Zum Inhalt der Seite

Radar

Law X Nami
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Log in

Fuck. Warum hat sie ihren Wecker nicht gehört? Hastig sprang Nami aus ihrem Bett und stellte währendessen fest, dass es bereits 13.00 Uhr war. Verflucht, weshalb konnte sie ihre gestrige Nachtarbeit nicht eher beenden. Verstehe einer Künstler, die in ihrem Inspirationsfluss waren. Zum verrückt werden, nein in solchen Momente denkt man nicht vernünftig, sondern nutzt die Energie bis zum bitteren Ende. Und zack, schon war es halb acht morgens! 

 

Mit zerknüllter Miene stand Nami vor dem Spiegel. Ja, man sah ihr Nachtarbeit an. Strahlende Augen, weil der Erfolg in ihr brannte, endlich weiter gekommen zu sein. Dennoch fade Haut, die sich mehr Ruhe gewünscht hätte. Pff, was soll man machen! Nun musste die Orangehaarige wirklich ihren Allerwertesten auf Vordermann bringen, ansonsten würde sie wirklich noch zu spät kommen und ihre Chefin legte größten Wert auf Pünktlichkeit. „Bester Beweis einer guten Erziehung ist die Pünktlichkeit.“

 

Schnell zog Nami irgendwelche Klamotten aus dem Kleiderschrank, ohne darauf achtend, dass ihr sogleich mehr als nur zehn Kleidungsstücke entgegen kamen. Mit gekonntem Griff, nahm sie das erstbeste Teil von dem Kleidertumult, der nun kreuzweise verteilt auf dem Parkett lag.

 

Man oh man, dass war wirklich der perfekte Start in den heutigen Tag, dabei hatte sie sich gestern Abend nach Feierabend fest vorgenommen, eher ins Bett zu gehen und den Morgen getrost mit einem Pflegeprogramm ala Deluxe zu beginnen. Heute nicht, schüttelte sie den Kopf bei dem Gedanken und in der Hoffnung, dass es morgen besser für die junge Künstlerin laufen würde. 

 

Zwei Stufen aufeinmal springend, setzte Nami ihren Weg fort. Vorteil der Weg zu ihrem Nebenjob lag praktisch um die Ecke, den sie locker zu Fuß ereichen konnte. Nachteil den Fußmarsch unterbrachen eine Menge Ampeln und die Chance auf die sogenannte grüne Welle war gleich 1 zu 100 %, zumindest an solchen beschissenen Tage. Warum musste sie auch nur in einer Großstadt leben?

 

 

 

 

xxxxxxxx

 

 

Auch in einem Krankenhaus wurde man von schlechter Laune nicht verschont. Schon gar nicht, wenn auf einen tagtäglich Überstunden warten und dies hieß teilweise Doppelschichten, obwohl teilweise noch untertrieben schien. Man musste schon von Herzblut aus Arzt sein, um die alltäglichen Turbolenzen zu überstehen. Ein Fehler und der Patient vor dir starb. Ein unaufmerksamer Moment und du könntest bis auf alle Knochen verklagt werden, weil du einem Meschen anscheinend das Leben versaut hast. Aber Law war ein talentierter Arzt, der schon bereits Anfang der Zwanziger sein Medizinstudium abschloss und schnell zum Chefarzt befördert wurde. Dabei spielte es keinerlei Rolle, dass der Inhaber des Krankenhaus sein Vater war. Vorteil Papa und so.

 

Gestresst und ziemlich genervt wollte Law einfach nur noch in die Mittagspause. Nach zwei Operationen und zehn weiblich nervtötende Patientinnen, von den keine einzige auch nur ansatzweise krank war, hatte er so richtig, richtig die Schnauze voll. Wann würden die endlich alle kapieren, dass er nicht vor hat auch nur eine bedingt von ihnen zu daten oder gar sich für sie sexuell zu interessieren. Nie!

Jede einzelne Frau konnte noch so aufreizend gekleidet in seiner Praxis erscheinen, noch so sehr flirten, niemals würde er Arbeit mit dem Privaten vermischen. Kaffee, genau ein Kaffee könnte jetzt nur noch seine Laune retten.

 

Gleich gegenüber dem Krankenhaus war das Kunstmuseum, in dem es eine gute Cafeteria gab. Auf den Fraß aus der Krankenhalle hatte er in letzter Zeit keine Lust mehr. Entweder gab es Kartoffeln mit Fleisch oder Brot. Brot sein Leibgericht- igitt. Und Nahrungsprediger wollten einem etwas von nahrhafter Nahrung erzählen, die die Konzentration im Gehirn stimulieren soll. Quark, niemals die Gerichte aus dem Krankenhaus. In der Cafeteria gab es wenigtens einen gescheiten Mittagstisch mit dem besten Kaffee der Stadt. Zu seiner Verzweiflung hat Law das Café erst seit Anfang dieser Woche entdeckt, als er zufällig aus der Kunstausstellung, über Digitalisierung der Medizin kam. Interessant alle Male, wie zeitgenössische Künstler das Spektrum Medizin interpretierten. 

