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Chastity

von

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Leben und Tod

Ebenfalls unbezahlbar war die Reaktion auf alles, was Dean mit Cas noch anstellte an diesem Tag. Er nahm sich Zeit und war behutsam und zärtlich mit Cas. Der Engel gab sich ihm hin und es war, als wären sie beide herausgerissen aus Raum und Zeit und flögen gemeinsam durch Universen voller Lust und Leidenschaft.
 

Castiels erster Sex, nach Jahrtausenden der Existenz und kurz vor deren erwartetem Ende, war unfassbar schön und voller Leben und Tiefe und Leichtigkeit, und als es an der Zeit war, das Motel zu verlassen und dem Schicksal entgegen zu treten, spürte er einen tiefen Schmerz in seinem Herzen und ein dunkles Bedauern. Nie hatte er das Leben, das hier sein, das SEIN so sehr geschätzt wie jetzt, an diesem Tag, nach diesem biblischen Erkennen, so kurz vor dem Ende alles Fühlens und Denkens.
 

Doch dann kam alles anders.
 

Castiel überlebte.
 

Und Dean, der darüber sehr glücklich war, wusste dennoch nicht, wie er nun damit umgehen sollte.
 

* * *
 

Sie kämpften gemeinsam gegen die Apokalypse. Sie stellten sich Dämonen und Geistern, stellten sich Engeln und Höllenbrut.
 

Stellten sich Luzifer, der alles, sie selbst, die Menschheit, die Erde, an der Rand des Abgrundes brachte.
 

Bei alle dem fühlte sich das Verhältnis zwischen Dean und Castiel seltsam an, und Dean wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
 

Sie redeten nicht über das, was geschehen war. Dean brachte es nicht fertig, immerhin war Castiel sein bester Freund und der Sex zwischen ihnen war eine Sache der Verzweiflung gewesen... oder?
 

Nun, für Dean war es mehr als das. Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich zwischen ihm und Cas mehr entwickelt hätte... eine Freundschaft mit Vorzügen, wie man so schön sagt? Sicher. Oder waren die Gefühle, die er für den Engel empfand tiefer? Er wollte nicht darüber nachdenken, er war noch nie jemand gewesen, der sich den Gefühlen offenen Auges stellte.
 

Zumal Castiel sich ebenfalls nicht äußerte.
 

Castiel war unsicher.
 

Er hatte, bevor er die Winchesters kennen gelernt hatte, noch nie so etwas wie Freundschaft gekannt. Er mochte diese Freundschaft, das war etwas, was ihm gefiel. Nicht zuletzt deswegen hatte er gegen die Order des Himmels aufbegehrt und die Erfahrung gemacht, dass auch ein Gottesstreiter einen eigenen freien Willen haben kann und eigene Entscheidungen treffen kann.
 

Doch nun hatten er und Dean Sex miteinander gehabt. Und da er so unerfahren war, war ihm völlig unklar, was das nun bedeutete? Waren sie immer noch Freunde? Oder waren sie mehr?
 

Er fühle ein Bauchkribbeln, wenn Dean in seiner Nähe war. Er fühlte sein Herz schneller schlagen. Was hatte das zu bedeuten?
 

War er verliebt?
 

Oder hatte er sich bei Dean mit irgendetwas angesteckt?
 

Er hätte Dean gerne gefragt. Dean war der, dem er vertraute, und den er in der Vergangenheit immer gefragt hatte, wenn es um menschliche Dinge, Gefühle und ähnliches ging.
 

Aber diesmal traute er sich nicht, da die ganze Sache eben auch Dean betraf.
 

Und so schwieg Cas, weil Dean schwieg.
 

Und Dean hielt sich zurück weil Cas nichts dazu sagte.
 

Es war eine dumme, verfahrene Situation und keiner von beiden war in der Lage, sie zu lösen.
 


 

Es gelang ihnen unter schrecklichen Opfern, die Apokalypse zu stoppen.
 

Das schlimmste war zwar abgewendet, aber Sam war tot.
 

Sammy, Deans kleiner Bruder, Deans nervige zweite Hälfte, war tot!
 

Dean schaffte es nur mit Mühe, damit fertig zu werden, und Cas fand keinen Weg, ihm zu helfen.
 

Er wollte bei ihm sein, ihn halten, ihn trösten. Doch...
 

Als Dean zu Lisa Braden und ihrem Sohn Ben ging und bei ihnen einzog, zerdrückte es Cas fast das Herz. Er hatte sich nicht vorstellen könne, wie sehr es wehtun konnte, etwas zu verlieren, was man nie wirklich gehabt hatte. Er war ein Idiot, darüber war er sich klar. Vielleicht hätte er mit Dean reden sollen, ihm sagen sollen...
 

Nun, es war zu spät.
 

Dean genoss sein Leben mit Lisa. Es war schön, ein friedliches Leben zu führen, einen ganz normalen Job zu haben. Abends nach Hause zu kommen, mit der Familie zu Abend zu essen, Ben von der Schule erzählen zu hören. Mit Lisa einen Film im Fernsehen zu schauen. An den Wochenenden mit den Nachbarn ein Barbecue zu machen. Mit Kumpels einen trinken zu gehen. Mit seiner schönen Frau zu schlafen.
 

Dean liebte Ben.
 

Dean mochte Lisa.
 

Sehr sogar.
 

Dean liebte... nein. Dean liebte Lisa nicht.
 

Und je länger es dauerte, desto mehr wurde ihm klar, dass das hier nicht richtig war. Dass er hier nicht am richtigen Platz war.
 

Das war nicht sein Leben.,
 

Und Lisa, so toll sie auch war, war nicht der Mensch... oder besser das Wesen, mit dem er den Rest seines Lebens verbringen wollte.
 

Und dann tauchte Sam wieder auf.
 

Er war wieder da, und er war doch nicht er selbst.
 

Und Dean wurde klar, dass er nicht bei Lisa bleiben konnte. Es tat weh, sie zu verlassen, und es tat noch viel mehr weh, Ben zu verlassen, doch er hatte keine andere Wahl.
 

Und dann die Sache mit Crowley. Ohne, dass Dean recht wusste, wie er da rein geraten war, arbeitete er auf einmal mit Sam und mit … Cas... für Crowley, und alles, an was er je in seinem Leben geglaubt hatte, stand Kopf.
 

Und doch, auch hier wieder hatte er keine Wahl.
 

Er kämpfte für das, was ihm wichtig war. Für Sam. Für den freien Willen. Gegen Crowleys Erpressungen.
 

Und bei alle dem fühlte er sich am wohlsten, wenn Castiel bei ihnen war.
 

Die Gefühle für Castiel, die er vergraben zu haben glaubte, kamen mit Macht wieder zum Vorschein.
 

Und doch. Immer noch wusste er nicht, was er tun sollte. Ob und wie er mit Castiel reden sollte. Und niemand konnte ihm dabei helfen.
 

Bobby nicht und Sam nicht.
 

Und dann geschah die Sache in Chastity, Iowa.
 

Ausgerechnet Chastity.



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