, ohne Beine oder Unterbau. Der steinerne Schwanz hatte die gleiche Farbe wie der Felsthron, grau mit seltsamen Reflexen darin, grün, blau und irgendetwas dazwischen. Dann wanderte sein Blick etwas höher – und der Halbdämon spürte ein Prickeln. Ab der Höhe dessen, was wohl die Knie bei einem Menschen gewesen wären, verwandelte sich der Stein in lebendiges Fleisch. Der Drachenkönig begann vom Schwaz her zu versteinern. Du liebe Güte. Wie alt musste man werden, damit einem das passierte? Aber so war es natürlich kein Wunder, dass er Besucher lieber einlud als selbst durch den Osten zu wandern. Der war hier buchstäblich festgenagelt. Schön, er sollte ja den Mund halten und es war, nach allem, was er wusste auch schrecklich unhöflich einen König anzustarren, so achtete er lieber darauf, was sein Halbbruder tat, in der Hoffnung, der kenne das Hofzeremoniell doch besser als er.

 

Sesshoumaru hatte ebenfalls erkannt, dass der uralte Drache vor ihm zu versteinern begann. Noch tausend Jahre und der würde daran sterben. Kein Wunder, dass der Briefe durch die Gegend schickte und anderes, als sich mal selbst auf den Weg zu machen. Allerdings war das auch ein guter Grund behutsam zu sein. Je älter ein Drache wurde, desto mächtiger wurde er auch. Es würde Ryujin vermutlich keinerlei Mühe bereiten Inu Yasha zu grillen. Mit ihm selbst würde der sich natürlich härter tun, abgesehen davon, dass man als Schutzherr keinen anderen Schutzherrn umbringen durfte. Nur, leider fehlte ihm dazu noch eben die Anerkennung zweier. So legte er nur grüßend den Kopf ein wenig schräg. Sich zu verneigen wäre ihm nicht in den Sinn gekommen.

„Sesshoumaru.“ Die tiefe Stimme des Drachenkönigs ließ die Halle verstummen. „Du hast es also doch noch für notwendig befunden auf die Reise der Anerkennung zu gehen.“

Was sollte man dazu sagen? Du hast mich dazu erpresst? Mit diesem jämmerlichen Bastard neben mir, der leider auch noch mein Erbe ist? So schwieg der Hundedämon.

„Du hast Yukis Prüfungen bestanden, er hat dich anerkannt. Und du stehst hier vor mir. Natürlich weißt du, dass ich seit geraumer Zeit deine Familie nicht unbedingt schätze. Immerhin brachte dein Vater meinen ältesten Sohn um.“

Sesshoumaru warf unwillkürlich einen Blick beiseite. Hoffentlich hielt Inu Yasha sein vorlautes Mundwerk und protestierte nicht gegen diese Aussage.

Der Halbdämon war etwas überrascht, aber ja, es hatte ja geheißen Vater habe Ryuukossusei versiegelt. Das musste das letzte Mal gewesen sein, dass der Drachenkönig von seinem Sprössling gehört hatte. Und, so sehr es ihm missfiel, dass hier nicht seine Tat anerkannt, sondern seinem Vater zugeschrieben wurde – in dem Fall wäre es vermutlich nur gut.

„Ah, dein Bruder hat es nicht gewusst?“ Ryujin hatte die Blicke gesehen. „Ja, Inu Yasha, euer Vater brachte meinen Jungen um. Nicht, dass ich ihn nicht verstehen konnte. Ryuukossusei war im Westen, wo er nichts zu suchen hatte, und benahm sich, nennen wir es, daneben. Der Schutzherr musste reagieren, aber Sesshoumaru war noch ein Welpe.“ Und die Verpflichtung als Schutzherr wog schwer, das wusste er nur zu gut. Dass der verstorbene Inu no Taishou sich dazu, Stellvertreter des Schutzherrn für seinen minderjährigen Sohn, bereit erklärt hatte, hatte ihm den Respekt der anderen Schutzherren eingetragen, zumal er sich auf die Anerkennungsreise begeben hatte und sie alle drei aufgesucht hatte – und die Aufgabe wirklich ausgefüllt hatte. „Ich, umgedreht, hätte auch dich oder Sesshoumaru getötet, wenn ihr meine Gebiete derart missachtet hättet.“

Wieso erklärte der das dem Bastard und nicht ihm? Sesshoumaru presste die Fangzähne zusammen. Welpenschutz? So jung war Inu Yasha doch nun auch nicht mehr. Außerdem war es mehr als ärgerlich dermaßen buchstäblich von oben herab angesehen zu werden. Dieser Drache überragte ihn selbst so zusammen geringelt in seinem Thron um mehr als das Dreifache. Von der Magie wollte er gar nicht reden.

