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The walking Dead and I

von

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Der Anfang, anders als erwartet

Die Nacht war seit dieser Zeit alles andere als erholsam. Mit einem Ohr horchte man bei jedem Geräusch auf, aber die meisten Geräusche ließen einen sowieso nicht schlafen oder ruhen. Man konnte noch so sicher sein, doch die Sicherheit von früher... wird es nie wieder geben.
 

Es war wieder einer dieser Nächte, in denen Holly Parker mehr wach war, als Ruhe fand.

Sie war 28 Jahre alt, hatte weißblondes, schulterlanges, leicht zerzaustes Haar und tiefblaue Augen.

Sie war keine große Frau, doch recht gut gebaut. Holly liebte die Ruhe, deswegen war sie, bevor das Virus ausbrach

auch immer in der Natur unterwegs. Meistens hielt die junge Frau sich in der Nähe von Wasser auf. Flüsse, Seen oder

das Meer, es war ihr gleich, manchmal wanderte sie auch durch die Wälder von Kalifornien, lernte das Fährten lesen und wie man in der Wildnis überlebte. Seit jeher hatte sie immer einen großen Rucksack mit dem nötigsten drinnen: Einen dunkelblauen Kapuzenpulli, zwei Shirts, vier Paar Socken, vier Slips und zwei BH´s.

Als das Virus ausbrach und die Beißer die Städte unsicher machten, Menschen töteten und auch infizierten, lief Holly oft Tage und Nächte durch die Gegend. In diesen Situationen rügte sie sich oft selbst, das sie mit so viel Gepäck umherzog.

Die junge Frau hatte zwar zwei kleine Schusswaffen bei sich, kämpfte aber lieber mit ihrer Machete.

Das Töten mit dem großen Messer war leiser und effizienter, wenn auch die Gefahr damit größer war.

Trotz dieser scheinbar ausweglosen Situation, unschönen Erfahrungen sowie Begegnungen, war Holly immer optimistisch und mochte das Leben. Sie nahm auf ihrer Flucht auch ihren MP3 Player mit, der mit Hit´s von ihrem Lieblingsrocker gefüllt war. Ein Geschenk von ihrem Vater, zum 25. Geburtstag. Ihr kleiner Bruder Josh schenkte ihr damals Kopfhörer dazu,

da er die Musik nicht ausstehen konnte. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, bei der Erinnerung an diesem Tag.

Josh war wirklich froh, endlich seine Ruhe gehabt zu haben. Natürlich erkannte Holly seine Absicht mit dem Geschenk.

Erst recht als er es ihr leicht murrend gegeben hatte. Da kam sie nicht drum herum, ihm seine eh schon struppigen Haare noch mehr zu zerzausen.

Das war einer ihrer liebsten Erinnerungen..
 

Hier lag sie nun...auf einem provisorischen Baumhaus. Zugegeben, es waren nur Äste, irgendwelches Zeug, welches sie auf ihren Touren gesammelt und mit Stoff zusammengebunden hatte. Dennoch erfüllte es seinen Zweck. Sie war sicher vor den Beißern und musste sich nicht vor irgendwelchen Angriffen fürchten. Es waren zwar nur drei Meter, aber man hatte von dort oben einen besseren Blick. Sie bildete sich auch ein, die Geräusche so besser wahrnehmen zu können.
 

Die junge Frau blickte in den dunklen Himmel, gedankenverloren sah sie sich die Sterne an, blendete für einen Moment alles um sich herum aus..

Unten am Baum hatte sie einen Beißer angekettet, um ihren Geruch zu überdecken. Irgendwann kam ihr diese Idee, schnappte sich einen Beißer und trennte ihm mit ihrer Machete beide Arme sowie den Unterkiefer ab.

Bis jetzt gab es auch noch keine Probleme. An das Stöhnen und die Schreie hatte sie sich mehr oder weniger gewöhnt, soweit man sich überhaupt daran gewöhnen konnte.

Die „Stille“ wurde von schnellen Schritten, die mit keuchen und stöhnen einhergingen durchbrochen.

Holly schüttelte ihre Gedanken beiseite und blinzelte einmal, ehe sie sich dem Geräusch widmete und nach unten sah.

