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Ich fang dich auf

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Korrektur ist noch nicht erfolgt, Fehler sind definitiv enthalten

Da ich nicht wie richtige Autoren Geld verdiene mit meinem Werk, wäre etwas Resonanz recht nett :) Für eine schweigende Masse zu schreiben ist leider alles andere als motivierend mit der Zeit Komplett anzeigen

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Wirklich einfacher wurden die nächsten Tage nicht und hatte Jas das eiskalte Ignorieren des Älteren noch als gegeben hingenommen – immerhin konnte er ihn in der Zeit nicht wieder raus werfen – so nagte es langsam doch an seinen Nerven. Umso verwirrter war er über die überraschte Miene am Frühstückstisch, als er ihm unverfroren fragte, was denn sein beschissenes Problem mit ihm wäre. Würde der Rotfuchs nicht so bedacht darauf sein, möglichst nichts zu verschwenden, wäre ihm wahrscheinlich die Wurst vom Brötchen gerutscht. So schaute er ihn aber tatsächlich einfach nur verwundert über den Tisch hinweg an, bis er wohl endlich seine Stimme wiedergefunden hatte.
 

„Ich habe kein Problem mit dir.“
 

Am Liebsten hätte Jas jetzt einfach eines der wachsweichgekochten Eier nach ihm geworfen, verkniff es sich aber lieber und atmete stattdessen tief durch. Ein leises und doch abfälliges Schnauben konnte sich der Jüngere doch nicht verkneifen, was aber nur zur Folge hatte, dass Nik für einen kurzen Moment die Augen verengte. Zumindest schwieg er jedoch, rührte lediglich in seinem Kaffee und trank einen kleinen Schluck davon. Oh wie gerne hätte Jas diesen doch gerade einfach versalzen, nur um dann doch wieder draußen schlafen zu müssen.
 

„Und warum bist du dann so ein verfluchtes Arschloch mir gegenüber?“
 

Okay, vielleicht hätte er den Kaffee doch versalzen sollen, denn die Stille zwischen ihnen beiden war nun auch nicht unbedingt viel besser. Im Gegenteil, nach den letzten Tagen voller Schweigen war das hier sogar noch eine Stufe unangenehmer und unter dem prüfenden Blick der grünen Augen kam sich Jas zum ersten Mal richtig nackt vor. Nicht wie beim ersten Mal, als er nackt die Küche geputzt hatte und auch nicht so, wie in der Badewanne. Für einen kurzen Augenblick hatte er das Gefühl, als versuchte Nik tiefer zu blicken und das behagte dem anderen nun einfach mal so gar nicht.
 

„Du hättest mich nicht küssen sollen“, kam schließlich auch dann mal die Antwort, die aber genauso gut ‚Heute scheint die Sonne‘ hätte lauten können. Gerade so, als wäre damit alles geklärt, widmete sich Nik erneut seinem Frühstück und ließ sich auch von dem ungläubigen Starren nicht ablenken, mit dem der Jüngere ihn nach dieser Aussage bedachte.

„Ich hatte keine andere Wahl, du wolltest aufhören und ich war verzweifelt, okay? Ich wollte nicht, dass du dich wieder aufregst oder sonst was und ich… wusste mir nicht anders zu helfen.“ Hatte er selbst noch ziemlich energisch gesprochen, wurde seine Stimme zum Ende hin immer ruhiger und vor allem leiser. Fast rechnete er damit Jason damit, dass sein Gegenüber nun wieder aufbrausend wurde, aber diese Reaktion blieb aus und wurde durch ein leises Seufzen ersetzt.
 

„Was erwartest du denn? Immer wenn du mir die Hand reichst und ich nach ihr greifen will, machst du einen Rückzieher. Erst beim Tanzen in der Küche und dann in der Badewanne. Vielleicht solltest du dir endlich einen anderen suchen, den du nerven kannst.“
 

„Wir wurden unterbrochen! Zweimal! Ich brauch keine Zeugen wenn ich gerade mit einem Kerl schlafe, okay?“
 

„Mit einem Kerl schlafen?“
 

Irgendetwas an seiner Wortwahl schien den Rotfuchs ziemlich zu amüsieren aber noch bevor Jas fragen konnte, was daran denn jetzt so witzig war, stand der Ältere schon auf und begann den Tisch abzuräumen. Da Jas noch immer nicht sonderlich üppig aß und der Apfel schon verspeist war, konnte er nicht einmal deswegen protestieren. Stattdessen saß er einfach nur am Tisch und lief den Kopf ein wenig hängen, wohl wissend, dass der andere um ihn herumwuselte.
 

