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Der Krieg der Schatten

von

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Geschwisterliebe (Frigga)

Frigga
 

Die ersten Tage waren einfach nur furchtbar. Nervenaufreibend, anstrengend und chaotisch. Sie hatte damit gerechnet, dass das gesamte Schloss in heller Aufregung sein würde. Ein zweites Kind in so kurzer Zeit, und keiner hatte etwas mitbekommen. Sie wurde von allen Seiten mit Fragen und Glückwünschen überschwemmt. Jeder wollte das Kind sehen, jeder es einmal halten. Es war ermüdend.

Dazu kamen noch die Öffentlichen Auftritte. Würdenträger aus allen Reichen machten ihre Aufwartung und mussten natürlich entsprechend empfangen werden. Sie kannte es schon von Thor und es war genauso kräftezehrend wie damals. Das Kind musste auch der Bevölkerung vorgestellt werden und es gab natürlich ein weiteres gewaltiges Fest zu seiner Namensgebung.

Wie sie es geplant hatte, war der Name Loki nach ihrer Erklärung problemlos akzeptiert worden. Selbstverständlich gab es auch Gerüchte. Die meisten drehten sich darum, das es gar nicht Odins Kind wäre und Frigga eine Affäre hatte, während ihr Mann im Krieg war. So selten wie sich die beiden während dieser Zeit gesehen hatten, wäre das durchaus möglich und das würde auch erklären, warum niemand etwas von der Schwangerschaft gewusst hatte.

Sie lächelte nur drüber. Sie hatte Odin nie betrogen, nicht auf diese Weise. Als sie ihn kennenlernte, war er ein wilder und aufbrausender Mann. Schnell bei Schwert und mit wenig Sinn für friedliche Verhandlungen aber er war dabei sich zu verändern. Sie hatte den abgestumpften Blick gesehen. Sie wusste um den Verlust seiner geschätztesten Generalin, womöglich sogar seiner Geliebten oder zumindest Waffengefährtin. Gestorben in einer weiteren Schlacht und ihre gesamte Streitmacht sowie die mächtigen Walküren mit ihr. Niemand wusste wer der Feind war und Odin sprach nie darüber und viele schienen seltsamerweise kaum Erinnerungen dran zu besitzen noch gab es Aufzeichnungen. Doch was immer geschehen war, hatte den wilden Krieger zu verändern begonnen und ihr gefiel der Mann der er in Zukunft sein könnte. Sein würde mit ihrer Hilfe. Das war ihr einziger Betrug an ihm. Das sie vorgab den Mann der er war zu lieben, wo es doch der Mann war, der er sein würde.

In dem Punkt das es nicht Odins Kind war, hatte die Gerüchte jedoch recht aber anders als sich diejenigen, die sie verbreiten, es sich vorstellten.

Mit der Zeit wurden die Gerüchte leiser und irgendwann verstummten sie gänzlich. Die Probleme jedoch begannen erst.
 

Das Kind war... anderes. Natürlich war es das, es war schließlich kein normales Asisches Baby, sondern das Kind von Jotunen. Sie musste es sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Wenn man den Kleinen sah, sah man nur ein Asisches Baby und sie vergaß oft genug, das es das nicht war.

Er bekam oft Blähungen und Durchfall weil er die Milch nicht richtig vertrug. Auch wenn es mit der Schafsmilch bereits besser wurde. Eir brauchte lange, bis sie die richtige Zusammensetzung herausfand und das Problem zumindest teilweise gelöst war. Trotzdem fehlte ihm offensichtlich etwas. Sein Gesundheitszustand begann sich nach kurzer Zeit erneut zu verschlechtern und er schrie den ganzen Tag lang nach Essen, selbst wenn sein Bauch hart und geschwollene war. Sie fanden durch Zufall heraus, wo das neue Problem lag. Wann immer sie Loki zu Boden ließ, rutschte er instinktiv zu den Wänden und begann diese abzulenken. Auf einen Verdacht hin untersuchte Eir es und stellte fest, das Loki an massivem Kalzium und Zinkmangel litt. Sie erhöhte die Zusätze in seiner Milch.

Warum er allerdings auf allen möglichen Metallgegenständen kauten und sogar einmal die Beine eines massiven Eichentisches anknabberte, konnte sie nicht erklären.

