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Apokalypse ist was man draus macht

von

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Schneegestöber

"Was willst du mit dem... Snowboard?" Bibbernd hatten sich die Freunde draußen in der Kälte versammelt und Cas betrachtete skeptisch das hölzerne Board das Bob vor sich in den Schnee gesteckt hatte. "Etwa vom Dach springen?" Bob erwiderte das Grinsen des Blonden, der ihn ganz sicher mal wieder provozieren wollte.

"Falsch - es wird viel cooler. Habt ihr denn noch nie von Skijöring gehört?" Die Fragezeichen im Gesicht der anderen beantworteten seine Frage zur genüge.

"Ski... was?", fragte Mike auch gleich irritiert nach. "Na...", ehe Bob dazu kam das Ganze zu erläutern, ertönte ein Schnauben und Miss Dixie stapfte mit Thomas auf dem Rücken um die nächste Ecke. Beide sahen nicht unbedingt begeistert aus. Kopfschlagend kam das bunte Pferd vor der versammelten Mannschaft zum stehen. Das hieß, Thomas versuchte es, hatte aber ganz offensichtlich Probleme die Stute ruhig zu halten. Sie wieherte schrill auf und tänzelte herum.

"Ich glaube sie findet das wirklich nicht gut.. verdammtjetztlassdasdustureresel!", gab Thomas fluchend zu bedenken und redete weiter auf Mrs Dixie ein, die nicht aufhörte auf der Stelle herum zu tänzeln. Sie trippelte von Links nach Rechts, machte ein paar Schritte zurück und machte Andeutungen gleich vorne hoch gehen zu wollen.

"Ach, die will sich nur mal wieder bewegen", winkte Bob unbeeindruckt ab. Das Thomas zwischenzeitlich schon ziemlich in Bedrängnis dort oben geriet, ignorierte er großzügig.

Dennoch mochte Bob mit der Vermutung gar nicht so Unrecht haben, standen die zwei Pferde die mit Mike und Tom hier angekommen waren, die meiste Zeit über in einem der stillgelegten Hangar. Das Bane zugestimmt hatte, die Tiere zu behalten und Futter zu beschaffen, wunderte den Brünetten noch immer. Entweder sah er sie als Investition in die benzinlose Zukunft, oder aber als Notration für den Winter.... letzteres wollte er sich lieber nicht vorstellen.

„Schhht.. Dixie.. ich glaub sie mag es nicht von Blackhood getrennt zu sein“, gab Mike zu bedenken und versuchte das Pferd vom Boden aus zu beruhigen. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, krähte das zweite Pferd aus dem provisorischen Stall, was Miss Dixie wieder dazu veranlasste durch zu drehen.

„Ach ja? Dann sind eure Pferde ja genau wie ihr“, feixte Bob mit einer Spur Eifersucht in der Stimme. Wo Mike war, war Tommy meistens nicht weit. Und ja, er wusste warum.. was Mike anging... der schien nichts davon zu merken, hing aber trotzdem ständig mit dem Kanadier herum. Und das war das, was Bob wirklich störte. Wenn Mike plötzlich doch bemerken würde, das er auf Thomas stand und die beiden ein Paar wurden, dann hätte er damit weniger ein Problem. Er hatte immerhin auch Jenna, aber die Freundschaft... die teilte er einfach nicht gern.

„Alter...“ Mike sah ihn ein wenig genervt an und Thomas drehte nur schnell den Kopf bei Seite und konzentrierte sich darauf endlich das Seil an dem Westernhorn zu befestigen.

"Keine Garantie dafür, dass sie dich nicht doch tritt", warnte der Jüngere murmelnd in Bobs Richtung.

Er zog das Seil noch mal fest und behielt das andere Ende aufgerollt in der Hand.

