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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Flug (Izayoi)

Kapitel 41  Flug

 

Toga verließ mich vor dem Frühstück, dass ich zusammen mit den restlichen Gästen einnahm. Imori-sama und Kingyo-sama hielten Kouki die ganze Zeit, damit Yasashiku in Ruhe essen konnte. Kingyo-sama eröffnete zuerst, das sie mit Masu abreisen würde. Imori-sama und Hajiro-sama schlossen sich zusammen mit Yasashiku und Sumi-sama an. Ich bat sie noch etwas zu bleiben, doch sie wollten wohl alle wieder nach Hause. So verabschiedete ich sie nach dem Mittagsmahl, als alle zusammen in ihren Sänften, Kutschen oder zu Pferd davon gingen. Winkend stand ich dort, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. 

 

Am Nachmittag ging es mir leider wieder schlecht, wodurch ich kaum etwas essen konnte. Vater trat zu mir und setze sich an seinen Platz. "Wie geht es dir, Kind" fragte er und ich winkte ab. "Wahrscheinlich so, wie es einer schwangeren geht" murmelte ich und sah beschämt zu ihm. Nach einer kurzen Stille, in der er seine Stäbchen und die Schale anhob, sprach er wieder zu mir. "Deine Mutter hatte damals mit dir ähnliche Probleme."  

Überrascht sah ich ihn an, "Wirklich?" Er nickte und begann zu essen. "Ja, sie kam manchmal Tagelang nicht aus unserem Gemach. Aber bei dir, wird es stäker sein. Schließlich ist es das Kind eines Dämons" brummte er zum schluss und ich sah zurück zu meinem Essen. Ich hatte ihm wirklich Schande gemacht, mit meiner Beziehung zu Toga. Seufzend schob ich mir etwas Reis in den Mund und schluckte es gequält herunter. Hoffentlich würde das besser werden, wenn wir bei diesem Arzt waren. 

 

"Izayoi?" sprach er mich wieder an und ich sah in seine Augen. "Ja Vater?" fragte ich und er schien mit sich zu ringen. "Es tut mir leid, wie ich gestern reagiert habe. Ich stand wohl etwas unter Schock." entschuldigte er sich und ich ließ meine Stäbchen fallen. "Aber Vater, das ist schon gut. Ich meine es war für uns alle überraschend." warf ich ein, doch er hielt mich mit einer Handbewegung auf. "Das er dann noch um deine Hand anhält, so richtig förmlich, hätte ich nicht erwartet. Schließlich musste er mich nicht um Erlaubnis fragen. Er ist der Taisho, Herr über uns alle und alles was wir haben." erklärte er verwundert und ich nickte stumm. Er hatte recht. Ich hatte nicht irgendwem mein Herz und meinen Körper anvertraut, sondern dem mächtigsten Mann des Westens. Lächelnd strich ich mir über den Bauch und legte die Hände in den Schoß. Ich sah zu meinem Vater auf und er lächelte, mit etwas stolz zurück. 

 

Etwas später lag ich komplett flach. Ich hätte doch mehr essen sollen, doch wollte ich auch nicht riskieren, alles wieder auszuspeien. Also legte ich mich etwas hin. Am Abend setze ich mich, nach dem Mahl, auf meine Veranda und führte meine Stickerei fort. Die Sonne hing schon tief am Himmel und färbte diesen in ein wunderschönes rot. Langsam fielen mir die Augen immer wieder zu, doch ich wollte warten bis Toga wieder da war. 

 

Eine Bewegung an meiner Hand, lies mich die Augen wieder öffnen. Ich war doch eingeschlafen und sah hinauf zu der Person. Es war mein Liebster. "Liebster" hauchte ich und er lächelte mich sanft an. "Na meine schöne? Ich wollte dich nicht wecken." entschuldigte er sich und setze sich. Ich sah mich kurz um, es war schon Dunkel und im Zimmer entdeckte ich eine große Tasche.  