Ihre Augen weiteten sich. “Scheiße!“ zischte sie, als sie sah, was sich unten abspielte. Ein Mann lief in ihre Richtung.

Das Laufen war mehr ein Humpeln, was die Situation nicht leichter machte, da er von fünf Beißern verfolgt wurde. In seinem Gesicht erkannte man leichte Panik und was sah sie da? Er schien angepisst zu sein, das er so schlecht voran kam.

Die Frau pfiff einmal, um die Aufmerksamkeit des Mannes zu erregen. „Hier oben!“ rief sie ihm winkend zu. Der Mann fuhr erschrocken um sich und sah direkt zu ihr auf. Er beeilte sich, um zu dem Baum zu gelangen, blieb aber vor dem angeketteten Beißer stehen, sah dann wieder zu Holly. Jetzt erkannte sie auch einen Hauch Hilflosigkeit in seinen Augen, sah zu ihm runter und verstand was los war. Dort wo eigentlich seine Hand sein sollte.. war nichts...

Ein unsauberes Stück Stoff wurde um das Gelenk gewickelt, welches von altem und neuem Blut durchtränkt war.

Ihr entwich ein genervtes Stöhnen, überlegte aber kurz...dann sah sie sich um und durchwühlte grob ihren Rucksack. „Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße! Nichts!“ fluchte sie.

„Hey du! Hilfst du mir jetzt oder was?!“ rief ihr der Mann gereizt und panisch zu. Die Frau blickte nochmal nach unten.

Die Beißer waren fast bei ihm..

Kurzerhand sprang sie zwei Äste nach unten, ehe sie mit dem nächsten Satz auf dem Boden landete. Einmal tief durchatmen, dann stemmte sie den Mann mit Schwung nach oben. „Whow immer langsam Kleines!“ kam es erstaunt von ihm. „Halt die Klappe man! Du bist verdammt schwer!... Versuch dich nach oben zu ziehen..Wir kriegen jeden Moment Besuch.“ zischte Holly, wobei sich Druck bemerkbar machte. Sie merkte, wie das Adrenalin durch ihren Körper schoss.

Unter Stöhnen zog sich der Mann mit seiner noch heilen Hand nach oben und blieb erstmal Rücklinks auf dem Balken liegen. Sein Atem ging schnell.. Seine Verletzung und das Laufen zerrten an seinen Kräften, doch sah er sofort zu seiner Retterin nach unten und erschrak. „Verdammt!“

Ein kleiner Aufschrei entkam der jungen Frau, als einer der Beißer sie am Kragen packte.

Sofort wirbelte sie mit ihrer Machete um sich. Mit einem gezielten Hieb trennte sie den Kopf des Beißers ab,

wobei ein paar Blutspritzer in ihrem Gesicht landeten. Angewidert verzog Holly das Gesicht und spuckte neben sich auf den Boden, wo der Körper des Untoten lag. Sein Kopf stöhnte weiter, während sich sein Kiefer bewegte, als würde er immer noch versuchen sie beißen zu wollen. Die Frau holte aus und stampfte ihren Fuß in sein Gesicht.. einmal, zweimal

bis der Schädel nachgab, ihr Fuß in der blutigen, schleimigen Masse steckte und das Stöhnen erstarb.

Den Nächsten kickte sie zurück, um im nächsten Moment auf den Ast vor ihr zu springen. Doch sie zog ihre Beine nicht schnell genug hinterher, denn einer der Beißer zog an ihrem rechten Bein. Kurz rutschte Holly nach unten. „Ahh Scheiße! Man..Verpiss dich!“ schrie sie ihm entgegen, während sie mit dem anderen Fuß in sein Gesicht trat.

„Hey Kleine!“ kam es von dem Mann. Holly blickte nach oben und sah die ausgestreckte Hand von ihm. Ohne zu zögern griff sie nach ihr. Es strengte ihn sehr an, doch nahm er seine letzte Kraft zusammen und zog die Frau nach oben.

Kurz darauf ließen sich beide nach hinten fallen. Ihr Puls raste noch und beide atmeten schwer.

„Das war knapp..“ keuchte Holly. „Du hast mir echt den Arsch gerettet.“ stöhnte der Mann, lies sie aber nicht aus

den Augen. Seiner Tonlage konnte man Dankbarkeit entnehmen. Noch immer ging ihr Atem schnell, winkte aber ab.

