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Skadi-Die Wintergöttin

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich Willkommen <3

ich wünsche dir viel Spaß beim reinschnuppern und hoffe das ich deine Neugier mit einem kleinen Prolog wecken kann :)
Die Idee kam mir weil ich sehr gerne die Göttin Skadi bei dem MMO Smite spiele. Ich dachte ich verleihe der Nordischen Göttin eine eigene kleine Geschichte jetzt wo es langsam Richtung Weihnachten geht.
Lasst mich wissen was ihr denkt :)

Lg
Skadii ;b <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe schon ein wenig Vorarbeit geleistet :)
Freut mich das du noch dabei bist!
Viel Spaß und Grüße Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)
wer von euch mag auch so gerne den Winter und freut sich auf die Weihnachtszeit?
Wie gefällt euch die Geschichte?
Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen
Lg
Skadi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!

Vielen Dank an Schreifalter für die Verlinkung meiner Geschichte!
Ich habe ein weiteres Kapitel für euch fertig gestellt und es geht an den Kampf um die Wintergöttin Skadi!
Danke an die Favoriten die ich bekommen habe :)
Traut euch und sagt mir was ihr denkt!
Eure Skadii ;-b

<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen, :)

danke an alle die diese Geschichte Favorisiert haben. <3
Dieses Kapitel ist romantisch geworden (das hoffe ich jedenfalls ich habe mir mühe gegeben). Legt euch also ganz gemütlich auf euer Sofa und packt euch in eine warme Decke.
Ich warte hier immer noch vergebens auf den ersten Schnee :( der wäre jetzt perfekt zu diesen Zeilen.
Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen :)
Lasst mich wissen was ihr denkt, sei es Kritik, Lob.... lasst es raus.
Ansonsten einen schönen Sonntag und schöne Grüße
Skadii Komplett anzeigen

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Prolog

Alon schlug mit beiden Fäusten auf den schweren Hölzernen Tisch. Die anderen zuckten erschrocken zusammen.

„Du erwärmst meine Jahreszeit und bringst damit den ganzen Ablauf durcheinander!“

Er knurrte verärgert.

„Die Bäume wissen nicht mehr wann sie sich färben sollen, die Tiere vergessen zu sammeln!

„Es ist mir völlig egal was deinen Ablauf durcheinander bringt!“

Julia die Göttin des Sommers erhob sich, sie ließ sich nichts von dem Herbstgott Alon vorschreiben. Selbstsicher ballte sie Ihre Hände zu Fäusten.

Auch Joris, der Herrscher über den Frühling erhob sich und mischte sich unter die Streitenden.

„Ihr beschwert euch? In meinem Nacken sitzt der Gottverdammte Winter und meine Sprösslinge schaffen es kaum unter der dicken Schicht Eis und Schnee hervorzudringen.“

Die 6 Augen richteten sich nun geladen gegen die letzte des Kreises. Skadi die Göttin des Winters saß schweigend und mit gesenktem Kopf am Tisch des Saales. Sie wirkte nachdenklich, weshalb es einige Sekunden dauerte bis sie Ihren Kopf erhob und mit Ihren Eisblauen Augen in die geladenen Gesichter der anderen sah.

Ihre blassen Finger strichen das Silbern, gewellte Haar hinter ihr Ohr, welches ihr zuvor noch störend vor Augen baumelte.

Bevor sie jedoch zu Wort kommen konnte unterbrach Godina die Muttergöttin des Jahres die Diskussionsrunde.

„Schweigt, alle!“, sie stampfte ihr Zepter auf dem die Erdkugel angebracht war auf den Boden. Das löste eine Schockwelle in dem Saal aus die jeden der anwesenden durchströmte.

Skadi ringte nach Luft und krallte sich fest an dem Tisch an dem alle Platz genommen hatten. Ihre Lippen nahmen eine Leblose Farbe an und der Hauch Atem den sie blies war wie eine kochende Wolke aus einer heißen Quelle.

Fast kippte ihr Kraftlose Körper seitlich von ihrem Stuhl, doch Alon war schneller als ein Blatt im Wind und fing sie auf.

Der Herbstgott legte seine Hände auf Ihre Stirn und berührte Ihre Wangen. Skadi bemerkte davon schon gar nichts mehr, denn sie hatte das Bewusstsein verloren.

„Sie fiebert!“, sagte Alon besorgt und zog sie zu sich in seinen Arm. Langsam realisierten die Jahreszeiten das Problem.

„Deshalb die schmelzenden Eislandschaften, wenn sie fiebert hat sie keine Kraft mehr die Eisdecke im Norden aufrecht zu erhalten.“, fast selbsterklärend erkannte Joris das Problem, welches ihn Plagte.

„Ja...“, flüsterte Julia.

„Auch ich habe gespürt, dass ich stärker werde. Die Tage sind heißer, mein Sommer zieht sich.“

„Die Tiere sterben weil sie nicht wissen wann sie sich schlafen legen sollen....“, knüpfte Alon an die beiden an. Hilflos starrten die 6 Augen in die Runde und fixierten dabei Godina, diese kreiste langsam um den Tisch und stoppte vor der Wintergöttin. Sie beugte sich zu ihr und wischte den Schweiß von Ihrer Stirn.

„Die Menschen haben den Zauber des Winters vergessen. Jeder von Ihnen bittet er möge vorbeiziehen. Skadi wird sterben.“

„Was können wir tun?“, fragte Alon rasend.

Godina fing eine glänzende Träne in Ihrer Handkuhle auf Neugierig betrachtete Alon sie, konnte aber nichts erkennen außer der Tatsache, dass sie wie ein Stern am Himmel glänzte. Plötzlich verfestigte sich die Träne zu einem Kristall, welcher Alon von Godina übergeben wurde.

„Hier...“, flüsterte sie.

„Du wirst mit Skadi an die Spitze der Erdkugel reisen und dort diesen Kristall in die eisigen Meere werfen.“

„Was soll das bezwecken?“, fragte Aron sie fast schon wütend darüber die kranke Göttin mit ihm auf eine Reise zu schicken. Konnte Godina ihr etwa nicht an Ort und Stelle helfen?

Warum er?

„Brich nun auf...“, befahl sie ihm ohne weiter auf seine offenen Fragen einzugehen.

„Die Menschen müssen sich erinnern....“

Aufbruch

Skadi lebte im Norden der Erkugel. Umgeben von Schnee und Kälte fühlte sie sich am wohlsten, doch die Landschaft war nicht Tod. Riesiges Gebirge und ein Wald erstreckten sich vor Ihrer Hütte. Sie fand dort was sie zum Leben brauchte. Von Godina hatte sie erfahren, welche Reise ihr bevorstehe und das der Herbstgott Alon sie begleiten würde. Alon war ein Energiebündel, zu seinen speziellen Fähigkeiten gehörte das Jagen und er war in der Lage die Tiere zu befehligen. Sie waren seine Diener. Sein treuester Begleiter war ein Bär Namens Anouk, ein ausgewachsener Braunbär. Jeder der den beiden begegnete zeigte sich Respektvoll und würde keinen Ärger riskieren, denn es würde böse ausgehen. Einige Stämme suchten Alon auf um Ihn um Hilfe zu bitten, wenn sie untereinander mal wieder Kriege führten. Er zeigte Ihnen wie man einen Bogen Spannte oder die Spitze eines Speers anfertigte. Skadi wusste er war der Herbstgott doch die Menschen bezeichneten ihn als Kriegsgott. Eine Jahreszeit zu beherrschen war etwas mächtiges doch der Verursacher Kriege zu sein empfand Skadi als traurig.
 