"Was hast du denn da alles geholt?" fragte ich als ich mich an seinen Oberarm lehnte. Doch was war das? Unter seinem Suikan war es nicht wie sonst, warm und weich, sondern hart und unnachgiebig. Vorsichtig klopfte ich an seinen Arm und ein stumpfes Geräusch ertönte. Er schob seinen roten Suikan so auf, dass ich die schwarze, dünne Rüstung darunter sah. "Ich habe eine neue Rüstung, mit der ich dich besser tragen kann" erklärte er und ich Stutze. "Du willst mich die ganze Zeit tragen?" fragte ich, als ich ihm in die Augen sah, was ihn zum schnaufen brachte. "Natürlich!" Ich musste kichern, wie er das so sagte und stand dann auf, um meine steifen Knochen zu strecken. 

 

"Und wie war dein Tag?" kam seine Frage, als ich in mein Gemach ging. "Die Gäste sind heute alle abgereist. Sogar Yasashiku und Sumi mit ihrem kleinen. Sie sagten sie wollten uns etwas Ruhe gönnen." erklärte ich, als ich den Schrank aufschob. Als ich zum Futon greifen wollte, überragten mich Plötzlich seine Krallenbesetzen Hände. Er zog den schweren Futon heraus und gemeinsam falteten wir ihn auseinander. Er warf mir die Kissen und die große decke zu, die ich ordentlich auf unsere Ruhestätte legte. Wie ein altes Ehepaar dachte ich.  

 

Mir fiel ein, das er noch gar nichts von Vaters Entschuldigung wusste. "Vater hat sich bei mir entschuldigt" sagte ich und er schloss die Schranktüren. "Achja? Sieht er es ein, dass du so glücklicher bist?" fragte er protzig. Schüchtern sah ich ihn an. "Er war gestern nur so geschockt, das er so kalt zu mir war." er kam zu mir und umarmte mich, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte. Ich umschlang ihn mit meinen Armen. "Ist Myoga noch da?" fragte er. Ich konnte mich nicht errinern ihn nochmal gesehen zu haben und schüttelte schweigend den Kopf, an seiner warmen Brust. Seine Wärme war eine Wohltat und zog mich förmlich an.  

"Alles in Ordnung, Liebste?" hörte ich seine besorgte Stimme über mir. Ich löste mich so, dass ich ihm in die Augen sehen konnte. "Mir war heute nicht sonderlich gut, liebster." beichtete ich, was ihn dazu brachte mich sanft auf die Arme zu heben und zur Tür zu gehen. Was hatte er denn nur vor? Strampelnd versuchte ich zu entfliehen, doch sein griff war eisern "Toga, wenn uns jemand sieht" zischte ich ihm zu und blickte mich immer wieder um. "Du glaubst doch nicht, dass ich hier noch einmal als Toga-chan herumlaufe, wenn ich offiziell dein Verlobter bin" brummte er und er hatte Recht damit.  

 

Im Vorraum zu meinem Bad, setze er mich ab und zog seinen Suikan aus. Mir stieg die röte ins Gesicht als ich ihn so sah. Normalerweise müsste ich mich doch daran gewöhnt haben, aber dem war nicht so. Jedes Mal staunte ich über die Perfektheit seines Körpers, auch wenn er diesmal noch von der Rüstung verdeckt wurde. Sie lag allerdings ganz nah an und es zeichneten sich seine Muskeln darunter ab. Er bemerkte meine Beobachtungen und grinste mich frech an "Was ist los, liebste?" stichelte er und öffnete die Rüstung. Schnell sah ich weg und wusste selbst nicht warum. Ich müsste mich doch nicht schämen. Er kam zu mir herüber und zog sich im Gehen, die schwarze Hülle bis zur Hüfte aus. Er schob mir einen Finger unters Kinn und zwang mich in seine Augen zu sehen.  "Was ist los, liebste?" hauchte er und ich bekam einen trockenen Mund. "Es ist alles noch so unwirklich" stammelte ich. "Ich meine unsere Verlobung" 

 

Er beugte sich zu mir herunter und küsste hauchzart meine Lippen. Diese kleine Geste ließ mich alle Zweifel beiseite werfen. Vorsichtig legte ich meine Hände auf seine Brust und er zuckte kaum merklich zusammen. "Du bist eiskalt, Liebste" brummte er auf meine Lippen und begann meinen Gürtel zu öffnen und mich auszuziehen. "Izayoi!" knurrte er und schlüpfte geschwind aus meiner Hose und dem restlichen Teil der Rüstung, nur um mich auf seine starken Arme zu nehmen und mit mir ins Becken zu steigen. 