„Schon gut.“

Der Mann fasste sich wieder und musterte seine Retterin nun genauer. „Du hast echt Mumm Kleine..“ „Bitte nenn´ mich Holly“ unterbrach sie ihn. Ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht.

Ehe er etwas erwidern konnte, verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse.. Er schrie auf.. krümmte sich vor Schmerzen und in der kurzen Zeit triefte er nur so vor Schweiß.

Erschrocken setzte Holly sich auf, tastete alles ab, fühlte seine Stirn und griff daraufhin sofort nach ihrem Rucksack..

„Nein, nein, nein, nein.. Komm schon, mach jetzt nicht schlapp! Hörst du, bleib wach!“ schrie sie leicht panisch, während sie ihm immer wieder auf die Wangen schlug. Doch es half nichts. . Seine Augen flackerten und im nächsten Moment brach er zusammen. Stöhnend lies sich die Frau auch nach hinten fallen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt..

Aber wen wundert es auch. Wer weiß, wie lange er schon mit dieser Wunde durch die Gegend lief.

Sie besaß zwar Antibiotikum, Schmerzmittel und etwas gegen das Fieber. Dennoch brauchte sie Wasser..

Leicht genervt entfuhr der jungen Frau ein Seufzen. Sie rappelte sich auf und mit einem Ruck Sprang sie von ihrem Baumhaus, die Äste hinunter, griff an ihren Beingurt an dem eine Waffe befestigt war und erschoss die Beißer kurzerhand. Natürlich würde dies Aufsehen erregen, aber ihr fehlte die Zeit und weiß Gott auch die Nerven.

So streifte Holly durch den Wald, wissend dass sich in der Nähe ein kleiner Bach befand. Natürlich hatte sie nichts dabei, also riss sie ohne weiter zu überlegen ein wenig Stoff von ihrem Shirt. „Wieder eins weniger..“ grummelte sie genervt. Schnell schüttelte die junge Frau ihren Ärger von sich, wusch sich fix das Gesicht und tunkte dann das Stück Stoff in das kühle Nass.

Einen Augenblick hielt sie inne und betrachtete ihr Spiegelbild. Holly hatte keine Ahnung was sie da geritten hat,

den Typen zu helfen.. Doch so war Holly schon immer. Trotz ihrer rauen Art manchmal, kann sie nicht anders, als den Menschen zu helfen. Selbst jetzt, in dieser Situation, in diesem Leben, was jeder ausgesetzt war.

So holte sie tief Luft und lief zurück.

Dort angekommen, sah die Frau, wie drei Beißer am Baum standen und versuchten, nach dem Menschen der oben lag

zu greifen.

Langsam wurde es zu viel. Holly lief auf einen zu, griff ihn mit ihrer Machete an. Ein anderer hielt sie fest,

wollte sie gerade beißen, doch in dem Moment, holte die Frau mit ihrem Ellenbogen aus. Der Beißer viel nach hinten. Schnell holte Holly ihre Waffe aus der Halterung und erschoss den dritten. Der Beißer der am Boden lag, griff sich ihr Bein. Da setzte es bei ihr aus. Sie trat gegen seinen Kopf. Immer und immer wieder trat sie ihn, es war ihr egal, das sie

die ganze Hirnmasse und den Schleim auf ihrer Kleidung hatte.

Dann vernahm sie ein Stöhnen und hielt in ihrer Bewegung inne. Die junge Frau sah hoch zum Baum und auf einmal war alles ruhig. Ihr hastiger Atem setzte aus und im nächsten Moment kletterte sie geschwind auf dem Baum.

Oben angekommen, erkannte die Frau dass er in Ohnmacht gefallen war. Schnell hievte sie sich hoch und setzte sich auf ihn rauf. „Hey du! Verreck hier ja nicht!“ schrie Holly ihn an, während sie ihn ohrfeigte. Keine Reaktion.

Dann nahm sie das nasse, kalte Stück Stoff und legte es auf seine Stirn. Man konnte beobachten, wie sich sein Gesicht etwas entspannte.

Holly blieb auf ihm sitzen, stellte die Beine auf und legte ihre Stirn auf die Knie.

Jetzt hieß es warten..



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