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Der Krieg der Schatten

von

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Liebe (Sigyn)

Sigyn
 

Es war so furchtbar peinlich. Alles. Die ganze Situation. Dabei hatte keiner von ihnen beiden das gewollt oder auch nur geahnt das irgendjemand denken könnte, sie wären ein Liebespaar.

Loki war nett. Er war höflich und witzig und man konnte gut mit ihm reden. Aber sie war nicht in ihn verliebt.

Sie liebte einen anderen. Theoric, einer der Einherjar.

Ihre Liebe zu ihm war ein Geheimnis, von dem keiner wusste. Er stammte aus einer der unteren Schichten und würde nie mehr sein als ein einfacher Soldat, etwas das er nicht einmal sein wollte. Es war das was sein Vater wollte und was alle anderen von ihm erwartet hatten und nun war er durch Eid an diesen Dienst gebunden. Sie dagegen war die Tochter eines der obersten Ratsmitglieder und ehemaligen Generals. Ihre Mutter billigte ihre Liebe nicht und würde sie nie billigen und ihr Vater war der Meinung, sie wäre Welten zu gut für ihn. Theoric hatte ihr nichts zu geben außer sich selbst und seiner Liebe. Sigyn reichte das aber ihre Eltern akzeptierten es nicht und unterbanden ihre Treffen. Verboten ihr ihn zu sehen. Er wäre unter ihrer Würde und weit unter ihrem Stand. Das sie etwas besseres verdient hätte.

Immer wieder luden sie andere hochrangige Familien mit ihren Söhnen zum Essen ein, angesehene Persönlichkeiten des Reiches, in der Hoffnung, sie würde sich für einen von ihnen Interessieren. Sie war erwachsen, ihre Eltern hatten ihr nicht in ihre Liebe reinzureden aber dennoch taten sie es und sie konnte sich nicht dazu durchringen ihnen ihre Meinung zu sagen. Wann immer sie ihre Mutter und ihrem Vater gegenüberstand, fühlte sie sich wie damals. Wie ein kleines Kind. Sie wurde unsicher und schüchtern und kleinlaut. Sie schaffte es einfach nicht offen zu widersprechen und tat einfach was ihre Eltern verlangten. Sie fühlte sich so furchtbar klein und unbedeutend unter ihren strengen elterlichen Blicken.

Und jetzt dachten alle sie wäre mit Loki zusammen. Natürlich waren ihre Eltern begeistert gewesen als sie erfuhren, das sie mit einem der Prinzen liiert war. Thor wäre ihnen noch lieber gewesen aber ein Prinz war ein Prinz.

Loki nahm es ihr nicht übel, er verstand gut wie sie sich fühlte. Immer wieder hatte er versucht es seinen eigenen Eltern begreiflich zu machen. Ihnen zu erklären dass sie und er nur Freunde wären und nicht mehr aber auch wenn er es im Gegensatz zu ihr laut aussprach und sagte was er dachte, niemand glaubte ihm.

Sie waren schon ein seltsames Gespann. Sie, die sich nicht dazu durchringen konnte zu widersprechen und er, der sprach aber dem niemand wirklich zuhörte oder glaubte.
 

Sie hörten auf zu versuchen es irgendwem zu erklären und machten einfach weiter wie zuvor. Eine Weile hatte Loki mit dem Gedanken gespielt, dass es vielleicht helfen könnte einander aus dem Weg zu gehen aber das hatte ihrer beider Eltern nur dazu veranlasst noch mehr Fragen zu stellen und sie zu drängen, sich doch wieder miteinander zu versöhnen. Sie dachten es hätte einen Streit zwischen ihnen gegeben.

Zudem war Loki immer noch ihr Freund. Einer der wenigen, die sich tatsächlich mit ihr unterhielten und nicht über ihren Kopf hinweg redeten. Und er interessiertere sich für die Geschichte Asgards, nicht nur für das allgemeine sondern für alles. Er stellte Fragen, an die sie selbst zuvor nie gedacht hatte und weckte ihre Neugierde für das, was hinter den offiziellen Darstellungen geschehen war.