 

Das warme Wasser umschloss uns. Als ich mich vor ihm niederließ, umschlossen mich seine Arme. "Morgen früh werden wir aufbrechen" sagte er ernst und ich nickte. Er wollte bestimmt nicht, das ich noch magerer wurde. Sein Blick hatte mir alles gesagt. Er war geschockt darüber. "Ich muss dringend wissen, wie ich dir helfen kann." knurrte er hinter mir. Ich lehnte mich an seine Brust und schloss die Augen. Seufzend lehnte er sich zurück und schloss die Hände hinter seinem Kopf. Irgendetwas stimmte nicht, denn er ließ sonst nie von mir ab, schon gar nicht, wenn ich Nackt war. "Liebster?" hauchte ich fragend, während ich ihn musterte "Alles in Ordnung?" fügte ich hinzu. Er schnaufte angestrengt aus. "Mein Dämon will dich Makieren. Schon seit einigen Tagen, fällt es mir sehr schwer ihn zurückzudrängen" erklärte er und meine Augen weiteten sich. Makieren? Was hatte das zu bedeuten? 

 

"Makieren?" fragte ich und er zog mich Sanft an seine Brust. Wir lagen nun Bauch an Bauch und ich spürte seine warme Haut, unter der seine Muskeln sich bewegten. "Das würde dich vollkommen zu der meinen machen. Kein anderer Mann könnte dich je wieder berühren." erklärte er, während er eine strähne meines Haares aus meinem Gesicht streichte. "Jeder Dämon wüsste, dass du mein bist und würde sich nicht trauen dir ein Haar zu krümmen" fügte er hinzu. So war das also, aber eine frage brannte mir nun unter den Nägeln. "Warum tust du es dann nicht?" ließ ich sie auf ihn los. Er überlegte kurz und seufzte dann stark "Ich muss dir einen Teil meines Youkis übertragen, mit einem Biss" erklärte er und strich dabei über meinen Hals, hinab über meine Schulter "das ist sehr schmerzhaft, zudem bin ich kein gewöhnlicher Dämon, sondern ein Dayoukai. Mein Youki ist sehr stark und ich müsste sehr vorsichtig sein. Zudem wüsste ich nicht, ob es dem Kind schadet, wenn ich es jetzt mache." begründete er weiter, seine Zurückhaltung, die ich nun gut verstehen konnte.  

Trotzdem wollte ich ihn nicht entmutigen, denn ich wollte ganz die seine sein. Ich wanderte mit meinen Lippen auf seine Schulter und biss ihn gespielt leicht hinein. "Bei dir, würde es mir bestimmt nicht Schaden" wisperte ich auf seine Haut. "Wir werden Kusuri fragen, der wird es bestimmt wissen. Dann werde ich dich in einer ganz besonderen Nacht, zu der meinen machen." versprach er grinsend, streichelte über meinen Rücken und ich hoffte sehr, dass diese Besondere Nacht bald kommen würde. 

 

 

Am Morgen erwachte ich alleine in meinem Futon. Als ich mich aufrichtete, erblickte ich Toga an meinem Tisch. Als ich näherkam erkannte ich, dass er etwas schrieb. Sanft umschloss ich ihn mit meinen Armen und küsste ihn auf die Wange. "Was tust du so früh?" fragte ich mit noch rauer Stimme vom Schlafen und er hielt seinen Brief etwas hoch. "Eine Nachricht für deinen Vater schreiben, dass du bei mir bist und wir eine Reise machen" erklärte er mir und sah mich an. Sanft zog er mich in eine Umarmung und stand dann auf. "Bitte zieh dich an, solange ich den Brief wegbringe" bat er und ich nickte. 

