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The Journey that ties us together

von

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Rescue

6 – Rescue
 

So sah also die Endstation aus.
 

Festgekettet in einem beschissenen Keller, allein, mit einem Loch im Bein und von Kadavern in verschiedenen Verwesungsstadien umgeben.
 

Eigentlich hatte Dean ja damit gerechnet, dass er einen spektakuläreren Abgang hinlegen würde, vor allem jetzt, wo der Teufel damit beschäftigt war, die Apokalypse herauf zu beschwören. Ein epischer Kampf mit Dämonen, sinnierte er, ja, das wäre ganz nett gewesen. Oder ganz heroisch, indem er ein paar hübsche Damen gerettet hätte Vielleicht eine Rothaarige? Gott, die Kurven mancher Frauen waren einfach unglaublich!
 

Aber nein, stattdessen war er hier und saß in einer Pfütze, weil das verdammte Loch hier nicht mal wasserdicht war und es seit Stunden wie aus Kübeln schüttete.
 

Dieser miese, dreckige Formwandler! Dean presste die Lippen in einer dünnen Linie zusammen und riss an seinen Ketten. Das hatte genauso wenig Effekt wie auch die letzten Male und sorgte nur dafür, dass sich seine Handgelenke wund rieben. Was Dean scheißegal war, gelinde gesagt.
 

Wenn er hier abkratzte, dann würde ihn Michael oder dieses Arschloch Zachariah schon zurückholen. Wenn sie es zuließen, dass er zu Bewusstsein kam. Wer wusste schon, ob sie es nicht machten wie Lucifer? Sie konnten ihn in einem Traum gefangen halten und so lange weichkochen, bis er dieses kleine, winzige Wörtchen sagte. Dean schnaubte. Oder sie konnten ihn mal.
 

Er riss ein weiteres Mal an der Kette, dann trat er gegen die Verankerung im Boden. Er fühlte den beschissenen Tritt sein ganzes Bein hinauf. Fluchend winkelte er das gesunde Bein an, als er sich zum gefühlt hundertsten Mal hier drinnen umsah. Es gab ein einziges Fenster, was nicht mal eine Scheibe hatte, aber selbst wenn Dean von seiner Kette loskam, wäre es zu klein, um sich hindurch zu zwängen. Sonst gab es nur eine Tür ohne Klinke, ein Loch in der Wand schräg über seinem Kopf und die nutzlosen Kadaver. Keiner von ihnen hatte eine Haarnadel, eine Büroklammer, irgendetwas.
 

Sie waren nackt und gebrochen hier reingeworfen worden – Müll den man entsorgte.
 

Vielleicht sollte Dean froh darüber sein, dass er seine Hose noch hatte? Viel half ihm das ja auch nicht, seine Waffen waren weg, die Taschen vollkommen leer. Aber zumindest saß er hier nicht auf seinem nackten Arsch rum. Der andere positive Aspekt an diesem kotzigen Abend? Dean wusste ganz genau, wo sein kleiner Bruder war und das war nach dem letzten Jahr und Ruby und dem Egotrip von Sam und ihrer Trennung vor ein paar Wochen doch wirklich mal ein Lichtblick.
 

Sozusagen. Denn sehen konnte er Sam nicht. Dean wusste, dass der andere einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte und dass etwas mit seinen Arm nicht stimmte, aber das waren Dinge, die Sam ihm gesagt hatte, die Worte undeutlich und verzerrt.
 

„Sam?“, rief er, wie er es auch schon die letzten drei Stunden in Intervallen von circa zwanzig Minuten getan hatte, „Bist du noch am Leben da drüben?“
 

Drüben, das war der andere Raum, der hinter dem Loch lag und in dem es solch einen Aufruhr gegeben hatte, dass es Dean aus seiner Bewusstlosigkeit gerissen hatte. Das wütende Schnauben wie ein Stier, das Grunzen und Ächzen, als Fleisch auf Fleisch traf, hätte Dean überall wiedererkannt.
 