Joris war der Gott des Frühlings, die Menschen jedoch sahen in Ihm einen Heiler. Keine Pflanze würde unter seinen Händen verwelken und er konnte sie Anwenden die verschiedenste Medizin aus Ihr herzustellen. Man rief nach Ihm wenn man Beschwerden hatte, Schmerzen, Sorgen und Wünsche. Er war sogar imstande dazu einen Liebestrank zu brauen bei dem einem blinden endlich die Augen geöffnet wurden. Joris war Skadi von Anfang an Sympathisch, außerdem war er den einzige der sie besuchte weil in der eisigen Landschaft eine seltene Blüte heranwuchs die er dazu benötigte einen Trank zu brauen bei dem eine verzweifelte Frau endlich ein Kind empfangen konnte.
 

Julia die Göttin des Sommers war die Präsenteste unter Ihnen. Ihr Haar war golden und glänzte in den Strahlen der Sonne. Nicht nur einem Mann hatte sie hoffnungslos den Kopf verdreht. Sie hatte viele Herzen gestohlen. Ihr grausames Talent war es sich in den Kopf eines Menschen zu schleichen und dort seinen Verstand zu beeinflussen. Godina hatte ihr allerdings verboten diese Kraft zum Vergnügen anzuwenden, weshalb sie sich gelangweilt fühlte und ein Frauenvolk gründete und Anführte. Sie ließ sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben, deshalb nannten sie die Menschen auch die Frau aus den Flammen.
 

Es war wichtig, dass die Menschen an etwas glaubten. Auch wenn es nicht das war, was sie äußerlich verkörperten so verehrten sie doch die Jahreszeiten die den Einklang mit Mensch und Natur brachten. Doch der Winter blieb verhasst, die Völker froren und suchten vergeblich nach Nahrung. Die Kinder hatten aufgehört im Schnee zu spielen. Die Männer aufgehört sich zu Ihnen Frauen zu legen um sich zu wärmen. Der Schnee glänzte nicht mehr sondern war matschig und Todgetrampelt. Man saß nicht mehr zusammen sondern kämpfte um das nackte Überleben. Eigentlich war Skadi als die Göttin des Winters in der Lage das Eis zu formen und vor allem hielt sie die riesige Eisdecke an der Spitze der Erdkugel zurück zu brechen. Das würde dazu führen das sich das Eis ausbreitete und für eine Eiszeit sorgte. Weil das so unerwartet käme konnte sich keiner darauf vorbereiten und würde jämmerlich verhungern. Tiere, Pflanzen und Menschen würden sterben. Danach setzte eine ewige Hitze ein die keinen Ausgleich mehr finden würde sie würde alles bereits Tote nur vertrocknen bis die Erde eine ewige Dürre war. Skadi fieberte von Zeit zu Zeit wurde ihr Körper schwächer, deshalb war es an der Zeit aufzubrechen.

**
 

Alon wartete bereits ungeduldig vor den Türen. Die Eisprinzessin war zu spät und das ärgerte ihn. Bereits seit einigen Minuten wartete er ungeduldig auf sie um endlich aufbrechen zu können, denn der weg bis zur Spitze war weit. Auch wenn sie nahe an der Spitze lebte so wurde mit jedem Meter den sie weiter in Richtung Oberstem Punkt gingen schwerer. Die Luft würde auf Ihre Atemwege drücken und die Kraft in Ihren Knochen und Muskeln würde nachlassen. Doch die Uhr tickte, das Eis hatte begonnen zu schmelzen und Skadi fieberte. Die Hölzerne Türe öffnete sich knarrend und eine in Leder und Rentierfell gepackte Eisprinzessin trat aus ihrer Behausung. Das Silberne Haar fiel lockig über Ihre Schultern und reichte bis unter Ihre Brust. Die gefütterten Lederstiefel die sie trug schützten sie bis an Ihre Knie. Mit Ihren Hoffnungsvollen Eisblauen Augen sah sie Alon an.

„Das wurde auch Zeit...“, zischte er genervt und drehte sich im nächsten Moment auch schon wieder von ihr um keine Zeit zu schinden und direkt aufzubrechen. Auch sein Begleiter Anouk schnaufte verärgert und folgte seinem Meister.

Skadi eilte den beiden Hinterher um Schritt zu halten, als sie sich dabei durch den hohen Schnee kämpfte stolperte sie vorwärts fing sich aber auf den breiten Schultern des immer noch verärgerten Herbstgottes auf.

„Ver...verzeihung...“, stotterte sie unsicher und rappelte sich in nächster Sekunde wieder so schnell wie möglich auf. Alon drehte sich ruckartig zu Ihr und griff grob nach Ihren Händen.

„Pass auf!“, knurrte er.

„Ich weiß nicht wieso ich dich überhaupt dabeihaben muss, alleine wäre ich schneller gewesen.“

Streng musterte er sie.

„Schwache und Kränkliche Körper kotzen mich einfach nur an, also schau das du mit uns Schritthältst!“

Die verunsicherte nickte. Godina hatte ihr erzählt wie sorgsam er sie im Saal aufgefangen hatte, als sie das Bewusstsein verlor, fragte sich jedoch wo diese Fürsorge verblieben war.

Alon war eben doch das was man ihm Nachrief.

Grob, Starrsinnig und Rebellierend.

Der Weisslandstamm

Es war nicht einfach bei dem feuchten Holz ein Feuer zu entfachen. Skadi beobachtete Alon wie dieser sich bemühte die Äste zwischen seinen Händen zu drehen in der Hoffnung das Heu das er am Ende angebracht hatte würde beginnen zu brennen. Die Landschaft war weit und breit Schneebedeckt und es gab kaum trockenes Brennmaterial zu finden. Skadi beobachtete wie das Heu zu rauchen begann, vorsichtig pustete Alon an die rauchende stellen bis sie zu Flammen begann. Anschließend legte es es behutsam zwischen die aufgestellten Äste. Immer wieder bließ er bis die Flammen sich weiter mit dem Wind entfachten. Schließlich brannte es.

„Es brennt!“, lächelte sie freudig über seinen Erfolg.

Alon nickte, stumm überreichte er Skadi einen Stock an dem ein Fisch aufgespießt war.

„Iss!“, forderte er sie auf.

Skadi nahm die Mahlzeit dankend an und streckte den aufgespießten Fisch in das Feuer um ihn zu Grillen.

Das Feuer knisterte und ihr Magen knurrte. Alon warf seinem pelzigen Begleiter ein paar rohe Fische zu die er zuvor in einem Bach gefangen hatte und er verschlang sie genüsslich.

„Du wirst immer Dicker, würde dir auch nicht schlecht tun mal selbst auf die Jagd zu gehen!“

Anouk schien ihn sehr wohl verstanden zu haben, denn er gab seinem Meister ein brummen zur Antwort und wandte ihm beleidigt seinen Rücken zu.

Skadi musste schmunzeln darüber, denn es war mehr als amüsant den beiden beim zanken zuzuhören.

„Du hast sein Ego gekränkt.“

Skadi wollte sich am geschehen beteiligen und versuchte so Anschluss zu finden, denn bisher spach Alon nur ein paar Worte mit ihr. Die meiste Zeit während sie auf dem Weg waren ignorierte er sie oder sprach nur das nötigste wie: Iss, Trink, setz dich, wir gehen, komm, schneller, halt...

Auf eine gewisse Art und weise fühlte sich die Wintergöttin wie sein persönlicher Schoßhund.

„Quatsch, der hat nur halb so viel Ego wie Speck an seinem Körper.“

Skadi lachte über die Aussage und das er nun doch einen ganzen Satz sprach.

„Ich habe ihn im Wald gefunden als er noch ein Kind war. Die Menschen haben seine Mutter getötet und früher oder später wäre auch er leichte Beute gewesen.“

Alon biss hungrig in seinen Fisch, dann pickte er einzelne Gräten aus seinem Mund. Auch Skadis Fisch war bereit zum Verzehr.