Eigentlich wartete er nur darauf, dass Nik endlich verschwand und seinen üblichen Aufgaben nachging, damit er seinen eigenen nachgehen konnte, was zum Glück auch recht schnell passierte. Sobald dieser erst einmal draußen war und nach den Tieren schaute, kümmerte er sich Jason wieder um den Bunker und wischte brav die Zimmer durch, wenn auch angezogen und schon länger nicht mehr nackt. Nicht, dass es Nik sonderlich zu stören schien, verlor er kein Wort darüber als er kurz den Kopf durch die Türe steckte um ihm zu sagen, dass er eben mit seiner Kuh in die Stadt ging.
 

Aus eigener Erfahrung wusste Jason schon, dass er nun ein paar Stunden alleine sein würde, was er direkt nutzte um sich eine zu rauchen. Seltsamerweise verschwanden seine Zigaretten immer dann, wenn Nik ihn beim Rauchen sah und anstelle der tabakhaltigen Glimmstängel fand er dann eine Tüte mit Babymöhren vor. Zugegeben, das war ein deutlich besserer Hinweis als das Gemecker über das, was er doch seiner armen Gesundheit antun würde. Gerade brauchte er aber das typisch kratzige Gefühl im Hals und nicht das nervige Knacken einer Möhre.
 

Tatsächlich blieb Nik ziemlich lange weg, so dass Jason es sogar schaffte schon einmal das Mittagessen vorzubereiten. Nichts Besonderes, da der andere sowas eh nicht wollte. Aber mit Nudeln hatte er bisher eigentlich immer eine gute Wahl getroffen, weswegen er auch jetzt wieder dazu griff. Allerdings waren diese schon längst kalt, die Soße sowieso und vom Rotfuchs fehlte noch immer jegliche Spur. Dafür wurde der Himmel langsam dunkler, schwarze Wolken sammelte sich am Horizont und ließen ein ungutes Gefühl in Jason zurück. Eigentlich hatte er an der Türe warten wollen um zu sehen, wann der Ältere wieder auftauchte, doch der erste Blitz ließ ihn schnell wieder nach drinnen flüchten.
 

Natürlich war der Bunker kein richtiger Bunker mehr und da er leider Gottes nicht unter der Erde lag, konnte er auch jeden einzelnen Donner hören, der seine Hände gleich schwitzig werden ließ. Für einen Moment wollte er sich auf die Couch zurück ziehen, stattdessen flüchtete er aber dreist ins Schlafzimmer und rollte sich unter der Decke zusammen. Woher seine Angst gegenüber einem ganz normalen Gewitter kam, konnte Jason nicht einmal sagen. Wahrscheinlich lag es weiter in seiner Kindheit zurück und war eigentlich nur ein harmloses Ereignis, die Angst blieb aber trotzdem bestehen. Selbst als er hörte, wie Nik fluchend nach Hause kam, rührte er sich nicht und blieb einfach dreist in dem Bett liegen. Sollte er ihn doch rauswerfen, wenn er unbedingt wollte. Verhindern könnte er es ja eh nicht.
 

Das Gewitter tobte fröhlich weiter um sie herum, statt jedoch auf jedes weitere Grollen zu warten, konzentrierte sich Jason nunmehr auf die Geräusche und Laute, die der Rotfuchs von sich gab, während er über den Wettereinbruch fluchte. Er hörte ihn durch den Bunker wandern, erst in die Küche, dann ins Bad und anschließend zurück in die Küche. Irgendetwas schien er zu sagen, allerdings ging es in einem weiteren Donner unter, welcher Jas direkt zusammen zucken ließ. Scheinbar auch nicht gerade leise, stand wenig später schon der Rotfuchs in der Türe und musterte die deutliche Erhebung auf dem Bett.
 

„Was machst du hier?“
 

Natürlich, freundlich wie immer, der Gute. Aber diesmal wollte Jas nicht direkt nachgeben, nicht, dass er das irgendwann einmal wirklich gemacht hätte. Aber noch bevor er antworten konnte, ließ ihn der nächste Donner zusammen zucken und mehr unter der Decke verschwinden. Natürlich war die Angst nicht berechtigt und natürlich konnte ihm hier drin nichts passieren, trotzdem fühlte er sich gerade unter der Decke und in dem halbdunklen Zimmer am Sichersten.
 