 

Nun trennten ihn nur noch eine Kreuzung von der Erlösung seines Mittagstress. Die Ampel zeigte grün und zwei Schritte später passierte das Unheil. Er spürte einen kräftigen Rums im hinteren Teil seines Körpers, überzeugend, das es gegen sein Kreuz war. Mit dem Stoß passierten genau drei Dinge, er stolpterte, seine Brille fiel auf die Straße und hastig vernahm er nur ein „Tschuldigung!“, die von einer Person mit orangenfarbenen Haar kam, die es anscheinend sehr eilig hatte über die Straße zukommen, wobei sie nicht mal vernahm, dass gerade seine Brille nur noch ein Haufen Schrott war. 

 

„Danke, du intolerantes Karma ,“ fluchte er während er seine kaputte Brille vom Boden aufkratzte, ohne darauf achtend, dass die Fußgängerampel längst wieder auf rot um schalte. Ein wildes Hupen und stark gestikulierende Autofahrer, die der Ansicht waren, das der Fußgänger vor ihnen nichts mehr auf der Straße zu suchen hatte, folgte in dessen. „Leckt mich doch einfach!,“ zeigte Law den Mittelfinger in die Höhe, während er die Brille in seine Jackentasche verstaute und seinen Weg auf die andere Straßenseite fortführte. Und er führte ihn sehr langsam fort. Pech für die armen Autofahrer, die sich nur wilder die Faust in Luft schwenkten. 

 

xxxxxx

 

Völlig außer Atmen hetzte Nami die letzten Meter Richtung Cafeteria des Kunstmuseum, in dem sie seit ein paar Tagen glücklicherweise arbeiten durfte. Glücklicherweise, weil sie auch hier der Kunst sehr nah sein konnte, obwohl ihre Tätigkeit mehr oder weniger vorerst darin bestand guten Service zu leisten. Nami war zwar ein eher unausgeglichener Mensch und sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass der eine oder andere Kunde sie auf die Palme bringen konnte, aber sie hatte auch Hoffung hier den ein oder anderen interessanten Kontakt zu knüpfen. 

 

Mit verschränkten Armen wurde sie auch schon von ihrer neuen Chefin tadelnd erwartet. „Miss Nami, Sie sind mir wirklich sehr sympatisch, bis jetzt jedenfalls noch, aber ich erwarte von meinem Mitarbeiter mehr Disziplin. Pünktlichkeit beginnt 15 Minuten vor Arbeitsbeginn.“ stapfte die Dame mittleren Alters mit ihrem Fuß auf den Boden und mit den Zeigefinger vor Namis Nase haltend. Verwirrt schaute die junge Frau auf ihre Uhr, zehn vor. Nicht vorstellend was für ein Monster aus ihrer Chefin werden würde, wenn sie mal eine Minute zu spät kam. Beschwichtigend hielt Nami ihre Hände in die Höhe, um die Situation etwas zu entschärfen und begab sie sich gleichzeitig drei Schritte schneller in die Umkleideräume.

 

Es war demnach wahrhaftig ein Wunder, die passenden Worten zu finden, um zu beschreiben welch ein Glück in Nami ausschwirrte, als sie Vivis strahlendes Lächeln sah. „Na auch schon hier?“, begrüßte Vivi ganz nebenbei mit einen Streicheln über deren Schulter, ohne dabei ihren Kunden zu vernachlässigen, dessen Bestellung die Blauhaarige aufnahm. Nun hatte die Orangehaarige Hoffnung der Tag würde sich doch noch einigermaßen beruhigen und einem routinierteren Gang einnehmen. 

 

„Du siehst irgendwie gestresst aus?“, wandte sich nun Vivi vollends Nami zu. „Ach, du kennst mich einfach in und auswendig. Gestern war wieder Nachtarbeit angesagt. ich muss mich wirklich beeilen, damit ich es pünktlich zur unserem Unirundgang schaffe.“, blickte Nami trübselig durchs Kaffee darauf achtend, dass sie keinen neuen Gast verpasste. Aufmerksamkeit war hier einer der wichtigsten Regeln. Schließlich konnte sie es sich nicht leisten ihren Job zu verlieren. 

 

Vor zwei Wochen war sie im Internet auf dieses verlockende Angebot gestoßen. Die Arbeitsbedingungen waren günstig und der kurzer Arbeitsweg von Wohnung und Universität spielten ihr obendrein in die Hände. Der beste Vorteil bestand darin, dass sie mit Vivi zusammen arbeiten konnte, da in den letzten Wochen nicht viel Zeit blieb um sich großartig auf ein Kaffee zu treffen. Zwar studierten die zwei jungen Frauen an der gleichen Kunsthochschule, aber in unterschiedlichen Fachrichtungen. Nami begeisterte sich von klein auf für Malerei und Vivi mehr für Design und Grafik. Und da es zurzeit Ende des Sommersemester ging, kam der Prüfungsstress zusätzlich hinzu. Zudem plante man auch einen Rundgang, indem Studenten ihre Werke repräsentierten und mit ein wenig Glück konnte man auch ein Stipendium ergattern. Dieses Stipendium hatte Nami stets vor Augen.

 

 

Mittlerweile hatte sich die Caferteria ziemlich gefüllt und jeder Tisch war belegt. Mittags ging es ziemlich rund und jeder wollte schnell sein wohl verdientes Mittagsgericht haben. Bei einigen Tischen musste schnell nochmal drüber gewischt werden, schließlich legten die Gäste und auch die Chefin großen Wert auf Sauberkeit. 