"Ich ahne Übles...", murmelte Jenna und sah Bob abschätzig an. "Wenn die Reiter oder Zombies ihn nicht umbringen, dann tut er es selbst", stimmte Cas ihr nüchtern zu. Einzig Lexi schien ähnlich angetan wie der leichtsinnige Australier, der sich gerade das Selfmade Snowboard an die Schuhe schnallte. Nicht ganz so sicher und fest wie ein richtiges Board, doch Bob blieb zuversichtlich, das es halten würde. "Ich bin nach dir dran! Wetten ich mache eine viel besser Figur auf dem Board wie du, Bobby-Boy?", feixte die Rothaarige sogleich und grinste ihn herausfordernd an. "Wenn du dich ausziehst viel..." Ein Schneeball im Gesicht hinderte ihn am weitersprechen und sorgte erneut für Gelächter. Auch das schrille Wiehern Miss Diexies mischte sich wieder mit ins Stimmengewirr. Aufgeregt starrte sie in die Richtung ihres improvisierten Stalles.

"Seid ihr fertig? Sie wird echt immer nervöser", mischte Thomas sich ein, der zunehmend Mühe hatte die Stute zu bändigen. "Klar." Bob nickte dem Kanadier zu und fing das Seil auf, das der andere ihm zuwarf. Er ging leicht in die Hocke und spannte jeden Muskel in seinem Körper an, als die Stute auch schon los preschte und das Seil sich wie beim Wasserski ruckartig anzog.

"Woah!" Der Brünette kam leicht ins schlingern, fand jedoch recht schnell seine Balance hinter dem Pferd. Der eisige Fahrtwind peitschte ihm ins Gesicht und die noch immer fallenden Schneeflocken, sowie der vom Pferd aufgewirbelte Schnee, erschwerten die Sicht. Das Adrenalin tummelte sich in seinem Magen, was Bob dazu veranlasste einen kleinen Freudenschrei los zu lassen, was Miss Dixie offenbar dazu animierte noch mal einen Zahn zu zu legen.

"Schneller, Tommy!", rief er dem Jüngeren euphorisch zu und begann von Links nach Recht hinter dem Pferd hin und her zu sliden. Auch die Wendung schafften sie elegant. Kaum das sie gewendet hatten und die Stute realisierte, dass es zurück Richtung Stall ging, gab sie plötzlich Vollgas. Thomas gab einen erschrockenen Laut von sich und versuchte das Pferd zu bändigen, doch ignorierte der sture Schecke jegliche Reiterhilfen und preschte auf und davon.

„Bleib stehen, verdammt!“, hörte Bob Thomas gegen den Wind fluchen, doch sie ignorierte ihn weiter. „Du sturer Maulesel!“

Der Wind peitschte Bob nun unangenehm kalt ins Gesicht und er sah kaum noch etwas. „Gehts auch langsamer?“, rief er Thomas zu, während er Mühe hatte das Gleichgewicht bei dem Tempo auf dem unebenen Boden zu halten. Kleine Schneewehen hatten sich gebildet und standen im Kontrast zu dem eigentlich glatten Untergrund. Der Jüngere antwortete ihm nicht, stattdessen steuerten sie viel zu schnell auf ihre Freunde zu, die am Rollfeldrand langsam unruhig zu werden schienen.

„Vorsicht!“, rief Bob noch und Tom schafft es Miss Dixie vom Kurs ab zu bringen und scharf nach links zu lenken. Intuitiv ließ Bob das Seil los, hätte die scharfe Wendung ihn sonst vermutlich zu Boden gerissen.

„WOAH!“ Er sauste geradewegs auf die anderen zu und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. In letzter Sekunde schaffte er es schlitternd zu wenden und dabei zu Bremsen. Das er die Zaungäste dabei mit einer Schneefontäne überschüttete war keine Absicht gewesen! Endlich ausgebremst, ruderte der Australier mit den Armen und landete schließlich auf seinem Hintern im Schnee.

„Verdammt..!“, fluchte er lachend, welches ihm schnell verging, als er in die zum Teil angepissten Gesichter sah.

„Das schreit nach Rache! Schneeballschlacht! Alle gegen Correy!“, gab Tara das Signal zum Angriff, was die Meute sich nicht zwei mal sagen ließ.

„Hey, jetzt wartet doch...!“ Noch bevor Bob dazu kam sich von dem Snowboard zu befreien, wurde er schon mit Schnee überhäuft. Lachend versuchte er seine Freunde ab zu wehren, doch vergebens.