„Er hat großes Glück dir begegnet zu sein!“

Aus dem Augenwinkel spürte sie wie er sie beobachtete und es hauchte ihren sonst so Leichenblassen Wangen ein wenig Farbe ein. Gleichzeitig machte es sie unerklärlicherweise Nervös und Skadi konnte sich selbst nicht erklären woher dieses Gefühl kam. Mutig hob sie Ihren Kopf an und ließ sich auf ein treffen mit seinen Augen ein. Seine Mahagonifarbenen Augen spiegelten die Farben des Laubes wieder der im Herbst mit dem Wind tanzte. Seine Wimpern waren schwarz und lang für einen Mann und seine Augenbrauen waren kräftig und dunkel. Eine Strähne fiel meistens oberhalb seiner Stirn in sein ernstes Gesicht, seitlich reichte die Länge seines Haares nur leicht über seine Ohren. Mit seinem Bart wirkte er wie ein wilderer. Skadi kam der Gedanke das es wohl hunderte von Kriegern brauchte diesen Mann zu zähmen. So genau hatte sie sich ihn noch nie angesehen und jetzt wo sie es tat konnte sie sich fast nicht mehr von ihm lösen.

„Was sich die Leute über dich erzählen ist nicht richtig...“, Skadi beobachtete jede einzelne bewegung seiner Lippen während er Sprach.

„Was erzählen sie sich?“, fragte sie neugierig.

Mit dem übrigen Stock rückte er das unverbrannte Holz in die Mitte zur Glut.

„Sie sagen deine Augen wären so Eisig, das man nichts darin sehen kann.“

Das sie Menschen so etwas trauriges erzählten beschäftigte sie. Sie wischte sich die feuchten Augen schnell trocken, bevor ein paar Tränen ausbrachen.

Wieder überkam sie das Gefühl wie sie es zuvor bei der Jahreszeitensitzung hatte, ihr Atem Dampfte und Perlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Ihr Körper schwitzte von innen heraus. Am liebsten hätte sie das ganze schwere Leder abgelegt doch vorerst genügte der Umhang.

„Was tust du???“

Alons Augen weiteten sich und er sprang zu ihr.

„L...Luft ich brauche Luft.“, flüsterte sie. Dabei war die Wintergöttin schon wieder halb weggetreten.

Ohne mit der Wimper zu zucken zog er sie in seinen Schoß und warf ihr den Mantel über.

„Bleib wach!“, redete er auf sie ein.

„Skadi bleib wach!!“

Das er sie beim Namen nannte war ungewohnt aber schön. Gleichzeitig rüttelte sie es wach und sie schlug die Augen in seinem Schoß auf.

„Der Erde sei Dank!“
 

**
 

Eine ganze Weile behielt er sie in seinem Schoß. Das Lagerfeuer wärmte die beiden und er dachte nicht daran sie fort zu schicken. Es war wichtig für Alon dafür zu Sorgen, dass die Wintergöttin am Leben blieb. Godina hatte scheinbar vollstes Vertrauen in ihn und er wollte sie nicht enttäuschen.

„Fühlst du dich besser?“

„Ja“

„Du solltest schlafen!“

„Nein“

„Nein?“, Alon hob skeptisch die Brauen. Das sie sich so quer stellen konnte war er von ihr gar nicht gewohnt.

„Während du fiebertest konnte man das fallen der Gletscher hören...“, sein Blick ging hinaus über das Feuer und mündete in der Nacht. Noch waren sie zu weit weg aber schon bald würden sie die Eislandschaft erreichen und die ersten Eisberge zu Gesicht bekommen. Das man sie aber nicht sah hieß nicht das man sie nicht hörte. Wie ein Echo breitete sich das Geräusch der zerfallenden Gletscher aus.

„Ich wünschte sie wüssten es besser...“, flüsterte er.

„Was?“, fragte Skadi die bereits in seinem Schoß döste.

Alon antwortete ihr nicht, denn sie schlief bereits. Trotzdem sprach er in seinen Gedanken.
 

Wie schön du bist...
 

**
 

Die Decken waren wieder eingepackt und Anouk schüttelte sein Fell. Weil es in der Nacht geschneit hatte spritzten die nassen Perlen Skadi ins Gesicht. Sie trachtete nach Rache, beugte sich in den Schnee und begann mit Ihren bloßen Händen einen Schneeball zu Formen. Als er fest und groß genug war nahm die Eisprinzessin Anlauf und schoss mit voller Kraft auf das Hinterteil des riesigen Begleiters. Anouk brummte und zeigte ihr die Zähne, darüber lachte sie erneut herzlich.

Alon warf dem Bären einen Sattel über an dem das Gepäck festgebunden war.

„Hoch mit dir!“, befahl er ihr.

Skeptisch sah Skadi ihn an.

„Na mach schon, hoch mit dir!“

„Bist du sicher?“

„Natürlich bin ich sicher, Anouk ist groß weich und kräftig. Er wird dich tragen und wärmen.“

Überzeugt aber dennoch skeptisch näherte sie sich Anouk vorsichtig. Weil Alon es ihm befahl machte der Begleiter keinen Aufstand. Flach legte er sich auf den Boden, sodass die Wintergöttin auf Ihn aufsteigen konnte. Auf einen Bären zu steigen erwies sich nicht sonderlich einfach, denn das Kreuz des Tieres war um einiges breiter als das eines Pferdes oder Rentieres. Das waren die Tiere die Skadi sonst ritt. Mit dem Bein musste sie viel weiter ausholen um es fast über ihn hinüber zu schmeißen, gleichzeitig musste sie sich sofort am Sattel hinaufziehen. Das ganze wirkte mehr wie eine Bergsteigaktion als das sie Sanftmütig auf ein Reittier aufstieg. Oben angekommen schien Skadi mehr als erleichtert sie schnaufte.

„Geschafft!“

Weil Alon sie nicht an unangebrachten Stellen berühren wollte, welche den beiden unangenehm werden konnte entschied er sich dafür sie selbst machen zu lassen. Jetzt wo sie es geschafft hatte erleichterte es ihn und er nickte ihr gratulierend zu.

Alons Hände glitten über das weiche Fell des Bären und er kraulte ihn an seinem Ohr. Dieser genoss es, denn er neigte sich zu seinem Meister.

„Guter Junge!“, lobte Alon ihn.

„Halt dich gut fest da oben, es könnte ein wenig wackelig werden. Mein Junge schlendert gerne mal umher statt seine Beine zu heben!“

Mit einer Handbewegung befahl er Anouk ihm zu folgen und mit dem ersten Schritt kam auch Skadi ins schwanken. Schnell krallte sie sich statt an dem Sattel in das Dicke Fell des Bären. Es schmerzte Anouk nicht, aber er mochte es nicht, weshalb er mit ihr schimpfte.

„Verzeihung! Tut mir leid! Passiert nicht wieder! Sattel! Ich greife nach dem Sattel!“, entschuldigte sie sich mehrmals nervös bei ihm.

Alon schmunzelte darüber, dass die beiden sich prächtig verstanden. Einen Blick nach hinten geworfen erwischte er einen absichtlich schlendernden Bären mit einer angespannten Göttin auf ihm Sitzen. Ihr Hals versteifte und würde sie nicht bald eins mit den Bewegungen des Bären werden, musste er sie von seinem Rücken kratzen. Genüsslich grinste er.
 