Sie konnten nur versuchen es einzudämmen und so gab Frigga ihm einige Metallene Armbänder aus ihrem Schmuckkästchen. Sie schienen soweit zufriedenstellend zu sein. Zumindest solange wie Loki in seinem Bettchen war. Sobald er frei im Zimmer krabbeln konnte, wurde alles ausgetestet. Gungnir hatte es ihm besonders angetan. So sehr, das Odin ihn nicht mehr mit in ihre Privaten Räume brachte, weil Loki die ganze Zeit schreien und versuchen würde, an ihn ranzukommen.

Ein weiteres Problem war die Illusion seiner Erscheinung. Sein Körper versuchte natürlich die fremde Magie abzuschütteln. Es war eine Instinktive Reaktion aber sie war heftiger als erwartet. Sie musste öfter als gedacht zum Magierzirkel, um die Schleier zu erneuern und jedesmal danach war Loki für Stunden nicht zu beruhigen. Es tat Frigga im Herzen weh, das Kind so leiden zu sehen aber es war zu seinem eigenen besten.

Dann war da noch Thor. In letzter Zeit hatte ihr Junge sich verändert, er war anhänglicher geworden und schneller wütend als früher. Immer wieder sah sie ihn, wie er Loki grimmig anstarrte und einmal erwischte sie ihn sogar wie er das Baby grob weg schubste. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Es gab zu wenige Familien mit zwei kleinen Kinder in Asgard, die sie um ihre Erfahrungen bitten konnten. Im Moment hoffte sie einfach, das sich das Problem von selbst lösen würde. Das war bei den meisten Problemen von Kindern so.
 

Seufzend strich sich Frigga die Haare aus dem Gesicht. Heute war wieder einer dieser Tage.

Es war ein wundervoller Tag in Asgard. Der Sommer war in vollem Gange und die Sonne heizte die Seen auf. Herrlichstes Wetter für jeden. Nur nicht für Loki. Er mochte die Hitze des Tages nicht. Er mochte auch das Licht nicht oder den Strampler den sie ihm angezogen hatte. Den mochte er generell nicht und normalerweise hätte Frigga es dabei belassen aber sie wollte heute in die Gärten gehen und Loki sollte mitkommen. Sie konnte ihn nicht nackt mit nach draußen nehmen, seine Haut reagierte einfach zu empfindlich auf die Sonnenstrahlen und die spezielle Babycreme hatte sie nur einmal versucht. Es war ein Desaster gewesen.

Thor klammerte an ihrem Bein als sie mit ihm und Loki nach draußen ging. Eines seiner Kindermädchen begleitete sie und trug den Korb mit dem Essen.

Er hatte wieder begonnen am Daumen zu lutschen und letztens hatte er tatsächlich in die Hose gemacht und wollte wieder Windeln tragen, dabei war er so stolz gewesen, als er gelernt hatte ganz alleine auf die Toiletten zu gehen. Sie hatte ein erstes Gespräch mit ihm geführt aber seinem verkniffenen Gesichtsausdruck und den Tränen nach zu urteilen, hatte das die Situation wohl eher verschlimmert.

Auch Odin hatte mit ihm geredet. Oder eher Geschimpft. Immerhin war Thor doch ein großer Junge und große Jungs brauchten keine Windeln. Aber Odin war eben ein Krieger und Herrscher. Er wusste nicht wie man mit kleinen Kindern umging. Er versucht es mit Logik, Befehlen und Drohungen und behandelte sie wie kleine Erwachsene. Wenn Thor älter war, dann würde das in Ordnung sein, sogar hilfreich aber im Moment war er ein dreijähriger Junge und die Logik war ihm egal.
 

Die Gärten waren wundervoll wie immer. Überall blühte die Natur und die Vögel sangen. Thor rannte lachend über das Grass und fand immer wieder etwas neues, das sie sich unbedingt ansehen musste. Loki quengelt und versuchte sich aus ihren Armen und vor allem aus dem Strampler zu winden. Sie hatte ihre liebe Mühe ihre beiden Kinder in Schach zu halten. Erleichtert ließ sie sich am Fuße eines alten Baumes ins Grass sinken, als sie das Ufer des kleinen Sees erreicht hatten.

Neben ihr begann Inga die Decke auszubreiten und das Essen hervorzuholen.

Der Tag verging angenehm ruhig. Thor planschte im See und brachte Tonnen von, seiner Meinung nach, schönen Steinen zu ihr. Sie nahm jeden einzelnen mit einem strahlendem lächeln an und legte ihn dann zu dem Rest auf den Haufen.