Sam hatte einen wirklich üblen rechten Haken, wenn er aufgebracht war. Und wenn man bedachte, dass Dean aus Sams Sicht verschwunden war, als er einfach nur ein Sixpack aus dem Impala holen wollte, gab das eine ganze Menge Spielraum für furiose Explosionen. Diese entluden sich im Krachen von Holz und Glas und dem schrill kreischenden Geräusch von Metall. Danach war es so still geworden, dass es Dean für einen Moment die Kehle zugeschnürt hatte.
 

„Noch hier“, antwortete Sam, tonlos und müde. Sein Kopf brachte ihn wahrscheinlich um und Dean fühlte seine Fingerspitzen zucken. Es machte ihn fertig, die Wunde nicht nach seinem Ermessen ansehen und behandeln zu können.
 

„Wie geht’s dem Bein?“, kam Sams Gegenfrage, obwohl er genauso machtlos war, wie Dean.
 

Dean bewegte es ein bisschen, sah es von beiden Seiten an. Es blutete nicht mehr, was definitiv ein Vorteil war, aber es brannte wie Feuer bis zu seiner Hüfte hinauf und er bezweifelte, dass er einen Sprint damit hinlegen konnte. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, dann wusste er nicht einmal, ob es überhaupt sein Gewicht tragen würde.
 

„Blutet nicht mehr“, antwortete er schließlich, woraufhin Sam einen Laut in der Kehle tat, der Dean sagte, dass Sam wusste, dass er nur die halbe Wahrheit gesagt hatte, aber dennoch nicht weiter nachbohren würde. Das tat er, um Dean nicht wütend zu machen und Streit zu vermeiden. Obwohl sie wieder miteinander arbeiteten und ihre Beziehung weit besser war, als noch vor ein paar Wochen (aber da war Dean auch noch nicht fünf Jahre in der Zukunft gelandet, inmitten der beschissen Apokalypse und er hatte Lucifer auch noch nicht im Körper von Sam gesehen, weil sein Bruder irgendwann einfach „Ja“ gesagt hatte), benahm sich sein Bruder noch immer, als würde er in Deans Gegenwart auf rohen Eiern laufen müssen. Einige Male hatte er ihn sogar dabei beobachtet, zusammen gefahren zu sein, nur, weil sich Dean unerwartet schnell bewegt hatte.
 

Es stimmte ihn missmutig. Und dabei hatte er geglaubt, dass Sam seine Angst vor einer erneuten Trennung inzwischen in den Griff bekommen hatte, aber da hatte er sich wohl zu früh gefreut. Dean ließ den Kopf nach hinten an die Wand fallen und herrschte sich selbst an, Geduld zu haben. Sam und er, das würde einfach dauern. Sein Zorn mochte verflogen sein und wenn er Sam ansah, dann gab es in ihm nicht mehr diese endlose Welt von Trauer und Enttäuschung und Verrat, aber es war bei weitem noch nicht wieder okay. Sam redete nicht groß über sich und was er fühlte, aber Dean wusste, dass er schuldbewusst war. Ganz sicher war diese neue und irgendwie nervige Vorsicht seines kleinen Bruders normal.
 

Gegen die Decke starrend, presste er die Kiefer aufeinander. Er würde Geduld haben und Sam würde ihm zeigen, dass er ihn noch liebte und sein Vertrauen zurückgewinnen wollte. Zur Hölle, hier einzufallen, als wäre er ein Bulldozer, sendete schon ein ziemlich starkes Signal aus. Dean war ja nicht blind. Er seufzte schwer und rollte die Schultern in einem vergeblichen Versuch sie zu entspannen und gegen den Kopfschmerz anzugehen, der hinter seinen Schläfen zu pochen begann.
 

Vielleicht sollte er nach Castiel rufen? Aber, fuck, was sollte er sagen, wo sie waren? Letztes Warenhaus, drittes Zimmer von unten? Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass Sam diese Option bereits ausgeschöpft hatte. Und wenn Castiel nicht hier war, dann hieß das, dass es hier Zeichen gab, die dafür sorgten, dass Engel draußen bleiben mussten und das wiederum bedeutete, dass dieser kleine miese Formwandler auf Befehl von jemanden gehandelt hatte. Dämonen höchstwahrscheinlich.
 

Dean fluchte farbenfroh. Warum war er nicht schon eher auf diesen Gedanken gekommen?
 