Ich war schon etwas Aufgeregt, denn noch nie war ich im Norden gewesen. Und noch nie, war ich mit ihm so richtig alleine. Nur er und ich, auf Reisen, dachte ich mit roten Wangen und quietschte vor mich hin. Ich erblickte meine Kleidung die zurecht lag. Ein Yutaka in braun, dazu mein blauer Haori und noch etwas lag dort. Ein schwarzer Anzug, der seiner neuen Rüstung ähnlichsah. Er wollte wohl, dass ich ihn trug also schlüpfte ich in den hautengen, aber angenehm weichen Stoff. Im Spiegel betrachtete ich mich kurz und drehte mich. Wirklich wie eine zweite Haut. Danach zog ich den Rest an und dachte darüber nach. Der rock wäre doch sicherlich hinderlich, auf der langen Reise. Schnell zog ich meine Kommode auf und wühlte darin nach der einzigen Hose die ich besaß. Sie war dunkelblau. Dazu zog ich einen hellblauen Yutaka heraus und zog beides schnell an. 

Toga kam gerade herein, als ich meinen Haori zurechtzupfte und blickte mich lächelnd an, welches ich erwiderte. Er setze sich an den Tisch und ich entdeckte mein Mahl.  Ich ging zu ihm. "Die Hosen gefallen mir" bemerkte er, als ich mich setzte und anfing zu essen. "Ich dachte mir, dass du mich so besser tragen kannst" murmelte ich schnell. "Das stimmt, Liebste" sagte er und hauchte einen Kuss auf meine Stirn und ging zu unserem Reisematerial. Er hatte eine größere Tasche gepackt. 

 

Als die Sonne gänzlich über die Baumkronen kroch, schulterte er die Tasche und hob mich auf seine Arme. Schnell hatte ich meine Haare zu einem Zopf gebunden. So war es praktischer. Mit einem Sprung landete er auf der Mauer. Rasend schnell lief er zwischen den Bäumen des Waldes hindurch, ohne dass ihn auch nur ein Ast streifte. Er war wirklich sehr flink. Konzentriert sah er nach vorn und ich beobachtete etwas seine Züge. Plötzlich formten sich seine Lippen zu einem Grinsen. Ihm war wohl aufgefallen, das ich ihn beobachtete, denn er fragte. "Gefällt dir mein Gesicht, Liebste?" Das veranlasste mich dazu in unsere Laufrichtung zu sehen. Er lief wohl in die Richtung des Meeres. "Ich kann mich nicht beschweren" murmelte ich leise und kuschelte mich etwas mehr in meinen Haori. Etwas peinlich war es ja schon, ihn immer so zu begaffen. 

 

Gegen Abend stoppte er an einer kleinen Hütte. Darin breitete er die Decken, die sich in der Tasche befanden, aus und entzündete ein Feuer. In einer Ecke fand ich einen Topf, in dem wir essen zubereiten konnten. Zudem stand dort ein Sack mit Reis. Die Letzen die hier gehaust haben, mussten wohl schnell aufbrechen. Wer würde denn seinen Reis zurücklassen?  

"Ich werde uns schnell etwas zu essen fangen" sagte er und ich bekam plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. Ich wollte nicht alleine hierbleiben. Doch er war schon auf dem Weg zur Tür, als ich seine Hand ergriff und ihn aufhielt. Verlegen blickte ich auf. " Bitte lass mich nicht alleine" bat ich, was ihn zum blinzen brachte. Was er nur von mir denken musste, dachte ich peinlich berührt. "Aber Liebste, du musst etwas essen. Ich will nicht das du noch magerer wirst. Morgen werden wir Kusuri bestimmt treffen und dann wissen wir, warum du so angenommen hast" erklärte er besorgt und ich zog schmollend meine Hand zurück. Er hatte ja recht, ich musste auch an unser Kind denken. 

 

"Ich beeile mich" versprach er mit einem Kuss auf meine Stirn und verließ das Haus. Ein lautes Jaulen erschütterte, das Haus und ich rannte eilig zur Tür. Leider konnte ich ihn nicht mehr sehen. 

Also ging ich hinein und band meine Ärmel zurück und band meinen ohnehin zerzausten Zopf, zu einem hohen knoten zusammen. Ich nahm etwas Reis und öffnete eine Flasche aus dem Rucksack, in der sich Wasser befand. Darin kochte ich den Reis. Knirschende Geräusche ließen mich aufhorchen. Er musste wieder da sein, dachte ich und ging zur Tür und erblickte meinen Liebsten. Auch er hatte seine Ärmel zurückgeschoben, denn seine Arme waren Blut getränkt. Er riss dem ehemaligen Keiler gerade die Knochen heraus.  