**
 

Die drei Reisenden kamen an eine Eissiedlung die Bevölkert war. Eher ungewöhnlich in diesen Höhenlagen, dachte Alon. Es kam Ihnen jedoch nicht ungelegen auf Menschen zu treffen, vielleicht konnten sie Ihnen einen Schlafplatz und etwas zu essen bieten, denn der Herbstgott hatte auf dem Weg hierher keine Jagd machen können. Weil sie aber bereits hungrig waren und Skadi müde auf dem Bärenrücken in Sekundenschlaf gefallen war, war es an der Zeit zu rasten. Ein Holzzaun umgab die Siedlung und zwei Krieger hielten Wache am Eingang zum Dorf. Im Zeichen des Friedens hob er seine Hand.

„Wir sind auf der Durchreise und brauchen heute Nacht Schutz!“

Die Krieger tuschelten miteinander, einer der beiden verschwand kurz darauf im Dorf. Stark ging er davon aus, dass sie bei dem Anführer um Erlaubnis und rat Fragten. Wenn man Menschen nicht verunsichern wollte hielt man Abstand zu beginn, daran hielten sie sich. Die drei warteten etwa 10 Meter vom Eingang.

„Wo sind wir?“, flüsterte Skadi müde und gähnte.

„An einem Dorf.“

„Hier leben Menschen?“

„Solltest du das nicht wissen?“, fragte er sie Kopfschüttelnd.

„Ich dachte ich lebe allein hier...“

Ihr Blick war starr auf das Dorf gerichtet, plötzlich schien sie hellwach.

Der eine Krieger kehrte aus dem Dorfinneren zurück, erneut flüsterte er dem anderen etwas in sein Ohr. Sie nickten sich beide zu.

„Seit ihr bewaffnet?“, rief der Krieger Alon zu.

„Pfeil und Bogen, Speer und Axt.“

Der Krieger beriet sich mit dem anderen.

„Die Frau?“

„Unbewaffnet!“, bestätigte er Ihnen.

„Der Bär?“

„Transportmittel und Zahm!“, versicherte er Ihnen. Ein wenig hatte er geflunkert Anouk war auch eine Waffe, doch entschied er sich war es besser es Ihnen zu verheimlichen. Einen Bären zähmen zu können musste Ihnen kurios genug erscheinen.

„Tretet näher!“, befahlen die Krieger.

Die drei folgten der Anweisung und kamen langsam näher. Weil er der einzig bewaffnete war hob Alon weiterhin seine Hände in die höhe um so weiterhin ein -kommen in Frieden- anzudeuten. Etwa 2 meter vor dem Eingang stoppten sie und warteten auf weitere Anweisungen der beiden.

„Wir sind der Weisslandstamm, unser Stammesoberhaupt heißt euch herzlich willkommen und würde sich freuen sie beide zu einem Abendmahl zu begrüßen.“

Einwilligend nickten die beiden.

„Es wäre uns eine Ehre!“, ergänzte Skadi voller Neugier auf wen sie hier treffen würde.

Zu Gast

Anouk wurde in einem der Ställe abgesetzt. Zuerst machte der riesige Braunbär die Rentiere im Stall etwas unsicher, nachdem er sich aber ruhig in ein Bett aus Heu und Stroh gelegt hatte wälzte er sich ein paar mal hin und her und schloss die Augen. Sein Meister brachte ihm einen Hölzernen Eimer gefüllt mit Fischen die er von den Kriegern überreicht bekommen hatte.

„Iss mein großer.“

Der frische Fisch kroch Anouk in seine Nase und er hob den Kopf an. Mit seinen riesigen Bärentatzen griff er nach dem Fisch im Eimer, schob sich diesen aber nicht einfach nur in den Mund sondern warf ihn in die höhe um ihn mit seinem Mund aufzufangen. Das ganze sah ein wenig Akrobatisch aus. Alon verabschiedete sich von seinem Begleiter als plötzlich eines der Rentiere in seiner Box schnaubte. Vorsichtig näherte er sich.

„Was plagt dich?“, fragte er.

Als Alon einen Blick in Ihre Box warf erkannte er was die junge Rentiermutter so beunruhigte. Ihr Junges Kalb lag Kraftlos im Heu und konnte gerade noch so seinen Kopf anheben. Mit einem Ruck sprang er in die Box seitlich an der Mutter vorbei. Das Heu raschelte als er sich zu dem Kalb beugte und es behutsam an seinem Kopf streichelte.

„Es wird höchste Zeit für dich aufzustehen mein kleiner!“

Alon wusste, wenn das Junge Kalb spätestens 2 Stunden nach der Geburt nicht auf die Beine käme die Lunge sich nicht entfachen konnte. Dem Tier fehlte es somit an Sauerstoff und Kraft und es würde sterben.

„Hoch mit dir!“

Er packte es unterhalb des Bauches und stützte es aber nur so viel das es einen Schubs hatte aufzustehen, es aber dennoch aus eigener Kraft tun würde. Das Kalb gab einen meckernden Ton von sich und kämpfte auf den wackeligen Beinen.

„Lauf!“

Mit einem leichten Klaps auf das Hinterteil wurde ein Schockreflex ausgelöst und das kleine begann wild geworden zur Mutter zu laufen. Alon lächelte.

„Na also geht doch, du hast deiner Mutter einen Schrecken eingejagt.“

Skadi beobachtete wie die Mutter sich vor dem Herbstgott beugte als wolle sie ihm aus tiefsten Herzen danken.
 

**
 

Man begleitete die beiden zu einem großen Zelt, größer als die der einfachen Stammesmitglieder. Die beiden gingen stark davon aus, dass es das Zelt des Oberhauptes war. Am Eingang hielten ebenfalls 2 Krieger Wache sie unterhielten sich mit denen die Alon und Skadi brachten.

„Ich überbringe Dalibor unsere Gäste.“

Die Wache nickte einverstanden und schob die dicke Lederdecke zur Seite die der Eingang in das große Zelt war. Skadi spürte einen warmen Luftzug der sie umhüllte, dicht hinter Alon betrat sie das Zelt. Über seine Schulter hinweg erkannte sie einige Menschen die versammelt vor einem Feuer saßen. Ein großer Tontopf köchelte in der mitte und auf Stäben hatten man verschiedenes Fleisch zum grillen aufgespießt. Aus einem geflochtenen Korb dampfte frisch gebackenes Brot. Der Stammesoberhaupt musste der Mann an der Spitze sein. Etwas streng musterte er die beiden Gäste die dazugestoßen waren. Reichtum symbolisierte er mit einer großen Kette aus Horn die er trug. Das Leder an ihm war glatt und schön verarbeitet und seine Kapuze gefüttert aus grauweißem Pelz, was nur auf Polarfuchs hindeutete. Vom alter schätzte Skadi ihn auf knapp 40 Menschenjahre. Mehr graue statt braune Haare waren zu einem langen Zopf geflochten und sein Bart bedeckte fast völlig seinen Hals. Skadi spürte wie seine Kohleschwarzen Augen sie fixierten, eingeschüchtert senkte sie den Kopf und näherte sich noch einen weiteren Schritt an Alon heran.

„Herzlich Willkommen!“, begrüßte er sie und breitete die Arme aus.

„Ihr seit meine Gäste und zum Abendmahl eingeladen, bittet setzt euch zu mir!“

Er deutete auf die Plätze neben sich und wartete gespannt auf ihren beitritt.

Beide beugten sich dankend, danach folgte Skadi dem Herbstgott der um die Feuerstelle herumlief um dann Platz an Dalibors Seite einzunehmen. Als sich die Schneegöttin gerade setzen wolle stoppte der Stammesoberhaupt sie mit einer Handbewegung.

„Bitte setzen sie sich zu mir. Zu meiner rechten ist noch genügend Platz!“

Skadi sah Alon ein wenig hilflos an dieser aber hob sein Kinn um ihr klar zu machen, dass sie die Einladung gefälligst anzunehmen hatte. Um Dalibor nicht bloß zu stellen trat sie an seine rechte und beugte sich auf ihre Knie die Hände verschränkte sie in Ihrem Schoß.