„Sam? Wie hast du mich überhaupt gefunden?“
 

„Bin dem Formwandler nach“, kam die Antwort seines kleinen Bruders, begleitet, von einem schabenden Geräusch, „er kam zurück, sah aus wie du. Sagte mir, dass es dir reichen würde, mit mir und anderen Bullshit. Hab' ihm kein Wort geglaubt.“
 

Dean stockte der Atem. Formwandler waren in der Lage Gedanken und Erinnerungen der Person zu erlangen, in die sie sich verwandelten, als wären sie eine beschissene Festplatte, die man in den PC steckte und auf spiegeln drückte. Außerdem wusste er genau, was Sam zur Weißglut brachte, was ihn verletzte.
 

„Und du bist ihm dennoch nach“, murmelte er leise, für sich. Dieses Wissen schnürte ihm schier die Kehle zu. „Wusstest trotzdem, dass ich nicht ich bin.“
 

Sam hatte es schon einmal gewusst, damals, als sie gerade mal ein paar Monate wieder gemeinsam auf Jagd miteinander gewesen waren. Aber da war auch noch alles gut zwischen ihnen gewesen, hatte kein Zorn und Hass und Missachtung zwischen ihnen gelegen. Dass es jetzt noch einmal passiert war, war ein Balsam für sein geschundenes Herz und brachte eine Welle an Liebe und Zuneigung für seinen kleinen Bruder, die Dean für immer verloren geglaubt hatte.
 

„Ich bin sicher, dass da auch n paar schwarze Augen da waren, als sie mich fertiggemacht haben“, erzählte Sam weiter und Dean mühte sich ab, sich auf die Worte zu konzentrieren. „Hätte gleich drauf vorbereitet sein sollen, es war von Anfang an zu einfach. Kann halt einfach nichts richtig machen.“
 

Der letzte Teil war leise gewesen, beinahe gemurmelt und Dean war sich nicht sicher, ob er das überhaupt hatte mitkriegen sollen. Er seufzte schwer, krümmte sich etwas, als er einen schmerzhaften Stich im Herzen fühlte. Gott, wie hatte er das vergessen können? Sams Schmerz war schon immer sein Schmerz gewesen. Schien, als würden sie beide einen epischen Moment haben müssen, einen, der aus dem schnulzigsten Weiberfilm stammte, den Dean kannte. Wahrscheinlich mit Liebesbekundungen, Tränen und einer Umarmung die der einer Boa Constricta glich.
 

Dean schürzte die Lippen, als er sich noch einmal das Schloss an der Kette ansah. Er wollte das, entschied er. Sie würden hier nicht draufgehen und wenn er damit anfangen musste, sich die Knochen zu brechen, um frei zu kommen. Sein Daumen würde schon heilen. Er war im Begriff den Atem anzuhalten und seinen Plan in die Tat umzusetzen, da hörte er Stimmen, Gelächter und Schritte, dann wurde eine Tür geöffnet.
 

„Sam.“
 

Der Name seines Bruders verließ Deans Lippen wie ein bebender Atemzug. Einige, schreckliche Sekunden herrschte Totenstille, dann Gelächter und hämische Worte, der Dämonen, die Sam zusetzen sollten. Bringer der Apokalypse nannten sie ihn und dankten ihm. Das Lucifer sich freuen würde, ihn endlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen und dass man Dean ausweiden würde wie einen Fisch, wenn Sam sich nicht beugte.
 

Ab diesen Moment mischte sich Dean ein, tobte, dass es egal war, was mit ihm passierte, so lange Sam nur weiter „Nein“ sagte, dass er es verstand und dass er seinem kleinen Bruder nicht böse sein würde.
 

„Sammy!“, brüllte er, während er sich abmühte, seinen Daumen zu brechen oder zumindest auszukugeln. „Hör nicht auf die Arschlöscher, kapiert? Ich bin so oder so tot, du kannst mich nicht retten! Egal was Luci dir verspricht, verstehst du?“
 

Er wusste nicht, ob er zu Sam durchdrang, er konnte seinen Bruder nicht hören, dieser antwortete weder ihm, noch den Dämonen und über den Lärm, den Dean veranstaltete, brauchte es auch einen Moment bis er es hörte: Ein Exorzismus.
 

