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Whitbeards jüngste Tochter

Ein kleines Kind auf der Moby Dick
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, mich gibt es noch^^
Sorry für die lange Pause - mein Buch, ein Umzug und noch ein paar Umstände haben ordentlich Zeit verschlungen

-> Kleines Buch-Update: Die Rohfassung steht, ein weiteres Kapitel muss noch hinzugefügt werden und eines umgeschieben werden (und dann noch Testleser reaktivieren, professionelles Lektorat bemühen, das Cover ausarbeiten) - es gibt also noch einiges zu tun^^"

Und hier haben wir ein hübsches "Info-Dump" Kapitel XD
Also es gibtes ein paar mehr Infos über unsere kleine Protagonistin - und dann wird es vermutlich noch ein weiteres Black Island Kapitel geben - aber von Serena und ihren Leuten habt ihr sicher nicht zum letzten mal gehört^^

Fertig ist das Kapitel seit gestern - aber Gott sei Dank hab ich es heute noch mal durchgelesen XD
Da waren ja noch so viele Fehler drin^^" Komplett anzeigen

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Gespräch am Hafen

„Also?“ Serena verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand.

Ruhig fokussierte sie ihren Blick auf ihren ehemaligen Schiffsarzt, der ihr gegenüber in seinem Labor stand. Der kleine, alte Mann sah sie missmutig an und nahm einen großen Schluck aus der Flasche die er bei sich trug anstatt ihr zu antworten.

Der unverkennbare Geruch von Alkohol hing in der Luft und Serena vermutetet, dass sie bei längerem Aufenthalt allein durch die Luft betrunken würde.

Trotzdem atmete die ehemalige Piratenkapitänin tief durch, Schimpfen und Drängeln hatte noch nie etwas bei Quing gebracht. Außer den beiden waren noch Pyrros und Jasson anwesend. Mehr Leute wollte Serena noch nicht in ihre Vermutung einweihen, welche ihr immer absurder vorkam, je mehr sie darüber nachdachte – zugleich aber konnte sie sich des Gefühls nicht erwehrend, dass sie sicher gehen musste – dass sie wissen musste.

„Fünfzig Prozent“, brach Quing schließlich die Stille, „Eine fünfzig prozentige Übereinstimmung der mitochondrialen DNS. “

Er hob wieder seine Flasche und trank.

„Oh Backe“, murmelte Pyrros und sah Serena fragend an, „Was machen wir jetzt?“

Serena krallte ihre Finger in ihre Oberarme.

„Was sollen wir schon tun?“, fragte sie gepresst, „Wir können sie ja schlecht entführen, oder so.“

„Du könntest noch einmal mit ihnen reden“, schlug Jasson vor, doch sein Ton verriet deutlich, dass ihm diese Idee nicht gefiel.

„Du meinst Whitbeard fragen, ob ich der Kleinen ein paar Fragen zu meiner Schwester stellen darf?“, fragte Serena bitter.

„Es wäre ne Möglichkeit“, meinte auch Pyrros, etwas hilflos zuckte er mit den Schultern.

„Seid keine Idioten“,knurrte Quiang, „Es ist die einzige Möglichkeit, wenn du Antworten haben willst.“

Scharf sah er Serena an.

„Und denk ja daran, dass es Antworten gibt, die du nicht hören willst.“
 

Der Lockport brauchte eine Woche um sich aufzuladen. Natürlich hätte die Whitbeardcrew einfach weiter fahren können – sie hatten bei weitem genügend Eternalports um jedes beliebige Ziel anlaufen zu können. Doch nach dem der erste Abend so ruhig abgelaufen war, waren Whitbeard und seine Kommandanten dazu übereingekommen, die Woche zu bleiben, es sei denn es würde doch noch etwas vorfallen.

Aber danach sah es auch einen Tag später nicht aus. Alle gingen ruhig mit einander um, es gab keine Anfeindungen und die Atmosphäre war nicht mehr so angespannt wie am Anfang – gelöst noch lange nicht, aber nicht mehr so angespannt.