 

Während Vivi damit beschäftigt war die Ordnung zwischen Tischen und Stühlen zu koordinieren, fiel Namis Konzentration auf eine große Leinwand, die gegenüber an der Wand hing. Überzeugend, das dieses Meisterwerk gestern noch nicht da war, fielen ihre Augen förmlich über die Farben her, die sich bestrebt hintereinander in Unschärfe auflösten. Als würde das Ölgemälde Nami verschlingen, folgten ihre Schritte vom Tresen weg, um sich der unnahbaren mystischen Hingabe entgegen zu setzen, die sich ihr stellte. Ihr Gehirn blätterte in Erinnerungen um heraus zu finden, ob sie jemals schon so eine derartige Anziehung verspürte. Die Antwort konnte sie definitiv mit nein beantworten, denn solch einen Inspirationsfluss würde man wie ein Diamant im stärksten Safe aufbewahren, wofür sicherlich niemand auch nur den Code kannte. 

 

 

„ Symptomatik: Konzentrationsschwäche, Tunnelblick und Taubheit. Miss, ich empfehle Ihnen dingend ihren Hausarzt auf zu suchen.“, diagnostizierte Law der jungen Frau, die bereits zum zweiten Mal in binnen kürzester Zeit gegen ihn lief. Ihre Trance entrissen, wanderten Namis Augen auf den jungen Mann vor sich, während sie langsam seine Worte registrierte. „Was?“ 

„Wenn berufliche Leistungen nachlassen, kann dies an einer Konzentrationsschwäche beziehungsweise Konzentrationsstörung liegen. Hierbei ist die Konzentration unterschiedlich stark und lange beeinträchtigt. Taubheit ist ein Hörverlust, der einseitig oder beidseitig auftreten kann. Infolge eines Rauschzustandes oder beim Fahren mit sehr großer Geschwindigkeit, bei dem nur die unmittelbar im Zentrum Objekte richtig wahrgenommen werden, spricht man von einem Tunnelblick.“, erklärte Law fachmännisch den Befund. 

 

Der Mond schlug auf die Erde und schien in zehntausend Stücke zu explodieren. So extrem kochte die Wut in Nami. Was bildete sich dieser Vollpfosten eigentlich ein, so mit der jungen Künstlerin zu reden? Erstens litt sie bestimmt nicht an Konzentrationsschwäche, sie blendete eben nur gerne Dinge aus, die nicht ihrem Interesse galten. Zweitens war ihr Gehör mehr als perfekt und zu guter Letzt war das Sehen, die stärkste Fähigkeit, die sie besaß. Wie sonst könnte man die ihre Kunstwerke, die sich in ihrem Atelier alle samt stapelten, sonst erklären. Dafür brauchte man besonderes Augenmaß.

 

Empört und bereit fürs Wortgefecht, stemmte sie die Hände um ihre Taille, um diesem Angeber die Leviten zu lesen. Nur leider kam sie nicht mehr soweit, denn der junge Arzt setzte seinen Weg gemütlich fort und ließ Nami in ihrem Zorn zurück. Mit der Einsicht, dass es jetzt keinen Zweck hatte ihm hinterher zu laufen, versuchte Name langsam gedanklich 1 bis 10 zu zählen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich beruhigte. Die Ermunterung, der Tag würde doch noch einigermaßen glatt über die Bühne laufen floß gemächlich den Bach herunter. Shit happens.

 

 

 

xxxxx

 

 

Dessen weiter ungeachtet setzte Law sich auf seinen Stammplatz an der Bar und bestellte einen Kaffee, auf den er sich schon den ganzen Vormittag freute. Zurzeit war er im Umzugsstress, da er sich endlich leisten konnte, in das Penthouse gegenüber dem Park zu ziehen. 150 qm, Blick über ganz London und zentrumnah. Was wollte man mehr als den Luxus zu schmecken, für den man sich jeden Tag den Arsch aufriss. Das einzige Problem, die Kaffeemaschiene verweilte tief in einer der vielen Kisten, die darauf warteten endlich ausgepackt zu werden. Bald hatte er auch diese Hürde überstanden und konnte gemütlich nach Feierabend seine Füße hochlegen.

 

„Na Law, wie gehts dir heute so?“, begrüßte ihn Vivi freundlich, nachdem sie Law den Kaffee über Theke reichte. Den ersten Schluck Kaffee genießend, zügte er seine Brille aus der Jackentasche hervor, um zu verdeutlichen, dass sein Tag bis jetzt nicht hätte besser laufen können. Nicht besser als der gestrige und der davor. 

Mitleidig beäugt, wendete sich Vivi ihrem nächsten Gast zu. In solchen Fällen ging man lieber auf das Geschene nicht weiter ein. Erfahrung.

 

Nach ein kurzem Blick auf die Uhr, stellte Law fest, dass sich seine Mittagspause dem Ende neigte. Wesentlich gestärkt und mit etwas mehr positiver Energie, legte er einen 20 Pfund Schein auf den Tresen und verabschiedete sich von Vivi. Mit einem hämischen Grinsen freute er sich besonders auf den morgigen Kaffee, denn ein gewisses Fräulein würde morgen mit Sicherheit ein Termin bei ihm vereinbaren. Vorfreude war die schönste Freude und so schritt er die Tür Richtung Krankenhaus hinaus.