„Was für eine wunderschöne Frau du doch hast!“

„Mit Sicherheit schmeichelt Skadi euer Kompliment, doch sie ist nicht meine Frau.“

Skadis backen liefen Feuerrot an.

„Dann ist sie nun meine!“, verkündete Daibor. Die Menge tobte.

„Noch, nicht.“ , korrigierte Alon.

Skadi wusste gar nicht wie ihr geschieht, doch weiter konnte sie ihre Reaktionen nicht zurückhalten. Sie hoffte die vielen Gesichter die sie ansahen glaubten es war die Hitze die ihr so zu schaffen machte.

„Aber ihr seit hier in meinem Dorf und ich beanspruche diese Frau die NOCH NICHT ihre ist, meine zu werden!“

„Das kann ich nicht zulassen!“

Im Zelt wurde es plötzlich ganz ruhig, denn die beiden Männer schenkten sich blicke wie zwei Wölfe die dabei waren ihr Revier zu verteidigen. Eine falsche Bewegung und sie würden sich das Fleisch von den Knochen reißen.

„Ich habe von dir gehört, der Kriegsgott und sein Bär.“

„So nennen sie mich.“, bestätigte er ohne dabei mit der Wimper zu zucken.

So ernst hatte Skadi ihn noch nie erlebt, ganz anders als er mit ihr wütend war oder sich ärgerte. Alon kochte vor Wut.

„Dann wirst du wie es sich in meinem Dorf gehört um diese Frau kämpfen und zwar gegen den besten Weissen Krieger meines Dorfes.“

„Wann?“

„Morgen zum Sonnenaufgang!“, „Wenn du verlierst gehört sie mir!“

Alon stimmte ihm schwiegen zu, er nahm den Teller gefüllt mit frischem Brot und Fleisch dankend einer Dienerin ab.

„Und jetzt lasst uns unsere Gäste feiern!“
 

**
 

Alkohol wurde in Unmengen ausgeschüttet und als der Stammesoberhaupt sich auf eine der Dienerinnen stürzte und in seinen Schoß führte, fühlte sich die junge Wintergöttin mehr als nur angeekelt. Was sie jedoch schmerzte war, als sie Alon abseits vom Lagerfeuer im Zelt entdeckte wie dieser den Hals einer Dienerin berührte , als er sich näher zu ihr beugte um ihn zu küssen stockte Skadi der atmen und sie ergriff die Flucht.

„Das kann ich nicht mit ansehen...“, flüsterte sie während sie am Feuer vorbei durch die dicke Lederdecke ins Freie flüchtete.

Was war das bloß für ein merkwürdiges beengendes Gefühl in ihrer Brust das sie seit dem Aufbruch mit Alon hatte. Zuerst dachte die Silberhaarige es wäre wieder eine Fieberattacke. Sie war hellwach und glühte das Blut schoss ihr in jede Bahn Ihres Körpers und ihr Herz pochte wie wild.

Wie konnte er sie nur an diesen Widerling von Oberhaupt verkaufen als wäre sie eine Sklavin. We konnte er eine solche Verzögerung dulden während die Eiskappe im Norden schmelzte.

„Wenn er verliert werde ich hier sterben...“, schluchzte Skadi und vergrub ihr Gesicht in Ihren Händen.

„Ich wä....wäährde … nicht verlieren.“ , lallte eine vertraute Stimme in Ihren Ohren. Als Skadi sich zu ihr wandte erkannte sie Alon der etwas schief und angespannt im Schnee stand. Er war betrunken.

„Wie willst du morgen früh den Kampf gewinnen? Sieh dich an du bist betrunken...“, mit einem hoffnungslosen Blick sah sie ihm tief in die Augen.

Es war eine ganze Weile ruhig um die beiden, mehr als dem rauschen des Windes der den pulvrigen Schnee kehrte war nichts zu hören.

„Ich habe Angst.“, flüsterte Skadi. Ihre Wangen waren ein wenig feucht von den Tränen die sie verloren hatte. Sie so zu sehen brach ihm das Herz und er wagte einen Schritt näher an die nachdenkliche.

„I...Ich auch.“, antwortete Alon angestrengt seinen schweren Mund unter Kontrolle zu halten.

Mit diesem Geständnis hatte sie nicht gerechnet, dass Alon sich so zerbrechlich zeigte passte nicht zu dem sonst so Groben Gott.

„Wovor solltest du schon Angst haben. Jemand wie du hat Verträge mit niemandem...“, sie kehrte ihm langsam den Rücken und machte sich auf den Weg in das Zelt das man den beiden zur Rast geboten hatte.

Alon blieb noch einen ganze Weile dort stehen und sah ihr nach. Innerlich ärgerte er sich wieso er ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte. Aber sie hätte ihm sowieso nicht geglaubt jetzt wo er betrunken war und an dem Hals dieser Dienerin gehangen hatte. Die Wahrheit war, dass es Angst davor hatte sie zu verlieren.

Um den morgigen Kampf machte er sich keine Sorgen.
 

**
 

Skadi konnte nicht schlafen. Alon schwirrte ihr die ganze Zeit im Kopf umher, es erschwerte sie und gleichzeitig fühlte sie sich so Leicht wenn sie an ihn dachte. Langsam verlor sie den Verstand fragte sich ob das Fiebern mehr als den üblichen Symptomen mit sich brachte. Warum nochmal konnte sie nicht mit ansehen wie er an ihrem Hals klebte. Wie nannte sich dieses schlechte Gefühl. Jetzt wo sie es fast aufgegeben hatte fiel es ihr ein.

Natürlich.

Eifersucht.

Sie war eifersüchtig.

Noch nie zuvor hatte sie derartige Gefühle für jemanden empfunden wie konnte sie auch? Die meiste Zeit war die Wintergöttin allein. Sie kannte Alon schon ewig aber hatte sie ihn nie mit den Augen gesehen mit welchen sie ihn jetzt sah.

Sie sah ihn nicht einfach sie war gezielt auf diesen Mann fixiert. Nur dafür fehlten der Eisprinzessin noch die richtigen Worte um das Gefühl zu beschreiben. Die Nacht war klar heute, unzählige Sterne waren am Himmel zu sehen sie genoss den Anblick als sie das Zelt verlassen hatte um ein wenig frische Luft zu schnappen. Alon schlief darin tief und fest.

Bad würde die Sonne aufgehen und er musste sich seinem Gegner stellen. Wie konnte sie ihn bloß dabei unterstützen? Sie konnte nicht einfach zusehen.

Die Wintergöttin war nicht Sonderlich geschickt mit Waffen, den Pfeil und Bogen beherrschte sie allerdings sehr gut. Eigentlich war sie eine vorzügliche Jägerin, doch als die Fieberattacken einsetzten wurde sie schwächer und schwächer und sie ging nur noch in seltensten Fällen.

Die Pfeile des Herbstgottes waren aus Ästen und geschärften Steinen als Spitze, doch konnte Skadi etwas effektiveres für ihn fertigen.

Es würde sie viel Kraft kosten aber das war es ihr wert....

Bis aufs Blut

Eine große Menge an Menschen hatte sich im Zentrum des Lagers versammelt. Skadi kämpfte sich durch die Massen, vorbei an den tuschelnden Menschen. Böse Zungen waren unter Ihnen.

Sie verpönten einen der Krieger in Ihrer Mitte.

„Hütet eure Zungen...“ flüsterte die junge Wintergöttin.

Die beiden trugen Schild und Speer bei sich was darauf hindeutete, dass sie junge Stammeskrieger waren.

Sie war den beiden nun Aufgefallen.