Irgendwann fing Thor an sich zu langweilen. Im Wasser zu spielen machte Spaß und über die Wiese zu rennen ebenfalls aber es waren keine anderen Kinder hier, mit denen er sich hätte vergnügen können. Frigga wusste um das Problem. Derzeit gab es im gesamten Palast nur noch zwei weitere Kinder und beide kamen aus den unteren Rängen der Bediensteten. Natürlich sollte ein Prinz und zukünftiger König dem Volk nahe sein aber er musste auch lernen, das es in diesem Punkt Unterschiede gab. Und auch das Volk selbst durfte nicht annehmen, das der Prinz ihnen gleichgestellt war. Es würde über kurz oder lang nur zu Problemen führen.

Im Moment führte es dazu, das Thor bei ihr seinen Spaß suchte. Immer bei ihr, die Kindmädchen gaben allem Anschein nach keine guten Spielgefährten ab. Außer wenn es ums Fangen und Verstecken ging. Frigga war vorbereitete und hatte einige Brettspiele mitgebracht.

Alles lief gut, bis Loki nach ihrer Aufmerksamkeit verlangte und gewickelt werden musste. In dem Moment in dem sie sich von Thor abwandte, um sich voll und ganz auf Loki zu konzentrieren, zog der Schleier der Wut über das Gesicht ihres Ältesten.

Zuerst dachte Frigga sich nichts dabei. Thor war sicher nur beleidigt weil sie ihr Spiel unterbrochen hatten. Sie beachtete ihn nicht weiter und wickelte Loki, kitzelte ihn und lachte als er sich freudig wand und mit seinen kleinen Händen nach ihr griff. Inga neben ihr lachte auch und spielte ebenfalls mit Loki. Keiner von ihnen achtet noch auf Thor. Bis dieser mit einem Wutschrei das Brett und die Spielfiguren durch die Gegend schmiss. Dann stürmte er vor und packte einen ihrer Arme. Mit mehr Kraft als man es einem so kleinen Jungen zutrauen würde, riss er sie zu sich und von Loki weg. Wie paralysiert starrten Frigga und Inga. Dann schien Thor zu merken, was er da gerade tat und rannte mit Tränen in den Augen davon.
 

Sie hatten ihr Lager sofort abgebrochen und waren zum Palast zurückgekehrt. Loki hatte die ganze Zeit über geweint und geschrien, nichts schien ihn beruhigen zu können. Diesmal verstand Frigga genau warum, auch sie war voller Angst und Panik. Bald darauf waren alle ihre Diener damit beschäftige, den Palast abzusuchen.

Es war Dorak, der ihren Sohn letztlich fand. Er hatte sich in den Küchen versteckt. Erleichtert schloss sie ihn in die Arme bevor sie ihn von sich hielt und genauer ansah. Thors Augen waren gerötet und seine Nase lief noch immer.

„Oh Thor, warum hast du das bloß gemacht? Was ist den in dich gefahren?“ Thor schaute nur beschämt weg und zog die Nase hoch. Er schien nicht darüber reden zu wollen und es beunruhigte Frigga wie er die Fäuste ballte und sich unter ihrem Griff versteifte.

„Warum bist du so wütend Thor? Du hast mir Angst gemacht am See und du hast Loki zum weinen gebracht.“ Sanft versuchte sie ihn zu beruhigen, seine Wut zu bändigen und den Grund herauszufinden. In solchen Moment war er so sehr wie sein Vater. Aufbrausend und Wild. Sie merkte sofort das sie etwas falsches gesagt hatte, als Thor, der gerade begonnen hatte, lockerer zu werden, sich erneut verseifte und zwischen den Zähnen zischte.

„Ich hasse ihn!“ Es erschreckte Frigga, mit wie viel Wut diese Worte gesprochen waren und es erschreckte sie noch mehr als Thor wieder anfing zu weinen. Große, schwere Tränen, die über sein Gesicht liefen.

„Immer geht es nur um Loki! Alle reden nur von ihm und keiner kümmert sich um mich. Er kann überhaupt nichts, nur schreien und sabbern aber alle haben ihn viel lieber als mich.“ Mit einem mitfühlendem Blick zog Frigga ihren Sohn zu sich und umarmte ihn. Das war es also gewesen. Thor hatte gedacht, sie würde ihn jetzt nicht mehr lieben, weil sie ein neues Baby hatte. Es zerriss ihr fast das Herz, das sie tatsächlich nicht bemerkt hatte, wie sehr sie ihren Sohn vernachlässigte.