 

xxxxxxx

 

Der restliche Tag verlief ohne weitere spezielle Diagnosen, zur Erleichterung für Name, die sich schon ausmalte was auf sie zu Hause wartete. Noch fünf Minuten und sie konnte getrost Feierabend machen und sich den wirklichen wichtigen Dingen zu wenden. Malen, Zeichnen, Entspannung, Schlafen und Essen stand auf dem restlichen Abendplan. Ja, das Leben konnte doch so schön sein, wenn man bedenkt, dass es auch sowas wie Freizeit gab. Heute war es wirklich anstrengend und sie hatte wirklich lange gebraucht um die Wut gegenüber den Angeber abzulegen. Was hatte der heute morgen Frühstück gegessen? Ein Medizinbuch.

 

„Hey Nami, man hat dir eine Nachricht hinterlassen,“ sprach Vivi und zeigte auf Stück Papier auf der „an die Orange“ stand. An die Orange? Sollte das etwa eine Anspielung auf ihre Haarfarbe sein? Ihr Tattoo wurde durch ihre Arbeitsbluse verdeckt, deshalb schloss sie diese Möglichkeit aus und las neugierig den Zettel laut vor.

 
 

  Liebe Miss, da Sie neurologische Auffälligkeiten aufweisen, in Form von Tunnelblick, Konzentrationsschwäche und Taubheit,

   würde ich Sie herzlich bitten, bei mir in der Praxis 

   für ein MRT zu erscheinen. Falls sie nicht wissen, was ein

   MRT ist, werde ich Sie dessen bei einem Beratungsgespräch

aufklären. Einschließlich müssen wir noch den Sachschaden besprechen.

Mit freundlichen Grüßen Dr. Trafalar Law

 

  PS.: Sie finden meine Praxis im Krankenhaus gegenüber dem Kunstmuseum ;)

 

 

Namis Begeisterung hielt sich für diese Nachricht jedoch stark in Grenzen, weshalb sie unverzüglich den Zettel zeriss und in den Müllheimer warf. Ein lautes Seufzen untermalte zudem ihre aggressive Stimmung und ihren Ärger. „Nochmals, was bildet sich dieser Lackaffe eigentlich ein?“,  schrie Nami indes gereizt, nachdem die zuvor gesammelte innerliche Ruhe wieder davon schlich.
 

Eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie schließlich nervös aufhorchen, sodass sie mit drei Schritten nach hinten auf den Boden fiel und vermutlich nun mit einem schmerzenden Hintern rechnen musste „Woher kennst du Law.“, fragte Vivi erstaunend über die Szene, die sich gerade soeben vor ihr abspielte. „Weißt du eigentlich, wie viele Frauen gerade davon träumen würde in deiner Situation zu sein Nami?“

„In welcher Situation? Das ich von einem Fremden als geistesgestört darstellt werde. Nicht dein Ernst, Vivi. Und außerdem was soll ich denn kaputt gemacht haben?“, antworte Nami gekränkt und schickte sämtliche Verfluchungen an das Schicksal. Wie konnte man so arrogant sein? 

 

„Seine Brille!“, fiel es Vivi wie Schuppen von den Augen, deshalb hat Law ihr heute die Brille gezeigt, damit Nami die Zusammenhänge begreifen konnte. Er war dermaßen berechnend, dass man eigentlich Angst haben müsste.

„Welche Brille?“, fragte Nami, während sie sich vom Boden erhob und sich ihr Krönchen namens Stolz richtete. Nun war der Abend ebenfalls im Eimer.

 

Sauer warf sie ihre Schürze in die Ecke und lief wutentbrannt nach Hause. Sowas unverschämtes ist ihr keiner Weise jemals unter gekommen. Und wenn der morgige Tag genauso ablief, verlässt sie London und macht hundert Jahre Urlaub auf einer einsamen Insel. Definitiv.

Registriert

"Nein, Vivi ich bin doch nicht verrückt. Ich werde sicherlich kein Termin zur ärztlichen Untersuchung vereinbaren.“, entgeistert stöhnte Nami ins Telefon, während sie die letzten Utensilien für die Uni packte. Der Terminkalender war randvoll. Als erstes stand die Klassenbesprechung an, in der man die letzten Vorbereitungen für den Rundgang plante und der restliche Tag würde sie damit verbringen in ihrem Atelier zu arbeiten. Das war ein Tag nach Namis Geschmack, geordnet, sortiert und nach ihren Vorstellungen verplant. Nichts würde sie heute davon abhalten, diese Liste Punkt für Punkt ab zuarbeiten. Keine Vivi, keine Chefin und kein Arzt. 

 

 Jetzt dachte sie schon wieder drüber nach. Nein sie dachte nicht daran, sondern sprach seit gestern Abend nur mit Vivi dadrüber. Kein anderes Ereignis schien wichtiger zu sein. Kein Vulkanausbruch auf Hawai. Keine neue Guccitasche. Nicht mal Ruffy, und er war ihr Freund. Die Welt spinnt und Vivi genauso. Dabei gab es eben doch viel wichtigere Ereignisse, zum Beispiel wie ihr Kunststudium, aber damit langweilte sie die Blauhaarige schon lange. Fazit, sie würde ihrer Freundin heute aus dem Weg gehen. Eindeutig.

 

„Vivi, schhh, schhh, ich kann dich kaum noch hören. Schhhh, hallo, hallo Vivi.“, kappte Nami das Telefonat und stellte ihr Handy offline. So das Problem wäre vorerst geklärt, später würde sie Vivi irgendeine Ausrede erzählen, weshalb plötzlich die Verbindung abbrach. 