„Du bist es!“

Er stupste seinen Kameraden an.

„Ja!“ gab der adere daraufhin zu, nachdem er Skadi ausgiebig betrachtet hatte.

Sie lachten beide, schnell wurde klar nicht mit ihr sondern über sie. Eingeschüchtert senkte Skadi Ihren Kopf.

„Um dich werden sie kämpfen!“

Skadi wollte den beiden nur noch aus dem Weg gehen, doch als sie versuchte an den beiden vorbeizutreten um von der Masse verschlungen zu werden packte einer der beiden sie grob an ihrem Oberarm und zog sie zurück.

„Wohin mit dir!“

„Lasst mich gehen!“

Ein paar eisige Augen fixierten die des jungen Kriegers.

„Sag uns, was macht dich so Wertvoll?“, „Bist du eine Königin?“

Vergeblichst versuchte sie sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch der junge Krieger ließ nicht locker. Er schien genervt von Skadis schweigen, schlagartig zog er diese noch näher an sich heran. Als er sprach konnte die Wintergöttin seinen heißen Atem auf sich spüren. Ihr Herz klopfte wie wild.

„Wir könnten dich entführen und dein Gewicht in Silber wiegen, denn das scheinst du für den völlig vernarrten Dalibor wert zu sein!“

„Bitte, lasst mich gehen!“, innerlich betete die junge Wintergöttin.

Als wurde sie erhört, schnaubte etwas zu ihrem Rücken. Tief und gefährlich brummte er. Zuerst zuckte sie zusammen, doch dann spürte sie im nächsten Moment etwas warmen und weiches, Skadi wagte einen Blick und dieser ließ sie erleichtert ausatmen.

„Anouk“, flüsterte sie.

Der große Braubär beugte sich zu dem jungen Krieger, sodass sein riesiger Kopf seinem winzigen Menschenschädel gegenüberstand. Es dauerte nicht lange da ließ der griff um den Oberarm der Schneegöttin locker, bis seine Hände letztendlich von ihr abließen.

„Wir gehen.“

Sie beide verschwanden verängstigt in der Menschenmasse. Skadi lächelte erleichtert und schlang ihre Arme um den Hals des Begleiters.

„Wie gerufen.“, flüsterte sie leise.

Anouk ließ die Berührung zu, fast schon schien es so als konnte er fühlen wie sie empfand. Bis sich ihr Herzschlag beruhigte verweilte er ruhig in ihrer Umarmung, danach beugte sich das große Tier und deutete mit einer Kopfbewegung auf seinen Rücken.

Skadi ließ sich nicht ein weiteres mal darum bitten und kletterte fast schon gekonnte auf seinen Rücken. Oben angekommen verschaffte sie sich einen Überblick. Anouk drängte die Menge zur Seite indem er eine Tanze vor die andere setzte, die Masse schritt respektvoll zur Seite und machte den beiden Platz. In der Mitte des Kampfplatzes angekommen entdeckte Skadi ihn, Alon stand bereits auf der linken Seite des Kreises. In seiner rechten umgriff er den angefertigten Eisspeer, um ihn jedoch halten zu können waren seine Hände in warme gefütterte Lederhandschuhe gepackt. Er hatte Skadis geschmiedete Waffe also angenommen, dass machte sie glücklich. Alon bemerkte seinen Braunbären in Begleitung auf seinem Rücken und so schenkte er der Wintergöttin ein lächeln.

„Ich glaube an dich...“, nur ihre Lippen bewegten sich zu Ihren lautlos gesprochenen Worten, doch Alon schien sie zu verstehen. Er nickte ihr vertrauensvoll zu. Einer der Wachen schlug einige male mit einem dicken Ast gegen eine mit Leder überzogenen Trommel, um sie herum waren rascheln angebracht die mit jedem dumpfen Ton weiteres knistern von sich gaben.

Jetzt betrat auch der Weisse Krieger den Schauplatz und badete in dem jubel der Menge.

„Wir kämpfen bis aufs Blut den Tod oder die Kapitulation!“, sagte Dalibor den Kampf an. Ein eisiger Schauer ließ der Eiskönigin den Rücken entlang und sie empfand es als noch kälter als es ohnehin schon war. Die wärme von Anouk half ihr dabei nicht zu zittern anzufangen.

„Mööööögeee, deeeeeeer bessseeere Krieger gewinnen!!“, grölte der Stammesoberhaupt und der Kampf war eröffnet.
 

**
 

Alon ließ den Speer zwischen seinen Händen tanzen und trat näher an seinen Gegner. Gekonnt wendete er ihn in Kreisenden Bewegungen, sodass sich sein gegenüber gedrängt fühlte und einige Schritte nach hinten auswich. Der weisse Krieger bemerkte nicht wie er bereits am Rand des Kreises angekommen war, erst als ihn einige Hände der Zuschauer zurück in die Mitte stießen rollte er sich kurz vor der Speerspitze die ihm entgegenstreckte am Boden ob und wich aus. Er kämpfte mit einem Waffe die zu einer Seite Axt und zur anderen hälfte Hammer war. Er holte aus und traf Alon an seinem rechten Oberschenkel. Die Menge tobte begeistert, doch Skadi kniff verängstigt die Augen zusammen. Sie betete kein Blut fließen zu sehen, doch Alon war verwundet. Ein dunkelroter Fleck breitete sich auf seiner Lederhose aus. Schmerzerfüllt biss der Herbstgott seine Zähne zusammen, doch wagte er es nicht seine Augen zu schließen. Er hatte beschlossen diesen Kampf zu gewinnen und konnte sich nicht erlauben unachtsam zu sein. Zugegeben er hatte seinen Gegner unterschätzt, weshalb es an der Zeit für ihn war ihm in die Augen zu sehen. Einer würde hier sterben das wurde ihm nun klar vor Augen. In der Zeit in der Alon seine Kraft sammelte um seinen Fuß hinter sich herzuziehen zu können kam erneut ein Schlag geflogen. Dieses mal war es die Axtseite der Waffe des weissen Kriegers. Mit seinem Speer stoppte er den Angriff, doch die Waffe aus Eis brach. Knapp wich er der scharfen Axt aus. Der Herbstgott blickte zu Boden und realisierte sein Speer war in zwei hälften gebrochen. Er griff Blitzschnell nach Ihnen, dass er sich dazu auf den Boden rollen musste schmerzte ihn. Der weisse Krieger drehte eine runde am Rande des Publikums um Applaus zu ernten. Stolz badete er in Ihrem Jubel.
 

„Das soll ein Kriegsgott sein?“, er lachte gehässig.

Auch Dalibor beobachtete es und schien erfreut über den Vorsprung seines Kriegers.

„Ich kenne keine Götter! Mein Befehlshaber ist mein Stammesführer!“

Skadi blickte in die vielen zustimmenden und grölenden Gesichter des Volkes.

Alles worüber Godina sprach war wahr, die Götter waren Tod. Die Menschen hatten vergessen. Eine Fieberattacke überkam die schwächelnde und sie rutschte fast von dem Rücken des Bären. In letzter Sekunde krallte sie sich an seinem Fell fest und versuchte nicht das Bewusstsein zu verlieren. Es war wieder soweit sie fror und schwitzte zugleich, von ihrer Stirn tropften Schweißtropfen. Vergeblich versuchte ihr Körper die Temperatur zu senken, doch es machte mehr den Anschein als würde der Schweiß verdampfen. Gedämmt nahm sie die Sticheleien des Gegners wahr: „Man sagte mir Götter sind unsterblich!“, „Lasst uns das überprüfen!“.

Seine Hände ragten zum Himmel und so auch sein Axthammer, plötzlich wurde es Totenstill.
 