Der Schutzherr des Ostens winkte ein wenig und eine kleine, alte Frau eilte heran, die die Halbbrüder nur zu sehr an Yukis Helferin erinnerte. Das musste also deren Schwester sein, die Hexe des Ostens. Ihr folgte ein Drache, eindeutig männlich, allerdings in einer ungewöhnlichen Form: als einziger der hier Anwesenden seines Geschlechtes war er in Menschenform. Eine schwere Goldkette um den Hals und ein Stab aus Sardonyx in der Hand verriet seine ebenso ungewöhnliche Stellung. Die beiden Neuankömmlinge verneigten sich vor Ryujin, ehe sie sich neben ihn stellten. Die Hexe des Ostens reichte dem Drachen knapp bis zur Hüfte.

„Ich darf euch Sesshoumaru, den designierten Schutzherrn des Westens vorstellen und seinen Halbbruder Inu Yasha. Seinen mutmaßlichen Erben, momentan. - Sesshoumaru, Inu Yasha, die Hexe des Ostens werdet ihr erkannt haben. Kasuke ist nach dem Verschwinden meines zweiten Sohnes der oberste der Drachenschamanen.“

Erkannte er ihn jetzt an oder nicht? Sesshoumaru wollte schon ungeduldig werden, ehe er sich besann. Selbstbeherrschung ziemte einem vornehmen Dämon, da sollte er sich nicht bloß stellen. Ja, noch hatte ihn Ryujin nicht anerkannt, aber immerhin hatte ihn der Drachenkönig bislang auch nicht abgelehnt. Das wäre nicht nur peinlich, demütigend ...Wo konnte er sich dann noch sehen lassen.

„Schutzherr des Westens,“ sagte der Schamane mit einer höflichen Verneigung. „Ich stelle fest, dass die Familie noch immer über fähige Nachkommen verfügt. Gut zu wissen in solchen Zeiten.“

Das war doch die Anerkennung? Sesshoumaru stellte fest, dass er am liebsten mit dem Schwanz gewedelt hätte, aber in seiner Menschenform ging das natürlich nicht. Überdies hätte das nur wieder Drachendamen auf ihn aufmerksam gemacht – nichts, was er brauchte. Er hatte gehört, dass schon von der Begegnung mit nur einer Einzigen ein starker Dämon erschöpft worden war, Haarrisse im Becken inklusive. Schön, vielleicht war das übertrieben, aber er neigte doch dazu sich Partnerinnen selbst auszusuchen. Vielleicht hätte er Kagura doch … Das gehörte jetzt nicht hier hin. So blickte er lieber wieder zu dem Drachenkönig auf. Der hatte doch die Hexe und den Schamanen nicht grundlos hierher zitiert? Sekunde. Was hieß das? Das Verschwinden seines zweiten Sohnes? War da auch Vater am Werk gewesen oder Inu Yasha? Er selbst konnte sich an kein Zusammentreffen mit einem lebensmüden, aber wohl ranghohen,Drachen, noch dazu einem Schamanen, erinnern. Gut. Das konnte er mit Fug und Recht von sich weisen. Hoffentlich würden die Taten seiner Familie nicht auf ihn zurückfallen.

Ryujin nickte etwas. „Sage mir doch – spürst du auch diese Magie bei ihnen?“

„Ja, mein König.“ Der Schamane musterte die Hundebrüder, die ihn wiederum anstarrten, fast zu offensichtlich nicht verstehend. „Bei Sesshoumaru kann ich, wie Ihr sicher auch, die Magie eines Landes spüren. Das Bluterbe der westlichen Länder. Und bei Inu Yasha – er trägt das Windschwert.“

„Auch dieses,“ warf die kleine Hexe des Ostens ein. „Aber natürlich spüren wir beide, mein Herr und König, bei ihm auch das, was Ihr erwähntet.“

„Hä?“ Inu Yasha zügelte sich eilig. Windschwert mochte sich ja auf Tessaiga und seine Windnarbe beziehen, aber was sollte er sonst noch können? Mit Magie hatte er es nun einmal nicht so.

Sesshoumaru dachte ähnlich, warf ihm aber dennoch einen eisigen Blick zu. Kannte dieser Bastard einfach kein Benehmen? Sie waren hier immerhin bei dem Drachenkönig. Und Drachen waren nun einmal ziemlich reizbar.