 

Eine Stunde später saß Nami auch schon im Klassenraum und hörte desinteressiert ihren Kommilitonen zu, welche ihre nicht gut genug durchdachten Ideen in den Raum warfen. Von der 1001 Nacht Südseeinsel bis zur selbsterprobten Vernissage war jeder Unsinn dabei. Es schien ihnen nichts besseres einzufallen. Den Meisten fehlte es an zeitgeistigen Ideen, die für heutige Gesellschaft interessant hätte sein können und zum Nachdenken bewegten. Sie wollten Akzente setzen, das große Geld verdienen, aber niemand hatte ansatzweise Ahnung, über welchen Mist sie diskutierten. Bitte, welcher Vorschlag hatte den großartig etwas mit Kunst am Hut. Keine einzige. 

 

„Alles Quatsch.“, verwarf Nami sämtliche Ideen der anderen. „Hast du einen besseren Einfall“, kommentierte ihr Profressor und blickte Nami erwartungsvoll an. „Natürlich, habe den!“, grinste sie breit und erhielt sämtliche Aufmerksamkeit, indem sie ihr Block aufschlug.

 

 Ihr Profressor hat auch nichts anderes von seiner inoffzielen Meisterschülerin erwartet. Andere Studenten könnten sich noch eine Scheibe von ihr abschneiden. Sie zeigte Einsatz und war außergewöhnlich begabt. Lächelnd betrachte er das Szenario, wie seine Schüler europhorisch alles planten. Tatsächlich konnte Nami mit ihrer Idee überzeugen und teilte jedem Aufgaben zu. In drei Tagen fand das große Ereignis statt und bis dato musste alles perfekt sitzen, denn Herzblut und Fleiß sollten Erfolg sähen. 

 

 

xxxxx

 

Überstrapaziert betrat Law sein Büro. Nachdem man ihn völlig panisch in den Operationssaal rief, wusste er bereits, der Tag würde sich komplett gegen ihn wenden. Sich die Frage stellend, wie der Patient überhaupt überleben konnte, setzte er sich an seinen Schreibtisch, um den Boden unter den Füßen nicht ganz zu verlieren. Er war wirklich von Vollidioten umgeben. 

 

Keine fünf Minuten wurde er bereits wieder belästigt. Die Schwester vom Empfang klopfte zaghaft an die Tür, da ihr nicht entging, wie aufbracht der Chefarzt war. Zügig übergab sie ihm einen Umschlag, den sie heute Mittag, mit der Notiz „an Doktor Law persönlich“ in Empfang nahm. Um einer Konfrontation, der unsensiblen Sorte aus dem Weg zu gehen, nahm die Schwester schnelltens ihre Beine in die Hand und verließ wieder das Büro.

 

Für einen kurzen Augenblick kehrte Ruhe ein, ehe er überrascht die Augenbraue hoch zog, da er mit jener Nachricht nicht gerechnet hätte. „Konnte das ihr Ernst sein?“, fragte sich Law, während er 300 Pfund in der Hand hielt. 300 Pfund für die Reparatur seiner Brille und der ausdrückliche Hinweis, das sie keine ärztliche Untersuchung auch nur ansatzweise benötige. 

 

Mit einen Mal löste sich der Unmut in Luft auf und völlig entspannt ließ er sich tiefer in den Sitz fallen. Irgendwie ahnte er bereits, dass die Kleine einen an der Waffel hatte, aber mit der Aktion schoß sie wirklich den Vogel ab. Wie konnte sie der Meinung sein, dass er die Art von Entschädigung akzeptierte? Indes war er jetzt erst Recht davon überzeugt, es würde noch sehr lustig werden. Und wie lustig.

 

xxxxxxxxx

 

 

Zufrieden sortierte Nami ihre Malutensilien, nachdem sie den restlichen Nachmittag damit verbrachte sich in ihrem Atelier die Zeit zu vertreiben. Vor ein paar Tagen sah sie sich bereits am Abgrund ihres Studiums, die Gräser von unten aus betrachtend, da sie spontan den Job in der Cafeteria antrat. Bereits in der ersten Arbeitswoche stand ihr Name mehrmals auf dem Wochenplan, weil ein ehemaliger Kollege sich spontan dazu entschloss, lieber Urlaub zu machen anstatt zu arbeiten. Knallhart feuerte man ihn, zum Leidwesen von Nami, folgend dessen das man sie zusätzlich mit Nachtarbeit strafte.

 

Ihr Hunger trieb sie in die Küche, in der sie wie erwartet auf ihre Katze traf.

„Na, hast du auch Hunger?“, fragte Nami sogleich den Kopf streichelnd und stellte ihr ein Napf Futter auf den Boden, das Sassy voller Freude fraß. 

„Miau.“, entgegnete Sassy schnurrend und strich Nami um die Beine.