Irgendwer fiel über ihn und dann ertönte erneut Taras Stimme über den ganzen Platz: „Da ist der zweite Übeltäter! Los, auf ihn! Holt ihn vom Pferd!“

Endlich ließen sie von ihm ab und versuchten stattdessen Thomas auf Mrs. Dixie zu erwischen, was ihnen ziemlich schnell gelang. Mike griff in die Zügel, während Cas und Lexi den Kanadier vom Pferd zogen.

Lachend wand Bob den Blick von dem Szenario wieder ab und richtete ihn stattdessen auf die hübsche Schottin, die ihn noch immer festgenagelt hatte und ihm eine weitere Ladung Schnee verpasste.

„Na warte!“, prustete er sich die weiße Pracht aus dem Gesicht und ging zum Gegenangriff über. Bob drückte ihr ebenfalls einen locken Schneeball ins Gesicht und drehte sie auf den Rücken. Sie hatte keine Chance ihn von sich hinunter zu drücken. „Bob!“, quietschte sie lachend auf und gab erst auf sich zu wehren, als er er sie Küsste und die Schneeattacke ein stellte.

Der Moment der Zweisamkeit währte nicht lange, standen die beiden schnell unter Beschuss.

„Hier wird nicht geknutscht! Schon gar nicht mit dem Feind!“ „Oh fuck, Lexi!“ Schnell rappelte Bob sich auf, löste noch die Schnalle vom zweiten Fuß und nahm dann gerade noch rechtzeitig reiß aus, ehe die ehemalige Boxerin ihn zu fassen bekommen konnte.

„Ich krieg dich Bobby-Boy!“, rief sie ihm kampflustig nach, doch er war schneller. Schnell packte er den ebenfalls in die Mangel genommenen Thomas am Ärmel und zog ihn mit sich hinter den nächsten, abgestellten und eingeschneiten Gepäckwagen, der gute 100 Meter entfernt stand. Mit dem Rücken an diesen gelehnt, ließ er sich in den Schnee fallen. Seine Kleidung war ohnehin völlig durchnässt.

Mit schwerem Atem schielte er zu Thomas neben ihm. „Okay, wir...“ „Was sollte das vorhin?“ Verwirrt sah er Thomas an. „Was meinst du?“ „Na der Spruch mit den Pferden?“ Bob überlegte kurz, ehe er die Szene auch wieder vor Augen hatte. Dann lachte er kurz auf. „Ernsthaft?“ Mit leicht erzürntem Gesicht sah der Jüngere ihn an und Bob hob abwehrend die Hände. „Es war nur ein Witz und irgendwie stimmt es ja auch... aber ich sag Mike nichts. Den anderen auch nicht. Versprochen!“, beteuerte er schnell. Wie so oft hatte er vorhin nicht über seine Worte nachgedacht. Mike wirkte ohnehin nicht so, als wenn er irgendwas gemerkt hatte, was den Brünetten nicht weiter verwunderte. Denn sowas merkte Mike generell nie.

Thomas atmete einmal tief durch. „Eigentlich.. gibt’s da ja auch gar nichts zu sagen“, spielte er die Situation wie so oft runter. So lange der Junge sich die Situation nicht selbst offen eingestehen wollte, war es wohl auch vernünftig den Ball flach zu halten. Bob zuckte mit den Schultern. „Ich wüsste auch nicht was du meinst“, stieg er mit drauf ein und erntete einen kurzen, dankbaren Blick.

„Kommt raus, ihr seid umstellt!“, ertönte erneut Taras Stimme von der anderen Seite des Wagens. Bob seufzte leise.

„Okay, aber wir gehen nicht Kampflos unter..“, zischte er Thomas zu und sie begannen ein paar Schneebälle auf Vorrat zu formen. Sie hockten sich hin, um schneller aufspringen zu können. Die beiden bewaffneten sich mit so vielen Schneebällen wie möglich. Kurz wurden verschwörerische Blicke getauscht.

„3.. 2.. 1.. Jetzt!“

Das finale Battle war eröffnet.



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