Sie mochte ihn. Er war ihr bester Freund und sie wollte diese Freundschaft nicht missen. Auch wenn das bedeutete, das alle Welt sie für ein Pärchen hielt.

Natürlich breitete die Kunde sich aus. Gerüchte waren wie der Wind, sie wehten überallhin. Und so erfuhr auch Theoric davon. Sie hatte ihn seit Monaten nicht sehen können, ständig war jemand bei ihr und so war es unmöglich sich aus dem Palast zu schleichen oder eine Nachricht an ihn zu schicken.

Als Theoric es schaffte ihr einen Brief zu senden, bestand er nur aus Zwei Sätzen.

>Ich werde dich immer lieben. Werde glücklich.< Sie brach in Tränen aus und so fand Loki sie wenig später in der Palastbibliothek.
 

„Ich habe einen Plan.“ Es war am nächsten Morgen als Loki wieder zu ihr kam. Er sah übermüdet aus und ziemlich nervös aber auch aufgeregt. Sie kannte Loki schon ziemlich lange und wusste, was immer er vorhatte, es war vermutlich nicht ganz legal. Aber sie war neugierig.

„Kannst du ein Geheimnis für dich behalten Sigyn? Du darfst es niemandem erzählen.“ Sie spürte wie ihr Herz vor Aufregung schneller schlug. Was hatte Loki vor? Es musste etwas mit dem Gespräch gestern zu tun haben. Hatte er einen Weg gefunden wie sie Theoric eine Nachricht bringen konnte? Sie bejahte seine Frage. Natürlich würde sie nichts verraten.

„Und dein Theoric? Kann er auch schweigen?“ Ja. Ja, ja und nochmals Ja. Seit fast Fünf Jahrhunderten waren sie zusammen und hatten es geheimgehalten. Was immer nötig war, was immer Loki vorhatte zu tun. Er würde nichts verraten so wie sie nichts verraten würde, wenn sie nur zusammen sein konnten.

Loki sah sie lange an und schien zu überlegen. Haderte mit sich selbst ob er ihr vertrauen sollte oder nicht. Er entschied sich es zu tun.
 

Es war eigentlich nichts ungesetzliches. Nichtmal wirklich verboten aber trotzdem hatte sie das Gefühl, das sie etwas Verbotenes tat.

Das Loki ein Magier war, war jedem bekannt aber jetzt begann sie zu erkennen, dass es vermutlich niemanden gab der wusste, zu was er tatsächlich fähig sein konnte. Es war sein Geheimnis oder zumindest eines von vielen und er war bereit es ihr anzuvertrauen.

Er hatte die ganze Nacht dran gearbeitet zwei Medaillons zu verzaubern. Eines für sie und eines für Theoric. Auf den ersten Blick sahen sie ganz gewöhnlich aus und enthielten lediglich einen winzigen Spiegel. Ihres war goldfarben und mit Blumen verziert, jede zweite Frau in Asgard besah so etwas. Das andere war silberfarben und schmucklos. Eher wie ein Rasierspiegel.

Er gab ihr beide und nahm sie dann bei der Hand. Zusammen gingen sie durch den Palast und in die Gärten, die ganze Zeit über ließ er sie dabei nicht los. Alle an denen sie vorbeikamen lächelten sie an und hin und wieder konnte sie flüsternde Stimmen hören, die sagten, das es wirklich Zeit wurde, das sie ein hübsches Paar wären und das sie es ja immer gewusst hatten.

Sie errötete beschämt und senkte den Kopf, versuchte aber nicht sich von Loki zu lösen. Sie blendete die Umgebung aus und versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren, als die eindeutigen und vermeintlich wissenden Blicke der Leute.

Lokis Hand war kalt. Seine Hände waren immer kalt, egal wie warm es im Raum war. Sie erinnert sich an eines ihrer Gespräche. Er war auf einem der weiter entlegenen Welten gewesen. Es war Winter dort und alle hatten sich fest in ihre Felle und Mäntel gewickelt aber er empfand es als überhaupt nicht unangenehm. Alle hätten ihn angesehen als wäre er verrückt, ohne Mantel umherzuwandern.