 

Nachdem Nami ihre Energiereserven auftankte, gesellte sie sich auf den Balkon, um die letzten Sonnenstraheln des Tages zu genießen. Heute war wirklich ein erfolgreicher Tag, an dem sie auch wieder ihren Stolz bewahrte, indem sie ihre letzten Ersparnisse zusammen kratzte, um Doktor Law netterweise, daraufhin aufmerksam zu machen, dass sie die ärtzliche Untersuchung nicht für nötig hielt. Grinsend stellte sie sich vor, wie ihm sämtliche Gesichtszüge entgleisend. Schade, gerne wäre sie dabei gewesen. Aber persönlich bei ihm auf zu tauchen, kam für Nami nicht in Frage, möglicherweise hätte er sie noch in eine Zwangsjacke gesteckt und sie gleich in die Psychiatrie eingewiesen. 

 

„Hallo Nami, hast du etwas zu futtern? Ich bin am verhungern.“, jubelte Ruffy die halbe Wohnsiedlung zusammen. Verdutzt lehnte sich Nami gegen das Balkongeländer, regnisierend das Vivi dem Polzisten vor sich versicherte, dass es sich beim dem Gebrüll um ein Missverständnis handelt. Mit missmutigen Blick betrachte die junge Künstlerin vom Balkon aus demnach die peinliche Situation, die mehrere Schaulustige fand.

Kein Zweifel sie liebte die beiden abgöttisch. Ihre chaotische Art, die unansehnlichen Peinlichkeiten trugen mit Sicherheit einen großen Anteil hinzu. Nur heute heute war sie überhaupt nicht mehr in der Lage, die zwei aus ihrer Misere zu befreien. Sollten die zwei das  doch alleine schaukeln. 

 

Keine zehn später Minuten stürzte sich auch schon Ruffy genüsslich auf die letzten Essensreste aus Namis Kühlschrank. Den ganzen Abend musste er auf sein geliebtes Dinner verzichten, weil Vivi unbedingt ihre Taschensammlung aufstocken musste. Dabei wurde er von Prada bis Gucci gezehrt. Jeder Essenstand lud ihn praktisch zum Dinner ein. Von Würstchen über Pizza gab es in dem dreistöckigen Einkaufszentrum alles. Es war die absolute Qual nicht einmal etwas probieren zu dürfen. Wieso war Vivi heute nur so streng mit ihm?

 

Die Frage wurde im Wohnzimmer beantwortet, in dem sich Vivi mit Nami währenddessen befand. Die Blauhaarige war gar nicht begeistert ihre Freundin heute nicht mal in der Mittagspause an zu treffen, dabei wollte sie unbedingt noch mit ihr über Laws Aktion sprechen. „Hast du dich jetzt bei Law gemeldet?“

„Nein, wieso sollte ich das tun?“, fragte Nami entgeistert, wenn auch es nicht ganz der Wahrheit entsprach.

Jedoch hatte sie keine Lust weiter über das Thema zu sprechen, denn allein schon wieder der Gedanke daran, trieb zu Weißglut. Seit gestern hieß es nur Law hier und Law da. Furchtbar.

 

„Weil er Arzt ist und gut aussieht. Und es dir mal gut tun würde wieder jemanden kennen zu lernen.“, entgegnete Vivi, woraufhin Nami die Augen verdrehte und insgeheim deren Dickköpfigkeit und fehlenden Feingefühl ihr gegenüber bemängelte. Hatte die Blauhaarige den Braten für Gossipnews gerochen, konnte man sie nicht mehr aufhalten. Hatte sie die Wahl zwischen einem schönen Abend mit Ruffy und einen Job als Stalkerin um Namis Liebesleben auszuspionieren, würde die Wahl eindeutig auf letzteres fallen. Knapp gesagt: Sie war einfach Namis beste Freundin.

 

„Lass mich mal aufzählen. Also ich habe mein Studium, meine Freunde, meine Schwester Nojiko und meine Katze. Was also sollte da noch fehlen? Nichts.“, winkte Nami mürrisch ab, ehe sie ihre Katze packte und aufs Sofa bugsierte. Schnurrend führte ihr Weg zu Vivis Schoß, auf dem sie sich gemütlich einrollte und die Streicheleinheiten sichtlich genoss. Unterdessen beschloss Vivi ihre Freundin vorerst mit dem Thema Law in Ruhe zu lassen, auch wenn sie der Überzeugung war, Nami würde in Law eine Abwechslung finden.

 

Nach einer Weile kam auch Ruffy zu ihnen auf die Coach, um seiner Freundin etwas von seinem Nachtisch ab zu geben. „Ruffy, oh nein das ist Katzenfutter.“, schrie Nami laut auf, als sie die Dose in seiner Hand sah. Als ob Sassy verstanden hätte, was Nami sagte, stürzte sie sich fauchend auf Ruffy, um ihr morgiges Frühstück vor dem Dieb zu schützen. Panisch sprang daraufhin Ruffy mit allen Vieren auf und schloss sich ins Badezimmer ein. Scheinbar war mit der Katze nicht gut Kirschen essen, sobald es um ihr Futter ging. Die Erkenntnis sollte Ruffy wohl eine Lehre sein, dass nicht jeder mit ihm gerne Essen teilte. Derweil fielen die Mädels in schallendes Gelächter aus, während Sassy erhobenen Hauptes in die Küche lief.

 

xxxxx

 

„Hey Bro, endlich lässt du dich mal wieder blicken.“, begrüßte Zorro seinen besten Kumpel per Handschlag. 