Allein deswegen schon ignorierte er das Seufzen des Älteren, ignorierte auch wie dieser zum Bett kam und sich auf die Kante setzte nur um dann die Decke festzuhalten, die ihm der Kerl eiskalt vom Kopf ziehen wollte. Lange musste er aber auch wirklich nicht darum kämpfen, gab sich Nik überraschend schnell geschlagen und legte sich einfach neben ihm auf die Matratze. „Kommst du wenigstens her und gibst mir etwas von Decke ab oder muss ich echt den Ofen anwerfen damit es hier nicht so kalt ist?“
 

Für einen kleinen Moment zögerte Jason noch, aber der nächste Donner ließ nicht lange auf sich warten und brachte ihn dazu, näher an Nik heran zu rutschen, ohne sich jedoch aus seiner schützenden Stoffhülle zu winden. Stattdessen schmiegte er sich langsam an die Seite des Älteren, blieb einen Augenblick so liegen und legte sich schließlich seinen Arm über den Oberkörper. Als Nik sich dabei auch nicht weiter bewegte, rollte er sich selbst vollständig auf die Seite und zupfte die Decke mit über den Älteren, blieb aber dicht an ihn geschmiegt liegen.
 

„Hast du Angst bei Gewitter?“
 

Am Liebsten hätte er die Frage verneint, so ließ er sie aber nur unbeantwortet. Scheinbar reichte es dem Älteren aber auch, gab dieser nur ein langgezogenes Hmmm von sich und rollte sich anschließend selbst auf die Seite. Noch bevor Jas reagieren konnte, wurde er schon dicht an den warmen Körper vor sich gezogen, wehrte sich auch gar nicht dagegen und atmete seufzend gegen die Brust aus. Er liebte das Gefühl, einfach nur gehalten zu werden, entspannte sich dabei auch direkt und lauschte einfach eine Weile dem Herzschlag.

Eigentlich könnte er so wirklich noch den ganzen Abend liegen bleiben und sich nicht bewegen, selbst das Gewitter störte ihn irgendwann nicht mehr. Allein die Hand des Älteren, die sich irgendwann in seinen Nacken gestohlen hatte, reichte schon aus damit er sich entspannte und nicht mehr zu sehr an die Geräuschkulisse dachte. Selbst als das Gewitter endlich nachließ, löste er sich nicht vom Älteren, blieb einfach weiter an ihn geschmiegt und genoss den kurzen Moment bevor Nik der Meinung war, dass das nun reichte und er doch bitte gehen sollte.
 

Zu seiner Überraschung kam dieser aber nicht, stattdessen kraulte ihn die warme Hand im Nacken weiter, wanderte hin und wieder hoch in den Haaransatz bevor sie wieder etwas runter wanderte und dort weiter machte. Kein Wunder also, dass Jas irgendwann einfach einschlief und nicht weiter darüber nachdachte, dass er wohl jederzeit aus dem Bett fliegen könnte. Tatsächlich lag er auch noch immer im Bett, als er irgendwann wieder aufwachte. Zwar allein, aber immer noch im Bett. Er stellte auch gar keine Fragen dazu und als Nik irgendwann wieder ins Zimmer kam und sich einfach zu ihm legte, blieb er ebenfalls da. Vielleicht… war der Kerl ja doch nicht so ein großes Arschloch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jane98
2018-11-25T20:11:32+00:00 25.11.2018 21:11
Ich muss sagen ich finde deine /eure Art zu schreiben, gerade weil sie nicht dem typischen Fanfiction Schreibstil entspricht, sehr gut. Die Art wie sich die Charaktere aneinander antasten und aufgrund ihrer verschiedenen Charaktere immer wieder ihre Differenzen haben macht das ganze sehr spannend und nicht vorausschaubar wie es bei vielen anderen Fanfictions dieser Art der Fall ist. Ich bin sehr gespannt wie es mit den beiden weitergeht ^^
Antwort von:  Dekowolke
27.11.2018 18:43
Vielen Dank für deinen Kommentar :D
Der Schreibstil ist tatsächlich komplett mein eigener; mit allen Ecken und Kanten. Einfaches Copy&Paste ist nämlich leider nicht möglich, da das RPG lediglich im Sternchenstil geschrieben ist :) Deswegen wird auch alles mehr oder weniger aus Jasons Sicht erzählt, da dieser mein Charakter ist und meine PP sorgt dafür, dass ihr Nik auch authentisch rüber kommt in dem sie vorher drüber liest und mich verbessert wenn etwas nicht passt

Es freut mich aber auf jeden Fall, dass es dir bis jetzt zu sagt und es dir auch weiterhin gefallen wird!


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