Sam musste leise begonnen haben, ein Murmeln nur, wahrscheinlich den Kopf gegen die Knie gelehnt und die Arme darum geschlungen, zusammengekauert, als hätte er aufgegeben, als wäre hilflos. Vielleicht hatte er sogar geschluchzt, gewimmert oder gebebt, Laute, die seinen Zustand nur noch glaubhafter machten und die wahrscheinlich nur zum Teil gespielt waren.
 

Doch die letzten Worte waren laut, wenn auch unter Anstrengung herausgepresst: „Ut Ecclesiam tuam secura tibi facias libertate servire, te rogamus, audi nos!“ Eine Pause und dann mit dem Rasseln von Ketten: „Adios Bitches!“
 

Dean Spruch und er grinste breit, er konnte einfach nicht anders. Er fühlte Stolz und Euphorie und Gott Sam, dieses ausgekochte Schlitzohr! Er lauschte, als sein Bruder seinen Raum mit dumpfen Schlägen bearbeitete. Was zum Teufel tat er da? Dann begriff Dean es und sah es auch: Die Wand mit dem Loch, ihr einziger Weg der Kommunikation der letzten Stunden riss ein, bröckelte. Putz und Staub wirbelten auf und schließlich brach die Wand zusammen.
 

Sam stand hinter dieser, verdreckt, verschwitzt und mit Blut besudelt, doch es war der beste Anblick für Dean seit Langem. Die lange Stange, die Sam in den Händen hielt, fiel mit lauten Klappern zu Boden, dann stolperte sein Bruder durch das Loch auf ihn zu.
 

„Dean!“
 

Sam brach vor ihm auf die Knie, eine Hand gegen seinen Hals, unter sein Kinn gepresst, ohne Zweifel um den Puls zu nehmen und die Körpertemperatur. Dean schluckte gegen den Kloß in seinem Hals. Sam sah aus, als würde er sich nicht mal an seinen eigenen Namen erinnern, blass und sichtbar bebend. Getrocknetes Blut klebte an der Seite seines Gesichts, verklumpte die langen Haare auf der einen Seite. Die andere Seite hing Sam ins Gesicht, als dieser sich zu Deans Bein beugte und es behutsam abtastete, dann griff er nach der Kette und öffnete das Schloss mit einem Stück Draht, von dem Dean beim besten Willen nicht wusste, woher dieser kam.
 

„Lass uns hier verschwinden.“
 

Sams Arm legte sich über seinen Rücken, dann zog er ihn hoch, Deans schlimmes Bein zwischen ihnen. Dean stöhnte und konnte nicht viel mehr tun, als sich an Sams Hemdresten festzuklammern, während sich der Raum und sein Magen drehte. Er fühlte, wie Sam zwei Finger in die Gürtelschlaufen seiner Hose schob und ihn noch ein Stück höher wuchtete und im nächsten Moment bewegten sie sich schon. Erst zurück in Sams Raum, dann zu der offenen Tür in diesem.
 

„Warum die Nummer mit der Wand?“, fragte Dean zwischen zusammengebissenen Zähnen und als er sich den Raum ansah. Er entdeckte eine Teufelsfalle, gemalt aus getrockneten Blut (Jesus, Sam!) und Draht, der aus der Wand ragte. Von da musste Sam den handgemachten Schlüssel für die Ketten herhaben. Außerdem sah er zerbrochenes Glas und einen zerbrochenen Fensterrahmen. Ein altes Fenster vielleicht, das hier eingelagert gewesen war.
 

„Ging schneller“, murmelte Sam, offenbar darauf konzentriert, sie nach draußen zu bringen, „Türen haben ein elektronisches Schloss.“
 

Rohe Muskelkraft also, weil Sam nicht klar genug denken konnte. Dean presste die Lippen aufeinander.
 

„Was ist mit deinem Arm?“
 

„Weiß nicht. Ist heiß, geschwollen, kann ihn aber bewegen.“
 

Noch. Dean fluchte leise, versuchte Sam dazu zu bewegen, kurz anzuhalten, um ihn sich anzusehen, doch Sam wollte davon nichts wissen, lief einfach weiter, um Ecken, Treppen hinauf, bis sie Tageslicht durch halb blockierte Fenster sehen konnten.
 