Er hatte ihr auch einst von diesem Traum erzählt. Einen, den er schon hatte seit er ein kleines Kind war. Ein Traum von Kälte die nicht frieren lies und von dem Gefühl absoluten Glücks.

Es war in einem Moment der Schwäche gewesen. Sein Blick war so voller Sehnsucht. Sigyn argwöhnte, dass es die Erinnerung an ein früheres Leben sein könnte. Sie hatte nie wieder mit ihm darüber gesprochen und er hatte ihr nie wieder seit diesem Tag damals davon erzählt.
 

Sie hört ihn ihren Namen sagen und schreckt aus den Erinnerung auf. Sie waren in den Gärten, abseits der Wege, wo sie keiner sehen konnte. Er fragt sie ob sie bereit sei und sie strafft sich.

Loki hüllt sich und sie in Unsichtbarkeit und teleportiert sie aus dem Palast, zusammen wandern sie hinab durch die Stadt zu den Soldatenunterkünften. Es ist kein weiter Weg. Die Baracken für alle Krieger im Einsatz sind nahe des Bifröst, um sie schnell zu ihrem Einsatzort zu bringen.

Sie wartet, noch immer verborgen, in einer der Seitengassen während er sich durch die Menge der Kämpfer schleicht. Nervös spielen ihre Finger mit dem silbernen Medaillon. Dann tauchen Zwei Gestalten aus den Schatten auf. Eine ist Loki, die andere...
 

Er weint vor Glück, sie weint vor Glück. Es ist so lange her das sie sich sahen. Der Kuss ist endlos und die Zeit steht still. Keine Worte zu sagen, ihre Blicke zeigen alles was wichtig ist.

Geflüsterte Liebesbekundungen schweben durch die Luft und seine Hände gleiten über ihren Körper. Sie weiß nicht wie lange sie dort standen und sich einfach nur hielten. Aber irgendwann werden die Schatten länger und der Wind frischt auf. Die Nacht bricht heran.

Sie gibt ihrem Liebsten das Medaillon. Es wird sich nur für ihn und sie öffnen und spricht er ihren Namen hinein, wird der Spiegel wie ein Fenster sein. Sie werden wann immer sie wollen miteinander reden und sich sehen können.

Als Theoric das Ende der Gasse erreicht, steht Loki von seinem Platz am Boden auf und tritt neben ihn. Zusammen verschwinden sie. Sigyn wartet.

Er muss die ganze Zeit dort gesessen und gewartet haben. Völlig lautlos und kaum mehr als ein Schatten.

Der Rückweg verläuft in Schweigen. Loki wirkt traurig und einsam. Als sie sich trennen umarmt sie ihn fest, haucht ihm einen Kuss auf die Wange und flüster ihm ihren Dank ins Ohr.

Er lächelt sie an. Ein glückliches, trauriges, wehmütiges Lächeln. Dann geht er zu seinen Kammern.
 

Sie und Loki treffen sich noch immer. Sie sind immer noch Freunde aber es hat sich etwas verändert zwischen ihnen.

Sie ist glücklich. Durch den Spiegel spricht sie oft mit Theoric und es gelingt ihnen sogar beizeiten ein Treffen auszumachen. Ihre Eltern denken noch immer sie wäre mit Loki zusammen, ebenso wie die Königsfamilie. Seit sie Hand in Hand durch das Schloss zu den Gärten gingen, sind alle restlos überzeugt das sie ein Paar wären. Das Medaillon das Loki ihr gab wird als eine Art inoffizielles Verlobungsgeschenk betrachtet. Ihre Eltern haben aufgehört ihr heiratswürdige Kandidaten vorzustellen und wenn sie wieder für Stunden abwesend ist, fragt niemand, sondern wirft ihr nur bedeutungsschwere Blicke zu. Es kann nicht für immer so weitergehen, das ist ihr auf einer tieferen Ebene klar aber es ist etwas über das sie nicht nachdenken will.