„Man tut was man kann.“, gesellte sich Law an die Bar, während er ein Drink beim Barkeeper bestellte. Alle paar Wochen traf sich Law mit Zorro in seiner Stammbar „Special D.“, um sich etwas Abwechslung vom harten Arbeitsalltag zu können. Die Bar schien wie immer überfüllt zu sein, kaum einer fand sich durch die Menschenmenge hindurch, ohne dabei den anderen unwillkürlich zu küssen. Es muss nur etwas gut sein, dann wollen es alle. 

 

„Ace kommt später. Nojiko hält ihn mal wieder auf Trab.“, witzelte Zorro kurzerhand. Zwar trafen sie sich immer zu dritt auf ein Bier, jedoch schien Nojikos Angelegenheit heute ziemlich wichtig zu sein und da Ace seiner Nojiko nie auch nur einen Wunsch abschlagen konnte, mussten seine Jungs eben ausnahmsweise in die Röhre gucken.

 

„Jaja,“ sprach Law desinteressiert und gelangweilt, was Zorro ein amüsiertes Grinsen entlockte. „Na Alter, erzähl was gibts neues?“, fragte Zorro, um die Zeit bis Ace Auftauchen zu überbrücken. Es war eine Tradition, zu dritt mit einem Bier anzustoßen und solange mussten wohl oder übel auf Alkohol verzichten.

„Die Kollegen bleiben hirnamputiert und zum Essen brauche ich mich auch nicht äußern.“, beschrieb Law seine Misere und mit dem Vorbehalt, demnächst ein ausführliches Gespräch mit seinen Vater zu führen. So konnte es nicht weiter gehen. 

Bedauernswert klopfte Zorro aufs Laws Schultern. „Nimms nicht so schwer, ansonsten scheint dir Sonne aus dem Arsch“. 

 

Eine Stunde später stieß auch Ace vollkommen abgehetzt in die Runde. „Stellt euch vor Nojiko und ich werden heiraten.“

„Wie hast du das hinbekommen?“, fragte Zorro sarkastisch, wohlwissend das Ace mehr als nur ein Trottel war und Nojiko anscheinend Nerven aus Stahl besaß. Würde man Ace ungestüm in einen Vernüngspark lassen, würde kein Stein mehr stehen und kein Gras mehr wachsen. Einmal war er so betrunken, dass er Nojiko mit Wischmob verwechselte und am darauffolgenden morgen Arm in Arm  mit ihm im Bett aufwachte. Nachts konnte man schonmal seine eigene Freundin, aufgrund der Haarfarbe, mit dem Wischmop verwechseln. Danach hing der Haussegen mehrere Wochen schief und Ace beklagte sich indes, ihm würde der Sex und die Zuneigung so schrecklich fehlen.

 

„Nunja ich habe sie gefragt, ob sie mit mir ein lebenlang mein Essen teilen möchte.“, erzählte Ace stolz, während er mit seinen Freunden auf den wohlverdienten Feierabend anstieß. „Wirklich sehr einfallsreich!“, kommentierte Law, nachdem er erstaunt eine Augenbraue anhob und Ace zu seinem Einfallsreichtum gratulierte. Derweil erhob sich Zorro von seinem Barhocker, um seinen Kumpel fest in die Arme zu schließen. Mit so einer freudigen Nachricht hatte niemand so ganz gerechnet, denn auch Zorros Tag lief nicht besser.

 

Der Grünhaarige arbeitete seit drei Jahren als Fitnesstrainer, in einem Studio, welches außerhalb der Stadt lag. Der Arbeitsweg war jedes mal eine reine Strapaze, da er in entgegengesetzter Richtung der Stadt sein Apartment mit Sanji teilte, einem guten Kumpel aus Kindertagen und er wiederum mit seinem Auto durch den morgendlichen Berufsverkehr kutschierte. Eine zeitlang überlegte er, ob er mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollte, aber nachdem er einmal über eine Stunde auf die S-Bahn warten musste und er letztendlich wie eine Sardine in der Büchse zwischen schweißnassen Menschen stand, verwarf er diese Idee wieder. Zu allem übel kündigt man ihm heute morgen auch noch seinen Job, da der Besitzer der Meinung war, weibliche Fitnesstrainerinnen würde den Laden besser zum Laufen bringen oder eher seiner Potenz zu Gute kommen. 

Diskrimination.

 

Nach dem dritten Bier und weiterem Gejammer beschloss man den Abend getrennt zu verbringen, verabschiedte sich natürlich per Handschlag und streute in unterschiedliche Richtungen, mit der Absicht den Abend schnellmöglichts zu wiederholen. Was konnte besser sein, als den Abend mit seinen Kumpels und einem Bier abzuschließen? Vielleicht ein Lottogewinn oder Sex.

 

Law entschied sich seinen Heimweg zu verlängeren, um sich die Beine zu vertreten. So führte ihn sein Weg durch den Park, in dem die Laternen bereits leuchteten, damit man die den Weg vor seinem Auge noch fand. Den Himmel betrachtend zog er seinen Kapuzenhoodie enger um sich, denn die Temperaturen fielen selbst im August rapide herunter. Unterdessen er kontrollierend prüfte ob er auch nichts in der Bar vergessen hatte, stieß er mit einem orangefarbigen Haarschopf zusammen. Scheinbar hatte jemand den gleichen Gedanke wie er.