Sie brachen gemeinsam durch die Tür, stöhnend und quasi am Ende ihrer Kräfte. Es war scheiße kalt unter Deans nackten Füßen und er bezweifelte, dass sie es zum Impala schaffen würden, egal, wo Sam sein Baby auch geparkt hatte. Doch wie sich heraus stellte war das gar nicht nötig. Ein leises, halb gebrochenes „Cass.“ von Sam und der Engel war bei ihnen, je eine Hand um ihre Oberarme geschoben. Der Blick des Engels aus zusammen gezogenen Augen war intensiv wie eh und je. Dean rang sich ein schwaches Lächeln ab.
 

„Hey, Cass. Was dagegen uns hier weg zu beamen?“
 

Der Engel legte den Kopf schräg. „Das war der Plan.“
 

Dean lachte, dann hustete er erstickt, weil er sein Bein falsch bewegte, was es ihm echt übelnahm. Wenige Herzschläge später war er nicht nur in ihrem Motel, sondern auch schmerzfrei. Castiels kühle Finger verließen gerade seine Stirn und der Engel wandte sich Sam zu, der einige Male harsch einatmete, bevor er sich zu seiner vollen Größe ausrichtete und sich über das Gesicht wischte. Er sah noch immer erschöpft aus und Dean nahm an, dass er selbst nicht besser aussah. Aber das war egal. Er trat einen Schritt auf Sam zu, als dieser einen zurück machte.
 

„Ich, uh, ich geh duschen. Oder willst du zuerst? Du, uh, du solltest zuerst gehen.“ Sam nickte, als ob das die richtige Entscheidung war. „Du musst dich aufwärmen. Ich hol dir was zu essen, oder so.“
 

„Sam“, sagte Dean und es genügte, dass Sam wie zu einer Salzsäule erstarrt stehen blieb. Dean ging zu ihn, packte ihn mit einer Hand im Nacken und zog ihn zu sich hinunter, schlang dann auch den zweiten Arm um ihn.
 

„Danke“, murmelte er gegen das dunkle Haar. „Danke, dass du gekommen bist. Danke, dass du gewusst hast, was du gewusst hast.“
 

Einige Momente passierte nichts, doch Dean ließ nicht locker, fühlte Sams galoppierenden Puls an seiner Handfläche und dann wanden sich die langen Arme um seinen Körper, als Sam mit einer Stärke zurück umarmte, die fast an Verzweiflung heran grenzte.
 

Und das war im Grunde Antwort genug.
 

Sam würde immer kommen, Dean zu finden.
 

Dessen war er sich nun sicher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamimaru
2019-04-11T06:55:04+00:00 11.04.2019 08:55
Oh Gooooooott T_T
Der letzte Absatz des Kapitels ist so schön, aber ich hab jetzt trotzdem Tränen in den Augen, weil, weil so viele Emotionen und überhaupt und *heulz*

*durchschnauf*

Okay, jetzt aber erst mal von Anfang an. *lacht*

Ich mag es irgendwie total aus Deans Sicht zu lesen. ^^ Er ist so herrlich in seiner etwas ruppigeren Sprache und kann sich auch großartig über dinge aufregen. XD Trotz seiner verdammt verzwickten Lage und der Tatsache, dass er verletzt und gefangen ist, bringt das doch einen gewissen Humor mit sich, den ich hier sehr angenehm zu lesen fand.