Sie würde sofort etwas deswegen unternehmen. Sie konnte das nicht länger zulassen. Gleich morgen würde sie eins der vertrauenswürdigeren Kindermädchen einweisen. Und für jetzt würde sie in Ruhe mit Thor reden und dann mit ihm zu Odin gehen. Immerhin war er der Vater und es war nur Recht und Billig wenn auch er sich etwas mehr um seinen Sohn kümmerte. Selbst wenn er mit Bauklötzen und Kreide nicht viel anzufangen wusste.
 

Nach diesem Tag wurde es langsam aber stetig besser. Thor hörte mit dem Daumenlutschen wieder auf und auch das Windelproblem löste sich. Frigga hatte Inga als neues Kindermädchen für Loki gewählt. Sie hatte nichts über die Ereignisse am See erzählt, trotz des Drängens der anderen Frauen. Sie schien in der Lage zu sein, über gewisse Dinge zu schweigen. Anfangs war sie entsetzt gewesen als sie die Wahrheit über das Kind erfahren hatte und jedesmal wenn sie ihn hochheben sollte, zögerte sie kurz aber das hatte sich glücklicherweise schnell gelegt.

Damit hatte Frigga nun wieder mehr Zeit für Thor.

Und nachdem Loki begann, aktiver seine Umgebung zu erkunden, wurde auch Thors Verhältnis zu seinem Bruder besser. Immer häufiger nahm er die Rolle des Beschützers an, wenn Loki wieder ausbüxte und wie ein kleiner Wirbelsturm durch das Zimmer robbte und rollte.

Er verstand schnell, das Loki dunkle Ecken mochte und begann aus Kissen, Decken und Möbeln Höhlen zu bauen. Er war der Burgwächter oder der Ritter oder auch der große, böse Drache, der Loki, welcher die Rolle des Gefangenen oder der Prinzessin abbekam, abwechselnd beschützte oder in der Höhe gefangen hielt. Es war zu süß wenn er mit seinen Holzschwert und seinem kleinen Helm vor der Kissenburg stand und alle Angriffe der Kindermädchen oder seiner Mutter abwehrte, die zu Loki wollten. Und Loki schien das ganze zu gefallen oder zumindest störte es ihn nicht sonderlich. Er schlief einfach in seiner Kissenhölle oder wurde von Thor mit ein Paar Goldbarren und Juwelen, in Wirklichkeit Bauklötze und Murmeln, ruhiggestellt.

Nur wenn die Zeit die Zauber zu erneuern näherrückte sowie kurz danach, war es schwierig. Thor bemerkte natürlich das mit seinem Bruder in dieser Zeit irgendetwas passierte aber glücklicherweise lies er sich noch mit einfachen Erklärung abspeisen. Nach einer weile änderte er seine Fantasiegeschichten und Loki war nicht länger die Prinzessin oder ein Gefangener des Drachen sondern ein Magier, der gerade nicht zaubern konnte und den der edle Krieger deshalb verteidigen musste. Odin begrüßte diese Entwicklung. Solang Thor immer den dominanten, anführenden Part einnahm war für ihn alles in Ordnung.
 


 

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Lasst uns hier doch nochmal über Hela sprechen. Odin ist mit Frigga verheiratet also sollte man denken, das sie auch Helas Mutter ist. Laut den Chomics hat er sie aber erst geheiratet, nachdem er sie verbannt uns sich verändert hat. Weil sie eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Angeblich.

Im Film wird es nicht angesprochen. Eher ist es so das absolut niemand irgend eine Ahnung zu haben scheint. Die letzten lebende Walküre und Odin selbst mal ausgenommen.

Kann man ihre Existenz wirklich dermaßen effektiv aus der Geschichte streichen? Es muss Leute gegeben haben, die noch immer in Asgard lebten, die sie kannten und vielleicht mal hinter vorgehaltener Hand über sie sprachen.

Und die Geschichtsbüchern erst. Es waren Jahrhunderte oder auch Jahrtausende, die Hela und Odin zusammen auf Beutezug und Eroberungen aus waren. Das wären verdammt viele Bücher die da entfernt und verändert werden müssten. Das wäre eine ziemlich große Lücke in der Geschichte.

Wie erklärt man sowas?
 

Oh du willst wissen was in diesen Achthundert Jahren passiert ist, die hier fehlen? Nun eigentlich gar nichts deswegen haben wir es nicht für nötig gehalten das aufzuschreiben. Und das Asgards Macht und Reichtum sich in dieser zeit verzehnfacht haben, ja, weißt du.... oh mir fällt da ein ich muss jetzt ganz dringen weg.

Toll, da wird sicher niemand misstrauisch.



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