Sie benutzt Loki als Ausrede und am Anfang war es ihr sehr unangenehm, es fühlte sich falsch an ihn so zu benutzen aber als sie mit ihm darüber redet, beruhigt er sie. Es wäre in Ordnung, er hat das selbe des öfteren schon getan und wenn es in Ordnung für sie wäre, würde er diese Ausrede gerne weiter in Anspruch nehmen.

Er schleicht sich oft fort. Sie fragt nicht wohin und was er dort tut. Es ist nicht ihre Sache es zu wissen. Das ist sein Geheimnis.

Nur einmal fragt sie ihn, warum er seine Kräfte geheim hält. Warum er es nicht seiner Mutter sagt oder seinem Vater. Seine Antwort ist betrübt. Sein Vater interessiert sich nicht für diese Dinge, findet es schwach und unwürdig. Nannte es einst eine Schande. Sein Bruder versteht es nicht und nennt seine Kräfte bloße Tricks. Würdigt ihn herab und hält alles für Selbstverständlich. Seine Mutter würde es verstehen und sicher wäre sie Stolz auf ihn aber ihn Magie zu lehren ist das einzige was sie mit ihm allein unternimmt. Wenn es nichts mehr gibt das sie ihn lehren könnte, was würde sie noch verbinden? Es ist eine dumme Angst, er weiß das sie ihn liebt und ihn immer lieben wird aber auch wenn er quasi schon Erwachsen ist, sie ist immer noch seine Mutter.

Sigyn kann das verstehen. Sie fühlt mit ihren Eltern genauso. Einerseits will sie ihr eigenes Leben, anderseits will sie ihre Eltern nicht enttäuschen. Oder besser, sie wagt es nicht, auch wenn sie nicht weiß warum sie solche Furcht davor hat zu widersprechen. Warum sie jedes mal tut was ihre Eltern von ihr verlangen, obwohl sie schon längst erwachsen ist und diese eigentlich keine Rechte mehr über sie hatten.

Sie sprechen nicht mehr darüber. Jeder hat seine eigenen Geheimnisse und seine eigenen Gründe.

Doch sie wünscht, das auch Loki irgendwann sein Glück finden wird. Die Sehnsucht und die Einsamkeit in seinem Blick sind so gewaltig.
 


 

XXXX
 


 


 

In der Mythologie ist Sigyn seine Frau und er hat zwei Kinder mit ihr. Mehr weiß man nicht. In den Filmen kommt sie gar nicht vor aber in den Comics schon und was da abgeht ist heftig.

Loki stakt sie und will sie als Frau. Sie ist schon mit einem Krieger namens Theoric verlobt und wird ihn bald heiraten. Loki töte ihren Verlobten, lässt es wie einen Unfall aussehen und nimmt seine Gestalt an.

Verkleidet heiratet er Sigyn und als Odin die magischen Wort, ihr seid jetzt Mann und Frau, ausspricht, zeigt er seine wahre Identität.

Jetzt wird’s richtig mistig. Alle sind entsetzt und Odin will die Sache natürlich rückgängig machen aber Sigyn sagt nein, ich habe ihn geheiratet ich bin ihm bis zum Tod verpflichtet.

Ernsthaft jetzt? Wenn ich vor dem Traueraltar stünde und der Mann neben mir, den ich liebe, sich plötzlich als der verkleidete, böse Starker entpuppt, der mich schon ewig verfolgt, dann würd ich den Teufel tun die Ehe anzuerkennen! Dem würd ich den Brautstrauß ins Gesicht klatschen!

Sigyn aus den Comics ist entweder die unemanzipierteste Frau des Universums und so treudoff das man kotzen möchte oder sie wusste es die ganze Zeit und die Sache war geplant.

Das erste taugt mir nicht und das zweite erinnert mich Intrigenmäßig zu sehr an Amora als wähle ich Türchen Nummer drei.



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