Shatiel spielte bereits am nächsten Morgen mit den Dorfkindern. Immer im Hafen und immer unter den wachsamen Augen ihrer großen Brüder und am Abend durfte sie wieder Eislaufen fahren.

Am zweiten Tag überwachte Marco die Kinder im Hafen. Die Dorfkinder hatten sich schnell an Shatiel gewöhnt und daran, dass sie anders „sah“ als sie und trotzdem ziemlich gut mitspielen konnten. Sie spielten fangen, liefen am Pier auf und ab und wichen einander aus.

Wolken waren am Himmel aufgezogen, verdeckten aber die Sonne nicht, die ihre noch leicht wärmenden Strahlen vom Himmel schickte und den Boden, Häuser und Menschen wärmte.

Die Luft war erfüllt von Kinderlachen, Wellenrauschen und dem beständigen Trappeln von Füßen auf Stein – hin und wieder durchbrach ein Ausruf dieses Gemisch an Lauten, wenn eines der Kinder einen Erwachsenen fast umrannte, oder sich jemand über den Spiellärm hinweg verständigen wollte.

Marco hatte sich auf eine Kiste am Pier gesetzt, den Rücken zum Meer, den Kindern und dem Dorf zugewandt. Ihm direkt gegenüber lag die einzige Bar des Ortes, rechts und links kleine Läden, ein Fischerstand. Er wandte seine Aufmerksamkeit von der Szenerie ab, als etwas gegen sein Bein stieß. Etwas weiches, kleines, das zurück federte.

Marco wandte sich sofort um und entdeckte ein kleines Kind – vielleicht ein Jahr alt, hellbrauner Haarschopf – es saß auf dem Boden und blickte ihn mit großen, dunkelgrünen, zutraulich Augen an.

„Nanu, wo kommst du den her?“, fragte er das Kind und lächelte es an.

Das Kind antwortete nicht, verzog den Mund aber zu einem begeisterten Lächeln, als es so freundlich angesprochen wurde. Marco kniete sich hin, damit dieses nicht so nach oben schauen musste. Das Kleine stand wieder auf, tapste neugierig näher und streckte eine Spucke nasse Hand nach Marco aus. Nicht unbedingt erpicht darauf, Kinderspucke im Gesicht verschmiert zu bekommen fing er die Kinderhand spielerisch ab. Das Kind – Marco nahm an, dass es eine Junge war – gluckste vergnügt und strahlte ihn an.

„Ich sagte doch, Kinder stehen dir“, erklang Serenas Stimme und als Marco aufblickte stand sie nur wenige Meter entfernt, die Arme lässig in die Hüften gestemmt und lächelte auf sie beide herab. Der Kleine quietschte vergnügt auf und tapste auf Serena zu die in die Hocke ging und ihm die Arme entgegen streckte.

„Hey, Schatz“, begrüßte sie das Kind und nahm ihn in den Arm. Einen kurzen Blick schenkte sie dabei Marco – dunkelgrüne Augen.

„Dein Kind?“

„Ja.“

„Erklärt warum ihr nicht mehr auf See seid.“

Sie lachte auf.

„Es ist möglich Kinder auf einem Schiff aufzuziehen, aber ich wollte ihm lieber ein sicheres Zuhause bieten.“ Liebevoll lächelte sie auf das Kind – ihren Sohn – herab.

„Verstehe.“

Eine seltsame Stille kehrte zwischen ihnen ein. Serena sah Marco an, bis ihr Sohn an ihren Haaren zog um ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Lächelnd wandte sie sich ihm wieder zu.

>Das Kind steht dir< hatte sie gesagt, als er Shatiel auf dem Arm gehabt hatte – das Kompliment hätte er zurück geben können. Aber das wäre ihm albern vorgekommen.

Er stand wieder auf und sie tat es ihm gleich, ihren Sohn nahm sie dabei auf den Arm.