"Der ist ja riesig" stellte ich erstaunt fest und ging zu ihm. Geschockt sah ich das ganze Blut, das langsam von der Erde aufgesogen wurde und dunkle stellen hinterließ. Zudem roch es unangenehm und ich spürte wie mein Magen rebellierte. "Bitte geh hinein. Mir macht das nichts aus. Nicht das dir schlecht wird" bat er. Ob er schon selbst viel Blut vergossen hatte, um so etwas aushalten zu können? Er war schließlich ein Dämon, noch dazu Herrscher. Das wird er nicht ohne Kriege gemeistert haben. Er war zwar mein liebevoller Verlobter, aber auch ein Mörder. Ich nickte stumm und platzierte mich hinter ihm. Voller Ekel hielt ich mir den Ärmel vor mein Gesicht, um den Geruch zu dämpfen. 

 

Er bat mich ein Brett von drinnen zu holen. Ich wusch es schnell sauber und brachte es ihm. Er legte das Fleisch in Mundgerechte stücke darauf. Danach stand er auf und war über und über, mit Blut beschmiert. Seine Kleidung war allerdings komplett sauber geblieben. "Ich gehe mich kurz waschen. Würdest du beginnen das Fleisch zu braten?" Fragte er und wieder nickte ich. 

Am Feuer holte ich den Reis aus dem Topf und briet dann das Fleisch darin. Als es durch war vermischte ich es mit dem Reis und hörte schon die Schritte meines Liebsten hinter mir. Er kniete sich zu mir und ich füllte unsere Schalen ordentlich voll. Seine reichte ich ihm, zusammen mit seinen Stäbchen, die ich bereits aus der Tasche geholt hatte, genauso wie die meinen mit denen ich begann zu essen.  

"Guten Appetitt, Liebster" wünschte ich ihm vorher und er grinste mich an. "Also daran könnte ich mich gewöhnen, Liebste." Blinzelnd sah ich ihn an, als ich gerade ein Stück Fleisch essen wollte. "An was?" fragte ich. Schmeckte es ihm etwa? Ich wusste nichts über meine Kochkünste. Natürlich wusste ich, wie man die Speisen zubereitete, doch nicht ob sie auch genauso schmecken würden, wie von unserem Koch. Er lachte auf und mein Herz schlug wilder, als ich sein freudiges Gesicht sah. "An das hier. Vielleicht sollte ich uns ein Haus bauen, damit du jeden Tag so mit mir zusammen essen bereiten und essen kannst, zusammen mit unserem Kind" Diese Vorstellung gefiel mir gut und ich stellte mir vor, wie wir Abends gemeinsam aßen. Zusammen mit unserem Kind. 

 

Nach unserem Mahl, wusch ich die Schalen und dachte an seinen Wunsch. Wie es wohl wäre, mit ihm in einem Haus zu leben. Für ihn zu kochen und zu waschen und gemeinsam ein Leben aufzubauen. Wie es wohl gekommen wäre, wenn wir uns als normale Menschen kennengelernt hätten? Nicht als Taisho und Prinzessin. Gedankenverloren trocknete ich die Schalen und legte sie zur Seite. Es war noch einiges übriggeblieben, das für ein ordentliches Frühstück Sorgen würde. Toga saß auf dem Futon und hatte die Augen geschlossen. Er war sehr erschöpft. Schließlich hatte er mich, den weiten Weg bis hierher getragen. 

 

Ich krabbelte zu ihm und kniete mich neben ihn auf den Futon. Vorsichtig zog ich ihn am Arm zu mir. Er öffnete kurz die Augen, ließ mich aber gewähren und legte seinen Kopf auf meine Beine. Laut seufzte er, als ich noch die Decke über ihn zog und seinen Pony sachte zurückstrich. Er sah sehr friedlich aus, mit den geschlossenen Augen und entspannten Gesichtszügen. "Schlaf ruhig" hauchte ich und er umschloss meine Beine mit seinen Armen. Kurze Zeit später war er eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin. Ich lehnte mich zurück an die Wand und schloss ebenfalls die Augen. 