„Sehr schön,“ sagte Ryujin langsam. „Dann erkenne ich dich hiermit als Schutzherr des Westens an, Sesshoumaru. Das mit deinem Halbbruder als deinem Erben – sagen wir, das verdient einige Rückfragen.“

Na bitte, dachten beide Hundebrüder gleichzeitig. Halbdämon gleich Halbmensch. Aber das hätte diesem Drachen doch schon längst klar sein müssen, wenn er sogar Tessaiga kannte? Was lief hier? Immerhin hatte er die Anerkennung schon zweier Schutzherren erhalten, dachte Sesshoumaru gleichzeitig erleichtert, seltsam zweigeteilt in Gedanken.

„Ziehe dein Schwert, Inu Yasha,“ befahl Ryujin.

Der warf seinem großen Bruder doch einen fragenden Blick zu. Es war unhöflich einen Befehl eines Königs zu missachten, aber es war auch unhöflich, schrecklich sogar, vor dem mit dem Schwert herumzuwedeln. War das jetzt der Auslöser, damit die ganzen Drachen im Raum einen Vorwand hatten auf ihn loszugehen?

Sesshoumaru zog die Augen etwas zusammen, sah aber erneut empor.

Der Drachenkönig lächelte mit beiden Gesichtern. „Mach schon. Kasuke möchte es sich ansehen.“

Inu Yasha zuckte die Schultern und zog. Ein Raunen lief durch die Halle, als sich seine Klinge deutlich vergrößerte.

„Oh.“ Der Drachenschamane kam näher. „Ja, ich kann es spüren. Sag mir, kann dein Schwert sich verwandeln?“

„Ja.“ Jetzt war der Halbdämon langsam mehr als verwirrt, vor allem, weil selbst der riesige König vor ihm neugierig, um nicht zu sagen, angespannt wirkte.

„Lass es das tun.“ Kasuke berührte fast Tessaiga, als der verständnislose Inu Yasha versuchte das rote Tessaiga zu beschwören.

Immerhin wusste er ja nicht, was hier passieren würde, würde er den Pfad der Dunkelheit auch nur versehentlich öffnen. Das schwarze Tessaiga wäre vermutlich ziemlich leichtsinnig. Drachen! Daran hatte er gar nicht gedacht, als sich die Klinge mit Schuppen überzog. Das war doch der Schamane gewesen? „Äh, ja, das ist das geschuppte Tessaiga.“

Kasuke drehte sich um und verneigte sich gegen seinen König. „Das geschuppte Tessaiga, mein Gebieter. Und die reinste Drachenmagie, wie ich sie nur von Isamu kannte. Es ist ganz sicher seine persönliche Energie.“

Was zur …. dachte Sesshoumaru. Schaffte es dieser Narr von Halbhund sogar, wenn er nichts sagte, Ärger heraufzubeschwören? Er selbst war vor Ryujin und seinen Drachen mit der Anerkennung sicher, aber er ertappte sich dabei, sich Sorgen um den Halbbruder zu machen. Warum das denn?

Inu Yasha starrte das Schwert in seiner Hand an, sah dann aber ebenso empor zu dem Drachenkönig. „Äh, ja, das ist das geschuppte Tessaiga ...“ wiederholte er nur etwas hilflos.

„Gut.“ Ryujin klang trügerisch sanft. „Dann erzähle mir doch einmal, warum dein geschupptes Tessaiga die Lebensenergie und die Magie meines jüngeren Sohnes besitzt? Wann hast du ihn umgebracht?“

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh. Das kann noch interessant werden. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MorganMidnight
2019-04-02T21:59:47+00:00 02.04.2019 23:59
Super Kapitel!!!!!!!!!
Yep, Inuyasha schafft es definitiv immer irgendwie in Schwierigkeiten zu geraten!!!!!!!
Ich bin schon gespannt wie der Drachenkönig reagieren wird!!!!!!!!!!
Antwort von:  Hotepneith
03.04.2019 08:05
Danke für den KOmmentar. Inu Yasha schliddert immer in Sachen, die er nciht so wollte - und er bleibt sich treu.


hotep
Von:  MissVegeta
2019-04-02T11:56:45+00:00 02.04.2019 13:56
Hahahahhahahaa!
Ich musste am Ende laut auflachen!!
Grandiose Falle. Wie erwartet, dass sowas passiert.
Ohhh so ein böser Cliffhanger ;)

Die Beschreibung der Umgebung hat mir sehr gut gefallen. Das hat meine Fantasie stark angekurbelt und ich ging fast selber durch die Halle.
Antwort von:  Hotepneith
03.04.2019 08:04
Dankeschön für den Kommentar. Ich habe verscuht, die doch recht fremdartige Umgebung im Schloss auf dem Boden des Ozeans aus der Sicht der HUndejungen darzustellen. Und ja, ein Cliffie. Heute geht es weiter ...

hotep


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