Eines der Kinder, die mit Shatiel spielten, fiel hin, blieb einen Moment sitzen um seine Knie zu begutachten und sprang dann wieder auf um weiter weg zulaufen. Shatiel war mit fangen dran.

„Was wisst ihr über sie?“, fragte Serena unvermittelt, ihr Blick lag auf dem blinden Mädchen, das strahlend mit den anderen durch den Hafen tobte.

„Nicht viel“, entgegnete Marco.

Serena nickte und schwieg wieder.

„Worauf willst du hinaus?“, fragte er schließlich.

„Ist schon seltsam, dass ihr ein kleines Mädchen mit an Bord nehmt“, murmelte sie.

Er maß sie mit prüfenden Blicken.

„Das ist wohl nicht alles, was hinter deiner Frage steckt“, stellte er nüchtern fest.

„Sie sieht meiner Schwester ähnlich“, platzte es aus ihr heraus.

Marco zuckte überrascht. Schnell wandte er seinen Blick zu Shatiel und wieder zurück zu Serena. Er konnte keine Ähnlichkeit entdecken.

Sie lachte bitter auf.

„Oh, meine Halbschwester und ich sahen uns nicht besonders ähnlich.“ Sie klang traurig dabei, hart, als wäre das eine verletzende Erkenntnis für sie.

„Nun ja, wir haben die gleiche Haarfarbe, das war´s aber auch schon“, fügte sie schnaubend hinzu.

„Keine gute Beziehung?“, fragte Marco behutsam, er wusste nicht viel über Serena. Sie hatten sich immer mal gesehen, gegeneinander gekämpft – private Gespräche hatten sie nie geführt.

Serena verzog den Mund.

„Ich stamme aus einem Seitensprung unserer Mutter, Serenetys Vater hat mir das nie verziehen – das stand zwischen uns“, erklärte oberflächlich, „Außerdem ist sie einige Jahre älter als ich.“

Marco nickte verstehend.

„Ich denke nicht, dass das etwas mit Shatiel zu tun hat“, wehrte er dennoch ab.

Serena biss sich auf die Unterlippe. Irgendwie machte ihn das nervös.

„Gibt es da irgendetwas, was du mir noch mitteilen willst?“, fragte er misstrauisch.

Unangenehm berührt verschränkte er die Arme vor der Brust und musterte sie kritisch. Am liebsten hätte er sich Shatiel gegriffen und sie zurück auf die Moby Dick gebracht. Warum konnte er selbst nicht genau sagen.

Serenas Sohn regte sich in ihren Armen und machte quengelnd auf sich aufmerksam. Sie wandte sich ihm zu und wieder breitete sich eine unangenehme Stille zwischen ihnen aus.

„Ich hab sie testen lassen“, sprach Serena ihn schließlich an.

Marco fuhr zu ihr herum.

„Vorgestern am See ist sie hingefallen und hatte Nasenbluten, das blutige Tuch hat Pyrros eingesteckt und Quing hat es mit meiner DNA verglichen – fünfzig Prozent Übereinstimmung.“

Marco brauchte einen Augenblick um die Information zu verarbeiten. Sie hatte Shatiel einfach getestet? Das Kind war vorgestern hingefallen und hatte Nasenbluten gehabt?

„Du denkst also, sie ist das Kind deiner Schwester?“, fragte er vorsichtig und hoffte auf eine negative Antwort – obwohl, wenn sie die Mutter kannten, dann könnten sie Shatiel zu ihr zurück bringen, in Sicherheit.

„Wenn sie nicht das uneheliche Kind meines Bruders ist...“, Serena ließ den Satz offen.

„Wie viele Geschwister hast du?“

„Nur die beiden.“

Marco versuchte Zeit zu gewinnen. Sie wollte Shatiel doch eigentlich in Sicherheit bringen – nur irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht. Und überhaupt, war sie bei ihrer Mutter den Sicher? Irgendwie war sie ja auf dem Sklavenmarkt gelandet.

„Wo lebt deine Schwester?“, fragte nach. Serena hob die Schultern.