 

 

Am Morgen wachte ich liegend und zugedeckt auf. Toga saß am Feuer und aß bereits.  Als er meine Bewegungen bemerkte, sah er zu mir. "Na Liebste, ausgeschlafen?" Fragte er und schöpfte gleich meine Schale voll. Mit der Decke krabbelte ich zu ihm und lehnte mich an seine Schulter. "Wie kannst du so früh, schon so lebendig sein, Liebster" bemerkte ich und kuschelte mich an ihn. "Wir müssen es heute bis Kusuri schaffen. Das Wetter spielt nicht mit" brummte er und schloss einen Arm um mich, mit dem anderen reichte er mir die Schale und meine Stäbchen.  

Dampfend quoll mir der Geruch entgegen und mir wurde schlecht. Ich wollte die Schale gerade wegstellen, als er meine Hand packte. Streng sahen mich seine Augen an und ich wusste was das bedeutete. "Wenigstens etwas" bat er und ich seufzte. Die Übelkeit niederringend aß ich ein paar bissen. Toga streichelte meinem Rücken und sah sich dann im Raum um. Kurzerhand stand er auf und kramte in der Tasche und zog ein langes Seil heraus. "Heute werden wir etwas fliegen" beschloss er und sah mich verschmitzt an. "Es wird Regnen und ich will dich im trockenen wissen" erklärte er. "Du willst fliegen?" Fragte ich erstaunt und wusch unsere Schalen aus. Wir würden nochmal Wasser holen müssen.  

Er packte die Tasche und rollte die Decken zusammen. Am Ende trug er alles heraus. Schnell schlüpfte ich noch in die elastische Rüstung und schloss gerade meinen Yutaka, als er hereinkam. Er sah schnell weg und ging an mir vorbei zum Seil. " Liebster?" Fragte ich und er sah kurz zu mir. "Ja, Liebste?" Antwortete er und ich schlang den Gürtel um meine Taille. "Warum siehst du mich nicht an?" Fragte ich und zog den Knoten fest zu. Er kam herüber und seufzte schwer. "Ich mache mir Sorgen Izayoi" murmelte er und zog mich in seine Arme. "Ich will nur, das es dir gut geht. Verstehst du" erklärte er und ich nickte. 

 

Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten und Draußen standen, band er das Seil an den Enden zusammen und legte es um sich. „Geh vielleicht ein Stück zurück, Liebste“ bat er. Ich tat ihm den gefallen und trat an einen Baum. Er zwinkerte mir zu und seine Augen läuchteten blutrot auf. Seine Pupillen waren blau und er begann zu leuchten. Als er sich in Toga-chan verwandelte war das leuchten nie so stark gewesen, auch seine Augen waren nie rot geworden. Der leuchtende Körper verformte sich und wurde größer. Ich kniff meine Augen zusammen und als das leuchten weniger wurde, stand ein riesiger Hund vor mir. Staunend sah ich ihn an und schluckte. Er kam auf mich zu und stupste mich mir seiner Schnauze an. Sanft streichelte ich ihn zwischen seinen Augen an der Stirn und er hechelte etwas. Sanft schob er mich mit seiner Schnauze Richtung Rücken. „Spring auf, liebste“ hörte ich seine Stimme, rau und tiefer wie sonst. Er legte sich nieder um mir den Aufstieg einfacher zu machen. An dem Seil das ich an seinem Hals fand zog ich mich hinauf und setzte mich breitbeinig auf seinen Rücken. „Halt dich fest“ befahl er und ich packte das Seil fester. Vorsichtig stellte er sich auf und ich quietsche kurz auf. Hoffentlich würde ich nicht fallen. 

Er knurrte kurz und lief dann, langsam los. Nach einigen Metern wurde er immer etwas schneller und es fühlte sich an, wie auf einem Pferd zu reiten. Ich beugte meinen Oberkörper etwas herunter um den Wind nicht zu stark zu bremsen. Die Bäume peitschten an uns vorbei, als sie plötzlich aufhörten und ein riesiger Fluss vor uns auftauchte. Mir lief der schweiß die Strin hinab, als er immer schneller wurde. Er würde doch nicht jetzt anfangen zu fliegen oder? 