Umso naher ging es mir, als er dann damit begonnen hat über Sam und dessen Verhalten ihm gegenüber nachzudenken.
Wieder fehlt mir hier ein bisschen das Wissen um die Ereignisse in der Serie, von daher denke ich, dass die Szene für Fans noch intensiver sein würde, aber du umreißt die Ereignisse ja dennoch kurz, was mich Deans Gedanken gut hat folgen lassen.
Ich finde es immer herzzerreißend seinen Konflikt zu lesen, weil man einfach aus jedem seiner Gedanken heraushören kann, dass ihm Sam trotz allem so unglaublich wichtig ist. Dass er sein Bruder ist, egal was zwischen ihnen vorgefallen ist und dass es Dean schmerzt mit ansehen zu müssen, wie Sam noch immer furchtvoll vor ihm zurückweicht, weil er noch immer panische Angst davor hat, Dean wieder zu verlieren.
Aber gleichzeitig sind da Deans negative Erfahrungen, all das was er mittlerweile darüber weiß, was Sam angerichtet hat und wozu er in der Zukunft noch missbraucht werden könnte, die ihn daran hindern, einfach alles hinter sich zu lassen und Sam wieder nahe sein zu können. Gott, das ist so traurig und dennoch kann ich seinen Kampf hier wirklich nachvollziehen.

Über seine ganzen Überlegungen hinweg gerät die miserable Situation, in der er sich befindet fast ins Hintertreffen, aber du schaffst es wirklich gut, den Leser immer wieder daran zu erinnern.

Und dieses eine kurze "Sammy", als Dean hört, was im anderen Raum vor sich geht, hätte mich beinahe umgebracht. T_T Daraus spricht so viel Verzweiflung und Liebe für seinen Bruder ... und Deans weitere Worte machen das nur noch deutlicher. ER würde in dem Augenblick vermutlich alles geben - nicht zuletzt sein eigenes Leben - damit Dean nicht in Lucifers Fänge gerät. und ganz ehrlich? In dem Moment geht es ihm nicht um die Menschheit, um die Rettung der Welt oder irgendeinen anderen heroischen Grund. JETZT geht es ihm ausschließlich um seinen Bruder, schlicht und einfach. Die Szene ist dir echt verdammt gut gelungen, wenn ich das mal so sagen darf. ^^

Das Bild, als Sam dann mit der Eisenstange in der Hand zwischen den Steinen der bröckelnden Wand auftaucht - beinahe wie ein Berserker, der nur eins will, zu seinem Bruder gelangen - ist der Wahnsinn. Ich konnte mir das richtig gut vorstellen, all das Blut, die Verletzungen, das blasse Gesicht und doch die stärke in seinen Augen. Klasse dargestellt. ^^

Dass Castiel auftaucht, sobald sie das Lagerhaus (oder war es wirklich ein Warenhaus?) verlassen haben, hat mich richtig erleichtert. Weil so angeschlagen wie die beiden waren, musste ich Dean Recht geben - ich hättte auch nicht geglaubt, dass sie den Weg zum Impala noch geschafft hätten. Wozu so ein privater Schutzengel nicht alles gut ist. XD

Nachdem Castiel die beiden Brüder ins Hotelzimmer "gebeamt" XD hat, hat er sie dann gleich geheilt? Ich dachte soviel, weil Dean meint, dass er wieder schmerzfrei sei, aber so richtig ist das bei mir nicht angekommen. Aber vielleicht ist das auch wieder meiner Unwissenheit was die Serie angeht geschuldet und Castiel macht das eigentlich immer so? Also sie heilen, wenn er die Chance dazu bekommt.

Und tja, das Ende des Kapitels. Siehe oben, würde ich mal sagen. *lacht*
Nee, ernsthaft. Sams Unsicherheit ist in den wenigen Zeilen so verdammt greifbar und mein Herz hat einfach nur für ihn geschmerzt, weil er mir so leidgetan hat. Umso schöner war es zu lesen, dass Dean es nun endlich geschafft hat, wieder ausschließlich seinen Bruder zu sehen, den er liebt und der ihm so verdammt viel bedeutet. UND vor allem, dass er das Sam auch zeigen konnte. Weiberschnulze hin oder her, diese Umarmung musste einfach sein und wenn sie beide einer Boa Konstriktor Konkurrenz machen, was soll es schon. XD

Ein sehr schönes und emotionales Kapitel, das du hier erschaffen hast. Es hat mir sehr viel Freude bereitet es zu lesen und ich bin gespannt, wie es hier weitergehen wird. Ich liebe die Dynamik zwischen Dean und Sam, die man jetzt gerade am Schluss miterleben konnte und hoffe so ein bisschen, dass es davon in den nächsten Kapiteln noch mehr geben wird. ^^

Bis dahin, alles Liebe
yamimaru


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