„Sie hat geheiratet, als ich noch auf See war, irgend so einen adeligen Schnösel.“

„Irgendeinen adeligen Schnösel?“, hinterfragte Marco, „Irgend so ein adeliger Schnösel heiratet ein dahergelaufenes Mädchen von Black Island?“

Serena schloss gequält die Augen.

„Scheint so.“

„Was steckt da wirklich hinter?“

„Nichts.“

„Von wegen.“

„Alle Mädchen auf Black Island sind dahergelaufen, für den Rest der Welt.“

Streng sah er sie an. Sie presste die Lippen zusammen und sah streng zurück.

„Na schön“, gab Marco nach, „Du weißt also nicht wo deine Schwester ist?“

„Nein“, erwiderte sie seufzend, „Mein Bruder weiß es, er hat´s mir nie gesagt und er lebt auf der anderen Seite der Insel.“

Marco nickte.

„Dir ist klar, das wir sie nicht hier lassen, oder?“, erklärte er entschieden.

Serenas Augen verengten sich zu schlitzen.

„Gut, kann ich trotzdem mit ihr reden?“, fragte sie dennoch diplomatisch.

„Falls du dir von ihr Informationen erhoffst, bezogen auf deine Schwester – sie hat eine Amnesie, sie wird dir nicht helfen können“, erklärte er hart – ziemlich entschlossen Serena nicht in Shatiels Nähe zu lassen. Das wäre jetzt sicher zu früh für die Kleine Erinnerungen zurück zu gewinnen – am Ende schlechte Erinnerungen. Serena musterte ihn prüfend und wandte sich dann den Kindern zu. Ihr Blick suchte Shatiel und folgte ihr eine Weile.

„Blind, sie beherrscht Haki und keine Erinnerungen...“, murmelte sie vor sich hin, „Ich denke mein Bruder hatte einen guten Grund mir nicht zu sagen, wer unser Schwager ist. Vielleicht ist es sogar das Beste, wenn ihr sie mit euch nehmt.“

Sie seufzte, dann lächele sie wieder.

„Passt bitte gut auf sie auf, ja?“, sie wirkte wieder wie immer, locker, immer bereit und lächelnd.

Noch bevor er antworten konnten ging Serena weiter, ihr Kind kletterte ihr fast auf die Schulter und winkte ihm zu.

Serena wandte sich nicht noch einmal um.

Marco schüttelte den Kopf – ein kläglicher Versuch Unbehagen und Verwirrung abzuschütteln. Er musste Whitbeard informieren.

Sie hatten eine erste wirkliche Information wo Shatiel herkam. Marco war sich noch nicht sicher, ob das wirklich gut war – oder eher schlecht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CharlieBlade1901
2020-06-26T07:19:45+00:00 26.06.2020 09:19
Hi endlich mal wieder ein neues Kapitel und eine echt interessante Unterhaltung. Wieder ein neuer Anhaltspunkt über Shatiels Herkunft.
Antwort von:  Runenmagierin
26.06.2020 11:07
Ja, sorry, ich hatte die letzten Wochen encht ein Tief, die ganze aktuelle Situation zerrt an meinen Nerven >.<
(Meine Mutter ist Ärztin, ich kriege also aus der Ecke sehr viel mit und das ist sehr wenig Corona)
Seit ein paar Wochen bin ich jetzt wieder gezielt am Arbeiten, Schreiben und Überarbeiten - und die Sache mit der Ausbildunge -> ich hab jetzt im Übrigen die Zusage, im September geht es los^^

Das Kapitel hat mega Spaß gemacht - vor allem, da ich am begreifen bin, dass ich Shatiels Hintergrund, ihre Familie, Herkunft und frühe Kindheit eigentlich sehr gut ausgearbeitet habe, aber davon beinahe gar nichts mehr bekannt wird^^"
Vielleicht wird es noch ihren Familiennamen geben - aber ansonsten wird Shatiel wohl immer nur Shatel, Whitbeards jüngste Tochter sein^^


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