 

„Oh, Entschuldigung.“, blickte Nami nun ihrem Gegenüber in die dunklen Augen und weichte daraufhin ein paar Schritte zurück, als sie feststellte um es wem es sich dabei handelte. So langsam war sie der festen Überzeugung, hierbei konnte es sich nicht mehr um Zufall handeln und schickte gedanklich sämtliche Flüche an den Himmel. 

„Falls Sie scharf auf körperliche Nähe sind, können wir das auch gerne abkürzen, Miss.“, grinste Law und bemerkte wie unsicher Nami sich in seiner Gegenwart fühlte. Um den Abstand zu verringern, schritt er näher an sie heran, während sie immer weiter rückwärts lief und dabei einen Stein übersah, der die Verantwortung trug, dass sie sich auf dem Boden wiederfand. 

„Kein Interesse.“, entgegnete Nami giftig, während sie Laws Hand wegschlug, der ihr aufhelfen wollte.  

Die Tatsache, dass sie locker auf seine Anwesenheit verzichten konnte, schlug Nami wieder den Weg ein, aus der sie bereits gekommen war. Sie wollte einfach ihre Ruhe vor dem Kerl haben.

 

„Schade.“, bedauerte Law gespielt die Giftigkeit in ihrer Stimme und folgte unterdessen den gemächlichen Schritt der jungen Frau. So einfach wollte er sie jetzt nicht entkommen lassen. Nicht nachdem er heute so eine schöne Nachricht bekommen hat.

 

„Verfolgen Sie mich jetzt etwa?“, fragte Nami genervt. „Nein, ich habe zufällig den gleichen Weg wie Sie. Übrigens ich bin Law, freut mich Sie kennen zu lernen.“, stellte sich der junge Arzt vor, wohlwissend, dass er sie damit nur noch mehr reizen würde. Genau wie erwartet schrie Nami wildfuchtelnd mit Händen und Füßen den halben Park zusammen. Das ist doch zum Mäuse melken, womit hatte sie das nur verdient? 

 

Zwei andere Parkbesucher schauten das Pärchen verdutzt an und fragten sich im Stillen, wie man um die Uhrzeit solch einen Lärm veranstalten kann. „ Ihr armer Mann tut mir Leid. Solch eine streitsüchtige Freundin an seiner Seite zu haben. Man muss schon Nerven aus Stahl besitzen um das in aller Öffentlichkeit  zu ertragen.“, sprach der älter Parksucher zu seiner weiblichen Begleitung. „Ach Hasi, nicht alle Frauen sind so auf Krawall gebürstet.“ Lästernd über die Situation, zogen sie Hand in Hand ihren Weg fort. 

 

Jetzt nur noch aufgebrachter schrie sie Law erst Recht an. „Das ist alles nur deine Schuld, anstatt das Geld zu akzeptieren, gehst du mir weiterhin den Sack“. Schon längst hat  sie sämtliche Höflichkeitsformeln abgelegt.Bestürzt und wutendbrannt, ließ sie sich erschöpft auf die Knie fallen. Irgendwie war ihr aufeinmal flau im Magen, wahrscheinlich sind die letzten Nachtschichten und Unistress doch nicht so spurlos an ihr vorbei gegangen, wie sie es zuerst vermutet hatte.

 

„Sie haben Fieber, Miss“, sprach Law aufeinmal toternst, nachdem er sich zu ihr runterbeugte und ihre Stirn fühlte. „Und keine Wiederworte, ich bringe Sie nach Hause.“

 

 

 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiraFangzahn
2018-11-24T15:03:24+00:00 24.11.2018 16:03
Bisher sehr spannend und fesselnt, freue mich schon auf das nächste Kapitel
Von:  --Lucy--
2018-11-01T13:05:33+00:00 01.11.2018 14:05
Gefällt mir, deine Story :) Lässt sich gut lesen und hat mich sogar öfters zum schmunzeln gebracht. Mal schauen, wie es weiter geht.

Ah, und nebenbei. Hier und da fehlt das ein oder andere Wort. Wie zum Beispiel hier: „Das ist alles nur deine Schuld, anstatt das Geld zu akzeptieren, gehst du mir weiterhin den Sack"
Da fehlt das "auf" :)

Liebe Grüße,
Lucy
Von:  sama-chan
2018-10-30T08:00:00+00:00 30.10.2018 09:00
Oh wie süß! Law hat sich zwar echt auf Nami fixiert, aber gleichzeitig ist er doch auf ihr Wohlergehen bedacht. Na da bin ich ja mal gespannt, ob sich Namis Vorbehalte gegen ihn ändern, wenn er sie heim bringt und ihr wieder auf die Beine hilft - ein persönlicher Arzt für Zuhause hat auch seine Vorteile. ;)

Schreib ja schnell weiter! Ich will wissen, wie die Story läuft! 😁
Von:  sama-chan
2018-10-30T07:50:45+00:00 30.10.2018 08:50
Wow! Du hast echt einen tollen Schreibstil! Deine Formulierungen und Bezüge sind klasse ausgearbeitet! Ich sehe schon, welche FF sich zu meinen Favoriten gesellt! :)
Dann ab ins nächste Kapitel!
Von:  jillianZ
2018-10-15T18:48:38+00:00 15.10.2018 20:48
Die Geschichte gefällt mir echt gut. Bitte mehr davon. Liebe Grüße
Antwort von:  ellalue
16.10.2018 23:15
Vielen lieben Dank für den Kommentar 😀 es wird demnächst weiter gehen 😘


Zurück