„Nein....“, flüsterte die Wintergöttin. Ein Nebel zog über ihre Sicht und in nächster Sekunde verstummte auch sie.
 

**
 

Ich decke dich zu.

Du frierst doch gleich wird dir warm ums Herz.

Wenn du dich umsiehst kannst du es sehen.

Eine weiße Decke, bedeckt das Land.

Komm wach auf!

Es ist Zeit.

Die Decke verblasst, denn darunter blitzt etwas hervor.

Es wird Zeit zu blühen.
 

Hellwach.

Die Decke ist verschwunden.

Doch die Decke brauchst du nicht mehr.

Eine Hitze bedeckt das Land.

Fühlst du dich lebendig?
 

Langsam müde, doch hast du noch Kraft?

Sieh dich um!

Noch haben wir Zeit zu tanzen!

Lass uns tanzen im Wind!
 

Bald.... bald Decke ich dich wieder zu.

Mein Geliebter.
 

**
 

Ein halber Speer steckte in der Brust des weissen Kriegers. Blut tropfte und färbte den Schauplatz. Alon hatte ihn in letzter Sekunde geworfen. Mit voller Kraft durchbohrte er den Oberkörper des Kriegers. Damit brachte Alon den Tod über ihn. Leblos sackte er in sich zusammen und stürzte mit dem Gesicht zu Boden.

„Fürst!“, brüllte Alon in die Menge und der Oberhaupt erhob sich aus seinem Stuhl von welchem aus er den Kampf beobachtet hatte.

„Sie gehört zu mir!“

Dalibor gab sich geschlagen und stimmte ihm nickend zu. Auch wenn der Fürst gierig und belanglos wirkte so schätzte er sein Volk und seine Krieger. Er trauerte um seinen besten.

Alon entdeckte erst jetzt die bewusstlose auf dem Rücken seines Begleiters. Hinkend schleifte er sich zu den beiden um Skadi in seinen Arm zu schließen. Als er sie von ihm herunterzog brach er unter ihrem Gewicht zusammen.

„Nalos!“, brüllte Dalibor.

„Bringt sie beide zur Heilerin!“

Körper, Herz und Geist

Sie kam zu sich, ganz langsam öffnete sie ihre Augen und blinzelte ein paar mal bis die Umgebung durch Umrisse und Farben gezeichnet wurde. Wie lange hatte sie geschlafen, fragte Skadi sich. Aufgeregt setzte sie sich auf, als ihr die Erinnerung an den verletzten oder womöglich toten Alon in den Sinn kam. Wie wild pochte ihr Herz und sie befreite sich aus den Felldecken in die man sie gelegt hatte.

„Alon?...“ füsterte sie zuerst.

„Wo bist du....“

Ihr Körper fühlte sich noch schwer und unbeweglich an, doch klaren Gedanken konnte sie bereits fassen. Mit ihren Händen stützte sie sich vom Boden und kam auf wackeligen beiden Beinen an. Sie sah sich erneut um und erkannte ein Zelt in dem sie sich befand. War es etwa das Zelt des Stammesfürsten?

„A....alon, Anouk...“ schluchzte sie nun und wurde den Gedanken nicht los, dass man sie hier allein zurück gelassen hatte. Als Braut für Dalibor.

Ihren Kopf hatte sie nun schluchzend zwischen ihren Händen vergraben und betete, dass das alles hier nur ein schlechter Traum war.

Das Ledertuch wurde zur Seite geschoben und ein bekanntes Gesicht spickte dazwischen hindurch. Es war Alon.

Ohne sich auch nur eine weitere Sekunde beherrschen zu können brach die Wintergöttin in Erleichterungs-Tränen aus.

„Du lebst...“, schluchzte sie zwischen Tränen der Freude und nach Luft ringend.

Der Herbstgott trat unbeholfen in das Zelt und stand einige Sekunden steif vor der in Tränen ausgebrochenen.

„Skadi, beruhige dich.“, flüsterte er und streckte nun endlich seine Hände nach ihr aus. Noch bevor er von sich aus nach ihr greifen konnte fiel sie in seine Arme. Ihren Kopf vergrub sie in seinem Oberkörper, die Kraft die sie bei der Umarmung ausübte verblüffte den Herbstgott. Auch er legte nun seine Hände sanft auf ihren kühlen Hinterkopf, dabei streich er durch ihr Silbernes Haar um ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.

„Ist ja gut, ich bin hier.“

„Ich hatte Angst um dich...“, hauchte sie.

„Spinn doch nicht rum, hast du etwas eine Sekunde an mir gezweifelt?“, er grinste frech als er sie von sich drückte um in ihr besorgtes Gesicht zu sehen.

Der Anblick ließ ihn allerdings verstummen. Ihre Augen waren von roten Rändern gezeichnet und er spiegelte sich in ihren Eisblauen Augen. Ihre Angst war echt, sie war real und sie galt ihm.

„Wozu die Tränen?“, fragte er sie und strich behutsam über ihre feuchten Wangen. De Berührung färbten Ihre Backen in einem zarten Rosa, beschämt neigte sie ihren Kopf zur Seite, doch er holte sie zurück zu sich und forderte erneut den Augenkontakt.

„Ich würde dich niemals zurücklassen.“

Skadi glühte und senkte dieses mal ihren Blick zu Füßen, der Herbstgott ließ dennoch nicht locker und stupste ihren Kinn leicht an, sodass sie ihren Kopf erneut aufrichten musste.

„Du weißt er wird dich nicht gehen lassen, nicht bevor ich dich zu meiner Frau gemacht habe!“
 

**
 

Die Heilerin Nada flocht ein paar weiße Federn in das Silberne Haar der Wintergöttin. Vereinzelte Strähnen ließ sie offen, sodass es mehr romantisch statt streng zusammengebunden wirkte, nachdem sie fertig war legte sie der Wintergöttin eine Kette um den Hals die aus Silber gegossen wurde. Die einzelnen feinen Gelenke der Kette waren das Abbild eines Geweihs.

„Ihr seit keine gewöhnliche.“, sagte Nada nachdem sie die Kette in ihrem Nacken verschlossen hatte.

„Dein Körper ist schwach wie der eines Menschen, doch deine Augen verraten dich...“, sie lächelte als sie vor Skadi trat.

„Ich habe für dich gebetet.“

Die Wintergöttin nahm die Hände der Heilerin dankend in ihre, als sie sie wieder losließ staunte die Heilerin über das was sie dazwischen vorfand.

Es war ein vereister Samen.

„Ihr habt mir einen warmen Platz zum schlafen gegeben und mich mit heilenden Kräutern versorgt, deshalb möchte ich euch danken.“

„Pflanzt diesen Samen in von Schnee bedeckter Fruchtbarer Erde und sie wird Wurzeln schlagen, im Frühling wird ein Stiel aus der Erde ragen und zu einer Knospe heranwachsen. Im Sommer wird sie erblühen doch erntet sie nicht, sie wird die Kraft der Sonne brauchen. Im Herbst dürft ihr sie Pflücken.“

Nada drückte den Samen fest an sich, denn sie wusste bereits welches Geschenk ihr die Göttin gemacht hatte.

„Sie wird eurem Sohn die Kraft geben zu laufen.“

Nada entflog eine Träne als sie das kostbare Geschenk in eine Schatulle packte, sie half Skadi in ein weißes Stoffkleid und legte ihr einen wärmenden langen Ledermantel auf die Schultern den man vorne oberhalb der Brust zusammenband. An den Enden des Mantels war Pelz angebracht, der bei jedem Schritt spuren im Schnee hierließ, während sie sich auf den Weg zum Priester machten.
 