Er tat es und ich klammerte mich mit aller Kraft an das Seil. Etwas packte ich wohl auch sein Haar, doch das schien ihn nicht zu stören. Meine Augenlieder hatten sich fest zusammengepresst, als er einen Satz machte und ich spürte, dass er keinen Richtiugen Boden mehr berührte. Eher wie, wenn man auf Schnee läuft, der leicht nachgibt, wenn man ihn berührt. Vorsichtig lugte ich an seinem Körper vorbei und erblickte winzig kleine Bäume, den Fluss der eben noch so riesig erschien und am Horizont erstreckten sich Berge mit weißen Zipfeln. Ich legte meinen Kopf auf ihm ab und krallte mich weiter fest. „Keine Angst, Liebste“ hörte ich wieder seine Stimme, die etwas angestrengter klang. Er war wirklich unsagbar schnell. Es war ja auch kein Hindernis hier oben und so kamen wir bald in den Bergen an. 

Als wir weit oben an einem Felsvorsprung hielten ließ er mich absteigen und verwandelte sich augenblicklich zurück. Sein Atem normalisierte sich und er sah leicht verschwitzt zu mir. Es war Eisig kalt hier oben und es begann leicht zu schneien. Sanft fielen die Flocken herab. 

Toga kam zu mir und hob mich auf seine Arme. „Wir werden nun Kusuri treffen. Ich habe ihn selbst noch nie getroffen, also weiß ich nicht, wie er reagieren wird“ begann er und sprang einen Felsabsatz weiter hinauf. „Ich werde dich von hier fortbringen, sollte ich merken das uns Gefahr droht“ versprach er. „In Ordnung, Liebster“ sagte ich und schloss meine Augen kurz, als ich begann zu Zittern. Er sprang in eine Höhle und ging in die Dunkelheit. 

Nach einigen Minuten, sah man ein kleines Licht am Ende und man hörte Schritte. Toga blieb stehen und stellte mich auf die Beine. Ich spürte wie es hier drinnen Wärmer war, wie draußen und mein Zittern hörte auf. „Wer wagt es, hier unangemeldet einzutreten?“ hörte man eine verzerrte Stimme aus der Richtung des Lichtes kommen. Toga ging einen Schritt vor und stellte sich vor mich. „Ich, dein Taisho bin hier“ grollte seine Stimme durch den engen Raum. Er strahlte plötzlich eine unglaublich starke Aura aus. 

Das Licht flackerte und erst trat ein Schatten immer näher, bis man eine Gestallt entdeckte. „Inu No Taisho?“ fragte sie und Toga schnaufte „Bist du Kusuri, der Dämonenarzt?“ fragte er ohne zu antworten und man sah, wie die Person näherkam. Ein Mann, optisch um die vierzig, wobei ich mir sicher war das er genauso alt war wie mein liebster, mit braunem Haar und goldenen Augen kam auf uns zu. Sein Haar war zu einem großen Knoten gebunden und er hatte einen Spitzbart. An seinen Wangen, waren je einen gebogener grüner Streifen, die irgendwie den Fangzähnen eines Keilers ähnelten, auf der recht dunklen Haut. Er trug eine Art stab in der Hand, an dem allerlei Dinge hingen, sowie eine große Grüne Kugel am Ende prangte. 

Als er nun nahe vor meinem Liebsten stand, sah er diesen Ernst an. „Ja der bin ich. Was wollt ihr?“ fragte er und ich bekam es irgendwie mir der Angst zu tun. Auch mein Magen meldete sich wieder und ich wollte lieber wieder gehen. Doch Toga nahm meine Hand und zog mich hinter sich hervor. „Meine Frau braucht deine Hilfe.“ sagte er und der Dämon sah mich an. „Sie ist ein Menschenweib“ bemerkte er abfällig, doch drehte er sich herum und ging wieder in das innere seiner Höhle. „Nun folgt mir“ rief er, als er schon nicht mehr zu sehen war und Toga ging los, mit mir an seiner Hand. 



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