**
 

Skadi fühlte sich lächerlich, die Vermählung fand im freien Statt und hunderte von Augen waren auf sie gerichtete, während sie sich einen Weg durch sie bahnte. Nada hatte sich unter das Volk gemischt und ließ sie allein den Weg zum Priester antreten. Die Menschen lächelten ihr entgegen und traten zur Seite. Die letzten Personen gaben die Sicht frei und sie entdeckte Alon der mit verschränkten Händen und gesenktem Blick vor dem Priester auf sie wartete. Beim Anblick wurde der jungen Wintergöttin schlecht. Alon wartete dort auf sie und wirkte als diene diese Zeremonie allein dem Zweck der Freilassung. Sie drückte sich zwischen einem Pärchen hindurch und wollte gerade fliehen als sie eine starke Hand am Handgelenk griff und zu sich zog.

„Falsche Richtung!“

„Lass mich los!“, forderte sie Alon auf. Ihr gelang es jedoch nicht sich aus seinem Griff zu befreien.

„Wieso?“

„Weil ich das nicht möchte!“

„Also möchtest du hier bleiben? Bei Dalibor?“

„NEIN!“

„Was DANN Skadi? Was möchtest du?“, Alon war wütend.

Verärgert ließ er ihre Hand los, fast schubste er sie von sich um ihr den Weg zur Flucht freizugeben.

„Verschwinde!“, zischte er.

Seine Stimme war laut, was Skadi zusammenzucken ließ.

„Ich möchte das du es willst.“, erklärte sie ihm mutig trotz seinem Zorn.

„Du sollst es wollen weil du es willst und nicht weil du es musst.“, sie kehrte ihm den Rücken und wollte gerade mit der Menge Verschmelzen als Alon wie wild zu brüllen begann.

„Aber das will ich doch! Warum quälst du mich so?“

„Komm mit mir Schneeprinzessin!“, er streckte seine Hand erneut nach ihr aus dieses mal jedoch fordernder und gleichzeitig mit der Angst darin abgewiesen zu werden. Seine Worte ließen ihr Herz schneller schlagen und erfüllten sie voller Leben sie überlegte nicht lang sondern legte ihre zarte, blasse Hand in seine. Alon zog sie an sich und drückte ihren schwachen Körper gegen seinen starken sie verweilten einige Sekunden ineinander verschlungen bis sie gemeinsam vor den Priester traten.

Der Priester wickelte ein geflochtenes Band um ihre verschränkten Hände und sprach dabei die Worte:
 

„Mögen euer Körper, Herz und Geist sich ineinander verschlingen wie dieses Band. Mögt ihr so stark wie die Knoten am Anfang und am Ende des Bandes sein, sodass auch der Tod euch nicht lösen kann.

Mögen wir alle Zeugen dieser Vereinigung sein.“
 

Die Menge tobte als Alon seine Stirn auf die der Wintergöttin lehnte und auch der Stammesfürst klatschte Beifall. Einer der Krieger blies in ein Horn und kündigte das Fest der frisch vermählten an.
 

**
 

Anouk brachte die beiden in ihr Gastzelt, dass Dalibor ihnen für eine weitere Nacht vor ihrem Anbruch hergerichtet hatte. Alon hatte bereits einen sitzen von dem ganzen Trunk der ausgeschenkt wurde. Skadi begleitet den Braunbären der seinen Meister auf seinem Rücken beförderte und schmunzelte über die Worte die dem angeheiterten entflogen: „... auf dem Feld waren sie Krieger aber zu Hause jagten ihre Frauen sie mit einem heißen Kochlöffel durch die Gegend. Wenn sie morgens mit einem blauen Auge auf dem Übungsplatz erschienen wusste ich genau sie wurden zu Hause von ihren Gattinnen verdroschen...“, er lachte herzlich. „Mit diesen Frauen hätte man in den Krieg ziehen müssen!“. Er rutschte von dem Rücken des Bären hinunter als sie am Zelt angekommen waren. Es schneite wieder und der Boden war rutschig. Alon geriet ins schwanken und griff sich am Fell des Braunbären fest, dieser schnaubte genervt. „... ich glaube du verlierst dein Winterfell!“, er betrachtete seine Hände in denen er ausgerissenes Fell entdeckte, nachdem er sich schwankend von ihm löste. Skadi eilte ihm nach um ihn daran zu hindern auszurutschen, geriet dabei selbst ins taumeln und sie fielen beide rückwärts in den frisch gestreuten Schnee. Anouk gab ein grölen von sich, dass verdächtig nach einem lachen klang, danach kehrte er den beiden den Rücken zu um sich auf den Weg in seinen warmen Stall zu machen. Die Wintergöttin lag regungslos im kalten Schnee und grinste.

„Das war nicht so geplant.“

Es begann wieder zu schneien und die Flocken verdampften auf ihren glühenden Backen. Sie genoss für einen Augenblick den Moment und schloss die Augen, als sie sie im nächsten Moment öffnete entdeckte sie den Herbstgott über sich gelehnt und sein Gesicht ihrem gefährlich nahe.

„Ich glaube dir kein Wort!“, grinste er frech.

„Konntest du nicht abwarten bis wir im Zelt liegen?“, neckte er sie.

Ihr Gesicht lief Feuerrot an und sie presste Alon weg von sich, blitzschnell richtete sie sich auf und floh in das Zelt.

Alon genoss ihre Bescheidenheit, langsam richtete er sich auf und klopfte den Schnee von seinem Körper, dann folgte auch er ihr in das warme beheizte Zelt.

Er entdeckte Skadi am Feuer stehend und wie sie ihre Hände darüber wärmte, leise schlich er sich näher. Sie schien in Gedanken, doch ihre glühenden Wangen verrieten sie. Alon war sich ziemlich sicher das diese Reaktion nicht das Feuer hervorgerufen hatte. Andererseits kam ihm der Gedanke des Fieberns und er sorgte sich: „Ist dir kalt?“

„Ja“, flüsterte sie.

Schnell trat er an ihre Seite und legte seine Hand auf ihre Stirn.

„Fieberst du?“

Die Wintergöttin wich panisch zur Seite und stotterte: „N...nein! Mir geht’s gut!“

Verwirrt betrachtete er sie.

„Aber du frierst?“

„Vom Schnee, d...deshalb“, log sie.

Alon verschwand hinter ihr und kramte etwas aus dem Hölzernen Regal das im Zelt stand. Weil sie sich nicht traute ihm verlegen in die Augen zu sehen verweilte sie regungslos in Ihrer Position am Feuer und streckte erneut ihre Hände nach den Flammen aus, bis sich ein Körper von hinten an ihren drückte und sie nahe an seinen zog. Alon schlang beide Arme mit einer Decke die er sich um die Schultern geschmissen hatte um ihre Taille, sodass auch Skadi in sie gewickelt wurde.

„Du musst jetzt nie wieder frieren.“, flüsterte er nahe an ihrem Ohr und legte seinen vom Alkohol schweren Kopf auf ihren Schultern ab.

„Ich wärme dich.“

„Und wenn ich dich verärgere darfst du mich mit einem Kochlöffel aus dem Zelt jagen, solange ich immer wieder zu dir zurückkehren darf.“

Sie lächelte über seine warmen Worte und fragte sich ob er wohl wusste was er ihr bedeutete.

„Darf ich?“, fragte er ohne eigentlich um Erlaubnis zu bitten. Er drückte ihr einen sanften Kuss auf ihre Schläfe und ihr Herz begann wie wild um sich zu schlagen. Bald, dachte die Schneeprinzessin wie er sie nannte würde sie in Ohnmacht fallen, denn mehr Berührung verkraftete sie heute nicht mehr.

Eine Weile standen sie dort ineinander geschlungen bis sie sich müde in ihre Decken legten und die Augen schlossen.
 

Morgen würden sie ihre Reise zu der Eisdecke im Norden fortsetzen.



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